Der Nationale Integrationsplan: eine Agenda auf dem Prüfstand
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Ausbildungsmarkt die Ausbildungssituation<br />
von jungen Menschen mit Migrationshintergrund<br />
verschlechtert hat“. 11 Die Aussagen<br />
belegen, dass Bildung, insbesondere berufl iche<br />
Bildung, für Migrantinnen und Migranten<br />
in den nächsten Jahren immer wichtiger<br />
wird. Auch die MSO sehen hier die besonderen<br />
Herausforderungen. Des Weiteren<br />
beschäftigten sich die Arbeitsgruppen der<br />
Tagung mit den Themen Elternarbeit, Übergang<br />
Schule - Beruf, Ausbildungsbegleitende<br />
Hilfen, berufl iche Orientierung und<br />
ausländische Betriebe als Ausbilder.<br />
Chancen und Perspektiven<br />
Im ersten Jahr seit s<strong>eine</strong>r Gründung hat<br />
das Forum der Migrantinnen und Migranten<br />
gezeigt, dass es in der Lage ist, die gesellschaftspolitischen<br />
Entwicklungen zu<br />
verfolgen und zu aktuellen Geschehen<br />
klar Position zu beziehen. Die Voraussetzungen<br />
für <strong>eine</strong> Weiterentwicklung des<br />
Forums seitens des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes<br />
sind positiv. Das Forum erhält<br />
vom PARITÄTISCHEN organisatorische<br />
Unterstützung über die zentrale Koordinierungsstelle<br />
für Ausländerarbeit im PARI-<br />
TÄTISCHEN Gesamtverband.<br />
Die Vollversammlung des Forums hat 2008<br />
wesentliche Perspektiven der nächsten Jahre<br />
vorgezeichnet. So plädierten die Delegierten<br />
u. a. dafür, zukünftig den Informationsaustausch<br />
und die Vernetzung zwischen den<br />
MSO und <strong>dem</strong> Forum zu verbessern, Strukturen<br />
zur Qualifi zierung und Professionalisierung<br />
von MSO <strong>auf</strong>zubauen und die<br />
Ressourcen von MSO gezielter zu nutzen<br />
Historischer Hintergrund<br />
Im Fokus dreizehn Heft 2 2008 | 41<br />
Die Geschichte der Arbeitsmigration in der Bundesrepublik<br />
Deutschland beginnt offi ziell mit <strong>dem</strong> Anwerbeabkommen mit<br />
Italien 1955. Dem folgten weitere Vereinbarungen mit Spanien<br />
und Griechenland (1960), Türkei (1961), Marokko (1963), Portugal<br />
(1964),Tunesien (1965) und Jugoslawien (1968).<br />
Die DDR warb seit 1966 ausländische Arbeitskräfte an, da vor allem<br />
bis zum Mauerbau 1961 etliche Arbeiterinnen und Fachkräfte<br />
nach Westdeutschland abgewandert waren. Die neuen Arbeitskräfte<br />
kamen in der Regel aus den sogenannten „Sozialistischen<br />
Bruderländern“. Vietnamesen bildeten die größte Gruppe, weitere<br />
Arbeitnehmer/innen kamen vor allem aus Mosambik, Polen<br />
und Algerien 12 .<br />
und erkennbar zu machen. <strong>Der</strong> Kontakt<strong>auf</strong>bau<br />
zur Bundesantidiskriminierungsstelle<br />
steht ebenfalls <strong>auf</strong> der Wunschliste der Delegierten.<br />
Werden die vorhandenen Möglichkeiten<br />
effektiv genutzt, kann das Forum die<br />
Aufgabe als „Kommunikations-Plattform“<br />
innerhalb des Verbandes erfüllen und gleichzeitig<br />
ein wirksames Sprachrohr nach außen<br />
bleiben.<br />
Für <strong>eine</strong> weiterhin erfolgreiche Arbeit des<br />
Forums der Migrantinnen und Migranten<br />
ist im Sinne der oben genannten Ziele und<br />
Wünsche sowohl <strong>eine</strong> stetige und zeitnahe<br />
Information der MSO im PARITÄTISCHEN<br />
durch die Sprecher/innen und den Beirat<br />
des Forums notwendig, als auch die Bereitschaft<br />
der MSO, sich aktiv in das Forum einzubringen.<br />
Unter diesen Voraussetzungen<br />
kann die bisher geleistete gute Arbeit auch<br />
in der Zukunft weitergeführt werden.<br />
12 Siehe: www.bpb.de,<br />
Link: Migration in<br />
Deutschland,<br />
siehe auch<br />
www.zuwanderung.de<br />
<strong>Der</strong> Autor:<br />
<strong>Der</strong> Diplom-Politologe<br />
Dr. Mehmet Alpbek ist<br />
Mitglied im Türkischen<br />
Elternverein Berlin-Brandenburg<br />
und leitet das<br />
Projekt Elternlotsen Berlin-Mitte<br />
des Türkischen<br />
Bunds Berlin-Brandenburg.<br />
Er war von März<br />
2007 bis Mai 2008 im<br />
Beirat des Forums der<br />
Migrantinnen und Migranten.<br />
E-Mail:<br />
malpbek@yahoo.de