Schlammbeisser - Story Numero 2 - oerred.dk
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Eigentlich wäre er ja fast reif für das "Guinness-Buch der Rekorde", denn er, der Schlammbeißer, ist<br />
der Größte. Besser gesagt "die" Größte, die größte Schmerle Deutschlands nämlich. Ist das etwa<br />
nichts? Der leider zu früh von uns gegangene Prof. Dr. Rolf Bader, dessen "Jugendliebe" diese<br />
Schmerlenart war und der ihr jahrelang - meist vergeblich - nachspürte, schrieb Im Juni-Heft 1973 des<br />
AQUARIEN-MAGAZINS eine launige "Schlammbeißer-<strong>Story</strong>", an die ich mich immer erinnere, wenn<br />
die Rede von diesem Fisch ist, vollends da sich meine Familie und ich damals auch an der Suche nach<br />
diesem Phantomfisch beteiligt und zahllose WIesengräben und Moorgumpen durchstöbert haben <br />
auch vergeblich!<br />
Schlammbeißer<br />
<strong>Story</strong> <strong>Numero</strong> 2<br />
Werner Weiss<br />
Sicher, der bärtige Geselle trat nie so augenfällig in<br />
E~einung wie seine Landsleute Karpfen, Barsch,<br />
F. oder das Heer der Weißfische. Das liegt vor<br />
allem an seiner versteckten Lebensweise und seiner<br />
Vorliebe für das Nachtleben. Aber er war auch keine<br />
Rarität - wer sich auskannte, wußte, wo er zu finden<br />
war, und die Zoogeschäfte verkauften ihn um 30 bis<br />
60 Pfennig pro "Stück". Das ist schon sehr lange her,<br />
und in den Handlungen suchen wir den Fisch heute<br />
vergebens, wie er auch in der Natur nur noch äußerst<br />
selten zu finden ist. Daß Misgurnus fossilis weder ein<br />
Fossil (Iat. fossilis = ausgegraben) und auch sonst<br />
nichts Außergewöhnliches war, dafür bürgen die vielen<br />
Namen, die ihm der Volksmund verliehen hat:<br />
Grundedei, Schlammpietsche, Pintzger, Peitzger,<br />
Pute, Kurpietsch, Pietzger, Pisker, Mistgurre, Mistgurn,<br />
Bisgurre, Moor-, Meier- und Meergrundel, Wetterfisch<br />
und Pfuhlfisch. Diese Popularität erhielt er<br />
nicht, weil er so traumhaft schön ist (obwohl er sich<br />
durchaus sehen lassen kann), sondern wohl deshalb,<br />
weil er in manchen Gegenden ziemlich häufig vorkam<br />
und dazuhin, gebraten, recht gut schmeckt. Der<br />
seinem grätenarmen, nicht übermäßig fetten Fleisch<br />
anhaftende Modergeruch und -geschmack wurde<br />
ihm ausgetrieben, indem man ihn einige Tage in klar_fließendem<br />
Wasser hielt. Der Meinung, daß das<br />
"Whmäckle" von den verzehrten Armleuchteralgen<br />
(Charophyceae) käme, wird von Floericke (1913) mit<br />
der Auffassung widersprochen, daß die Oszi11arien<br />
(Oscillatoria, Blaualgen) daran schuld seien. Doch<br />
das soll uns nicht jucken, kommen wir doch kaum in<br />
die Verlegenheit, "Schlammbeißer aux fines herbes"<br />
vorgesetzt zu bekommen. Blättern wir dafür lieber ein<br />
wenig in seinen Personalakten. Wie sein einheimischer<br />
Vetter bzw. seine Base, der Steinbeißer und die<br />
Schmerle, ist er Mitglied der Familie Schmerlen (Cobitidae),<br />
Unterfamilie Steinbeißer (Cobitinae), zu der<br />
übrigens auch die beliebten asiatischen Dornaugen<br />
zählen.<br />
Misgurnus fossilis ist in Europa von der Kanalküste<br />
