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Kap. Z. Zeitreihen

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Übungen<br />

wie bisher im Klinikum, Raum 301<br />

Mo 10-12 Ronny Feuer<br />

Mo 16-17.30 Andreas Matz<br />

Di 11-13 Daniel Samaga<br />

Mi 8-10 Regina Reiner<br />

Mi 14-16 Sven Mensing<br />

Fr 8-10 Sven-Hendrik Lossin<br />

Fr 13-15 Reservezeit


Übersicht<br />

I. Grundlagen<br />

(Merkmale, Verteilung, Mittelwerte)<br />

II. Zusammenhang von Merkmalen<br />

(bedingte W., Bayes, Korrelation, Regression)<br />

III. Stochastische Modelle<br />

(Binomial, Poisson, Normalverteilung)<br />

hier wird fortgesetzt<br />

Heute ganz anderes Thema:<br />

ZEITREIHEN


Z. <strong>Zeitreihen</strong><br />

Z.1 Begriff der Zeitreihe<br />

Z.2 Struktur einer Zeitreihe<br />

Z.3 Formen des Trends<br />

Z.4 Glätten von <strong>Zeitreihen</strong><br />

Z.5 Saisonkomponente


Beispiele für <strong>Zeitreihen</strong><br />

Die meisten ökonomischen Daten sind in Form<br />

von <strong>Zeitreihen</strong> gegeben<br />

• Bruttoinlandsprodukt<br />

• Gewinne, Handelsvolumen, Steuern<br />

• Zahl der Geburten, Studenten, Azubis<br />

• Aktien- und Devisenkurse<br />

Weitere <strong>Zeitreihen</strong>:<br />

Wetter, Sprache, Medizin (EKG)


Z.1 Begriff der Zeitreihe<br />

Eine Zeitreihe ist eine Folge<br />

x 1 , ..., x T<br />

von zeitlich geordneten Werten eines Merkmals.<br />

Durch die Ordnung der Werte unterscheidet<br />

sich die Zeitreihe von einer Stichprobe.<br />

Im allgemeinen nimmt man konstanten Abstand<br />

zwischen aufeinanderfolgenden Zeitpunkten: ein<br />

Jahr, ein Quartal, Monat oder Tag.<br />

Problem bei Kursen: Wochenende, Feiertage


Wozu <strong>Zeitreihen</strong> ?<br />

Ziele der <strong>Zeitreihen</strong>analyse sind<br />

• Voraussage<br />

• Beschreibung von <strong>Zeitreihen</strong><br />

• Den zugrunde liegenden Prozess verstehen<br />

• Zusammenhang mehrerer <strong>Zeitreihen</strong> finden


Z.2 Struktur einer Zeitreihe<br />

In der Ökonomie zerlegt man eine Zeitreihe in<br />

1. den Trend T, der die langfristige Entwicklung<br />

beschreibt<br />

2. Saisonschwankungen S, die sich z.B. aus<br />

dem Jahresrhythmus ergeben<br />

3. eine zyklische Komponente Z, die z.B. Konjunkturschwankungen<br />

ausdrückt<br />

4. eine zufällige Komponente R, durch die auch<br />

benachbarte Werte sich unterscheiden (Rauschen,<br />

Fehler).


Bemerkungen zur Struktur<br />

Jede einzelne Komponente ist eine Funktion<br />

der Zeit.<br />

Nicht alle Komponenten müssen immer vorhanden<br />

sein.<br />

Die Zusammensetzung der Komponenten kann<br />

additiv als Summe erfolgen<br />

X = T + Z + S + R<br />

oder multiplikativ als Produkt:<br />

X = T ∗ Z ∗ S ∗ R<br />

Der zweite Fall lässt sich durch Logarithmierung<br />

der Werte auf den ersten zurückführen<br />

und wird deshalb nicht extra behandelt.<br />

Sowieso muss klar sein, dass die Zerlegung nicht<br />

exakt die Wirklichkeit ausdrückt, sondern eine<br />

vereinfachte Modellvorstellung ist.


Z.3 Formen des Trends<br />

Mit Trend bezeichnet man eine Funktion f(t),<br />

durch die man die Werte x t der Zeitreihe gut<br />

annähern kann. Folgende Funktionsklassen sind<br />

üblich:<br />

f(t) = a + bt<br />

linearer Trend<br />

f(t) = a ∗ e bt<br />

exponentieller Trend<br />

f(t) = a + bt + t 2<br />

quadratischer Trend<br />

Die Funktionsklasse muss aus der Graphik<br />

bzw. aus der Aufgabenstellung bestimmt werden.<br />

Für verschiedene Teile der Zeitreihe können<br />

unterschiedliche Trendfunktionen zutreffen (lokaler<br />

Trend).<br />

Ist keine Trendfunktion offensichtlich, so wird<br />

statt von Trend und zyklischer Komponente<br />

von der glatten Komponente der Zeitreihe gesprochen.


