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Prof. Dr. Roger Gläser - Universität Leipzig

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UI stellt vor: <strong>Prof</strong>essor <strong>Dr</strong>. <strong>Roger</strong> <strong>Gläser</strong><br />

<strong>Roger</strong> <strong>Gläser</strong> studierte Chemie an der<br />

<strong>Universität</strong> Stuttgart und promovierte 1997 am<br />

dortigen Institut für Technische Chemie mit<br />

einer Arbeit zur Aromatenalkylierung an<br />

mikroporösen Molekularsiebkatalysatoren in<br />

überkritischer Reaktionsphase. Nach einem<br />

Forschungsaufenthalt als DFG-Stipendiat in<br />

der Arbeitsgruppe von <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. C.A. Eckert<br />

am Georgia Institute of Technology, Atlanta,<br />

Georgia, USA, kehrte er 1999 wieder an das<br />

Institut für Technische Chemie der <strong>Universität</strong><br />

Stuttgart zurück, wo er im Januar 2007 seine<br />

Habilitation abschloss. Seit 01.08.2007 ist er<br />

<strong>Prof</strong>essor für Technische Chemie an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Leipzig</strong>. Er leitet als Direktor das<br />

Institut für Technische Chemie sowie das<br />

Institut für Nichtklassische Chemie e.V. an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Leipzig</strong>.<br />

Wie wird man <strong>Prof</strong>essor?<br />

Bei mir war nicht von vornherein klar, dass ich <strong>Prof</strong>essor werde. Ich wusste<br />

schon ziemlich früh, dass ich Chemie studieren würde. Das kam durch einen<br />

Chemiebaukasten den ich mit dreizehn geschenkt bekommen habe und das hat<br />

mich total fasziniert. Eigentlich ging es sogar schon früher los, nämlich als<br />

mein Onkel Physiklehrer wurde und mich einmal mit in ein Fotolabor nahm.<br />

Als ich mit diesen Säftchen hantierte und Fotos entwickelte, da ging es, glaub<br />

ich, los. Und bevor ich Chemie in der Schule hatte, war schon klar, dass mich<br />

das interessieren würde. Es hat sich aber arg gewandelt, als ich im Abi-Alter<br />

war. Damals interessierte ich mich vor allem für die organische Chemie. Als<br />

ich dann an die Uni ging, hat mich das gar nicht mehr so sehr interessiert. Da<br />

sind dann ganz viele Entwicklungen abgelaufen. Auf einmal haben mich die<br />

Naturstoffe gar nicht mehr interessiert, dafür habe ich viel Freude an<br />

Physikalischer Chemie gefunden - und dann kam die Technische Chemie.<br />

Früher ging Physik bei mir gar nicht. Ich habe es auch im Abi abgewählt. Im<br />

dritten Semester hätte ich das Studium auch beinahe wegen der Physikalischen<br />

Chemie geschmissen. Aber dann kam das Physik-Vordiplom, da musste ich zwei<br />

Monate lang mal richtig ran und dann hat es ein paar Mal Klick gemacht.<br />

Dann hab ich Physik und PC richtig verstanden und es hat Spaß gemacht. Nach<br />

dem Vordiplom wurde mir dann klar dass es mit dem Studium doch hinhauen<br />

wird… Ich begann mich zunehmend für TC zu interessieren, da mich die<br />

Praktika, besonders das in OC, doch ziemlich gequält haben. Zunehmend


wurde für mich Forschung nach dem Studium eine Berufsalternative, trotzdem<br />

war es alles andere als klar dass ich <strong>Prof</strong>essor werden würde. Nachdem ich mit<br />

meiner Doktorarbeit in TC fertig war konnte, ich mich immer noch nicht<br />

entscheiden: ich wusste zwar, ich will in die Forschung, das hat mir richtig<br />

Spaß gemacht, aber mir war noch nicht klar, ob ich in die Industrieforschung<br />

oder in die Hochschulforschung will. Ich hab mir dann gesagt, dass ich noch<br />

etwas Zeit brauche und bin erst einmal ins Ausland gegangen. Während meiner<br />

