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Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer

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vorgelegt. Spätestens durch die Weiterentwicklung der Qualifizierungswege<br />

in der Arbeitsmedizin war das Ermächtigungsverfahren in Frage zu<br />

stellen. Durch Novellierung der Gefahrstoff-, Biostoff- und Gentechnikverordnung<br />

ist das Ermächtigungsverfahren für diese Regelungen abgeschafft<br />

worden.<br />

Die Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ war auch mit<br />

Zustimmung des Ausschusses Arbeitsmedizin für Sachsen nicht mehr vorgesehen.<br />

Der Bundesärztetag hat jeweils 2003 und 2004 der Abschaffung<br />

der Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ nicht zugestimmt. Die gegenwärtige<br />

Situation stellt sich nun so dar, dass fünf Bundesländer die Zusatzbezeichnung<br />

abgeschafft haben, die übrigen Bundesländer ermöglichen<br />

zum Teil mit unterschiedlichen Anforderungen die Weiterbildung zur<br />

„Betriebsmedizin“.<br />

Unser Ausschuss schlägt vor, im Freistaat Sachsen die Weiterbildung zur<br />

Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ wieder einzuführen. Eine uneinheitliche<br />

Gestaltung einer solch wichtigen Form eine Zusatzbezeichnung in der<br />

BRD in einem Feld komplexer betriebsärztlicher Aufgaben halten wir für<br />

ausgesprochen ungünstig. Auch scheint die Umsetzung gesetzlicher Regelungen<br />

mit den derzeitig zur Verfügung stehenden ärztlichen Kapazitäten<br />

gefährdet, da der Altersdurchschnitt der aktiven Betriebsärzte in Sachsen<br />

bei 53 Jahren liegt.<br />

Die Wiedereinführung sollte an bestimmte Bedingungen gebunden sein.<br />

Die Musterweiterbildung sollte übernommen werden. Für die Gestaltung<br />

des Weiterbildungsteiles bei einem Weiterbildungsleiter sollten bestimmte<br />

Rahmenbedingungen festgelegt werden, die es dem Weiterzubildenden<br />

ermöglichen, auch den niedergelassenen Ärzten eine arbeitsmedizinische/<br />

betriebsmedizinische Weiterbildung zu gewähren. Die Zusatzweiterbildung<br />

wird durch eine Prüfung abgeschlossen.<br />

Seit Gründung der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Landesärztekammer</strong> gibt es einen Ausschuss<br />

Arbeitsmedizin. Auch zukünftig wird die Arbeitsmedizin in der<br />

Prävention eine entscheidende Rolle spielen. Das kommende Präventionsgesetz<br />

wird dem Setting Betrieb eine wesentliche Rolle zuordnen. Die<br />

Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit in unserer Gesellschaft wird eine<br />

größere Rolle spielen. Die Anforderungen an das ärztliche Beurteilungsvermögen<br />

werden steigen. Die Arbeitsmedizin ist unmittelbar vor<br />

Ort bei der Umsetzung einer solchen Aufgabenstellung. Die Bedeutung<br />

eines Ausschusses Arbeitsmedizin im Rahmen der Ärzteschaft kann und<br />

muss sowohl nach innen als auch nach außen nicht nur die Interessen<br />

eines Fachgebietes, sondern ein ärztliches Verantwortungsfeld wahrnehmen.<br />

5.10<br />

Notfall- und Katastrophenmedizin<br />

(Dr. Michael Burgkhardt, Leipzig, Vorsitzender)<br />

Notfallmedizinische Bildungsmaßnahmen<br />

Die Kurse zur Erteilung der Fachkunde Rettungsdienst bzw. Zusatzbezeichnung<br />

Notfallmedizin konnten auch im Jahr <strong>2006</strong> an den Standorten Leipzig<br />

und Dresden fortgeführt werden. Der große Zulauf zu den Notfallmedizinkursen<br />

in Sachsen hält ungebrochen an.<br />

An beiden Kursstandorten wurden die Kompaktkurse Notfallmedizin nach<br />

den neuen Vorgaben der Bundeskonsensus Rettungsdienst abgehalten.<br />

Dazu ist festzustellen, dass sich das neue Curriculum und die Bündelung<br />

sogenannter „kleiner Fächer“ im Lehrplan bewährt haben. Für die nunmehr<br />

verstärkten praktischen Übungen wurden neue Lehrmaterialien angeschafft.<br />

Die Lehrrettungsassistenten, die zu den Kursen eingesetzt werden,<br />

wurden durch die notfallmedizinischen Kursleiter in den neuen<br />

Richtlinien zur kardiopulmonalen Reanimation unterwiesen.<br />

Der für den November <strong>2006</strong> geplante 5. Seminarkurs „Ärztlicher Leiter<br />

