ein schlaues Fahrzeug.
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Gem<strong>ein</strong>sam sind sie stark –<br />
die Stromprofis in Sachen Tunnel.<br />
Wenn es um Streckenkabel und Baustrom<br />
geht, dann sind die Tunnelbauer<br />
auf Fachleute angewiesen. Im Gotthard-<br />
Basistunnel ist die Alpiq Burkhalter<br />
Bahntechnik am Werk.<br />
Achtung Spezialtransport: Die Bobinen<br />
kommen – es werden Kabel <strong>ein</strong>gezogen.<br />
Die Multifunktionsfahrzeuge<br />
arbeiten fast rund um die Uhr<br />
und machen das, was sie am<br />
besten können. Sie ziehen die<br />
Streckenkabel in die Bankette.<br />
Energiebündel<br />
Alpiq<br />
<strong>ein</strong>e Gruppe auf Draht<br />
Burkhalter<br />
Alpiq gehört zu den führenden Energieunternehmen<br />
Europas. Die Firma entstand im Jahre 2009 aus<br />
dem Zusammenschluss der Unternehmen Atel und<br />
EOS. Alpiq – das Wort leitet sich von «Alp» ab –<br />
beschäftigt rund 10 000 Mitarbeitende und ist in 30<br />
europäischen Ländern tätig. 2008 erwirtschaftete<br />
das Unternehmen <strong>ein</strong>en Umsatz von 26 Mrd. CHF.<br />
Neben der Stromerzeugung, dem Stromhandel und<br />
der Stromversorgung bietet Alpiq die gesamten<br />
Dienstleistungen im Bereich Gebäudetechnik an.<br />
Dazu gehören unter anderem Heizung, Lüftung,<br />
Klima, Sanitär, Sicherheit, Information und Automatisation.<br />
Alpiq verfügt darüber hinaus über viel Erfahrung<br />
und Know-how in der Verkehrstechnik.<br />
Die Firma entwickelt, plant und baut Fahrleitungen<br />
und erstellt Bahnstromversorgungen und Kabelanlagen,<br />
so auch für den Gotthard-Basistunnel.<br />
Gem<strong>ein</strong>sam unter Strom<br />
Alpiq Burkhalter bahntechnik ag<br />
Mit 35 autonomen, operativen Gesellschaften an<br />
84 Standorten, verteilt über die ganze Schweiz, ist<br />
die Burkhalter Gruppe die führende Gesamtanbieterin<br />
von Elektrotechnik am Bauwerk. Diese lokale<br />
Präsenz ist <strong>ein</strong>e der Stärken der Burkhalter Gruppe.<br />
Das Leistungsspektrum umfasst alles, was unter<br />
Strom steht, von Installationen über Schaltanlagen,<br />
Telematik, Automation und Sicherheit, und das für<br />
Wohngebäude, Industrie- und Gewerbebauten sowie<br />
Infrastrukturanlagen. 2800 Mitarbeitende umfasst<br />
das Unternehmen heute, das 2009 s<strong>ein</strong>en 50. Geburtstag<br />
feiern konnte. Neben der Gebäudetechnik<br />
gilt die Burkhalter Gruppe als Spezialistin für<br />
Verkehrstechnik und realisierte neben dem Lötschberg-Basistunnel<br />
unter anderem auch die Elektroinstallationen<br />
an der Zürcher Westumfahrung und der<br />
Umfahrung Knonaueramt.<br />
Die beiden Firmen Alpiq und Burkhalter kennen sich gut, waren sie doch schon beim 35 km langen Lötschbergtunnel<br />
für die Niederspannung zuständig. Sie verlegten dort unter anderem 1390 km Kabel und stellten 2400 Elektroschränke.<br />
Im Jahrhundertprojekt Gotthard-Basistunnel sind die Anforderungen höher und die Bauzeit ist<br />
länger. Die Installationen in den beiden je 57 km langen Tunnelröhren werden auf höchstem technischen Niveau<br />
projektiert und gebaut. All<strong>ein</strong> das Gewerk 50 Hz/Kabel umfasst <strong>ein</strong> Volumen von rund 340 Mio. CHF. Dazu gehören<br />
unter anderem die Leittechnik mit 42 000 Datenpunkten, die Nieder- und Mittelspannung, die Installation von Licht<br />
und Kraft, die Kabelkanäle für Strecken im Freien, die Schränke für die Querschläge und Nischen, die Beschilderung<br />
und die Handläufe im Tunnel. Das alles wurde an die Alpiq Burkhalter Bahntechnik AG (ABAG) vergeben.<br />
Am 29. April 2008 wurde der Subunternehmerwerkvertrag unterzeichnet. Die Alpiq Burkhalter Bahntechnik AG ist<br />
<strong>ein</strong> Joint Venture zwischen der Alpiq und der Burkhalter Gruppe.<br />
Eine Broschüre der Alpiq Burkhalter Bahntechnik AG, Zürich<br />
Konzept und Ausführung: www.archipress.ch | Fotos: www.danielboschung.com<br />
Zugseil und Kabel werden verbunden.<br />
Das Multifunktionsfahrzeug fährt <strong>ein</strong>.<br />
Konzentration beim Abrollen des Kabels. Maschineller Einzug der Kabel.<br />
Werner Polinelli und Beat<br />
Klossner haben für die Alpiq<br />
Burkhalter Bahntechnik auf der<br />
Südseite alles im Griff, auch die<br />
beiden Multifunktionsfahrzeuge.<br />
Das Multifunktionsfahrzeug mit der Kabelzugmaschine.<br />
Das Multifunktionsfahrzeug, der Held des Tunnels.<br />
In der Weströhre des Gotthard-Basistunnels von Bodio bis<br />
