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Ausgabe 1312 als PDF zum Download - Kulturportal West Ost

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In jungen Jahren waren es , neben vielen anderen<br />

Techniken, auch große Steine, die<br />

Siegfried Erdmann behauen hat. „Da muß<br />

man sich fit fühlen“, sagt er, der früher bis zu<br />

80 Stunden in der Woche in seinem Atelier<br />

direkt hinter seinem Haus gestanden hat.<br />

„Bildhauerische Arbeit erfordert viel Kraft.“<br />

Schon immer war es sein Traum, einen<br />

Skulpturenpark zu haben. In dem großen<br />

Garten um das Haus und Atelier hat er sich<br />

diesen Traum erfüllt.<br />

Siegfried Erdmann arbeitet auch heute noch,<br />

wenn irgend möglich, jeden Tag in seinem<br />

Atelier, umgeben von seinen Skulpturen aus<br />

Stein, Gips, Ton in allen erdenklichen Größen.<br />

Jetzt sind es kleinere bis mittlere Objekte,<br />

denen er sich zuwendet. Die in den letzten<br />

Jahren entstandenen Plastiken sind überwiegend<br />

in dem warmen terrakottafarbenen<br />

Ton belassen, zeigen keine glatte Außenhaut,<br />

sondern wirken durch eine matte, porige,<br />

das Licht saugende Oberflächenstruktur<br />

sehr lebendig. Die abstrakten Gebilde beziehen<br />

aus dem Wechsel von stärkeren und<br />

flacheren Krümmungen, aus dem nach außen<br />

drängenden Volumen ihre innere Kraft.<br />

Die Arbeiten sind intuitiv, emotional, klar<br />

und handwerklich sensibel geprägt. Im<br />

Schaffensprozeß zeigt sich der Dialog zwischen<br />

dem Material und dem Künstler.<br />

Siegfried Erdmann war immer freischaffend<br />

tätig. Er ist ein sehr bescheidener Mann. Es<br />

gab Zeiten mit Aufträgen und erfolgreichen<br />

Wettbewerbsteilnahmen, aber auch Zeiten,<br />

in denen es etwas ruhiger um seine Kunst<br />

wurde. „Die geistige Unabhängigkeit, die<br />

haben wir behalten“, sagt er und meint sich<br />

und seine Frau. Und es klingt ein wenig Stolz<br />

aus seinen Worten.<br />

Ulla Dretzler (KK)<br />

Gläsernes Schmachten<br />

Glas und Keramik der „Petticoat-Ära“ in Rheinbach<br />

In der Dauerausstellung des 1968 von den<br />

„Freunden edlen Glases e.V.“ gegründeten<br />

Glasmuseums Rheinbach im Bürger- und<br />

Kulturzentrum Himmeroder Hof sind wertvolle<br />

Gläser vom Barock bis <strong>zum</strong> zeitgenössischen<br />

Studioglas vertreten. Das Museum<br />

gibt einen umfangreichen Überblick über<br />

die Tradition und Kunst der böhmischen<br />

Glasherstellung und -veredlung. Neben barocken<br />

Schnittgläsern, Farb-, Schliff- und<br />

Schnittgläsern des Biedermeier, Freundschaftsbechern,<br />

Prunkpokalen des Historismus<br />

sowie Bäder- und Souvenirgläsern des<br />

19. Jahrhunderts sind auch Jugendstil-,<br />

Art-Déco- und Fachschulgläser aus Steinschönau<br />

und Haida zu sehen. Eine besondere<br />

Abteilung veranschaulicht den Werdegang<br />

des Rheinbacher Glases.<br />

Zu den Kernaufgaben des Spezialmuseums<br />

gehört die Vermittlung der Vielfalt in der<br />

Glasentwicklung bis in die Gegenwart. So<br />

zeigte auch die jüngste Sonderausstellung<br />

„Fernweh“ neue künstlerische Facetten. Das<br />

Glasmuseum und das Archiv der Stadt<br />

Rheinbach haben gemeinsam eine Auswahl<br />

von Gläsern und Keramikerzeugnissen aus<br />

der „Petticoat-Ära“ ausgewählt und die Besucher<br />

zu einer imaginären Zeitreise in die<br />

50er bis 70er Jahre des letzten Jahrhunderts<br />

eingeladen.<br />

Ein Großteil der Exponate mit Bezügen zu<br />

mehreren rheinischen Hütten stammt aus<br />

der Privatsammlung von Dr. Helmut Wirges,<br />

Vereinigte Museen im Jakobshof/Oberstedem.<br />

Auch die farbenfrohen Gläser aus<br />

der Euskirchener Ingrid-Hütte wurden von<br />

der Familie Wirges ausgeliehen. Eine Auswahl<br />

veredelter Gläser aus den Beständen<br />

des Museums wurde ebenfalls passend in<br />

Szene gesetzt. Ein weiterer privater Leih-<br />

30 KK<strong>1312</strong> vom 25. September 2011

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