Erbrecht - Alpmann Schmidt
Erbrecht - Alpmann Schmidt
Erbrecht - Alpmann Schmidt
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ALPMANN SCHMIDT<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
16. Auflage 2008<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
16., neu bearbeitete<br />
Auflage 2008<br />
Claudia Haack, Rechtsanwältin<br />
236 Seiten<br />
26 Fälle<br />
19,90 €<br />
ISBN-13: 978-3-89476-985-7<br />
Lieferbar ca.<br />
Mitte/Ende Oktober<br />
Leseprobe und Bestellung<br />
bequem im Internet<br />
www.alpmann-schmidt.de<br />
Übersichtlich,<br />
kompakt und<br />
umfassend<br />
Inhalt<br />
Darstellung<br />
Kenntnisse im <strong>Erbrecht</strong> sind unerlässliche Voraussetzung<br />
für das juristische Staatsexamen. Die Probleme des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
werden – wie bewährt – anhand eines Falles mit<br />
ausführlicher Falllösung dargestellt. Zahlreiche Skizzen<br />
verdeutlichen die komplexen Zusammenhänge an den<br />
Problemschwerpunkten.<br />
. Gesetzliche Erbfolge<br />
. Verfügung von Todes wegen, insbesondere<br />
– Testament<br />
– Erbvertrag<br />
– Gemeinschaftliches Testament<br />
– Errichtung, Auslegung und Anfechtung<br />
. Rechtsstellung des Erben<br />
. Miterbengemeinschaft<br />
. Testamentsvollstreckung<br />
. Erbschein<br />
. Nachlassverbindlichkeiten,<br />
insbesondere Pflichtteilsansprüche<br />
. Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall<br />
Einprägsames Layout erleichtert die Erfassung des<br />
Lernstoffs:<br />
. Konzentrierte Darstellung der Schwerpunkte<br />
. Detailinformationen anhand einprägsamer Fälle<br />
. Orientierung durch zusammenfassende Übersichten<br />
zur kompakten Wiederholung<br />
. Rechtsprechung und Literatur sind bis Ende Juli 2007<br />
berücksichtigt<br />
<strong>Alpmann</strong> <strong>Schmidt</strong> • Annette-Allee 35 • 48149 Münster • Tel. 0251–98109-33 • www.alpmann-schmidt.de
ALPMANN SCHMIDT<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
16. Auflage 2008
ERBRECHT<br />
2008<br />
Claudia Haack<br />
Rechtsanwältin in Münster<br />
ALPMANN UND SCHMIDT Juristische Lehrgänge Verlagsges. mbH & Co. KG<br />
48149 Münster, Annette-Allee 35, 48001 Postfach 1169, Telefon (0251) 98109-33<br />
AS-Online: www.alpmann-schmidt.de
Haack, Claudia<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
16., überarbeitete Auflage 2008<br />
ISBN-13: 978-3-89476-985-7000<br />
Verlag <strong>Alpmann</strong> und <strong>Schmidt</strong> Juristische Lehrgänge<br />
Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Münster<br />
Die Vervielfältigung, insbesondere das Fotokopieren der Skripten<br />
ist nicht gestattet (§§ 53, 54 UrhG) und strafbar (§ 106 UrhG).<br />
Im Fall der Zuwiderhandlung wird Strafantrag gestellt.
