Brandenburgisches Ärzteblatt 07/2003 - Landesärztekammer ...
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A 13926<br />
13. Jahrgang • Juli <strong>2003</strong><br />
<strong>Brandenburgisches</strong><br />
ÄRZTEBLATT<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
7/<strong>2003</strong> www.laekb.de<br />
Editorial des Präsidenten Dr. Wolter zum Ärztetag<br />
Spitze des Marburger Bundes zum GMG<br />
6. Ärztlicher Fortbildungskongress
Impressum/Inhalt<br />
Impressum<br />
Inhaber und Verleger:<br />
Herausgeber:<br />
Redaktion/Schriftleitung:<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />
Dr. med. Udo Wolter<br />
Hans-Albrecht Kühne<br />
Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus<br />
Telefon (0355) 7 80 10-16<br />
Telefax (0355) 7 80 10-45<br />
E-Mail: aerzteblatt@laekb.de<br />
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<strong>Brandenburgisches</strong><br />
<strong>Ärzteblatt</strong><br />
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Inhalt<br />
Editorial 194<br />
Kammerinformationen 195<br />
Dr. Montgomery: Das GMG – ein Betrug an der Jugend 195<br />
Dr. Wolter in einem Brief an Minister Baaske 196<br />
Dr. Wolter: Junge zahlen ein, um im Alter gut versorgt zu sein 197<br />
Berufshaftpflichtversicherung für Ärzte 197<br />
An der LÄKB erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung 198<br />
Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen informiert 199<br />
Klarstellung zur Kenntnisstandprüfung 201<br />
1. Ball der Freiberufler: Noch Anmeldungen möglich 201<br />
Gesundheitspolitik 202<br />
Berichte vom 106. Deutschen Ärztetag in Köln 202<br />
Berlin-Brandenburgische Suchtakademie gegründet 208<br />
Austritt aus dem Arbeitgeberverband: Was geschieht danach? 209<br />
Gesundheitspolitische Vorstellungen gegenübergestellt 210<br />
Dem Norwalk-Virus Paroli bieten 210<br />
Kassenpatienten auf Honorarleistungen ansprechen 211<br />
Für bezahlte frühere Prostata-Krebs-Vorsorge 211<br />
Jeder zweite Vertragsarzt stimmt für Ärzte-Union 211<br />
Arzt und Recht 212<br />
Aus der Fallsammlung der Norddeutschen Schlichtungsstelle 212<br />
Fortbildung 214<br />
6. Ärztlicher Fortbildungskongress der LÄKB vom 23. bis 25. Oktober <strong>2003</strong> 214<br />
Angebot der Akademie für ärztliche Fortbildung 215<br />
Konsensusgespräch am Tumorzentrum Potsdam 216<br />
Die chirurgische Therapie des Lungenkarzinoms 219<br />
KVBB informiert 223<br />
Landesgesundheitsamt 224<br />
Aktuell 225<br />
Rezensiert 228<br />
Personalia 229<br />
Feierliche Verabschiedung von Prof. Oppermann 229<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag im Juli 230<br />
Tagungen und Kongresse 230<br />
Kalendarium 232<br />
Stellenangebote/Kleinanzeigen<br />
198/213/227/U3<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
193
Editorial<br />
Der 106. Deutsche Ärztetag in Köln hat beschlossen,<br />
was nun?<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Wir haben bereits das Juniheft genutzt, Ihnen aktuell aus Köln zu berichten.<br />
Auch andere Medien haben berichtet. Wer informiert sein<br />
wollte, konnte das in ausreichender Gründlichkeit tun. Interessant<br />
sind vorwiegend die Aussagen des Ärztetages in Hinblick auf das im<br />
Bundestag vor der Verabschiedung stehende Kostendämpfungsgesetz,<br />
auch GMG oder Gesundheitsmodernisierungsgesetz genannt.<br />
Ich verstehe, dass dieses zum jetzigen Zeitpunkt bei den meisten von<br />
Ihnen die größte Aufmerksamkeit genießt, weil die unmittelbaren<br />
Auswirkungen für Ärztinnen und Ärzte in bestimmten Bereichen treffen<br />
sollen.<br />
Weiterbildung<br />
Aber zunächst zu Fragen der Selbstverwaltung. Die Novellierung der<br />
Muster-Weiterbildungsordnung wurde beschlossen. Wie werden wir<br />
im Land Brandenburg damit umgehen? Sie haben gehört, dass die<br />
Zahl der Gebiete eingeschränkt wurde. Sie haben weiter gehört,<br />
dass wir wieder das dreistufige System eingeführt haben – Gebiete,<br />
Schwerpunkte und Zusatzweiterbildungen. Alle diese Qualifikationen<br />
werden führbar sein. Sie werden unterschiedlicher Anstrengungen<br />
zur Ableistung bedürfen. Es ist nicht mehr alles da, was uns bislang<br />
vertraut war. Die größten Umbrüche wird es allerdings in der<br />
Allgemeinmedizin, Inneren Medizin und Chirurgie geben. Die beiden<br />
Fächer Allgemeinmedizin und Innere Medizin wurden so gestaltet,<br />
dass eine gemeinsame Basisweiterbildung den Einstieg für alle<br />
ebnet, bevor man sich entscheidet, ob man in die hausärztliche Medizin<br />
geht oder die fachärztliche Laufbahn einschlägt. Sicher ist sowohl<br />
für die einen als auch für die anderen einiges daran schmerzlich.<br />
Aber wir haben es hier mit einem Kompromiss zu tun, der in den<br />
nächsten Jahren dazu führen soll, eine hausärztliche Medizin zu<br />
schaffen. Es sollen keine unterschiedlichen Bewertungen in der<br />
hausärztlichen Medizin mehr möglich sein. Ich glaube, dieser Schritt<br />
war überfällig. In der Chirurgie wurde etwas Revolutionäres geschaffen.<br />
Die Unfallchirurgie und die Orthopädie sollen sich in den<br />
nächsten Jahren vereinigen. Wie das zu händeln ist, werden wir mit<br />
allen Beteiligten diskutieren müssen.<br />
Denken Sie aber immer daran, liebe Kolleginnen und Kollegen, diese<br />
Weiterbildungsordnung wird ab 2010 oder später zum Tragen<br />
kommen.<br />
Worüber jetzt die meisten verängstigt sind, sind Besitzstandswahrungen.<br />
Es sind Fragen um die Zukunft. Was wird mit mir?<br />
Ich kann Sie beruhigen. Der Prozess wird einige Zeit dauern. Aber<br />
denken Sie doch einmal daran, dass es sich jetzt kaum noch ein Krankenhaus<br />
leisten kann, Orthopädie und selbstständige Unfallchirurgie<br />
vorzuhalten. Zwei hochqualifizierte Teams arbeiten unabhängig mit<br />
teurem Instrumentarium an Krankheitsbildern, die sich stark ähneln<br />
und deren Therapie identisch ist. Das beste Beispiel ist die Implantation<br />
der Endoprothesen. Das kann sich auf Dauer unter DRG-Bedingungen<br />
kein Krankenhaus leisten. Im ambulanten Bereich bestehen<br />
noch deutliche Unterschiede, die wir aber überwinden können, wie<br />
das in den anglo-amerikanischen Staaten ja bereits erfolgt ist.<br />
Wann geht es los?<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Die Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer werden jetzt<br />
sehr schnell die Inhalte für die einzelnen Gebiete, Schwerpunkte und<br />
Zusatzweiterbildungen erarbeiten. Dann werden wir in Brandenburg<br />
zusammen mit den Arbeitsgruppen und Prüfungsausschüssen der<br />
einzelnen Gebiete, Schwerpunkte und Zusatzweiterbildungen diese<br />
ausgiebig diskutieren. Das Ergebnis wird dann der Kammerversammlung<br />
frühestens im nächsten Jahr vorgeschlagen werden können.<br />
Und dann können wir mit den neuen Instrumenten erst arbeiten.<br />
Haben Sie solange Geduld. Denken Sie daran, dass es auch bei der<br />
Gestaltung der Übergangsbestimmungen Diskussionsbedarf gibt.<br />
Vergessen Sie nicht, sich in unserem Brandenburgischem <strong>Ärzteblatt</strong><br />
über Termine zu den Übergangsbestimmungen zu informieren. Es<br />
wird der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg auch hier nur möglich<br />
sein, einen begrenzten Zeitkorridor für Umschreibungen offen zu<br />
halten.<br />
Berufsordnung<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Auch die Berufsordnung wurde novelliert. Die Paragraphen, die die<br />
Zusammenarbeit Ärzte - Industrie betreffen, wurden liberalisiert. Ich<br />
persönlich stehe zu den Beschlüssen. Wir sollten sie auch im Land<br />
Brandenburg umsetzen. Ich wehre mich dagegen, die Ärzteschaft einerseits<br />
zu kriminalisieren, andererseits sollen aber finanzielle Mittel<br />
der Industrie dazu dienen, den neuesten Standard in der Medizin<br />
aufrechtzuerhalten. Und das soll mit „Null“-Unterstützung vonseiten<br />
des Staates erfolgen. Allein aus der eigenen Tasche kann die Ärzteschaft<br />
das nicht tragen. Es ist also unsinnig, dass die Bundesgesundheitsministerin<br />
fordert, finanzielle Mittel der Industrie bei Ausbildung,<br />
Weiterbildung und Fortbildung abzulehnen. Es wäre der Weg in die<br />
falsche Richtung.<br />
Ärzteflucht<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Ich möchte den Bogen für heute schließen und auf Dinge zu sprechen<br />
kommen, die bei der Diskussion des Tätigkeitsberichts beschlossen<br />
wurden. Dazu zählen die „Abschaffung des AiP“ nicht irgendwann,<br />
sondern sofort. Liest man im GMG, dem oben erwähnten Kostendämpfungsgesetz,<br />
findet man keinen einzigen Absatz, der hierzu<br />
194 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Editorial/Kammerinformationen<br />
Stellung bezieht. Angleichung des Tarifgebietes Ost - West und Anpassung<br />
der GOÄ auf 100%. Kein Wort wird hierüber gesagt. Kein<br />
Wort wird darüber gesagt, wie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
der Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern erreicht<br />
werden soll. Die Krankenkassen mögen noch so viele Studien in Auftrag<br />
geben, siehe Wido-Studie. Es bleibt Fakt, dass wir eine Ärzteflucht<br />
aus dem Osten in den Westen zu verzeichnen haben. Aber des<br />
Weiteren haben wir eine Ärzteflucht aus Deutschland in die europäischen<br />
Nachbarstaaten und nach Übersee und in alternative Berufsfelder.<br />
Medizinermangel haben wir nicht, aber wir haben einen<br />
Ärztemangel vor allem in Ostdeutschland durch Ärzteflucht. Wenn<br />
Studien behaupten, eine Unterversorgung im Krankenhaus gäbe es<br />
erst, wenn 50 % der Ärztinnen und Ärzte fehlen und in der hausärztlichen<br />
Versorgung bei 75 %, dann steht uns das Schlimmste noch bevor.<br />
Ich glaube nicht, dass wir die jungen Kolleginnen und Kollegen<br />
von dieser absurden These überzeugen können. Mangelsituationen<br />
treiben seltsame Blüten. Ich weiß nicht, ob sich die verantwortlichen<br />
in der jetzigen Situation noch viele „Blüten“ leisten können, um nicht<br />
vor einem Scherbenhaufen zu stehen.<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Wir können bei der Thematik Ärzteflucht nicht stillhalten. Wir müssen<br />
als Ärzteschaft mitdiskutieren, um diese Misere zu beseitigen.<br />
Wenn wir das nicht tun, verschärfen wir unsere eigenen Arbeitsbedingungen<br />
nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in der Praxis. Inzwischen<br />
weiß ich, warum wir „Götter in Weiß“ genannt werden.<br />
Wir nehmen als einzige Berufsgruppe Überstundenarbeit ohne Bezahlung<br />
oder Freizeitausgleich hin. Durch unser selbst entwickeltes<br />
„Helfer-Syndrom“ fordern wir die Verantwortlichen geradezu auf,<br />
nichts für die Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen zu tun.<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Reicht es nicht aus, dass wir auch nur wie Menschen behandelt werden<br />
wollen? Durchdenken wir gemeinsam das oben Gesagte und arbeiten<br />
wir in Zukunft gemeinsam an Veränderungen. Tun wir das<br />
nicht, verschwindet noch mehr Nachwuchs. Möglichkeiten zu Veränderungen<br />
stehen uns sogar auf gesetzlicher Basis zur Verfügung. Wir<br />
müssen sie nur nutzen.<br />
Ihr<br />
Udo Wolter<br />
Dr. Frank Ulrich Montgomery:<br />
Das GMG – vor allem ein Betrug an der Jugend<br />
Scharfe Kritik am Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz<br />
(GMG) hat der 1. Vorsitzende<br />
des Marburger Bund-Bundesvorstandes,<br />
Dr. Frank Ulrich Montgomery,<br />
anlässlich eines Pressegespräches in Berlin<br />
am 19. Juni, unmittelbar nach der Diskussion<br />
des Gesetzes im Bundestag, geübt.<br />
Dr. Montgomery sagte in seinem „kurzen<br />
Rundumschlag durchs GMG“, dieses Gesetz<br />
sei „vor allem ein Betrug an der Jugend“.<br />
Das Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz<br />
reihe sich ein „in eine Kette von Kostendämpfungsgesetzen,<br />
die uns nun seit nunmehr<br />
20 Jahren in regelmäßiger Folge<br />
vorgesetzt werden“, bemängelte Dr. Montgomery<br />
auf der Pressekonferenz im Berliner<br />
Kaiserin-Friedrich-Haus, an der auch Rudolf<br />
Henke, 2. Vorsitzender des mb, und mb-<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Boeck teilnahmen.<br />
Seinem hohen Anspruch, ein großer Wurf zu<br />
sein, werde das Gesetz nicht gerecht. Und<br />
damit – wie behauptet – die durchschnittlichen<br />
Beitragssätze von 14,5 Prozent auf<br />
13 Prozent senken zu können, hält Dr. Montgomery<br />
für „völlig ausgeschlossen“.<br />
Der dringend notwendige radikale Umbau<br />
der GKV in Deutschland werde vom GMG<br />
nicht eingeleitet. Indem es den Erhalt des gegenwärtigen<br />
Finanzierungssystems vorgaukele,<br />
sei es „vor allem ein Betrug an der Jugend“.<br />
„Die Jungen werden all das bezahlen<br />
müssen, was heute im GMG beschlossen<br />
wird. Und die ganz Jungen werden diesen<br />
‚Generationenvertrag’ dereinst kündigen“, ist<br />
Montgomery überzeugt. „Das Schlimmste<br />
am GMG“ sei für ihn „das Fehlen der Erneuerung,<br />
das Verpassen der Chance, eine<br />
zukunftsfeste Krankenversicherung zu schaffen“.<br />
Nach seiner vernichtenden Gesamtkritik ging<br />
der 1. Vorsitzende des mb-Bundesvorstandes<br />
auf einzelne Regelungen des GMG ein.<br />
Erhöhung der Tabaksteuer: Der Marburger<br />
Bund begrüße diesen Schritt ausdrücklich.<br />
Gleichwohl sei das Zurückrudern, die ursprünglich<br />
geplante Preiserhöhung pro Zigarettenpackung<br />
um einen Euro nun in drei<br />
Schritten vorzunehmen, „erschreckend“. Mi-<br />
Dr. Montgomery bedauert, dass mit dem Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz „die wichtigsten<br />
Zukunftsfragen gar nicht angegangen werden“.<br />
Foto: Kühne<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
195
Kammerinformationen<br />
nisterin Schmidt sei erneut vor den Interessen<br />
der Industrie eingeknickt. „100.000 Menschen,<br />
die jährlich an den Folgen des Rauchens<br />
sterben, können wohl kaum gegen ein<br />
paar Arbeitsplätze in der hoch automatisierten<br />
Tabakindustrie aufgerechnet werden.“,<br />
klagte Montgomery.<br />
Ausgliederung versicherungsfremder Leistungen:<br />
Eine „vernünftige Maßnahme“,<br />
aber er sehe die Gefahr, dass durch „vernünftigeres<br />
Verhalten der Leute nicht genügend<br />
Geld für diese Leistungen“ zur Verfügung<br />
stehe. Montgomery bezeichnete es als<br />
„Lackmustest für die Glaubwürdigkeit dieser<br />
Politik“, ob die Finanzierung z. B. von Maßnahmen<br />
der Familienpolitik dann dennoch<br />
aus Steuermitteln erfolge.<br />
Die Finanzierung des Krankengeldes ausschließlich<br />
durch Arbeitnehmer hält Montgomery<br />
für den „ungeeignetsten Weg“. Und<br />
eine „absurde Lösung“, die einzig ein Geschenk<br />
an die Arbeitgeber darstelle, aber<br />
keinerlei Steuerungseffekte verspreche. Beim<br />
„einzigen Teil der GKV, der nach dem Äquivalenzprinzip<br />
finanziert ist“, erinnerte er an<br />
den verstorbenen FDP-Politiker Möllemann,<br />
der wiederholt gefordert habe, die Arbeitgeber<br />
nicht aus der Parität zu entlassen.<br />
Verbesserung der Zusammenarbeit ambulant/stationär.<br />
Dr. Montgomery: „Der Gesetzentwurf<br />
enthält in den §§ 116 a und b sowie<br />
in den Regelungen zu §§ 140 ff eine<br />
Reihe vernünftiger Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit. Dabei werden<br />
auch die Ängste der niedergelassenen Kollegen<br />
vor einer Übermachtstellung des Krankenhauses<br />
angemessen berücksichtigt. Und<br />
die Vorstellungen von Marburger Bund, Bundesärztekammer<br />
und Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
werden aufgenommen.“<br />
Hausarztsystem: Ohne Zweifel bedürfe es in<br />
einem komplexen Gesundheitssystem eines<br />
Arztes als Koordinator. Das könne der Hausarzt<br />
sein, so Montgomery. Das System der<br />
„An- und Abreize müsste jedoch so gestaltet<br />
werden, dass sie für die Menschen angenehm<br />
sind. Der Köder muss dem Fisch<br />
schmecken und nicht dem Angler.“ Und hier<br />
vermisse er einen wesentlichen Ansatz, nämlich<br />
den „für junge Menschen, die noch keinen<br />
Hausarzt brauchen“. „Da erst für schwer<br />
und chronisch Kranke spürbare materielle<br />
Vorteile durch eine Einschreibung zu erwarten<br />
sind, wird es hier zu einer Konzentration<br />
Schwerst- und Chronischkranker kommen.“<br />
Montgomery befürchtet eine „chronische Unterfinanzierung<br />
des Hausarztsystems“.<br />
Zugleich bedeute die Bündelung der Maßnahmen<br />
wie „Hausarztsystem“, „Strukturänderung<br />
der KVen“, „Gesundheitszentren“,<br />
„verbesserte Ermächtigung der Krankenhausärzte“,<br />
„Einzelverträge“ und „Eintrittsgebühr“<br />
eine Kampfansage an die niedergelassenen<br />
Fachärzte.<br />
Strukturänderung der Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
(KVen): Eine „Professionalisierung<br />
der KV-Vorstände“ hält der mb-Vorsitzende<br />
für vorstellbar. Es sei nicht akzeptabel,<br />
wenn in einem Flächenland wie Baden-Württemberg<br />
unterschiedliche KVen existierten.<br />
Auch geschärfte Kontrollmechanismen der<br />
Vertreterversammlungen seien wünschenswert.<br />
Nur noch Einzelverträge mit Fachärzten:<br />
Unter der Flagge „Wettbewerb“ werde hier<br />
ein „gesellschaftlicher Rückschritt“ verkauft.<br />
Deutsches Zentrum für Qualität in der Medizin:<br />
Montgomery hält die Institution in der<br />
geplanten Form für eine „ans Absurde grenzende<br />
Bürokratie und Leistungssteuerung“.<br />
Die „Überbehörde“ zeige, „dass es sich um<br />
ein reines Staatsmedizininstitut handelt“.<br />
Korruptionsbeauftragter: Diese Funktion sei<br />
„ein Witz“, empörte sich Dr. Montgomery.<br />
Bei rund 600 Millionen Patienten-Arzt-Kontakten<br />
und angeblich über 1000 Fällen von<br />
Abrechnungsbetrug seien lediglich 12 Fälle<br />
zur Anklage gekommen. Die Absicht der Gesundheitsministerin<br />
sei klar: Es soll bewusst<br />
am Renommee der Ärzteschaft gekratzt werden.<br />
Fortbildungszertifikate: Montgomery: „Eine<br />
weitere bürokratische Hürde statt Bürokratieabbau,<br />
wie ihn Ulla Schmidt versprochen<br />
hatte.“<br />
Was nicht im GMG steht: Schließlich beschäftigte<br />
sich der 1. Vorsitzende des Marburger<br />
Bundes noch mit einigen Punkten, die<br />
nicht im GMG enthalten sind. So fehlten Aussagen<br />
zur Abschaffung des AiP und zum<br />
Umgang mit den Kostenfolgen aus dem Arbeitszeitgesetz.<br />
Die Ministerin halte sich nicht<br />
an ihre Aussagen vom 2. Arbeitszeitgipfel<br />
Ende März. Trotz ihrer Zusagen wolle<br />
Schmidt augenscheinlich nichts gegen die<br />
unwürdigen Arbeitsbedingungen an Krankenhäusern<br />
unternehmen. Und das bewertete<br />
Montgomery als „Wortbruch“ und „ungeheuerlichen<br />
Affront“. Er sehe die Gefahr,<br />
dass sich die Parteien bei der Gesundheitsreform<br />
„schnell einigen“, und dann sei „kein<br />
Geld mehr da für andere Dinge“. Weitere<br />
Entscheidungen würden auf die nächste<br />
Legislaturperiode verschoben. Dr. Montgomery:<br />
„Das ist für uns nicht hinnehmbar!“<br />
(hak)<br />
Dr. Wolter in einem Brief an Minister Baaske<br />
Schlechte Zahlungsmoral gesetzlicher Kassen führt zu<br />
Liquiditätsengpässen von Krankenhäusern<br />
In einem Brief an Brandenburgs Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />
und Frauen, Günter Baaske, hat der Präsident der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg, Dr. Udo Wolter, auf einen Antrag<br />
des 106. Deutschen Ärztetages hingewiesen, der von Dr. Wolter<br />
als Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer, einem weiteren<br />
Vorstandsmitglied und einem Delegierten eingebracht worden<br />
war.<br />
Dr. Wolter schreibt: Der 106. Deutsche Ärztetag stellte mit großer<br />
Sorge fest, dass sich die Zahlungsmoral der gesetzlichen Krankenkassen<br />
bei der Vergütung von Krankenhausleistungen in den letzten<br />
12 Monaten drastisch verschlechtert hat.<br />
Wie eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zeigte,<br />
erfolgte die Vergütung bei fast drei Viertel der befragten 325 Häuser<br />
nicht fristgerecht, fast zwei Drittel der Krankenhäuser klagten<br />
über eine teilweise oder gar komplette Zahlungsverweigerung.<br />
Nach Hochrechnungen des DKI hatten Ende 2002 die Krankenhäuser<br />
in Deutschland somit Außenstände von fast 1,3 Mrd. Euro.<br />
An dieser Praxis der Krankenkassen hat sich nichts geändert. Auch<br />
<strong>2003</strong> kommen zahlreiche Häuser immer wieder in Liquiditätsengpässe<br />
oder gar an den Rand der Insolvenz.<br />
Der 106. Deutsche Ärztetag forderte daher die Aufsichtsbehörden<br />
nachdrücklich auf, ihre Kontrollfunktion gegenüber den Kostenträgern<br />
effizienter auszuüben und diese ungesetzlichen Zahlungspraktiken<br />
der Krankenkassen umgehend abzustellen.<br />
Dr. Wolter forderte Minister Baaske auf, in dieser Frage „umgehend<br />
zu reagieren“.<br />
196 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Kammerinformationen<br />
<strong>Landesärztekammer</strong>präsident Dr. Wolter:<br />
Junge zahlen ein, um im Alter gut versorgt zu sein<br />
Mit Empörung hat der Vorstand der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
auf jüngste Vorschläge von Wissenschaftlern reagiert,<br />
medizinische Leistungen nur noch altersabhängig zu gewähren.<br />
„Keinem, der über 75 ist, künftig eine Herzoperation zu bezahlen,<br />
wie es der Gesundheitsökonom Breyer fordert, ist ein erschreckender<br />
Tabubruch, der – unausgesprochen – in wertes und unwertes<br />
Leben unterteilt. Das lehnen wir entschieden ab“, sagte <strong>Landesärztekammer</strong>-Präsident<br />
Dr. Udo Wolter.<br />
Auch die Ansicht des katholischen Theologie-Professors Wiemeyer,<br />
der meint, medizinische Leistungen müssten vor allem für Jüngere<br />
bereitgestellt werden, stößt auf keinerlei Verständnis in der Brandenburger<br />
Ärzteschafts-Vertretung. Dr. Wolter: „Gerade in der ersten<br />
Lebenshälfte zahlen doch viele in der Hoffnung ein, im Alter gesundheitlich<br />
gut versorgt zu sein. Wenn das nicht mehr gelten sollte,<br />
wäre dies der Abschied vom Solidarsystem, und niemand hätte<br />
mehr ein Motiv, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben.“<br />
Die Vorschläge, so Wolter, seien „eine weitere Zementierung der<br />
Mehrklassenmedizin“.<br />
Bezeichnend für den moralischen Schiefstand der Vorschläge: Sie<br />
gingen nicht von den Patienten aus, und wie ihnen am besten zu helfen<br />
sei, sondern von der immer prekäreren Finanzlage in Deutschland.<br />
„Dieser Ausgangspunkt aber ist mit unserem Berufsethos unvereinbar.<br />
Wir lehnen deshalb Überlegungen jeglicher Art in der<br />
erwähnten Richtung rigoros ab“, so der Brandenburger Ärztepräsident<br />
abschließend.<br />
(hak)<br />
Neue Rahmenvereinbarung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
Berufshaftpflichtversicherung für Ärzte<br />
Mit MedProtect, einer von der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg ausgehandelten Rahmenvereinbarung<br />
zur Berufshaftpflicht, steht<br />
jetzt allen Kammerangehörigen ein attraktives<br />
Angebot mit zahlreichen Leistungsvorteilen<br />
zur Verfügung. Garant für dieses Plus an<br />
Sicherheit und den Beitragsvorteil ist die<br />
Deutsche Ärzte-Versicherung. Für diesen<br />
Partner hat sich die <strong>Landesärztekammer</strong> vor<br />
allem wegen des erstmals entwickelten<br />
überzeugenden Gesamtkonzeptes zur Berufshaftpflichtversicherung<br />
entschieden.<br />
Besonderer Einsatz erfordert besondere<br />
Sicherheit<br />
Wie viel Sicherheit eine Berufshaftpflichtversicherung<br />
wirklich bietet, erkennt man oft erst<br />
im Schadenfall. Auf den Arzt können – wird<br />
ihm z. B. ein Behandlungsfehler oder eine<br />
Aufklärungspflichtverletzung nachgewiesen –<br />
hohe finanzielle Forderungen zukommen.<br />
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen<br />
Privat- oder Kassenpatienten handelt. Hat<br />
der Arzt im Schadenfall keine Deckung im<br />
Rahmen einer Berufshaftpflichtversicherung,<br />
so muss er den Schaden selbst zahlen.<br />
Und nach dem Gesetz haftet er nicht nur für<br />
eigenes, sondern kann sogar für fremdes Verschulden<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Also auch für Fehler seiner angestellten Assistenten<br />
und der nicht-ärztlichen Mitarbeiter.<br />
Das Risiko ist äußerst breit gefächert.<br />
Zusätzliche Sicherheit durch Leistungsvorteile<br />
Versichern können sich alle Kammerangehörigen<br />
– vom AiP über den angestellten<br />
und niedergelassenen Arzt bis hin zum „Ruheständler“.<br />
Mit MedProtect ist neben dem<br />
Arzt auch das angestellte Praxispersonal mit<br />
einer Deckungssumme von mindestens 1,5<br />
Millionen Euro gegen berufliche Haftpflichtschäden<br />
versichert. Ebenfalls eingeschlossen<br />
ist die Privathaftpflicht für den Arzt und seine<br />
Familie.<br />
Für die besonderen Risiken des ärztlichen<br />
Alltags sieht die Rahmenvereinbarung zahlreiche<br />
spezielle Regelungen vor. So hat sich<br />
die Deutsche Ärzte-Versicherung gegenüber<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> verpflichtet, alle<br />
Kammerangehörigen gegen berufliche Haftpflichtrisiken<br />
zu versichern. Hier spricht man<br />
vom sogenannten „Kontrahierungszwang“,<br />
der allen Kammerangehörigen einen ausreichenden<br />
Berufshaftpflichtschutz garantiert.<br />
Außerdem bietet MedProtect dem Arzt im<br />
Schadenfall die Möglichkeit, bei einem Verfahren<br />
vor der Schlichtungsstelle der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
seine Fehler anzuerkennen,<br />
ohne dass er dadurch – wie sonst üblich –<br />
den Berufshaftpflichtversicherungsschutz verliert.<br />
Dies fördert eine gütliche, außergerichtliche<br />
Schadenregulierung zum Wohle aller<br />
Beteiligten. Und auf das besondere Kündigungsrecht<br />
des Versicherers im Schadensfall<br />
verzichtet die Deutsche Ärzte-Versicherung<br />
bei MedProtect auch. All das bringt zusätzliche<br />
Sicherheit.<br />
Mit MedProtect Beitragsersparnisse<br />
realisieren<br />
Neben den zahlreichen Leistungsvorteilen garantiert<br />
die Rahmenvereinbarung zur Berufshaftpflicht<br />
außerdem eine Beitragsersparnis<br />
von 7,5 % gegenüber einem Einzelvertrag<br />
bei der Deutschen Ärzte-Versicherung. Dieser<br />
Preisvorteil steht allen Ärzten zu.<br />
Im ersten Jahr der Niederlassung gewährt<br />
die Deutsche Ärzte-Versicherung außerdem<br />
einen zusätzlichen Niederlassungsrabatt in<br />
Höhe von 20 %. Gemeinschaftspraxen und<br />
Praxisgemeinschaften können unter bestimmten<br />
Voraussetzungen dauerhaft von weiteren<br />
15 % Beitragsnachlass profitieren.<br />
Fortbildungszertifikat bringt Beitragsvorteil<br />
Alle Kammerangehörigen, die über ein gültiges<br />
Fortbildungszertifikat der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
verfügen, erhalten bei MedProtect einen<br />
zusätzlichen „Zertifizierungsrabatt“ in<br />
Höhe von nochmals 7,5 %. Damit honoriert<br />
die Deutsche Ärzte-Versicherung die strukturierte<br />
und nachgewiesene Fortbildung des<br />
Kammerangehörigen. Gleichzeitig wird das<br />
Bestreben der verfassten Ärzteschaft unterstützt,<br />
dem von Seiten der Politik geforderten<br />
„Ärzte-TÜV“ durch „Rezertifizierung“ mit der<br />
regelmäßigen freiwilligen „Zertifizierten Fortbildung“<br />
entgegenzuwirken.<br />
Von MedProtect kann jeder profitieren<br />
Die Rahmenvereinbarung zur Berufshaftpflicht<br />
zwischen der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
und der Deutschen Ärzte-Versicherung<br />
