21.11.2013 Aufrufe

CT-proAVP – der neue Biomarker bei Verdacht auf Diabetes insipidus

CT-proAVP – der neue Biomarker bei Verdacht auf Diabetes insipidus

CT-proAVP – der neue Biomarker bei Verdacht auf Diabetes insipidus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> <strong>–</strong> <strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>Biomarker</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong><br />

Sichere Differentialdiagnose des Polyurie-Polydipsie-Syndroms<br />

mit dem Vasopressinäquivalent <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> (Copeptin)<br />

• zuverlässige Unterscheidung von <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> und primärer Polydipsie<br />

• geringe Belastung des Patienten<br />

• höchste Sensitivität durch einfache und sichere Assaytechnologie


<strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> direkt testen<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Differentialdiagnostik des<br />

Polyurie-Polydipsie-Syndroms besteht darin, eine primäre<br />

Polydipsie von einem <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> sicher zu unter -<br />

scheiden.<br />

Die diagnostische Methode <strong>der</strong> Wahl wäre die Vasopressin-<br />

Bestimmung. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Instabilität des Vaso -<br />

pressins ist das Messverfahren jedoch sehr <strong>auf</strong>wändig<br />

und unzuverlässig. Dieser „direkte Test“ hat sich folglich<br />

nicht als diagnostische Routine etablieren können.<br />

„Die Ergebnisse unserer Studie beleben<br />

das Konzept <strong>der</strong> direkten Testung <strong>bei</strong>m<br />

Polyurie-Polydipsie-Syndrom wie<strong>der</strong>,<br />

denn <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> überwindet die Einschrän -<br />

kungen <strong>der</strong> gegenwärtigen AVP-Assays,<br />

weil es äußerst stabil und einfach zu<br />

messen ist.“ 2<br />

Daher gelten nach Anamnese und Laboruntersuchung<br />

von Serum- und Urinosmolalität <strong>der</strong> Durstversuch mit<br />

anschließen<strong>der</strong> Desmopressin-Gabe als die diagnostische<br />

State-of-the-Art-Methode. In <strong>neue</strong>ren Untersuchungen<br />

konnte die Universitätsklinik Würzburg zusammen mit <strong>der</strong><br />

Charité in Berlin zeigen, dass die Validität <strong>der</strong> Differential -<br />

diagnose mit dieser Methode eingeschränkt ist. 2<br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> (bzw. Copeptin) ist als<br />

<strong>Biomarker</strong> dem Vasopressin in <strong>der</strong><br />

Differentialdiagnose des Polyurie-<br />

Polydipsie-Syndroms überlegen.


<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> <strong>–</strong><br />

ein stabiles Äquivalent für Vasopressin<br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> o<strong>der</strong> Copeptin ist ein aus 39 Aminosäuren<br />

bestehendes Glykopeptid, das demselben Vorläufer -<br />

molekül wie Vasopressin entstammt. <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> bildet<br />

den C-terminalen Teil dieses Pre-Pro-Vasopressins (siehe<br />

Abb. 1). Die Synthese erfolgt im Hypothalamus, die nach<br />

<strong>der</strong> Spaltung equimolar freigesetzten Bestandteile<br />

Vasopressin und <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> werden anschließend im<br />

Hyophysenhinterlappen gespeichert.<br />

Vorteile <strong>der</strong> <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Messung<br />

• Ex vivo extrem stabil<br />

• Nicht signifikant an Thrombozyten gebunden<br />

• Auf Grund seiner Molekülgröße mittels eines sensitiven<br />

Sandwich-Immunoassays messbar 5<br />

1 20 28 32 124 126 164<br />

Signalpeptid<br />

AVP Neurophysin II <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong><br />

(Copeptin)<br />

Abbildung 1: Pre-Pro-Vasopressin (Zahlen: Aminosäuren) 5<br />

50<br />

In mehreren Studien konnte nachgewiesen<br />

werden, dass <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> als stabiles Vasopressinäquivalent<br />

geeignet ist, die physiologischen<br />

Vasopressinspiegel abzubilden:<br />

• <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> reagiert <strong>auf</strong> die Hauptstimuli<br />

für die Vasopressin-Sekretion (Osmo -<br />

lalitäts- und Volumenän<strong>der</strong>ungen)<br />

vergleichbar zu Vasopressin 1,3,4,5,6,7<br />

• <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> korreliert besser mit <strong>der</strong> Serum-<br />

Osmolalität als Vasopressin 1 (siehe Abb. 2)<br />

Plasma-AVP [pg/mL]<br />

50<br />

AVP (r s =0,49)<br />

40 <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> (r s =0,77)<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

270 280 290 300 310<br />

Plasma-Osmolalität [mOsm/kg]<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Plasma-<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> [pM]<br />

