Ostern 2013 - St. Rupert
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20 Misereor<br />
Hunger – Thema der Misereor Fastenaktion <strong>2013</strong><br />
Hunger ist nicht in erster Linie eine Frage der ausreichenden Nahrungs mittelproduktion,<br />
sondern eine Frage von Chancen und gerechten Rahmenbedingungen.<br />
Wer Hunger besiegen will, muss den Menschen die Möglichkeit geben,<br />
Nahrungsmittel zu kaufen oder selbst zu erzeugen. Widersprüchlich erscheint,<br />
dass Hunger gerade unter Landarbeiter- und Bauernfamilien besonders verbreitet<br />
ist. Rund 80 % der 870 Millionen Hungernden leben im ländlichen Raum.<br />
Die Ursachen für Hunger sind vielfältig: Vielen Menschen wird der Zugang zu<br />
lebenswichtigen Ressourcen wie Acker- und Weideland oder Wasser verwehrt.<br />
Andere verlieren ihre Lebensgrundlage, weil Böden unfruchtbar werden und<br />
Wasserquellen versiegen, weil Pflanzen- und Tierarten verschwinden oder weil<br />
ihnen traditionelle Nutzungsrechte und lokale Märkte streitig gemacht werden.<br />
Die Situation vieler Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern wird intensiv<br />
durch die nationale und internationale Politik bestimmt.<br />
Besonders großen Einfluss hatten:<br />
• die Intensivierung der Landwirtschaft (in früheren Jahrzehnten durch die Grüne<br />
Revolution, aktuell durch die „Gen-Revolution“);<br />
• die Ermöglichung der Patentierung von Saatgut;<br />
• die undifferenzierte Liberalisierung des weltweiten Agrarhandels.<br />
Viele dieser Entwicklungen und veränderten Rahmenbedingungen gingen zu<br />
Lasten der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Dabei sind es gerade die Kleinbauern,<br />
die maßgeblich zur Produktion von Grundnahrungsmitteln beitragen.<br />
Hunger ist auch das Ergebnis ungerechter Verteilung von strategischen<br />
Ressourcen. Dies hindert viele Menschen daran, selbst für ihre Ernährung zu<br />
sorgen. Dieser Zustand verletzt somit elementare wirtschaftliche, soziale und<br />
kulturelle Menschenrechte.<br />
Vor diesem Hintergrund setzt sich MISEREOR für eine Verbesserung des Rechts<br />
auf Zugang zu Ressourcen ein. Die Befähigung der ländlichen Bevölkerung, ihre<br />
Interessen zu vertreten und die politischen Rahmenbedingungen zu beeinflussen,<br />
nimmt dabei einen zentralen <strong>St</strong>ellenwert ein.