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WORDS HEINER KRUSE AKA THE GREEN MAN<br />
TECHNIK<br />
GEARJUNKIES CORNER / BEATS Special+ News!<br />
NEWS<br />
MELODYNE EDITOR<br />
Diesen Monat veröffentlicht die Firma Melodyne<br />
ein sensationelles Programm - <strong>de</strong>n Melodyne<br />
Editor. Auf das Programm wartet die<br />
Fachwelt bereits seit <strong>de</strong>r ersten Ankündigung<br />
auf <strong>de</strong>r Musikmesse im März 2008. Die I<strong>de</strong>e,<br />
durch eine neue Technik mit <strong>de</strong>m sinnigen Namen<br />
"DNA" (Direct Note Access) Audiomaterial<br />
in seine Einzelteile zu zerlegen stellt sich im<br />
Herbst 2009 in meinem Labor <strong>de</strong>r Realität.<br />
In herrlich <strong>de</strong>utschem Ingenieursenglisch<br />
präsentiert Produkt<strong>de</strong>signer Stefan Lindlahr<br />
sehr gut strukturierte Vi<strong>de</strong>os zur Betaversion<br />
auf <strong>de</strong>r Celemony Webseite. Teil 1 und 2 erklären<br />
die grundsätzliche Bedienung <strong>de</strong>s vor allem für<br />
Vocal- und Timestretching Bearbeitungen bereits<br />
berühmten Programms Melodyne besser<br />
als je<strong>de</strong>s Handbuch das bislang tun konnte. Der<br />
neue Editor hat in puncto Handling Einfachheit<br />
und Komfort dazu gewonnen und lässt sich fast<br />
wie ein normaler Sequencer bedienen. Das liegt<br />
an neuen Techniken für Navigation, Zooming<br />
und Editing sowie Playback und Monitoring<br />
Optionen. Ein Klick mit <strong>de</strong>r rechten Maustaste<br />
erlaubt in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>n Zugriff auf die wichtigsten<br />
Tools. Daher ist <strong>de</strong>r Meldoyne Editor<br />
(o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r "günstigere" Assistant) auch ohne<br />
die neuen Audio-Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
ein wichtiges Update, <strong>de</strong>nn die Bedienung <strong>de</strong>r<br />
alten Melodyne Versionen war gewöhnungsbedürftig,<br />
So etwas ist ein Nachteil, wenn man<br />
ein Programm längere Zeit nicht benutzt hat<br />
und sich wie<strong>de</strong>r von vorn einarbeiten muss.<br />
Der Umgang mit Spezialitäten wie <strong>de</strong>m Notentrenntool<br />
bleibt allerdings Meisterhandwerk :-).<br />
Es liegt in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>s neuen Konzepts,<br />
dass <strong>de</strong>r neue Editor nun generell mehrstimmig<br />
arbeiten und auch mehrstimmige Files<br />
transponieren kann, was vorher <strong>de</strong>r grossen<br />
Studio Version vorbehalten war. Aus einer Solo<br />
Stimme lässt sich aber nur auf Umwegen ein<br />
Chor gestalten - nämlich in<strong>de</strong>m man mehrere<br />
Editor Plug-Ins auf mehreren Solospuren benutzt.<br />
Komfortabler und im Standalone Mo<strong>de</strong><br />
beherrscht diese Art von Polyphonie weiterhin<br />
nur die grosse Studio-Version, die es allerdings<br />
noch nicht als Update mit <strong>de</strong>r neuen "DNA"<br />
Technik gibt.<br />
Erst die zweite Hälfte von Teil 3 <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>os<br />
geht auf die neue Direct Access Technik ein.<br />
Hier kann man zum ersten Mal sehen, wie das<br />
scheinbar unmögliche wahr wird und man zum<br />
Beispiel einen Dur in einen Mollakkord umwan<strong>de</strong>ln<br />
kann. Wer von Euch beim Beats bauen<br />
schon einmal mit "ReCycle" zum Zerschnei<strong>de</strong>n<br />
von Beats gearbeitet hat weiss, dass ein gut<br />
klingen<strong>de</strong>s Ergebnis oft viel von <strong>de</strong>n richtigen,<br />
manuell eingestellten Schnitten abhängt, die<br />
man zum Glück vornehmen kann. Ähnlich ist<br />
es bei <strong>de</strong>r Erkennung verschie<strong>de</strong>ner Sounds in<br />
einem Audiofile, manuelles Finetuning nötig<br />
und in Melodyne möglich.<br />
Da zum Beispiel Klaviernoten generell aus<br />
Grundtönen und Obertönen bestehen ist es<br />
immer wie<strong>de</strong>r fraglich, ob existente Obertöne<br />
als eine o<strong>de</strong>r als mehrere Noten interpretiert<br />
wer<strong>de</strong>n. In Melodyne Editor können "falsche"<br />
Zuordnungen mit Hilfe <strong>de</strong>s Note Assignment<br />
Tools korrigiert wer<strong>de</strong>n. Bei einer Interpretation<br />
als zusammenhängen<strong>de</strong> Note verschieben sich<br />
die Obertöne beim Pitchshifting <strong>de</strong>r Note automatisch<br />
mit, da sie zu <strong>de</strong>r "einen" Note gehören.<br />
Bei einer Klassifizierung als eigener Ton lässt<br />
sich <strong>de</strong>r Sound manuell extrahieren und tunen.<br />
Auf diese Weise kann man nun versuchen, die<br />
Einzelnoten herauszufischen o<strong>de</strong>r Dur in Moll<br />
umzuwan<strong>de</strong>ln. Während letzteres im Test in<br />
mehreren Versuchen gut funktioniert hat, ist<br />
ersteres schwieriger, weil ein Teilton in ausrei-<br />
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