Inhaltsverzeichnis<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Teil: Einführung ........................................................................................................ 1<br />
1. Abschnitt: Grundbegriffe des <strong>Erbrecht</strong>s.............................................................. 1<br />
1. Erbfall und Erblasser ................................................................................................ 1<br />
2. Erbe und Erbfähigkeit .............................................................................................. 1<br />
3. Erbschaft bzw. Nachlass .......................................................................................... 2<br />
4. Verfügungen von Todes wegen ............................................................................... 2<br />
2. Abschnitt: Grundprinzipien des <strong>Erbrecht</strong>s......................................................... 3<br />
1. Testierfreiheit .............................................................................................................. 3<br />
2. Grundsatz der Universalsukzession (Gesamtrechtsnachfolge) ........................ 3<br />
3. Prinzip des Vonselbsterwerbs ................................................................................. 4<br />
3. Abschnitt: Rechtsquellen des <strong>Erbrecht</strong>s.............................................................. 4<br />
1. Materielles Recht ....................................................................................................... 4<br />
2. Verfahrensrecht ......................................................................................................... 4<br />
4. Abschnitt: Wesentliche Fragen des <strong>Erbrecht</strong>s – Überblick –......................... 5<br />
2. Teil: Die gesetzliche Erbfolge ................................................................................ 6<br />
1. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> der Verwandten..................................... 6<br />
1. Erben erster Ordnung ............................................................................................... 7<br />
Fall 1: Gesetzliche Erben der ersten Ordnung .................................................... 7<br />
2. Erben zweiter Ordnung ............................................................................................ 9<br />
Fall 2: Gesetzliche Erben der zweiten Ordnung ................................................. 9<br />
3. Erben dritter Ordnung ............................................................................................ 10<br />
Fall 3: Gesetzliche Erben der dritten Ordnung ................................................. 10<br />
4. Erben vierter und entfernterer Ordnungen ........................................................ 11<br />
2. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> des Ehegatten ...................................... 11<br />
1. Voraussetzungen des gesetzlichen Ehegattenerbrechts ................................... 11<br />
2. Umfang des gesetzlichen Ehegattenerbrechts ................................................... 12<br />
2.1 Rein erbrechtliche Betrachtung ..................................................................... 13<br />
2.2 Die Korrekturen nach dem ehelichen Güterrecht ..................................... 13<br />
Fall 4: Ehegattenerbrecht je nach Güterstand ............................................ 13<br />
. Übersicht: Gesetzliches <strong>Erbrecht</strong> des Ehegatten ............................................... 17<br />
3. Der Voraus der Ehegatten, § 1932 ...................................................................... 17<br />
I
Inhaltsverzeichnis<br />
4. Der sog. „Dreißigste“ .............................................................................................. 18<br />
5. Gesetzliches <strong>Erbrecht</strong> bei der nichtehelichen<br />
Lebensgemeinschaft? .............................................................................................. 19<br />
3. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> des gleichgeschlechtlichen<br />
Lebenspartners........................................................................ 19<br />
1. Voraussetzungen des gesetzlichen <strong>Erbrecht</strong>s der Lebenspartner .................. 19<br />
2. Umfang des gesetzlichen <strong>Erbrecht</strong>s der Lebenspartner .................................. 20<br />
2.1 Rein erbrechtliche Betrachtung ..................................................................... 20<br />
2.2 Korrektur nach Güterstand ............................................................................ 20<br />
3. Voraus des Lebenspartners ................................................................................... 21<br />
4. Abschnitt: Die gesetzliche Erbfolge bei nichtehelicher<br />
Abstammung ........................................................................................ 21<br />
1. <strong>Erbrecht</strong>liche Gleichstellung der nichtehelichen Kinder ................................ 21<br />
2. Feststellung der Vaterschaft .................................................................................. 21<br />
3. Rechtsentwicklung und Anwendbarkeit des früheren Rechts ....................... 22<br />
5. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> des Staates, § 1936.............................. 23<br />