bis etwa zum Ural-Fluß verbreitet, vorwiegend in<br />
stehenden oder langsam fließenden, eutrophen,<br />
schlammigen oder torfigen Gewässern. Es heißt, er<br />
soll oder soll auch nicht in den schwach brackigen<br />
Haffen der Ostsee vorkommen - was soll er nun?<br />
Seine Gestalt muß man nicht beschreiben - er<br />
gleicht etwa einem großen, plumpen Dornauge. Am<br />
Kopf sitzen, wie ein Walroßbart, 10 Barteln, sechs<br />
längere am Ober-, vier kürzere am Unterkiefer. Ebenfalls<br />
dort befinden sich auch die beiden kleinen, nicht<br />
sehr leistungsfähigen Äuglein. Die winzigen Schuppen<br />
liegen auf bzw. in der sehr schleimigen Haut.<br />
Sein Enddarm, der von zahlreichen Blutgefäßen<br />
durchzogen ist, funktioniert als zusätzliches Atmungsorgan.<br />
Diese akzessorische Atmung hat er auch dringend<br />
nötig, da seine Wohngewässer häufig morastig<br />
und, besonders natürlich im Sommer, stark aufgeheizt,<br />
somit sehr sauerstoffarm sind. Die Kiemen meiden<br />
dann zur Befehlszentrale Hirn: Sauerstoffdefizit!<br />
und Misgurnus begibt sich - der Not gehorchend<br />
und nicht dem eignen Triebe - aus seiner Deckung<br />
zur Wasseroberfläche, um schmatzend ein Maulvoll<br />
Luft aufzunehmen, die dann in den Darm befördert<br />
und dort veratmet wird. Die verbrauchte Luft entweicht<br />
durch den After und ist, nimmt man den Fisch<br />
aus dem Wasser, manchmal als zischendes oder<br />
schwach pfeifendes Geräusch zu hören.<br />
Besonderes Ansehen genoß (oder genießt?) er als<br />
Konkurrent von Laubfrosch und Schwalbe. Als Wetterprophet<br />
nämlich. Vor aufziehenden Gewittern wird<br />
er zum zappeligen Neurastheniker, schießt hin und<br />
her, hinauf und herunter und vergißt auch nicht, sich<br />
heftig schnappend mit Luft einzudecken. Weil ihn<br />
solch hektische Gemütsbewegungen nicht erst überkommen,<br />
wenn das Gewitter schon da ist, sondern<br />
bereits 24 Stunden zuvor, kann man ihm die Gabe<br />
der Prophetie wohl nicht absprechen, wenn es auch<br />
"böse" Menschen gibt, die meinen, es sei nicht so<br />
weit her damit und seine Sehergabe mit der Beifügung<br />
"angeblich" versehen. Jedenfalls hat er seinen<br />
Titel Wetterfisch nicht ganz ohne Grund erhalten,<br />
denn er reagiert auf jeden Fall auf steigende Temperaturen<br />
und fallenden Luftdruck, schon weil in solchen<br />
Situationen die Sauerstoffkonzentration im<br />
Wasser sehr deutlich abnimmt. Von manchen Beobachtern<br />
wird auch angenommen, daß die Luftelektrizität<br />
bei Gewittern eine Rolle spielt. Denn, so meinen<br />
sie, auch im Aquarium lebende Schlammbeißer, deren<br />
Becken durch Pflanzenwuchs und Durchlüftung<br />
genügend mit Sauerstoff versorgt sind, reagierten<br />
ebenso empfindlich vor Gewittern. Daß ein physiologischer<br />
Mechanismus für die Druckempfindlichkeit<br />
besteht, zeigen die mit Lymphe gefüllten Kanäle, die<br />
von der Außenhaut zur Schwimmblase führen und<br />
59
die in ihrer Wirkungsweise an ein Barometer erinnern.<br />
Dank seiner Darmatmung ist der Schlammbeißer<br />
nicht nur in der Lage, in schmutzigem, fast sauerstofflosem<br />
Wasser zu leben, er kann sich auch, wenn<br />