steht allen Kammerangehörigen offen.<br />
Nähere Informationen zu MedProtect<br />
erhalten Interessierte direkt bei der<br />
Deutschen Ärzte-Versicherung<br />
unter der Service-Rufnummer<br />
02 21/1 48-2 27 00, per E-Mail an<br />
service@aerzteversicherung.de,<br />
im Internet unter www.aerzteversicherung.de<br />
oder per Fax unter 02 21/1 48-2 14 42.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
197
Kammerinformationen<br />
An der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg erfolgreich abgeschlossene<br />
Weiterbildung<br />
Facharzt<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. med. Annette Josy<br />
Lutz Kuball<br />
Dr. med. Ingo Musche-Ambrosius<br />
Dr. med. Frank Riedel<br />
Anästhesiologie<br />
Dietmar Dörschner<br />
Dr. med. Martin Gotthardt<br />
Dirk Mielke<br />
Kathrin Pollege<br />
Grit Splittstöhser<br />
Matthias Tittel<br />
Dipl.-Med. Wiebke Weiland<br />
Dr. med. Gerhard Werner<br />
Arbeitsmedizin<br />
Dr. med. Frank Eberth<br />
Chirurgie<br />
Steffen Frenkel<br />
Dr. med. Jens Heidel<br />
Diagnostische Radiologie<br />
Dr. med. Stefan Rödel<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Dr. med. Christine Aust<br />
Haut- und<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. med. Yael Adler<br />
Dr. med. Karl Grunow<br />
Herzchirurgie<br />
Dr. med. Thomas Claus<br />
Innere Medizin<br />
Dr. med. Maren Dörschner<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Christine Babka<br />
Dr. med. Gundula Härtel<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und -psychotherapie<br />
Tobias Hülsey<br />
Matthias Muhl<br />
Udo Wintermann<br />
Beate Wohler<br />
Neurologie<br />
Frauke Grünig<br />
Dr. med. Kersten Guthke<br />
Udo Horak<br />
Orthopädie<br />
Dr. med. Karsten Engler<br />
Holger Mai<br />
Dr. med. Stephan Müller<br />
Dr. med. Kristin Pasternak<br />
Wolfgang Wanke<br />
Dr. med. Ricarda Warschkow<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Björn Dahlke<br />
Strahlentherapie<br />
Ralph Schrader<br />
Transfusionsmedizin<br />
Dr. med. Oswin Ochmann<br />
Psychiatrie<br />
Georgia Böwing<br />
Schwerpunkt<br />
Gefäßchirurgie<br />
Dipl.-Med. Harald Donath<br />
Unfallchirurgie<br />
Dagmar Schirrmacher<br />
Dr. med. Uwe Zierenberg<br />
Gastroenterologie<br />
Dr. med. Michael Scholz<br />
Nephrologie<br />
Dr. med. Sabine Jander<br />
Pneumologie<br />
Jens Pommerening<br />
Dr. med. Botho Schneider<br />
Rheumatologie/Innere Medizin<br />
Martin Weigelt<br />
Neonatologie<br />
Dr. med. Cornelia Ast<br />
Fakultative<br />
Weiterbildungen<br />
Spezielle Anästhesiologische<br />
Intensivmedizin<br />
Dr. med. Christian Sinemus<br />
Dr. med. Grit Spalding<br />
Spezielle Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Dr. med. Thomas Barz<br />
Zusatzbezeichnungen<br />
Handchirurgie<br />
Dipl.-Med. Sabine Koch<br />
Allergologie<br />
Siegrid Groß<br />
Dr. med. Stefan Henning<br />
Dr. med. Michael Sebastian<br />
Dr. med. Elvira Winter<br />
Balneologie und<br />
Medizinische Klimatologie<br />
Dipl.-Med.<br />
Reinhard Wendlandt<br />
Betriebsmedizin<br />
Dr. med. Claudia Richartz<br />
Chirotherapie<br />
Dipl.-Med. Jens Franke<br />
Dr. med. Galina von Freeden<br />
Thomas Hoffmann<br />
Dr. med. Karsten Just<br />
Dr. med. Oliver Klein<br />
Dr. med. Uwe Krupke<br />
Dr. med. Marina Nowakowski<br />
Dr. med. Michael Wuttke<br />
Homöopathie<br />
Dr. med. Friedbert Herm<br />
Dr. med. Barbara Klinger<br />
Dipl.-Med. Carola Kriesel<br />
Dipl.-Med. Antje Wechsler<br />
Naturheilverfahren<br />
Bernadette Rädel<br />
Dr. med. Bettina Thesenvitz<br />
Physikalische Therapie<br />
Dr. med. Janet Knauß<br />
Dr. med. Uwe Krupke<br />
Psychotherapie<br />
MR Dr. med.<br />
Hans-Joachim Rohr<br />
Rehabilitationswesen<br />
Dr. med. Jens Dowideit<br />
Sozialmedizin<br />
Dipl.-Med. Sabine Burdanowitz<br />
Dr. med. Dieter Kaschenz<br />
Sportmedizin<br />
Dr. med. Martin Abesser<br />
Dipl.-Med. Harald Lehmann<br />
Tatjana Lucas<br />
Ärztliches<br />
Qualitätsmanagement<br />
Dr. med. Eckart Braasch<br />
Stephan Contzen<br />
Dr. med. Franziska Gleisberg<br />
Dr. med. Dietmar Groß<br />
Dr. med. Thomas W. Heinz<br />
Mike-Percy Hentschke<br />
Dr. med. Jürgen Kummer<br />
Dr. med. Annette Milke-Kummer<br />
Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Rainer Pankau<br />
Dr. med. Wolf Schmidt<br />
Dr. med. Margret Seewald<br />
Dr. med. Jeanette Telschow<br />
Ärztinnen und Ärzte, die mit der Veröffentlichung<br />
nicht einverstanden sind, bitten wir<br />
um rechtzeitige Mitteilung an das Referat<br />
Weiterbildung schriftlich oder telefonisch<br />
unter (0355) 78010-42.<br />
Anzeigen<br />
Interesse an einer Anzeige? Rufen Sie uns<br />
an: 030 - 886 828 73 wir beraten Sie gern.<br />
www.praxisboerse.de<br />
198 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Kammerinformationen<br />
Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen informiert:<br />
Zwischenprüfung der auszubildenden Arzthelfer/innen vom 9. April <strong>2003</strong><br />
In der Zwischenprüfung bearbeiten die Auszubildenden in 120 Minuten<br />
je zehn Aufgaben in je drei Prüfungsgebieten der Medizin und<br />
Verwaltung. Pro Gebiet sind zehn Punkte erreichbar.<br />
Die Zwischenprüfung wird überwiegend in programmierter Form abgelegt.<br />
Es werden drei verschiedene Aufgabentypen eingesetzt:<br />
• Ein- oder Mehrfach-Auswahl aus vorgegebenen Antwortmöglichkeiten<br />
• Ein- oder Mehrfach-Zuordnung von Aussagen/Begriffen zu Sachverhalten<br />
• freie Bezeichnung von medizinischen oder verwaltungstechnischen<br />
Begriffen, Bezeichnungen, Sachverhalten, Rechenaufgaben usw.<br />
Die Anzahl der richtigen Antworten wird vorgegeben.<br />
In diesem Jahr wurden von 206 Teilnehmern folgende Leistungen erzielt,<br />
dargestellt in Punktmittelwert-Grafik:<br />
HUUHLFKEDUH3XQNWH<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
*HVXQGKHLWV<br />
ZHVHQ<br />
3XQNWPLWWHOZHUWHGHU=ZLVFKHQSU IXQJYRP<br />
QDFK3U IXQJVJHELHWHQ<br />
<br />
$QDWRPLH<br />
3K\VLRORJLH<br />
3DWKRORJLH<br />
<br />
6R]LDOJHVHW]<br />
JHEXQJ<br />
In der Zwischenprüfung werden keine Noten vergeben, die ausgewiesenen<br />
Punkte lassen aber eine Notenzuordnung zu.<br />
Liegt die Wertung der Prüfungsleistung unter 50% der erreichbaren<br />
Punktzahl, entsprechen die Leistungen nicht den Anforderungen und<br />
das Bestehen der Abschlussprüfung ist in Frage gestellt.<br />
Im Landesdurchschnitt wurden nur ca. 58 % der Aufgaben richtig bearbeitet,<br />
das entspricht einem Landesnotendurchschnitt von 4,0 und<br />
bescheinigt den schlechtesten Leistungsstand seit 1993.<br />
<br />
$SSDUDWHX<br />
,QVWUXPHQWHQ<br />
NXQGH<br />
<br />
3UD[LV<br />
RUJDQLVDWLRQ<br />
<br />
3UD[LVK\JLHQH<br />
Welche Aufgabenstellungen bereiteten ca. 50% der Teilnehmer<br />
Schwierigkeiten?<br />
Bereich Verwaltung<br />
Gesundheitswesen<br />
• Infektionsschutzgesetz, allg. Aussagen<br />
• Gesundheitsämter, Aufgaben<br />
• Haftungspflicht der Arzthelferin<br />
bei Sachschäden<br />
• Ausbildungsverordnung, allg. Aussagen<br />
• Ärztekammer, Aufgaben<br />
• Jugendarbeitsschutzgesetz Auswahl<br />
Praxisorganisation<br />
• Merkmale des Abbuchungsverfahrens<br />
• Archivierungsfristen/Dokumente Arztpraxis<br />
• Prozentrechnung/Gewichtszunahme in<br />
Schwangerschaft Auswahl<br />
Sozialgesetzgebung<br />
• GKV, Familienversicherung, Leistungen,<br />
Beiträge<br />
• Versicherungspflicht GKV, Berufsgruppen<br />
• Leistungen der GUV<br />
Bereich Medizin<br />
Praxishygiene<br />
• Energiearten als Verletzungsursachen<br />
Apparate- und Instrumentenkunde<br />
• Betriebsphasen Heißluftsterilisator<br />
• Photometerküvette, Einsatz<br />
Anatomie, Physiologie und Pathologie<br />
• Verdauungstrakt, Lage des Pylorus<br />
• Reizleitung des Herzens, normale Abfolge<br />
• Infektionsarten<br />
• Embolie, Begriffsklärung<br />
• Atmung, Gasaustausch Zelle<br />
Aufgabentyp<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Aufgabentyp<br />
Auswahl<br />
Freitext<br />
Freitext<br />
Aufgabentyp<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Aufgabentyp<br />
Zuordnung<br />
Aufgabentyp<br />
Freitext<br />
Auswahl<br />
Auswahl<br />
Zuordnung<br />
Zuordnung<br />
Auswahl<br />
Zuordnung<br />
Sind schlechte Schulabschlüsse eine der Ursachen für die unbefriedigenden<br />
Prüfungsergebnisse ?<br />
<br />
/DQGHVQRWHQGXUFKVFKQLWWHUEUDFKWHU/HLVWXQJHQ<br />
LQ)U KMDKUHV=ZLVFKHQSU IXQJHQ<br />
In der Arzthelferinnen-Ausbildung fällt der relativ hohe prozentuale<br />
Anteil der Abiturienten auf:<br />
$QWHLOGHUDXV]XELOGHQGHQ$U]WKHOIHULQQHQPLW+RFKVFKXOUHLIH<br />
1RWHQ<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
199
Kammerinformationen<br />
Vergleich der Leistungen der Prüfungsteilnehmer mit „anderen“ Schulabschlüssen<br />
und mit Abitur zeigt, dass bei den „anderen“ Abschlüssen<br />
die Noten „4“ und „5“ prozentual am höchsten vertreten sind. Die<br />
Abiturienten sind mit ihren Leistungen in den Notenbereichen „3“ und<br />
„4“ etwa gleich stark zu finden.<br />
Teilnehmer (TN)<br />
N o t e n<br />
206 insgesamt 1 2 3 4 5 6<br />
andere Abschlüsse<br />
165 TN = 100% - 3,03% 13,33% 52,12% 30,30% 1,21%<br />
Abiturienten<br />
41 TN = 100% - 7,32% 43,90% 41,46% 7,32% -<br />
In Auswertung der Zwischenprüfung wird weiterhin festgestellt:<br />
• Der Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung wird übereinstimmend<br />
sowohl vom Zentralen Prüfungsausschuss der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
als auch von den Lehrern der Oberstufenzentren als völlig<br />
angemessen eingeschätzt.<br />
• Die Aufgabenstellung entspricht den Prüfungsanforderungen der<br />
Ausbildungsverordnung sowie des schulischen Rahmenlehrplans.<br />
• Die von der Kammer vorgegebenen Prüfungs-Schwerpunkte (Berichtsheftrückseite)<br />
werden noch nicht ausreichend in die Vorbereitung<br />
der Prüfungen einbezogen.<br />
• Die Qualität der Vorbereitung der Prüflinge auf die Prüfung wird<br />
u.a. in der Berichtsheftführung sichtbar: im Berichtsheft sind alle<br />
Zwischenprüfungsinhalte grau unterlegt und daher als Thema für<br />
die Prüfungsvorbereitung zu erkennen und zu bearbeiten.<br />
- Auffällig sind zwei extreme Tendenzen: das Berichtsheft wird hervorragend<br />
als persönliches Lernmittel genutzt oder<br />
- es wird nur als lästige Pflichterfüllung oberflächlich und nicht im<br />
Sinne einer sorgfältigen Zwischen- und Abschlussprüfungsvorbereitung<br />
geführt.<br />
- In diesen Fällen verfehlt das Berichtsheft als Ausbildungsnachweis<br />
seinen rechtlich bedeutsamen Sinn und Zweck.<br />
• Die Lehrer berichten,<br />
- dass sich die Stoffvermittlung immer schwieriger und zeitaufwändiger<br />
gestalten würde.<br />
- Die Fähigkeit, sich selbstständig Lehrstoff anzueignen, Wichtiges<br />
von Unwichtigem zu unterscheiden, Schlussfolgerungen zu ziehen,<br />
Grundwissen anzuwenden usw. wäre bei vielen Auszubildenden<br />
nicht im notwendigen Maße ausgeprägt.<br />
Die Prüfungsbescheide der <strong>Landesärztekammer</strong> geben Aufschluss<br />
über Leistungsschwächen und -stärken in den sechs Prüfungsgebieten.<br />
Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen stellt außerdem detaillierte<br />
inhaltliche Auswertungen bei Leistungen, die den Noten „5“ und „6“<br />
entsprechen, Prüflingen und deren ausbildenden Ärzten zur Verfügung.<br />
Auf Anforderung erhalten auch Prüflinge mit besseren Leistungen<br />
detaillierte Auswertungen.<br />
Der Zweck der Zwischenprüfung ist eine Kenntnisstandermittlung, um<br />
gegebenenfalls korrigierend auf die Weiterführung der Ausbildung<br />
einwirken zu können.<br />
Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen informiert:<br />
17 801 Jugendliche suchten im Land Brandenburg noch im Juni<br />
einen Ausbildungsplatz!<br />
• Die beste Fachkraft ist diejenige, die man selbst ausgebildet hat.<br />
• Ausbildung sichert den Berufsnachwuchs, kann Freude machen,<br />
bringt frischen Wind auch in Ihr Team!<br />
• Wir bitten alle Arztpraxen, ihre Möglichkeiten zur Ausbildung von<br />
Arzthelfer/innen zu überprüfen!<br />
Arzthelfer/in zu werden ist für viele Schulabgänger/innen ein Wunschtraum.<br />
Leider hat sich die Lage auf dem Ausbildungs-Stellenmarkt im Vergleich<br />
zum Vorjahr weiterhin verschlechtert.<br />
Baden-Württemberg und Bayern, z.B., bieten Ausbildungsstellen,<br />
auch für unsere brandenburgischen Schulabgänger!<br />
Unzureichende Angebote an Ausbildungsplätzen im eigenen Land<br />
führen zur Abwanderung vieler brandenburgischer Jugendlichen in<br />
andere Bundesländer.<br />
Aber Arzthelfer/innen werden in Arztpraxen auch zukünftig als Fachkräfte<br />
und Ansprechpartner für die Patienten in der ambulanten Versorgung<br />
benötigt!<br />
Jede Arztpraxis kann ausbilden oder umschulen, wenn in der Praxis<br />
mindestens eine Arzthelferin oder eine Fachkraft mit medizinischem<br />
Fachschulabschluss beschäftigt wird.<br />
Eine Verpflichtung zur Übernahme der/des Auszubildenden nach Abschluss<br />
der Ausbildung in ein Arbeitsverhältnis gibt es nicht.<br />
Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen berät Sie gern zu allen Ausbildungsfragen<br />
unter Telefon: (0355) 7 80 10 26 oder -27 oder -50.<br />
200 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Kammerinformationen<br />
Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen informiert:<br />
Tarifverhandlungen für Arzthelferinnen am 15. Mai <strong>2003</strong> ohne Ergebnis<br />
In diesem Jahr fanden Tarifgespräche für<br />
Arzthelferinnen am 12. März und am<br />
15. Mai statt.<br />
Die Arbeitgeberseite wird vertreten durch die<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen<br />
der Arzthelferinnen (AAA).<br />
Gesprächsteilnehmer auf Seiten der Arbeitnehmerinnen<br />
sind der Berufsverband der<br />
Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen und<br />
die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft. Da<br />
sich für die Ärzteschaft keinerlei Aussicht auf<br />
Verbesserungen ihrer Honorar- bzw. Vergütungssituation<br />
ergeben hat, sah sich die<br />
Arbeitgeberseite nach Pressemitteilung der<br />
AAA außerstande, ein neues Angebot zu unterbreiten.<br />
Die „Nullrunde“, die das Beitragssicherungsgesetz<br />
für den ambulanten Bereich vorschreibt,<br />
hat somit auch direkte Auswirkungen<br />
auf die Einkommenssituation der ca. 350 000<br />
Arzthelferinnen und Auszubildenden in<br />
Deutschland.<br />
Der Gehaltstarifvertrag vom Januar <strong>2003</strong> gilt<br />
somit weiterhin. Die Gesprächsteilnehmer<br />
werden ihre Beratungen am 8. Oktober wieder<br />
aufnehmen.<br />
Klarstellung zur Kenntnisstandprüfung<br />
Die letzte Hürde ist keine Schikane der LÄKB<br />
Polnische Ärztekollegen helfen in Brandenburger<br />
Krankenhäusern aus. Zwölf erhielten<br />
im vergangenen Jahr die befristete Arbeitserlaubnis.<br />
Hinter dieser schlichten kurzen<br />
Feststellung steckt oft ein ellenlanger, zermürbender<br />
Hürdenlauf durch die deutsche<br />
Bürokratie.<br />
Mehr als 100 Druckzeilen brauchte es in einer<br />
Tageszeitung für Ärzte, um eben diesen<br />
bürokratischen Hürdenlauf zu beschreiben.<br />
Alles mehr oder weniger traurige Realität<br />
zwar, aber am Ende folgen zwei Sätze, die<br />
so nicht unkommentiert bleiben können:<br />
„Und nach sechs Monaten prüft die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
noch einmal die medizinischen<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten. Die Gebühr:<br />
500 Euro.“<br />
Da könnte schnell der falsche Eindruck entstehen,<br />
die <strong>Landesärztekammer</strong> stellt sich<br />
den polnischen und anderen ausländischen<br />
Ärztekollegen kurz vor deren Ziel eines nervigen<br />
Hürdenlaufs in den Weg als selbst ernannter<br />
oberster (und abzockender?) Richter...<br />
Das schreit nach Richtigstellung. Nicht die<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> entscheidet über die<br />
befristete Arbeitserlaubnis, sondern das<br />
zuständige Gesundheitsministerium. Die<br />
Kenntnisstandprüfungen hat sich nicht die<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> ausgedacht. Sie werden<br />
in der Bundesärzteordnung gefordert.<br />
In Brandenburg hat das Landesamt für<br />
Soziales und Versorgung die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
im Rahmen einer gutachterlichen<br />
Stellungnahme um die entsprechenden<br />
Kenntnisstandprüfungen gebeten. Dieser<br />
Bitte kommt das Selbstverwaltungsorgan<br />
der Ärzteschaft nach. Es fertigt nach den<br />
entsprechenden Prüfungen eine gutachterliche<br />
Aussage an, die aber nicht (!) über die<br />
befristete Arbeitszulassung des Antragstellers<br />
entscheidet. Diese Entscheidung trifft allein<br />
das Landesamt für Soziales und Versorgung.<br />
Die Kenntnisstandprüfung mag ein letztes<br />
Hindernis im „bürokratischen Hürdenlauf“<br />
für ausländische Kollegen sein, aber die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
hat dieses Hindernis nicht<br />
in den Weg gestellt...<br />
hak<br />
Noch Anmeldungen möglich für den<br />
1. Ball der Freiberufler des Landes Brandenburg<br />
Für den im Potsdamer Dorint-Hotel geplanten 1. Ball der Freiberufler am 25. 10. <strong>2003</strong> um 19 Uhr sind bereits zahlreiche<br />
Meldungen eingegangen. Dennoch besteht für Sie noch die Möglichkeit, sich zu diesem gesellschaftlichen Höhepunkt anzumelden.<br />
Der Vorstand des Landesverbandes der Freien Berufe Brandenburg e. V. lädt Sie nochmals herzlich ein. Das Programm<br />
lässt einen stimmungsvollen Abend erwarten, an dem die kulinarischen Genüsse, aber auch die Tanzfreuden nicht<br />
zu kurz kommen sollen.<br />
Diese Veranstaltung, die im übrigen für die Vertragsärzteschaft im Jahr <strong>2003</strong> die einzige dieser Art sein wird, soll abseits<br />
vom Berufsalltag sowohl Gesprächsmöglichkeiten untereinander als auch mit maßgeblichen Politikern schaffen. Von den<br />
Ehrengästen aus der Landespolitik sowie den Verbänden haben bereits viele ihr Kommen zugesagt.<br />
Der Teilnehmerpreis beträgt 75 € je Person, worin die Getränke allerdings nicht eingeschlossen sind. Zimmerreservierungen<br />
werden im Dorint-Hotel Potsdam zum Preis von 99 € im DZ einschließlich eines reichhaltigen Frühstücks unter der Rufnummer<br />
(0331) 2 74 90 33, Kennwort „Ball der Freiberufler“, entgegen genommen.<br />
Wir bitten um Verständnis, dass die „Primäreinladung“ aus Kostengründen in dieser Form erfolgt. Selbstverständlich werden<br />
alle Damen und Herren, die sich für eine Teilnahme am 1. Freiberufler-Ball entscheiden, persönlich angeschrieben.<br />
Wegen der Begrenztheit der Plätze im Dorint-Hotel Potsdam bitten wir Sie zu beachten, dass die Anmeldungen nach der<br />
Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt werden.<br />
Organisation: Landesverband der Freien Berufe e. V., Frau Ines Philipp, Tel.: (0331) 2 97 74 13, Fax: (0331) 2 97 71 71<br />
e-mail: info@freie-berufe-brandenburg.de<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
201
Gesundheitspolitik<br />
Weitere Berichte vom 106. Deutschen Ärztetag in Köln<br />
Nach jahrelanger Vorbereitung und Diskussion<br />
Musterweiterbildungsordnung angenommen –<br />
ist die Kuh nun endlich vom Eis?<br />
Nach jahrelanger Vorbereitung und ebenso<br />
langer Diskussion nahm der Deutsche Ärztetag<br />
in Köln die Novellierung der Musterweiterbildungsordnung<br />
(MWBO) an. Die<br />
Mehrheit fiel mit 138 Ja- gegenüber 100<br />
Nein-Stimmen (bei sechs Enthaltungen)<br />
zwar deutlich aus, doch ein Jahr zuvor, in<br />
Rostock, hatte das Stimmenverhältnis für<br />
die Befürworter mit 182 zu 46 noch wesentlich<br />
besser ausgesehen. Hinweis dafür,<br />
dass die glatte Übernahme auf Länderebene<br />
keineswegs sicher ist und hier und da sicherlich<br />
weitere Kampfesrunden gegen die<br />
„Abschaffung des Allgemeininternisten“ zu<br />
befürchten sind.<br />
Es gab viel Beifall, als nach anderthalbtägiger<br />
Diskussion im Gürzenich der Stadt Köln „die<br />
Kuh endlich vom Eis“ war.<br />
Auf 181 Seiten regelt die neue MWBO künftig<br />
die Spezialisierung der Ärzte nach dem<br />
Medizinstudium. Die MWBO ist der Versuch<br />
einer Anpassung an den ständig voranschreitenden<br />
medizinischen Fortschritt. Sie schlägt<br />
eine bundeseinheitliche Ordnung vor, die die<br />
Qualität der Weiterbildung sichern und zugleich<br />
die Flexibilität zwischen ambulantem<br />
und klinischem Bereich garantieren soll.<br />
Markante Änderungen der MWBO<br />
Prof. Hellmuth Koch, der „Architekt“ der neuen Musterweiterbildungsordnung, die in Köln nach heftiger,<br />
zum Teil sehr kontroverser Diskussion verabschiedet wurde. Links Brandenburgs <strong>Landesärztekammer</strong>-<br />
Präsident Dr. Udo Wolter, der ankündigte, dass in diesem Bundesland die MWBO möglichst 1:1 umgesetzt<br />
werden soll.<br />
Foto: Kühne<br />
Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin –<br />
Facharzt für Innere Medizin und Schwerpunkt<br />
Wichtigste Neuerung: der Facharzt für Innere<br />
und Allgemeinmedizin (Hausarzt), der nach<br />
fünfjähriger Weiterbildung erreicht wird. Ein<br />
Kompromiss, der mehrheitlich akzeptiert<br />
wurde.<br />
läuft also aus. Trotzdem erlauben es die<br />
nun niedergeschriebenen neuen Regelungen<br />
„nachwachsenden“ jungen Ärztinnen und<br />
Ärzten, nach einer mehrjährigen Tätigkeit in<br />
stationärer internistischer Medizin, eine Richtungswahl<br />
hin zur hausärztlichen oder zur<br />
spezialisierten internistischen Medizin zu<br />
treffen.<br />
Die markantesten Änderungen der neuen<br />
MWBO, die der 101. Ärztetag 1998 in einem<br />
Grundsatzbeschluss gefordert hatte und<br />
die nun – fünf Jahre später – endlich ihre Bestätigung<br />
fand: Sie ist gegenüber der alten<br />
MWBO von 1992 schlanker, umfasst statt 41<br />
nur noch 32 Gebiete. Die Zahl der ärztlichen<br />
Weiterbildungsbezeichnungen wurde von<br />
161 auf rund 110 reduziert. Und es existieren<br />
nur noch drei Qualifikationsebenen.<br />
Das „Taj Mahal“, wie Dr. Hellmut Koch als Architekt<br />
des „Kunstwerkes“ „seine“ Musterweiterbildungsordnung<br />
nannte, gliedert sich in<br />
drei Abschnitte. Abschnitt A enthält die Paragrafen.<br />
Abschnitt B beschreibt die Gebiete<br />
und ihre Bezeichnungen sowie die Voraussetzungen<br />
zum Erwerb von Facharzt- und<br />
Schwerpunktbezeichnungen. Abschnitt C<br />
schließlich regelt den Erwerb von Zusatzweiterbildungen.<br />
Im Streit zwischen Hausärzten und Internisten<br />
hatten sich Letztgenannte bis zum Schluss<br />
heftig gegen die „Abschaffung“ des Allgemeininternisten<br />
als Facharzt gewehrt. Künftig<br />
wird es nur noch den Facharzt für Innere Medizin<br />
und Schwerpunkt (Facharzt) nach sechsjähriger<br />
Weiterbildung geben.<br />
Einzige Ausnahme: Möchte sich ein deutscher<br />
Facharzt in einem anderen europäischen<br />
Land niederlassen, so kann er auf Antrag eine<br />
gesonderte Bescheinigung als Facharzt für Innere<br />
Medizin erhalten, denn in vielen anderen<br />
Ländern gibt es diesen Facharzt für Innere<br />
Medizin weiterhin. In Deutschland wird es<br />
in Zukunft (ab 2010) aber nur noch den Internisten<br />
mit Schwerpunkt geben, für den der<br />
Weg in die hausärztliche Versorgung geschlossen<br />
bleibt.<br />
Das bisherige Nebeneinander von Allgemeinärzten<br />
und hausärztlichen Internisten<br />
Facharzt für Innere Medizin?<br />
Die bis zuletzt immer wieder erhobene Forderung<br />
nach dem nicht spezialisierten Allgemeininternisten,<br />
so meinte die Mehrheit in Köln, laufe<br />
an der Wirklichkeit vorbei.<br />
Die Annahme eines allwissenden Internisten,<br />
der mit dem rasanten medizinischen Wissensgewinn<br />
stets Schritt halten könne, sei eine Utopie.<br />
Zwar gebe es unter den 16 254 in deutschen<br />
Krankenhäusern tätigen Internisten<br />
gegenwärtig noch 10 651 Internisten ohne<br />
Schwerpunktbezeichnung, warf Dr. Beyerle,<br />
Arzt aus Nordrhein, in der Diskussion ein,<br />
doch Dr. Hoppenthaller aus Bayern erwiderte,<br />
dass seit Jahren kein Chef- oder Oberarzt<br />
mehr eingestellt würde, der keine Schwerpunktbezeichnung<br />
habe. Und in Annoncen<br />
der Fachpresse würden ebenfalls fast ausschließlich<br />
Fach-Internisten gesucht.<br />
202 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
In fünf bis sechs Jahren Weiterbildung sämtliche<br />
Inhalte eines Gebietes vermitteln zu<br />
wollen, sei ein Anspruch, der nicht mehr der<br />
Realität – angesichts ständig neuer wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse und Methoden – entspreche.<br />
Und so seien in der Bezeichnung<br />
„Arzt für Innere und Allgemeinmedizin“ nicht<br />
die beiden Gebiete „untergegangen“, wie<br />
dieser oder jener Redner in Köln weiszumachen<br />
versuchte, sondern „beide Gebiete<br />
sind darin aufgegangen“, wie Ulrich Weigeldt,<br />
stellvertretender Bundesvorsitzender<br />
des Hausärzteverbandes, bemerkte.<br />
Weiter an Weiterbildungsordnung<br />
„dranbleiben“<br />
Die Musterweiterbildungsordnung ist kein totes<br />
Regelwerk. Sie bedarf auch in Zukunft der<br />
Weiterentwicklung und Präzisierung. Sie<br />
muss stets an den medizinischen Fortschritt<br />
und die Anforderungen einer bestmöglichen<br />
Patientenversorgung angepasst werden. Und<br />
sie bedarf der Bestätigung in den jeweiligen<br />
<strong>Landesärztekammer</strong>n, ehe sie vom zuständigen<br />
Landesministerium durch Genehmigung<br />
die Rechtsverbindlichkeit erhält. Man darf gespannt<br />
sein, ob der Berufsverband Deutscher<br />
Internisten, wie angekündigt, in Niedersachsen<br />
und anderswo noch an der vorliegenden<br />
MWBO „herumdoktern“ wird...<br />
(hak)<br />
Aus der Rede von Prof. Hoppe „Vertrauen in den Arztberuf“<br />
Offen über Rationierung reden<br />
Der Präsident der Bundesärztekammer, Prof.<br />
Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, hatte seine Grundsatzrede<br />
zur Eröffnung des 106. Deutschen<br />
Ärztetages in Köln unter den Leitgedanken<br />
„Vertrauen in den Arztberuf“ gestellt. In dieser<br />
Rede befasste er sich vor allem mit dem<br />
Entwurf der Bundesregierung für das so genannte<br />
Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz<br />
und setzte sich – die Anwesenheit der<br />
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt<br />
stets berücksichtigend – kritisch analytisch<br />
damit auseinander. Das Brandenburgische<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> veröffentlicht nachfolgend einige<br />
Passagen aus der Rede von Prof. Hoppe.<br />
Wir haben den Dialog auf dem außerordentlichen<br />
Deutschen Ärztetag in Berlin im Februar<br />
nachhaltig eingefordert, weil eine Gesundheitsreform<br />
ohne Ärzte wie eine Sache ohne<br />
Verstand ist. Deshalb haben wir ... ganz konkrete<br />
Reformvorschläge unterbreitet. Wir haben<br />
Reformwillen gezeigt, um das Vertrauen<br />
der Menschen in unser Gesundheitswesen zu<br />
stärken.<br />
Tag für Tag versuchen Ärztinnen und Ärzte,<br />
das für den kranken Menschen Mögliche zu<br />
tun. Sie leisten dafür unbezahlte Überstunden,<br />
verzichten vielfach auf Freizeit und auch auf<br />
privates Leben. Immer noch wollen wir Ärztinnen<br />
und Ärzte einer Berufung nachgehen,<br />
und zwar mit Leib und Seele. Und deshalb<br />
versuchen wir, auch dann noch etwas zu machen,<br />
wenn eigentlich gar nichts mehr geht.<br />
Der Patient vertraut seinem Arzt, und wir müssen<br />
