Leider geil

Wie beurteilen Sie denn die Zukunft des Fernsehens gerade im Hinblick auf die neuen
Medien?
Ich glaube nicht, dass das Fernsehen irgendwann ausstirbt. Dafür haben die
Menschen immer noch ein zu großes Bedürfnis, sich über Sendungen auszutauschen,
die sie gleichzeitig gesehen haben, wie über ein Fußballspiel oder den neuen ‚Tatort‘.
Meiner Meinung nach aber wird es künftig mehr Nischensender geben, die ein
spezielles Publikum ansprechen. Das Fernsehen wird sich verändern. So wie sich
jeder im Internet seine gewünschten Inhalte aussuchen kann, so wird sich auch das
Fernsehen in dieser Hinsicht breiter aufstellen, etwa indem man über Apps einzeln
buchbare Inhalte anbietet.
Würde man Ihr Buch verfilmen, wer wäre der perfekte Hauptdarsteller?
Matthias Schweighöfer! Wird von seiner Freundin verlassen und lebt ein Wochenende
lang ohne Rücksicht auf Verluste.
Sie standen auch mal als Schauspieler vor der Kamera, hatten Ihren ersten Auftritt mit 14
Jahren neben Götz George. Ein Vorbild für Sie?
Auf jeden Fall ein toller Schauspieler. Und Götz George war insofern ein Vorbild für
mich, als dass ich damals unbedingt Schauspieler werden wollte – und er daraufhin zu
mir sagte: „Du machst erst mal die Schule fertig!“ An diesen Rat habe ich mich
gehalten.
Sie haben dann als Schauspieler eine Ausbildung am berühmten Strasberg Institute
absolviert. Damit konnten Sie sicher beeindrucken
Das Thema wäre eher eine Option für einen zweiten Band, der dann heißen könnte:
‚Leider doch nicht so geil‘. Das Strasberg-Institute hat ein sehr gutes Renommee, war
aber eher enttäuschend für mich: Dort war zur gleichen Zeit die Freundin eines
deutschen Weltfußballers. Frappierend talentfrei. Und andere Leute, die die Schule nur
ihres Namens wegen besuchten. Was die Ausbildung zum Schauspieler betrifft, gibt
es mit Sicherheit bessere Möglichkeiten. Aber ich habe damals dort auch eine Writing
Class besucht, und insofern hat sich der Trip für mich gelohnt.
An was schreiben Sie zurzeit?
am Drehbuch zu einer Kino-Komödie. Vom Humor her geht das auch in die
Richtung ‚Leider geil‘. Mehr darf ich noch nicht verraten!
Autor: Steffen Wulf
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