Postdoc-Phase in Atlanta (School of Chemical Engineering, Georgia Institute<br />

of Technology) wusste ich, ich will Forschung machen. Irgendwie hab ich mich<br />

dann während meiner Postdoc-Zeit dazu entschieden, dass ich´s mal an einer<br />

Hochschule probieren will. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch, dass ich bei<br />

der Forschung an einer Hochschule auch Lehre anbieten kann. Ich habe schon<br />

immer gerne Lehre gemacht, nicht nur während der Habilitationsphase<br />

sondern auch schon während des Studiums in Seminaren oder in Lernkreisen<br />

mit meinen Kommilitonen. Lehre macht mir Spaßdeswegen wollte ich dann<br />

auch an eine Hochschule, was sich aber erst spät herauskristallisierte. Währen<br />

der Habilitationsphase in Stuttgart habe ich gemerkt, dass Lehre und<br />

Forschung für mich zusammen gehören.<br />

Die Entscheidung, für meine Habilitation von den USA zurück nach Stuttgart<br />

zu gehen war alles andere als selbstverständlich. Um ein Haar wäre ich in den<br />

USA geblieben. Doch dann lag mir doch einiges an Deutschland und, nicht<br />

zuletzt auch wegen meiner Frau, habe ich mich entschieden zurück zu kommen.<br />

Wir waren damals schon verheiratet und meine Frau hatte nicht viel Lust, in<br />

die Staaten zu ziehen. Direkt nach der Habilitation wurde ich dann hier in<br />

<strong>Leipzig</strong> zum <strong>Prof</strong>essur und Institutsleiter der Technischen Chemie und dem<br />

Institut für Nichtklassische Chemie e.V. berufen.<br />

Und wie sind Sie auf <strong>Leipzig</strong> gekommen? Was sind die Vorteile von<br />

<strong>Leipzig</strong>?<br />

Hier ist die Antwort, die ich auch der Berufungskomission gegeben habe. Die<br />

fragen ja auch: wieso wollen Sie nach <strong>Leipzig</strong>?<br />

<strong>Leipzig</strong> bietet viele tolle Gelegenheiten. <strong>Leipzig</strong> hat, was die Fakultät angeht,<br />

sehr gute Kooperationsmöglichkeiten. <strong>Leipzig</strong> hat auch gute <strong>Prof</strong>essoren - in<br />

den verschiedensten Fachgebieten. Die Fakultät für Chemie und Mineralogie<br />

ist, auch deutschlandweit, relativ gut bekannt. Auch die Physik in <strong>Leipzig</strong> hat<br />

einen guten Ruf. Ich finde auch gut, dass die Fakultät nicht zu groß ist.<br />

Außerdem glaube ich auch, dass man so ganz gut Kontakt zu den Studierenden<br />

halten kann. Die <strong>Prof</strong>essur für TC, gerade in der heterogenen Katalyse, hat<br />

auch einen guten Ruf gehabt. Herr <strong>Prof</strong>essor Papp ist sehr bekannt. Das ist<br />

auch ein konkretes Argument gewesen, hierherzugehen. Wieder ein anderes<br />

gutes Argument ist, dass die Leitung des Instituts für Nichtklassische Chemie<br />

mit der <strong>Prof</strong>essur verbunden ist, die in meinem konkreten Fall ganz gut<br />

zusammenpassen. Am INC beschäftigt man sich mit Dingen, mit denen ich<br />

mich auch schon lange beschäftigt habe, etwa alternative Lösungsmittel und<br />

ähnliches.


Dann die Stadt <strong>Leipzig</strong> selbst natürlich. Ich kenn Herrn <strong>Prof</strong>essor Kärger<br />

schon relativ lange und wir hatten über Stuttgart schon öfter mal eine<br />

Kooperation. Und deswegen kannte ich <strong>Leipzig</strong> als Stadt schon ein bisschen<br />

und es hat mir immer schon gut hier gefallen. Die Stadt lebt, da ist Dynamik,<br />

gerade jetzt bewegt sich viel, das gefällt mir gut. Was nicht ganz so toll ist, ist<br />

dass es an der Uni <strong>Leipzig</strong> keine Ingenieurwissenschaften gibt. Als<br />