. Übersicht: Gesetzliche Erbfolge ............................................................................ 24<br />
3. Teil: Die Verfügung von Todes wegen .............................................................. 25<br />
1. Abschnitt: Der Inhalt der Verfügung von Todes wegen ............................... 26<br />
1. Die Bestimmung des Erben in der Verfügung von Todes wegen .................. 26<br />
1.1 Erbenbestimmung ............................................................................................. 26<br />
1.2 Maßgeblicher Zeitpunkt für die Erbenbestimmung .................................. 27<br />
1.3 Die Einsetzung mehrerer Erben<br />
(Miterbengemeinschaft; Teilungsanordnung) ............................................. 28<br />
1.4 Die Anordnung der Vor- und Nacherbschaft ............................................. 28<br />
1.5 Die Ersatzerbschaft gemäß § 2096 ................................................................ 29<br />
2. Die Enterbung und bedingte Erbeinsetzung ...................................................... 30<br />
2.1 Die Enterbung des gesetzlichen Erben ......................................................... 30<br />
2.2 Die Erbeinsetzung unter einer Bedingung oder Befristung,<br />
§§ 2074 ff. ........................................................................................................... 31<br />
2.2.1 Allgemeine Regeln ................................................................................. 31<br />
2.2.2 Gesetzeswidrigkeit, Sittenwidrigkeit oder<br />
Unmöglichkeit der Bedingung ............................................................ 31<br />
2.2.3 Verfügung unter einer Befristung ....................................................... 32<br />
3. Das Vermächtnis gemäß §§ 1939, 2147 ff. ........................................................ 32<br />
3.1 Das „Stückvermächtnis“ ................................................................................. 32<br />
3.2 Das Vorausvermächtnis gemäß § 2150 ........................................................ 33<br />
II
Inhaltsverzeichnis<br />
3.3 Die sonstigen Vermächtnisarten ................................................................... 34<br />
3.3.1 Wahl-, Gattungs- und Verschaffungsvermächtnis .......................... 34<br />
3.3.2 Nach- und Ersatzvermächtnis ............................................................. 34<br />
4. Die Auflage, §§ 1940, 2192 ff. ............................................................................... 34<br />
4.1 Die Auflage ohne einen bestimmten Begünstigten .................................... 35<br />
4.2 Die Auflage zugunsten einer Person ............................................................. 35<br />
5. Die Anordnung der Testamentsvollstreckung, §§ 2197 ff. .............................. 35<br />
. Übersicht: Inhalt letztwilliger Verfügungen ........................................................ 36<br />
2. Abschnitt: Allg. Wirksamkeitsvoraussetzungen der<br />
Verfügung von Todes wegen............................................................ 37<br />
1. Der Testierwille ........................................................................................................ 37<br />
1.1 Voraussetzungen der Willenserklärung ....................................................... 37<br />
1.2 Die Anwendbarkeit der §§ 116, 117 und 118 auf<br />
testamentarische Anordnungen ..................................................................... 38<br />
2. Die Testierfähigkeit des Erblassers ...................................................................... 39<br />
3. Der Grundsatz der Höchstpersönlichkeit .......................................................... 40<br />
3.1 Keine Vertretung im Willen oder bei Abgabe der Erklärung .................. 40<br />
3.2 Die Konkretisierung des § 2064 durch § 2065 ........................................... 41<br />
3.2.1 Die Zulässigkeit von Potestativbedingungen ................................... 41<br />
3.2.2 Bezeichnung der Erben durch Dritten .............................................. 42<br />
Fall 5: Unwirksame Nacherbeneinsetzung ....................................... 43<br />
3.2.3 Auswahl des Vermächtnisnehmers durch Dritte ............................ 46<br />
4. Nichtigkeit oder Unwirksamkeit der Verfügung von Todes wegen .............. 47<br />
4.1 Nichtigkeit gem. § 134 ..................................................................................... 47<br />
4.2 Nichtigkeit gem. § 138 ..................................................................................... 48<br />
4.3 Unwirksamkeit gem. § 2077 ........................................................................... 51<br />
5. Folgen teilweiser Unwirksamkeit ......................................................................... 51<br />
5.1 Unwirksamkeit einer von mehreren Verfügungen .................................... 52<br />
Fall 6: Wankelmütiger Erblasser ................................................................... 52<br />
5.2 Teilweise Unwirksamkeit einer Verfügung .................................................. 55<br />
5.3 Anwendbarkeit des § 2085 auf Erbvertrag und<br />
gemeinschaftliches Testament ........................................................................ 56<br />
. Übersicht: Wirksamkeitsvoraussetzungen der Verfügung<br />
von Todes wegen.................................................................................. 57<br />