sein Teich oder Bächlein austrocknet, in den<br />
Schlamm eingraben und dort in aller Seelenruhe auf<br />
den nächsten Platzregen warten. Dasselbe Spielchen<br />
treibt er auch im Winter, und es heißt, daß er<br />
sich dabei unter Umständen einen halben Meter tief<br />
in den Schlamm eingräbt, um - und dräut der Winter<br />
noch so sehr - bis zu einem Jahr dauerdösend auf<br />
bessere Zeiten zu hoffen - Felix müßte er heißen, der<br />
Glückliche! Kein Wunder, daß man im Donaugebiet<br />
lebende Mistgurren in Schlamm eingegraben gefunden<br />
hat, der so hart eingetrocknet war, daß beladene<br />
Fuhrwerke darüberfahren konnten. Und soll er, in<br />
Gefangenschaft geraten, verschickt werden, so kann<br />
man ihn, in feuchtes Moos verpackt, "längere Zeit"<br />
transportieren. Doch alles hat seine Grenzen, auch<br />
bei Schlammbeißers. In einem 1868 erschienenen<br />
Buch steht nämlich folgendes Greuelmärchen zu lesen:<br />
"Zum Schluß sei noch eines merkwürdigen<br />
Fisches gedacht, der ein fast noch charakteristischerer<br />
Bewohner des Sumpfwassers ist, der Moorgrundel.<br />
Selbst in den mit schwarzbraunem gärendem<br />
Wasser gefüllten Moorgräben hält es dieser Fisch<br />
noch aus, und je schlammiger das Wasser, um so lieber<br />
ist's ihm. Seine Lebenszähigkeit hat ihn berühmt<br />
gemacht: in einem Gefäß, dessen Boden mit fetter<br />
Erde bedeckt ist, hält er zehn Jahre lang, ohne daß<br />
man ihm öfter als dreimal des Jahres frisches Wasser<br />
gibt und ohne daß er Nahrung zu sich nähme." Der<br />
dies schrieb, war nicht etwa ein obskurer Alchimist<br />
des 13. Jahrhunderts, oh nein, es war ein arrivierter<br />
Zoologie-Professor, mit Lehrstuhl in Hohenheim und<br />
seit 1870 auch am Polytechnikum in Stuttgart. Ich bin<br />
sicher, Herr Professor haben niemals Schlammbeißer<br />
gehalten.<br />
Wer in einem Gebiet wohnt, in dem unser Freund<br />
noch ein Refugium hat, wer ihn also noch beschaffen<br />
kann, braucht für seine Haltung keine besonderen<br />
Umstände zu machen. Ich würde allerdings empfehlen,<br />
kein zu kleines Aquarium zu verwenden, auch<br />
wenn es immer heißt, daß er mit kleinsten Behältern<br />
zufrieden ist. Das ist er sicher auch, denn er hat ja<br />
keine andere Wahl. Man sollte aber daran denken,<br />
daß die Fische bis zu 30 cm lang werden können und<br />
Bild 1: Kopfsludie von Misgumus fossllls<br />
Aufnahme: D. Gaumert<br />
z.<br />
bei Gewittern oder während der Laichzeit ihre r_e<br />
Gemütsart ablegen, um ein bißchen Rabatz<br />
ehen. Also sollte das Becken für zwei oder drei Tiere<br />
wenigstens 60 bis 80 Liter fassen. Als Bodengrund<br />
verwendet man am besten feinen Sand, auf den man<br />
anstelle des geliebten Schlammes eine kräftige<br />
Schicht gut und lange ausgekochten Torfes legt<br />
(Kochwasser öfters wechseln!). Da der Torf bei den<br />
zuweilen ungestümen Bewegungen der Fische in<br />
feinfiedrigen Pflanzen hängenbleibt, sollte man in<br />
Töpfen gepflanzte Rosettenpflanzen wie Sagittaria<br />
oder Vallisneria einbringen. Von erfahrenen Anglern<br />
und Fischern, also von Leuten, die es wissen müssen,<br />
hörte ich des öfteren, daß Schlammbeißer mit<br />