alles geben, um uns dieses Vertrauens<br />
würdig zu erweisen. Aber erfahren wir in unserem<br />
täglichen Bemühen die notwendige politische<br />
Unterstützung?<br />
Anstelle des Vertrauens hat sich eine defätistische<br />
Misstrauenskultur breit gemacht.<br />
Das wirtschaftliche Ziel der Kosteneinsparung<br />
wird aus politischen Gründen als<br />
Qualitätsoffensive bemäntelt. Statt offen zuzugeben,<br />
dass das Spektrum der von der<br />
Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer.<br />
Foto: Kühne<br />
GKV abgedeckten medizinischen Leistungen<br />
verschmälert werden soll (Rationierung), um<br />
zukünftig tolerable Beitragssätze zu erhalten.<br />
Zur „Unterfütterung“ der Qualitätsdebatte<br />
fließen Mittel in pseudowissenschaftliche<br />
Ursachenanalysen und fragwürdige<br />
gesundheitspolitische Hochrechnungen, die<br />
besser in klinische Studien oder wissenschaftliche<br />
Versorgungsforschung geflossen<br />
wären.<br />
Es wird allzu oft ... der Eindruck erweckt,<br />
man könne das Gesundheitswesen auf Kosten<br />
der Ärzte sanieren. Ganz so, als wären wir<br />
verantwortlich für die Bevölkerungsentwicklung<br />
und die volkswirtschaftliche Gesamtlage.<br />
Da bin ich wirklich dankbar, dass man uns<br />
nicht auch noch den medizinischen Fortschritt<br />
zum Vorwurf macht.<br />
Mit Schuldzuweisungen und Unterstellungen<br />
über angeblich mangelnde Qualität der<br />
medizinischen Behandlung lösen wir die Probleme<br />
nicht, sondern führen das Gesundheitswesen<br />
nach der Finanzierungskrise auch<br />
noch in eine hoch brisante Vertrauenskrise.<br />
Einem Gesundheitswesen aber, dem die Menschen<br />
nicht mehr vertrauen, können auch wir<br />
Ärzte nicht mehr vertrauen.<br />
Menschen wollen keine Gesundheitsmanager,<br />
sie wollen Ärzte, denen sie vertrauen können.<br />
Zum Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz<br />
Die Philosophie dieses Gesetzentwurfes ist die<br />
Rationierung. Diese gewollte Rationierung<br />
aber soll verdeckt werden, weil die Öffentlichkeit<br />
nicht bereit ist, Rationierung zu akzeptieren.<br />
Und das Instrument dafür ist die<br />
gesetzliche Implementierung von Misstrauen<br />
gegenüber uns Ärzten.<br />
Wir haben den Eindruck, dass künftig die<br />
Therapie nicht mehr Ergebnis der freien und<br />
gemeinsamen Entscheidung von Patient und<br />
Arzt sein soll, sondern das vielmehr ein völlig<br />
neuer Arzttypus angestrebt wird: der durch<br />
Leitlinien und Therapievorschriften gelenkte<br />
umfassend überwachungsbedürftige Medizindienstleister,<br />
der den Träger einer Krankheit<br />
möglichst kostengünstig abzufertigen hat.<br />
Mit dem Gesetzentwurf würde eine Prüf- und<br />
Überwachungsbürokratie etabliert, wie sie<br />
mit einem modernen und auch menschlichen<br />
Gesundheitswesen nicht mehr vereinbar ist.<br />
Der Gesetzentwurf liest sich denn auch in vielen<br />
Passagen eher wie ein Gesetz zur Förderung<br />
der Misstrauenskultur. Nehmen Sie allein<br />
den so genannten Beauftragten zur Bekämpfung<br />
von Missbrauch und Korruption im Gesundheitswesen.<br />
An den kann sich jeder wenden<br />
... auch bei – ich zitiere wörtlich<br />
„gesellschaftspolitisch nicht akzeptablem Verhalten".<br />
Hier erwächst Raum zu einer willkürlichen<br />
Prüfung sozialstaatlichen Wohlverhaltens, die<br />
mit Rechtsstaatsgrundsätzen nicht mehr vereinbar<br />
ist.<br />
Oder nehmen Sie das geplante „Deutsche<br />
Zentrum für Qualität in der Medizin".<br />
Wir haben die große Befürchtung, dass es<br />
bei diesem Zentrum wie schon bei der Diabetes-Richtlinie<br />
... zu Qualitätsminderung in der<br />
Versorgung kommt. Und wir Ärzte sollen<br />
dann für diese Minderstandards wieder den<br />
Kopf hinhalten.<br />
Wir müssen offen über Rationierung reden.<br />
Die Versuche, mit den Vorwürfen der Über-,<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
203
Gesundheitspolitik<br />
Unter- und Fehlversorgung dieses Problem<br />
einseitig auf uns Ärzte abzuwälzen, ist schlicht<br />
unmoralisch.<br />
Zur Offensive der Bundesregierung gehört offensichtlich<br />
auch die gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht.<br />
Zwar wirkt es gefällig, den Ärzte-TÜV zu propagieren,<br />
... aber zur Freiberuflichkeit des<br />
Arztes gehört es eben auch, die Art und Weise<br />
seiner Fortbildung selbst wählen zu können.<br />
Aber auch die Patienten werden in ihrer Freiheit<br />
erheblich beschnitten, ... ist es doch erklärtes<br />
Ziel des Gesetzentwurfs, die freie<br />
Facharztwahl aufzuheben.<br />
Wer künftig ... einen Facharzt aufsuchen will,<br />
muss zunächst einmal prüfen, ob seine Kasse<br />
mit besagtem Arzt einen Versorgungsvertrag<br />
abgeschlossen hat.<br />
Ist das nicht der Fall, muss er sich einen anderen<br />
Arzt suchen oder die Kasse wechseln. Von<br />
Versorgungssicherheit kann dann aber nicht<br />
mehr die Rede sein.<br />
Es gibt keinen vernünftigen Grunde, den KVen<br />
die Sicherstellungsverpflichtung für die<br />
fachärztliche Versorgung zu entziehen, es sei<br />
denn, man wolle schrittweise die gesamte ambulante<br />
Versorgung umkrempeln und den<br />
Krankenkassen allein die Steuerung über die<br />
Versorgung überlassen.<br />
In der Begründung des Gesetzentwurfs heißt<br />
es dazu wörtlich: „Die Krankenkassen erhalten<br />
das Instrumentarium, mengen- und qualitätsgesteuert<br />
und damit zielgenau die notwendigen<br />
Leistungen für ihre Versicherten zu<br />
einem angemessenen Preis einzukaufen."<br />
Ist diese Sprache nicht verräterisch? „Einkaufen“<br />
ist Kommerz, der Arzt wird damit Handelspartner.<br />
Zum „Dr. Discounter“ ist es dann<br />
nur noch ein kleiner Schritt. Aber auch zur Billig-Krankenkasse.<br />
Alle Macht den Kassen – das kann doch nicht<br />
das Ziel einer Gesundheitsreform sein, die<br />
den Patienten in den Mittelpunkt stellen will.<br />
Wir haben konstruktive Zusammenarbeit angeboten<br />
und wollen auch jetzt noch unsere Erfahrung<br />
einbringen, damit es nicht zu einer<br />
Vertrauenskrise im Gesundheitswesen kommt.<br />
Die vor uns liegenden Probleme sind zu groß<br />
und auch zu lebensnah, als dass sie nur nach<br />
einer Lehrmeinung zu lösen sind.<br />
Einheitliche Auffassung zur Palliativmedizin<br />
Die Ärzteschaft lehnt aktive Sterbehilfe ab<br />
Das Zeichen, das die Delegierten des 106.<br />
Deutschen Ärztetages setzten, war unmissverständlich:<br />
Sie lassen sich nicht zu Handlangern<br />
der aktiven Sterbehilfe machen, wie<br />
es in Belgien und den Niederlanden schon<br />
geschieht, und wie es auch bis zu 70 Prozent<br />
der deutschen Bevölkerung in repräsentativen<br />
Meinungsumfragen gefordert hatten.<br />
Ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung<br />
verabschiedeten die deutschen Ärztevertreter<br />
in Köln einen Beschluss, in dem sie den<br />
flächendeckenden Ausbau der Palliativmedizin<br />
zur Versorgung Sterbender in unserem<br />
Land forderten. Das betrifft ambulante wie<br />
stationäre Versorgungsstrukturen gleichermaßen.<br />
Der hohe Akzeptanzgrad der Euthanasie, der<br />
aktiven Sterbehilfe, nicht nur unter der deutschen<br />
Bevölkerung, sondern auch unter einem<br />
großen Teil der Ärzteschaft, hat, so Dr. Ursula<br />
Auerswald, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer,<br />
seine Ursachen vor allem in der<br />
„Unkenntnis über die Möglichkeiten der Palliativmedizin".<br />
Die aber sind besonders groß,<br />
wenn in der Palliativmedizin Pflegeberufe,<br />
Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten,<br />
Theologen, Sozialarbeiter und ausgebildete<br />
Hospizhelfer zusammenarbeiten. Deshalb<br />
forderte der Ärztetag auch „Sektoren und Berufsgruppen<br />
übergreifende Angebotsstrukturen“<br />
und den Ausbau der Kinderpalliativmedizin.<br />
Materielle Basis bisher unzureichend<br />
In Deutschland ist die materielle Basis für die<br />
palliativmedizinische Versorgung noch unzureichend.<br />
Statt 30 Betten, die pro 1 Million<br />
Prof. Dr. Eberhard Klaschik: Es ist nicht die Frage: Behandeln oder nicht behandeln? Sondern: Welche ist<br />
die angemessene Behandlung für diesen Patienten? Und: Nicht Resignation, sondern Hoffnung auf ein<br />
Leben in Würde bis zuletzt.<br />
Fotos: Kühne<br />
Einwohner benötigt würden, gibt es gegenwärtig<br />
erst etwa sieben. Ambulante Palliativdienste<br />
existieren lediglich 30, benötigt würden<br />
aber etwa 320. Jeder vierte Tumorpatient<br />
brauchte eine Palliativversorgung, tatsächlich<br />
erhält sie aber nur jeder 20.<br />
Eine zwei Wochen nach dem Ärztetag aufgekommene<br />
Diskussion vorausahnend, sagte<br />
Dr. Auerswald schon in Köln: „Wir lehnen Altersgrenzen<br />
für Behandlungen ab."<br />
Die Kostendiskussion im deutschen Gesundheitswesen<br />
ist gerade für die Palliativmedizin<br />
unerträglich. „Es ist von Länderseite nicht damit<br />
getan, Palliativstationen allein in den Landeskrankenhausplänen<br />
auszuweisen – sie<br />
müssen auch eingerichtet werden." Wir fordern<br />
eine massive Unterstützung in der Palliativmedizin<br />
durch Politik und Kassen", sagte<br />
Dr. Ursula Auerswald.<br />
Noch zu viele Schwachpunkte<br />
Und Prof. Dr. Eberhard Klaschik, Chefarzt der<br />
Intensivmedizin des Malteser-Krankenhauses<br />
in Bonn, lobte als Gastredner zwar, mit der<br />
Zusatzweiterbildung Palliativmedizin habe<br />
204 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
Dr. Thomas Schindler: Nur 30 Prozent der Krebspatienten<br />
sterben zu Hause. Bei verbesserter palliativmedizinischer<br />
Betreuung könnten es 80 Prozent<br />
sein.<br />
die Bundesärztekammer einen großen Schritt<br />
zur Verbesserung der Qualität in diesem<br />
Fachbereich getan, der Präsident der Deutschen<br />
Gesellschaft für Palliativmedizin wies<br />
aber zugleich auf nach wie vor bestehende<br />
Schwachpunkte hin: 1. Die Lücken im ambulanten<br />
und stationären Versorgungsnetz sind<br />
riesig. 2. Palliativmedizin ist kein Pflicht-Lehrund<br />
-Prüfungsfach in der Ausbildung von Medizinstudenten.<br />
3. Es gibt nur zwei Lehrstühle<br />
für Palliativmedizin bislang an deutschen<br />
Unis. 4. Die Finanzierung im ambulanten Bereich<br />
ist absolut unzureichend. Und im stationären<br />
Bereich ist die Finanzierung durch<br />
die Einführung des neuen Vergütungssystems<br />
(DRG) sogar extrem gefährdet.<br />
Palliativmedizinische Betreuung ist aufwändig<br />
und lässt sich nicht standardisieren. Das bedeutet<br />
gerade in einer Zeit der Einführung von<br />
DRG einen schier unüberbrückbaren Gegensatz.<br />
Kosten von jährlich 630 Millionen<br />
Dass er dennoch lösbar sein müsste, demonstrierte<br />
Dr. Thomas Schindler vom Palliativmedizinischen<br />
Konsiliardienst in Nordrhein-<br />
Westfalen. Nach seinen Berechnungen gibt<br />
es in Deutschland jährlich etwa 85 000 Palliativpatienten.<br />
Würden diese Menschen im<br />
Sterben zu Hause betreut werden können,<br />
entstünden der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
jährlich Kosten von etwa 630 Millionen<br />
Euro. „Das sind weniger als 0,5 Prozent aller<br />
GKV-Ausgaben", sagte Schindler. Zurzeit<br />
Dr. Ursula Auerswald:<br />
Die Behandlung und Betreuung<br />
von todkranken<br />
Menschen muss frei sein<br />
von ökonomischen Erwägungen.<br />
Diese Menschen<br />
brauchen unser<br />
ganzes ärztliches Können,<br />
unsere Zuwendung<br />
und Mitmenschlichkeit.<br />
sterben noch 70 Prozent aller Krebspatienten<br />
Deutschlands in stationären Einrichtungen.<br />
Könnten ausreichend ambulante Palliativdienste<br />
die niedergelassenen Ärzte in der Betreuung<br />
unterstützen, könnten 80 Prozent aller<br />
Tumorpatienten bis zum Tode zu Hause betreut<br />
werden. Was sich auch die Mehrheit der<br />
Patienten ausdrücklich wünscht.<br />
(hak)<br />
Dankesworte von Prof. Mehnert<br />
Patiententraum in der Zauberberg-Klinik<br />
Während der feierlichen Eröffnungsveranstaltung<br />
des 106. Deutschen Ärztetages in<br />
Köln überreichte Prof. Dr. Hoppe, Präsident<br />
der Bundesärztekammer, die Paracelsusmedaille<br />
an drei verdiente Ärzte: Dr. med Horst<br />
Buck-Gramcko aus Hamburg, Facharzt für<br />
Orthopädie, Dr. med. Hans Hege aus Gilching,<br />
Arzt für Allgemeinmedizin, und Prof.<br />
Dr. med. Hellmut Mehnert aus München,<br />
Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie<br />
und Diabetologie.<br />
Prof. Mehnert sprach die Dankesworte für<br />
das „Triumvirat“, das sich „gesucht und gefunden<br />
(hatte) in dem Bestreben, das Leben<br />
mit all seinen Unwägbarkeiten nicht nur<br />
ernst zu nehmen, sondern dem Humor genügend<br />
Raum einzuräumen“, wie Prof. Mehnert<br />
genüsslich seiner Rede voranschickte,<br />
die unter Delegierten wie Gästen gleichermaßen<br />
für ausgelassene Heiterkeit sorgte<br />
und die Prof. Mehnert freundlicherweise<br />
auch dem Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong><br />
zum Nachdruck überließ.<br />
Humor, den wir – ungeachtet manch trauriger<br />
Erscheinung im deutschen Gesundheitswesen<br />
– unserer Leserschaft nicht vorenthalten<br />
wollen.<br />
(hak)<br />
Wir Deutschen sind ja ein Volk von Dichtern<br />
und Denkern, zumindest sind wir das in früheren<br />
Jahrhunderten gewesen, und haben<br />
genügend Möglichkeiten, aus dem Fundus<br />
unserer großen Vorfahren zu schöpfen, wenn<br />
es darum geht, eine Preisverleihung zu kommentieren.<br />
Ich habe mir nun gedacht, dass ich<br />
Ihnen, meine Damen und Herren, Poeme oder<br />
auch ein Prosastück anbiete von Goethe (wem<br />
sonst?), Schiller (wem sonst?) und von Thomas<br />
Mann. Ich muss mich schon jetzt bei den Puristen<br />
unter Ihnen entschuldigen, dass es sich jeweils<br />
nur um parodistisch aufgemachte Literatur<br />
handelt, in der einer der Preisträger – in<br />
diesem Falle ich – versucht hat, das darzulegen,<br />
was nach seiner Ansicht die Dichter bei<br />
der heutigen Preisverleihung bewegt hätte,<br />
einmal im Hinblick auf uns, nämlich Buck-<br />
Gramcko, Hege und Mehnert, und zum anderen<br />
unter Berücksichtigung der derzeitigen<br />
gesundheitspolitischen Situation.<br />
Der Faust-Monolog zu Beginn des größten<br />
deutschen Dramas ist uns allen aus der Schule<br />
her noch einigermaßen geläufig. Weniger<br />
bekannt hingegen ist die Abwandlung dieses<br />
Monologs als gemeinsame Aussage von drei<br />
Männern – wiederum Buck-Gramcko, Hege<br />
und Mehnert – , die sich mit den folgenden,<br />
dem Faust-Monolog entlehnten Zeilen dem<br />
geneigten Auditorium stellen.<br />
Die Überschrift lautet:<br />
Das Bekenntnis dreier Ärzte,<br />
frei nach Faust<br />
von Johann Wolfgang von Goethe<br />
Wir haben nun, ach, Orthopädie<br />
und Allgemeine Medizin<br />
und leider auch Diabetologie<br />
durchaus studiert mit heißen Müh’n.<br />
Und haben geschuftet wie noch nie.<br />
Wir sind nun in fast fünfzig Jahren<br />
als Ärzte überall hingefahren<br />
mal rechts, mal links, mal quer, mal krumm,<br />
kurz, in der ganzen Welt herum.<br />
Doch nun erfahr’n wir böse Sachen,<br />
die uns und and’ren Sorge machen.<br />
Die Anglizismen, die sind „in“,<br />
und „out“ ist alte Medizin.<br />
So reimt sich zwar auf DMP<br />
das and’re Kürzel DRG.<br />
Doch ob sich das zusammenreimt,<br />
ob nicht der Kranke wird geleimt?<br />
„Zusammenarbeit“ sagt man nicht<br />
„Compliance“ faselt jeder Wicht!<br />
„Empowerment“ für die Patienten<br />
soll allemal das Schicksal wenden?<br />
Doch wenn die „Power“ uns erwischt,<br />
verlier’n wir dann nicht das Gesicht?<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
205
Gesundheitspolitik<br />
Kammerinformationen<br />
Und „Evidence based medicine“,<br />
wo führt denn das nun wieder hin?<br />
Als man das Insulin entdeckte<br />
und Hypoglykämien weckte,<br />
wo war da Evidenz für’s Gute?<br />
Zwar sah die Wirkung man im Blute,<br />
doch Blutglukose in der Tat<br />
ist doch wohl nur ein Surrogat,<br />
Hat Evidenz man je im Sinn,<br />
wenn man benutzt das Insulin?<br />
Wir drei Doktores haben nun<br />
noch immer einiges zu tun.<br />
Wir wollen streiten für die Kranken,<br />
die hierfür uns mit Liebe danken.<br />
Mephisto sprach zur Witwe Marthe<br />
als Kenner der Soldatensparte:<br />
„Ihr Mann ist tot, er lässt sie grüßen“<br />
So woll’n wir and’re nicht verdrießen!<br />
Ein „harter Endpunkt“ ist der Tod.<br />
Wir sind für’s Weiche, ohne Not.<br />
Wie Gretchens Bruder sagen wir<br />
„Bin Arzt und brav, heut’, jetzt und hier“.<br />
Wir haben nun, ach, die Medizin<br />
durchaus studiert mit heißen Müh’n<br />
und haben Fehler auch begangen<br />
und war’n im Irrtum oft gefangen.<br />
Bekennen woll’n wir am Schluss<br />
das, was ein Arzt bekennen muss.<br />
Die Medizin bleibt unser Stern<br />
das ist fürwahr des Pudels Kern.<br />
Wenn schon Goethe zu uns gesprochen hat,<br />
dann darf Schiller nicht fehlen. Hier drängt<br />
es sich auf, bei dem bekannten Gedicht „Die<br />
Bürgschaft“ eine Anleihe zu machen und zur<br />
Verleihung der Paracelsus-Medaille wie folgt<br />
Stellung zu nehmen.<br />
Die Ordensverleihung<br />
nach Friedrich von Schiller<br />
Zu Hoppe, dem Präsidenten, schlichen<br />
drei Ärzte – im dunklen Gewande.<br />
Die Kammer schlug sie in Bande:<br />
Warum seid Ihr Ärzte nach Köln entwichen?<br />
Wir wollten den Paracelsus ehren,<br />
und lauschen mit Inbrunst den trefflichen<br />
Lehren.<br />
Und Hoppe sprach – der Sorge enthoben,<br />
dass jene Ärzte, die festnahm er eben,<br />
trachteten nach seinem, nach Hoppes Leben:<br />
Fürwahr, Ihr Männer, ich muss euch loben!<br />
Und da wir vier nunmehr Freunde geworden,<br />
verleihe ich euch einen hohen Orden.<br />
Schließlich und endlich wollen wir noch Thomas<br />
Mann zu Worte kommen lassen, der im<br />
Jahre 1930 zur Situation im Krankenhaus des<br />
Jahres <strong>2003</strong>, wie folgt Stellung genommen<br />
Prof. Dr. Hoppe (r.) überreichte die Paracelsusmedaille an Dr. Horst Buck-Gramcko (l.), Prof. Dr. Hellmut<br />
Mehnert (2.v.l.) und Dr. Hans Hege.<br />
haben könnte. Das Stück „echte“ Mann’sche<br />
Prosa hat den Titel<br />
Die Zauberberg-Klinik im Jahre <strong>2003</strong><br />
Ein futuristischer Ausblick von<br />
Thomas Mann aus dem Jahre 1930<br />
So manches deutsche Sanatorium, ja so manches<br />
Allgemeinkrankenhaus in Deutschland,<br />
Österreich und in der Schweiz wird sich nach<br />
Erscheinen meines Romans „Der Zauberberg“<br />
in Zukunft eben diesen Namen „Zauberberg-<br />
Klinik“ geben, um den verehrlichen Patienten<br />
zu bedeuten, dass sie in dieser Stätte mit dem<br />
verheißungsvollen Namen eine wirkliche Heilung<br />
und eine Menschwerdung erfahren, die<br />
über die von anderen Krankenhäusern gewährte<br />
Hülfe bei der Gesundung weit hinausgehen.<br />
Versetzen wir uns also in das Jahr <strong>2003</strong> in die<br />
„Zauberberg-Klinik“ in einer deutschen Kleinstadt<br />
und verfolgen wir mit Aufmerksamkeit<br />
das Schicksal eines Patienten, den wir nicht<br />
ohne Absicht in latinisierter Form Germanicus<br />
Medicus nennen wollen, was wie der geneigte<br />
Leser weiß, übersetzt „der deutsche Arzt“<br />
bedeutet. Und in der Tat war der Patient auch<br />
wirklich Arzt – Allgemeinarzt, um die Berufswahl<br />
genauer zu definieren –, der sich nur ungern<br />
zu einer Durchuntersuchung im 250-Betten-Haus<br />
seiner Heimatstadt entschlossen<br />
hatte: Kamen doch immer wieder Meldungen<br />
über die mangelnde Qualität des Krankenhauses<br />
an die Öffentlichkeit, die Germanicus<br />
Medicus als Arzt, aber vor allem auch als potenziellen<br />
Patienten der Klinik stark beunruhigten.<br />
Der stationäre Aufenthalt war aber<br />
notwendig geworden, da sich Medicus – wie<br />
übrigens die meisten seiner Kolleginnen und<br />
Kollegen im Jahre <strong>2003</strong> – im Zustand der<br />
Auszehrung befand, ohne dass etwa eine<br />
Lungenschwindsucht diagnostiziert worden<br />
wäre. Vielmehr hatte Medicus stark an Gewicht<br />
abgenommen und litt an einer unklaren<br />
Anämie, sowie an Depressionen. Krankheitserscheinungen,<br />
die abzuklären nun die Aufgabe<br />
des Chefarztes mit dem klangvollen<br />
Doppelnamen Dr. Hoppe-Weißmantel und<br />
seiner Kollegen geworden war.<br />
Wenn Medicus angenommen hatte, dass<br />
überzogene Sparmaßnahmen nur in der Praxis<br />
die Qualität der Medizin in Frage stellten,<br />
so musste er jetzt erkennen, dass die Verhältnisse<br />
im Krankenhaus im Jahre <strong>2003</strong> keinen<br />
Deut besser, ja eher schlechter waren als bei<br />
der Versorgung seiner ambulanten Patienten.<br />
In der Klinik, in der Medicus ein Einzelzimmer<br />
ohne Nasszelle bezogen hatte, war eine neue<br />
Hierarchie etabliert: Wichtigste Personen waren<br />
nicht mehr im ärztlichen und pflegerischen<br />
Bereich zu suchen – selbst die Meinung<br />
des angesehenen Chefarztes Dr. Hoppe-<br />
Weißmantel galt wenig –, alle wesentlichen<br />
Entscheidungen wurden vielmehr von der Verwaltung<br />
getroffen, genauer gesagt von der<br />
Verwaltungsdirektorin Frau Ulla Schnitt, die<br />
von dem gefürchteten Vorsitzenden des Klinikkonzerns<br />
Spree AG, einem gewissen Gerhard<br />
Schredder – nomen est omen? – für ihre<br />
verantwortungsvolle Tätigkeit gewonnen worden<br />
war. Schredder und Schnitt hatten schon<br />
früh zur Unterstützung ihrer Arbeit eine Kommission<br />
berufen, die wegen ihrer zähflüssigen<br />
Beratungen im Volksmund „Syrup-Kommission“<br />
genannt wurde und die nur ab und zu<br />
durch die Eskapaden eines intellektuellen Fliegenträgers,<br />
eines gewissen Professor Lauter-<br />
206 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
krach, aufgemischt worden war. Frau Schnitt<br />
– eine belesene und gebildete Dame – hatte<br />
im übrigen bei ihrem Dienstantritt in allen<br />
Arztzimmern ein Rundschreiben anheften und<br />
darin extreme Sparmaßnahmen verkünden<br />
lassen, ein Schreiben, das in dem etwas modifizierten<br />
Zweizeiler aus Goethes „Erlkönig“<br />
gipfelte: „Und bist du nicht billig, dann<br />
brauch’ ich Gewalt“.<br />
Nun, zur Anwendung von Gewalt gegenüber<br />
der Personalstelle des Krankenhauses wäre es<br />
beinahe gekommen, als die Ärzte ihre zahlreichen,<br />
nein zahllosen Überstunden – entgegen<br />
den Vorstellungen von Hoppe-Weißmantel<br />
– nicht abgegolten bekamen und dies unter<br />
dem törichten Motto „dafür erhaltet Ihr Freizeitausgleich“<br />
vollzogen wurde.<br />
Der pfiffige Stationsarzt unseres Patienten<br />
hatte in diesem Zusammenhang zurecht auf<br />
die semantische Problematik des Wortes<br />
„Freizeitausgleich“ hingewiesen und erklärt,<br />
dass dies eigentlich ja nicht „Freizeit als Ausgleich“,<br />
sondern schon vom Sprachlichen her<br />
unsinnigerweise „Ausgleich der Freizeit“ bedeutete.<br />
Freizeit müsse also danach durch<br />
vermehrte Arbeit und – nicht umgekehrt – Arbeit<br />
durch vermehrte Freizeit ausgeglichen<br />
werden. Welche Begriffsverwirrung!<br />
Im Ernst: Wie will man denn ständig als Ausgleich<br />
vermehrt Freizeit verordnen, ohne dass<br />
für andere Arbeitnehmer vermehrt Arbeitszeit<br />
anfällt? Fast provokativ brachten die Ärzte –<br />
natürlich in der Freizeit – ihrem Chefarzt ein<br />
Ständchen, in dem sie ein altes Kinderlied<br />
sinnvoll abwandelten:<br />
Hoppe, Hoppe Reiter,<br />
bleibe unser Leiter!<br />
Dass er niemals falle,<br />
wünschen wir uns alle.<br />
Prof. Dr. Hellmut Mehnert bei seiner humorvollironischen<br />
Sicht auf das deutsche Gesundheitswesen.<br />
Germanicus Medicus drehte sich der Kopf bei<br />
all diesen Vorkommnissen, die dem Heilungsprozess<br />
durchaus nicht unbedingt dienlich<br />
waren. Und wie sollte er erst die zahlreichen<br />
neudeutschen Abkürzungen einstufen, die die<br />
Sprache der Mediziner und vor allem der Verwaltung<br />
immer unverständlicher machten. Im<br />
Krankenhaus wurde viel von den DRGs gesprochen,<br />
die als Fallpauschalen bundesweit<br />
eingeführt werden sollten. DRG bedeutete<br />
wohl „Das reicht ganz und gar“, meinte Dr.<br />
Hoppe-Weißmantel süffisant und Germanicus<br />
Medicus wurde erinnert an die für die Praxis<br />
relevante neue Abkürzung DMP, die von<br />
seinen Kollegen entweder als Kürzel für „Diese<br />
Masse Papier“ oder „Die maximale Panne“<br />
oder gar als „Deutschland macht Pleite“ angesehen<br />
wurde, was allerdings selbst von<br />
dem kritischen Medicus als arge Übertreibung<br />
empfunden wurde.<br />
Zurück zum Gesundheitszustand unseres Patienten,<br />
der angesichts des wenig schmackhaften<br />
Krankenhausessens zunächst nicht an Gewicht<br />
zunehmen wollte. Und auch bei der Versorgung<br />
mit Medikamenten gab es Probleme:<br />
Die Verwaltungsdirektorin hatte im Krankenhaus<br />
eine s. g. Positivliste mit Billigpräparaten<br />
eingeführt, die bei den Schulmedizinern auf<br />
Verwunderung, ja auf Belustigung stieß.<br />
Schleimhaut des Schweineauges und jugendlichen<br />
Rinderhoden mochten die Patienten<br />
eben so wenig gern zu sich nehmen wie Blutegelextrakte,<br />
selbst nicht in hochgradigen<br />
Verdünnungen, die immerhin eine gewisse Sicherheit<br />
gaben. Denn wie sagte schon der<br />
große Paracelsus: Die Dosis macht das Gift.<br />
Und doch geschah dann eines Tages ein<br />
Wunder, die Patientenversorgung wurde<br />
deutlich besser, auch Germanicus Medicus<br />
nahm endlich an Gewicht zu und hatte zudem<br />
kaum noch Anzeichen einer Anämie. Der<br />
Grund hierfür war eine optimierte Versorgung<br />
der Kranken mit Lebensmitteln und Medikamenten.<br />
Was war nun hierfür wiederum die<br />
Ursache? War womöglich Ulla Schnitt versetzt<br />
worden? Nein, Ulla Schnitt war – Gottlob nur<br />
vorübergehend – an einer schweren Grippe<br />
erkrankt und wurde selbst Patientin in der<br />
„Zauberberg-Klinik“. Hier lernte sie die<br />
Nachteile der Sparmaßnahmen kennen und<br />
war einsichtig genug, nun doch vieles im Sinne<br />
von Dr. Hoppe-Weißmantel und seinen<br />
Kollegen zu ändern.<br />
Germanicus Medicus wachte eines Morgens<br />
in der Klinik schweißgebadet auf. Hatte er das<br />
alles nur geträumt? Oder war es doch die<br />
gute, die erfreuliche Wahrheit? War das die<br />
Metamorphose der „Zauberberg-Klinik“ oder<br />
war es doch nur fauler Zauber? Wir wissen es<br />
nicht, denn dies war ja nur eine futuristische<br />
Betrachtung aus dem Jahre 1930 für das Jahr<br />
<strong>2003</strong>.<br />
Die Heiterkeit in der Kölner Philharmonie war ungeteilt.<br />
Fotos: Kühne<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
2<strong>07</strong>
Gesundheitspolitik<br />
Berlin-Brandenburgische Suchtakademie gegründet<br />
Einen besseren Austausch zwischen Suchtforschung<br />
und Praxis hat sich die neu gegründete<br />
Berlin-Brandenburgische Suchtakademie<br />
e.V. zum Ziel gesetzt.<br />
Die Idee dazu hatten engagierte Ärzte, Wissenschaftler<br />
und Mitarbeiter aus Suchthilfeeinrichtungen.<br />
Ihnen war aufgefallen, dass der Austausch<br />
zwischen denen, die abhängigkeitskranke<br />
Patienten behandeln und denen, die zu diesem<br />
Thema forschen, in der Region oft stockt.<br />
Es wird vielfach zu wenig über den Tellerrand<br />
geguckt. Dadurch kann vorhandenes Wissen<br />
nicht von allen genutzt werden und wichtige<br />
Fragestellungen bleiben in Forschungsprojekten<br />
unberücksichtigt. Das ist schade, denn<br />
Berlin und Brandenburg besitzen eine Vielzahl<br />
