Biofax 1/2012 (2 Seiten) - und Beratungszentrum Arenenberg
Biofax 1/2012 (2 Seiten) - und Beratungszentrum Arenenberg
Biofax 1/2012 (2 Seiten) - und Beratungszentrum Arenenberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bildungs- <strong>und</strong> <strong>Beratungszentrum</strong><br />
<strong>Arenenberg</strong><br />
Urs Müller 071 663 33 04<br />
Ueli Henauer 071 463 58 61<br />
<strong>Biofax</strong> 1/<strong>2012</strong> (2 <strong>Seiten</strong>) 13.3.<strong>2012</strong><br />
Vegetation<br />
Fahrwege<br />
Wendeplätze<br />
Mäuse<br />
Düngung<br />
Die Knospen sind bei allen Obstarten noch in Winterruhe. Einzig bei Birnen hat es<br />
Standorte, wo einzelne Knospen deutlich weiter fortgeschritten sind.<br />
Die Beanspruchung der Fahrgassen ist im Herbst jeweils besonders gross. Wo noch<br />
nicht erfolgt, wäre jetzt die Zeit, diese wieder auszuebnen <strong>und</strong> wenn nötig neue anzusäen.<br />
Verschiedene Anbieter haben spezielle Mulchmischungen, die für diesen<br />
Zweck geeignet sind<br />
Mäusebekämpfung aktiv angehen. Jede Maus die jetzt gefangen wird ist kein<br />
Multiplikator mehr. Rizinusschrot breitflächig ausgebracht (10 kg / a entspricht etwa<br />
unserer Empfehlung, optional nur auf den Baumstreifen verabreicht) hilft mit, den<br />
Mäusedruck zu reduzieren. Gänge wo möglich nach dem ausbleiben von<br />
gefangenen Mäusen mit dem Fuss zertreten.<br />
Ein immer wiederkehrendes Thema im Bioobstbau. Gr<strong>und</strong> sind die oft sehr schwachen<br />
Bäume, die gepflanzt werden. Diese machen wenig Baumvolumen <strong>und</strong> wenn<br />
der Ertrag kommt, bleibt dieses klein. Solche Bäume bräuchten eigentlich raschwirksame<br />
N – Dünger, zumindest sollte aber auf eine genügende N-Versorgung <strong>und</strong><br />
die Ausschaltung der Konkurrenz (Beikraut) geachtet werden. Ertragsbezogener<br />
Nährstoffbedarf (Norm) bei Apfel <strong>und</strong> Birne:<br />
Menge N P2O5 K2O Mg<br />
20 t / ha 40 10 40 5<br />
30 t / ha 50 15 60 10<br />
40 t / ha 60 20 75 10<br />
Die im Obstbau wichtigen<br />
Spurenelemente Eisen <strong>und</strong><br />
Bor müssen in der Regel nur<br />
bei längeren Nass- oder<br />
Trockenperioden ergänzt<br />
werden<br />
8268 Salenstein<br />
T +41 71 663 3333, F +41 71 664 2867<br />
www.arenenberg.ch<br />
Möglichkeiten Neupflanzungen:<br />
Beigaben ins Pflanzloch von Hornmehl, Hornspänen oder anderen langsam wirkenden<br />
N-Dünger. Zusätzlich verrotteter Mist (pro Baum 5 – 10 l). Bei Trockenheit ev.<br />
mit einer Güllegabe ergänzen, Güllemenge wegen der Krebsgefahr /(besonders auf<br />
zu Staunässe neigenden Böden) jedoch massvoll halten. Stehen keine Hofeigenen<br />
Dünger zur Verfügung hilft ev. pelletierter Hühnermist. Bewilligte N-betonte Dünger<br />
weisen in der Regel Gehalte von 10–14 % eher langsamwirkendes N auf (Wirkungszeitraum<br />
5-8 Monate). Hier lohnt es sich, Jungbäume im Sommer mit N-<br />
haltigen Blattdüngern ergänzend zu ernähren. Gleichzeitig Jungbäume wenn möglich<br />
hacken. Anstelle von Mist könnte auch ein angereicherter Kompost verwendet<br />
werden. Reiner Kompost weißt in der Regel geringe Nährstoffgehalte <strong>und</strong> einen hohen<br />
Salzgehalt auf, was für Jungbäume nicht ideal ist, besonders nicht ins Pflanzloch.<br />
Auch ist der Bodenschluss oft nicht optimal. Pflanzerden sollten einen Tonanteil<br />
