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Schlammbeisser - Story Numero 2 - oerred.dk

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Eigentlich wäre er ja fast reif für das "Guinness-Buch der Rekorde", denn er, der Schlammbeißer, ist<br />

der Größte. Besser gesagt "die" Größte, die größte Schmerle Deutschlands nämlich. Ist das etwa<br />

nichts? Der leider zu früh von uns gegangene Prof. Dr. Rolf Bader, dessen "Jugendliebe" diese<br />

Schmerlenart war und der ihr jahrelang - meist vergeblich - nachspürte, schrieb Im Juni-Heft 1973 des<br />

AQUARIEN-MAGAZINS eine launige "Schlammbeißer-<strong>Story</strong>", an die ich mich immer erinnere, wenn<br />

die Rede von diesem Fisch ist, vollends da sich meine Familie und ich damals auch an der Suche nach<br />

diesem Phantomfisch beteiligt und zahllose WIesengräben und Moorgumpen durchstöbert haben ­<br />

auch vergeblich!<br />

Schlammbeißer­<br />

<strong>Story</strong> <strong>Numero</strong> 2<br />

Werner Weiss<br />

Sicher, der bärtige Geselle trat nie so augenfällig in<br />

E~einung wie seine Landsleute Karpfen, Barsch,<br />

F. oder das Heer der Weißfische. Das liegt vor<br />

allem an seiner versteckten Lebensweise und seiner<br />

Vorliebe für das Nachtleben. Aber er war auch keine<br />

Rarität - wer sich auskannte, wußte, wo er zu finden<br />

war, und die Zoogeschäfte verkauften ihn um 30 bis<br />

60 Pfennig pro "Stück". Das ist schon sehr lange her,<br />

und in den Handlungen suchen wir den Fisch heute<br />

vergebens, wie er auch in der Natur nur noch äußerst<br />

selten zu finden ist. Daß Misgurnus fossilis weder ein<br />

Fossil (Iat. fossilis = ausgegraben) und auch sonst<br />

nichts Außergewöhnliches war, dafür bürgen die vielen<br />

Namen, die ihm der Volksmund verliehen hat:<br />

Grundedei, Schlammpietsche, Pintzger, Peitzger,<br />

Pute, Kurpietsch, Pietzger, Pisker, Mistgurre, Mistgurn,<br />

Bisgurre, Moor-, Meier- und Meergrundel, Wetterfisch<br />

und Pfuhlfisch. Diese Popularität erhielt er<br />

nicht, weil er so traumhaft schön ist (obwohl er sich<br />

durchaus sehen lassen kann), sondern wohl deshalb,<br />

weil er in manchen Gegenden ziemlich häufig vorkam<br />

und dazuhin, gebraten, recht gut schmeckt. Der<br />

seinem grätenarmen, nicht übermäßig fetten Fleisch<br />

anhaftende Modergeruch und -geschmack wurde<br />

ihm ausgetrieben, indem man ihn einige Tage in klar_fließendem<br />

Wasser hielt. Der Meinung, daß das<br />

"Whmäckle" von den verzehrten Armleuchteralgen<br />

(Charophyceae) käme, wird von Floericke (1913) mit<br />

der Auffassung widersprochen, daß die Oszi11arien<br />

(Oscillatoria, Blaualgen) daran schuld seien. Doch<br />

das soll uns nicht jucken, kommen wir doch kaum in<br />

die Verlegenheit, "Schlammbeißer aux fines herbes"<br />

vorgesetzt zu bekommen. Blättern wir dafür lieber ein<br />

wenig in seinen Personalakten. Wie sein einheimischer<br />

Vetter bzw. seine Base, der Steinbeißer und die<br />

Schmerle, ist er Mitglied der Familie Schmerlen (Cobitidae),<br />

Unterfamilie Steinbeißer (Cobitinae), zu der<br />

übrigens auch die beliebten asiatischen Dornaugen<br />

zählen.<br />

Misgurnus fossilis ist in Europa von der Kanalküste<br />

bis etwa zum Ural-Fluß verbreitet, vorwiegend in<br />

stehenden oder langsam fließenden, eutrophen,<br />