Bestimmung des Trends<br />

Ein linearer Trend liegt vor, wenn alle Differenzen<br />

x t − x t−1 etwa gleich sind.<br />

Statt benachbarter Werte kann man auch weitere<br />

Differenzen wie x t − x t−5 nehmen, um den<br />

Einfluss von Störungen gering zu halten.<br />

Ein exponentieller Trend liegt vor, wenn die<br />

Quotienten x t /x t−1 etwa konstant sind.<br />

In diesem Fall haben die logarithmierten Werte<br />

einen linearen Trend.<br />

Die Bestimmung der Parameter a, b für die beste<br />

Trendfunktion erfolgt durch lineare, quadratische<br />

oder exponentielle Regression.


Z.4 Begriff des Filters<br />

Wenn man aus aufeinanderfolgenden Werten<br />

x t in jeweils gleicher Weise eine neue Zeitreihe<br />

y t macht, nennt man dies einen Filter. Beispiele:<br />

y t = x t − x t−1<br />

Differenzfilter<br />

y t = 1 2·(x t−1+x t ) gleitender Durchschnitt, Länge 2<br />

y t = 1 m·(x t−m+1+...+x t−1 +x t ) g.D., Länge m<br />

Der Differenzfilter beseitigt einen linearen Trend,<br />

zweimalige Anwendung dieses Filters beseitigt<br />

einen quadratischen Trend (so wie die zweite<br />

Ableitung von x 2 konstant wird).


Z.4 Glättung von <strong>Zeitreihen</strong><br />

Die gleitenden Durchschnitte filtern das Rauschen<br />

heraus (und bei geeigneter Konstruktion<br />

auch die Saisonkomponente, s. unten) und lassen<br />

die glatte Komponente übrig.<br />

Oben waren einfache gleitende Durchschnitte<br />

erwähnt, d.h. mit gleichen Gewichten p k =<br />

1/m, die nachlaufend waren, d.h. mit Werten<br />

x t−k . Man kann auch beliebige Gewichte p k<br />

nehmen:<br />

y t = ∑ k<br />

p k x t−k<br />

Dabei sollte ∑ p k = 1 sein, damit die Werte y t<br />

im Durchschnitt so groß werden wie die x t .<br />

Ebenso können Werte x t+k rechts von x t mit<br />

verwendet werden (zentrierte oder vorlaufende<br />

gleitende Durchschnitte).


Wählt man p k = b k (1 − b) mit b < 1 so spricht<br />

man von exponentieller Glättung. Für b = 1/2<br />

ergeben sich die Gewichte 1/2, 1/4, 1/8 usw.<br />

Für kleinere b wird die geglättete Reihe den<br />

Originaldaten ähnlicher, für b nahe 1 werden<br />

viele vergangene Werte mit beachtet.<br />

Jede Glättung wird Maxima und Minima der<br />

ursprünglichen Reihe abflachen.


Z.5 Saisonkomponente<br />

Aus der Aufgabenstellung ist bekannt, welches<br />

Zeitintervall (Jahr, Quartal, Woche) der Saisonschwankung<br />

entspricht.<br />

Rechnerisch bestimmt man Saisonkomponente<br />

+ Rauschen als<br />

Originalreihe − geglättete Reihe<br />

wobei der Glättungsfilter so konstruiert ist, dass<br />

er die Saisonschwankungen wegnimmt. Er sollte<br />

die Länge der Saison haben. Bei einer Jahressaison<br />

und halbjährlichen Werten (z.B. Studentenzahlen<br />

im Winter und Sommer) nimmt<br />

man einen einfachen Filter der Länge 2. Oder<br />

besser<br />

y t = 1 4 · (x t−1 + 2x t + x t+1 )<br />

weil dies tatsächlich als gemittelter Wert an<br />

der Stelle t (und nicht t − 0.5 oder t + 0.5) interpretiert<br />

werden kann.


Für die Uni Greifswald ergibt sich z.B., dass im<br />

Wintersemester etwa 3 Prozent mehr Studenten<br />

da sind als im Jahresdurchschnitt und im<br />

Sommersemester 3 Prozent weniger.<br />

Bei Quartalswerten und einer jährlichen Saison<br />

nimmt man einen einfachen Durchschnitt der<br />

Länge 4 oder<br />

y t = 1 8 · x t−2 + 1 4 · (x t−1 + x t + x t+1 ) + 1 8 · x t+2

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