Juni / Juli 2013 - Evangelische Kirchengemeinde Schönow ...
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12<br />
St. Petersburg trifft Berlin<br />
Bratsche, Kontrabass und Klavier sind<br />
ein seltenes Trio. Am 25. Mai spielten<br />
in dieser Besetzung Wladimir Ott, Erik<br />
Joffe und Natalia Christoph in der Kirche<br />
von <strong>Schönow</strong>-Buschgraben ein heiteres,<br />
melodiöses Programm. Sie bewiesen,<br />
dass Streichinstrumente auch ohne die<br />
helle Geige auskommen können. Die<br />
unteren Töne reichen, wenn dazu perlend<br />
Klavier gespielt wird. Keiner von<br />
dreien übertönte die anderen Musiker.<br />
Nicht Schrilles, nichts Kratzendes, nicht<br />
Lautes. Wie Gesang kamen die Stücke<br />
daher. Die Bratsche traf die Stimmlage<br />
von Sängerinnen, der Kontrabass machte<br />
dem Männergesang Ehre.<br />
Klassische Musik wurde unterhaltsam<br />
vorgetragen. Durchweg meinte man, die<br />
Melodien schon zu kennen, und folgte<br />
mit Freude den Durchführungen über<br />
die Skala der drei Instrumente. Wohltuend<br />
war die Sparsamkeit mit dem<br />
Vibrato – der gut gestrichene glatte Ton<br />
erreichte die Ohren auf direktem Wege.<br />
Elegant wurde gespielt. Erik Joffe war<br />
ständig kurz vor einem Tänzchen mit<br />
seinem Kontrabass, den er so virtuos<br />
bediente, dass er den Bogen gelegentlich<br />
als Stock gegen das Holz einsetzte.<br />
Natalia Christoph hielt sich am Klavier<br />
begleitend im Hintergrund, so dass wir<br />
Hörerinnen und Hörer die Ohren spitzen<br />
mussten, um ihre Leistung würdigen<br />
zu können. Sie führte auch durch das<br />
Programm mit kleinen Werken von Carl<br />
Ditters von Dittersdorf, Johann Ernst<br />
Galliard, Michail Glinka, Anton Rubinstein,<br />
Jules Massenet, Camille Saint-<br />
Saens und Joseph Haydn. Am Ende gab<br />
es wie auch schon zwischendurch viel<br />
Beifall und volkstümliche Zugaben, die<br />
Wladimir Ott auf der Bratsche anführte.<br />
Die Veranstalter sammelten eine gute<br />
Kollekte bei freiem Eintritt.<br />
Wann trifft St. Petersburg wieder einmal<br />
Berlin in Zehlendorf-Süd?<br />
| Martin Lotz<br />
Foto: A. Flechnerr<br />
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