schlammigen oder torfigen Gewässern. Es heißt, er<br />

soll oder soll auch nicht in den schwach brackigen<br />

Haffen der Ostsee vorkommen - was soll er nun?<br />

Seine Gestalt muß man nicht beschreiben - er<br />

gleicht etwa einem großen, plumpen Dornauge. Am<br />

Kopf sitzen, wie ein Walroßbart, 10 Barteln, sechs<br />

längere am Ober-, vier kürzere am Unterkiefer. Ebenfalls<br />

dort befinden sich auch die beiden kleinen, nicht<br />

sehr leistungsfähigen Äuglein. Die winzigen Schuppen<br />

liegen auf bzw. in der sehr schleimigen Haut.<br />

Sein Enddarm, der von zahlreichen Blutgefäßen<br />

durchzogen ist, funktioniert als zusätzliches Atmungsorgan.<br />

Diese akzessorische Atmung hat er auch dringend<br />

nötig, da seine Wohngewässer häufig morastig<br />

und, besonders natürlich im Sommer, stark aufgeheizt,<br />

somit sehr sauerstoffarm sind. Die Kiemen meiden<br />

dann zur Befehlszentrale Hirn: Sauerstoffdefizit!<br />

und Misgurnus begibt sich - der Not gehorchend<br />

und nicht dem eignen Triebe - aus seiner Deckung<br />

zur Wasseroberfläche, um schmatzend ein Maulvoll<br />

Luft aufzunehmen, die dann in den Darm befördert<br />

und dort veratmet wird. Die verbrauchte Luft entweicht<br />

durch den After und ist, nimmt man den Fisch<br />

aus dem Wasser, manchmal als zischendes oder<br />

schwach pfeifendes Geräusch zu hören.<br />

Besonderes Ansehen genoß (oder genießt?) er als<br />

Konkurrent von Laubfrosch und Schwalbe. Als Wetterprophet<br />

nämlich. Vor aufziehenden Gewittern wird<br />

er zum zappeligen Neurastheniker, schießt hin und<br />

her, hinauf und herunter und vergißt auch nicht, sich<br />

heftig schnappend mit Luft einzudecken. Weil ihn<br />

solch hektische Gemütsbewegungen nicht erst überkommen,<br />

wenn das Gewitter schon da ist, sondern<br />

bereits 24 Stunden zuvor, kann man ihm die Gabe<br />

der Prophetie wohl nicht absprechen, wenn es auch<br />

"böse" Menschen gibt, die meinen, es sei nicht so<br />

weit her damit und seine Sehergabe mit der Beifügung<br />

"angeblich" versehen. Jedenfalls hat er seinen<br />

Titel Wetterfisch nicht ganz ohne Grund erhalten,<br />

denn er reagiert auf jeden Fall auf steigende Temperaturen<br />

und fallenden Luftdruck, schon weil in solchen<br />

Situationen die Sauerstoffkonzentration im<br />

Wasser sehr deutlich abnimmt. Von manchen Beobachtern<br />

wird auch angenommen, daß die Luftelektrizität<br />

bei Gewittern eine Rolle spielt. Denn, so meinen<br />

sie, auch im Aquarium lebende Schlammbeißer, deren<br />

Becken durch Pflanzenwuchs und Durchlüftung<br />

genügend mit Sauerstoff versorgt sind, reagierten<br />

ebenso empfindlich vor Gewittern. Daß ein physiologischer<br />

Mechanismus für die Druckempfindlichkeit<br />

besteht, zeigen die mit Lymphe gefüllten Kanäle, die<br />

von der Außenhaut zur Schwimmblase führen und<br />

59


die in ihrer Wirkungsweise an ein Barometer erinnern.<br />

Dank seiner Darmatmung ist der Schlammbeißer<br />

nicht nur in der Lage, in schmutzigem, fast sauerstofflosem<br />

Wasser zu leben, er kann sich auch, wenn<br />

sein Teich oder Bächlein austrocknet, in den<br />

Schlamm eingraben und dort in aller Seelenruhe auf<br />

den nächsten Platzregen warten. Dasselbe Spielchen<br />

treibt er auch im Winter, und es heißt, daß er<br />

sich dabei unter Umständen einen halben Meter tief<br />