3. Abschnitt: Die Formen der Verfügungen von Todes wegen........................ 58<br />
1. Das einseitige Testament ........................................................................................ 58<br />
1.1 Formvorschriften .............................................................................................. 58<br />
1.1.1 Die Form des ordentlichen Testaments ............................................ 59<br />
1.1.2 Die außerordentlichen Testamente, §§ 2249–2251 ........................ 65<br />
III
Inhaltsverzeichnis<br />
1.2 Der Widerruf der Anordnungen im Testament .......................................... 66<br />
1.2.1 Widerrufsmöglichkeiten ....................................................................... 66<br />
1.2.2 Der Widerruf des Widerrufs ................................................................ 68<br />
1.2.3 Die Anfechtung des Widerrufs ............................................................ 68<br />
2. Der Erbvertrag ......................................................................................................... 69<br />
2.1 Das Zustandekommen des Erbvertrags ....................................................... 70<br />
2.1.1 Die besonderen Wirksamkeitsvoraussetzungen<br />
des Erbvertrags ....................................................................................... 70<br />
2.1.2 Der Inhalt des Erbvertrags ................................................................... 71<br />
2.2 Die Bindung an vertragsmäßige Verfügungen ............................................ 72<br />
2.2.1 Eintritt und Umfang der Bindung ...................................................... 72<br />
2.2.2 Ausschluss der Bindung ....................................................................... 73<br />
2.2.3 Die Abhängigkeit der Verfügungen der Vertragsschließenden<br />
........................................................................................... 77<br />
2.3 Die Verfügungen des Erblassers zu Lebzeiten ............................................ 77<br />
2.3.1 Die Voraussetzungen des § 2287 ........................................................ 78<br />
2.3.2 Rechtsfolge des § 2287 ......................................................................... 79<br />
2.3.3 Im Falle der Beeinträchtigung des Vermächtnisnehmers<br />
gilt § 2288 ............................................................................... 80<br />
2.3.4 Ausschluss der §§ 2287, 2288 durch Erbvertrag? ........................... 80<br />
2.4 Der Ehegattenerbvertrag sowie der Erbvertrag unter Verlobten ............ 81<br />
3. Das gemeinschaftliche Testament ........................................................................ 81<br />
3.1 Das Zustandekommen des gemeinschaftlichen Testaments .................... 82<br />
3.1.1 Die Form des gemeinschaftlichen Testaments ................................. 82<br />
3.1.2 Der Inhalt des gemeinschaftlichen Testaments ............................... 84<br />
3.2 Die wechselbezüglichen Verfügungen .......................................................... 84<br />
3.2.1 Voraussetzungen der Wechselbezüglichkeit .................................... 84<br />
3.2.2 Folgen der Wechselbezüglichkeit ....................................................... 86<br />
Fall 7: Das abweichende zweite Testament ...................................... 88<br />
3.3 Der überlebende Ehegatte als Vor- oder Vollerbe,<br />
Berliner Testament ........................................................................................... 93<br />
3.3.1 Der überlebende Ehegatte ist im Zweifel Vollerbe ......................... 93<br />
Fall 8: Einheits- oder Trennungsprinzip? ......................................... 93<br />
3.3.2 Die rechtliche Bedeutung der Wiederverheiratungsklausel .......... 96<br />
Fall 9: Wiederverheiratungsklausel .................................................... 96<br />
. Übersicht: Die Formen der Verfügung von Todes wegen ..............................100<br />
4. Abschnitt: Die Auslegung der Verfügung von Todes wegen .....................101<br />
1. Grundsätze und Prüfungsgang bei der Auslegung der Verfügung<br />
von Todes wegen ...................................................................................................101<br />
1.1 Die Ermittlung des Erblasserwillens ...........................................................102<br />
1.1.1 Ermittlung des wahren Willens /<br />
keine Auslegung nach Empfängerhorizont ....................................102<br />
IV
Inhaltsverzeichnis<br />
1.1.2 Erläuternde und ergänzende Testamentsauslegung ......................103<br />
Fall 10: „Mutter“ ..................................................................................104<br />
Fall 11: Ersatzerbe oder Nacherbe ...................................................106<br />
Fall 12: Aktiensturz .............................................................................107<br />
1.2 Einhaltung der Form ......................................................................................109<br />
2. Die besonderen gesetzlichen Auslegungsregeln und<br />
Ergänzungsvorschriften ......................................................................................111<br />
2.1 Unklarheiten bzgl. des bedachten Personenkreises oder<br />
bzgl. der Bedingung, §§ 2066–2076 ............................................................111<br />