Technischer Chemiker muss man da halt externe Kooperationen suchen. Aber<br />

ich kenn auch einige Leute in <strong>Dr</strong>esden und Chemnitz, insofern ist das nicht<br />

ganz so schlimm.<br />

Wie wirbt man <strong>Dr</strong>ittmittel ein und wie werden diese verwendet?<br />

Da gibt es im wesentlichen zwei Wege: das eine ist die Industrie und das<br />

andere sind öffentliche Fördermittel. Im ersten Fall können Sie sich mit ihrer<br />

Idee an die Industrie wenden. Oder es läuft auch andersherum ab und die<br />

Industrie tritt an Sie heran und sagt, wir haben ein Problem, können Sie das<br />

lösen? Aber das ist eher selten. Häufiger ist es so, dass man sich einen Ruf<br />

aufgebaut hat und dann kommt die Industrie und sagt, wir haben gehört, Sie<br />

können dies oder das ganz gut und wir könnten Ihr Know-How gut gebrauchen.<br />

Manchmal läuft es auch so, dass wir eine Idee haben und wir dann mit der<br />

Industrie oder man mit anderen Kollegen, die auch Katalyse machen, z.B. beim<br />

Treffen auf Tagungen, darüber sprechen. Wenn man dann der Meinung ist<br />

„Mensch, das müsste man mal wirklich untersuchen.“, schreibt man einen<br />

Antrag und wenn alles gut läuft, bekommt man auch Geld.<br />

Von den Industriemitteln kommt relativ viel an. Die Uni <strong>Leipzig</strong> behält ca. 12%,<br />

den Rest kriegen wir als Institut. Die Uni ist hier auch so eine Art „Bank“, die<br />

das Geld verwaltet mit allem was dazu gehört. Und dafür zahlen wir als<br />

<strong>Dr</strong>ittmittelempfänger einen gewissen Verwaltungsbeitrag. Typischerweise ist<br />

der <strong>Dr</strong>ittmittelanteil hoch und er wird auch weiter steigen. Für uns als<br />

Technische Chemiker ist das nicht so sehr problematisch. Wir wählen unsere<br />

Forschungsgebiete oft auch so, dass wir Dinge treiben, die für die Industrie<br />

von Interesse sind. Es wird aber immer schwieriger, <strong>Dr</strong>ittmittel von der<br />

Industrie einzuwerben. Der Konkurrenzkampf zwischen den Unis und den<br />

Arbeitsgruppen die heterogene Katalyse machen wird noch weiter zunehmen.<br />

Was halten Sie von der Idee „Lehrprofessor“?<br />

Das finde ich gut, ich find das absolut okay. Ich würde aber andersherum<br />

fragen: Gibt es dann auch einen „Forschungsprofessor“? Die Idee, dass man<br />

besser differenziert zwischen denen, die ganz auf Forschung gehen und denen,<br />

die den Schwerpunkt etwas mehr in der Lehre haben, finde ich persönlich<br />

richtig. Für mich aber wäre eine Lehrprofessur nichts, denn ich kann mir für<br />

mich Lehre ohne Forschung nicht vorstellen. Ich weiß auch nicht, inwieweit<br />

das Vorhandensein von Lehrprofessuren die <strong>Universität</strong>(en) verändern wird.<br />

Aber für mich persönlich wäre so eine <strong>Prof</strong>essur weniger geeignet.


Was halten Sie allgemein von Studiengebühren?<br />

Ehrlich gesagt, ich finde das völlig korrekt. Wenn man eine ordentliche<br />

Leistung haben will, dann muss man das auch entsprechend entlohnen. Ich<br />

finde aber, dass Studiengebühren nur eingeführt werden sollten, wenn man<br />

vernünftige Möglichkeiten hat wirklich jedem Studierenden, aus allen<br />

gesellschaftlichen Hintergründen, ein Studium zu ermöglichen. Es muss<br />

Finanzierungsmöglichkeiten geben, mit denen das geht. Der Rechtsanspruch<br />

auf Bildung und gerade auch auf universitäre Bildung muss erhalten bleiben.<br />

