3.2 Das Quenchdetektions-System der W 7-X Spule - Bibliothek ...
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3.3 Sicherheitsentladung<br />
Ein sehr wichtiger elektrischer Schaltkreis in <strong>der</strong> Stromversorgung eines Supraleitermagneten<br />
ist eine Schaltanlage, mit <strong>der</strong> im Falle des Übergangs in die Normalleitung (Quench) die<br />
magnetisch gespeicherte Energie aus dem Supraleitermagnet herausgenommen werden<br />
muss. Schon bei <strong>der</strong> Auslegung muss dies durch den Kupferquerschnitt im Supaleiterkabel<br />
und <strong>der</strong> zulässigen elektrischen Entladespannung berücksichtigt werden [3.3-1].<br />
Der Zusammenhang zwischen <strong>Spule</strong>nstrom I, Entladespannung U, magnetisch gespeicherter<br />
Energie E und <strong>der</strong> Enladezeitkonstante τ lässt sich für die Entladung <strong>der</strong> <strong>Spule</strong> in einen<br />
Wi<strong>der</strong>stand durch die Gleichung<br />
E = U I τ/2 (3.3-1)<br />
beschreiben. Für den Schaltvorgang <strong>der</strong> Energieauskopplung wird im Prinzip die Schaltung<br />
in Abb. 3.3-1 benutzt. Die Stromversorgung ist über Trennschalter (ST) mit <strong>der</strong> positiven und<br />
negativen Stromschiene verbunden, die an <strong>der</strong> <strong>Spule</strong> angeschlossen ist. Der Entladewi<strong>der</strong>stand<br />
(R) ist <strong>der</strong> <strong>Spule</strong> (L) parallel geschaltet. Ein Kurzschlusspfad wird über zwei parallel<br />
geschaltete Lichtbogenschalter (S1, S2) und einem Lichtbogenschalter (S3) in Serie gebildet.<br />
Durch diese Anordnung wird sichergestellt, dass beim Schließen o<strong>der</strong> Öffnen des<br />
Kurzschlusspfades bei Versagen eines Schalters die Entladung noch ohne Störung abläuft.<br />
Damit besitzt die Schaltung eine einfache Redundanz. Die Steuerung des Schaltkreises erfolgt<br />
über eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), die über eine parallel laufende<br />
Relaisschaltung redundant abgesichert ist.<br />
Im Falle <strong>der</strong> Auslösung <strong>der</strong> Sicherheitsentladung werden die Lichtbogenschalter geschlossen.<br />
<strong>Das</strong> Netzgerät wird auf negative Spannung (-30 V) geschaltet, was gleichbedeutend<br />
damit ist, dass das Netzgerät jetzt wie ein Wechselrichter Energie in das Drehstromnetz zurückspeisen<br />
kann. Die <strong>Spule</strong> wird dann durch Schließen von S1, S2 über den Zweig (S1, S2,<br />
S3) kurzgeschlossen. Die Trennschalter (ST) trennen den Entladekreis vom Netzgerät und<br />
die Lichtbogenschalter öffnen alle gleichzeitig. Der steigende Wi<strong>der</strong>stand des Lichtbogens<br />
kommutiert den Strom auf den Wi<strong>der</strong>stand (R), wo dieser dann mit einer Zeitkonstante von<br />
einigen Sekunden exponentiell abklingt. <strong>Das</strong> Netzgerät ist im Falle eines Netzgeräteausfalls<br />
mit einem Überspannungsschutz (OV) geschützt. Ebenso ist ein weiterer Kurzschlußpfad mit<br />
einem strombegrenzenden Wi<strong>der</strong>stand vorhanden, damit ein lichtbogenfreies Öffnen <strong>der</strong><br />
Trennschalter (ST) auch unter diesen Randbedingungen möglich ist. Die Steuerung <strong>der</strong><br />
Schaltanlage korrespondiert mit <strong>der</strong> Steuerung <strong>der</strong> Kryoversorgung und umgekehrt. Im ersten<br />
Fall müssen vor <strong>der</strong> Sicherheitsentladung bestimmte Ventile umgesteuert werden, um<br />
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