in den Schlamm eingräbt, um - und dräut der Winter<br />

noch so sehr - bis zu einem Jahr dauerdösend auf<br />

bessere Zeiten zu hoffen - Felix müßte er heißen, der<br />

Glückliche! Kein Wunder, daß man im Donaugebiet<br />

lebende Mistgurren in Schlamm eingegraben gefunden<br />

hat, der so hart eingetrocknet war, daß beladene<br />

Fuhrwerke darüberfahren konnten. Und soll er, in<br />

Gefangenschaft geraten, verschickt werden, so kann<br />

man ihn, in feuchtes Moos verpackt, "längere Zeit"<br />

transportieren. Doch alles hat seine Grenzen, auch<br />

bei Schlammbeißers. In einem 1868 erschienenen<br />

Buch steht nämlich folgendes Greuelmärchen zu lesen:<br />

"Zum Schluß sei noch eines merkwürdigen<br />

Fisches gedacht, der ein fast noch charakteristischerer<br />

Bewohner des Sumpfwassers ist, der Moorgrundel.<br />

Selbst in den mit schwarzbraunem gärendem<br />

Wasser gefüllten Moorgräben hält es dieser Fisch<br />

noch aus, und je schlammiger das Wasser, um so lieber<br />

ist's ihm. Seine Lebenszähigkeit hat ihn berühmt<br />

gemacht: in einem Gefäß, dessen Boden mit fetter<br />

Erde bedeckt ist, hält er zehn Jahre lang, ohne daß<br />

man ihm öfter als dreimal des Jahres frisches Wasser<br />

gibt und ohne daß er Nahrung zu sich nähme." Der<br />

dies schrieb, war nicht etwa ein obskurer Alchimist<br />

des 13. Jahrhunderts, oh nein, es war ein arrivierter<br />

Zoologie-Professor, mit Lehrstuhl in Hohenheim und<br />

seit 1870 auch am Polytechnikum in Stuttgart. Ich bin<br />

sicher, Herr Professor haben niemals Schlammbeißer<br />

gehalten.<br />

Wer in einem Gebiet wohnt, in dem unser Freund<br />

noch ein Refugium hat, wer ihn also noch beschaffen<br />

kann, braucht für seine Haltung keine besonderen<br />

Umstände zu machen. Ich würde allerdings empfehlen,<br />

kein zu kleines Aquarium zu verwenden, auch<br />

wenn es immer heißt, daß er mit kleinsten Behältern<br />

zufrieden ist. Das ist er sicher auch, denn er hat ja<br />

keine andere Wahl. Man sollte aber daran denken,<br />

daß die Fische bis zu 30 cm lang werden können und<br />

Bild 1: Kopfsludie von Misgumus fossllls<br />

Aufnahme: D. Gaumert<br />

z.­<br />

bei Gewittern oder während der Laichzeit ihre r_e<br />

Gemütsart ablegen, um ein bißchen Rabatz<br />

ehen. Also sollte das Becken für zwei oder drei Tiere<br />

wenigstens 60 bis 80 Liter fassen. Als Bodengrund<br />

verwendet man am besten feinen Sand, auf den man<br />

anstelle des geliebten Schlammes eine kräftige<br />

Schicht gut und lange ausgekochten Torfes legt<br />

(Kochwasser öfters wechseln!). Da der Torf bei den<br />

zuweilen ungestümen Bewegungen der Fische in<br />

feinfiedrigen Pflanzen hängenbleibt, sollte man in<br />

Töpfen gepflanzte Rosettenpflanzen wie Sagittaria<br />

oder Vallisneria einbringen. Von erfahrenen Anglern<br />

und Fischern, also von Leuten, die es wissen müssen,<br />

hörte ich des öfteren, daß Schlammbeißer mit<br />

Sicherheit dort anzutreffen seien, wo die zierliche<br />

Wasserfeder (Hottonia paJustris) wächst - leider ist<br />

die Pflanze im Süden der BRD selten und fällt unter<br />

die Bundesartenschutzordnung.<br />

Die Qualität des Wassers ist bei der Pflege von Misgurnus<br />

fossiJis zweitrangig, doch sollte es auch nicht<br />

zu hart sein; im allgemeinen genügt den Herrschaften<br />

