1 Einleitung
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EINLEITUNG 14<br />
1998). PNU-103017, ein Vertreter der zweiten Generation mit gesteigerter Wirksamkeit, wies<br />
in klinischen Studien eine zu hohe Plasma-Eiweiß-Bindung auf (Thaisrivongs et al., 1996;<br />
Aristoff, 1998). Bei Tipranavir, ein 4-Hydroxydihydropyron, konnte durch eine Verringerung<br />
der Plasma-Eiweiß-Bindung die Bioverfügbarkeit verbessert werden (Aristoff, 1998). Seit<br />
2005 ist dieser Vertreter der dritten Generation in Europa zugelassen und unter dem<br />
Handelspräparat Aptivus ® (Boehringer Ingelheim) auf dem Markt. Um ausreichende<br />
Plasmaspiegel zu erreichen, muss auch er wie die meisten PI durch eine zusätzliche Dosis<br />
Ritonavir „geboostert“ werden. Beunruhigend sind allerdings die in den RESIST-Studien<br />
(Hicks et al., 2006) beobachteten erhöhten Transaminase- und Lipidwerte. Ein erhöhtes<br />
Risiko von Hepatotoxizitäten und Dyslipidämien unter einer Tipranavir-Therapie wird<br />
vermutet.<br />
Gerade die Entwicklung neuartiger nicht-peptidischer Leitstrukturen stellt eine große<br />
Herausforderung an das Wirkstoffdesign dar. Basierend auf der Entdeckung der<br />
topochemischen Dimerisierung von 4-Aryl-1,4-dihydropyridinen wurden die entstehenden<br />
photodimeren Addukte von Hilgeroth (2002) als dritte Klasse nicht-peptidischer<br />
HIV-1 Proteaseinhibitoren eingeführt (Abbildung 9, Kapitel 2 und Abbildung 11,<br />
Kapitel 3.1). Sie zeigen eine kompetitive Hemmung der HIV-1 Protease (Hilgeroth et al.,<br />
1999[d]). Bioanalytische Untersuchungen ausgewählter Substanzen der ersten Generation<br />
bewiesen, dass diese kaum metabolisiert werden und keine signifikanten Plasma-Eiweiß-<br />
Bindungen aufweisen (Hilgeroth & Langner, 2000).