eigens auf Suchtproblematiken spezialisierter<br />
Einrichtungen. Die Kompetenz in der<br />
Region ist also groß.<br />
Damit das anders wird, hat die Akademie<br />
jetzt erste Arbeitsgruppen ins Leben gerufen,<br />
die zu Beginn vor allem eine regionale Bestandsaufnahme<br />
leisten wollen. Ärztinnen<br />
und Ärzte mit langjähriger Erfahrung im<br />
Suchtbereich sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen:<br />
Aufnahmekriterien<br />
Für Leiter von Forschungseinrichtungen/Inhaber<br />
von Lehrstühlen<br />
• Schwerpunkt in der Suchtforschung (mindestens<br />
zwei zusätzliche Mitarbeiter mit überwiegender<br />
Tätigkeit in der Suchtforschung)<br />
• seit mindestens fünf Jahren in dieser Position<br />
tätig<br />
Für Leiter von Praxiseinrichtungen und anderen<br />
Einrichtungen des Versorgungssystems<br />
• ausreichende Menge von Tätigkeiten in der<br />
Prävention, Therapie oder Nachsorge (mindestens<br />
zwei zusätzliche Mitarbeiter)<br />
• seit mindestens fünf Jahren in dieser Position<br />
tätig<br />
Für Einzelpersonen und Vertreter von Organisationen<br />
(NGO’s), die im Themenfeld „Suchtproblematik“<br />
tätig sind<br />
• mehrjähriges fachliches Engagement in der<br />
breiten Öffentlichkeit im Sinne der Vereinsziele<br />
Mitgliedsbeitrag: 100 €/Jahr bzw.<br />
Staffelung nach Berufsgruppen.<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender:<br />
Prof. Dr. med. Andreas Heinz<br />
Direktor der Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Charité Berlin<br />
Dr. med. Jörg Gölz<br />
Schwerpunktpraxis HIV, Hepatitis,<br />
Suchtmedizin in Berlin<br />
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft<br />
für Suchtmedizin (DGS)<br />
Stellvertretende Vorsitzende:<br />
PD Dr. med. Gudrun Richter<br />
Chefärztin der Fachabteilung für Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und Suchtmedizin<br />
sowie Leitende Chefärztin<br />
Krankenhaus Angermünde,<br />
Vorstandsmitglied der<br />
Deutschen Gesellschaft für Suchttherapie<br />
und Suchtforschung (DG-Sucht)<br />
Schatzmeister:<br />
Dr. rer. nat.,<br />
Dipl.-Psych. Johannes Lindenmeyer<br />
Direktor der salus klinik Lindow<br />
Präsidiumsmitglied der<br />
Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie<br />
Dipl.-Psych. Wolfgang Götz<br />
Therapeutischer Gesamtleiter von KOKON,<br />
Verein für ambulante Drogentherapie e.V.,<br />
Berlin<br />
Dr. rer. nat.<br />
Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli<br />
Leiterin der interdisziplinären<br />
Suchtforschungsgruppe<br />
Zentrum für Human- und<br />
Gesundheitswissenschaften der Berliner<br />
Hochschulmedizin<br />
Institut für Medizinische Psychologie<br />
Gisela Damaschke<br />
niedergelassene Fachärztin für<br />
Neurologie/Psychiatrie in Lübben<br />
Vorsitzende der Qualitätssicherungskommission<br />
zur Substitutionstherapie<br />
im Land Brandenburg<br />
Prof. Dr. med. habil. Bernd Nickel<br />
Ärztlicher Direktor im<br />
Vivantes Klinikum Hellersdorf<br />
Direktor der Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie –<br />
Schwerpunkt Suchterkrankungen<br />
208 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
Prof. Dr. med. Hans Rommelspacher<br />
Leiter der Suchtforschung an der Klinik<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
im Universitätsklinikum Benjamin Franklin<br />
der Freien Universität Berlin<br />
Mitglied des Kuratoriums der Deutschen<br />
Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)<br />
Beirat Elfriede Koller - Suchtbeauftragte Senat Berlin<br />
Ines Kluge - Suchtbeauftragte MASGF Brandenburg<br />
Wolfgang Janik - Vertreter der LVA Berlin<br />
Manfred Stern - Vertreter der LVA Brandenburg<br />
Dr. Margret Ritzki - Vertreterin der<br />
Krankenkassenverbände Brandenburgs, Beobachterstatus<br />
Derzeitige Arbeitsgruppen<br />
• „Ökonomische Aspekte der akuten Alkoholtherapie“<br />
(Interessenten bitte melden bei Herrn Prof. Nickel,<br />
b.nickel@kh-hellersdorf.de)<br />
• „Prävention: Bestandsaufnahme präventiver Maßnahmen<br />
einschließlich Früherkennung und Kurzintervention“<br />
(Interessenten bitte melden bei Frau Dr. Richter,<br />
gudrun.richter@krankenhaus-angermuende.de)<br />
• „Ausbildung verschiedener Berufsgruppen, Bestandsaufnahme“<br />
(Interessenten bitte melden bei Frau Dr. Jacobowski,<br />
jacobowski@gmx.de)<br />
• „Aktuell laufende Forschung, Bestandsaufnahme“<br />
(Interessenten bitte melden bei Frau Dr. Grüsser-Sinopoli,<br />
sabine.gruesser@charite.de)<br />
• „Internetportal und Öffentlichkeitsarbeit“<br />
(Interessenten bitte melden bei Herrn Dr. Gölz, goelz@snafu.de)<br />
Erste Tagung der Berlin-Brandenburgischen Suchtakademie am 24. Januar 2004 in Berlin. Thema: Alkoholismus-Therapie<br />
Man stellt sich u. a. eine Reduzierung der<br />
Vergütungs-, Fallgruppen und der Lebensaltersstufen<br />
vor, flexible Arbeitszeitregelungen<br />
und tarifliche Öffnungsklauseln, um auf betriebliche<br />
und regionale Besonderheiten<br />
schneller reagieren zu können. Der BAT ist<br />
nicht geeignet, Produktivitätssteigerungen im<br />
Krankenhauswesen zu fördern, so die Arbeitgeber.<br />
Änderungen dieser Art stießen in den vergangenen<br />
Jahren und Jahrzehnten bei den<br />
Gewerkschaften auf erbitterten Widerstand.<br />
Eine Abspaltung vom BAT wird abgelehnt,<br />
ebenso das Abrücken von beamtenrechtlichen<br />
Regelungen. Aus gutem Grund, denn<br />
der BAT ist ein vernünftiger Tarifvertrag, der<br />
sich trotz einiger Ungerechtigkeiten im<br />
Großen und Ganzen bewährt hat. Es besteht<br />
für beide Seiten größtmögliche Rechtssicherheit,<br />
denn die Rechtsprechung hat in den<br />
letzten vierzig Jahren zu fast jedem Passus<br />
des BAT höchstrichterlich Stellung genommen.<br />
Man weiß also, wie das Tarifwerk zu<br />
Austritt aus dem Arbeitgeberverband<br />
Was geschieht danach?<br />
Bereits seit Jahren fordern Arbeitgebervertreter die Novellierung<br />
des Bundes-Angestelltentarifvertrages mit dem Ziel, das in ihm enthaltende<br />
Alimentationsprinzip aus dem Beamtenrecht abzuschaffen<br />
und durch mehr leistungsorientierte Kriterien zu ersetzen. Sie<br />
favorisieren einen Spartentarifvertrag für Krankenhäuser, in dem<br />
das Tarifrecht vereinfacht werden sollte.<br />
händeln ist, was bekanntermaßen bei neuen<br />
Tarifverträgen erst einmal „durchgepaukt“<br />
werden muss.<br />
Nun hat uns aber die elende Kostendämpfungspolitik<br />
eingeholt. Durch den Wegfall<br />
des Selbstkostendeckungsprinzips und die<br />
mangelnde Refinanzierung der tatsächlichen<br />
Personalkosten nähern sich die Krankenhäuser<br />
immer mehr der Verlustzone. Im BAT<br />
konnte nichts geändert werden, die Beiträge<br />
zur Zusatzversorgung wurden immer höher,<br />
die weiteren Belastungen wie Ökosteuer, Erhöhung<br />
der Lohnnebenkosten etc. können<br />
auf Dauer von den Krankenhäusern nicht<br />
mehr aufgefangen werden. Folge – Austritte<br />
aus dem Arbeitgeberverband. Sogar ganze<br />
Bundesländer überlegen diesen Schritt oder<br />
haben ihn bereits vollzogen – siehe Berlin<br />
anno 8. Januar <strong>2003</strong>!<br />
Nach dem Grund- und Tarifvertragsgesetz<br />
steht es jeder Tarifvertragspartei frei, ihre<br />
Mitgliedschaft in einer Organisation zu kündigen.<br />
Die geschlossenen Tarifverträge kommen<br />
dann in die Nachwirkung. Der BAT<br />
bleibt also in seiner zum Zeitpunkt der Kündigung<br />
bestehenden Fassung für die Arbeitsverhältnisse<br />
so lange bindend, bis eine neue<br />
tarifvertragliche Vereinbarung zwischen den<br />
Parteien abgeschlossen worden ist. Es müssen<br />
sowohl die Erhöhung der Lebensaltersstufen<br />
als auch die Bewährungsaufstiege bezahlt<br />
werden. Die aber nach dem Zeitpunkt<br />
des Austritts ausgehandelten Tariferhöhungen<br />
nicht. Die Arbeitnehmer hingegen brauchen<br />
dann aber auch nicht die mit dem<br />
letzten Tarifabschluss verbundenen Verschlechterungen,<br />
wie z. B. den Wegfall des<br />
zweiten AZV-Tages, die Verringerung der<br />
Weihnachtszuwendung und die Arbeitnehmerbeteiligung<br />
an der ZVK hinzunehmen.<br />
Mit dem letzten Tarifabschluss wurde auch<br />
die Neugestaltung des öffentlichen Dienstrechts<br />
zwischen den Gewerkschaften und<br />
den Arbeitgebervertretern vereinbart. Mit<br />
der Straffung, Vereinfachung und Transparenz<br />
tarifvertraglicher Regelungen soll auch<br />
die Ablösung vom Beamtenrecht (d. h. Wegfall<br />
des Bewährungsaufstieges!) einhergehen.<br />
Zudem will man bedarfsorientierte,<br />
spartenspezifische Vereinbarungen treffen.<br />
Wir gehen mal tollkühn davon aus, dass,<br />
wenn diese Vorstellungen verwirklicht werden<br />
und die Streik- oder Protestbereitschaft<br />
der Arbeitnehmerseite nicht offensichtlich<br />
wird, es zu Verschlechterungen im BAT kommen<br />
wird.<br />
Vielleicht war dann rückblickend der Austritt<br />
aus dem Arbeitgeberverband gar nicht mal<br />
so negativ. Denn es gilt ja der statische Zustand<br />
zum Zeitpunkt des Austritts.<br />
Dr. Renate Schuster<br />
(Marburger Bund)<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
209
Gesundheitspolitik<br />
Gesundheitspolitische Vorstellungen gegenübergestellt<br />
Was will die Brandenburger SPD, was die CDU?<br />
„Welche gesundheitspolitischen Vorstellungen<br />
haben Sie für das Land Brandenburg?“<br />
Diese Frage stellte „TKspezial Brandenburg“<br />
vor einiger Zeit auch den gesundheitspolitischen<br />
Sprechern der Parteien.<br />
Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> druckt<br />
auszugsweise die Antworten von Dr. Werner<br />
Kallenbach (SPD) und Dr. Peter Wagner<br />
(CDU) nach. Während Kallenbach fordert,<br />
„die Strukturen in der Selbstverwaltung zu<br />
modernisieren“ und „regelmäßige Fortbildung<br />
für Ärzte verpflichtend“ einzuführen,<br />
meint Wagner, „die Ärzteschaft verfüge „in<br />
ihren <strong>Landesärztekammer</strong>n über ausreichend<br />
geschulte Ausschüsse der Qualitätskontrolle“.<br />
Doch lesen Sie selbst:<br />
Dr. Werner Kallenbach, Gesundeitspolitischer<br />
Sprecher der SPD-Fraktion im Brandenburger<br />
Landtag:<br />
Ein Gesundheitswesen ist immer so gut wie<br />
seine Akteure. Um die Patientenversorgung<br />
zu verbessern, sollten regelmäßige Fortbildungen<br />
für Ärzte verpflichtend eingeführt<br />
werden. An der „Lotsenfunktion“ des Hausarztes<br />
ist festzuhalten. Zur Reform auf der<br />
Akteursebene gehört aber auch, die Strukturren<br />
in der Selbstverwaltung zu modernisieren.<br />
Hierbei sind Monopolstellungen und<br />
Aufwendungen für die jeweilige Verwaltung<br />
zu hinterfragen.<br />
Gesundheitspolitischen Handlungsbedarf sehe<br />
ich in Brandenburg vor allem in der Verzahnung<br />
der ambulanten und stationären Versorgung.<br />
Partiell unterversorgt, vor allem im<br />
Hausärztebereich, sind die Randregionen<br />
unseres Landes. Hier bleibt zu wünschen,<br />
dass der Maßnahmekatalog, der unter Moderation<br />
des Gesundheitsministeriums von<br />
den Kassen und der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
vereinbart wurde, bald Wirkung<br />
zeigt und dass die Vorschläge zur Teilöffnung<br />
der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung<br />
und die Überlegungen zur Errichtung<br />
von Gesundheitszentren zeitnah in die Tat<br />
umgesetzt werden können.<br />
Dr. Peter Wagner, Gesundheitspolitischer<br />
Sprecher der CDU-Fraktion im Brandenburger<br />
Landtag:<br />
Der verständliche Ruf nach Qualitätssicherung<br />
im Gesundheitswesen, insbesondere<br />
der ärztlichen Tätigkeit, ist legitim. So sollten<br />
von den Krankenhäusern, den Niedergelassenen<br />
und den Klinikärzten jährlich zwei bezahlte<br />
Wochen einer obligatorischen und intensiven<br />
Weiterbildung im Sinne eines fachlichen<br />
„Updates“ garantiert werden.<br />
Eine Zertifizierung dieser Weiterbildung ist<br />
dann nur noch ein organisatorisches Randproblem.<br />
Dagegen muss der Gedanke eines<br />
so genannten „Instituts für Qualität in der Medizin“<br />
nur als extremer intelektueller Ausfluss<br />
von unkundigen, sich selbst versorgen wollenden<br />
„Gutachtern“ gedeutet werden. Die<br />
Ärzteschaft verfügt in ihren <strong>Landesärztekammer</strong>n<br />
über ausreichend geschulte Ausschüsse<br />
der Qualitätskontrolle. Diese müssen ggf. in<br />
ihrer administrativen Kompetenz gestärkt<br />
werden.<br />
Befristete Zulassungen von Gnaden der Krankenkassen<br />
für fast alle Facharztgruppen – wie<br />
jetzt aktuell von der Regierung in Umlauf gebracht<br />
– sind schlichtweg ökonomischer<br />
Schwachsinn, der jeden Banker und Betriebswirt<br />
das Gruseln lehren würde. Grundsätzlich<br />
wäre eine solche Regelung ohnehin anfechtbar.<br />
Wer die kompletten Stellungnahmen von<br />
Dr. Kallenbach und Dr. Wagner sowie anderer<br />
Politiker und Akteure des Brandenburger<br />
Gesundheitswesens lesen möchte, der hat<br />
dazu im Internet unter www.tk@online.de/<br />
lv-berlin Gelegenheit.<br />
Fortbildungsveranstaltung im Forßmann-Krankenhaus in Barnim<br />
Dem Norwalk-Virus Paroli bieten<br />
Hygiene ist in einem Krankenhaus eine Selbstverständlichkeit.<br />
Dass gegen tückische Viren<br />
manchmal die bewährtesten Methoden<br />
machtlos sind, offenbarte sich im vergangenen<br />
Herbst im Landkreis Barnim. Nicht nur<br />
das dortige Werner-Forßmann-Krankenhaus,<br />
sondern auch eine Reihe anderer Wohn- und<br />
Pflegeeinrichtungen der Region hatten mit einem<br />
besonderen Problem zu kämpfen: Brechund<br />
Durchfallerkrankungen suchten Hunderte<br />
von Menschen heim. „Wir hatten es mit einer<br />
rasenden Ausbreitung zu tun“, erinnerte sich<br />
Dr. Eckhart Braasch, Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik II im Forßmann-Krankenhaus.<br />
Verantwortlich war das so genannte Norwalk-Virus.<br />
„Gastroenteritiden“, die auch<br />
durch Norwalk-like-Viren ausgelöst werden<br />
können, waren Gegenstand einer Informationsveranstaltung<br />
im Klinikum Barnim, die<br />
von der <strong>Landesärztekammer</strong> als Fortbildungsveranstaltung<br />
anerkannt und gefördert wurde.<br />
Erst Anfang der 70er Jahre war das Norwalk-Virus<br />
identifiziert worden, mittlerweile<br />
sind die Erkrankungen nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz<br />
meldepflichtig. Nicht nur<br />
die niedergelassenen Ärzte der Region nordöstlich<br />
von Berlin, sondern auch Mitarbeiter<br />
anderer Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen<br />
und Rettungsdienste waren eingeladen. Mit<br />
rund 80 Teilnehmern traf die Veranstaltung<br />
auf unerwartet großes Interesse.<br />
„Zeitweise kamen zu den rund 100 betroffenen<br />
Patienten noch rund 100 erkrankte Mitarbeiter“,<br />
beschrieb Dr. Braasch die angespannte<br />
Situation, wie sie im November 2002<br />
im Klinikum Barnim herrschte. Durch die hohe<br />
Zahl der erkrankten Mitarbeiter war das Personal<br />
nicht nur bei der Patientenversorgung,<br />
sondern auch mit der Aufrechterhaltung des<br />
gesamten Betriebs besonders gefordert. Die<br />
Erfahrungen von damals und Schlussfolgerungen<br />
für die Zukunft wurden während der<br />
Fortbildung mit Martin Eikenberg, einem Experten<br />
aus Freiburg, beraten. Das dort ansässige<br />
Beratungszentrum für Standards im<br />
Hygienemanagement gilt unter Fachleuten als<br />
eine der kompetentesten Stellen für Infektionsschutz.<br />
„Das Zentrum hat uns bei der Bewältigung der<br />
damaligen Probleme ganz wesentlich unterstützt“,<br />
berichtete Braasch. Die Zahl der gemeldeten<br />
Erkrankungen durch Norwalk-Viren<br />
hat sich in den vergangenen zwei Jahren in<br />
Deutschland mehr als verfünffacht. Allerdings<br />
bedeutet das nicht zwangsläufig, dass auch<br />
die absolute Zahl der Erkrankungen so stark<br />
zugenommen hat. Einerseits hat die Forschung<br />
in den letzten Jahren vereinfachte<br />
Nachweismethoden geliefert, andererseits<br />
begegnen Ärzte und Gesundheitsämter den<br />
bekannten Symptomen inzwischen mit größerer<br />
Aufmerksamkeit. Der Praktiker weiß, dass<br />
Kürze und Heftigkeit des Krankheitsbildes<br />
durchaus auch als Magenverstimmung missdeutet<br />
werden können, die folglich keinen<br />
Eingang in amtliche Statistiken findet. Nach<br />
wie vor gehen Ärzte von einer hohen Dunkelziffer<br />
aus.<br />
Norwalk-Viren sind weitaus ansteckender als<br />
andere. Laut Martin Eickenberg ist davon auszugehen,<br />
dass schon einige hundert Keime<br />
ausreichen, um bei einem gesunden Menschen<br />
eine Erkrankung hervorzurufen. Dies<br />
erkläre auch das im vergangenen Herbst<br />
beobachtete Phänomen, dass Patienten in<br />
Krankenhäusern oder Bewohner von Altenheimen<br />
besonders betroffen waren. Ihre eingeschränkte<br />
Widerstandskraft ließ sie zu einer<br />
leichten Beute für die Erreger werden.<br />
Axel F. Busse<br />
210 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
Kommentiert: Hemmschwelle überwinden<br />
Kassenpatienten auf Honorarleistungen ansprechen<br />
„Was gesundheitlich notwendig ist, das bezahlt<br />
die Gesetzliche Krankenversicherung.“<br />
Diese Meinung, diese Illusion ist in Deutschland<br />
noch weit verbreitet. Und Politiker wie<br />
Krankenkassenvertreter tun eine ganze Menge<br />
dafür, um diesem an den Tatsachen immer<br />
weiter vorbei laufenden Vorurteil ein<br />
möglichst langes Leben zu bescheren...<br />
Es ist an den Ärzten, die Nebel um diese<br />
Behauptung wegzublasen, den „Verdunklungsschleier“<br />
endlich zu lüften. Tatsächlich<br />
hat sich die Schere zwischen den medizinisch<br />
machbaren Leistungen einerseits und<br />
den von den Krankenkassen tatsächlich bezahlten<br />
Leistungen andererseits immer weiter<br />
geöffnet. Zahlreiche medizinisch durchaus<br />
angezeigte, also sinnvolle Leistungen<br />
werden von den Kassen gegenwärtig nicht<br />
mehr getragen. Und nach der anstehenden<br />
dringend nötigen Gesundheitsreform wird<br />
sich diese Entwicklung noch verstärken.<br />
Manchem Arzt, der noch immer meint, in<br />
seinem Verhältnis zum Patienten sei kein<br />
Platz für den „schnöden Mammon“, sollten<br />
diese Gedanken helfen, endlich einmal auch<br />
neue Aspekte in seine Überlegungen einfließen<br />
zu lassen. Gerade die Ethik, die<br />
früher vielen das Thema Geld im Gespräch<br />
mit den Patienten geradezu suspekt machte,<br />
liefert heute ein wertvolles Argument.<br />
Den Patienten nicht auf zusätzliche, von der<br />
Kasse nicht getragene, aber eben durchaus<br />
sinnvolle Behandlungs- oder Vorsorgemöglichkeiten<br />
hinzuweisen, widerspricht dem<br />
ärztlichen Selbstverständnis, das Beste für<br />
seine Patienten zu tun.<br />
Deshalb sollte sich ein Arzt nicht scheuen,<br />
auch Honorarleistungen (IGeL) anzusprechen.<br />
Mehr und mehr Menschen bekennen<br />
sich immer öfter dazu, wie wichtig ihnen ihre<br />
Gesundheit sei. Folglich sind viele auch<br />
gern bereit, nicht nur etwas in Sportklubs, in<br />
Fitnesszentren oder im Reformhaus und Bioladen<br />
dafür zu tun (und zu bezahlen!), sondern<br />
auch in der Arztpraxis ihres Vertrauens.<br />
Nur Mut!<br />
(hak)<br />
Roland Vogt, Brandenburgs Vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen:<br />
Für bezahlte frühere Prostata-Krebs-Vorsorge<br />
Nach einer Krebserkrankung hat der Vorsitzende<br />
von Bündnis 90/Die Grünen in<br />
Brandenburg, Roland Vogt, gründlichere<br />
Vorsorgeuntersuchungen verlangt.<br />
Die Finanzierung der Früherkennung von<br />
Prostata-Krebs durch die Krankenkassen sei<br />
derzeit lückenhaft und setze damit Menschen<br />
unnötigen Risiken aus, sagte Vogt kürzlich<br />
gegenüber dpa.<br />
Wenn die Kassen künftig die Laboruntersuchung<br />
von Blutproben auf Prostata-spezifische<br />
Antigene (PSA-Test) zahlen würden, könnten<br />
viele Menschenleben gerettet werden.<br />
Vogt, der auch Konversionsbeauftragter des<br />
Landes Brandenburg ist, nahm seine Arbeit<br />
nach dreimonatiger Behandlung Anfang<br />
Mai wieder auf. Zu Jahresbeginn war bei<br />
dem 62-jährigen gebürtigen Hessen durch<br />
Zufall Prostata-Krebs festgestellt worden.<br />
Eine Operation im Februar habe er gut überstanden.<br />
Die bisher praktizierte Untersuchung<br />
durch Abtasten (rektale Palpation)<br />
nannte Vogt unzureichend.<br />
Er will deshalb die rot-grüne Bundesregierung<br />
auffordern, den PSA-Test in den Leistungskatalog<br />
der Kassen aufzunehmen.<br />
Durch ihn sei beispielsweise in den USA die<br />
Jeder zweite Vertragsarzt stimmt für Ärzte-Union!<br />
Zahl der jährlichen Todesfälle um 25 Prozent,<br />
von 40 000 auf 30 000 zurückgegangen.<br />
Die Behandlungsfolgekosten zu spät erkannter<br />
Krankheitsfälle überstiegen bei weitem<br />
den Aufwand zur Vorsorge. „Ich betrachte<br />
es als einen Auftrag“, sagte Vogt zu seinem<br />
gesundheitspolitischen Engagement. Er riet<br />
allen Männern, die älter als 45 Jahre sind,<br />
dringend zu einer Voruntersuchung, wobei<br />
sie vorerst den PSA-Test aus eigener Tasche<br />
bezahlen sollten. Die Kosten für ein Paket<br />
schwankten hier zwischen 45 und 65 Euro.<br />
Immerhin gebe es inzwischen eine Bundesratsinitiative<br />
zur Übernahme der Kosten für<br />
PSA-Tests durch die Krankenkassen.<br />
Jeder zweite brandenburgische Vertragsarzt<br />
votiert für die Gründung einer Ärzte-Union<br />
Brandenburg. Das ergab die Urabstimmung<br />
der insgesamt 3.160 niedergelassenen Ärzte<br />
und Psychotherapeuten Brandenburgs. „Diese<br />
breite Zustimmung zeigt, wie wichtig es ist,<br />
dass sich neben der etablierten Struktur der<br />
ärztlichen Selbstverwaltung, der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Brandenburg, eine weitere,<br />
stärker die ureigenen Interessen der Ärzte<br />
und Psychotherapeuten vertretende etabliert“,<br />
sagte der Kinderarzt Jens-Uwe Köhler aus Erkner.<br />
Die bislang bekannten Reformvorhaben<br />
im Gesundheitswesen deuteten auf eine weitere<br />
Bürokratisierung und Entmündigung der<br />
Ärzteschaft hin. „Wir treten für den freien<br />
Arztberuf ein, denn es ist unsere Überzeugung,<br />
dass nur auf dieser Grundlage die Versorgung<br />
der Patienten auf hohem Niveau erfolgen<br />
kann“, sagte Köhler.<br />
Die Initiatoren einer Ärzte-Union Brandenburg<br />
wollen diese am 15. Juli <strong>2003</strong> gründen.<br />
Ziel sei ein Verein als freie Organisation zukunftsorientierter,<br />
ambulant tätiger Ärzte und<br />
Psychotherapeuten des Landes Brandenburg.<br />
„Die Urabstimmung hat gezeigt, dass sich das<br />
Gros der Ärzte, unter ihnen auch viele<br />
Hausärzte und Psychotherapeuten, für eine<br />
gemeinsame Organisation ausspricht und<br />
nicht für eine Vertretung von Partikularinteressen“,<br />
stellte Jens-Uwe Köhler fest.<br />
Die Ärzte-Union Brandenburg werde die Gesamtinteressen<br />
ihrer Mitglieder offensiv artikulieren<br />
und vertreten. Darüber hinaus sei die<br />
Ärzte-Union bereit, bei Änderung der gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen auch das Vertrags-<br />
und Verhandlungsmandat im Auftrag<br />
ihrer Mitglieder zu übernehmen.<br />
„Diese Ärzte-Union Brandenburg ist keine Alternative<br />
zur KV-Struktur, sie ist vielmehr eine<br />
sinnvolle Ergänzung“, sagte der Orthopäde<br />
Dr. Bernhard Hausen, niedergelassen in Brandenburg.<br />
Der körperschaftliche Status habe<br />
die KV immer mehr zu einem reinen „Erfüllungsgehilfen“<br />
des Staates gemacht, das verbriefte<br />
Element der Interessenvertretung sei in<br />
den letzten Jahren immer weiter „abgeschmolzen“<br />
worden. Jetzt stelle die Politik die<br />
ärztliche Selbstverwaltung zur Disposition<br />
und befördere eine Entwicklung hin zu einer<br />
immer mehr Kassen orientierten Struktur.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
211
Arzt und Recht<br />
Aus der Fallsammlung der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Heute: Fehlerhafte Operation eines Neurinoms<br />
des Plexus brachialis<br />
Kasuistik:<br />
Nach vorausgegangener Diagnostik (klinische<br />
Untersuchung, Sonographie, konventionelle<br />
Röntgenaufnahmen, CT der Halsregion)<br />
wurde bei einer Patientin ein Tumor in der<br />
rechten Suprakravikularregion unter der Diagnose<br />
einer Lymphknotengeschwulst entfernt.<br />
Die Operation erfolgte in einer Klinik für Allgemein-<br />
und Visceralchirurgie. Unmittelbar<br />
nach dieser Operation wurden Lähmungserscheinungen<br />
am rechten Arm festgestellt.<br />
Nach Entlassung aus stationärer Behandlung<br />
erfolgten weitere Untersuchungen und Behandlung<br />
durch einen niedergelassenen<br />
Neurologen. Dieser stellte eine im Zusammenhang<br />
mit der Operation entstandene<br />
Schädigung des Plexus brachialis fest mit Totalausfall<br />
des Nervus ulnaris und partiellem<br />
Ausfall des Nervus madianus. Es wurde<br />
Krankengymnastik verordnet. Drei Monate<br />
später führte der Neurologe eine Kontrolluntersuchung<br />
mit EMG durch. Er stellte eine<br />
„leichte Besserung“ der neurologischen Ausfallserscheinungen<br />
fest und verordnete weiterhin<br />
Krankengymnastik.<br />
Ein Jahr später übernahm ein anderer niedergelassener<br />
Neurologe die Behandlung. Er<br />
veranlasste eine Vorstellung bei einem Neurochirurgen.<br />
Es wurde bestätigt, dass eine<br />
operationsbedingte Verletzung des Plexus<br />
brachialis vorlag. Der Zeitpunkt einer erfolgversprechenden<br />
Revisionsoperation war inzwischen<br />
verstrichen. In Zusammenarbeit mit<br />
einem Handchirurgen wurde eine Sehnentranspositionsoperation<br />
erörtert, bislang<br />
aber nicht durchgeführt.<br />
Die Patientin ist durch den neurologischen<br />
Schaden erheblich beeinträchtigt. In einem<br />
auf einem neurologischen Gutachten beruhenden<br />
Bescheid des zuständigen Versorgungsamtes<br />
wurde der Grad der Behinderung<br />
mit 40 % festgelegt.<br />
Die Patientin erhob sowohl Vorwürfe gegen<br />
das Krankenhaus wegen fehlerhafter Operation<br />
als auch gegen den erstbehandelnden<br />
Neurologen wegen Versäumnis, die rechtzeitige<br />
Revisionsoperation veranlasst zu haben.<br />
Die Schlichtungsstelle forderte ein neurochirurgisches<br />
Gutachten an, da der beklagte<br />
Schaden eindeutig diesem Fachgebiet zuzuordnen<br />
war. In diesem Gutachten wurde<br />
zunächst der Behandlungsverlauf detailliert<br />
rekonstruiert. Der operierte Tumor entsprach<br />
einem vom Plexus brachialis ausgehenden<br />
Neurinom. Bei der Entfernung des Tumors<br />
wurden ausweislich der eindeutigen Formulierungen<br />
im Operationsbericht Faszienbündel<br />
des Plexus brachialis verletzt bzw. durchtrennt.<br />
In der Beurteilung der im einzelnen<br />
getroffenen Entscheidungen und Maßnahmen<br />
kam der Gutachter zu dem Ergebnis,<br />
dass sowohl dem in Anspruch genommenen<br />
Krankenhaus als auch dem nachbehandelnden<br />
Neurologen Fehler nachzuweisen sind:<br />
1. Den Ärzten des in Anspruch genommenen<br />
Krankenhauses seien sowohl diagnostische<br />
als auch operative Fehler vorzuwerfen.<br />
Auf Grund des CT-Befundes hätte man<br />
von vornherein mit einem vom Plexus ausgehenden<br />
Tumor rechnen müssen. Unter<br />
der Operation wurde dieser Zusammenhang<br />
eindeutig festgestellt. Der Schaden<br />
wäre bei Einhaltung der für die Operation<br />
von Nerventumoren geltenden Standards<br />
vermeidbar gewesen. Nachdem nach<br />
Freilegung des Tumors erkannt wurde,<br />
dass dieser seinen Ausgang von den Faszikeln<br />
des Plexus brachialis nahm, hätte<br />