Sicherheit dort anzutreffen seien, wo die zierliche<br />
Wasserfeder (Hottonia paJustris) wächst - leider ist<br />
die Pflanze im Süden der BRD selten und fällt unter<br />
die Bundesartenschutzordnung.<br />
Die Qualität des Wassers ist bei der Pflege von Misgurnus<br />
fossiJis zweitrangig, doch sollte es auch nicht<br />
zu hart sein; im allgemeinen genügt den Herrschaften<br />
unser (chlorfreies) Leitungswasser. Eine Durchlüftung<br />
ist für unsere Luftschlucker nicht unbedingt<br />
nötig, ebensowenig eine Heizung, dafür aber ein<br />
nicht zu schwächlicher Filter. Während wir bei..,<br />
einheimischen Fischen darauf achten müssen~ß<br />
die Wassertemperatur nicht zu hoch ansteigt, ist diese<br />
Vorsicht beim Schlammbeißer nicht vonnöten,<br />
Bild 2: Der Schlammbeißer Misgumus fossilis<br />
aus 0"0 Schlndler: "Unsere Süßwasserfische", Kosmos Nalurführer<br />
60
denn er erträgt Temperaturen von 5 bis über 25° C.<br />
Ein im Abstand von etwa zehn Tagen vorgenommener<br />
teilweiser Wasserwechsel ist, besonders im Sommer,<br />
kein Luxus - wir sollten ihn nicht vergessen. Damit<br />
die Fischlein nicht zu sehr im Rampenlicht stehen,<br />
beleuchten wir das Schlammbeißerheim nicht<br />
a la Fernseh-Gala-Show, sondern eher wie eine<br />
schummerige Bar. Ein paar bizarre Wurzeln, einige<br />
Steine und Schieferplatten zum Verstecken tragen<br />
sehr dazu bei, den introvertierten Geschöpfchen das<br />
Gefühl zu geben, unter sich zu sein. Entgegen den<br />
Ansichten unseres oben zitierten Professors würde<br />
ich raten, die Fische regelmäßig zu füttern, und zwar<br />
nicht mit "Schlamm und fetter Erde", wie es auch<br />
schon empfohlen wurde, sondern, wie es sich gehört,<br />
mit Lebendfutter aller Art, ab und zu auch mit Futtertabletten.<br />
Entsprechend ihrer bodenorientierten<br />
Lebensweise ist es angebracht, solche Tiere zu füttern,<br />
die ebenfalls auf dem Grund leben. Auf die Vertaisse<br />
des Aquariums bezogen, heißt das: jedes<br />
.ndfutter, auch Wasserflöhe und Hüpferlinge. Vor<br />
allem natürlich Tubifex und Rote Mückenlarven (beide<br />
gut gewässert und ausgespült), Wasserasseln,<br />
Bachflohkrebse, Schnecken, na ja, eben alles, was<br />
da so in "Tümpel, Bach und Weiher" herumkriecht<br />
und -krabbelt. Noch einmal: Auch wenn unsere<br />
Moorgrundeln in der Natur nicht an glockenklares<br />
Quellwasser gewöhnt sind und sich lieber im warmen<br />
Schlamm wälzen, ein Aquarium ist nun mal, entgegen<br />
anderslautender Bekundungen, kein Naturausschnitt.<br />
Auch wenn das Aquarienwasser gefiltert<br />
wird, ist es immer mit Abfallstoffen belastet, auch<br />
wenn man diese nicht sieht - der Dreck bleibt im<br />
Kreislauf. Und weil die Haut von Misgurnus keineswegs<br />
die Vorzüge einer teflonbeschichteten Pfanne<br />
besitzt, vielmehr relativ verwundbar ist (z. B. gegenüber<br />
epidemisch auftretenden Ektoparasiten wie<br />
Ichthyophthirius, wie Rolf Bader es an seinen Tieren<br />
erleben mußte), sollten wir dafür sorgen, daß das<br />
Aquarium nicht in Richtung Sumpflandschaft des<br />
Mesozoikums tendiert. Die Moral von der Geschichte:<br />