Abbildung 2: Plasma-AVP und <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Konzentrationen, gemessen während<br />

eines individuellen Wasserbelastungs- bzw. Kochsalzinfusionstests, als Streu -<br />

diagramm dargestellt. r s bezeichnet den Spearmans Rangkorrelationskoeffizienten. 1


Einfache und zuverlässige<br />

Differentialdiagnostik <strong>bei</strong> <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> mit <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong><br />

<strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong><br />

<strong>bei</strong> Polyurie-Polydipsie-Syndrom<br />

Erste Blutabnahme<br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> basal<br />

(morgens, nüchtern, nach 8h Dehydration)<br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong><br />

20 pmol/L<br />

Zentraler <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong> totalis<br />

Zweite Blutabnahme<br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> stimuliert und Serum-Na +<br />

(nüchtern, nach 16h Dehydration)<br />

Bestimmung des <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Indexes:<br />

∆ <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> [8h-16h]<br />

x 1000 [pmol/L/mmol/L]<br />

S-Na + [16h]<br />

Renaler <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong><br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Index<br />


Vorteile für die diagnostische Routine<br />

1. Signifikant höhere diagnostische Genauigkeit für alle Formen des <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> und<br />

primäre Polydipsie<br />

2. Wesentlich vereinfachte Differentialdiagnostik des Polyurie-Polydipsie-Syndroms<br />

3. Geringere körperliche und psychische Belastung des Patienten durch verkürzten<br />

Durstversuch und Verzicht <strong>auf</strong> Desmopressingabe<br />

4. Gesamtkosteneinsparung durch Reduktion von Ar<strong>bei</strong>ts<strong>auf</strong>wand, notwendigen Laboruntersuchungen<br />

und wegfallen<strong>der</strong> Desmopressingabe<br />

5. Unterstützung sicherer Therapieentscheidungen durch hoch sensitive Laborwerte<br />

Thermo Scientific B·R·A·H·M·S <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> LIA:<br />

Einfache und sensitive Assaytechnologie<br />

für zuverlässige Diagnostik<br />

• <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> für Tage stabil <strong>bei</strong> Raumtemperatur (siehe Abb. 4)<br />

• Keine zusätzlichen Prozessschritte wie Extraktion o<strong>der</strong> Zusatz von Proteaseinhibitoren notwendig<br />

• Sensitiver Sandwich-Immunoassay<br />

• Nur 50 µL Probenvolumen<br />

• Einschritt-Assay in Coated-tube-Technologie<br />

• Inkubationszeit: 2 Stunden<br />

125<br />

<strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Wie<strong>der</strong>findung (%)<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

Serum<br />

EDTA<br />

Heparin<br />

Citrat<br />

0<br />

4 Stunden 24 Stunden 3 Tage 7 Tage 14 Tage<br />

Stabilität <strong>bei</strong> Raumtemperatur<br />

Abbildung 4: Zeitliche Stabilität von <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> in Serum und EDTA-, Heparin- und Citrat-Plasma<br />

<strong>bei</strong> Raumtemperatur als Prozentsatz <strong>der</strong> Erstmessung (n=5) 5


Erste Blutabnahme: Sichere und schnelle<br />

Diagnose von zentralem <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> totalis<br />

und renalem <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> mit <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong><br />

Basales <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> [pmol/L]<br />

20<br />

Sensitivität (%) 95 100<br />

Spezifität (%) 100 100<br />

▼<br />

Zentraler <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong> totalis<br />

▼<br />

Renaler <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong><br />

Tabelle 1: Sensitivität und Spezifität <strong>der</strong> Diagnose von zentralem<br />

<strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> totalis und renalem <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong><br />

<strong>auf</strong>grund von basalen <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Werten 2<br />

Bereits eine einmalige basale <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-<br />

Bestimmung (morgens, nüchtern, nach<br />

8h Dursten) ermöglicht es, einen<br />

voll ständigen zentralen <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong> und einen renalen <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong> mit hoher Sicherheit zu<br />

diagnostizieren.


Zweite Blutabnahme: Stimuliertes <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong><br />

unterscheidet sicher zwischen primärer Polydipsie<br />

und zentralem <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> partialis<br />

Primäre Polydipsie und zentraler <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong><br />

partialis sind die häufigsten Ursachen des Polyurie-<br />

Polydipsie-Syndroms. Ihre Unter scheidung stellt<br />

in <strong>der</strong> klinischen Praxis im Vergleich zur Diagnose <strong>der</strong><br />

selteneren Formen des zentralen <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong><br />

totalis und renalen <strong>Diabetes</strong> <strong>insipidus</strong> die größere<br />