unser (chlorfreies) Leitungswasser. Eine Durchlüftung<br />

ist für unsere Luftschlucker nicht unbedingt<br />

nötig, ebensowenig eine Heizung, dafür aber ein<br />

nicht zu schwächlicher Filter. Während wir bei..,<br />

einheimischen Fischen darauf achten müssen~ß<br />

die Wassertemperatur nicht zu hoch ansteigt, ist diese<br />

Vorsicht beim Schlammbeißer nicht vonnöten,<br />

Bild 2: Der Schlammbeißer Misgumus fossilis<br />

aus 0"0 Schlndler: "Unsere Süßwasserfische", Kosmos Nalurführer<br />

60


denn er erträgt Temperaturen von 5 bis über 25° C.<br />

Ein im Abstand von etwa zehn Tagen vorgenommener<br />

teilweiser Wasserwechsel ist, besonders im Sommer,<br />

kein Luxus - wir sollten ihn nicht vergessen. Damit<br />

die Fischlein nicht zu sehr im Rampenlicht stehen,<br />

beleuchten wir das Schlammbeißerheim nicht<br />

a la Fernseh-Gala-Show, sondern eher wie eine<br />

schummerige Bar. Ein paar bizarre Wurzeln, einige<br />

Steine und Schieferplatten zum Verstecken tragen<br />

sehr dazu bei, den introvertierten Geschöpfchen das<br />

Gefühl zu geben, unter sich zu sein. Entgegen den<br />

Ansichten unseres oben zitierten Professors würde<br />

ich raten, die Fische regelmäßig zu füttern, und zwar<br />

nicht mit "Schlamm und fetter Erde", wie es auch<br />

schon empfohlen wurde, sondern, wie es sich gehört,<br />

mit Lebendfutter aller Art, ab und zu auch mit Futtertabletten.<br />

Entsprechend ihrer bodenorientierten<br />

Lebensweise ist es angebracht, solche Tiere zu füttern,<br />

die ebenfalls auf dem Grund leben. Auf die Vertaisse<br />

des Aquariums bezogen, heißt das: jedes<br />

.ndfutter, auch Wasserflöhe und Hüpferlinge. Vor<br />

allem natürlich Tubifex und Rote Mückenlarven (beide<br />

gut gewässert und ausgespült), Wasserasseln,<br />

Bachflohkrebse, Schnecken, na ja, eben alles, was<br />

da so in "Tümpel, Bach und Weiher" herumkriecht<br />

und -krabbelt. Noch einmal: Auch wenn unsere<br />

Moorgrundeln in der Natur nicht an glockenklares<br />

Quellwasser gewöhnt sind und sich lieber im warmen<br />

Schlamm wälzen, ein Aquarium ist nun mal, entgegen<br />

anderslautender Bekundungen, kein Naturausschnitt.<br />

Auch wenn das Aquarienwasser gefiltert<br />

wird, ist es immer mit Abfallstoffen belastet, auch<br />

wenn man diese nicht sieht - der Dreck bleibt im<br />

Kreislauf. Und weil die Haut von Misgurnus keineswegs<br />

die Vorzüge einer teflonbeschichteten Pfanne<br />

besitzt, vielmehr relativ verwundbar ist (z. B. gegenüber<br />

epidemisch auftretenden Ektoparasiten wie<br />

Ichthyophthirius, wie Rolf Bader es an seinen Tieren<br />

erleben mußte), sollten wir dafür sorgen, daß das<br />

Aquarium nicht in Richtung Sumpflandschaft des<br />

Mesozoikums tendiert. Die Moral von der Geschichte:<br />

Auch Schlammbeißer brauchen sauberes Wasser!<br />

Wenn der launische April seine Kapriolen schlägt,<br />

.., es mal ein bißchen regnet, mal ein bißchen<br />

_eit und zwischendurch die Aprilsonne die Luft<br />

und das Wasser erwärmt, dann erwärmt sich auch<br />

das Herz der Moorgrundel, und sie schickt sich an,<br />

der Minne zu huldigen. Bis Ende Juni, Anfang Juli<br />

kann die hohe Zeit dauern, und die Schlammis verbringen<br />

sie in höchst angenehmer und auf sehr anmutige<br />

Weise, die man diesen Underground-Typen<br />