Auch Schlammbeißer brauchen sauberes Wasser!<br />
Wenn der launische April seine Kapriolen schlägt,<br />
.., es mal ein bißchen regnet, mal ein bißchen<br />
_eit und zwischendurch die Aprilsonne die Luft<br />
und das Wasser erwärmt, dann erwärmt sich auch<br />
das Herz der Moorgrundel, und sie schickt sich an,<br />
der Minne zu huldigen. Bis Ende Juni, Anfang Juli<br />
kann die hohe Zeit dauern, und die Schlammis verbringen<br />
sie in höchst angenehmer und auf sehr anmutige<br />
Weise, die man diesen Underground-Typen<br />
nie zugetraut hätte. Die Balz-Aerobic beginnt damit,<br />
daß nicht nur die Farben der Fische intensiver werden,<br />
sondern auch ihre Bewegungen. Geschäftig<br />
schlängeln und jagen sie durch die Pflanzenbestände,<br />
das Männlein immer dicht hinter oder neben der<br />
Braut her. Man ist so echauffiert, so außer Atem, daß<br />
man häufig nach oben steigen muß, um Luft zu holen,<br />
immer einträchtig miteinander, versteht sich.<br />
Ziert sich das Jüngferchen anstandshalber am Anfang<br />
noch ein bißchen - macht nichts, denn "er"<br />
kennt alle Tricks: Zuerst wird sie mit den Brustflossen<br />
zärtlich, aber bestimmt angewedelt, worauf sie oft<br />
eine sicherlich nur gespielte (man kennt dies ja!)<br />
Scheinflucht veranstaltet. Was ihr aber nichts nützt,<br />
denn mit Karacho spurtet er hinterher - und schon<br />
hat er eine seiner Bauchflossen unter ihren wohlgefüllten<br />
Bauch geschoben. Mit einer raschen Bewegung<br />
schlingt er seinen Hinterleib um den seiner Gespielin<br />
und - schwupps! beginnt der Eiersegen zu<br />
rieseln. Rieseln ist eigentlich nicht das richtige Wort<br />
dafür, denn während des Laich- und Befruchtungsvorganges<br />
zappeln die beiden unbeeindruckt weiter,<br />
und die bis zu 10000 Eier (man spricht auch von<br />
70 bis 150 000) werden in Schüben von etwa 30 Stück<br />
in alle Himmelsrichtungen geschleudert. Das ganze<br />
Treiben kann, bis zur Erschöpfung des Eierkontingentes,<br />
sechs bis acht Stunden andauern. Sollten die<br />
geschilderten Vorgänge im Aquarium stattgefunden<br />
haben, was bisher noch nicht oft der Fall war, muß<br />
man die zwar erschöpften, aber auch heißhungrigen<br />
und eierlüsternen Elterntiere herausfangen. Die Jungen<br />
schlüpfen je nach Wassertemperatur nach acht<br />
Bild 3: Larve von Misgurnus lossilis<br />
Zeichnung: W. Weiss (nach Nikolsky/Marshall)<br />
bis zehn Tagen; sie sind lichtscheu und vergraben<br />
sich an den dunkelsten Stellen des Aquariums in den<br />
lockeren Bodengrund. Eine besondere Attraktivität<br />
der Jungfische sind ihre faden- oder schlauchförmigen<br />
äußeren Kiemen, durch die sie etwas an Molchlarven<br />
erinnern. Sie ernähren sich in der ersten Zeit<br />
von ein- und vielzelligen Tierchen und Pflänzchen,<br />
wohl auch von Detritus.<br />
Wir alle, Terrarianer und Aquarianer, sollten alles tun,<br />
damit dieser ebenso ansprechende wie anspruchslose<br />
Fisch nicht wie so manche Tier- und Ptlanzenart<br />
einfach spurlos verschwindet. Sicherlich wird dies in<br />
einer Gesellschaft, in der die Ökonomie nach wie vor<br />
vor der Ökologie rangiert, sehr schwer sein. Aber<br />