Und es darf nicht so sein, dass den <strong>Universität</strong>en dann das Budget von den<br />

Ministerien zusammengestrichen wird.<br />

In dem Fall bin ich selbst ein gebranntes Kind. Ich habe kein Bafög bekommen,<br />

mein Vater hat ein paar Mark zu viel verdient. Ich komme aus einer<br />

kinderreichen Familie und ich hätte es wirklich gut gebrauchen können. In den<br />

Semesterferien hab ich am Band gestanden und habe das Geld für mein<br />

Studium verdient. Aber das ist okay. Ich hätte gerne 500 Mark gezahlt, wenn<br />

ich dafür eine bessere Leistung, z.B. bessere Betreuung oder Ausstattung in den<br />

Praktika,geboten bekommen hätte.<br />

Wo sehen Sie Unterschiede zwischen <strong>Universität</strong>en in den USA und in<br />

Deutschland?<br />

Grundsätzlich ist das Comitment der Studierenden in den USA viel höher, u.a.<br />

weil sie eben auch viel mehr für ihr Studium bezahlen müssen. Die Betreuung<br />

der Studierenden durch die <strong>Prof</strong>essoren ist viel besser, unter anderem weil man<br />

an den US-Unis mehr Geld hat. Der Kontakt zwischen <strong>Prof</strong>essor und<br />

Studierenden ist viel enger, vor allem dann auch in den Arbeitsgruppen. Ich<br />

glaube aber, dass in Deutschland die Ausbildung insgesamt breiter ist. Wir<br />

haben keine so starke Fokussierung auf bestimmte Spezialdisziplinen und<br />

versuchen sogar, noch mehr in die Breite zu gehen. Ich denke, dass auch die<br />

Art zu lehren in den USA ein bisschen anders ist als hier, v.a. dadurch, dass der<br />

Kontakt <strong>Prof</strong>essor/Studierende enger ist. Vielleicht ist man in den USA auch<br />

etwas offener gegenüber neuen (Lehr)Methoden.<br />

In der Forschung gibt es auch einige Unterschiede: wie das ganze angelegt und<br />

organisiert ist und wie man arbeitet. Zum Beispiel würden Sie jetzt nach ihrer<br />

Bachelor-Phase schon in die Arbeitskreise gehen. Sie hätten zwar weiterhin<br />

Vorlesungen, aber man arbeitet schon in den Gruppen. Das macht man bei uns<br />

ja eigentlich erst so richtig zur Masterarbeit. Man kann in den USA auch die<br />

Masterarbeit überspringen und praktisch die Arbeit, die man nach dem<br />

Bachelor in den Arbeitskreisen angefangen hat, bis in die Doktorarbeit hinein<br />

verlängern. Die Vorlesungen, Prüfungen und Scheine müssen natürlich<br />

trotzdem alle gemacht werden. Und dann gibt es da noch den sogenannten<br />

„PhD-Qualifier“, der ziemlich anspruchsvoll ist.<br />

Außerdem wählen die <strong>Universität</strong>en in den USA ihre Studenten viel früher aus.<br />

An einigen Orten werden Studienanwärter auf Kosten der Unis zu<br />

Wochenenden eingeladen, um Studierende für die Uni anzuwerben. An den<br />

Wochenenden wird den Interessenten die Stadt von anderen Studierenden, die


schon an der Uni sind, gezeigt wird. Man geht mit ihnen abends aus, die<br />

<strong>Universität</strong> stellt sich vor. Wenn man sich dann dort anmeldet, wird man, mit<br />

einem bisschen Glück, ausgewählt und zu einem Interview eingeladen. Man<br />

muss Essays schreiben, wieso man an diese Uni möchte und alle möglichen<br />

Fragen beantworten. Viele Bewerber werden dann auch abgelehnt.<br />

Was machen Sie in Ihrem Arbeitskreis?<br />

Das ist eine Frage, für die ich die nächsten zwei Tage für eine Antwort<br />

bräuchte. Kurz gefasst: heterogene Katalyse. Wir beschäftigen uns mit solchen<br />