die Operation unter neurochirurgischer<br />
Kompetenz fortgeführt werden müssen.<br />
Bei Nichtverfügbarkeit hätte der Eingriff<br />
abgebrochen und die Verlegung in ein<br />
Krankenhaus mit nervenchirurgischer Erfahrung<br />
(Neurochirurgie, Plastische Chirurgie)<br />
erfolgen müssen. Bei sachgerechter<br />
Operationstechnik wäre ein neurologischer<br />
Ausfall mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
vermieden oder zumindest weitgehend<br />
vermieden worden. Die Entfernung<br />
des Nerventumors bei unzureichender<br />
Ausbildung und Ausrüstung stellt ein Übernahmeverschulden<br />
dar.<br />
2. Unabhängig von dem im Krankenhaus<br />
aufgetretenen Fehler sei dem nachbehandelnden<br />
Neurologen vorzuwerfen, dass er<br />
spätestens bei der Kontrolluntersuchung<br />
drei Monate nach der Operation eine neurochirurgische<br />
Untersuchung zur Prüfung<br />
der Operationsindikation hätte veranlassen<br />
müssen. Da dies verabsäumt wurde,<br />
sei die bis dahin noch erfolgversprechende<br />
neurochirurgische Revision des Plexus<br />
unterlassen worden.<br />
Für die Folgen der Behandlungsfehler haften<br />
sowohl das in Anspruch genommene Krankenhaus<br />
als auch der nachbehandelnde<br />
Neurologe. Daher ist der Haftungsanteil auf<br />
beide behandelnden Einrichtungen aufzuteilen.<br />
Mit Rücksicht darauf, dass bei Vermeidung<br />
des operativen Fehlers die Operation<br />
vermutlich folgenlos geblieben wäre, bei<br />
rechtzeitiger operativer Revision des Armplexus<br />
nach eingetretenem Schaden jedoch mit<br />
einem Restschaden zu rechnen gewesen<br />
wäre, schlug die Schlichtungsstelle vor, die<br />
Haftungsansprüche wie folgt zu verteilen:<br />
• Krankenhaus 80 %<br />
• Nachbehandelnder Neurologe 20 %.<br />
In diesem Rahmen wurde den beteiligten Parteien<br />
eine außergerichtliche Regulierung vorgeschlagen.<br />
Prof. Dr. med. H. Vinz<br />
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />
Hans-Böckler-Allee 3<br />
30173 Hannover<br />
Zu guter Letzt<br />
Sind Sie nicht Chirurg?<br />
Eines Tages ruft mich ein älterer Herr an<br />
und fragt, ob ich ihm ein größeres „Gewächs“<br />
entfernen könne. Ich erwidere,<br />
damit müsse er wohl eher zu einem<br />
Chirurgen gehen.<br />
„Ja sind Sie denn nicht Chirurg?“, fragt<br />
mich der Herr erstaunt. Ich antworte:<br />
„Nein, Allgemeinarzt. Wie kommen Sie<br />
denn darauf, dass ich Chirurg sein<br />
könnte?“<br />
Er felsenfest überzeugt: „Das habe ich<br />
doch auf ihrem Praxisschild gelesen. Da<br />
steht doch ‚Chr.’ drauf ...“<br />
Ich muss schmunzeln und den Herrn<br />
aufklären, dass ‚Chr.’ nur die Abkürzung<br />
meines Vornamens ist und ‚Christian’<br />
bedeutet...<br />
Also, liebe Kollegen, ich kann nur empfehlen:<br />
Bitte jede Abkürzung auf Schild<br />
oder Stempel tunlichst vermeiden!<br />
Dr. med. Ludwig-Christian Krüger,<br />
Gransee<br />
212 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Arzt und Recht<br />
Pflichten des<br />
ärztlichen Gutachters<br />
Nach der ärztlichen Berufsordnung hat der<br />
Arzt bei der Erstattung von Gutachten mit der<br />
notwendigen Sorgfalt zu verfahren und nach<br />
bestem Wissen seine ärztliche Überzeugung<br />
auszusprechen.<br />
Außerdem muss das Gutachten in angemessener<br />
Frist, das heißt in etwa drei Monaten,<br />
erstellt sein, es sei denn, der betreffende Arzt<br />
wird zur Erstattung von Gutachten in einem<br />
Umfang herangezogen, der zu einer unzumutbaren<br />
Überbeanspruchung führt. In diesem<br />
Fall sollte der Arzt den Auftraggeber<br />
darüber informieren, in welcher Zeit mit einer<br />
Erledigung des Auftrages zu rechnen ist,<br />
oder den Gutachtenauftrag ggf. zurückgeben.<br />
Nur auf diese Weise kann der Arzt berufs-<br />
und zivilrechtliche Nachteile vermeiden.<br />
Diese Pflicht zur zeitnahen Gutachtenerstellung<br />
korrespondiert allerdings mit der zeitnahen<br />
Bezahlung des Gutachtens. Die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg hat daher das<br />
Landesamt für Soziales und Versorgung aufgefordert,<br />
dass im Interesse der gutachterlich<br />
tätigen Mitglieder die unverzügliche Bezahlung<br />
des Gutachtens sichergestellt wird. Sollten<br />
bei der Bezahlung Probleme entstehen,<br />
bitten wir die Mitglieder, sich an die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg zu wenden.<br />
Krahforst, Jur. Geschäftsführer<br />
Neueintretende Gesellschafter<br />
von Gemeinschaftspraxen<br />
Bestehende<br />
Verbindlichkeiten der<br />
Gesellschaft prüfen!<br />
Gemeinschaftspraxen bestehen bekanntlich<br />
in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts. Will nun ein Arzt einer solchen<br />
Gemeinschaftspraxis beitreten, stellt sich die<br />
Frage, inwieweit er für bereits bestehende<br />
Verbindlichkeiten dieser Gesellschaft haftet,<br />
also beispielsweise für Bankverbindlichkeiten,<br />
Honorarrückforderungen evtl. sogar für<br />
Verbindlichkeiten aus beruflichen Haftungsfällen.<br />
Der Bundesgerichtshof hat nun judiziert, dass<br />
der einer Gemeinschaftspraxis beitretende<br />
Gesellschafter auch für Vorverbindlichkeiten<br />
mithaftet. Es wird daher empfohlen, dass jeder<br />
Arzt, der in eine Gemeinschaftspraxis<br />
eintreten will, sich über bestehende Verbindlichkeiten<br />
der Gesellschaft unterrichtet und<br />
seine weitere Beitrittsentscheidung danach<br />
ausrichtet.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Gerichtsentscheidung<br />
dürfte die Partnerschaft mit der<br />
Möglichkeit der Haftungsbegrenzung neue<br />
Anziehungskraft gewinnen.<br />
Krahforst, Jur. Geschäftsführer<br />
Ankündigung von<br />
Tätigkeitsschwerpunkten<br />
Die neue Berufsordnung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg erlaubt es nun auch,<br />
ärztliche Tätigkeitsschwerpunkte anzukündigen,<br />
sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt<br />
sind, die demnächst in Richtlinien konkretisiert<br />
werden.<br />
Wesentlich ist, dass eine Verwechslung von<br />
Tätigkeitsschwerpunkten mit Begriffen nach<br />
der Weiterbildungsordnung vermieden wird.<br />
Der Vorstand der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
hat daher die Möglichkeit geschaffen,<br />
die nach der Weiterbildungsordnung erworbenen<br />
Bezeichnungen zusammen mit<br />
dem Hinweis „zur Führung berechtigt – <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg, Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts“ anzukündigen.<br />
Durch dieses Qualitätszertifikat soll der Verwechslungsgefahr,<br />
die auch wettbewerbsrechtlich<br />
zu Beanstandungen führen kann,<br />
vorgebeugt werden.<br />
Das Qualitätszertifikat der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg ist als Schutzmarke unter<br />
der Nr. 302 55 429 beim Deutschen Patentund<br />
Markenamt eingetragen und ist somit<br />
patentrechtlich geschützt.<br />
Krahforst, Jur. Geschäftsführer<br />
Anzeigen<br />
Rechtsanwältin<br />
Elisabeth Herweg-Prüsse<br />
zugelassen bei allen Amts- und Landgerichten<br />
und bei dem Brandenburgischen Oberlandesgericht<br />
Am Schragen 29<br />
Tätigkeitsschwerpunkte u.a.<br />
14469 Potsdam - Arzthaftung<br />
Tel.: 0331-270 76 <strong>07</strong><br />
- Berufsrecht der Heilberufe<br />
Fax: 0331-270 76 08<br />
- Praxisverträge<br />
Vera Mai<br />
Rechtsanwältin<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Kassenarztrecht, Arzthaftung, Medizinrecht<br />
Interessenschwerpunkte:<br />
Vertragsrecht, Bankrecht, Arbeitsrecht<br />
Kurfürstendamm 132 A, 1<strong>07</strong>11 Berlin<br />
Tel.: 030-88 62 89 89, Fax: 030-88 62 89 66<br />
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<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
213
Fortbildung<br />
6. Ärztlicher Fortbildungskongress<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
23. bis 25. Oktober <strong>2003</strong> in Dahlewitz<br />
Congress Center<br />
Dahlewitz<br />
Foto: Kühne<br />
Name, Vorname:<br />
Anschrift:<br />
Ich melde mich zum Kongress an (bitte ankreuzen):<br />
Stempel/Unterschrift:<br />
Die Vortragsanveranstaltungen sind für Ärztinnen und Ärzte im Praktikum kostenfrei und AiP-anrechenbar.<br />
Bei Teilnahme an Kursen (Gebühren siehe unten) werden keine Kongressgebühren erhoben.<br />
A ❒ Gesamtveranstaltung: 150 €<br />
B ❒ Einzelsymposium<br />
Plenarveranstaltungen: Zeit: Teilnehmergebühr:<br />
❒ Palliativmedizin 24. 10. <strong>2003</strong>, 9.00 - 9.45 Uhr - 1 P<br />
❒ Der polymorbide Patient 25. 10. <strong>2003</strong>, 9.00 - 9.45 Uhr - 1 P<br />
Symposien: Zeit Teilnehmergebühr:<br />
❒ Aktuelle Impffragen 23. 10. <strong>2003</strong>, 16.00 - 18.00 Uhr 30 € 2 P<br />
❒ Schmerztherapie 23. 10. <strong>2003</strong>, 16.00 - 18.00 Uhr 30 € 2 P<br />
❒ Parkinson, Bewegungsstörungen und Demenz 24. 10. <strong>2003</strong>, 10.00 - 17.00 Uhr 50 € 8 P<br />
❒ Prostata und Inkontinenz 24. 10. <strong>2003</strong>, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Neues aus der Ernährungsmedizin 24. 10. <strong>2003</strong>, 14.00 - 17.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Gastroenterologie/Hepatologie 25. 10. <strong>2003</strong>, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Symposium für den Hausarzt 25. 10. <strong>2003</strong>, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Begutachtung für Rehabilitation 25. 10. <strong>2003</strong>, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
und Rente<br />
❒ Berufspolitisches Kolloquium 23. 10. <strong>2003</strong>, 17.00 - 19.00 Uhr -<br />
Kurse: Zeit Teilnehmergebühr/ermäßigt<br />
❒ Fachkundeseminar Rettungsdienst 13. bis 20. 10. <strong>2003</strong> 420,-/295,- € 66 P<br />
❒ Sonographie-Grundkurs 23. bis 26. 10. <strong>2003</strong> 300,-/210,- € 25 P<br />
❒ Spezielle Schmerztherapie Block IV 24./25. 10. <strong>2003</strong> 150 € 14 P<br />
❒ Grundkurs Ein- und Zweidimensionale 24. bis 27. 10. <strong>2003</strong> 300 € 27 P<br />
Echokardiographie<br />
❒ Qualifikationskurs Verkehrsmedizinische 24./25. 10. <strong>2003</strong> 200 € 16 P<br />
Begutachtung für Fachärzte<br />
❒ Langzeit-EKG 23./24. 10. <strong>2003</strong> 150 € 16 P<br />
❒ Langzeit-Blutdruckmessung 25. 10. <strong>2003</strong> 90 € 8 P<br />
❒ Impfaufbau-/Refresherkurs 25. 10. <strong>2003</strong> 65 € 5 P<br />
❒ Röntgen-Aktualisierungskurs (8 Std.) 23. 10. <strong>2003</strong> 120 € 9 P<br />
❒ Herzschrittmacherseminar (Grund- und 23. bis 25. 10. <strong>2003</strong> 360 € 16 P<br />
Aufbaukurs)<br />
❒ Refresherkurs Chirotherapie 24./25. 10. <strong>2003</strong> 150 € 12 P<br />
❒ Qualitätszirkel-Moderatorentraining 25. 10. <strong>2003</strong> 90 € 8 P<br />
für den stationären Bereich<br />
Anmeldung und Auskunft: <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus,<br />
Telefon: (0355) 7 80 10-23, -24,- 25, -49, Fax: (0355) 7 80 10-44, e-mail: akademie@laekb.de<br />
✄<br />
214 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Fortbildung<br />
Angebot<br />
Akademie<br />
für ärztliche<br />
Fortbildung<br />
66 P Fachkundeseminare<br />
Rettungsdienst<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Voraussetzung für die Zulassung<br />
12 Monate klinische Tätigkeit<br />
(Nachweis bitte einreichen)<br />
Wochenkurs<br />
15. bis 22. Sept. <strong>2003</strong><br />
Kursleiter: Dr. med. G. Schrot,<br />
Treuenbrietzen<br />
13. bis 20. Okt. <strong>2003</strong><br />
Kursleiter:<br />
Dr. med. F. Lorenz, Neuruppin<br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 420 € (für AiP 295 €)*<br />
40 P Seminar Leitender Notarzt<br />
1. bis 5. Dez. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 600 €<br />
Ort: Cottbus<br />
Kursleiter: Dr. med. F. Lorenz,<br />
Neuruppin<br />
Kurse zur Erlangung der Zusatzbezeichnung<br />
„Chirotherapie“<br />
Die Abstände zwischen den<br />
einzelnen Kursen I bis IV müssen<br />
mindestens drei Monate betragen.<br />
12 P Informationskurs<br />
30./31. Juli <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
110 € (für AiP 75 €)*<br />
48 P Kurs I<br />
1. bis 6. Aug. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
500 € (für AiP 335 €)*<br />
48 P Kurs III<br />
10. bis 15. Sept. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
500 € (für AiP 335 €)*<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Univ.Prof. Dr.sc.med.<br />
G. Badtke, Potsdam<br />
Weiterbildungskurs<br />
Allgemeinmedizin<br />
Block 9: 16. Aug. <strong>2003</strong><br />
Block 11: 5./6. Sept. <strong>2003</strong><br />
Block 12: 15. Aug. <strong>2003</strong><br />
Block 13: 10./11. Okt. <strong>2003</strong><br />
Block 18: 7./8. Nov. <strong>2003</strong><br />
Block 19: 28./29. Nov. <strong>2003</strong><br />
Block 20: 12./13. Dez. <strong>2003</strong><br />
Block 15: im Rahmen des Fachkundeseminares<br />
Rettungsdienst<br />
Teilnehmergebühr: 8 €/Stunde<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter:<br />
Dr. med. R. Schrambke,<br />
Groß Schönebeck<br />
Psychosomatische<br />
Grundversorgung (80 Stunden)<br />
einschließlich Block 16 und 17<br />
Allgemeinmedizin<br />
<strong>2003</strong> ausgebucht<br />
24./25. April 2004<br />
12./13. Juni 2004<br />
10./11. Juli 2004<br />
11./12. Sept. 2004<br />
23./24. Okt. 2004<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Dr. med. R. Kirchner,<br />
Cottbus<br />
3 P Intensivvorbereitung<br />
auf die Facharztprüfung<br />
Allgemeinmedizin<br />
22. Okt. <strong>2003</strong>,<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Teilnehmergebühr: 35 €<br />
Ort: Cottbus<br />
Schwerpunkte:<br />
Zulassungsvoraussetzung,<br />
Ablauf des Fachgesprächs,<br />
Schwerpunkte und Umfang,<br />
Literatur- und Prüfungsvorbereitung<br />
für interessierte<br />
Prüfungskandidaten zum<br />
Facharzt Allgemeinmedizin<br />
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />
Groß Schönebeck<br />
Sozialmedizin<br />
Grundkurs B<br />
20.bis 30. Okt. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 380 €<br />
Leitung: Prof. Dr. med.<br />
J.-U. Niehoff, Potsdam<br />
ausgebucht<br />
16 P/Block Fortbildung<br />
Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden)<br />
Block III: 19./20. Sept. <strong>2003</strong><br />
Block IV: 24./25. Okt. <strong>2003</strong><br />
Block V: 28./29. Nov. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />
Ort: Potsdam<br />
Wissenschaftliche Leitung:<br />
Prof. Dr. med. habil. Dipl.-Psych.<br />
D. Seefeldt, Dr. med. K. Gastmeier,<br />
Dipl.-Med. M. Passon<br />
je 25 P Sonographie-Kurse<br />
Abdomen und Retroperitoneum<br />
nach den Richtlinien der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
und der DEGUM<br />
Grundkurs<br />
23. bis 26. Okt. <strong>2003</strong><br />
Aufbaukurs<br />
20. bis 23. Nov. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 300 €, (für AiP 210 €)*<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Priv.-Doz. Dr. med.<br />
J. Hierholzer,<br />
Dr. med. W. Buchholz, Potsdam<br />
16 P Qualifikationskurs<br />
Verkehrsmedizinische<br />
Begutachtung für Fachärzte<br />
24./25. Okt. <strong>2003</strong><br />
Ort: Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 200 €<br />
Leitung:<br />
Dr. med. T. Kayser, Potsdam<br />
5 P Impfaufbau-/Refresherkurse<br />
(entsprechend Beschluss des<br />
Vorstandes zum Impfzertifikat/<br />
Aufrechterhaltung der<br />
Impfberechtigung –<br />
siehe BÄB 6/2000, S.199)<br />
23. Aug. <strong>2003</strong> in Cottbus<br />
25. Okt. <strong>2003</strong> in Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 65 €<br />
Suchtmedizinische<br />
Grundversorgung<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
AISS Angermünder Institut für<br />
Suchttherapie und Suchtmedizin<br />
16 P Block I – Alkohol, Nikotin<br />
und Versorgung<br />
5./6. Dez. <strong>2003</strong><br />
13 P Block II – Drogen- und<br />
Medikamentenprobleme,<br />
Missbrauch, Abhängigkeit, Substitution,<br />
Notfälle, Toxikologie<br />
23./24. Jan. 2004<br />
13 P Block III – Motivierende<br />
Gesprächsführung in Sprechstunde<br />
und Klinik, motivationales<br />
Interview nach Miller/Rollnick,<br />
Training in Kleingruppen<br />
20./21. Febr. 2004<br />
Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Priv.-Doz. Dr. med.<br />
G. Richter, Angermünde;<br />
Prof. Dr. med. Schwantes, Berlin<br />
8 P Impfbasiskurs<br />
29. Nov. <strong>2003</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Leitung: Frau Dr. med.<br />
G. Ellsäßer, Potsdam<br />
32 P Herzschrittmacherseminar<br />
(40 Stunden)<br />
mit Sachkundenachweis der<br />
Arbeitsgruppe<br />
Herzschrittmacher der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kardiologie<br />
Grund- und Aufbaukurs<br />
23. bis 25. Okt. <strong>2003</strong><br />
in Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 360 €<br />
Abschlusskurs<br />
22./23. Nov. <strong>2003</strong> in Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 240 €<br />
Leitung: PD Dr. B. Lemke,<br />
Bochum; Dr. med. W. Kamke,<br />
Rüdersdorf<br />
je 16 P Kurse im Strahlenschutz<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Grundkurs (Voraussetzung ist<br />
die Teilnahme am achtstündigen<br />
Einführungskurs mit anschließender<br />
mindestens sechs Monate<br />
andauernder Hospitation)<br />
5./6. Nov. <strong>2003</strong><br />
Spezialkurs<br />
7./8. Nov. <strong>2003</strong><br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 250 € (für AiP 170 €)*<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
8-Stunden-Röntgen-Aktualisierungskurs<br />
(Teil 1 und 2)<br />
23. Okt. <strong>2003</strong><br />
Ort: Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
Fortbildung für Arzthelferinnen<br />
5. Nov. <strong>2003</strong>,<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Ort. Neuruppin<br />
Teilnehmergebühr: 15 €<br />
Leitung.<br />
Dr. H. Wiegank, Neuruppin<br />
* Die Ermäßigung gilt nur für AiP,<br />
die im Land Brandenburg ihre Tätigkeit<br />
ausüben. Für Ihre Anmeldung verwenden<br />
Sie bitte das Anmeldeformular,<br />
Seite 216. Anmeldungen werden<br />
nach Posteingang berücksichtigt.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
215
Fortbildung<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg Referat Fortbildung<br />
Postfach 10 14 45, 03014 Cottbus<br />
Absender:*)<br />
✂<br />
Anmeldung für Kurse/Veranstaltungen der Akademie für ärztliche Fortbildung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
Ich möchte mich für folgenden Kurs/folgende Kurse anmelden:<br />
Kurs vom bis<br />
Kurs vom bis<br />
Kurs vom bis<br />
Kurs vom bis<br />
AiP im Land Brandenburg tätig: ja / nein ** *) Bitte in Druckschrift ausfüllen. **) Nichtzutreffendes bitte streichen.<br />
Datum<br />
Unterschrift/Stempel<br />
Konsensusgespräch am Tumorzentrum Potsdam:<br />
Adjuvante Radiochemotherapie der Hochrisiko-<br />
Magenkarzinome<br />
Nachfolgend veröffentlichen wir das Protokoll<br />
eines Konsensusgesprächs, das Anfang<br />
des Jahres am Tumorzentrum Potsdam abgehalten<br />
wurde. Mit diesem Konsens wurde<br />
eine zweijährige Unsicherheit der onkologischen<br />
Therapeuten beendet, die über eine<br />
adjuvante Therapie bei Patienten mit Magenkarzinom<br />
zu entscheiden hatten. Dieses Konsensuspapier<br />
ist damit in fachlicher Hinsicht<br />
über den eigenen Rahmen hinaus interessiert,<br />
zeigt es doch, wie wissenschaftlich noch<br />
nicht ganz sichere Erkenntnisse in die tägliche<br />
Praxis übersetzt und umgesetzt werden<br />
können. Darüber hinaus zeigt es auch sinnvolle<br />
kommunikative Strukturen auf, die in<br />
der Tumorbetreuung gerade des Landes<br />
Brandenburg unbedingt erforderlich sind<br />
und, wie man sieht, bereits wirkungsvoll funktionieren.<br />
Aus diesem Grunde möchten wir<br />
dieses Konsensuspapier allen Kollegen und<br />
besonders den onkologisch tätigen zugänglich<br />
machen.<br />
Ort: Klinikum Ernst von Bergmann,<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
Vertreter der beteiligten Fachgebiete:<br />
Klinikum Ernst von Bergmann,<br />
Prof. Dr. H. Wenisch/Chirurgie;<br />
Frau PD Dr. K. Koch/Strahlentherapie;<br />
Dr. F. Rothmann/Internistische Onkologie<br />
Onkologische Praxis:<br />
Frau Dr. A. Sauer; Dr. G. Günther<br />
Tumorzentrum Potsdam:<br />
Frau Dr. D. Niepmann, Frau Dr. A. Quehl<br />
1. Problemstellung:<br />
Die hohen Rezidiv- sowie die niedrigen<br />
Überlebensraten von Patienten mit fortgeschrittenen<br />
Magenkarzinomen nach alleiniger<br />
chirurgischer Therapie haben zum Einsatz<br />
adjuvanter Therapiestrategien geführt.<br />
Um die in der interdisziplinären Tumorkonferenz<br />
zu fällenden Entscheidungen zur adjuvanten<br />
Therapie des Magenkarzinoms auf<br />
eine sichere Basis zu stellen, wurden Studienergebnisse<br />
zusammengetragen, diskutiert<br />
und im Vergleich mit bisherigen eigenen Daten<br />
eine Empfehlungsrichtlinie erarbeitet.<br />
2. Auswertung der Literatur:<br />
Chemoradiotherapy after surgery compared<br />
with surgery alone for adenocarcinoma of<br />
the stomach or gastroesophagel junction.<br />
J.S. macdonald et al.; N Engl J Med 2001,<br />
345 (10) p725-30<br />
In die Studie wurden Patienten mit vollständig<br />
reseziertem Resektionsränder (tumorfrei)<br />
Adenokarzinom des Magens im Stad. Ib - IV<br />
MO nach AJCC eingeschlossen. Insgesamt<br />
waren davon 85 % nodalpositiv. Die Patienten<br />
wurden randomisiert in eine Gruppe, die<br />
postoperativ eine kombinierte Radiochemotherapie<br />
(RChT) erhielt und eine Gruppe, die<br />
nach der Operation keine weitere Behandlung<br />
erhielt.<br />
Daten:<br />
• Gesamtzahl: n = 566<br />
OP allein: n = 275<br />
OP und RChT: n = 281<br />
• Chemotherapie:<br />
425 mg 5-FU/m 2 und<br />
20 mg FS/m 2 d1-5, q28<br />
während der Radiatio Dosisreduktion<br />
auf 400/20 mg/m 2 ,<br />
2. Zyklus d1-4, 3. Zyklus d1-3<br />
Zyklus 4 und 5 wieder mit<br />
425/20 mg/m 2 d1-5<br />
• Radiotherapie:<br />
Beginn d 28, 180 cGy/d 5x/Wo<br />
bis zur GD von 4500cGy<br />
• Anmerkung zur OP:<br />
Das Ausmaß der Lymphknotendissektion<br />
war nicht standardisiert.<br />
D2-Dissektion 10 %<br />
D1-Dissektion 36 %<br />
D0-Dissektion 54 %<br />
• Ergebnisse:<br />
- Medianes overall survival<br />
216 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Fortbildung<br />
OP = 27 OP und RChT = 36 Monate<br />
(p = 0,005)<br />
- rezidivfreies Überleben (3 Jahre)<br />
OP = 31 % OP und RChT = 48 %<br />
(p < 0,001)<br />
- Gesamtüberleben (3 Jahre)<br />
OP = 41 % OP und RChT = 50 %<br />
• NW: 3 toxisch bedingte Todesfälle (1 %)<br />
Grad 3: 41 % Grad 4: 32 %<br />
NW: Hämatologie (Leukopenie),<br />
gastrointestinal<br />
Die kombinierte Radiochemotherapie verbessert<br />
das rezidivfreie Überleben sowie das<br />
Gesamtüberleben im Vergleich zu alleiniger<br />
chirurgischer Therapie. Es wurde kein signifikanter<br />
Unterschied in rezidivfreiem Überleben<br />
oder Gesamtüberleben hinsichtlich des<br />
Ausmaßes der LK-Dissektion (p = 0.80) gefunden.<br />
Efficacy of adjuvant chemotherapy after curative<br />
resection for gastric cancer: a metaanalysis<br />
of published randomised trials. A<br />
study of the GISCAD. E.Mari et al.; Ann Oncol<br />
2000, 11(7) p 837-43<br />
Die Metaanalyse von 21 Studien mit 3 658<br />
Patienten erbrachte für die adjuvante Chemotherapie<br />
einen signifikanten Überlebensvorteil<br />
von 18 % Reduktion des Todesfallrisikos.<br />
Randomized clinical trial of adjuvant mitomycin<br />
plus tegafur in patients with resected<br />
stage III gastric cancer. L Cirera et al:, J Clin<br />
Oncol 1999, 17 (12) p3810-5<br />
Eingeschlossen wurden 148 Patienten mit<br />
operiertem Magenkarzinom im Stadium III<br />
(pT1-3, N1-2, M=; PT4a).Eine Gruppe erhielt<br />
eine adjuvante Chemotherapie (ChT) mit Mitomycin<br />
C und Tegafur, die andere Gruppe<br />
keine weitere Behandlung.<br />
• Ergebnisse:<br />
- Medianes overalll survival<br />
OP = 29 OP und ChT = 74 Monate<br />
(p = 0,04)<br />
- rezidivfreies Überleben (5 Jahre)<br />
OP = 31 % OP und ChT = 55 %<br />
- Gesamtüberleben (3 Jahre)<br />
OP = 36 % OP und ChT = 56 %<br />
Die adjuvante Chemotherapie verbessert das<br />
rezidivfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben<br />
im Vergleich zu alleiniger chirurgischer<br />
Therapie. Es traten keine nennenswerten<br />
Nebenwirkungen auf.<br />
3. Daten eigener Patienten aus den<br />
Diagnosejahren 2001 und 2002:<br />
Im Tumorzentrum Potsdam werden die Daten<br />
von ca. 90 % der Tumorpatienten erfasst. Es<br />
findet wöchentlich eine interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
statt, in der alle interdisziplinär<br />
zu behandelnden Tumorpatienten sowie<br />
diagnostisch-therapeutisch schwierige<br />
und seltene Fälle vorgestellt werden (jährlich<br />
800 bis 900 Patienten). Im Ergebnis der Beratung<br />
wird eine Empfehlung für das weitere<br />
Vorgehen ausgesprochen.<br />
Darunter befinden sich auch zahlreiche Patienten<br />
mit Magenkarzinomen. Ausgehend<br />
von den aktuellen Studienerergebnissen wurden<br />
seit dem Jahr 2001 für Patienten mit<br />
Hochrisiko-Magenkarzinomen die Möglichkeit<br />
einer adjuvanten Radiochemotherapie<br />
diskutiert. Diese Fälle wurden für den Zeitraum<br />
01/2001 bis 11/2002 retrospektiv<br />
ausgewertet.<br />
• Ergebnisse:<br />
- Pat. mit Magenkarzinom<br />
160 (alle Stadien)<br />
- im Konsil besprochen<br />
57 Alter: 38 bis 73, alle nodalpositiv<br />
- adj. RChT empfohlen<br />
24<br />
- davon nicht durchgeführt<br />
4 (abgelehnt, anderes Protokoll,<br />
schlechter AZ, Pat. verzogen)<br />
- behandelte Pat.<br />
20<br />
- Abbruch<br />
3 wegen: NW, Progress, kardialer Tod<br />
- Verträglichkeit<br />
gut/11; mäßig - schlecht: 8<br />
- Rezidive<br />
6<br />
Bei diesen Zahlen handelt es sich lediglich um<br />
eine Bestandsaufnahme. Schlussfolgerungen<br />
zur Wirksamkeit der adjuvanten Therapie<br />
sind damit nicht möglich. Auffällig ist die<br />
bereits bekannte hohe Nebenwirkungsrate,<br />
die zu Therapieabbrüchen führen kann und<br />
deshalb in einem Poster auf der Jahrestagung<br />
der DGHO 2002 (Acute toxicity of combined<br />
radiochemotherapy after surgery for advanced<br />
gastric cancer – first experences. S.K.Mai<br />
et al./Mannheim) wurden 18 Patienten behandelt,<br />
davon musste bei sechs Patienten die<br />
Therapie abgebrochen werden wegen Nebenwirkungen<br />
(Gewichtsabnahme, gastrointestinal).<br />
4. Diskussion:<br />
• An der Macdonald-Studie wurde der nichtstandardisierte<br />
Operationsumfang kritisiert.<br />
• Alle Patienten sollten möglichst unter Studienbedingungen<br />
behandelt werden mit<br />
standardisiertem Operationsumfang und<br />
Radiochemotherapie.<br />
• Das Macdonald-Protokoll wird teilweise<br />
gerade von Pat. mit fortgeschrittenen Magenkarzinomen<br />
schlecht vertragen und abgebrochen<br />
oder die Pat. werden unter der<br />
Therapie progredient. Es wurde diskutiert,<br />
ob nicht ein besser verträgliches und bei<br />
Magenkarzinom wirksameres Protokoll angewendet<br />
werden könnte (hochdosiertes<br />
5FU/LV, Platin, Irinotecan).Dies ist jedoch<br />
wegen fehlender Studienergebnisse nicht<br />
möglich.<br />
• Insgesamt werden die vorliegenden Daten<br />
als ausreichend betrachtet, um die adjuvante<br />
RChT für Hochrisiko-Magenkarzinome<br />
mit ihrer ungünstigen Prognose fortzusetzen.<br />
Europäische Studien beginnen<br />
erst im Jahre <strong>2003</strong>, mit Ergebnissen wird<br />
erst 2006 zu rechnen sein. Diese Entscheidung<br />