vielleicht versucht der eine oder andere ihn zu züchten,<br />
oder er verschafft ihm, bevor sein Heimatbächlein<br />
oder -weiher der Melioration zum Opfer fällt, eine<br />
Heimstatt in seinem Gartenteich. In der Januar-Ausgabe<br />
1984 der Zeitschrift "Das Tier" steht eine Traueranzeige,<br />
die das Ableben der Moorente bekannt<br />
gibt. Sie ist unterschrieben mit "Die trauernden<br />
Schuldigen".<br />
61
19. Jahrgang<br />
Heft 2 Februar 1985<br />
Titelbild:<br />
Verschiedene Zuchtformen<br />
vom Guppy<br />
Poecilia reticulata<br />
ufnahme: B. Kahl<br />
-<br />
aquar.~n<br />
lnagaZln<br />
Monatshefte für Aquarien- und Vivarienkunde<br />
1 Für Ihre Bücherei<br />
2 Aquarienmedizin<br />
7 Blick über die Grenzen<br />
8 Bild des Monats<br />
7 Dr. Vierke antwortet<br />
8 Sehr geehrte Redaktion<br />
9 Aquarienfibel<br />
3 Aus Industrie<br />
und Handel<br />
44 Klaus Wilkerling: Wem gehören eigentlich die Wasserflöhe<br />
in einem Tümpel?<br />
45 Lothar Seegers: Farbtupfer aus Ostafrika:<br />
Prachtgrun<strong>dk</strong>ärpflinge. (5. Die Nothobranchius-Arten Kenias,<br />
Somalias und des Sahelgürtels)<br />
51 Für Ihre Bücherei<br />
52 Dieter Untergasser: Bedroht ein Riesengeißeltierchen<br />
unsere Diskusbestände?<br />
56 Karl H. Switak: Der Krallenfrosch Xenopus laevis,<br />
ein Aquarienkomiker<br />
57 Ausländische Aquarienzeitschriften berichten<br />
58 Werner Weiss: Der Marmorierte Fadenfisch<br />
59 Werner Weiss: Schlammbeißer-<strong>Story</strong> <strong>Numero</strong> 2<br />
62 Hans-Jürgen Rösler: Der "kleine Bruder".<br />
(Cynolebias heloplites, der "ex-antenori" der Aquarianer)<br />
67 Dr. Jörg Vierke beantwortet Leseranfragen<br />
69 Hans Joachim Richter: Ein Cichlide fürs Schreibtischaquarium:<br />
Der Pucallpa-Zwergbuntbarsch.<br />
(Pflege und Zucht von Apistogrammoides pucallpaensis)<br />
73 Werner Weiss: Der Guppy Poecilia reticulata,<br />
ein menschenfreundliches Fischchen<br />
76 Terminvorschau der Verbände und Vereine<br />
78 Sehr geehrte Redaktion<br />
78 Im Märzheft lesen Sie<br />
79 Swen-Uwe Dettmann: Die Vorstufe der Problemfischzucht:<br />
Der Rote von Rio<br />
83 Neues aus Industrie und Handel- kurz berichtet<br />
ISSN 0003-7257 19, 1985, Nr.2, S. 43 - 84<br />
Redaktion:<br />
Dr. Dieter Krauter<br />
Peter Schweickhardt<br />
isela Böhme<br />
Fachberatung:<br />
Gerhard Brünner<br />
Hanns-J. Krause<br />
Dr. Gottfried SChubert<br />
Dr. Jörg Vierke<br />
Leseranfragen:<br />
Dr. Jörg Vierke<br />
Neues aus Industrie und Handel:<br />
Dr. Konrad Bay<br />
Burkard<br />
Gestaltung<br />
Kahl<br />
und Herstellung:<br />
~'W~<br />
Verlag und Redaktion: Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Postfach 640,<br />
Ptizerstraße !>-7, 7000 Stuttgart 1, Telefon-Sammelnummer (0711) 2191-1.<br />
© 1985, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart . Printed in Germany . Imprime en Allemagne'<br />
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einer Frist von 6 Wochen, vor Ablauf des jeweils berechneten Bezugsjahres kündbar, s0<br />
weit nichts anderes vereinbart ist.<br />
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