Schriftenreihe des IÖW 203/13 (pdf) - Institut für ökologische ...
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ÖKOBILANZEN TECHNISCHER OPTIONEN ZUR BIOENERGIENUTZUNG | 15<br />
2 Vorgehensweise<br />
2.1 Allgemeine Vorgehensweise<br />
Zum Vergleich der verschiedenen technischen Optionen zur Bioenergiebereitstellung und -nutzung<br />
wurden Ökobilanzen in Anlehnung an die DIN EN ISO14040 ff. erstellt. Die Sachbilanz erstreckt<br />
sich somit über den gesamten Lebensweg, einschließlich Biomassebereitstellung (Anbau und Ernte),<br />
Transport, Aufbereitung, Konversion, Distribution und Nutzung (vgl. DIN EN ISO 14040 2009) 1 .<br />
Die Bilanzierung erfolgte mit Hilfe der Software SIMAPRO 7 2 . Ebenfalls berücksichtigt wurde das<br />
Methodenhandbuch, welches im Rahmen <strong>des</strong> Förderschwerpunkts „Energetische Biomassenutzung“<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) erstellt wurde.<br />
Ziel dieses Handbuchs war eine Methodenharmonisierung <strong>für</strong> die Erstellung von THG-Bilanzen<br />
beziehungsweise Ökobilanzen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen innerhalb der im Förderschwerpunkt<br />
geförderten Projekte (Thrän et al. 2012).<br />
Betrachtete Umweltwirkungen: Im Rahmen der Wirkungsabschätzung wurden die Umweltwirkungen<br />
Versauerung, Eutrophierung, Treibhauseffekt (GWP 100), Abbau der Ozonschicht und photochemische<br />
Oxidation berücksichtigt (siehe Kapitel 2.2).<br />
Wahl der Bioenergie-Referenzanlagen: Zur Beschreibung der Bioenergiebereitstellungs- und -<br />
nutzungsoptionen wurden solche Anlagen herangezogen, die <strong>für</strong> Deutschland als Stand der Technik<br />
angesehen werden können. Die Bioenergieverfahren sind in verschiedene Anwendungsbereiche<br />
unterteilt. Dies sind zum einen Kleinfeuerungsanlagen, die in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
eingesetzt werden. Ebenfalls in den Bereich der reinen Wärmebereitstellung fallen größere Feuerungsanlagen,<br />
die in Mehrfamilienhäusern oder zur Versorgung einer Landgemeinde über ein<br />
Nahwärmenetz zum Einsatz kommen (siehe Kapitel 3). Große Biomasseverbrennungsanlagen erzeugen<br />
in Kraft-Wärme-Kopplung-(KWK)-Anlagen Elektrizität und Wärme. Zum Einsatz kommen<br />
dabei Dampfturbinen sowie Organic-Rankine-Cycle-(ORC)-Anlagen (siehe Kapitel 4). Biogasanlagen<br />
zeichnen sich ebenfalls zumeist durch eine kombinierte Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung<br />
aus – bei neueren Anlagen ist dies sogar Voraussetzung <strong>für</strong> eine Förderung durch das EEG (EEG<br />
2012). Außerdem kommen vielfältige Rohstoffe von Reststoffen wie Gülle oder Bioabfall bis zu Anbaubiomasse<br />
wie Mais oder Getreide in Frage, sodass die Umweltwirkungen abhängig vom Substratmix<br />
sehr unterschiedlich ausfallen. Bezüglich der Biogaserzeugung und Nutzung wurde als<br />
weitere Option neben der direkten Verbrennung <strong>des</strong> Biogases eine Aufbereitung auf Methan und<br />
eine Einspeisung in das Erdgasnetz berücksichtigt.<br />
Verwendete Daten: Mehrheitlich stammen die Daten, die zur Beschreibung der Technologien und<br />
zur Ableitung der Ökobilanzen verwendet wurden, aus der Schweizer Datenbank ecoinvent 3 . Die<br />
Primärdaten sind in den jeweiligen Kapiteln beziehungsweise in den dort zitierten Berichten zu finden.<br />
Daten zum Anbau der Biomassen wurden zum großen Teil aus den Werken <strong>des</strong> Kuratoriums<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Abweichend zu den Anforderungen der Norm wurde kein Critical Review durch Externe durchgeführt.<br />
www.simapro.de<br />
www.ecoinvent.ch