22.11.2013 Aufrufe

Nr. 06/2013 - Angermünde

Nr. 06/2013 - Angermünde

Nr. 06/2013 - Angermünde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>2013</strong> – Frühling mit kleiner Eiszeit<br />

Messwerte der Wetterwarte <strong>Angermünde</strong> und der Station Grünow/Prenzlau<br />

Mit besonderer Sehnsucht wird in jedem<br />

Jahr der Frühling erwartet. Das<br />

<strong>2013</strong>er Erwachen der Natur verlangte<br />

besonders viel Geduld.<br />

Das Frühjahr <strong>2013</strong> begann mit einer<br />

Eiszeit und endete im Frühsommer.<br />

Der Frühling begann sehr erfolgversprechend<br />

mit beinah 12 °C in den ersten<br />

Märztagen und lockte auch Schneeglöckchen<br />

und Haselstrauch zum Blühen.<br />

Am Ende der ersten Märzdekade<br />

kippte die Witterung plötzlich in Richtung<br />

Winter. Die negativen Rekorde purzelten<br />

nur so aus der Klimastatistik. Die<br />

tiefste Lufttemperatur, gemessen am 24.<br />

März, lag noch unter der kältesten Lufttemperatur<br />

des vorangegangenen Winters<br />

und wird erst unterschritten von der<br />

tiefsten Februartemperatur 2012.<br />

Ebenso verhielt es sich mit dem Minimum<br />

am Erdboden bzw. über der<br />

Schneedecke und dem Monatsmittel der<br />

Lufttemperatur. Im Endergebnis erlebten<br />

wir den kältesten März seit wahrscheinlich<br />

1853. Der bisher in der <strong>Angermünde</strong>r<br />

Statistik kälteste März 1942 wurde<br />

im Monatsmittel mit 0,<strong>06</strong> K unterboten.<br />

Nach einem winterlichen Aprilbeginn<br />

und dem mit Abstand kältesten Osterfest<br />

in der über 100jährigen <strong>Angermünde</strong>r<br />

Klimastatistik begann der Frühling<br />

erst mit der zweiten Dekade Fuß zu fassen.<br />

Gefolgt von einem ständigen Auf<br />

und Ab der Temperaturen, wo schon am<br />

18. April das Monatsmaximum der Lufttemperatur<br />

von reichlich 24 °C auftrat,<br />

Bilanz des Frühlings<br />

begann in der Natur der Aufbruch auch<br />

erst mal nur sehr zögerlich. Erst in den<br />

letzten 8 Tagen des Monats fing es richtig<br />

zu grünen und blühen an. Trotzdem<br />

befand sich die Natur weiterhin ca. drei<br />

Wochen im Rückstand im Vergleich zum<br />

Vorjahr.<br />

Die Erwartungen an den Mai waren<br />

hoch. Zwei warme Abschnitte in den ersten<br />

beiden Monatsdekaden, einschließlich<br />

zweier tagesrekord-warmer Nächte<br />

am 8./17. Mai und mit zwei Sommertagen<br />

am 16./17. Mai (27,3°C), sowie moderat<br />

ausfallende Eisheilige genügten,<br />

der Natur noch einmal einen Schub zu<br />

versetzen. An der insgesamt über dem<br />

Durchschnitt liegenden Monatsmitteltemperatur<br />

konnte auch die kühl ausfallende<br />

dritte Dekade mit dem neuen Tiefmaximum<br />

von 10,7°C am 25. Mai<br />

(bisher 11,1°C aus 1939) nichts verderben.<br />

Summarisch wurde die Frühlings-Mitteltemperatur<br />

in <strong>Angermünde</strong> auf 6,9<br />

°C bestimmt. Damit lag der Frühling<br />

<strong>2013</strong> mit 2,4 K unter seinem Normalwert<br />

und liegt nach dem kältesten Frühling<br />

1955 (Mitteltemperatur 5,5 °C) auf<br />

Platz 19 der kühlen Frühlingsmonate.<br />

Da in Grünow alle Frühlingsmonate<br />

kühler ausfielen als in <strong>Angermünde</strong>,<br />

wurde die Mitteltemperatur des Frühlings<br />

nur mit 6,5 °C errechnet. Somit<br />

liegt die Mitteltemperatur in der nördlichen<br />

Uckermark fast ein halbes Kelvin<br />

unter der im südlichen Teil.<br />

Temperatur Niederschlag Sonne<br />

Ang. Grünow Ang. Grünow Ang. Grünow<br />

März - 4,6 - 4,2 K - 7,0 - 11,9 l/m² + 32,6 + 55,3 Std.<br />

April +0,9 + 0,7 K - 19,9 - 17,3 l/m² - 19,9 + 6,6 Std.<br />

Mai +1,3 +1,4 K + 26,7 + 5,0 l/m² - 52,0 - 6,1 Std.<br />

Frühling - 2,4 - 2,1 K - 0,2 - 24,2 l/m² - 39,3 + 55,8 Std.<br />

<strong>2013</strong> brachte es nur der Mai zu<br />

einem Regenüberschuss<br />

Hochwinterlich und mit einer geschlossenen<br />

Schneedecke bis zu 17 cm waren<br />

in der Uckermark die Frühlingstage vom<br />

10. März bis 6. April geprägt. Niederschläge<br />

fielen dabei ausschließlich als<br />

Schnee. Das etwa 20 l/m² umfassende<br />

Niederschlagsplus des Winters wurde<br />

durch die zu trockenen Monate März<br />

und April schnell aufgebraucht. Auch<br />

der Mai war in den ersten beiden Dekaden<br />

wesentlich zu trocken. Erst die dritte<br />

Maidekade brachte mit feucht-kühler<br />

und gewitterträchtiger Luft reichlich<br />

Himmelswasser.<br />

Die südliche Uckermark kann deshalb<br />

auf eine ausgeglichene Regenbilanz verweisen.<br />

In der nördlichen Uckermarkregion<br />

waren alle Frühlingsmonate trockener.<br />

Am Gleichgewicht der Bilanz fehlen<br />

dort reichlich 30 l/m².<br />

Der Frühling <strong>2013</strong> taucht in der Regenstatistik<br />

im Mittelfeld auf.<br />

In der nördlichen Uckermark<br />

erhielten alle Frühlingsmonate<br />

mehr Sonnenschein<br />

Nur im winterkalten März kam die<br />

Sonne in der gesamten Uckermark so<br />

richtig zum Zuge. Ein Plus von immerhin<br />

32 Stunden in <strong>Angermünde</strong> und 55<br />

Stunden in Grünow bei Prenzlau schlägt<br />

zu Buche.<br />

Im April dann eine geteilte Bilanz, aber<br />

im Mai wieder einheitlich, nun allerdings<br />

mit negativem Vorzeichen.<br />

In der Frühlingsabrechnung war die<br />

nördliche Uckermark mit über 90 Stunden<br />

Sonnenscheinvorsprung eindeutig<br />

die bevorzugte Region.<br />

Gundolf Sperling<br />

12 8 <strong>Angermünde</strong>r Nachrichten • Ausgabe • 6/<strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!