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Jörg-Dieter Gauger geht - Bund Freiheit der Wissenschaft eV

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freiheit <strong>der</strong> wissenschaft online – Januar 2012<br />

<strong>Bund</strong> <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong><br />

web<br />

fdw<br />

I/2012<br />

Persönliches<br />

<strong>Jörg</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> <strong>geht</strong><br />

<strong>Jörg</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> <strong>geht</strong> – lei<strong>der</strong>!<br />

Erst kürzlich, in den letzten Tagen seiner Dienstzeit,<br />

erschien von <strong>Jörg</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> die umfangreiche<br />

Broschüre „Kontinuität und Wandel –<br />

Bildungsbegriff und Bildungssystem in den<br />

Grundsatzerklärungen <strong>der</strong> CDU zwischen 1945 und<br />

2011“.<br />

Dieses Buch erscheint sicherlich nicht in den<br />

Bestsellerlisten des Jahres 2011, aber es ist ein Buch<br />

das die Arbeitsmoral des Herausgebers aufs<br />

Schönste dokumentiert und zugleich zeigt, wie<br />

schwer ersetzbar <strong>Jörg</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> und sein Fleiß<br />

sein werden.<br />

Es darf aber auch als <strong>Gauger</strong>s Vermächtnis<br />

bezeichnet werden, schuf er damit doch eine<br />

Fundgrube für jeden, dem Inhalte und Kriterien <strong>der</strong><br />

Bildungspolitik sowie <strong>der</strong>en Entwicklung seit<br />

Gründung <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esrepublik am Herzen liegen. Prof. Dr. <strong>Jörg</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> – 2001<br />

beim Wartburggespräch in Eisenach<br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong>, Stv. Leiter Hauptabteilung <strong>Wissenschaft</strong>liche Dienste,<br />

Koordinator Bildungs- und Kulturpolitik (Politik und Beratung) – so sein offizieller Titel,<br />

stand immer im Dienst <strong>der</strong> Sache, so wie er es anpackte, möchte man sagen: „im Schatten <strong>der</strong><br />

Sache“. Das war seine Kunst: die „Dinge selbst“ herauszustellen, an<strong>der</strong>e gut aussehen zu<br />

lassen, die Leistungen und die Produkte an<strong>der</strong>er in den Vor<strong>der</strong>grund zu rücken. Namentlich<br />

gilt das in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit seinem Freund und Co-Autor mancher Bücher, Josef<br />

Kraus, dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes.<br />

<strong>Gauger</strong>, unaufdringlicher Gast bei Kongressen und unkomplizierter Gastgeber bei eigenen<br />

Veranstaltungen, zugleich hervorragen<strong>der</strong> Kenner <strong>der</strong> bildungspolitischen Szene besitzt die<br />

Fähigkeit zu kluger Analyse und klarsichtiger Einordnung des Geschehens.<br />

<strong>Gauger</strong>s Zeit im Dienst an hervorragen<strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung ist nun<br />

abgelaufen. Worauf viele hoffen, ist, daß er dennoch seinen Themen treu bleibt und im<br />

bildungspolitischen Bereich Wegweisendes sagt, Akzente setzt und daß Anliegen wie<br />

Leistungsorientierung, Dignität <strong>der</strong> Unterrichtsinhalte und Humanität im Bildungswesen<br />

weiterhin seine Unterstützung erfahren.


„Einer <strong>der</strong> profiliertesten und anspruchsvollsten Analytiker bildungspolitischer<br />

Entwicklungen“<br />

Josef Kraus, <strong>der</strong> Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), würdigte Professor Dr. <strong>Jörg</strong><br />

<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> als einen <strong>der</strong> profiliertesten und anspruchsvollsten Analytiker<br />

bildungspolitischer Entwicklungen und Projektionen <strong>der</strong> letzten drei Jahrzehnte.<br />

Er sagte wörtlich: „Ich hatte fast ein Vierteljahrhun<strong>der</strong>t lang die Ehre und das Vergnügen, mit<br />

<strong>Jörg</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> engstens zusammenarbeiten zu dürfen. Unsere ersten Begegnungen<br />

reichen zurück bis in die Zeit vor <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung, als ein Georg Gölter und ein<br />

Norbert Lammert die bildungspolitische Programmatik <strong>der</strong> CDU prägten. Beson<strong>der</strong>s viel zu<br />

verdanken hat bürgerliche Bildungspolitik <strong>Jörg</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> vor allem nach <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung. Die von ihm ab November 1990 initiierten Wartburggespräche wurden<br />

zur Institution. <strong>Gauger</strong> führte in <strong>der</strong>en Rahmen jeweils am Wochenende nach dem Buß- und<br />

Bettag mehr als zwanzigmal bildungspolitische Praktiker und Denker zu fruchtbaren,<br />

gelegentlich auch ertragreich streitbaren Meinungsrunden zusammen.<br />

Beson<strong>der</strong>s beeindruckt hat mich <strong>Gauger</strong> mit seiner unerschöpflichen Antriebskraft, mit <strong>der</strong> er<br />

zum Beispiel Fachtagungen, Dokumentationen und Denkschriften auf den Weg brachte. Eines<br />

von vielen Beispielen <strong>Gauger</strong>schen Schaffens ist die Initiative Bildung <strong>der</strong> Persönlichkeit, mit<br />

<strong>der</strong> er aus einem kleinen Kreis heraus Kerncurricula herausgab. Es war ihm nämlich ein<br />

großes Anliegen, die schulpolitischen Debatten vor allem in Zeiten einer hohl erscheinenden<br />

Kompetenzen-Rhetorik wie<strong>der</strong> auf die Frage nach Bildungsinhalten zurückzuführen. Ich<br />

möchte <strong>Jörg</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> zu meinen Freunden rechnen dürfen. Seine mit Gelassenheit<br />

gepaarte Energie, seine unerschütterliche Freundlichkeit, seine Liebenswürdigkeit, seine<br />

Ehrlichkeit im vertrauten Gespräch, sein unerschöpfliches kulturelles, literarisches und<br />

historisches Wissen, sein kluges sprachliches und argumentatives Differenzierungsvermögen<br />

– all dies hat mich nicht nur sehr beeindruckt, son<strong>der</strong>n mit geprägt. <strong>Jörg</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> wird<br />

mir in offizieller Funktion sehr fehlen, als Freund, ideeller Weggefährte und anregen<strong>der</strong><br />

Gesprächspartner aber hoffentlich erhalten bleiben. Was seine Stiftung und die ihr nahe<br />

stehende Volkspartei mit dem Weggang <strong>Gauger</strong>s in den Ruhestand verliert, werden beide in<br />

Zeiten einer fortschreitenden Preisgabe bildungspolitischer Überzeugungen womöglich gar<br />

nicht sofort ermessen können.“<br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Gauger</strong> ist seit 1970 Mitglied des <strong>Bund</strong>es <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong>.<br />

Wir freuen uns auf sein Wirken in diesem Kreis, falls er Zeit dazu findet.<br />

Winfried Holzapfel<br />

Internetauftritt <strong>der</strong> Konrad – Adenauer – Stiftung: http://www.kas.de/

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