nie zugetraut hätte. Die Balz-Aerobic beginnt damit,<br />

daß nicht nur die Farben der Fische intensiver werden,<br />

sondern auch ihre Bewegungen. Geschäftig<br />

schlängeln und jagen sie durch die Pflanzenbestände,<br />

das Männlein immer dicht hinter oder neben der<br />

Braut her. Man ist so echauffiert, so außer Atem, daß<br />

man häufig nach oben steigen muß, um Luft zu holen,<br />

immer einträchtig miteinander, versteht sich.<br />

Ziert sich das Jüngferchen anstandshalber am Anfang<br />

noch ein bißchen - macht nichts, denn "er"<br />

kennt alle Tricks: Zuerst wird sie mit den Brustflossen<br />

zärtlich, aber bestimmt angewedelt, worauf sie oft<br />

eine sicherlich nur gespielte (man kennt dies ja!)<br />

Scheinflucht veranstaltet. Was ihr aber nichts nützt,<br />

denn mit Karacho spurtet er hinterher - und schon<br />

hat er eine seiner Bauchflossen unter ihren wohlgefüllten<br />

Bauch geschoben. Mit einer raschen Bewegung<br />

schlingt er seinen Hinterleib um den seiner Gespielin<br />

und - schwupps! beginnt der Eiersegen zu<br />

rieseln. Rieseln ist eigentlich nicht das richtige Wort<br />

dafür, denn während des Laich- und Befruchtungsvorganges<br />

zappeln die beiden unbeeindruckt weiter,<br />

und die bis zu 10000 Eier (man spricht auch von<br />

70 bis 150 000) werden in Schüben von etwa 30 Stück<br />

in alle Himmelsrichtungen geschleudert. Das ganze<br />

Treiben kann, bis zur Erschöpfung des Eierkontingentes,<br />

sechs bis acht Stunden andauern. Sollten die<br />

geschilderten Vorgänge im Aquarium stattgefunden<br />

haben, was bisher noch nicht oft der Fall war, muß<br />

man die zwar erschöpften, aber auch heißhungrigen<br />

und eierlüsternen Elterntiere herausfangen. Die Jungen<br />

schlüpfen je nach Wassertemperatur nach acht<br />

Bild 3: Larve von Misgurnus lossilis<br />

Zeichnung: W. Weiss (nach Nikolsky/Marshall)<br />

bis zehn Tagen; sie sind lichtscheu und vergraben<br />

sich an den dunkelsten Stellen des Aquariums in den<br />

lockeren Bodengrund. Eine besondere Attraktivität<br />

der Jungfische sind ihre faden- oder schlauchförmigen<br />

äußeren Kiemen, durch die sie etwas an Molchlarven<br />

erinnern. Sie ernähren sich in der ersten Zeit<br />

von ein- und vielzelligen Tierchen und Pflänzchen,<br />

wohl auch von Detritus.<br />

Wir alle, Terrarianer und Aquarianer, sollten alles tun,<br />

damit dieser ebenso ansprechende wie anspruchslose<br />

Fisch nicht wie so manche Tier- und Ptlanzenart<br />

einfach spurlos verschwindet. Sicherlich wird dies in<br />

einer Gesellschaft, in der die Ökonomie nach wie vor<br />

vor der Ökologie rangiert, sehr schwer sein. Aber<br />

vielleicht versucht der eine oder andere ihn zu züchten,<br />

oder er verschafft ihm, bevor sein Heimatbächlein<br />

oder -weiher der Melioration zum Opfer fällt, eine<br />

Heimstatt in seinem Gartenteich. In der Januar-Ausgabe<br />

1984 der Zeitschrift "Das Tier" steht eine Traueranzeige,<br />

die das Ableben der Moorente bekannt<br />

gibt. Sie ist unterschrieben mit "Die trauernden<br />

Schuldigen".<br />

61


19. Jahrgang<br />

Heft 2 Februar 1985<br />

Titelbild:<br />

Verschiedene Zuchtformen<br />

vom Guppy<br />

Poecilia reticulata<br />

ufnahme: B. Kahl<br />

-<br />

aquar.~n<br />

lnagaZln<br />

Monatshefte für Aquarien- und Vivarienkunde<br />

