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Mobbing am Arbeitsplatz - Landkreis Bad Kissingen

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Was ist <strong>Mobbing</strong>?<br />

MOBBING<br />

Psychoterror <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong><br />

<strong>Mobbing</strong> sind gezielte Angriffe, die sich über einen<br />

längeren Zeitraum gegen eine Person oder Gruppe<br />

richten, um das Selbstwertgefühl, den Leistungswillen<br />

und Arbeitseinsatz auf Dauer zu mindern. Das <strong>Mobbing</strong>-<br />

Opfer soll zu einem bestimmten Verhalten gezwungen<br />

werden. <strong>Mobbing</strong> geschieht auf gleicher Ebene, von<br />

oben nach unten und auch von unten nach oben.<br />

Ursachen von <strong>Mobbing</strong> können nicht bewältigte Konflikte<br />

sein. Anstatt sich um eine friedliche Konfliktlösung zu<br />

bemühen, wird dem <strong>Mobbing</strong>-Opfer unterstellt, dass es<br />

für die Probleme und Schwierigkeiten verantwortlich ist.<br />

In allen Arbeitsbereichen kann <strong>Mobbing</strong> festgestellt<br />

werden: in Klein-, Mittel-, Großbetrieben, in Behörden<br />

und beim Militär. Jede Person kann Opfer sein, zum<br />

Täter oder zur Täterin werden. Schätzungen gehen<br />

davon aus, dass bundesweit rund 1,4 Millionen Beschäftigte<br />

Beleidigungen und Schikanen <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong><br />

ausgesetzt sind.<br />

<strong>Mobbing</strong> ist somit eine weit verbreitete Gewaltform, die<br />

neben anderen psychosozialen Belastungen <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong><br />

eine ernstzunehmende Gefahrenquelle für die<br />

Gesundheit und das soziale Wohlergehen aller Beschäftigten<br />

darstellt. Sie beeinträchtigt nicht nur das Betriebsklima,<br />

sondern fügt den Unternehmen große wirtschaftliche<br />

Schäden zu. Es wird davon ausgegangen, dass<br />

der auf <strong>Mobbing</strong> beruhende wirtschaftliche Verlust rund<br />

15 Milliarden Euro pro Jahr beträgt. Verursacht werden<br />

die Kosten durch Minderleistung, Krankheits- und Fehlzeiten.<br />

Wer „mobbt“ wen?<br />

Männer - Männer<br />

Frauen - Frauen<br />

Männer - Frauen<br />

Frauen - Männer<br />

Vorgesetzte - Mitarbeiter/innen<br />

Mitarbeiter/innen - Vorgesetzte<br />

Kollegen - Kollegen<br />

Kollegen - Kolleginnen<br />

Kolleginnen - Kolleginnen<br />

Kolleginnen - Kollegen<br />

Kunden/Kundinnen - Beschäftigte<br />

Beschäftigte - Kunden/Kundinnen<br />

Wie wird „gemobbt“?<br />

Nach einer Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse<br />

(DAK) spielen sich 44 Prozent der <strong>Mobbing</strong>fälle<br />

unter Kollegen und Kolleginnen auf der gleichen<br />

Hierarchieebene ab. <strong>Mobbing</strong>fälle von oben nach unten<br />

werden mit 37 Prozent angegeben. Es gibt vielfältige<br />

Formen von <strong>Mobbing</strong>. Nicht jede Störung des Betriebsklimas<br />

beruht auf <strong>Mobbing</strong>. Für Außenstehende ist es<br />

schwierig, zu beurteilen, ob <strong>Mobbing</strong> vorliegt oder nicht.<br />

Neben subtilen Formen kommt es auch zu tätlichen<br />

Angriffen. Das Ausmaß der gesundheitlichen Schädigung<br />

des Opfers hängt von der Dauer des <strong>Mobbing</strong>prozesses<br />

ab.<br />

Im Buchhandel sind viele Bücher zum Thema <strong>Mobbing</strong><br />

erhältlich. Heinz Leymann, der den Begriff „<strong>Mobbing</strong>“<br />

geprägt hat, unterscheidet in seinem Buch „<strong>Mobbing</strong> -<br />

Psychoterror <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong> und wie man sich dagegen<br />