ist auch auf dem Hintergrund wachsender<br />
Patienteninformiertheit z. B. im Internet<br />
plausibel (Beispiel: Patientenforum in<br />
krebs-kompass.de: „Magenkrebs mit Lymphknotenbefall<br />
ohne Chemo?“)<br />
• Unvollständige operative Tumorentfernung<br />
(R1 oder R2-Situation): Für Patienten mit<br />
R1-Resektion wird wegen der erwiesenen<br />
Wirksamkeit des Macdonald-Protokolls auf<br />
eventuell residuelles Tumorgewebe eine<br />
Nachbehandlung analog dem adjuvanten<br />
RChT-Protokoll empfohlen. Studien sind für<br />
diese Situation nicht zu erwarten. Für alle<br />
Pat. mit R2-Resektionen und metastasierten<br />
Tumoren wird eine palliative Therapie mit<br />
erprobten Chemotherapie-Protokollen empfohlen<br />
(AIO, ELF, PLF, FFP, ECF).<br />
• Für die Patienten sollte eine Verbesserung<br />
ihrer Ernährungssituation erreicht werden.<br />
Es wurde der Vorschlag gemacht, dass generell<br />
bei der Gastrektomie ein Jejunocat<br />
implantiert werden könnte.<br />
• Zur exakten Bestrahlungsplanung wird ein<br />
präoperatives CT benötigt.<br />
• Es wurde darauf hingewiesen, immer auch<br />
an die guten Erfahrungen der neoadjuvanten<br />
Chemotherapie bei irresektablen Tumoren<br />
zu denken.<br />
Konsensus:<br />
➤ Empfehlung des adjuvanten Radio-Chemotherapie-Protokolls<br />
nach Macdonald<br />
et al. für alle<br />
• nodalpositiven Patienten<br />
• Patienten mit pT3 und pT4-Stadien unabhängig<br />
vom LK-Status<br />
• Alle Patienten mit R1-resezierten Tumoren,<br />
die für eine solche intensive Therapie<br />
geeignet sind (Allgemein- und<br />
Ernährungszustand, Begleitkrankheiten).<br />
➤ Es erfolgt auch weiterhin eine Auswertung<br />
der entsprechenden Patientengruppe<br />
➤ Sollten grundsätzlich neue Studienergebnisse<br />
vorliegen, ist ein erneutes Konsensusgespräch<br />
einzuberufen.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
217
Quiz<br />
Unser Quiz - neu im Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong>!<br />
Um welche Krankheit handelt es sich?<br />
Klare Sache auf den ersten Blick?<br />
Wohl eher nicht. Ein bisschen nachdenken und überlegen dürfen Sie schon.<br />
Zugegeben: Sie ist nicht ganz einfach zu finden, die Antwort auf unsere nachfolgende Quizfrage. Aber zu<br />
simpel sollte es halt auch nicht sein. Und ein bisschen grübeln schadet ja nichts...<br />
Eine Ärztegruppe aus dem Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam um Dr. med Hans-Georg Gnauk,<br />
Dr. med. Antje Haas und Prof. Dr. med. Hartmut Lobeck hat die Initiative ergriffen und sich bereit erklärt,<br />
in loser Folge interessante Beiträge aus der Medizin an das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> zu liefern.<br />
Die heutige Folge Nummer 1 hat Dr. Gnauk erstellt. Die Antwort dazu finden Sie auf Seite 226.<br />
(hak)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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$QZHOFKH(UNUDQNXQJGHQNHQ6LH"<br />
218 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Fortbildung<br />
Die chirurgische Therapie des Lungenkarzinoms<br />
Roland H. Wagner, Hans–Georg Gnauk<br />
Dr. Gnauk und Dr. Wagner<br />
Einführung<br />
Foto: Autoren<br />
Das Lungenkarzinom stellt in den westlichen<br />
Industrienationen die häufigste maligne Erkrankung<br />
des Mannes dar, bei Frauen ist seit<br />
Jahren eine steigende Inzidenzrate festzustellen.<br />
Das multimodale Therapiekonzept dieser<br />
Tumorentität schließt die etablierten Verfahren<br />
Chirurgie, Strahlentherapie, Chemotherapie<br />
sowie Interventionsbronchologie ein.<br />
Chirurgische Behandlungsverfahren spielen<br />
dabei eine besondere Rolle. Sie verfolgen als<br />
einzige einen kurativen Ansatz. Die Resektion<br />
des tumortragenden Lungenbezirkes hat<br />
sich als wirksamste Behandlungsmethode mit<br />
den besten Langzeitresultaten erwiesen.<br />
Die folgende Übersicht soll den Stellenwert<br />
operativer Verfahren bei der Therapie des<br />
Bronchialkarzinoms darstellen. Sie berücksichtigt<br />
hierbei die „Empfehlung zur Diagnostik,<br />
Stadieneinteilung und operativen Therapie<br />
des Bronchialkarzinoms“, wie sie von der<br />
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und<br />
Tuberkulose und von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
formuliert wurden sowie die Leitlinien der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft zur Therapie<br />
des nichtkleinzelligen und kleinzelligen Lungenkarzinoms.<br />
Epidemiologie<br />
Nach Angaben des Krebsatlas der Bundesrepublik<br />
Deutschland erkranken zur Zeit etwa<br />
340 000 Menschen pro Jahr in Deutschland<br />
an Krebs. Davon versterben 210 000.<br />
Während „Lungenkrebs“ Anfang dieses<br />
Jahrhunderts noch sehr selten diagnostiziert<br />
wurde, hat die Häufigkeit in den letzten Dekaden<br />
ständig zugenommen. Auch hinsichtlich<br />
der Mortalität an bösartigen Neubildungen<br />
nimmt das Bronchialkarzinom die<br />
führende Position ein. Folgende dem Krebsatlas<br />
entnommene Zahlen für das Jahr 1995<br />
belegen die epidemiologische Bedeutung:<br />
Am Tumorzentrum Potsdam wurden 1997 für<br />
das Land Brandenburg 916 Tumoren des Atmungssystems<br />
und der Thoraxorgane registriert.<br />
Langjährige Statistiken zeigen, dass<br />
bei Diagnosestellung etwa 65 % der Patienten<br />
aus unterschiedlichen Gründen inoperabel<br />
sind. Für den Rest jedoch besteht die Therapie<br />
der Wahl in der potenziell kurativen<br />
Operation. Im Land Brandenburg kann deshalb<br />
pro Jahr mit ca. 350 chirurgisch behandelbaren<br />
Fällen gerechnet werden.<br />
Deutschland (West)<br />
Diagnostik<br />
Bei den seit Jahren unverändert niedrigen<br />
5-Jahres-Überlebensraten kommt der Früherkennung<br />
des Lungenkarzinoms größte Bedeutung<br />
zu. Jeder länger andauernde Husten,<br />
jede Änderung der Hustenqualität, aber auch<br />
Heiserkeit, Gewichtsverlust und Hämoptoe<br />
sollten beim Hausarzt die notwendige Beachtung<br />
finden und Anlass zu Röntgenuntersuchungen<br />
geben. Suspekte Röntgenbefunde<br />
der Thoraxorgane gelten bis zum Beweis des<br />
Gegenteils als malignomverdächtig und müssen<br />
konsequent abgeklärt werden. Größere<br />
Verschleppungszeiten durch Verlaufskontrollen<br />
sind hierbei unbedingt zu vermeiden. Bei<br />
begründetem Verdacht wird die weitere Diagnostik<br />
des Bronchialkarzinoms zweckmäßigerweise<br />
in spezialisierten Krankenhausabteilungen<br />
durchgeführt.<br />
Grundlage bilden hierbei die genaue Anamnese,<br />
der körperliche Status sowie Röntgenuntersuchungen.<br />
Durch Entnahme von Gewebsproben<br />
(Bronchoskopie, perthorakale<br />
Punktion) wird die histologische Sicherung<br />
der Erkrankung angestrebt. Dabei ist zu beachten,<br />
dass sich in einem Tumor sehr unterschiedlich<br />
differenzierte Zelltypen finden<br />
können, die bei einer Gewebeprobe entnommenen<br />
Anteile also nicht unbedingt den<br />
Gesamttumor repräsentieren müssen. Außer-<br />
Deutschland (Ost)<br />
Männer 88.340 / 23.009 (26,0 %) 19.994 / 5.878 (29,4 %)<br />
Frauen 85.442 / 6.972 ( 8,2 %) 19.137 / 1.288 ( 6,7 %)<br />
Tab.1: Mortalität durch bösartige Neubildungen insgesamt /durch bösartige Neubildungen der<br />
Luftröhre, Bronchien, Lungen<br />
Zentraler Tumor<br />
CT-Thorax eines zentralen, den rechten Hauptbronchus verschließenden Plattenepithelkarzinoms im Stadium 2b (pT3N0M0) mit posttumoröser Atelektase<br />
und Retentionspneumonie. Befund bei der Bronchoskopie mit blutendem Tumor im Bereich der Bifurkation und endoskopisches Kontrollbild mit reizlosem<br />
Stumpf 3 Monate nach erweiterter Pneumonektomie mit Lymphadenektomie rechts .<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
219
Fortbildung<br />
Manschettenresektion (sleeve-resection)<br />
NSCLC von linken Oberlappen ausgehend mit Infiltration des Stammes der li Pulmonalarterie: Manschettenresektion des Oberlappens und der infiltrierten<br />
Pulmonalarterie mit entsprechenden Reanastomosierungen (double-sleeve) zur Vermeidung einer Pneumonektomie(CT, OP-prinzip, Situs).<br />
dem wird eine möglichst exakte Bestimmung<br />
des Ausbreitungsstadiums („staging“) durchgeführt.<br />
T-Diagnostik (Tumorausdehnung): Die anatomische<br />
Ausbreitung des Primärtumors wird<br />
bestimmt mit Nativaufnahmen der Thoraxorgane<br />
sowie einem thorakalen CT. Obligat ist<br />
die Bronchoskopie zur Beurteilung der endobronchialen<br />
Ausdehnung und zur präoperativen<br />
Festlegung der Resektionslinien (ggf.<br />
Stufenbiopsien der Schleimhaut).<br />
Für spezielle Fragestellungen, z. B. ob eine<br />
Infiltration der zentralen mediastinalen Organe<br />
vorliegt (T4), eignet sich in Sonderfällen<br />
auch das MRT. Es gibt einen geringen Prozentsatz<br />
von Tumoren, bei denen sämtliche<br />
Untersuchungen präoperativ nicht zweifelsfrei<br />
die technische Operabilität klären können.<br />
In diesen Fällen muss die Resektabilität<br />
intraoperativ geklärt und – im negativen Falle<br />
– eine geringe Rate von Probethorakotomien<br />
in Kauf genommen werden.<br />
N-Diagnostik (lymphogene Metastasierung):<br />
Das thorakale CT ist daraufhin zu prüfen, ob<br />
vergrößerte mediastinale Lymphknoten vorliegen.<br />
Die Korrelation zwischen LK-Größe<br />
und tatsächlichem Tumorbefall ist jedoch unscharf.<br />
Ab einer Größe von etwa 1,0 bis 1,5<br />
cm liegt die tatsächliche Wahrscheinlichkeit<br />
eines metastatischen Befalls bei 65 %. Umgekehrt<br />
können röntgenmorphologisch unauffällige<br />
LK metastatisch infiltriert sein. Im Zweifel<br />
sollte eine Mediastinoskopie durchgeführt<br />
werden, wenn radiologisch der Verdacht auf<br />
eine kontralaterale Metastasierung (N3) vorliegt.<br />
M-Diagnostik (hämatogene Metastasierung):<br />
Untersuchungen zur Metastasensuche richten<br />
sich auf die häufigsten Metastasierungsorgane<br />
des Bronchialkarzinoms. Als Minimalprogramm<br />
indiziert sind ein Sonogramm (besser<br />
CT) des Abdomens (Leber, Nebenniere) sowie<br />
ein Skelettszintigramm. Ein kraniales CT<br />
ist erforderlich bei kleinzelligen Lungenkarzinomen<br />
oder wenn neurologische Symptome<br />
das Vorliegen von zerebralen Metastasen nahelegen.<br />
Wegen der frühen Fernmetastasierung<br />
kleinzelliger Tumoren ist bei diesen zusätzlich<br />
eine Knochenmarkbiopsie indiziert.<br />
An Hand der Untersuchungsergebnisse ergibt<br />
sich für jedes Lungenkarzinom eine klinische<br />
Tumorformel nach dem TNM-System,<br />
die ihrerseits einem Tumorstadium zugeordnet<br />
ist. Diese Tumorformel ist von essenzieller<br />
Bedeutung: sie definiert die Patientenuntergruppen,<br />
die für eine Operation in Frage<br />
kommen, gestattet eine Prognoseabschätzung<br />
und einen Ergebnisvergleich zu anderen<br />
Kliniken.<br />
Okkultes Karzinom Tx N0 M0<br />
Stadium 0 Tis N0 M0<br />
Stadium I A T1 N0 M0<br />
Stadium I B T2 N0 M0<br />
Stadium II A T1 N1 M0<br />
Stadium II B T2 N1 M0<br />
T3 N0 M0<br />
Stadium III A T1, T2 N2 M0<br />
T3 N1, N2<br />
Stadium III B T4 jedes N M0<br />
jedes T N3 M0<br />
Stadium IV jedes T jedes N M1<br />
Tab.2: Stadieneinteilung des Lungenkarzinoms,<br />
revidierte Fassung, UICC 1997, 5. Auflage<br />
Das TNM-System für das Lungenkarzinom<br />
wurde zuletzt 1997 revidiert. Eine wichtige<br />
Neuerung bestand darin, dass die Tumoren<br />
mit Brustwandbeteiligung, aber ohne LK-Befall<br />
(T 3 N 0 M 0 ) dem Stadium IIb zugeordnet<br />
und damit der besseren Prognose dieser Tumoren<br />
im Vergleich zur N2-Gruppe (Stadium<br />
III A) Rechnung getragen wurde.<br />
Funktionsdiagnostik<br />
Funktionstests komplettieren die präoperative<br />
Diagnostik. Zur Abschätzung des Operationsrisikos<br />
sind Untersuchungen erforderlich,<br />
welche die intraoperative Belastbarkeit<br />
klären sowie eine Abschätzung der postoperativen<br />
Funktionseinbuße und der verbleibenden<br />
Reserven erlauben. Neben (Belastungs-)<br />
Ekg, Spirometrie und Blutgasanalyse wird bei<br />
präoperativ grenzwertigen Lungenfunktionsparametern<br />
(z.B. FEV 1 < 1,5 l im Falle einer<br />
Lobektomie oder FEV 1 < 2,5 l für eine Pneumonektomie)<br />
eine quantitative Lungenperfusionsszintigraphie<br />
durchgeführt.<br />
Durch regionale Analyse lässt sich der funktionelle<br />
Wert der Lungenanteile, die reseziert<br />
werden sollen, bestimmen und eine prospektive<br />
FEV1 berechnen. Ergibt sich hierbei ein<br />
Wert unter 0,8 l, besteht funktionelle Inoperabilität.<br />
Die Entscheidung darf aber est dann<br />
fallen, wenn sich unzureichende Funktionswerte<br />
auch nach optimierter Vorbehandlung<br />
(medikamentöse Konditionierung, Atemtraining)<br />
bei mehrfachen Kontrolltests bestätigen.<br />
Bei Werten zwischen 0,8 und 1,2 l ist<br />
von einem erhöhten Operationsrisiko auszugehen,<br />
bei Werten über 1,2 l bzw. 1,5 l ist<br />
eine Lobektomie bzw. Pneumonektomie möglich.<br />
Die Pulmonalisdruckmessung in Ruhe<br />
und Belastung ist sehr speziellen Fragestellungen<br />
vorbehalten.<br />
220 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Fortbildung<br />
Operationsindikation<br />
Histologischer Typ des Lungenkarzinoms, klinisches<br />
Stadium (TNM) sowie Allgemeinzustand<br />
des Patienten (z.B. Karnofsky-Index)<br />
bestimmen das therapeutische Vorgehen und<br />
die Prognose. Operationen können sowohl<br />
mit kurativer Zielsetzung als auch in palliativer<br />
Absicht vorgenommen werden.<br />
Bei den nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen<br />
(NSCLC) ist für die Stadien I und II eine<br />
Operationsindikation unbestritten und wird<br />
mit kurativer Absicht durchgeführt. Jedoch<br />
auch Patienten mit einer N2-Situation (Stadium<br />
III A), also mit Befall der ipsilateralen mediastinalen<br />
Lymphknoten, werden operiert,<br />
wobei sich in der Regel eine adjuvante Bestrahlung<br />
des Mediastinums anschließt. Eine<br />
systematische Lymphknotendissektion ist für<br />
alle Stadien obligat.<br />
Für Tumoren des Stadiums III B besteht in der<br />
Regel keine Operationsindikation. In Einzelfällen<br />
sieht sich der Chirurg aber am offenen<br />
Thorax vor die Entscheidung gestellt, einen<br />
Tumor als lokal technisch inoperabel zu<br />
erklären oder unter Mitnahme zentraler<br />
Strukturen (Herzbeutel, Vorhof, Ösophagusanteile)<br />
eine erweiterte Pneumonektomie<br />
durchzuführen. Auch eine Ausdehnung der<br />
Operation auf die untere Trachea (Bifurkationsresektion)<br />
sowie auf die Vena cava superior<br />
und Aorta ist technisch möglich, sollte<br />
aber nur unter sonst optimal günstigen<br />
Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.<br />
Für die N3-Situation (kontralateraler mediastinaler<br />
oder supraklavikulärer LK-Befall)<br />
wird zur Zeit im Rahmen kontrollierter Studien<br />
geprüft, ob Patienten nach neoadjuvanter<br />
Chemotherapie und „down-staging“ von einer<br />
Tumorresektion profitieren.<br />
Fernmetastasierung (Stadium IV) stellt im allgemeinen<br />
eine Kontraindikation für ein chirurgisches<br />
Vorgehen dar. Von diesem Prinzip<br />
kann in günstiger Konstellation (junge Patienten<br />
mit guter Funktionsreserve und hoher<br />
Motivation) abgewichen werden, wenn der<br />
Primärtumor resektabel erscheint und lediglich<br />
eine Solitärmetastase vorliegt. Günstige<br />
Ergebnisse wurden bei pulmonalen Metastasen<br />
erzielt, die in derselben Sitzung gemeinsam<br />
mit dem Primärtumor entfernt werden<br />
können. In dieser Untergruppe sind die Überlebensraten<br />
sogar höher als in dem niedrigeren<br />
Stadium III B. Aber auch durch Resektion<br />
von Solitärmetastasen in Gehirn, Leber und<br />
Nebenniere kombiniert mit Operation des<br />
Primärtumors kann eine Lebensverlängerung<br />
erreicht werden.<br />
In manchen Fällen besteht eine Indikation zur<br />
palliativen Tumorresektion, auch wenn damit<br />
keine Heilung erreicht werden kann. Dies gilt<br />
für bestehende oder in kurzer Zeit zu erwartende<br />
Komplikationen, z. B. schwere Lungenblutungen,<br />
nekrotisch-verjauchende Karzinome,<br />
Tracheal- oder Bronchusstenosen sowie<br />
sonst nicht zu beeinflussende Schmerzen bei<br />
Einbruch des Tumors in die Brustwand.<br />
Lokalrezidive oder metachrone Zweittumoren<br />
können und sollen unter denselben Voraussetzungen<br />
wie der Primärtumor nachreseziert<br />
werden, jedoch ist beim Resektionsausmaß<br />
der bereits bei der Erstoperation<br />
entstandene Parenchymverlust zu berücksichtigen.<br />
Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC)<br />
ist der Nutzen chirurgischer Therapie lange<br />
Zeit umstritten gewesen. Die Indikation zur<br />
Operation wurde wegen der speziellen biologischen<br />
Eigenschaften dieses Tumors, wie<br />
aggressives Wachstum, rasche Tumorverdoppelungszeit<br />
sowie frühe hämatogene Metastasierung<br />
sehr zurückhaltend gestellt. In<br />
den letzen Jahren hat sich jedoch die Resektionsbehandlung<br />
in Ergänzung zur Chemotherapie<br />
im Stadium I und II (limited disease)<br />
wieder etabliert und wird durchgehend<br />
akzeptiert. Ob im Stadium III A eine multimodale<br />
Therapie unter Einschluss von chirurgischen<br />
Maßnahmen zu akzeptablen Ergebnissen<br />
führt, ist Gegenstand aktueller Studien.<br />
Kontraindikation zur Operation<br />
Bronchialkarzinome können aus anatomischtechnischen,<br />
prognostischen oder funktionellen<br />
Gründen inoperabel sein. Mit Ausnahme<br />
der oben erwähnten Konstellation sind folgende<br />
Befunde für operative Therapiemaßnahmen<br />
in der Regel nicht mehr geeignet:<br />
bei nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen<br />
(NSCLC)<br />
• lokal technische Inoperabilität bei Infiltration<br />
zentraler mediastinaler Strukturen (Herz,<br />
große Gefäße, Trachea, Ösophagus, Wirbelkörper,<br />
Karina) sowie maligner Pleuraerguss<br />
(T4-Stituation) nach thorakoskopischer<br />
Sicherung<br />
• kontralaterale oder supraklavikuläre Lymphknotenmetastasierung<br />
(N3-Situation)<br />
• Fernmetastasierung (M1-Situation)<br />
bei kleinzelligen Lungenkarzinomen (SCLC)<br />
• höhere Stadien als I und II (entspricht in<br />
etwa der Klassifizierung extensive disease)<br />
Auch funktionelle Gründe können Patienten<br />
von einer Resektionsbehandlung ausschließen.<br />
Wenn nach entsprechender präoperativer<br />
Konditionierung die prospektive postoperative<br />
FEV1 niedriger als 0,8 l berechnet wurde,<br />
ist eine Operation nicht mehr vertretbar.<br />
Operationsverfahren<br />
Operative Standardverfahren zur Behandlung<br />
des Bronchialkarzinoms sind – je nach<br />
lokaler Ausdehnung des malignen Prozesses<br />
– die Lobektomie, die Bilobektomie oder die<br />
Pneumonektomie. Wegen der grundsätzlichen<br />
prognostischen Bedeutung der Lymphknotenbeteiligung<br />
muss ergänzend die<br />
komplette ipsilaterale mediastinale Lymphadenektomie<br />
durchgeführt werden. Es existieren<br />
Schemata (z. B. nach Naruke) zur Nomenklatur<br />
und Systematik der mediastinalen<br />
Lymphknoten, die eine genaue Dokumentation<br />
der entnommenen Stationen und nach<br />
histologischer Untersuchung des Befallmusters<br />
gestatten.<br />
Die Palette der operativen Möglichkeiten ist<br />
mit den genannten Standardoperationen keineswegs<br />
erschöpft. Um möglichst viele Patienten<br />
einer Resektionsbehandlung des Tumors<br />
zuzuführen, kommt bei funktionell<br />
beeinträchtigten Patienten als Alternative zur<br />
Lobektomie eine Segmentresektion oder eine<br />
Keilresektion der Lunge in Frage. Nachteilig<br />
ist bei diesen „minor resections“ allerdings,<br />
dass hierbei potenziell infiltrierte intralobäre<br />
Lymphbahnen nicht mit entfernt werden. Inwieweit<br />
dadurch die Langzeitresultate<br />
tatsächlich relevant beeinflusst werden, ist<br />
bisher nicht eindeutig geklärt.<br />
Zur Vermeidung eines zu großen Parenchymverlustes<br />
lassen sich auch gewebesparende<br />
Manschettenresektionen, also broncho- oder<br />
angioplastische Verfahren, einsetzen. Hierbei<br />
werden zentrale Bronchus- oder Gefäßabschnitte<br />
reseziert und die Kontinuität der<br />
Strukturen durch Reanastomosierung wiederhergestellt.<br />
Die Manschettenlobektomie<br />
ersetzt dabei die Pneumonektomie, die<br />
(rechtsseitige) Manschettenpneumonektomie<br />
gestattet eine Resektion von Tumoren, die auf<br />
die Karina übergegriffen haben.<br />
Ergebnisse<br />
Die langfristige Prognose nach Operation eines<br />
Bronchialkarzinoms ist von zahlreichen<br />
Einzelfaktoren abhängig. Die Darstellung der<br />
Therapieergebnisse stößt u. a. deshalb auf<br />
erhebliche Schwierigkeiten, weil Tumoren unterschiedlicher<br />
Histogenese oder Ausbreitungsstadien<br />
in heterogenen Gruppen zusammengefasst<br />
werden. Einen Eindruck über<br />
die Prognose vermittelt die Tabelle 3, welche<br />
die Überlebensraten nach chirurgischer The-<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
221
Fortbildung<br />
rapie des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms<br />
bei 1.065 Patienten mit R0-Resektion<br />
zusammenfasst. Die Daten sind einem Konsensuspapier<br />
einer interdiszipliären deutschen<br />
Arbeitsgruppe aus dem Jahr 1993 entnommen.<br />
p Stadium n 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre<br />
I A 120 94 % 81 % 73 %<br />
II A 295 83 % 65 % 63 %<br />
II B 226 77 % 46 % 36 %<br />
III A 259 66 % 37% 20 %<br />
III B 103 51 % 20 % 12 %<br />
IV 45 56 % 38 % 20 %<br />
(pulm. Metast.)<br />
IV 17 53 % 16 % 8 %<br />
(andere Metast.)<br />
Tab.3: Überlebensraten nach R0-Resektion des<br />
NSCLC<br />
Die Daten zeigen, dass trotz generell schlechter<br />
Prognose nach Resektion eines Bronchialkarzinoms<br />
Überlebensraten erreicht werden,<br />
Chamäleon Lungenkarzinom<br />
die mit anderen Therapiemodalitäten nicht zu<br />
erzielen sind. Bemerkenswert sind die besseren<br />
Ergebnisse im Stadium IV mit pulmonalen<br />
Metastasen im Vergleich zum Stadium III B.<br />
Neben der Überlebenszeit sind zur Beurteilung<br />
von Therapieergebnissen auch die palliativen<br />
Effekte bei Lungenblutung, Infektion<br />
und Schmerzsymptomatik zu berücksichtigen.<br />
Für kleinzellige Bronchialkarzinome sind die<br />
Überlebensraten generell signifikant schlechter.<br />
Auch bei Ausschöpfung aller Behandlungsmodalitäten<br />
überleben nur 5 bis 10 %<br />
mehr als zwei Jahre. Jedoch ergaben sich für<br />
die allerdings sehr kleine Gruppe (ca. 5 %)<br />
von Patienten, die im Stadium T1-2N0-1<br />
operiert wurden, 3-Jahres-Überlebensraten<br />
von 40 bis 60 %.<br />
Interventionelle endoskopische Therapie<br />
Ergänzend zu offenen operativen Verfahren<br />
stehen zur Behandlung tumorspezifischer<br />
Komplikationen eine Reihe interventioneller<br />
endoskopischer Verfahren zur Verfügung,<br />
welche die Möglichkeit zur starren Bronchoskopie<br />
voraussetzen. Tumorstenosen zentraler<br />
Tracheal- oder Bronchialabschnitte können<br />
mit Laservaporisation oder durch Stents<br />
palliiert werden. Stents werden auch bei tracheobronchialen<br />
Fisteln eingesetzt. Bei Blutungskomplikationen<br />
kommt die Laserkoagulation,<br />
die Applikation von vasokonstriktiven<br />
Medikamenten sowie die Blockade mittels<br />
spezieller Tuben oder Bronchusblockern in<br />
Frage.<br />
Zusammenfassung<br />
Das Lungenkarzinom ist ein häufig vorkommendes<br />
Malignom mit ungünstiger Prognose.<br />
Nach Diagnosestellung dieses Tumors ist ein<br />
„therapeutischer Nihilismus“ jedoch keineswegs<br />
angebracht, sondern es ist in besonderem<br />
Maße erforderlich, die Patienten in ein interdisziplinäres<br />
Konzept einzubinden, um alle<br />
modernen Behandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen.<br />
Die individuell zu erarbeitende optimale<br />
Behandlung der Patienten wird am besten<br />
im Rahmen eines interdisziplinären<br />
Kolloquiums mit Thoraxchirurgen, Pneumologen,<br />
Strahlentherapeuten und Onkologen sowie<br />
Anästhesisten gestellt. Solche onkologischen<br />
Kolloquien finden an unserer Klinik<br />
wöchentlich statt, auch um postoperativ eine<br />
optimale Nachbehandlung und Nachsorge<br />
zu gewährleisten. Wesentlich ist, potenziell<br />
operablen Patienten nicht von vornherein<br />
diese Therapieoption vorzuenthalten.<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Privatdozent Dr.med. Roland H. Wagner<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie<br />
Charlottenstraße 72<br />
14467 Potsdam<br />
Ein in diesem Falle zerfallendes großzelliges Lungenkarzinoms<br />
im linken Oberlappen (pT4N2M0).<br />
Auf dem abgebildeten CT Thorax links ist radiologisch<br />
zunächst nicht von einem (hier) unspezifischen<br />
Lungenabszeß rechts zu differenzieren.<br />
Nach Diagnosesicherung Lobektomie bzw. Lasersegmentresektion.<br />
Ein zunächst als Entzündung verkanntes Alveolarzellkarzinom<br />
des Mittellappens mit einer nach<br />
2 Jahren radiologisch sichtbaren intrapulmonalen<br />
Metastasierung.<br />
222 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
KVBB informiert<br />
Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />
Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses mit Stand vom 26. Mai <strong>2003</strong> einschließlich des Beschlusses:<br />
17/03 Aufhebung der Zulassungssperre im Planungsbereich Oberhavel für die Arztgruppe Nervenheilkunde<br />
Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche / Arztgruppen sind mit einem X gekennzeichnet.<br />
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt<br />
ist, wenn durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die<br />
Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird.<br />
Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />
eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung<br />
in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation<br />
zu informieren.<br />
Kreise/kreisfreie Städte Anästhesie Augen Chirurgie Fachä. Frauen HNO Haut- Kinder Nerven Ortho- Psychoth. Diagn. Urologie Haus-<br />
Intern krank. pädie Radiol. ärzte<br />
Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X X 17* X X X<br />
Brandenburg/Stadt/ X X X X X X X X X X X 6* X X<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Havelland X X X X X X X X 4* X X<br />
Oberhavel X X X X X X X X X 4* X X<br />
Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X X<br />
Prignitz X X X X X X X X X X 2* X X<br />
Teltow-Fläming X X X X X X X 5* X X<br />
Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X<br />
Dahme-Spreewald X X X X X X X X X 4* X X<br />
Elbe-Elster X X X X X X X X<br />
Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X X X<br />
Spree-Neiße X X X X X X X X<br />
Frankfurt/Stadt/Oder-Spree X X X X X X X X X X X 6* X X X<br />
Barnim X X X X X X X X X X X 4* X X<br />
Märkisch-Oderland X X X X X X X X X X 4* X X<br />
Uckermark X X X X X X X X X X X 3* X X<br />
* Anzahl der möglichen Zulassungen für ärztliche Psychotherapeuten<br />
Nachzubesetzende<br />
Vertragsarztsitze<br />
Nach Anordnung von Zulassungssperren<br />
durch den Landesausschuss der Ärzte<br />
und Krankenkassen ist die KV Brandenburg<br />
gem. § 103 Abs. 4 SGB V gesetzlich<br />
verpflichtet, auf Antrag Vertragsarztsitze<br />
zur Nachbesetzung auszuschreiben.<br />
Eine Garantie für eine wirtschaftliche<br />
Praxisführung nach Übernahme ist mit<br />
dieser Ausschreibung nicht verbunden.<br />
Folgende Vertragsarztsitze werden<br />
