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Investieren in Waldklimaprojekte - Global Nature Fund

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Projektbeispiel 2: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung lokaler Geme<strong>in</strong>den im Makira-Projekt (Madagaskar)<br />

Das Makira-Projekt im Osten Madagaskars wird durch so unterschiedliche Akteure wie die Unternehmen<br />

Mitsubishi, Johnson & Johnson und Dell oder etwa Rockstars wie Pearl Jam und die Dixie Chicks f<strong>in</strong>anziert.<br />

Die US-amerikanische Wildlife Conservation Society (WCS) führt das Vorhaben <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />

mit dem madagassischen Umweltm<strong>in</strong>isterium vor Ort durch. Das Projekt zeigt auf <strong>in</strong>teressante Weise, wie<br />

bei <strong>Waldklimaprojekte</strong>n die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigt und positive Wirkungen<br />

für die Menschen angestrebt werden können. In dem <strong>in</strong>sgesamt knapp 700.000 Hektar großen Regenwaldgebiet<br />

leben etwa 150.000 Menschen. Die allermeisten von ihnen betreiben Landwirtschaft sowohl<br />

für den Eigenbedarf als auch zur E<strong>in</strong>kommensgenerierung. Dafür betreiben sie z.T. Brandrodungspraktiken<br />

zur Vorbereitung von Flächen für den Reisanbau. Das ist e<strong>in</strong>e der Hauptursachen für den fortschreitenden<br />

Rückgang der <strong>in</strong>takten Waldflächen. Das Makira-Projekt hat deshalb die Aufgabe, die Wälder vor der<br />

Rodung zu schützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Möglichkeiten der lokalen Geme<strong>in</strong>den zur<br />

Nahrungsmittelproduktion und E<strong>in</strong>kommensgenerierung aufrechterhalten bleiben.<br />

Das Konzept, das hierfür erarbeitet wurde, sieht e<strong>in</strong>e Dezentralisierung des Managements der Flächen vor<br />

und b<strong>in</strong>det so die lokalen Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>: Angrenzend an die Kernzone des Projektgebiets, <strong>in</strong> der jegliche<br />

Nutzung des Waldes untersagt ist, wurde e<strong>in</strong>e „Community Management Zone“ e<strong>in</strong>gerichtet. In dieser<br />

Zone herrscht der größte Nutzungsdruck auf den Wald, da die hier lebenden und <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 120 Geme<strong>in</strong>den<br />

zusammengeschlossenen Haushalte ihre Rodungsaktivitäten auf immer neue Flächen ausweiten. Im<br />

Rahmen des Makira-Projekts werden nun Verträge zwischen der Regierung Madagaskars, dem formalen<br />

Eigentümer des Landes, und den Geme<strong>in</strong>den geschlossen. Die Verträge übertragen die Verantwortung für<br />

die Planung und das Management der lokalen Landnutzung an hierfür geschaffene Geme<strong>in</strong>de-Komitees<br />

und schreiben e<strong>in</strong> Verbot der Brandrodungspraktiken sowie von kommerzieller forstlicher Nutzung (Verkauf<br />

von Holz) vor. Auf diese Weise wird zwar das Voranschreiten der Entwaldung gestoppt, den Menschen<br />

werden jedoch durch die Verbote auch wichtige Grundlagen ihrer Nahrungsmittelversorgung und E<strong>in</strong>kommensschaffung<br />

genommen. Um hierfür e<strong>in</strong>en Ausgleich zu schaffen, bestehen weitere Komponenten des<br />

Makira-Projekts dar<strong>in</strong>, alternative Landnutzungsformen wie verbesserte Fruchtfolgen oder <strong>in</strong>tensivierten<br />

Reisanbau zu fördern, sowie neue E<strong>in</strong>kommensmöglichkeiten zu schaffen, etwa im Öko-Tourismus oder<br />

durch die Produktion und Vermarktung von Bio-Produkten (Bio-Vanille und -Nelken, Öko-Seide).<br />

Der ganzheitliche Ansatz des Projektes spiegelt sich auch <strong>in</strong> dem Modell wider, nach dem die Verteilung<br />

der E<strong>in</strong>nahmen aus dem Verkauf der hier generierten Kohlenstoffzertifikate geregelt ist: Rund e<strong>in</strong> Viertel<br />

geht an die Wildlife Conservation<br />

Society (WCS), die<br />

damit u.a. die Projektkomponenten<br />

zur Förderung<br />

neuer E<strong>in</strong>kommensquellen<br />

und alternativer Landnutzungsformen<br />

f<strong>in</strong>anziert.<br />

Der größte Anteil der Gelder<br />

– etwa 50 Prozent –<br />

soll direkt den Geme<strong>in</strong>den<br />

zukommen. Dazu wird e<strong>in</strong><br />

Fonds etabliert, aus dem sie<br />

f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />

für ihre Waldschutz- und<br />

Entwicklungsaktivitäten<br />

erhalten.<br />

Agroforstwirtschaft, hier mit Bananenanbau, ist e<strong>in</strong>e Möglichkeit nachhaltiger Landnutzung,<br />

die alternative E<strong>in</strong>kommensquellen für die lokale Bevölkerung schaffen kann.<br />

Leitl<strong>in</strong>ien<br />

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