von 30 – 40 % aufweisen.<br />
Bestehende Pflanzungen je nach Art der Bewirtschaftung düngen. Ein erster Hackgang<br />
wäre jetzt bereits angezeigt, um die Unkrautkonkurrenz des Winters etwas<br />
aufzulockern. Organische Dünger jetzt ausbringen, damit die Zeit des grössten Bedarfs<br />
(Blüte <strong>und</strong> Jungfruchtentwicklung / Blütenknospendifferenzierung) optimal bedient<br />
ist.<br />
P <strong>und</strong> K Düngung:<br />
Langjährige Resultate der Bodenuntersuchungen aus verschiedenen Bodenlabors<br />
zeigen, dass sich die P <strong>und</strong> K Werte in den Einzelparzellen über die Jahre nur un-
2/2<br />
Birnblattsauger<br />
Frostschutz<br />
Kommaschildläuse,<br />
Frostspanner<br />
Läuse<br />
Pilzkrankheiten<br />
wesentlich verändern, wenn im Rahmen der Düngungsnorm gedüngt wird. Ergänzungen<br />
besonders bei Kali sind höchstens nach sehr niederschlagsreichen Jahren<br />
notwendig. Bei Magnesium hängt die Verfügbarkeit oft mit dem bei uns eher hohen<br />
pH Wert zusammen. Ist der pH Wert hoch <strong>und</strong> hat aus auch viel Kalium, ist die Verfügbarkeit<br />
von Magnesium oft reduziert (auch von Eisen).<br />
Das Produkt Surro<strong>und</strong> (Basis Tonmineral) jetzt ausbringen. Die Eiablage der Weibchen<br />
wird dadurch reduziert <strong>und</strong> verzögert. Nach ca. 4-5 Wochen ist eine Nachbehandlung<br />
nötig. Gleichzeitig bietet diese Produkt einen gewissen Schutz gegen<br />
Spätfrost (das gleiche könnte man mit Weisselkalk auch erreichen)<br />
Parzellen, welche regelmässig Probleme mit Kommaschildläusen haben <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
Spanner <strong>und</strong> Läuse ein Problem sind könnten mit Parafinöl behandelt werden.<br />
Erfasst werden auch Milben. Der Einsatz erfolgt mit dem Austrieb <strong>und</strong> die 30- 40 l<br />
Parafinöl sollten mit mind. 1000 l Wasser, besser 2000 l / ha ausgebracht werden.<br />
Rapsöl ist deutlich schlechter im Wirkungsgrad<br />
Das Jahr 2011 zeigt immer noch die negativen Folgen der teils nassen Sommermonate.<br />
Lagerkrankheiten treten überproportional auf <strong>und</strong> verschiedene andere Pilzarten<br />
wie Marsonina coronaria zeigten deutlich, dass eine Fokussierung auf die wichtigsten<br />
Krankheiten Gefahren birgt.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> wurde das in der Feuerbrandtestung positiv aufgefallene Produkt<br />
Vacciplant bewilligt. Ob der Einsatz im Bioobstbau bereits <strong>2012</strong> erfolgen darf, ist mit<br />
Bio Suisse zu klären. Der als Pflanzenstärkung eingestufte Wirkstoff Laminarin hat<br />
auch auf Schorf positive Nebenwirkungen. Das Produkt ist gut mischbar, hat mit<br />
den bisher zur Verfügung stehenden Produkten keine Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> ergänzt<br />
so die Produktepallette auch im Bioobstbau. Bisher stehen erst Empfehlungen<br />
für den Einsatz gegen Feuerbrand zur Verfügung:<br />
Hier wird der Einsatz früh, zwischen dem Austrieb <strong>und</strong> der Blüte mit jeweils 0.75 l /<br />
ha (2 Behandlungen) als Zusatz zu Fungiziden (kann im Bioobstbau mit Kupfer,<br />
Schwefel, Mycosan / Mycosin oder Armicarb gemischt werden) empfohlen.<br />
Momentan ist mit dem trockenen Wetter noch keine Pilzbekämpfung nötig. Für die<br />
erste Behandlung empfehlen wir, 400 g Reinkupfer / ha (Zusatz Vacciplant, wenn<br />
dies Biosuisse zulässt)