ausgeschrieben:<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich: Potsdam-Stadt<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 36/<strong>2003</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Frauenheilkunde<br />
Planungsbereich: Ostprignitz-Ruppin<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 37/<strong>2003</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Augenheilkunde<br />
Planungsbereich: Dahme-Spreewald<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 38/<strong>2003</strong><br />
Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagen<br />
erhalten Sie bei der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Brandenburg, Ansprechpartnerin: Karin Rettkowski,<br />
Tel.-Nr.: 0331/2309-320.<br />
Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />
Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich.<br />
Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift,<br />
die Telefonnummer, die Facharztanerkennung sowie<br />
Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt<br />
enthalten.<br />
Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die<br />
Unterlagen bis zum 05. August <strong>2003</strong> bei der<br />
KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str. 103/104,<br />
14473 Potsdam, einzureichen.<br />
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />
dass die in der Warteliste eingetragenen Ärzte nicht<br />
automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen<br />
Vertragsarztpraxen gelten.<br />
Potsdam, den 11. Juni <strong>2003</strong><br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
223
Landesgesundheitsamt<br />
Infektionsgeschehen<br />
Im Mai wurden 10 Häufungen (H) mit insgesamt<br />
163 Erkrankten gemeldet, darunter<br />
3 Norwalkvirus-H., eine Rotavirus-H., 2 Salmonellen-H.<br />
und 4 ätiologisch ungeklärte<br />
Häufungen. Die Anzahl der Häufungen ist<br />
damit auf dem bereits im Vormonat erreichten<br />
niedrigen Niveau geblieben.<br />
Je eine Salmonellen-H. mit insgesamt 13 Erkrankten<br />
meldeten Oberspreewald-Lausitz<br />
(10 E) und Märkisch-Oderland (3 E). Bei der<br />
ersten Häufung waren Teilnehmer einer Familienfeier<br />
betroffen. Von 12 Personen erkrankten<br />
10 mit Erbrechen, Durchfall und Fieber.<br />
Bei vier Patienten konnte im Stuhl Salmonella<br />
Enteritidis nachgewiesen werden. Der Verlauf<br />
der Erkrankungen war mittelschwer. Als Ursache<br />
für die Erkrankungen wird der Verzehr<br />
von Hackepeter mit Rohei (aus eigener Hühnerhaltung)<br />
angenommen. Lebensmittelreste<br />
standen für eine Untersuchung nicht mehr zur<br />
Verfügung. Die zweite Häufung trat ebenfalls<br />
in einer Familie auf. Nach dem Verzehr einer<br />
selbst hergestellten Zitronencreme erkrankten<br />
von 7 Personen 3 mit Durchfall, Fieber, Bauchkrämpfen<br />
und Gliederschmerzen. Bei einem<br />
Erkrankten wurde Salmonella Enteritidis im<br />
Stuhl nachgewiesen. Bei den Norwalkvirus-<br />
H. waren ein Seniorenheim (30 E), eine medizinische<br />
Einrichtung (11 E) und ein Privathaushalt<br />
(6 E) betroffen. Bei der zuletzt<br />
genannten Häufung kann von einer Übertragung<br />
der Erreger durch ein Lebensmittel (Nudelsalat)<br />
ausgegangen werden. Die Erkrankungen<br />
traten explosionsartig zur selben Zeit<br />
auf (Symptomatik: Erbrechen und Durchfall).<br />
Die Rotavirus-H. mit 18 Erkrankten war in<br />
einem Pflegeheim in allen Wohneinheiten<br />
(UNUDQNXQJVIlOOHDEVROXW<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Infektionsschutz<br />
Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (Mai <strong>2003</strong> - Auszug)<br />
aufgetreten. Die Erkrankungen<br />
verliefen<br />
mittelschwer.<br />
Über 4 ätiologisch<br />
ungeklärte H. wurde<br />
aus einer medizinischen<br />
Einrichtung<br />
(58 E), einer Kindertagesstätte<br />
(3 E) und<br />
von 2 Privatfeiern<br />
berichtet.<br />
(Verlauf mittelschwer;<br />
Symptomatik: Erbrechen,<br />
Durchfall und<br />
z.T. Fieber).<br />
<br />
Meningitis epidemica-Erkrankungen<br />
-DKU<br />
Meningitis Epidemica<br />
(Kurzinfo)<br />
Im Jahr 2002 wurden 26 Fälle an einer<br />
Meningitis epidemica gemeldet (Abbildung),<br />
ein Erkrankter verstarb. Das sind zwar mehr<br />
Erkrankungen als im Jahr zuvor (2001: 21<br />
Fälle), insgesamt ist die Anzahl der Erkrankungen<br />
aber auf dem Niveau der vergangenen<br />
Jahre geblieben. Von den Meningokokkenbefunden<br />
konnten 9 der Serogruppe B<br />
und 8 der Serogruppe C zugeordnet werden,<br />
das sind zusammen 65,4 % aller Erkrankungen.<br />
Bei 9 Fällen erfolgte keine serologische<br />
Differenzierung. Insgesamt 9 der Meningokokkenstämme<br />
wurden zur weiteren Differenzierung<br />
an das Nationale Referenzzentrum<br />
für Meningokokken eingeschickt.<br />
Borreliosen<br />
Im Mai wurden 68 serologisch bestätigte<br />
Borreliosen gemeldet. Bei 46 Erkrankten wurde<br />
ein Erythema<br />
migrans und bei<br />
7 Patienten eine<br />
Arthritis diagnostiziert.<br />
Für die übrigen<br />
Patienten lagen<br />
nur allgemeine Angaben<br />
vor. Einen<br />
Zeckenstich konnten<br />
38 Patienten in<br />
der Anamnese angeben.<br />
Angaben<br />
zu Risikofaktoren<br />
liegen nicht vor.<br />
Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />
30. 12. 2002- 1. 6. <strong>2003</strong>*<br />
Salmonella-Infektionen 185 716<br />
Rotavirus-Infektionen 265 2605<br />
Campylobacter-Infektionen 110 464<br />
Yersinia enterocolitica-Infektionen 24 117<br />
Escherichia coli-Infektionen 18 101<br />
Norwalkvirus-Infektionen 189 2449<br />
Tuberkulose 15 82<br />
Meningitis epidemica 4 16<br />
Hepatitis B 3 23<br />
Hepatitis C 11 41<br />
Listeriose 2 5<br />
Pertussis 20 300<br />
Borreliose 68 197<br />
* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />
Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />
Einzelerkrankungen<br />
(Auszug)<br />
Je eine Listeriose<br />
meldeten Teltow-Fläming<br />
und Prignitz.<br />
Beim ersten Fall handelte es sich um einen<br />
37-jährigen Mann, der mit einer Meningitis<br />
erkrankte. Im Blut und Liquor konnte Listeria<br />
monocytogenes nachgewiesen werden.<br />
Der zweite Fall betraf einen 73-jährigen Patienten,<br />
der seit Monaten über Beschwerden<br />
im Bereich des Respirationstraktes klagte.<br />
Bei ihm konnte ebenfalls im Blut Listeria monocytogenes<br />
nachgewiesen werden. Infektionsquellen<br />
waren bei beiden Erkrankten nicht<br />
zu ermitteln. Eine serologisch bestätigte Ornithose<br />
meldete Märkisch-Oderland. Der 51-<br />
jährige Mann war mit Atembeschwerden und<br />
Fieber erkrankt. Im Blut wurden Chlamydia<br />
psittaci-Antikörper nachgewiesen. Die Erkrankung<br />
steht wahrscheinlich im Zusammenhang<br />
mit seiner beruflichen Tätigkeit in einem<br />
Geflügelschlachthof. Eine veterinär-medizinische<br />
Bestätigung liegt nicht vor. Eine serologisch<br />
bestätigte Legionellose meldete Spree-<br />
Neiße. Der 80-jährige Patient war mit einer<br />
Pneumonie stationär aufgenommen worden.<br />
Im Blut wurden Antikörper gegen Legionella<br />
pneumophila (Serogruppen 7-14) nachgewiesen.<br />
Eine Infektion über die Hauswasseranlage<br />
wird nicht ausgeschlossen.<br />
Einen serologisch bestätigten Masern-Fall<br />
meldete Teltow-Fläming. Der ungeimpfte 47-<br />
jährige Mann war mit hohem Fieber, einer<br />
Konjunktivitis und einem generalisierten, makulopapulösen<br />
Exanthem erkrankt. Im Blut<br />
konnten IgM-Antikörper nachgewiesen werden.<br />
Eine Infektionsquelle war nicht zu ermitteln.<br />
Die 4 gemeldeten Meningitis epidemica-Erkrankungen<br />
sind in 4 verschiedenen<br />
Kreisen aufgetreten und haben keinen epidemiologischen<br />
Zusammenhang.<br />
224 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Aktuell<br />
Gelbfieberimpfstellen<br />
im Land Brandenburg<br />
(Stand: Mai <strong>2003</strong>)<br />
Kreiskrankenhaus Beeskow<br />
Innere Abteilung<br />
Eugen-Richter-Straße 1 - 3<br />
15848 Beeskow<br />
Telefon: (03366) 44 41 01<br />
Fax: (03366) 44 44 44<br />
Prof Dr. Horst Koch<br />
Dr. Horst Richter<br />
Praxis<br />
Dr. Lothar Schneider<br />
Berliner Straße 1<br />
03048 Cottbus<br />
Telefon: (0355) 70 21 10<br />
Fax: (0355) 70 21 20<br />
Gesundheitsamt Potsdam<br />
Friedrich-Ebert-Straße 79 - 81<br />
14469 Potsdam<br />
Telefon:<br />
(0331) 2 89 23-75, -76, 2 89 73 70<br />
Fax: (0331) 2 89 23 53<br />
Dipl.-Med. Karola Kaiser<br />
Gudrun Henning<br />
Praxis<br />
Dr. Herbert Vogel<br />
An der Tränke 18<br />
16321 Bernau<br />
Telefon und Fax: (03338) 3 83 79<br />
Praxis<br />
Heidetraut Griesbach<br />
Görlitzer Straße 15<br />
03046 Cottbus<br />
Telefon und Fax: (0355) 42 54 14<br />
Gesundheitsamt Perleberg<br />
Wittenberger Straße 45a<br />
19348 Perleberg<br />
Telefon: (03876) 71 35 20<br />
Fax: (03876) 71 22 14<br />
Dr. Andreas Draeger<br />
Peter Stamer<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Abteilung Gastroenterologie/Infektiologie<br />
In der Aue 59 - 61<br />
14480 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 41 62 02<br />
Fax: (0331) 2 41 83 09<br />
Priv.-Doz. Dr. Thomas Weinke<br />
Dr. Wolfgang Güthoff<br />
Praxis<br />
Dr. Rudolf Markus<br />
Leipziger Straße 18<br />
15232 Frankfurt/Oder<br />
Telefon: (0335) 5 58 98 12<br />
Fax: (0335) 5 58 98 28<br />
Landkreis Ostprignitz-Ruppin<br />
Gesundheitsamt<br />
Neustädter Straße 44<br />
16816 Neuruppin<br />
Telefon: (03391) 68 82 63<br />
Fax: (03391) 68 83 81<br />
Dr. Thomas Münchow<br />
Praxis<br />
Dr. Jürgen Wirth<br />
Praxis auf dem Flughafen Schönefeld<br />
Block B 26<br />
12521 Berlin<br />
Telefon: (030) 60 91 38 30<br />
Fax: (030) 60 91 38 31<br />
B.A.D. Gesundheitsvorsorge und<br />
Sicherheitstechnik GmbH<br />
Zentrum Brandenburg<br />
Magdeburger Landstraße 5<br />
14770 Brandenburg<br />
Telefon: (03381) 30 <strong>07</strong> 43<br />
Fax: (03381) 30 <strong>07</strong> 44<br />
MR Walter Gampe<br />
Jobs für Mediziner<br />
in Entwicklungsländern<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe<br />
(AGEH) bietet regelmäßig auch Stellen für<br />
Mediziner im Ausland an. So wurde im<br />
jüngsten Faltblatt auf Arztstellen im Kongo<br />
(als Koordinator eines diözesanen Gesundheitswesens),<br />
in Nigeria (für ein Krankenhaus),<br />
in Pakistan (Fachärztin Gynäkologie<br />
im Krankenhaus) und Simbabwe (Arzt oder<br />
Ärztin mit chirurgischen Kenntnissen) hingewiesen.<br />
Die Mitarbeit erstreckt sich in der<br />
Regel über drei Jahre.<br />
Die aktuelle Übersicht der offenen Projektstellen<br />
und weitere Informationen zu Anforderungen<br />
und Leistungen können im Internet<br />
unter www.ageh.de abgerufen oder<br />
direkt bei der AGEH, Ripuarenstraße 8,<br />
50679 Köln, Tel: 0221/8896-0,<br />
Fax: 0221/8896-100 angefordert werden.<br />
Solidarisches Bonusmodell für<br />
Gesunde und Kranke<br />
„Welches Bonusmodell, das die Vorbeugung<br />
und Eigenverantwortung stärken soll, bevorzugen<br />
sie?“ wurden 2.000 Mitglieder der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in<br />
einer repräsentativen Umfrage, in Auftrag<br />
gegeben von der Gmünder Ersatzkasse, gefragt.<br />
Unter fünf Modellen die höchste Zustimmung<br />
(92 Prozent) erhielt der Bonus für<br />
gesundheitsbewusstes Verhalten, also ein<br />
Bonus für alle, die regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen<br />
durchführen lassen oder<br />
Gesundheitskurse besuchen. Ein Bonus für<br />
chronisch Kranke, die sich verpflichten, an<br />
speziellen Behandlungsprogrammen teilzunehmen,<br />
folgte an Platz 2 (85 Prozent). Die<br />
Zustimmung zu einem Bonus für Hausarztbesuche,<br />
also für Patienten, die nur mit Überweisung<br />
zum Facharzt gehen, folgte mit 67<br />
Prozent an dritter Stelle. Einen Bonus für Risikogruppen<br />
(z. B. für Raucher, die das Rauchen<br />
aufgeben) hielten 65 Prozent für einen<br />
guten Vorschlag. Die niedrigste Zustimmung<br />
(63 Prozent) fand der Bonus für Gesunde,<br />
die möglichst selten zum Arzt gehen.<br />
Balneotherapeutikum<br />
des Jahres<br />
Balneum Hermal Ölbäder, die seit 40 Jahren<br />
erfolgreich in der Heilbehandlung von<br />
trockener Haut und Neurodermitis bei Kindern<br />
und Kleinkindern eingesetzt werden,<br />
wurden zum „Medikament des Jahres <strong>2003</strong>“<br />
in der Präparatgruppe „Dermatologisch<br />
wirksame Balneotherapeutika“ gekürt. Veranstaltet<br />
hatte die Wahl die Zeitschrift „Der<br />
neue Apotheker“.<br />
Steigende Mitgliederzahlen<br />
beim Hausärzteverband<br />
Steigende Mitgliederzahlen und einen<br />
Organisationsgrad von 45 Prozent im Bundesdurchschnitt<br />
vermeldet der Deutsche<br />
Hausärzteverband, der größte freie ärztliche<br />
Berufsverband in Deutschland. In einigen<br />
Landesverbänden seien sogar mehr als 70<br />
Prozent der dort niedergelassenen praktischen<br />
und Allgemeinärzte Mitglied, teilte<br />
Eberhard Mehl, Hauptgeschäftsführer des<br />
Deutschen Hausärzteverbandes, mit.<br />
„Sport als Medizin“ –<br />
Kongress in Potsdam<br />
Unter dem Leitthema „Sport als Medizin“<br />
steht der 38. Deutsche Kongress für Sportmedizin<br />
und Prävention, der vom 25. bis 27.<br />
September in Potsdam stattfinden wird. Bewegung<br />
und Training gewinnen in Prävention,<br />
Therapie und Rehabilitation von Krankheiten<br />
und Verletzungen immer mehr an<br />
Bedeutung. Eine Reihe medizinischer Fachgebiete<br />
und Berufsgruppen sowie verschiedene<br />
Disziplinen der Sportwissenschaft befassen<br />
sich mit dem Einsatz des Sports zur<br />
Förderung oder Wiedererlangung von Gesundheit<br />
und Leistungsfähigkeit. Deshalb<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
225
Aktuell<br />
wird die Förderung der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen<br />
ein wichtiges Ziel des Kongresses sein.<br />
Weitere Informationen unter www.sportmedizinkongress<strong>2003</strong>.de<br />
Merkblatt Meningokokken<br />
Jährlich werden in Deutschland 700 bis 800<br />
Fälle invasiver Meningokokken-Erkrankungen<br />
registriert. Ausbrüche in Schulen verunsichern<br />
oft die Bevölkerung. Ärzten zu helfen,<br />
um auf besorgte Fragen Rede und<br />
Antwort stehen zu können, ist die Absicht<br />
des Ärztemerkblattes Meningokokken, herausgegeben<br />
von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Meningokokken (AGMK) und dem Grünen<br />
Kreuz. Es behandelt Epidemiologie, Pathogenese,<br />
Krankheitsbild, Diagnostik, Therapie<br />
sowie Präventivmaßnahmen.<br />
Die Ärzteblätter können gegen Einsendung<br />
eines mit 1,44 Euro frankierten DIN-A4-<br />
Umschlages bestellt werden beim Deutschen<br />
Grünen Kreuz, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg,<br />
T: (06421) 293 – 0.<br />
APO-Bank: neue Software<br />
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank<br />
stellt ihren Kunden seit Ende Mai dieses Jahres<br />
mit „StarMoney 4.0 APO-Edition“ eine<br />
neue Version der bewährten Software für<br />
das PC-Banking zur Verfügung. Den inzwischen<br />
mehr als 90.000 PC-Banking-Kunden<br />
wird das Programm im Wert von 39 Euro<br />
ohne weitere Anforderung zugesandt.<br />
Neben dem Stand der Girokonten lassen<br />
sich nun auch die Salden der Spar-, Festgeld-<br />
und Darlehenskonten sowie der Depots<br />
abfragen.<br />
Zwei von drei Ärzten online<br />
Das Internet beeinflusst immer stärker den<br />
Alltag in deutschen Arztpraxen. 64 Prozent<br />
der Mediziner sind laut einer Umfrage der<br />
Boston Consulting Group (BCG) online. Die<br />
Ärzte verbringen im Durchschnitt drei Stunden<br />
pro Woche im Internet auf der Suche<br />
nach medizinischen Informationen (88 Prozent)<br />
und Fachartikeln (72 Prozent). 68 Prozent<br />
der Befragten gaben an, dass Online-<br />
Informationen ihr Wissen über Symptome<br />
und Diagnosen beeinflussen. 61 Prozent suchen<br />
gezielt nach Online-Fortbildung, doch<br />
nur jeder Fünfte findet geeignete Angebote<br />
im Internet.<br />
70 Prozent der deutschen Ärzte werden mit<br />
Fragen von Patienten konfrontiert, die sich<br />
zuvor im Internet über Therapien informiert<br />
haben. BCG stellt in der Studie die Prognose,<br />
dass für bestimmte Patientengruppen das<br />
Internet als Informationsquelle eine ebenso<br />
große Bedeutung bekommt wie der Arzt<br />
selbst.<br />
Diäten unter der Lupe<br />
„Rund 80 Prozent aller Typ-2-Diabetiker<br />
sind, wenn die Krankheit entdeckt wird, ...<br />
deutlich übergewichtig. Aber auch immer<br />
mehr Typ-1-Diabetiker haben Gewichtsprobleme.“,<br />
heißt es in der Mai-Ausgabe des<br />
„Diabetes-Journal“, in der gängige Diäten<br />
und Abnehmprogramme unter die Lupe genommen<br />
wurden. Das Ergebnis: Empfeh-<br />
Auflösung Quiz<br />
6XOFXVVXSHULRU7XPRU3DQFRDVW<br />
'LH %HVFKZHUGHQ GHV 3DWLHQWHQ ZHUGHQ GXUFK HLQHQ 6XOFXVVXSHULRU7XPRU OLQNV<br />
YHUXUVDFKW EHULFKWHWH 7RELDV HUVWPDOLJ EHU GDV VRJ $SLFR&RVWR9HUWHEUDO<br />
6\QGURPDEHUHVZDU3DQFRDVWQDFKGHPGDV6\QGURPEHQDQQWZXUGHQDFKGHPHU<br />
LPVHOEHQ-DKUHLQHQ$UWLNHOYHU|IIHQWOLFKWKDWWHXQWHUGHP7LWHOÄ6XSHULRUSXOPRQDU\<br />
VXOFXV<br />
<br />
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DQG DWURSK\ RI KDQG PXVFOHV³ 3DQFRDVW QDKP GDPDOV DQ GDVV GHU 7XPRU<br />
H[WUDSXOPRQDOHQ 8UVSUXQJHV VHL 7DWVlFKOLFK KDQGHOW HV VLFK YRUZLHJHQG XP<br />
3ODWWHQHSLWKHONDU]LQRPHGHU/XQJHGLHGXUFKGLUHNWH,QILOWUDWLRQGHU6WUXNWXUHQGHU<br />
REHUHQ 7KRUD[DSHUWXU ]X GHU FKDUDNWHULVWLVFKHQ 6\PSWRPDWLN I KUHQ 'LH LQLWLDOHQ<br />
6FKXOWHUVFKPHU]HQ ZDQGHUQ 5LFKWXQJ (OOHQERJHQ :XU]HOLQILOWUDWLRQ 7K XQG ]XU<br />
XOQDUHQ)OlFKHGHV8QWHUDUPHVXQGGHU)LQJHU&'HUPDWRP'LH,QILOWUDWLRQ<br />
GHV *DQJOLRQ 6WHOODWXP I KUW ]XP +RUQHU6\QGURP GLH +DQGPXVNHOQ DWURSKLHUHQ<br />
XQG GHU 7UL]HSVVHKQHQUHIOH[ IlOOW DXV 0LW GHU ,QILOWUDWLRQ GHU 5LSSHQ XQG GHU<br />
:LUEHON|USHU ZHUGHQ GLH 6FKPHU]HQ XQHUWUlJOLFK 3XOPRQDOH 6\PSWRPH IHKOHQ<br />
Y|OOLJVRGDVVGHUHUVWEHKDQGHOQGH$U]WLQGHU5HJHOHLQ2UWKRSlGH1HXURORJHRGHU<br />
1HXURFKLUXUJLVW<br />
7KHUDSLH1DFKLQLWDOHUKLVWRORJLVFKHU6LFKHUXQJIROJWGLH<br />
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3DWLHQWHQ<br />
<br />
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XPHLQPl‰LJELVVFKOHFKWGLIIHUHQ]LHUWHVSDUWLHOOYHUKRUQHQGHV<br />
3ODWWHQHSLWKHONDU]LQRPGHU/XQJHPLWGLUHNWHU,QILOWUDWLRQGHU<br />
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525HVHNWLRQP|JOLFKLVWXQGREGLH/\PSKNQRWHQWXPRUIUHL<br />
057HLQHV3DWLHQWHQPLW<br />
HLQHPKLVWRORJLVFK<br />
XQJHZ|KQOLFKHQ6XOFXV±<br />
VXSHULRU7XPRU(LQ<br />
0DOLJQHV)LEU|VHV<br />
226 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Aktuell<br />
lenswert – für Diabetiker wie Nicht-Diabetiker<br />
– sind langfristige Programme mit<br />
Ernährungstraining und Bewegung, die auf<br />
einer energiereduzierten Mischkost beruhen.<br />
Sie garantieren Abwechslung und ausreichende<br />
Nährstoffzufuhr.<br />
Epidemie Übergewicht<br />
Die Zahl übergewichtiger Menschen hat in<br />
den letzten zwei, drei Jahrzehnten in Europa<br />
drastisch zugenommen. Experten sprechen<br />
inzwischen von einer „europäischen<br />
Epidemie“. Deutschland<br />
macht da leider keine Ausnahme.<br />
Aktuellen Untersuchungen<br />
zufolge bringen 53 % der Frauen<br />
und sogar zwei Drittel aller<br />
Männer zu viele Kilos auf die<br />
Waage. Tendenz steigend! Für<br />
2006 wird ein Anteil Übergewichtiger<br />
in Deutschland von<br />
71 % prognostiziert. Die meisten<br />
Schwergewichte finden<br />
sich in der Altersklasse der 50-<br />
bis 69-jährigen, aber auch immer<br />
mehr Kinder sind betroffen.<br />
Übergewicht ist ein bedeutender<br />
Risikofaktor für Bluthochdruck,<br />
Typ-2-Diabetes, Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen oder<br />
Brust- und Darmkrebs. In der<br />
EU gehen jährlich schätzungsweise<br />
78.000 neue Krebsfälle<br />
auf das Konto von Übergewicht,<br />
das inzwischen mehr<br />
Todesfälle als Rauchen verursacht.<br />
BDI:<br />
Internet-Auftritt neu<br />
Noch mehr Service und Informationen<br />
bietet der Berufsverband<br />
Deutscher Internisten<br />
(BDI) seinen Mitgliedern. Verschiedene<br />
Musterverträge können<br />
heruntergeladen oder Urteile zum Arztrecht<br />
eingesehen werden. Auch aus Medizin<br />
und Wissenschaft liefert der BDI im Internet<br />
ständig Neues und Wissenswertes unter<br />
www.bdi.de.<br />
Heft „Frauen und Epilepsie“<br />
Betroffene Patientinnen werden in einer Broschüre<br />
von GlaxoSmithKline über die besondere<br />
Situation von epilepsiekranken Frauen<br />
aufgeklärt. In der 24-seitigen Information<br />
werden u. a. der Zusammenhang zwischen<br />
Hormonhaushalt und Anfallsaktivität und die<br />
Themen Verhütung & Antiepileptika sowie<br />
Schwangerschaft & Mutterschaft behandelt.<br />
Autorin der Broschüre ist PD Dr. med. Bettina<br />
Schmitz, Leiterin der Anfallsambulanz und<br />
Oberärztin an der Neurologischen Klinik<br />
und Poliklinik der Charité in Berlin.<br />
Die Broschüre kann kostenlos angefordert<br />
werden:<br />
Telefon (0800) 1 22 33 55,<br />
Fax: (0800) 1 22 33 66 oder<br />
per E-Mail: service@gsk.com.<br />
Kooperation im Op-Team<br />
Eine wissenschaftliche Studie zur Kooperation<br />
von Chirurgen und Anästhesisten im<br />
Op-Team wird an der TU Berlin, Sektion<br />
Psychologie, durchgeführt.<br />
Dabei kommt ein Fragebogen zum Einsatz,<br />
der nicht die konkrete Arbeitssituation eines<br />
bestimmten Krankenhauses zum Inhalt hat,<br />
sondern mit Szenarien arbeitet. Der Fragebogen<br />
richtet sich an Anästhesisten, kann in<br />
etwa 15 Minuten ausgefüllt und anonym an<br />
die Wissenschaftler zurückgeschickt werden.<br />
Zu finden ist der Fragebogen unter<br />
www.kognition.de.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dipl.-Psych. MPH Cornelia Kleindienst,<br />
Telefon (030) 31 42 59 97.<br />
Europa-Fechtmeisterschaften<br />
für Ärzte und Apotheker<br />
In Dillingen/Saar finden am 12. September<br />
die 7. Offenen Europäischen Ärzte- und<br />
Apothekermeisterschaften im Fechten statt.<br />
Meldeschluss für die Disziplinen<br />
Herrendegen, Damenflorett, Säbel,<br />
Herrenflorett und Damendegen<br />
ist der 9. September. Im<br />
Zusammenhang mit dem Turnier<br />
wird es am 13. und 14. September<br />
eine sportwissenschaftliche<br />
Weiterbildung für Ärzte,<br />
Trainer und Physiotherapeuten<br />
geben.<br />
Meldungen an bzw. weitere<br />
Informationen von<br />
Dr. Deutscher, Illtalstraße 58,<br />
66571 Eppelborn-Bubach,<br />
Telefon (0 68 81) 70 26.<br />
Video-Ratgeber<br />
Chemotherapie<br />
Die Deutsche Krebshilfe hat den<br />
neuen Video-Ratgeber „Chemotherapie<br />
– das sollten Sie wissen“<br />
herausgegeben. Anschaulich<br />
und ausführlich wird darin<br />
beschrieben, wie eine Chemotherapie<br />
wirkt, welche Nebenwirkungen<br />
auftreten können<br />
und wie sie bekämpft werden.<br />
Das VHS-Video dauert 25 Minuten<br />
und kann gegen eine<br />
Schutzgebühr von 10 Euro bei<br />
der Deutschen Krebshilfe (Telefon<br />
(0228) 7 29 90 96) bestellt<br />
werden.<br />
Verlag medizinischegenetik<br />
bietet neuen Leserservice<br />
Unter www.medgenetik.de bietet der „Verlag<br />
medizinischegenetik“ jetzt einem breiten<br />
Publikum Zugriff auf die Publikationen des<br />
Verlages. Ob einzelne Artikel oder Themenschwerpunkte,<br />
die Zeitschrift „medizinischegenetik“<br />
ist jetzt ab Jahrgang 1998 online<br />
recherchierbar. Neben Inhaltsverzeichnissen<br />
und Zusammenfassungen stehen ausgewählte<br />
Artikel und die beiden Bände der Edition<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
227
Aktuell/Rezensiert<br />
(Ataxia teleangiectatica, Fanconi Anämie)<br />
kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />
1989 als Verlag des Berufsverbandes Medizinische<br />
Genetik e.V. gegründet, stellt die<br />
Zeitschrift „medizinischegenetik“ die bislang<br />
einzige deutschsprachige Publikation zum<br />
Thema Humangenetik (für Klinik, Forschung<br />
und Praxis) für Deutschland, Österreich und<br />
die Schweiz dar.<br />
Weitere Informationen im Internet:<br />
www.medgenetik.de.<br />
Chefärzte-Tagung<br />
im Haus Chorin<br />
Zu einer Chefärzte-Tagung trafen sich Mediziner<br />
aus dem Kreis Barnim und der Uckermark<br />
im Haus Chorin. Dabei beschäftigte sie<br />
vor allem das Qualitäts- und Risikomanagement.<br />
Als Vertreter der kommunalen Kliniken<br />
Barnim und Uckermark sowie der Landesklinik<br />
Eberswalde erhielten sie Informationen<br />
zu einer Thematik, die an Bedeutung gewinnt.<br />
Neue gesetzliche Regelungen, so erläuterte<br />
Dr. Eckhart Braasch, aber auch Fragen<br />
von Haftungsrisiken machten es<br />
erforderlich, Qualitätsmanagement, wie es<br />
beispielsweise in der Industrie bekannt ist,<br />
auch in der Heilversorgung stärker zu verankern.<br />
Nicht zuletzt der Wettbewerb unter<br />
den Gesundheitsanbietern mache es notwendig,<br />
sich zum Wohle der Patienten auf<br />
einheitliche Qualitätsparameter und Messverfahren<br />
zu verständigen.<br />
Sowohl die Bundesärztekammer als auch<br />
die Verbände der Ortskranken- und Ersatzkassen<br />
unterstützen die Bestrebungen,<br />
Versorgungsabläufe in den Häusern zu<br />
standardisieren und transparent zu machen.<br />
Gegenwärtig befinden sich noch verschiedene<br />
Zertifizierungsverfahren in der Diskussion.<br />
„Es geht nicht darum, Kontroll- oder<br />
Inquisitionsinstrumente zu installieren“, so<br />
Braasch, sondern darum, „die Arbeit nach<br />
Qualitätsaspekten zu organisieren und zu<br />
strukturieren.“<br />
Über den neuesten Stand der Diskussion berichtete<br />
Dr. Ralph Wiedensohler, Neurochirurg<br />
und jetzt als Projektmanager bei einem<br />
Berliner Beratungsunternehmen tätig.<br />
Zusätzliche Motivation für die Träger von<br />
Krankenhäusern, sich verstärkt mit Qualitätsfragen<br />
zu beschäftigen, dürfte die Tatsache<br />
sein, dass die Krankenkassen schon<br />
bald in die Lage versetzt werden, von Kliniken<br />
Leistungsberichte abzufordern und diese<br />
zu veröffentlichen. „Wir sollten daher Fehler<br />
nicht als etwas Böses ansehen, sondern als<br />
etwas, woraus man lernen kann. Das Gute<br />
kann man nur messen, in dem man Fehler<br />
registriert“, beschreibt Braasch den Denkansatz<br />
der Qualitätsmanager.<br />
Als Aufsichtsratschef des Klinikums Barnim<br />
betrachtet Landrat Bodo Ihrke die Kontakte<br />
der Ärzte mit Genugtuung. Man solle sich<br />
als Partner in der Gesundheitsregion verstehen<br />
und nicht als Konkurrenz. Es gebe viele<br />
sinnvolle Ergänzungen in den Angeboten<br />
der Kliniken, sagte Ihrke in einem Grußwort<br />
an die rund 40 Chefärzte, in dem er auch<br />
ein deutliches Bekenntnis zur kommunal getragenen<br />
Gesundheitsversorgung abgab.<br />
Axel F. Busse<br />
Phänomen Zeit<br />
Unendlich und un(be)greifbar?<br />
Jeder braucht sie und keiner hat sie: Zeit.<br />
Was ist Zeit? Das Maß (zu) vieler Dinge?<br />
„Wenn mich niemand danach fragt, so weiß<br />
ich es; will ich es einem Fragenden erklären,<br />
so weiß ich es nicht.“, soll schon der Heilige<br />
Augustinus gesagt haben. Und die Unterscheidung<br />
zwischen Vergangenheit, Gegenwart<br />
und Zukunft sei, stellte einst Albert Einstein<br />
fest „nur eine Täuschung, wenn auch<br />
eine hartnäckige“.<br />
Wer Philosophisches mag, dem sei ein Spektrum-Heft<br />
Spezial empfohlen, das in 13 Aufsätzen<br />
dem „Phänomen Zeit“ nachgeht. Die<br />
Zeit aber auch aus vielen anderen Blickwinkeln<br />
betrachtet, denen des Biologen, Technikers,<br />
Physikers, Mathematikers, die Zeit<br />
unter kulturellem und historischem Aspekt<br />