wehren kann“, mehr als 40 <strong>Mobbing</strong>handlungen.<br />

<strong>Mobbing</strong>formen:<br />

1. Kommunikation<br />

• Vorgesetzte oder Kollegen/Kolleginnen schränken<br />

die Möglichkeiten ein, sich zu äußern.<br />

• Der Redefluss wird ständig unterbrochen.<br />

• Anschreien oder lautes Schimpfen.<br />

• Ständige Kritik an der Arbeit oder <strong>am</strong> Privatleben.<br />

• Telefonterror.<br />

• Mündliche oder schriftliche Drohungen.<br />

• Kontaktverweigerung durch abwertende Blicke<br />

oder Gesten.<br />

2. Abbruch der sozialen Kontakte<br />

• Mit dem/der Betroffenen wird nicht mehr gesprochen.<br />

• Kollegen/Kolleginnen lassen sich nicht ansprechen.<br />

• Der Belegschaft wird verboten, den Betroffenen/die<br />

Betroffene anzusprechen.<br />

• Der/Die Betroffene wird „wie Luft“ behandelt.<br />

3. Verlust des sozialen Ansehens<br />

• Es werden Gerüchte verbreitet.<br />

• Der/Die Betroffene wird lächerlich gemacht<br />

oder verdächtigt, psychisch krank zu sein.<br />

• Die politische/religiöse Einstellung wird angegriffen.<br />

• Die Leistung wird falsch oder in kränkender<br />

Weise beurteilt.<br />

• Die Entscheidungen des/der Betroffenen werden<br />

in Frage gestellt.<br />

• Schimpfworte oder entwürdigende Ausdrücke<br />

werden verwendet.<br />

• Sexuelle Annäherungen oder verbale sexuelle<br />

Angebote.<br />

4. Berufliche Schikanen<br />

• Es werden keine, sinnlose oder kränkende Arbeitsaufgaben<br />

zugewiesen.<br />

• Die Aufgabenstellung unter- oder überfordert<br />

ständig den Betroffenen/die Betroffene.<br />

5. Gesundheitliche Gefährdung<br />

• Zwang zu gesundheitsschädlichen Arbeiten.<br />

• Androhung körperlicher Gewalt.<br />

• Körperliche Misshandlung.<br />

• Sexuelle Belästigungen.


Was können Sie als <strong>Mobbing</strong>-Opfer tun?<br />

Wehren Sie sich – rechtzeitig!<br />

Signalisieren Sie dem Täter/der Täterin ein klares<br />

„NEIN!“<br />

Beschweren Sie sich; machen Sie auf Ihre Situation<br />

aufmerks<strong>am</strong>.<br />

Führen Sie ein <strong>Mobbing</strong>-Tagebuch.<br />

Ihre Vorgesetzten sollten ein offenes Ohr für Ihr Problem<br />

haben. Sie können sich auch an den für Sie zuständigen<br />

Personalrat oder Betriebsrat wenden.<br />

Die Gleichstellungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Bad</strong> <strong>Kissingen</strong><br />

bietet Ihnen ihre Unterstützung an.<br />

Klaus Wolf von der KAB <strong>Mobbing</strong>-Beratungsstelle<br />

Würzburg erreichen Sie unter<br />

Tel. 0931/38665328<br />

E-Mail: klaus.wolf@bistum-wuerzburg.de<br />

Einzelberatung nach Vereinbarung!<br />

Sie können die Telefonseelsorge, Tel. 0800/1110-111<br />

und 0800/1110-222, oder den<br />

Krisendienst, Tel. 0931/571717 anrufen.<br />

Erkundigen Sie sich nach einer Selbsthilfegruppe in<br />

Ihrer Nähe.<br />

Die Einschaltung eines Rechtsanwalts kann Erfolg<br />

versprechend sein.<br />

Auch die Inanspruchnahme therapeutischer Hilfe für<br />

die Aufarbeitung des „<strong>Mobbing</strong>“-Geschehens ist möglich.<br />

Der Besuch von Seminaren zur Konfliktbewältigung<br />

und Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit kann in<br />

Einzelfällen hilfreich sein.<br />

Ihre Ansprechpartnerinnen<br />

der Gleichstellungsstelle:<br />

Nadine Bock<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

Melanie Schäfer<br />

Stv. Gleichstellungsbeauftragte<br />

Anschrift:<br />

Landrats<strong>am</strong>t <strong>Bad</strong> <strong>Kissingen</strong><br />

Gleichstellungsstelle<br />

Obere Marktstraße 6<br />

97688 <strong>Bad</strong> <strong>Kissingen</strong><br />

erreichbar unter:<br />

Tel.: 0971/801-3380<br />

Fax: 0971/801-3333<br />

E-Mail: gleichstellung@landkreis-badkissingen.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Montag bis Freitag 8.00 - 12.00 Uhr<br />

Montag u. Dienstag 14.00 - 16.00 Uhr<br />

Donnerstag 14.00 - 17.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

© Copyright Gleichstellungsstelle des Landrats<strong>am</strong>tes <strong>Bad</strong> <strong>Kissingen</strong> 2012<br />

Landrats<strong>am</strong>t <strong>Bad</strong> <strong>Kissingen</strong><br />

- Gleichstellungsstelle -<br />

<strong>Mobbing</strong><br />

<strong>am</strong><br />

<strong>Arbeitsplatz</strong>

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