Heraus for<strong>der</strong>ung dar.<br />

Der <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Anstieg im Durstversuch<br />

wird ins Verhältnis gesetzt zum Serum-<br />

Natrium nach Durstversuch. Da<strong>bei</strong> wird<br />

eine diagnostische Genauigkeit von 94%<br />

erreicht.<br />

Der <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Anstieg kann leicht aus<br />

den Konzen trationen berechnet werden,<br />

die <strong>bei</strong> <strong>der</strong> 1. Blutabnahme (morgens,<br />

nüchtern, nach 8h Dursten) und <strong>der</strong><br />

2. Blutabnahme (nach weiteren 8h = 16h<br />

Dursten) ermittelt werden. Zusätzlich<br />

wird <strong>bei</strong> <strong>der</strong> 2. Blutabnahme ein Serum-<br />

Natrium-Wert ermittelt.<br />

Die <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong>-Bestimmung ermöglicht es, zuverlässig<br />

zwischen primärer Polydipsie und zentralem <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>insipidus</strong> partialis zu unterscheiden.<br />

Index<br />

Δ <strong>CT</strong>-<strong>proAVP</strong> [8h-16h]<br />

x 1000 [pmol/L/mmol/L]<br />

S-Na + [16h]<br />


Referenzen<br />

1 Balanescu S, Kopp P, Gaskill MB, Morgenthaler NG, Schindler C,<br />

Rutishauser J. Correlation of Plasma Copeptin and Vasopressin<br />

Concentrations in Hypo-, Iso-, and Hyperosmolar States. J Clin<br />

Endocrin Metab. First published ahead of print February 2, 2011<br />

as doi:10.1210/jc.2010-2499<br />

2 Fenske W, Quinkler M, Lorenz D, Zopf K, Haagen U, Papassotiriou J,<br />

Pfeiffer AFH, Fassnacht M, Stoerk S, Allolio B. Copeptin in the<br />

Differential Diagnosis of the Polydipsia-Polyuria Syndrome—<br />

Revisiting the Direct and Indirect Water Deprivation Tests.<br />

J Clin Endocrin Metab. First published ahead of print March 2,<br />

2011 as doi:10.1210/jc.2010-2345<br />

3 Jochberger S, Zitt M, Luckner G, Mayr VD, Wenzel V, Ulmer H,<br />

Morgenthaler NG, Hasibe<strong>der</strong> WR, Dünser MW. Postoperative<br />

vasopressin and copeptin levels in noncardiac surgery patients: a<br />

prospective controlled trial. Shock. 2009 Feb;31(2):132-8<br />

4 Katan M, Morgenthaler NG, Dixit KC, Rutishauser J, Brabant GE,<br />

Müller B, Christ-Crain M. Anterior and posterior pituitary function<br />

testing with simultaneous insulin tolerance test and a novel<br />

copeptin assay. J Clin Endocrinol Metab. 2007 Jul;92(7):2640-3<br />

5 Morgenthaler NG, Struck J, Alonso C, Bergmann A. Assay for the<br />

measurement of copeptin, a stable peptide <strong>der</strong>ived from the<br />

precursor of vasopressin. Clin Chem. 2006 Jan;52(1):112-9<br />

6 Morgenthaler NG, Müller B, Struck J, Bergmann A, Redl H, Christ-<br />

Crain M. Copeptin, a stable peptide of the arginine vasopressin<br />

precursor, is elevated in hemorrhagic and septic shock. Shock. 2007<br />

Aug;28(2):219-26<br />

7 Szinnai G, Morgenthaler NG, Berneis K, Struck J, Müller B, Keller U,<br />

Christ-Crain M. Changes in plasma copeptin, the c-terminal portion<br />

of arginine vasopressin during water deprivation and excess in<br />

healthy subjects. J Clin Endocrinol Metab. 2007 Oct;92(10):3973-8<br />

© 2011 Thermo Fisher Scientific Inc. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Geschützt durch folgendes Patent: EP 1738178. Alle Warenzeichen sind Eigentum <strong>der</strong> Thermo Fisher Scientific Inc. o<strong>der</strong> ihrer<br />

Tochterunternehmen. Spezifikationen, Preise und Konditionen können variieren. Nicht alle Produkte sind in jedem Land<br />

erhältlich. Bitte kontaktieren Sie Ihren lokalen Vertriebsrepräsentanten für Details.<br />

106481.1<br />

Thermo Fisher Scientific<br />

Clinical Diagnostics<br />

B·R·A·H·M·S GmbH<br />

Neuendorfstr. 25<br />

16761 Hennigsdorf<br />

Deutschland<br />

+49-3302-883-0<br />

+49-3302-883-100 fax<br />

info.brahms@thermofisher.com<br />

www.thermoscientific.com/brahms<br />

www.copeptin.com<br />

www.procalcitonin.com<br />

www.kryptor.net

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!