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3. Das Federgesetz

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10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

<strong>3.</strong> <strong>Das</strong> <strong>Federgesetz</strong><br />

<strong>3.</strong>1 Versuch<br />

Versuchsbeschreibung<br />

Es wird der Zusammenhang zwischen der auf eine<br />

Schraubenfeder wirkenden Kraft F und der<br />

Verlängerung ∆s der Feder untersucht.<br />

Messergebnisse<br />

F (N)<br />

∆s (cm)<br />

Mittelwert:<br />

Diagramm<br />

Zeichne die Federkraft in Abhängigkeit von der Verlängerung. Welche Beobachtung kann man<br />

machen? Bestimme die Steigung der Geraden und vergleiche deren Wert mit den Angaben des<br />

Herstellers.<br />

Beobachtung und Schlussfolgerung<br />

• wird die Kraft verdoppelt, verdoppelt sich auch die Verlängerung<br />

. . . . . verdreifacht, verdreifacht . . . . .<br />

• die graphische Darstellung der Federkraft in Abhängigkeit von der Verlängerung<br />

ist eine Gerade, die durch den Ursprung verläuft<br />

⇒ die Federkraft ist proportional zur Verlängerung<br />

F ~ ∆s<br />

d.h.:<br />

F<br />

∆s<br />

= konst = D<br />

oder: F = D ∆s<br />

D : Federkonstante<br />

Einheit der Federkonstante<br />

[ F]<br />

[ D ] = =<br />

[ ∆s]<br />

N<br />

m<br />

Aus der Messreihe lässt sich der Mittelwert von D bestimmen.<br />

Die Angabe des Herstellers beträgt: D = . . . . . N/cm<br />

Kneip R. 15


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

Fehlerberechnung<br />

Absoluter Fehler:<br />

Relativer Fehler:<br />

Für viele Körper ist bei nicht zu großen Kräften die Zugkraft F proportional zur<br />

Verlängerung ∆s und es gilt das <strong>Federgesetz</strong> (Hooksches Gesetz):<br />

F<br />

= D ⋅ ∆s<br />

<strong>3.</strong>2 Elastische und plastische Verformung<br />

Abb. 15: Zusammenhang zwischen Kräften<br />

und Verlängerungen bei zwei Schraubenfedern.<br />

Abb. 16: Kraft und zugehörige Verlängerung bei<br />

einem Kupferdraht.<br />

In Abb. 15 ist die Kraft in Abhängigkeit von der Verlängerung für zwei unterschiedliche<br />

(elastische) Schraubenfedern dargestellt. Man erkennt, dass die Messpunkte in beiden Fällen auf<br />

einer Geraden liegen (die Kraft ist also proportional zur Verlängerung). Die Geraden weisen jedoch<br />

eine unterschiedliche Steigung (‚pente’) auf. Eine größere Steigung entspricht einer größeren<br />

Federkonstante. Nach einer elastischen Verformung nimmt der Körper wieder seine ursprüngliche<br />

Form an.<br />

In Abb. 16 ist die Verlängerung für einen Kupferdraht aufgetragen. Zunächst steigt die Kraft<br />

proportional zur Verlängerung; dies entspricht der elastischen Dehnung des Drahtes. Ab einer Kraft<br />

von etwa 5 N verformt sich der Draht plastisch. Nach<br />

einer plastischen Verformung geht der Körper nicht<br />

mehr in seine Ausgangsform zurück.<br />

Abb. 17 zeigt die Messungen an einem Gummiband. Die<br />

Kraft und die Verlängerung sind nicht proportional<br />

zueinander. Als Folge der Kraft nimmt das Gummiband<br />

selbst bei kleinern Kraftbeträgen seine ursprüngliche<br />

Länge nicht wieder an. Wiederholt man gleich große<br />

Krafteinwirkungen auf das Gummiband, so erhält man<br />

deshalb verschiedene Verlängerungen. Aus diesem<br />

Grund ist ein Gummiband kein guter Kraftmesser.<br />

Abb. 17: Kraft- Verlängerungsmessung an einem<br />

Gummiband.<br />

Kneip R. 16


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

<strong>3.</strong>3 Reihen- und Parallelschaltung von Federn<br />

Ein mechanisches System kann aus mehreren Federn bestehen. Diese Federn können in Reihe,<br />

parallel, oder aus einer Kombination beider Möglichkeiten bestehen. Im folgenden soll untersucht<br />

werden, ob es möglich ist ein System aus zwei Federn der Federkonstante D1 und D2 durch eine<br />

einzige Feder mit der Gesamtfederkonstante D zu ersetzen.<br />

Es gilt für die<br />

Reihenschaltung<br />

Parallelschaltung<br />

1<br />

D<br />

1<br />

D<br />

1<br />

1<br />

+<br />

D<br />

=<br />

2<br />

2<br />

D = D 1<br />

+ D<br />

Kneip R. 17


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

4. Newton und die klassische Physik<br />

Warum fällt ein Stein zu Boden? Die Frage mit ‚warum’ bedeutet eine Frage<br />

nach den Ursachen. Die Vorstellung, dass jede Wirkung auf einer Ursache<br />

beruht, heißt Kausalitätsprinzip.<br />

Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) sah das Verhalten des Steines in einem<br />

übergreifenden Ordnungsprinzip begründet. Danach hat alles seinen<br />

natürlichen Platz in der Welt, für schwere Körper ist das der Erdboden. Der<br />