2.1.1 Generelle Bezeichnung des bedachten Personenkreises .............111<br />
2.1.2 Auslegungsregel des § 2069 ...............................................................112<br />
2.1.3 Auslegungsregeln für bedingte Zuwendungen ...............................113<br />
2.2 Auslegungsregeln bei Unklarheiten bzgl. der Erbeinsetzung,<br />
§§ 2087 ff. .........................................................................................................114<br />
2.2.1 Auslegung gem. § 2087 .......................................................................114<br />
2.2.2 Auslegung gem. §§ 2088, 2089 ..........................................................114<br />
2.2.3 Auslegung gem. § 2091 .......................................................................115<br />
2.2.4 Anwachsung gem. § 2094 ..................................................................115<br />
Fall 13: Nasciturus ...............................................................................115<br />
2.2.5 Auslegungsregeln bei Vor- und Nacherbschaft .............................117<br />
3. Der Grundsatz der wohlwollenden Auslegung, § 2084 ................................117<br />
3.1 Unmittelbarer Anwendungsbereich des § 2084 .......................................117<br />
3.2 Erweiterung des Anwendungsbereichs des § 2084 ..................................118<br />
3.3 Analoge Anwendung des § 2084 .................................................................118<br />
4. Besonderheiten bei der Auslegung von Erbverträgen und<br />
gemeinschaftlichen Testamenten .......................................................................119<br />
. Übersicht: Die Auslegung der Verfügung von Todes wegen .........................120<br />
5. Abschnitt: Die Anfechtung der Verfügung von Todes wegen...................121<br />
1. Die Voraussetzungen der Anfechtung ..............................................................121<br />
1.1 Anfechtungsgrund ..........................................................................................121<br />
1.1.1 Der Anfechtungsgrund des § 2078 Abs. 1 ......................................122<br />
1.1.2 Der Anfechtungsgrund des § 2078 Abs. 2 ......................................123<br />
Fall 14: Reumütiger Freidenker ........................................................123<br />
1.1.3 Die Anfechtung, wenn ein Pflichtteilsberechtigter<br />
übergangen worden ist, § 2079 .........................................................126<br />
Fall 15: Wiederheirat ..........................................................................126<br />
1.2 Die Anfechtungsberechtigung ......................................................................128<br />
1.3 Die Anfechtungserklärung ............................................................................129<br />
1.4 Kein Ausschluss der Anfechtung .................................................................130<br />
2. Die Rechtsfolgen der Anfechtung ......................................................................130<br />
Fall 16: Störender Widerruf ................................................................................131<br />
V
Inhaltsverzeichnis<br />
3. Besonderheiten bei der Anfechtung von Erbverträgen und<br />
gemeinschaftlichen Testamenten .......................................................................132<br />
3.1 Die Anfechtung von Erbverträgen ..............................................................132<br />
3.2 Die (Selbst-)Anfechtung im gemeinschaftlichen Testament ..................135<br />
. Übersicht: Die Anfechtung der Verfügung von Todes wegen .......................136<br />
4. Teil: Der Ausschluss von der Erbfolge ...........................................................137<br />
1. Abschnitt: Die Erbunwürdigkeit, §§ 2339 ff. .................................................137<br />
2. Abschnitt: Der Erbverzicht, §§ 2346 ff. ...........................................................139<br />
1. Zustandekommen und Inhalt des Erbverzichts ..............................................139<br />
1.1 Zustandekommen des Erbverzichts ............................................................139<br />
1.2 Inhalt des Erbverzichts ..................................................................................139<br />
2. Die Rechtsfolgen des Erbverzichts ....................................................................140<br />
3. Der Rechtsgrund des Erbverzichtsvertrags ......................................................140<br />
3. Abschnitt: Die Ausschlagung ............................................................................ 142<br />
1. Die frist- und formgerechte Ausschlagung .......................................................142<br />
2. Die Wirkungen der Ausschlagung .....................................................................144<br />
. Übersicht: Verlust der Erbenstellung..................................................................146<br />
5. Teil: Die Rechtsstellung des Erben – die Verwaltung ................................147<br />
1. Abschnitt: Der Alleinerbe und seine Rechtsstellung...................................147<br />
1. Der Grundsatz der Universalsukzession ..........................................................147<br />
2. Die Rechte des Erben gegen den Erbschaftsbesitzer, §§ 2018 ff. ................148<br />