Faido werden Streckenkabel gezogen. Vorne fährt das Multifunktionsfahrzeug<br />
(MFF) mit der Kabelzugmaschine. In<br />
<strong>ein</strong>em Querschlagabstand (rund 315 m) folgt das MFF mit<br />
den Bobinen auf der Abrollvorrichtung. Vor den beiden Maschinen<br />
legt <strong>ein</strong> Zweimannteam Zugschnüre. Es ist laut, staubig,<br />
heiss. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Sicht schlecht.<br />
Aber die Tagesequipe, acht Mann, arbeitet konzentriert. «Wir<br />
sind im Plan» lobt Abschnittsleiter Süd, Beat Klossner. Bis<br />
Ende Juli 2010 sind auf den 15,7 km vom Südportal Bodio bis<br />
zur Multifunktionsstelle Faido die Mittelspannungs-, Niederspannungs-<br />
und Kommunikationskabel in die Bankette<br />
<strong>ein</strong>gezogen. Die beiden <strong>Fahrzeug</strong>e haben ihre Feuertaufe bestanden.<br />
«Sie funktionieren <strong>ein</strong>wandfrei», freut sich Beat<br />
Klossner. Das müssen sie auch, denn bis zum Ende der Bahntechnikarbeiten<br />
werden 3200 km Kupfer- und 2600 km<br />
Lichtwellenleiterkabel in den Tunnel gelegt. Damit das bewältigt<br />
werden kann, arbeiten die Kabelteams in zwei Schichten.<br />
Die <strong>Fahrzeug</strong>e verlassen den Tunnel nur zum Laden von<br />
Material und zum Tanken von je 580 l Diesel.<br />
Beat Klossner war mit im Team Entwicklung der MFF. Er pilotiert<br />
die Maschinen auch, genau wie Logistikchef Werner<br />
Polinelli. Vor Ort ist aber <strong>ein</strong>e Spezialfirma am Werk: «Noch<br />
nie wurde in der Schweiz Kabel<strong>ein</strong>zug auf diese Art vorgenommen»,<br />
erklärt Klossner. Deswegen zieht Alpiq Burkhalter<br />
<strong>ein</strong>e Firma bei, die auf Kabel<strong>ein</strong>zug spezialisiert ist. Neu<br />
waren für die Monteure die MFF. Nach intensiver Schulung<br />
Eingezogenes Kabel und Zugseile im Bankett. Vorbereitetes Material für die nächste Schicht.<br />
ist davon nichts zu bemerken. Gekonnt steuert der Chauffeur<br />
das MFF mit der Kabelzugmaschine Richtung Norden. S<strong>ein</strong><br />
Kollege sitzt am Steuer des MFF mit den drei Bobinen. Eine<br />
der Bobinen wird mitsamt Abrollvorrichtung ausgeschwenkt,<br />
damit das 2,75 km lange Kabel <strong>ein</strong>gezogen werden kann.<br />
Bis 3,15 t wiegt <strong>ein</strong>e Mittelspannungsbobine und hat <strong>ein</strong>en<br />
Durchmesser von 2,85 m. Riesig sind die Kräfte, die beim Einziehen<br />
notwendig sind. Da kann blosse Manneskraft nichts<br />
mehr bewirken. 2,7 t Zugkraft braucht es, um die Kabel abzuspulen<br />
und in die vorgelegten Rohre <strong>ein</strong>zuziehen. Mit 350 m<br />
Kabel sind Niederspannungsbobinen wesentlich kl<strong>ein</strong>er. Sie<br />
werden in diesem Abschnitt nach den Mittelspannungskabeln<br />
<strong>ein</strong>gezogen. Dann folgen die Kommunikationskabel. Die<br />
Multifunktionsfahrzeug machen ihrem Namen alle Ehre. Mit<br />
Das Multifunktionsfahrzeug mit drei Bobinen.<br />
der längste Bahntunnel der Welt<br />
Mit dem 57 km langen Gotthard-Basistunnel entsteht<br />
zwischen dem Nordportal Erstfeld und dem Südportal Bodio<br />
der längste Bahntunnel der Welt. Zusammen mit dem 15,4 km<br />
langen Ceneri-Basistunnel bildet er <strong>ein</strong>e Flachbahn durch die<br />
Alpen. Durch die Basistunnels wird die Verlagerung des<br />
Güterverkehrs auf die Schiene gefördert und die Reisezeit von<br />
Zürich nach Mailand auf 2 Stunden und 40 Minuten verkürzt.<br />
Der Gotthard-Basistunnel besteht aus zwei Einspurröhren<br />
mit Multifunktionsstellen an den Drittelspunkten in Sedrun<br />
und Faido. Bauherrin ist die AlpTransit Gotthard AG.<br />
Containern beladen dienen sie am Wochenende als Materialtransporter.<br />
Ab September kommen dann die Lüftungsspezialisten<br />
und verlegen damit Kühlrohre. Im Herbst 2010<br />
treten die <strong>Fahrzeug</strong>e wieder <strong>ein</strong>e Huckepackreise durch den<br />
Gotthard-Strassentunnel vor das Nordportal nach Erstfeld<br />
an. Dort arbeiten sie sich dann Richtung Süden vor.<br />
Der Marsch durch den Gotthard,<br />
den längsten Eisenbahntunnel der Welt.<br />
Der Einzug der Streckenkabel im Gotthard-Basistunnel<br />
ist nur mit eigens konstruierten <strong>Fahrzeug</strong>en<br />
effizient zu bewältigen. Die Alpiq Burkhalter Bahntechnik<br />
liess die Maschinen in Deutschland bauen und durch den<br />
Gotthard-Strassentunnel bis vor das Portal zur Weströhre<br />
in Bodio transportieren.