21.11.2013 Aufrufe

PISA 2009 und Gender (pdf, 1009 KB)

PISA 2009 und Gender (pdf, 1009 KB)

PISA 2009 und Gender (pdf, 1009 KB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Das Leseengagement der österreichischen Schüler/innen<br />

2.1 Das Leseengagement der 15-/16-Jährigen<br />

Jugendliche sollen am Ende der Pflichtschulzeit nicht nur über ausreichende Lesefähigkeiten verfügen, sondern – im<br />

Sinne des lebenslangen Lernens – auch motiviert sein, sich mit Lesen zu beschäftigen. Das Leseengagement der Jugendlichen<br />

ist daher ein wichtiges Resultat von Schule <strong>und</strong> Unterricht (OECD, 2010c). In Österreich <strong>und</strong> in den meisten<br />

Vergleichsländern sind Mädchen deutlich aktiver beim Lesen als ihre männlichen Kollegen. Einzig beim Lesen am Computer<br />

zeigen auch Burschen mehrheitlich ein hohes Engagement.<br />

Bei <strong>PISA</strong> <strong>2009</strong> wurden die Schüler/innen zu ihrem Leseengagement<br />

befragt, konkret dazu, ob sie Freude am Lesen<br />

empfinden, in welchem Ausmaß sie sich mit unterschiedlichen<br />

Lesestoffen <strong>und</strong> -medien beschäftigen <strong>und</strong> wie oft sie<br />

zum Vergnügen lesen.<br />

Die Abbildungen 2.1 A, B <strong>und</strong> C zeigen die Mittelwerte von<br />

Österreich <strong>und</strong> den 15 Vergleichsländern (s. S. 12) getrennt<br />

nach Mädchen <strong>und</strong> Burschen für die Lesefreude, die Nutzung<br />

verschiedener Lesemedien <strong>und</strong> die Online-Leseaktivitäten<br />

(s. Lesehinweis 1, im Anhang A1). In Abbildung 2.1<br />

D ist der Anteil jener Schüler/innen dargestellt, die angeben,<br />

nicht zum Vergnügen zu lesen. Die Länder sind jeweils nach<br />

dem Mittelwert auf der Lese-Gesamtskala gereiht, um allfällige<br />

Zusammenhänge zwischen den Skalen <strong>und</strong> der Lesekompetenz<br />

auf Länderebene ersichtlich zu machen.<br />

Lesefreude<br />

Zählen die Jugendlichen das Lesen zu ihren liebsten Hobbys<br />

<strong>und</strong> freuen sie sich, wenn sie ein Buch geschenkt bekommen?<br />

Oder lesen sie nur, wenn sie müssen, oder um Informationen<br />

zu bekommen, die sie brauchen? Mit solchen<br />

<strong>und</strong> ähnlichen Fragen (s. Tab. A4) wurde die Lesefreude der<br />

Jugendlichen erhoben.<br />

Abb. 2.1 A zeigt die niedrige bis mittelmäßige Lesefreude<br />

der Jugendlichen in Österreich <strong>und</strong> den 15 Vergleichsländern.<br />

In drei Viertel der Länder (inklusive Österreich) liegt<br />

das Mittel (blauer Querstrich) sogar unter dem OECD-<br />

Durchschnitt. Für dieses schlechte Ergebnis ist aber ausschließlich<br />

die sehr geringe Lust der Burschen am Lesen<br />

verantwortlich (blaue Symbole). Denn in allen 16 Ländern<br />

haben Mädchen (orange Symbole) deutlich mehr Spaß am<br />

Lesen als ihre männlichen Alterskollegen. In Österreich<br />

zeigte sich bereits bei <strong>PISA</strong> 2000 ein ähnliches Ergebnis (s.<br />

Schwantner, <strong>2009</strong>, S. 138).<br />

Die geringe Lesefreude bei den österreichischen Jugendlichen<br />

drückt sich dadurch aus, dass etwa die Hälfte der<br />

Schüler/innen nur lesen, „wenn sie müssen“ oder um an<br />

Informationen zu kommen, „die sie brauchen“. Immerhin<br />

noch 27 % zählen Lesen zu ihren liebsten Hobbys <strong>und</strong><br />

schmökern freiwillig <strong>und</strong> gern – meistens sind es Mädchen.<br />

Damit unterscheiden wir uns nicht vom OECD-Durchschnitt<br />

(s. Tab. A4).<br />

In allen dargestellten Ländern zeigen Schüler/innen mit<br />

hoher Lesefreude auch eine höhere Lesekompetenz (s. Tab.<br />

A5). Dieser Zusammenhang kann jedoch auch umgekehrt<br />

wirken, indem Schüler/innen, die besser lesen können,<br />

mehr Freude am Lesen haben.<br />

unter OECD-Schnitt über OECD-Schnitt<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0.0<br />

–0.2<br />

–0.4<br />

–0.6<br />

Lesefreude<br />

OECD-Mittelwert<br />

unter OECD-Schnitt über OECD-Schnitt<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0.0<br />

–0.2<br />

–0.4<br />

–0.6<br />

Nutzung unterschiedlicher Lesematerialien<br />

OECD-Mittelwert<br />

–0.8<br />

FIN<br />

NLD<br />

BEL<br />

CHE<br />

DEU<br />

SWE<br />

IRL<br />

DNK<br />

HUN<br />

GBR<br />

ITA<br />

SVN<br />

CZE<br />

SVK<br />

LUX<br />

AUT<br />

–0.8<br />

FIN<br />

NLD<br />

BEL<br />

CHE<br />

DEU<br />

SWE<br />

IRL<br />

DNK<br />

HUN<br />

GBR<br />

ITA<br />

SVN<br />

CZE<br />

SVK<br />

LUX<br />

AUT<br />

Abbildung 2.1 A: Lesefreude in den Vergleichsländern<br />

(<strong>PISA</strong> <strong>2009</strong>)<br />

Abbildung 2.1 B: Nutzung unterschiedlicher Lesematerialien<br />

in den Vergleichsländern (<strong>PISA</strong> <strong>2009</strong>)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!