Rettungsdienst“ musste kurzfristig wegen zu geringer Beteiligung abgesagt<br />

werden. Für den November 2007 ist ein neuer Kurs geplant.<br />

Der 17. Seminarkurs „Leitender Notarzt“ konnte im Juni <strong>2006</strong> in Oberwiesenthal<br />

erneut für Notfallmediziner aus ganz Deutschland veranstaltet<br />

werden. Dieses ärztliche Führungsseminar wurde mit einer Großübung in<br />

einem Bundeswehrobjekt mit Beteiligung des Rettungsdienstes Annaberg<br />

und der Freiwilligen Feuerwehr Oberwiesenthal beendet.<br />

Zum 14. Mal wurde vom 27. bis 29. Oktober <strong>2006</strong> ebenfalls in Oberwiesenthal<br />

der Refresherkurs für Leitende Notärzte mit nahezu 60 Teilnehmern<br />

durchgeführt. Die ungewöhnlich große Teilnehmerzahl spricht<br />

für das große Interesse von den aus ganz Deutschland angereisten ärztlichen<br />

Führungskräften für die angebotenen Vorträge und Gesprächskreise.<br />

Aktenprüfungen im Rahmen der Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />

und der Fachkunde Leitender Notarzt<br />

Ab dem 01.01.<strong>2006</strong> fanden die ersten Prüfungen für die Zusatzbezeichnung<br />

Notfallmedizin statt. Der Ausschuss möchte auch an dieser Stelle<br />

nochmals nachdrücklich empfehlen, dass sich diejenigen unbedingt zur<br />

Prüfung stellen, die im Falle von Bewerbungen oder notärztlichen Tätigkeiten<br />

außerhalb Sachsens die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin nachweisen<br />

müssen.<br />

Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen<br />

Die im Herbst 2005 zwischen der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sächsische</strong>r Notärzte<br />

e.V. und dem Staatsministerium des Innern (SMI) unter Mitwirkung der<br />

<strong>Sächsische</strong>n <strong>Landesärztekammer</strong> erzielte Übereinkunft bezüglich eines einheitlichen<br />

<strong>Sächsische</strong>n Notarztprotokolls konnte nicht zu einem guten<br />

Ende geführt werden. So wurde der Ausschuss Notfall- und Katastrophenmedizin<br />

nicht – wie vereinbart – durch das Staatsministerium des Innern<br />

des Freistaates rechtzeitig vor Einführung des Protokolls informiert, um<br />

durch einen Artikel im Ärzteblatt Sachsen auf die Besonderheiten hinzuweisen.<br />

Somit sind die Verunsicherungen unter sächsischen Notärzten<br />

groß. An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der<br />

Erstellung des Protokolls der von der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung<br />

für Intensivmedizin e.V.) geforderte MIND (Minimaler Notarztdatensatz)<br />

berücksichtigt wurde. Es soll auch nochmals – wie wiederholt in<br />

den vergangenen Jahren geschehen – darauf aufmerksam gemacht werden,<br />

dass das Protokoll in zahlreichen Tagungen und Kursen diskutiert und<br />

vorgestellt wurde.<br />

In gleicher Weise sind die kurzfristig auf Anforderung des Staatsministeriums<br />

des Innern durch den Ausschuss erstellten „Richtlinien für den Intensivtransport“<br />

nicht in den Landesrettungsdienstplan eingegangen und finden<br />

dort auch keine Erwähnung.<br />

Da auch die vom Ausschuss erarbeitete Empfehlung für die einheitliche<br />

„Bestückung von Rettungsmitteln mit Medikamenten“ vom SMI nicht aufgenommen<br />

wurde, kann der Ausschuss zu seiner Gremienarbeit keine<br />

erfolgreiche Bilanz ziehen.<br />

5.11<br />

Ärztliche Ausbildung<br />

(Dr. Antje Bergmann, Dresden, Vorsitzende)<br />

Der Ausschuss kam in diesem Jahre statt zweimal nur einmal planmäßig<br />

zu einer Beratung zusammen, am 11.10.<strong>2006</strong>. Grund hierfür waren personelle<br />

Veränderungen, Herr Prof. Wunderlich trat gesundheitsbedingt<br />

von seinem Amt zurück.<br />

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