Stein fällt also deswegen, wie er seinem natürlichen Ort zustrebt.<br />

Isaac Newton (1643 – 1727) sah nicht Zweck oder Ziel als Ursache der<br />

Bewegung. Sie ändern sich als Folge von Wechselwirkungen zwischen<br />

ihnen. Die Wechselwirkungen werden durch Kräfte beschreiben. Newton<br />

formulierte für die Mechanik drei Grundsätze, von denen er glaubte, dass<br />

sich aus ihnen der Ablauf aller Bewegungen berechnen lässt. Außerdem<br />

stellte er das erste Gravitationsgesetz auf, welches nicht nur erklären konnte<br />

wieso ein Apfel auf die Erde fällt, sondern auch wieso der Mond um die<br />

Erde dreht.<br />

Abb. 18: Aristoteles und Newton<br />

Kneip R. 18


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

4.1 <strong>Das</strong> Trägheitsgesetz<br />

Die Trägheit<br />

Auf einem Tisch stehen zwei Experimentierwagen<br />

unterschiedlicher Masse. Sie werden<br />

durch die Gewichtskraft eines Körpers in<br />

Bewegung versetzt. Der Körper mit der größeren<br />

Masse ist wesentlich schwerer in Bewegung zu<br />

versetzen, als der Körper mit der kleineren<br />

Masse.<br />

Wir spüren die Wirkung der bewegungsändernden<br />

Kraft als Widerstand und sagen, der geringer Masse leichter in Bewegung gesetzt.<br />

Abb. 19: Bei gleicher Kraft werden Körper mit<br />

Körper verhält sich träge. Jeder Körper hat die<br />

Eigenschaft, träge zu sein. Die Masse bestimmt die Trägheit eines Gegenstandes.<br />

Die Masse<br />

Masse ist eine Eigenschaft, die jeder Körper hat. Die Masse eines Körpers ist unabhängig vom Ort.<br />

Masse ist die Ursache der gegenseitigen Anziehung von Körpern (Gravitation).<br />

<strong>Das</strong> physikalische Formelzeichen für die Masse ist m.<br />

Die Einheit der Masse ist Kilogramm (kg). Es ist die Stoffmenge, des Urkilogrammstücks, eines in<br />

Paris aufbewahrten Platin-Iridium-Zylinders.<br />

Massen lassen sich durch Vergleichen mit den genormten Massen bestimmen (Balkenwaage).<br />

Abb. 20: Wägesatz und Balkenwaage<br />

Kneip R. 19


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

Bewegung eines Körpers auf der Luftkissenbahn 1<br />

Wirken keine Kräfte auf den bewegten Körper:<br />

• ist der Körper ursprünglich in Ruhe, so<br />

verbleibt er im Zustand der Ruhe;<br />

• besitzt der Körper eine Anfangsgeschwindigkeit,<br />

so bewegt er sich mit<br />

konstanter Geschwindigkeit weiter<br />

(gleichförmige Bewegung);<br />

• der Körper ändert seine Bewegungsrichtung<br />

nicht (geradlinige Bewegung).<br />

Abb. 21: Trägheit … ???<br />

Wirken zwei entgegengesetzte Kräfte gleichen Betrages auf den Körper 2 :<br />

• ist der Körper ursprünglich in Ruhe,<br />

so verbleibt er im Zustand der Ruhe;<br />

• besitzt der Körper eine Anfangsgeschwindigkeit,<br />

so bewegt er sich<br />

geradlinig und gleichförmig weiter.<br />

Abb. 22 : Erkläre, welche Kräfte F 1 bis F 4 auf den Wagen<br />

auf der Luftkissenschiene wirken und welche Zusammenhänge<br />

zwischen diesen Kräften bestehen.<br />

<strong>Das</strong> Trägheitsgesetz<br />

Falls keine Kräfte auf einen Körper wirken, oder sich die wirkenden Kräfte aufheben,<br />

verharrt der Körper im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen, geradlinigen Bewegung.<br />

1<br />

2<br />

Zwischen dem bewegten Körper und der Unterlage befindet sich eine dünne Luftschicht, auf der der<br />

Körper gleitet. In diesem Fall können Reibungskräfte vernachlässigt werden.<br />

Wirken zwei entgegengesetzte Kräfte gleichen Betrages und gleicher Wirkungslinie auf einen Körper, so<br />

heben sich die Wirkungen der beiden Kräfte gegenseitig auf; der Körper ist im Gleichgewicht.<br />

Kneip R. 20


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

Beispiele<br />

• Ein Autofahrer will in eine Kurve fahren. Dies gelingt ihm nicht immer! Erkläre anhand des<br />

Trägheitsgesetzes.<br />

• Ein beladener Karren fährt gegen ein Hindernis. Wieso kippt die Ladung vorn über?<br />

Abb. 23: Wirkungen des Trägheitsgesetzes<br />

• Welche Rolle spielt das Trägheitsgesetz bei Verkehrsunfällen? Wie können die auftretenden<br />

Auswirkungen minimiert werden?<br />

Abb. 24: Trägheitsgesetz im Straßenverkehr<br />

• Ein Körper der Masse m wird an einem Seil befestigt. Unter dem Körper ist<br />

ein zweites Seil befestigt, an dem man zieht.<br />

a) Zieht man schnell am unteren Seil, so reißt dieses. Obschon eine Masse am<br />

oberen Seil hängt kann sich durch die Trägheit der Masse die Kraft F nicht<br />

auf das obere Seil übertragen. Dadurch wird das untere Seil stärker belastet<br />

als das untere und reißt.<br />

b) Zieht man langsam am unteren Seil, so hat die Masse trotz ihrer Trägheit<br />

ausreichend Zeit, in Bewegung gesetzt zu werden. Hierdurch wird das obere<br />

Seil stärker belastet (Gewichtskraft und F) als das untere und reißt.<br />

Kneip R. 21


10TG - PHYSIK<br />

MECHANIK<br />

Beispiel aus: Impulse Physik 2 / Klett (Seite 39)<br />

Kneip R. 22

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