Feststoffen als Katalysatoren, die eine definierte Porosität haben. Bei fast allen<br />

Materialien, die wir uns ansehen, geht es darum, dass die Poren eine bestimmte<br />

Größe oder Struktur haben. Das ist das einende Element. Dann beschäftigen<br />

wir uns Redoxkatalysatoren, also Katalysatoren, die entweder Oxidation oder<br />

Reduktion katalysieren. Die aktiven Zentren sitzen entweder in dem<br />

Feststoffgerüst auf einer definierten Position oder sie sind Nanopartikel, z.B.<br />

von Metallen oder das ganze poröse System besteht aus dem redoxaktiven<br />

Material . Ein weiteres Gebiet, das wir bearbeiten, könnten man nachhaltige<br />

Chemie oder „Green Chemistry“ beschreiben. Nicht Umweltschutz, das<br />

machen wir zwar auch, aber eher im Sinne von Vermeidungsstrategien. Wir<br />

stellen uns sozusagen die Frage „Wie kann man durch Katalyse von Anfang an<br />

die Entstehung von Umweltproblemen vermeiden?“. Ein wichtiger Teil unserer<br />

Aktivitäten richtet sich auf neue Lösungsmittel, im allgemeinsten Sinne. Dazu<br />

gehören z.B. überkritisches CO2 und Wasser Auch ionische Flüssigkeiten<br />

könnten wir demnächst dazu nehmen. Im Wesentlichen sind das die drei Felder:<br />

erstens Katalysatoren, also Materialien mit definierter Porosität und<br />

Nanostrukturierung, zweitens Nachhaltigkeit und Umweltschutz und drittens<br />

neuartigen Lösungsmittel, das wir gerne als „Solvent Engineering“<br />

bezeichnen. Durch die neue Stelle hier in <strong>Leipzig</strong> kommt jetzt natürlich immer<br />

wieder etwas Neues dazu. Am Institut für Nichtklassische Chemie zum Beispiel<br />

wird sehr viel Adsorption gemacht, z.B. in den Bereichen Abluftreinigung oder<br />

Biomethan. Wir haben auch angefangen mit Kollegen aus der Bauchemie<br />

gemeinsame Projekte zu diskutieren. Ein interessanter Ansatz ist unseres<br />

Erachtens, dass man Wände mit einer „Farbe“ anstreichen oder mit einem<br />

Putz versehen könnte, in der bzw. in dem ein Katalysator drin ist, der die Luft<br />

in der Umgebung reinigt. Die Umweltgifte oder unangenehm riechenden<br />

Substanzen werden durch den Einfluss des Tageslichts an dem Katalysator<br />

zersetzt. In Großstädten wäre das sicherlich sehr nützlich.<br />

Sie hatten Ihre Frau erwähnt. Haben Sie Familie? Sind sie schon hier oder<br />

noch in Stuttgart?<br />

Wie schon gesagt, ich bin verheiratet. Wir haben keine Kinder, aber nicht, dass<br />

wir das nicht wollten, sondern es hat sich einfach nicht ergeben. Das ist jetzt<br />

kein generelles Statement gegen Kinder, aber so, wie wir momentan beide<br />

unseren Job betreiben, wäre das sicherlich schwierig. Sie sollen aber nicht den<br />

Eindruck bekommen, dass Familie nicht vereinbar wäre mit dem


Chemiestudium oder gar mit einer beruflichen Tätigkeit als Chemiker oder als<br />

Forscher ganz allgemein. Da muss man sich halt gut organisieren. Meine Frau<br />

ist Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat gerade habilitiert, und vertritt derzeit<br />

eine <strong>Prof</strong>essur in Freiburg. Wir sind also die Woche über sehr weit<br />

auseinander. Deswegen versucht meine Frau momentan, auch eine Stelle hier<br />

in der Nähe zu bekommen. Im Moment aber pendleich an den Wochenenden<br />

nach Stuttgart, entweder mit dem Zug oder mit dem Flugzeug. Aber da plagt<br />

einen auch ein wenig das schlechte CO 2 -Gewissen.<br />

Herzlichen Dank für dieses Interview! Mario Ficker

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