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Download - Strahlen des Lichts

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oder Vater-Tochter das Christentum<br />

charakterisiert. Erst später gelang<br />

es der katholischen Kirche dem<br />

Männlichen- über die Hervorhebung<br />

der Assumptio Marias, also der Himmelfahrt<br />

Marias - eine Art weibliche<br />

Polarität entgegenzusetzen, die bis<br />

heute anhält. Bereits in der Johannes<br />

Apokalypse wurde mit der<br />

Darstellung der vom bösen Drachen<br />

ausgelösten Verfolgung <strong>des</strong> Weibes<br />

mit dem Kind, das Thema der Assumptio<br />

vorausgesehen. Sie gilt<br />

als eine Vorankündigung einer fehlenden<br />

Integration <strong>des</strong> Weiblichen<br />

im Christentum.<br />

Das Reich <strong>des</strong> Vaters, das auf Liebe<br />

gegründet ist, bringt die ursprüngliche,<br />

göttliche Ordnung hervor. Dort<br />

erfährt der Mensch seinen Ursprung<br />

und sein Ziel.<br />

Im Gebet <strong>des</strong> „Vater-Unser“ führt<br />

uns Jesus Schritt für Schritt dahin<br />

zurück, woher wir kommen. Der<br />

Weg gilt der Quelle, dem Anfang.<br />

Es handelt sich um einen klar vorgezeichneten<br />

Weg, der uns die richtige<br />

Haltung und den richtigen Umgang<br />

mit dem Förderlichen, aber auch mit<br />

den Fallen und Widerständen auf<br />

dem Weg zeigt. Ihm lag Vieles daran,<br />

den zunehmenden Prozess <strong>des</strong><br />

Rückzuges <strong>des</strong> Atemkörpers aus<br />

der siderischen Heimat im oberen<br />

Firmament, die Abkehr vom inneren<br />

Raum und die Fallstricke rein materiellen<br />

Denkens, aufzuhalten. Er<br />

wusste um die Bedeutung der Du-<br />

Zuwendung, als Weg zur Erlösung<br />

aus den Zwängen rein ich-betonten<br />

Handelns, das zur Verrohung zwischen<br />

den Menschen und zur Zerstörung<br />

<strong>des</strong> göttlichen innewohnenden<br />

Abbil<strong>des</strong> im Menschen<br />

führen musste.<br />

Mit dem Ausspruch “Effata !“ (Öffne<br />

dich!) war Er in der Lage, den Atemkörper<br />

aus dem Exil zu heben und<br />

ihn wieder zu seiner wahrem Größe<br />

im Sinne einer Ausdehnung zu verhelfen.<br />

Diese Ausdehnung würde<br />

die Ebene <strong>des</strong> Mikrokosmischen mit<br />

dem Makrokosmischen wieder verbinden<br />

können. Die Befreiung <strong>des</strong><br />

Atemkörpers aus dem Kerker <strong>des</strong><br />

materiellen Gefängnisses erfolgte<br />

zuweilen mit großen Heilerfolgen<br />

bei den betroffenen Menschen.<br />

Mit dem Gleichnis <strong>des</strong> Senfbaumes<br />

meinte Jesus diesen Ausdehnungsprozess<br />

<strong>des</strong> Atemkörpers, der durch<br />

eine innere Umkehr aus dem unscheinbaren<br />

Senfkorn einen prächtigen<br />

Baum zur Entfaltung bringt,<br />

auf <strong>des</strong>sen Zweige die Vögel <strong>des</strong><br />

Himmels sitzen können. Das Reich<br />

<strong>des</strong> Vaters war der Himmel und seine<br />

Vögel waren die Engel, die Arkana,<br />

Archangoi seines Reiches.<br />

Nur durch die gläubige Hingabe würde<br />

der Mensch - in einem weiteren<br />

Gleichnis, „als Bauer,“ alles hergeben,<br />

sein gesamtes Vermögen, um<br />

den verborgenen Schatz im Acker<br />

zu finden. Es galt, diese verlorene<br />

Perle wieder zu finden.<br />

Das Thema, das Verlorene und Ursprüngliche<br />

wiederzuerlangen, vollzieht<br />

sich wie ein roten Faden durch<br />

viele Gleichnisse Jesu. In der Parabel<br />

vom verlorenen Sohn geht es<br />

um einen Umkehrprozess: Von zwei<br />

Brüdern verlangt der jüngere seinen<br />

Erbteil vorzeitig von seinem Vater.<br />

Er zieht dann weg und führt mit dem<br />

Geld ein Leben in Verschwendung<br />

und Genuss, das ihn aber immer<br />

tiefer in den Abgrund menschlicher<br />

Existenz drängt. Die Not leitet die<br />

Kehrtwende ein. Voller Reue kehrt<br />

er mit enormen Schulden beladen<br />

zum Hof <strong>des</strong> Vaters zurück - nachdem<br />

er sich zuletzt als Sauhirte verdingte.<br />

Er bittet ihn um eine Arbeit<br />

als Tagelöhner. Damit würde er seine<br />

Schulden abbezahlen können.<br />

Zum Entsetzen seines älteren und<br />

stets dem Vater ergebenen Bruders,<br />

wird er aber vom Vater, feierlich<br />

empfangen und erhält von diesem<br />

das beste Gewand, einen Ring und<br />

Schuhe. Aus der ursprünglichen<br />

Abkehr vom Vater kommt es zu einer<br />

Versöhnung mit ihm und einem<br />

unverhofften, glücklichen Ende dieser<br />

Geschichte. Seine Schulden,<br />

die er bitterlich abbezahlen musste,<br />

werden ihm dann erlassen und<br />

er wird ein freier Mann an der Seite<br />

seines Vaters.<br />

Der Begriff Schuld erscheint hier in<br />

diesem Kontext als der Verlust und<br />

die Verleugnung der königlichen<br />

Herkunft <strong>des</strong> Sohnes, die in Folge<br />

von der materiellen Verstrickung in<br />

der Welt aufgegeben wurde. Dieser<br />

Sohn ist dem Weiblichen Erscheinenden<br />

verfallen und verliert die<br />

Fühlung mit der Quelle, dem Reich<br />

<strong>des</strong> Vaters, <strong>des</strong> Verborgenen und<br />

Männlichen. Er verliert den göttlichen<br />

Atem durch die Bindung an<br />

der Welt. Leiden und Gebrechen aller<br />

Art kommen dadurch zustande.<br />

Im kontroversen „Evangelium <strong>des</strong><br />

vollkommenen Lebens“, das von<br />

Edmond Székeley übersetzt und<br />

zusammen mit Purcell Weaver im<br />

Jahre 1937 herausgegeben worden<br />

ist, finden wir eine interessante<br />

Deutung dieses Gleichnisses vor. In<br />

diesem Buch, das sich auf die Gesundheitslehren<br />

einer altslawischen<br />

und einer aramäischen Evangelien-<br />

Handschrift beruft, die in der Bibliothek<br />

<strong>des</strong> Vatikans von Székeley<br />

entdeckt worden ist, müssen diese<br />

Leiden (beschrieben im Kapitel<br />

Der verlorene Sohn) als körperliche<br />

Gebrechen und Qualen durchlebt<br />

werden. Sie werden aber durch die<br />

Gnade <strong>des</strong> Herrn auf 7 x 7 Tage abgekürzt.<br />

Im Friedensevangelium wird das<br />

Durchstehen dieser Leiden, als<br />

Buße zum Flussufer <strong>des</strong> Jordan<br />

verlegt. Somit rückt dieser Prozess<br />

2010-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 25

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