1 Einleitung
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EINLEITUNG 2<br />
konkurrieren sie mit physiologischen Nukleosiden um die Substratbindungsstelle. Ihr Einbau<br />
in die DNA führt schließlich zum Abbruch der DNA-Synthese.<br />
Mit der Entdeckung der HIV-1 Protease (PR) im Jahr 1989 (Navia et al., 1989) stand ein<br />
weiteres Target-Enzym für die Entwicklung von antiviralen Arzneistoffen zur Verfügung. Die<br />
HIV-1 Protease spaltet die aus der Transkription und Translation der viralen Erbinformation<br />
hervorgegangenen viralen „Vorläuferproteine“ (gag- und gag-pol-Polyproteine) in einzelne<br />
Strukturproteine (Matrix, Kapsid und Nukleokapsid) sowie die Enzyme Integrase und<br />
Reverse-Transkriptase (von der Helm, 1996). Die HIV-1 Proteaseinhibitoren (PI) hemmen<br />
diesen für die Bildung neuer, intakter Viruspartikel wichtigen Schritt durch Bindung an das<br />
aktive Zentrum des Enzyms (Eron, 2000).<br />
Abbildung 1: Schematische Darstellung und Aufbau des HI-Virus (modifiziert nach<br />
www.hiv-info.de)<br />
Neben den NRTI wurden Vertreter einer Arzneistoffgruppe entwickelt, die ebenfalls an der<br />
Reverse-Transkriptase angreifen: die nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptaseinhibitoren<br />
(NNRTI). Sie docken direkt an eine Bindungsregion an, die sich nahe des aktiven Zentrums<br />
der Reversen-Transkriptase befindet und hemmen nicht-kompetitiv das Enzym. Dadurch wird<br />
die katalytisch aktive Bindungsstelle aufgrund einer Konformationsänderung blockiert und<br />
die Aktivität des Enzyms deutlich verlangsamt.<br />
Mit Enfuvirtid (Fuzeon ® , Roche) befindet sich seit 2003 der erste und bislang einzige<br />
Vertreter einer weiteren Stoffklasse, der Fusionsinhibitoren (FI), auf dem Markt. Sie