Schriftenreihe des IÖW 203/13 (pdf) - Institut für ökologische ...
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ÖKOBILANZEN TECHNISCHER OPTIONEN ZUR BIOENERGIENUTZUNG | 43<br />
Die DüV (2007, Anlage 1 ) und die KTBL (2006) stellen Angaben zur Entzugsdüngung 12 zur Verfügung.<br />
Die hektarbezogenen Werte, die in dieser Studie Verwendung finden, ergeben sich aus Tab.<br />
5.3. Diese sind auf die Erntemasse (t FM) bezogen. Innerhalb der von KTBL (2006) angegebenen<br />
Nährstoffspanne wurden die oberen Grenzen in der Bilanzierung verwendet. Die FNR stellt<br />
Spannweiten zu Düngemittelgaben <strong>für</strong> den Anbau der durchwachsenden Silphie (FNR o.J.) und<br />
von Blumen- und Staudenmischungen (FNR 2012) bereit. Die Mengen <strong>für</strong> Phosphor- (P) und Kalium-<br />
(K) Düngung bei der Blumenmischung wurden durch die Autorinnen geschätzt.<br />
Tab. 5.3: Erträge und Düngemittelbedarf berechnet <strong>für</strong> Entzugsdüngung<br />
Quelle: Eigene Darstellung nach DüV (2007, Anlage 1), KTBL (2006), (FNR o.J.) und (FNR 2012)<br />
Substrat<br />
Ertrag<br />
[t FM/ ha]<br />
TM-Gehalt<br />
[%]<br />
N-Dünger<br />
[kg N/ ha]<br />
P-Dünger<br />
[kg P/ ha]<br />
K-Dünger<br />
[kg K/ ha]<br />
Mais GPS 50 35 190 55 210<br />
Getreide GPS 40 35 224 60 272<br />
Zuckerrübe 55 23 220 65 160<br />
Silphie 50 30 175 25 150<br />
Dauergrünland 28 35 265 43 199<br />
Blumenmischung 33 30 125 25 150<br />
Der Einsatz von mineralischem Stickstoffdünger stellt eine relevante Emissionsquelle dar, da ein<br />
Teil der aufgebrachten Stickstoffmenge in Form von Lachgas (N 2 O), Ammoniak (NH 3 ) und Stickoxiden<br />
(NOx) emittiert. Dem IPCC (2006) zufolge entweichen 1 % <strong>des</strong> Stickstoffs als N 2 O, dieser<br />
Wert wird in der vorliegenden Studie unterstellt. Dabei handelt es sich um eine vereinfachende Annahme,<br />
die sich auf aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse stützt, den Einfluss zahlreicher Bodenparameter<br />
auf die Höhe <strong>des</strong> N-Austrags jedoch vernachlässigt (UBA 2007, 368). Bouwman et al.<br />
(2002), auf deren Arbeiten sich das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) unter anderem<br />
stützt, beziffern den mittleren Emissionsfaktor auf 0,9 %. Messungen von Hoffmann et al.<br />
(2001) ergaben <strong>für</strong> gemähtes Dauergrünland jährliche N 2 O-Entgasungsmengen von 0,06 % bis<br />
1,1 % der jährlich applizierten N-Düngermengen. Im Gegensatz dazu ermittelten Smith und Dobbie<br />
(2002, zitiert nach Leick 2003) zum Teil deutlich höhere Emissionsfaktoren <strong>für</strong> Grünland von 0,3 %<br />
bis 7,1 % <strong>des</strong> eingesetzten Stickstoffdüngers und <strong>für</strong> Getreide von 0,2 % und 1,3 %. Jungkunst et<br />
al. (2006) errechneten in ihrer Studie über N 2 O-Emissionen aus gedüngten landwirtschaftlichen<br />
Böden Deutschlands einen mittleren Emissionsfaktor von 3 %, wobei der Emissionsfaktor <strong>für</strong><br />
Ackerland (3,6 %) deutlich über dem Emissionsfaktor <strong>für</strong> Grünland (1,7 %) lag.<br />
12<br />
Die Entzugsdüngung bemisst den Bedarf an Düngemitteln einer Kulturart <strong>für</strong> ein übliches Ertragsniveau und durchschnittliche<br />
Min<strong>des</strong>tentzüge an Nährstoffen, die zur Erzeugung dieses Ertragsziels bei Annahme voller Nährstoffausnutzung<br />
angegeben werden (KTBL 2006; DÜV 2007).