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22<br />
Rat & Tat<br />
Mahlzeit, Baby!<br />
Text & Fotos: Simone Liss<br />
Matschepampe: Henri hat seinen Gemüsebrei <strong>zum</strong> Fressen g<strong>er</strong>n.<br />
<strong>Sie</strong> ist w<strong>er</strong>tvoll<strong>er</strong> als ein kleines Steak<br />
– Mutt<strong>er</strong>s Milch. <strong>Sie</strong> ist portioni<strong>er</strong>t, p<strong>er</strong>fekt<br />
temp<strong>er</strong>i<strong>er</strong>t und hübsch v<strong>er</strong>packt. Vor<br />
allem ab<strong>er</strong> gesund: <strong>Sie</strong> entschärft Gifte,<br />
schützt vor Durchfall<strong>er</strong>reg<strong>er</strong>n und stärkt<br />
das Immunsystem. Mit einem halben<br />
Jahr sind Babys b<strong>er</strong>eit <strong>für</strong> mehr als nur<br />
Milch – jetzt beginnt die Brei-Zeit. D<strong>er</strong><br />
tägliche Kampf mit Löffel, Lätzchen und<br />
dem kleinen Leck<strong>er</strong>mäulchen geht los.<br />
Henri mag's nicht heiß, sond<strong>er</strong>n<br />
süß. Für ein Schälchen<br />
Hirsebrei mit Apfel- od<strong>er</strong><br />
Bananenmus würde d<strong>er</strong> zehn Monate<br />
alte Blondschopf sein Schmusetuch<br />
h<strong>er</strong>geben. Ab<strong>er</strong> auch <strong>für</strong> ein Püree aus<br />
Karotte, Kartoffel, Kürbis und Rind<strong>er</strong>hack<br />
würde d<strong>er</strong> junge Mann sei<br />
nen Urlaubsplatz an d<strong>er</strong> Côte d'Azur<br />
tauschen. In Frankreich essen die<br />
Kleinsten schon Artischocken-Brei<br />
und Mango-mus. Warum man hi<strong>er</strong>zulande<br />
so vorsichtig ist/isst? „Wir haben<br />
eine and<strong>er</strong>e Esstradition. Auch bei<br />
uns könnten Babys Artischocken od<strong>er</strong><br />
Mangos essen. Ab<strong>er</strong> ihre Elt<strong>er</strong>n kaufen<br />
nun mal die Gläschen“, sagt Ernährungswissenschaftl<strong>er</strong>in<br />
Mathilde<br />
K<strong>er</strong>sting vom Forschungsinstitut <strong>für</strong><br />
Kind<strong>er</strong><strong>er</strong>nährung in Dortmund. Die<br />
Dortmund<strong>er</strong> Forsch<strong>er</strong> empfehlen,<br />
spätestens ab dem siebten Lebensmonat<br />
mit d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Breimahlzeit zu<br />
beginnen. Ideal <strong>für</strong> den Start seien<br />
Karotten, sie schmecken angenehm<br />
süß. Weit<strong>er</strong><strong>er</strong> Vorteil: Babys reagi<strong>er</strong>en<br />
selten all<strong>er</strong>gisch auf dieses Gemüse.<br />
All<strong>er</strong>dings bekommen manche Kind<strong>er</strong><br />
zu Beginn davon V<strong>er</strong>stopfung. Henris<br />
Elt<strong>er</strong>n Thomas und Claudia haben auf<br />
Fenchel, Pastinake, Kürbis und Spinat<br />
gesetzt. Ihr Kurz<strong>er</strong> hat sich schnell<br />
daran gewöhnt und ein paar Wochen<br />
spät<strong>er</strong> mit Wohlwollen auf mag<strong>er</strong>es<br />
Rind- und Putenfleisch reagi<strong>er</strong>t.<br />
In Frankreich geben Mütt<strong>er</strong>n ihren<br />
Kind<strong>er</strong>n auch grüne Sorten, die<br />
manchmal leicht bitt<strong>er</strong> schmecken. So<br />
stehen etwa montags Karotte, dienstags<br />
Zucchini und mittwochs Spinat<br />
auf dem Speiseplan, was eindeutig<br />
Vorteile hat: Die Babys l<strong>er</strong>nen dabei<br />
mehr unt<strong>er</strong>schiedliche Lebensmittel<br />
kennen und spätestens beim zehnten<br />
V<strong>er</strong>such ist es ihnen egal, ob das Gemüse<br />
rot, grün od<strong>er</strong> gelb ist. „Durch<br />
die Abwechslung sind die Kleinen<br />
spät<strong>er</strong> offen<strong>er</strong> <strong>für</strong> neue Geschmacksrichtungen.<br />
Dennoch haben sie nicht<br />
häufig<strong>er</strong> All<strong>er</strong>gien als deutsche Kind<strong>er</strong>“,<br />
sagt Mathilde K<strong>er</strong>sting. Auch<br />
deutsche Ernährungsb<strong>er</strong>at<strong>er</strong> haben<br />
ihre Empfehlungen inzwischen umgeschrieben.<br />
Die früh<strong>er</strong>e Devise „Jede<br />
Woche nur ein neues Gemüse“ ist passé.<br />
Zwar schmecken Milch- und<br />
Obstbreie <strong>für</strong> Erwachsene oft fad,<br />
doch Nachsüßen ist tabu. Auch Zutaten<br />
wie Nüsse od<strong>er</strong> Zimt sehen die<br />
Dortmund<strong>er</strong> Exp<strong>er</strong>ten skeptisch: Manche<br />
Kind<strong>er</strong> können darauf all<strong>er</strong>gisch<br />
reagi<strong>er</strong>en. Das Gleiche wie <strong>für</strong> die<br />
Süße im Milchbrei gilt <strong>für</strong> die Würze<br />
im Gemüsebrei – Salz und Gewürze<br />
können die empfindliche V<strong>er</strong>dauung<br />
d<strong>er</strong> Babys stören. Für Elt<strong>er</strong>n deshalb<br />
d<strong>er</strong> Tipp: Je kürz<strong>er</strong> die Zutatenliste,<br />
desto bess<strong>er</strong>.<br />
Die richtige Reihenfolge<br />
1. Gemüsebrei: Als <strong>er</strong>ste Beikost etwa<br />
nach dem fünften Monat eignet sich<br />
B a b y- S c h l i n g e l 2 012