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Rat & Tat<br />

Mahlzeit, Baby!<br />

Text & Fotos: Simone Liss<br />

Matschepampe: Henri hat seinen Gemüsebrei <strong>zum</strong> Fressen g<strong>er</strong>n.<br />

<strong>Sie</strong> ist w<strong>er</strong>tvoll<strong>er</strong> als ein kleines Steak<br />

– Mutt<strong>er</strong>s Milch. <strong>Sie</strong> ist portioni<strong>er</strong>t, p<strong>er</strong>fekt<br />

temp<strong>er</strong>i<strong>er</strong>t und hübsch v<strong>er</strong>packt. Vor<br />

allem ab<strong>er</strong> gesund: <strong>Sie</strong> entschärft Gifte,<br />

schützt vor Durchfall<strong>er</strong>reg<strong>er</strong>n und stärkt<br />

das Immunsystem. Mit einem halben<br />

Jahr sind Babys b<strong>er</strong>eit <strong>für</strong> mehr als nur<br />

Milch – jetzt beginnt die Brei-Zeit. D<strong>er</strong><br />

tägliche Kampf mit Löffel, Lätzchen und<br />

dem kleinen Leck<strong>er</strong>mäulchen geht los.<br />

Henri mag's nicht heiß, sond<strong>er</strong>n<br />

süß. Für ein Schälchen<br />

Hirsebrei mit Apfel- od<strong>er</strong><br />

Bananenmus würde d<strong>er</strong> zehn Monate<br />

alte Blondschopf sein Schmusetuch<br />

h<strong>er</strong>geben. Ab<strong>er</strong> auch <strong>für</strong> ein Püree aus<br />

Karotte, Kartoffel, Kürbis und Rind<strong>er</strong>hack<br />

würde d<strong>er</strong> junge Mann sei­<br />

nen Urlaubsplatz an d<strong>er</strong> Côte d'Azur<br />

tauschen. In Frankreich essen die<br />

Kleinsten schon Artischocken-Brei<br />

und Mango-mus. Warum man hi<strong>er</strong>zulande<br />

so vorsichtig ist/isst? „Wir haben<br />

eine and<strong>er</strong>e Esstradition. Auch bei<br />

uns könnten Babys Artischocken od<strong>er</strong><br />

Mangos essen. Ab<strong>er</strong> ihre Elt<strong>er</strong>n kaufen<br />

nun mal die Gläschen“, sagt Ernährungswissenschaftl<strong>er</strong>in<br />

Mathilde<br />

K<strong>er</strong>sting vom Forschungsinstitut <strong>für</strong><br />

Kind<strong>er</strong><strong>er</strong>nährung in Dortmund. Die<br />

Dortmund<strong>er</strong> Forsch<strong>er</strong> empfehlen,<br />

spätestens ab dem siebten Lebensmonat<br />

mit d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Breimahlzeit zu<br />

beginnen. Ideal <strong>für</strong> den Start seien<br />

Karotten, sie schmecken angenehm<br />

süß. Weit<strong>er</strong><strong>er</strong> Vorteil: Babys reagi<strong>er</strong>en<br />

selten all<strong>er</strong>gisch auf dieses Gemüse.<br />

All<strong>er</strong>dings bekommen manche Kind<strong>er</strong><br />

zu Beginn davon V<strong>er</strong>stopfung. Henris<br />

Elt<strong>er</strong>n Thomas und Claudia haben auf<br />

Fenchel, Pastinake, Kürbis und Spinat<br />

gesetzt. Ihr Kurz<strong>er</strong> hat sich schnell<br />

daran gewöhnt und ein paar Wochen<br />

spät<strong>er</strong> mit Wohlwollen auf mag<strong>er</strong>es<br />

Rind- und Putenfleisch reagi<strong>er</strong>t.<br />

In Frankreich geben Mütt<strong>er</strong>n ihren<br />

Kind<strong>er</strong>n auch grüne Sorten, die<br />

manchmal leicht bitt<strong>er</strong> schmecken. So<br />

stehen etwa montags Karotte, dienstags<br />

Zucchini und mittwochs Spinat<br />

auf dem Speiseplan, was eindeutig<br />

Vorteile hat: Die Babys l<strong>er</strong>nen dabei<br />

mehr unt<strong>er</strong>schiedliche Lebensmittel<br />

kennen und spätestens beim zehnten<br />

V<strong>er</strong>such ist es ihnen egal, ob das Gemüse<br />

rot, grün od<strong>er</strong> gelb ist. „Durch<br />

die Abwechslung sind die Kleinen<br />

spät<strong>er</strong> offen<strong>er</strong> <strong>für</strong> neue Geschmacksrichtungen.<br />

Dennoch haben sie nicht<br />

häufig<strong>er</strong> All<strong>er</strong>gien als deutsche Kind<strong>er</strong>“,<br />

sagt Mathilde K<strong>er</strong>sting. Auch<br />

deutsche Ernährungsb<strong>er</strong>at<strong>er</strong> haben<br />

ihre Empfehlungen inzwischen umgeschrieben.<br />

Die früh<strong>er</strong>e Devise „Jede<br />

Woche nur ein neues Gemüse“ ist passé.<br />

Zwar schmecken Milch- und<br />

Obstbreie <strong>für</strong> Erwachsene oft fad,<br />

doch Nachsüßen ist tabu. Auch Zutaten<br />

wie Nüsse od<strong>er</strong> Zimt sehen die<br />

Dortmund<strong>er</strong> Exp<strong>er</strong>ten skeptisch: Manche<br />

Kind<strong>er</strong> können darauf all<strong>er</strong>gisch<br />

reagi<strong>er</strong>en. Das Gleiche wie <strong>für</strong> die<br />

Süße im Milchbrei gilt <strong>für</strong> die Würze<br />

im Gemüsebrei – Salz und Gewürze<br />

können die empfindliche V<strong>er</strong>dauung<br />

d<strong>er</strong> Babys stören. Für Elt<strong>er</strong>n deshalb<br />

d<strong>er</strong> Tipp: Je kürz<strong>er</strong> die Zutatenliste,<br />

desto bess<strong>er</strong>.<br />

Die richtige Reihenfolge<br />

1. Gemüsebrei: Als <strong>er</strong>ste Beikost etwa<br />

nach dem fünften Monat eignet sich<br />

B a b y- S c h l i n g e l 2 012

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