1 Für Ihre Bücherei<br />

2 Aquarienmedizin<br />

7 Blick über die Grenzen<br />

8 Bild des Monats<br />

7 Dr. Vierke antwortet<br />

8 Sehr geehrte Redaktion<br />

9 Aquarienfibel<br />

3 Aus Industrie<br />

und Handel<br />

44 Klaus Wilkerling: Wem gehören eigentlich die Wasserflöhe<br />

in einem Tümpel?<br />

45 Lothar Seegers: Farbtupfer aus Ostafrika:<br />

Prachtgrun<strong>dk</strong>ärpflinge. (5. Die Nothobranchius-Arten Kenias,<br />

Somalias und des Sahelgürtels)<br />

51 Für Ihre Bücherei<br />

52 Dieter Untergasser: Bedroht ein Riesengeißeltierchen<br />

unsere Diskusbestände?<br />

56 Karl H. Switak: Der Krallenfrosch Xenopus laevis,<br />

ein Aquarienkomiker<br />

57 Ausländische Aquarienzeitschriften berichten<br />

58 Werner Weiss: Der Marmorierte Fadenfisch<br />

59 Werner Weiss: Schlammbeißer-<strong>Story</strong> <strong>Numero</strong> 2<br />

62 Hans-Jürgen Rösler: Der "kleine Bruder".<br />

(Cynolebias heloplites, der "ex-antenori" der Aquarianer)<br />

67 Dr. Jörg Vierke beantwortet Leseranfragen<br />

69 Hans Joachim Richter: Ein Cichlide fürs Schreibtischaquarium:<br />

Der Pucallpa-Zwergbuntbarsch.<br />

(Pflege und Zucht von Apistogrammoides pucallpaensis)<br />

73 Werner Weiss: Der Guppy Poecilia reticulata,<br />

ein menschenfreundliches Fischchen<br />

76 Terminvorschau der Verbände und Vereine<br />

78 Sehr geehrte Redaktion<br />

78 Im Märzheft lesen Sie<br />

79 Swen-Uwe Dettmann: Die Vorstufe der Problemfischzucht:<br />

Der Rote von Rio<br />

83 Neues aus Industrie und Handel- kurz berichtet<br />

ISSN 0003-7257 19, 1985, Nr.2, S. 43 - 84<br />

Redaktion:<br />

Dr. Dieter Krauter<br />

Peter Schweickhardt<br />

isela Böhme<br />

Fachberatung:<br />

Gerhard Brünner<br />

Hanns-J. Krause<br />

Dr. Gottfried SChubert<br />

Dr. Jörg Vierke<br />

Leseranfragen:<br />

Dr. Jörg Vierke<br />

Neues aus Industrie und Handel:<br />

Dr. Konrad Bay<br />

Burkard<br />

Gestaltung<br />

Kahl<br />

und Herstellung:<br />

~'W~<br />

Verlag und Redaktion: Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Postfach 640,<br />

Ptizerstraße !>-7, 7000 Stuttgart 1, Telefon-Sammelnummer (0711) 2191-1.<br />

© 1985, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart . Printed in Germany . Imprime en Allemagne'<br />

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Durch Einsenden von Fotografien<br />

und Zeichnungen erklärt sich der Absender mit der Veröffentlichung einverstanden<br />

und stellt den Verlag von Ansprüchen Dritter frei.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen<br />

Zwecken und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft,<br />

Goethestraße 49, 8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu<br />

ertragen sind. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Dr. Konrad Bay, Stuttgart . Gesamtherstellung:<br />

Konrad Triltsch, Graphischer Betrieb, Würzburg . Das AQUARIEN-MAGAZIN erscheint<br />

monatlich . Jahresbezugspreis DM 68,40 zuzüglich Versand- oder Zustellgebühr. Einzelheft<br />

DM 6,80 zuzüglich Versand- oder Zustellgebühr. Das Abonnement ist jeweils, unter Einhaltung<br />

einer Frist von 6 Wochen, vor Ablauf des jeweils berechneten Bezugsjahres kündbar, s0­<br />

weit nichts anderes vereinbart ist.<br />

_<br />

43

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