sieht. Den Mediziner könnten Untersuchungen<br />
von Patienten mit verschiedenen Formen<br />
von Gedächtnisverlust besonders interessieren.<br />
Oder die „biologischen Uhren“, die im<br />
Gehirn so vieles messen. Körpertemperatur,<br />
Blutdruck, Cortison-Ausschüttung und anderes<br />
werden von der circadianen Uhr gesteuert.<br />
Und unsere gezählten Tage von der mitotischen<br />
Uhr?<br />
Übrigens: Die amerikanische Ausgabe dieses<br />
Heftes wurde im Mai <strong>2003</strong> in New York<br />
mit dem „National Magazine Award“ als<br />
bestes monothematisches Heft des Jahres<br />
2002 ausgezeichnet.<br />
Zeit ist Geld. Und in unserem Jahrhundert<br />
ein wirtschaftlicher Wachstumsfaktor. Immer<br />
schnellere Computer. Immer raschere Informationsübertragung.<br />
Ertrinken wir darin?<br />
Während fundamentale menschliche Triebe<br />
wie Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung,<br />
Kampf und Flucht seit Hunderttausenden von<br />
Jahren gleich geblieben sind, ist das subjektive<br />
Zeitempfinden in der Internet-Ära in einen<br />
Grenzbereich vorgestoßen. Das Kontinuum<br />
Zeit wird mit Ereignissen, Daten<br />
förmlich zugeschüttet.<br />
Längst hat die Zeit über den Raum gesiegt<br />
und das Urmeter in Paris hat ausgedient,<br />
wird ein Meter als die Strecke definiert, die<br />
Licht im Vakuum im 299 792 458ten Teil einer<br />
Sekunde zurücklegt...<br />
In verschiedenen Kulturen gibt es nicht nur<br />
ein unterschiedliches Zeitverständnis, auch<br />
der Umgang mit der Zeit unterscheidet sich<br />
sehr. Eine Erfahrung, die uns im „Zeitalter“<br />
der Globalisierung helfen kann.<br />
Für viele von uns mag „fehlende“ Zeit oft unangenehm<br />
erfahrene Realität sein. Zeit, die<br />
Gebieterin über alles, was wir tun. Gönnen<br />
Sie sich die Lektüre dieses Heftes. Das kostet<br />
nicht nur etwas Zeit, es bringt auch Gewinn.<br />
Hans-Albrecht Kühne<br />
Phänomen Zeit,<br />
Spektrum der Wissenschaft Spezial;<br />
Heidelberg, April <strong>2003</strong>, 90 S., 8,90 €,<br />
ISBN 3-936278-33-4.<br />
Gynäkologie upgrade 2002<br />
Weiter- und Fortbildung<br />
Hrsg.: L. Beck; D. Berg;<br />
A. Pfleiderer; T. Strowitzki<br />
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New<br />
York 2002, 240 S., 53 Abb. 97 Tab.<br />
brosch., 29,95 €<br />
ISBN 3-540-43398-8<br />
In seinem Vorwort zu dem schmalen, handlichen<br />
Band beschreibt der Düsseldorfer Ordinarius<br />
Prof. Dr. Lutwin Beck die Absicht der<br />
Herausgeber, dem angehenden Facharzt mit<br />
der Zusammenstellung von Beiträgen aus<br />
der Feder renommierter Autoren der Zeitschrift<br />
„Der Gynäkologe“ (ebenfalls aus dem<br />
Springer-Verlag), eine Hilfestellung zur Vorbereitung<br />
auf das Prüfungsgespräch geben<br />
zu wollen. Darüber hinaus soll auch der<br />
schon in der Praxis tätige Facharzt von der<br />
Lektüre – sowohl im Hinblick auf die eigene<br />
Fortbildung als auch im Sinne einer Wiederauffrischung<br />
seiner Kenntnisse – profitieren.<br />
Seit 1996 gibt es in der genannten Zeitschrift<br />
eine Rubrik, die sich mit Weiter- und Fortbildung<br />
befasst (für den Berufsverband der<br />
Frauenärzte e. V. zeichnet in der Redaktion<br />
übrigens Prof. Martin Link aus Dresden mitverantwortlich),<br />
und gerade deren Beiträge<br />
zeichnen sich durch didaktisch exzellent geschriebene<br />
Abfassungen zu den drei<br />
Schwerpunkten unseres Faches: Geburtshilfe/Pränatalmedizin,<br />
Gynäkologie/Onkologie<br />
und Endokrinologie aus. Die von den<br />
ausgewählten 24 Autoren – zu ihnen zählen<br />
u. a. J. W. Dudenhausen aus Berlin,<br />
M. Kaufmann aus Frankfurt/Main und H.-P.<br />
Zahradnik aus Freiburg – in professioneller<br />
228 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Rezensiert/Personalia<br />
Manier behandelten Themen sind praxisorientiert<br />
und lassen die große Erfahrung der<br />
Verfasser erkennen. Ohne die einzelnen<br />
Beiträge detailliert besprechen zu wollen,<br />
fällt schon auf, dass sich sieben Beiträge (auf<br />
73 Seiten) mit der Perinatalmedizin und Geburtshilfe<br />
befassen. Fast die Hälfte des Bandumfanges<br />
(elf Beiträge) ist aber der Gynäkologie<br />
und Onkologie gewidmet. Die<br />
restlichen sechs Arbeiten beschäftigen sich<br />
mit der Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin.<br />
Der thematische Bogen spannt sich<br />
von Blutgerinnungsstörungen in der Schwangerschaft<br />
(M. Winkler/W. Rath aus Aachen)<br />
über die Früherkennung von Karzinomen<br />
unseres Faches (R. Kreienberg aus Ulm) bis<br />
hin zur andrologischen Diagnostik bei unerfülltem<br />
Kinderwunsch (C. Keck/D. Denschlag<br />
aus Freiburg). Erfreulich, dass auch<br />
die psychosomatische Grundversorgung und<br />
Psychosomatik – als anerkannte „Pfeiler“ der<br />
Weiterbildungsordnung – in einem Beitrag<br />
von G. Haselbacher aus München behandelt<br />
worden sind. Den Abschluss des Bandes bildet<br />
ein Beitrag von G. Freundl aus Düsseldorf<br />
zur natürlichen Familienplanung und<br />
zur „nicht-hormonalen Kontrazeption“. Sicher<br />
ist es die Zusammenstellung der ausgewählten<br />
Themenkreise, die das „upgrade<br />
2002“ so lesenswert macht. Papier- und Abbildungsqualität<br />
entsprechen dem von diesem<br />
Verlag gewohnten Maßstab, auch der<br />
Preis ist akzeptabel. Wenngleich zwar der<br />
Abonnent des „Gynäkologen“ kaum zu den<br />
Käufern dieses durchaus empfehlenswerten<br />
Bandes zählen wird – wie der Rezensent<br />
mutmaßt – dem Facharzt-Kandidaten in spe<br />
ist dessen Erwerb jedoch sehr anzuraten.<br />
S. Rummler, Eisenhüttenstadt<br />
Herzchirugisches Handbuch:<br />
Tumoren des Herzens<br />
S. Just, B. Schubel<br />
Verlag HJB, 160 S., 53 farb. Abb., 12<br />
Tab., 29 € (auf Wunsch Versand inkl. CD,<br />
im Preis enthalten)<br />
ISBN 3-00-010508-5<br />
Das vorliegende Buch ist eine didaktisch klare<br />
Darstellung der kardialen Tumoren. Die<br />
umfangreiche systematische Darstellung und<br />
die anschließende, klinisch-relevante Orientierung<br />
hinsichtlich der Symptomatik, Diagnostik<br />
und Therapie ermöglichen eine exzellente<br />
Übersicht zu diesem Thema.<br />
Insbesondere die abbildungsreiche Abhandlung<br />
der operativen Therapie wird nicht nur<br />
die herzchirurgisch interessierten Kollegen<br />
begeistern, sondern auch den Kardiologen<br />
und Praktikern einen wertvollen Wissenszuwachs<br />
geben. Insgesamt ist dies ein Buch,<br />
das sehr übersichtlich, leicht lesbar und trotz<br />
des Blickes auf das Wesentliche komplett ist.<br />
Da man imstande ist, schnell und praxisrelevant<br />
die selten auftretenden Fragen aus diesem<br />
Teilbereich nachzulesen, stellt es unbedingt<br />
eine Bereicherung der medizinischen<br />
Bibliothek dar. Ich freue mich, dass es den<br />
Autoren gelungen ist, dieses Thema in prägnanter<br />
Weise zu präsentieren und wünsche<br />
dem Buch eine gute Akzeptanz.<br />
H. Goos, Schwedt<br />
9. Pädiatertag in Cottbus<br />
Feierliche Verabschiedung<br />
von Prof. Oppermann<br />
120 Teilnehmer zählte Ende Mai der 9. Pädiatertag der Klinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin am Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum, in<br />
dessen Rahmen Prof. Dr. med. habil. Joachim Oppermann feierlich<br />
verabschiedet wurde.<br />
Prof. Oppermann hatte die Klinik von 1993 bis <strong>2003</strong> erfolgreich als<br />
Chefarzt geleitet und 1993 unter anderem auch diesen Pädiatertag<br />
ins Leben gerufen, der Kinderärzten aus Kliniken und ambulantem Bereich<br />
gleichermaßen ein Forum der Fortbildung und der Diskussion<br />
bietet.<br />
„Der Pädiatertag hilft uns, eine engere Zusammenarbeit zwischen den<br />
Kinderärzten herzustellen, persönliche Kontakte zu vertiefen und wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse auszutauschen“, sagte Priv.-Doz. Dr. med.<br />
habil. Thomas Erler, Nachfolger von Prof. Oppermann als Chefarzt<br />
der Kinderklinik.<br />
Der 9. Pädiatertag bot Rück- und Ausblick zugleich, zeigte den 120<br />
Teilnehmern aus Südbrandenburg mit zehn Fachvorträgen das breite<br />
Spektrum der klinischen Pädiatrie auf. Angeschlossen war zudem eine<br />
große Industrieausstellung.<br />
Buch „Klinische Pädiatrie in Cottbus“<br />
Prof. Oppermann, der die Cottbuser Kinderklinik von 1993 bis <strong>2003</strong> geleitet<br />
hatte, erhielt auf seiner feierlichen Verabschiedung im Radisson-Hotel das<br />
Buch „Klinische Pädiatrie in Cottbus“ als Überraschungsgeschenk.<br />
Foto: S. Ramisch<br />
Prof. Oppermann, der neben seiner Tätigkeit als Kliniker stets ein besonders<br />
engagierter Mann der Wissenschaft gewesen war (und es sicherlich<br />
noch lange bleibt), wurde zu seiner feierlichen Verabschiedung<br />
überrascht mit dem Buch „Klinische Pädiatrie in Cottbus“. Ein<br />
Buch, herausgegeben im Jürgen Hartmann Verlag von Dr. Thomas Erler<br />
und Dr. med. Rudolf Kleemann, welches die Vielfalt moderner klinischer<br />
Pädiatrie veranschaulicht mit 15 Beiträgen aus Neonatologie,<br />
Kardiologie, Hämatologie, Gastroenterologie, Pulmologie, Infektiologie,<br />
Immunologie, Metabolismus, Urologie und Neurologie.<br />
Literaturhinweis: Bestellt werden kann das nicht nur für jeden Arzt der<br />
Kinder- und Jugendheilkunde hilfreiche Buch „Klinische Pädiatrie in<br />
Cottbus“ unter ISBN 3-926725-16-8 bei der Jürgen Hartmann Verlag<br />
GmbH, 91093 Heßdorf-Klebheim, Seefeld 18, T: 09135/7123-0,<br />
Fax: 09135/7123-40.<br />
(hak)<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
229
Personalia/Tagungen und Kongresse<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag im Juli<br />
87 Jahre<br />
OMR Dr.med. Hugo Mühr<br />
Potsdam<br />
84 Jahre<br />
OMR Dr.med. Christa Meißel<br />
Rangsdorf<br />
83 Jahre<br />
MR Dr.med. Gerold Aue<br />
Eberswalde-Finow<br />
Dr.med. Karl-Heinz Brambor<br />
Seelow<br />
Prof.Dr.med.habil.<br />
Ferdinand Poppelbaum<br />
Prenzlau<br />
82 Jahre<br />
Dr.med. Margot Stache<br />
Löwenberg<br />
SR Dorothee Wulschke, Lindow<br />
81 Jahre<br />
Maria Lehmann, Neuruppin<br />
80 Jahre<br />
Dr.med. Rudolf Huhn, Falkensee<br />
79 Jahre<br />
Dr.med. Ruth Franz<br />
Stolzenhagen<br />
SR Dr.med. Joachim Höpfner<br />
Prenzlau<br />
78 Jahre<br />
Margot Karp, Eichwalde<br />
76 Jahre<br />
MR Helga Achterberg<br />
Eberswalde-Finow<br />
75 Jahre<br />
Dr.med. Gerhard Bregulla<br />
Neuruppin<br />
Dr.med. Ilse Mitschke, Cottbus<br />
Dr.med. Herta Riederer<br />
Eichwalde<br />
Dr.med.dent. Claus Vetter<br />
Wulfersdorf<br />
70 Jahre<br />
Roswitha Bartusch, Teupitz<br />
Dr.med. Ilse Beuchel, Potsdam<br />
OMR Dr.med.<br />
Otto Fleischhauer, Strausberg<br />
Dr.med. Horst Gäbert, Lehnin<br />
Dr.med. Eleonore Laser<br />
Blankenfelde<br />
MR Marianne Mädler, Cottbus<br />
Gerhard Richter, Teltow<br />
Dr.med. Elvira Schnepper<br />
Leegebruch<br />
Dr.med. Gerhard Ströhmann<br />
Zepernick<br />
Dr.med. Helga Wolff, Potsdam<br />
65 Jahre<br />
Dr.med. Georg Arlt<br />
Rathenow<br />
Dr.med. Ingrid Bachmann<br />
Bestensee<br />
MR Dr.med.<br />
Dirk-Burkhard Bähre<br />
Senftenberg<br />
Dr.med. Konrad Beyer, Dobra<br />
Hannelotte Haase, Cottbus<br />
Dr.med. Ilselore Hackenberger<br />
Schwanebeck<br />
Dr.med. Wolfgang Kamke<br />
Klosterwalde<br />
Dieter Mittag, Hohenleipisch<br />
Jutta Schreber, Caputh<br />
Dr.med. Hans-Ulrich Schulz<br />
Neuruppin<br />
Dr.med. Walter Sommer<br />
Potsdam<br />
MR Dr.med. Benno Tschentschel<br />
Bad Saarow-Pieskow<br />
60 Jahre<br />
Dr.med. Lothar Apelt<br />
Brandenburg<br />
Dr.med. Rainer Bamberg<br />
Wilhelmshorst<br />
Dr.med. Rudi Becker<br />
Heiligengrabe<br />
Dr.med. Christel Gerschner<br />
Strausberg<br />
Dr.med. Dietmar Groß, Cottbus<br />
Dr.med. Volker Gruner, Berlin<br />
Dr.med. Susanne Halwas<br />
Zeuthen<br />
Dr.med. Karl-Heinz Haubold<br />
Finsterwalde<br />
Dr.med. Richard Kettler, Berlin<br />
Gabriele Kinner, Cottbus<br />
Dr.med. Michael Koschel<br />
Blankenfelde<br />
MR Dr.med. Annette Lohde<br />
Eberswalde<br />
Dr.med. Kunigunde Mücke<br />
Spechthausen<br />
Dr.phil. Dr.med. Jürgen Münch<br />
Bernau<br />
MR Dr.med. Eckhard Peper<br />
Strausberg<br />
Dr.med. Hartmut Peters, Cottbus<br />
Dr.med. Helmut Rosenberger<br />
Burg<br />
Dr.med. Silvie Schröpfer<br />
Potsdam<br />
Rainer Wessels, Kleinmachnow<br />
Wir bitten unsere Leser, die nicht mit<br />
der Veröffentlichung einverstanden<br />
sind, um rechtzeitige Mitteilung<br />
(schriftlich oder telefonisch<br />
unter 0355/7 80 10 18 oder<br />
e-mail: angelika.winzer@laekb.de.)<br />
Land<br />
Brandenburg<br />
und Berlin<br />
Grundkurs für Ärzte nach RöV<br />
und StrlSchV<br />
18. bis 20. Aug. <strong>2003</strong><br />
20. bis 22. Okt. <strong>2003</strong><br />
1. bis 3. Dez. <strong>2003</strong><br />
Spezialkurs Röntgendiagnostik<br />
für Ärzte<br />
20. bis 22. Aug. <strong>2003</strong><br />
22. bis 24. Okt. <strong>2003</strong><br />
3. bis 5. Dez. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: je 250,- €<br />
Einführungsseminar für Ärzte<br />
zur Unterweisung nach RöV<br />
25. Aug. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 50,- €<br />
Kurs zur Aktualisierung<br />
der Fachkunde nach<br />
Röntgenverordnung<br />
29. Sept. <strong>2003</strong><br />
13. Nov. <strong>2003</strong><br />
Ort und Auskunft:<br />
Landesanstalt für<br />
Personendosimetrie und<br />
Strahlenschutzausbildung,<br />
Köpenicker Straße 325,<br />
Haus 41, 12555 Berlin<br />
Telefon: (030) 65 76 31 01<br />
Internet. www.lps-berlin.de<br />
Das Bronchialkarzinom –<br />
eine interdisziplinäre<br />
Herausforderung<br />
27. Aug. <strong>2003</strong>, 18.00 Uhr<br />
Themen: Internistische<br />
Diagnostik und Therapie<br />
des Bronchialkarzinoms,<br />
chirurgische Therapie des<br />
fortgeschrittenen Bronchialkarzinoms,<br />
Diskussion<br />
Ort: Hotel Haus Chorin<br />
Leitung und Auskunft:<br />
Dr. med. Arntzen,<br />
Abteilung für Innere Medizin,<br />
Krankenhaus Angermünde,<br />
R.-Breitscheid-Str. 37,<br />
16271 Angermünde<br />
Telefon: (03331) 27 11 13<br />
Fax: (03331) 27 12 94<br />
e-mail: arntzen@krankenhausangermuende.de<br />
5. Berlin-Brandenburger<br />
Gesprächskreis<br />
„Trends auf dem Gebiet der<br />
bösartigen Tumoren der oberen<br />
und unteren Luftwege“<br />
29. Aug. <strong>2003</strong>,<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ort und Auskunft:<br />
Rehabilitationsklinik Märkische<br />
Schweiz, Lindenstraße 68 - 70,<br />
15377 Buckow<br />
Telefon: (033433) 55 0<br />
Fax: (033433) 5 55 50<br />
37. Balint-Marathon<br />
29./30. Aug. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 185 €<br />
Ort und Auskunft:<br />
Dr. Christine Torge-Decker,<br />
Südendstraße 15, 12169 Berlin<br />
Telefon: (030) 79 70 11 58<br />
4 P 2. Landeskonferenz<br />
Brandenburg<br />
gegen Darmkrebs<br />
30. Aug. <strong>2003</strong>,<br />
9.00 bis 13.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Sparkassenakademie<br />
Potsdam<br />
Leitung: PD Dr. D. Nürnberg<br />
Auskunft:<br />
Onkologischer Schwerpunkt<br />
Brandenburg Nordwest e. V.,<br />
Ruppiner Kliniken GmbH,<br />
Fehrbelliner Straße 38,<br />
15816 Neuruppin<br />
Telefon: (03391) 39 32 01<br />
Fax: (03391) 39 32 19<br />
Akupunkturkurs zum A-Diplom<br />
5./6. Sept. <strong>2003</strong> in Weinböhla<br />
Auskunft: Dr. med. Beyer,<br />
Mühlenweg 4c, 04924 Dobra<br />
Telefon: (035341) 22 11<br />
Fax: (035341) 1 06 42<br />
Sport als Medizin<br />
25. bis 27. Sept. <strong>2003</strong><br />
in Potsdam<br />
Auskunft: Medizin Elektronic<br />
Vertrieb und Service GmbH,<br />
Weinbergstraße 7,<br />
14469 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 01 25 70<br />
e-mail: postdam@mesmed.de<br />
230 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang
Tagungen und Kongresse<br />
Berufsbegleitende dreijährige<br />
Ausbildung zum (analytischen)<br />
Gruppentherapeuten<br />
November <strong>2003</strong><br />
Auskunft:<br />
Berliner Gruppenanalytisches<br />
Institut, Münchener Straße 24,<br />
1<strong>07</strong>79 Berlin<br />
Telefon: (030) 21 47 46 78<br />
Fax: (030) 21 47 46 79<br />
III. Herz- und Nierentage<br />
21./22. Nov. <strong>2003</strong> in Cottbus<br />
Auskunft:<br />
Prof. Dr. Steinhauer, Medizinische<br />
Klinik,<br />
Carl-Thiem-Klinikum,<br />
Thiemstraße 111,<br />
03048 Cottbus<br />
Andere<br />
Bundesländer<br />
Working in Britain<br />
1. bis 3. Aug. <strong>2003</strong> in London<br />
Auskunft: Anglo-German<br />
Medical Society,<br />
c/o Mary Golletz,<br />
14 Manor Close,<br />
Worcester Park,<br />
Surrey KT 4 / PJ,<br />
United Kingdom<br />
Telefon/Fax:<br />
+44-20-83 35 31 53<br />
e-mail: seminar@agms.de<br />
24 P Refresher-Kurs<br />
Leitender Notzarzt<br />
21. bis 23. Aug. <strong>2003</strong><br />
in Wismar<br />
Teilnehmergebühr: 250 €<br />
40 P Kurs Leitender Notarzt<br />
9. bis 13. Sept. <strong>2003</strong><br />
in Teterow<br />
Teilnehmergebühr: 600 €<br />
8 P Refresherkurs für<br />
Ärztinnen und Ärzte mit<br />
Fachkunde Arzt im<br />
Rettungsdienst<br />
22. Nov. <strong>2003</strong><br />
in Kühlungsborn<br />
Teilnehmergebühr: 100 €<br />
Auskunft: Ärztekammer<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Straße 9a,<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: (0381) 4 92 80 41<br />
Fax: (0381) 4 92 80 40<br />
e-mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
13 P/Kursteil Qualitätsmanagement<br />
in der Arztpraxis<br />
Teil D: 23./24. Aug. <strong>2003</strong><br />
Teil E: 20./21. Sept. <strong>2003</strong><br />
Teil F: 25./26. Okt. <strong>2003</strong><br />
Teil A: 17./18. Jan. 2004<br />
Teil B: 28./29. Febr. 2004<br />
Teil C: 24./25. April 2004<br />
Teilnehmergebühr: 230 €/Teil<br />
8 P Lymphologie: Ödeme –<br />
Pathogenese, Differenzialdiagnose<br />
und Therapie<br />
30. Aug. <strong>2003</strong>,<br />
9.00 bis 19.00 Uhr<br />
Teilnehmergebühr: 110 €<br />
30 P/Kursteil Medizinisches<br />
Qualitätsmanagement<br />
Teil A: 13. bis 16. Sept. <strong>2003</strong><br />
Teil B1: 1. bis 4. Nov. <strong>2003</strong><br />
Teil B2: 10. bis 13. Jan. 2004<br />
Teil C1:<br />
28. Febr. bis 2. März 2004<br />
Teil C2: 22. bis 25. Mai 2004<br />
Teilnehmergebühr: 614 €/Teil<br />
30 P Intensivkurs<br />
Innere Medizin<br />
22. Sept. bis 1. Okt. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 614 €<br />
Fachkundeseminar<br />
Rettungsdienst<br />
18. bis 25. Okt. <strong>2003</strong><br />
29. Nov. bis 6. Dez. <strong>2003</strong><br />
1. bis 8. Mai 2004<br />
Teilnehmergebühr: 614 €<br />
Naturheilverfahren<br />
Kurs I: 7. bis 9. Nov. und<br />
5. bis 7. Dez. <strong>2003</strong><br />
Ort: St. Peter-Ording<br />
Kurs II: 16. bis 18. Jan. und<br />
20. bis 22. Febr. 2004<br />
Ort: Bad Segeberg<br />
Kurs III: 2. bis 4. April und<br />
7. bis 9. Mai 2004<br />
Ort: St. Peter-Ording<br />
Kurs IV: 18. bis 20. Juni und<br />
13. bis 15. Aug. 2004<br />
Ort: Bad Segeberg<br />
Teilnehmergebühr: 358 €/Kurs<br />
30 P Theoretische<br />
und praktische Grundlagen<br />
der allgemeinen<br />
Intensivmedizin<br />
16. bis 20. Febr. 2004<br />
Teilnehmergebühr: 399 €<br />
30 P Ambulante Geriatrische<br />
Rehabilitation<br />
Teil I: 20. bis 22. Febr. 2004<br />
Teil II: 16. bis 18. April 2004<br />
Teil III: 7. bis 9. Mai 2004<br />
Teil IV: 4. bis 6. Juni 2004<br />
Teilnehmergebühr: 800 €<br />
30 P 6. Norddeutscher Kurs<br />
Ernährungsmedizin<br />
Teil I: 5./6. März 2004<br />
Teil II: 2./3. April 2004<br />
Teil III: 7./8. Mai 2004<br />
Teil IV: 4./5. Juni 2004<br />
Teil V: 10./11. Sept. 2004<br />
Teilnehmergebühr: 770 €<br />
Auskunft: Akademie für medizinische<br />
Fort- und Weiterbildung,<br />
Bismarckallee 8 - 12,<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Telefon: (04551) 80 31 95<br />
Fax: (04551) 80 31 94<br />
e-mail: akademie@aeksh.org<br />
6. P 4. Norddeutsches<br />
Symposium für Notfallmedizin<br />
30. Aug. <strong>2003</strong> in Bremen<br />
Programm unter:<br />
www.symposium-bremen.de<br />
Auskunft: Zentralkrankenhaus<br />
Links der Weser, Dr. Callies,<br />
Senator-Weßling-Straße 1,<br />
28277 Bremen<br />
Telefon: (0421) 8 79 17 31<br />
e-mail: intensiv@zkhldw.de<br />
18 P 13. Pneumologischinfektiologisches<br />
Fortbildungsseminar<br />
2. bis 4. Sept. <strong>2003</strong><br />
Teilnehmergebühr: 125 €<br />
Ort und Auskunft: Pneumologische<br />
Abteilung I, Lungenklinik<br />
Heckeshorn, Zum Heckeshorn<br />
33, 14109 Berlin<br />
Telefon: (030) 80 02 22 23<br />
Fax: (030) 80 02 26 23<br />
Qualitätszirkel im<br />
Gesundheitswesen<br />
5. und 6. Sept. <strong>2003</strong><br />
in Göttingen<br />
Auskunft: AQUA GmbH,<br />
Hospitalstraße 27, 37<strong>07</strong>3 Göttingen,<br />
Telefon: (0551) 54 15 26<br />
Fax: (0551) 54 15 09<br />
e-mail: office@aqua-institut.de<br />
5th International Symposium<br />
on Albumin Dialysis in Liver<br />
Disease<br />
5. bis 7. Sept. <strong>2003</strong> in Rostock<br />
Auskunft: Verein für<br />
Extrakorporale Detoxikation,<br />
Dr. Selig, Universität Rostock,<br />
Telefon: (0381) 4 94 73 57<br />
e-mail:<br />
selig@albumin-dialysis.org<br />
5. Management-Kongress für<br />
Entscheidungsträger in der<br />
Radiologie aus Klinik, Praxis<br />
und Gesundheitsmanagement<br />
19./20. Sept. <strong>2003</strong><br />
in Hamburg<br />
Auskunft: DMK-Das Medizinische<br />
Konzept, H. Harzheim,<br />
Friedrichshof, 50997 Köln<br />
Telefon: (02236) 6 60 69<br />
Fax: (02236) 6 34 99<br />
Dopplerkurs<br />
„Fetale Echokardiographie“<br />
Aufbaukurs<br />
19. bis 21. Sept. <strong>2003</strong><br />
Abschlusskurs<br />
6./7. Dez. <strong>2003</strong><br />
Doppler-Kurs/Abschluss<br />
25./26. Okt. <strong>2003</strong><br />
Ort: Schwäbisch Hall<br />
Teilnehmergebühr: 533,60 €<br />
Auskunft: ALOKA, Frau Witt,<br />
Wundtstraße 16, 14059 Berlin<br />
Telefon: (030) 3 01 29 20<br />
Fax: (030) 30 12 92 29<br />
Intensiv-Weiterbildungskurs<br />
Innere Medizin, Vorbereitung<br />
zum Facharzt und<br />
Kenntnisauffrischung<br />
22. bis 26. Sept. <strong>2003</strong> in Halle<br />
Teilnehmergebühr: 200 €<br />
Auskunft: Medizinische Fakultät<br />
der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg, Dr. Schäfer,<br />
Magdeburger Straße 24,<br />
06112 Halle<br />
Telefon: (0345) 5 57 26 65<br />
Fax: (0345) 5 57 22 53<br />
Fachkunde Suchtmedizin<br />
(gleichzeitig als Berechtigung<br />
zur Substitutionstherapie)<br />
22. bis 27. Sept. <strong>2003</strong><br />
in Tübingen<br />
Teilnehmergebühr:<br />
770 € + Mwst.<br />
Auskunft: STP Suchtmedizin in<br />
Theorie und Praxis, Eva Weiser,<br />
Im Geiger 35, 70374 Stuttgart<br />
Telefon: (<strong>07</strong>11) 5 18 <strong>07</strong> 96<br />
Fax: (<strong>07</strong>11) 5 18 <strong>07</strong> 99<br />
e-mail:<br />
stp-weiser-jansen@t-online.de<br />
Wichtige Krankheitsbilder und<br />
diagnostische Methoden in der<br />
Inneren Medizin<br />
10./11. Okt. <strong>2003</strong> in Chemnitz<br />
Teilnehmergebühr: 30 €<br />
Leitung und Auskunft:<br />
Prof. Dr. med. Schweizer,<br />
Klinik für Innere Medizin I,<br />
Klinikum Chemnitz,<br />
Postschließfach 948,<br />
09009 Chemnitz<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang<br />
231
Kalendarium<br />
Kalendarium August <strong>2003</strong><br />
1. Freitag<br />
Potsdam:<br />
1. bis 6. 8. Chirotherapiekurs I<br />
2. Samstag<br />
3. Sonntag<br />
4. Montag<br />
5. Dienstag<br />
Dr. Kerber, Dessauer Straße 12,<br />
Luckenwalde:<br />
19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
6. Mittwoch<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Gefäßteam<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Praxis Dr. Kirchner,<br />
Finsterwalder Straße 62,<br />
Cottbus: 16.00 Uhr<br />
Balint-Gruppenarbeit<br />
• Praxis MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 139,<br />
Potsdam: 19.15 Uhr<br />
Qualitätszirkel Potsdamer<br />
Psychotherapeuten<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Ruppiner Kliniken<br />
Neuruppin: 15.30 Uhr<br />
Onkologisches Konsil<br />
7. Donnerstag<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Gefäßkonferenz<br />
• Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
8. Freitag<br />
9. Samstag<br />
10. Sonntag<br />
11. Montag<br />
• Dipl.-Med. Weischet,<br />
R.-Luxemburg-Straße 30,<br />
Neuruppin: 19.30 Uhr<br />
Balint-Gruppenarbeit<br />
• MR Dr. Scheerer, Hauptstr. 15,<br />
Heinersdorf: 19.30 Uhr<br />
Balint-Gruppenarbeit<br />
12. Dienstag<br />
13. Mittwoch<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Praxis Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
18.00 Uhr<br />
Balint-Gruppenarbeit<br />
• Praxis MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 139,<br />
Potsdam: 19.15 Uhr<br />
Qualitätszirkel Psychosomatik<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum<br />
Institut für Radiologie<br />
Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Ruppiner Kliniken<br />
Neuruppin: 15.30 Uhr<br />
Onkologisches Konsil<br />
14. Donnerstag<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Gefäßkonferenz<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Uckermark<br />
Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
15. Freitag<br />
Potsdam: Allgemeinmedizin<br />
16. Samstag<br />
Potsdam: Allgemeinmedizin<br />
17. Sonntag<br />
18. Montag<br />
19. Dienstag<br />
20. Mittwoch<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Konferenzraum MEDIAN Klinik<br />
Dahlwitz-Hoppegarten:<br />
12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
MEDIAN-Schmerzkonferenz<br />
• Praxis MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 139,<br />
Potsdam: 18.30 Uhr<br />
Balint-Gruppenarbeit<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Ruppiner Kliniken<br />
Neuruppin: 15.30 Uhr<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Potsdam: 10.00 Uhr<br />
AiP-Ausbildungsveranstaltung<br />
21. Donnerstag<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Gefäßkonferenz<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Uckermark<br />
Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
22. Freitag<br />
23. Samstag<br />
LÄKB Cottbus: Impfaufbaukurs<br />
24. Sonntag<br />
25. Montag<br />
Praxis Pickert, Buschmühlenweg 3,<br />
Frankfurt/Oder:<br />
20.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
26. Dienstag<br />
27. Mittwoch<br />
• Demonstrationsraum<br />
Klinikum Senftenberg:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Gefäßteam<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Cafeteria Krankenhaus<br />
Angermünde:<br />
16.00 Uhr Neurobiologische<br />
Erkenntnisse zur Entstehung<br />
der Alkoholabhängigkeit und<br />
Schizophrenien<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Ruppiner Kliniken<br />
Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches<br />
Konsil<br />
28. Donnerstag<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Gefäßkonferenz<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Uckermark<br />
Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
• Landesrettungsschule<br />
Bad Saarow:<br />
Pharmakologie in der<br />
Notfallmedizin<br />
29. Freitag<br />
30. Samstag<br />
• Herzberg/Beeskow:<br />
30./31. 8. Hypnose zu<br />
Heilzwecken<br />
• Sparkassenakademie Potsdam:<br />
9.00 Uhr<br />
2. Brandenburg-Konferenz<br />
gegen Darmkrebs<br />
31. Sonntag<br />
232 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 7/<strong>2003</strong> • 13. Jahrgang