2.1 Herausgabeanspruch gemäß § 2018 ...........................................................149<br />
2.2 Erweiterung der Herausgabepflicht durch § 2019 und § 2020 .............150<br />
2.2.1 Dingliche Surrogation gem. § 2019 .................................................150<br />
2.2.2 Nutzungen gem. § 2020 ......................................................................151<br />
2.3 Schadensersatzansprüche des Erben gemäß §§ 2023 ff. ........................151<br />
2.3.1 Gutgläubiger, unverklagter Erbschaftsbesitzer, § 2021 ................151<br />
2.3.2 Verklagter Erbschaftsbesitzer, § 2023 .............................................152<br />
2.3.3 Bösgläubiger Erbschaftsbesitzer, § 2024 .........................................152<br />
2.3.4 Deliktischer Erbschaftsbesitzer, § 2025 ..........................................152<br />
2.4 Verwendungsersatzansprüche des Erbschaftsbesitzers ...........................153<br />
2.4.1 Gutgläubiger unverklagter Erbschaftsbesitzer ...............................153<br />
2.4.2 Verklagter und bösgläubiger Erbschaftsbesitzer ............................153<br />
2.4.3 Deliktischer Erbschaftsbesitzer .........................................................153<br />
VI
Inhaltsverzeichnis<br />
2. Abschnitt: Die Miterbengemeinschaft gemäß §§ 2032 ff. ..........................154<br />
1. Rechtsfähigkeit der Erbengemeinschaft ............................................................155<br />
2. Die Verfügung des Miterben über seine Beteiligung am Nachlass,<br />
§ 2033 ......................................................................................................................155<br />
Fall 17: Anteilsübertragung .................................................................................156<br />
3. Die Verwaltung des Nachlasses durch die Miterbengemeinschaft<br />
gemäß §§ 2038–2040 ............................................................................................158<br />
3.1 Die Befugnis des Miterben, Verwaltungsmaßnahmen zu treffen<br />
– das Innenverhältnis – .................................................................................158<br />
Fall 18: Die uneinigen Miterben ..................................................................158<br />
3.2 Die Berechtigung, Rechtsgeschäfte mit Dritten zu tätigen<br />
– das Außenverhältnis – ................................................................................160<br />
3.2.1 Verpflichtungsgeschäfte ......................................................................160<br />
3.2.2 Verfügungsgeschäfte ............................................................................161<br />
3.2.3 Die Geltendmachung von Ansprüchen, die zum<br />
Nachlass gehören, § 2039 ..................................................................163<br />
3.2.4 Die sog. dingliche Surrogation gemäß § 2041 ...............................163<br />
4. Die Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft ...........................................165<br />
4.1 Die vertragliche Auseinandersetzung .........................................................165<br />
4.2 Die Teilungsanordnung gemäß § 2048 ......................................................166<br />
Fall 19: Die Teilungsanordnung ..................................................................166<br />
4.3 Die Erbauseinandersetzung kraft Gesetzes gemäß §§ 2042 ff. .............168<br />
4.4 Ausschluss der Auseinandersetzung ...........................................................169<br />
4.5 Einsetzung eines Testamentsvollstreckers .................................................169<br />
5. Ausgleichungspflichten unter Abkömmlingen ................................................169<br />
5.1 Ausgleichung von Zuwendungen ................................................................169<br />
5.2 Ausgleich von Leistungen .............................................................................170<br />
. Übersicht: Erbengemeinschaft .............................................................................171<br />
3. Abschnitt: Rechtsstellung des Vor- und Nacherben ....................................172<br />
1. Rechtsstellung des Vorerben ...............................................................................172<br />
1.1 Beschränkungen des Vorerben ....................................................................172<br />
1.2 Ordnungsgemäße Verwaltung durch Vorerben .......................................174<br />
2. Rechtsstellung des Nacherben ............................................................................175<br />
3. Die befreite Vorerbschaft .....................................................................................175<br />
4. Abschnitt: Die Testamentsvollstreckung.........................................................176<br />
1. Die Aufgaben des Testamentsvollstreckers ......................................................176<br />
2. Die Beendigung des Amts des Testamentsvollstreckers ................................177<br />
VII
Inhaltsverzeichnis<br />
5. Abschnitt: Der Erbschein ....................................................................................178<br />
1. Überblick .................................................................................................................178<br />
2. Bedeutung im Rechtsverkehr, §§ 2365–2367 ..................................................179<br />
2.1 Der öffentliche Glaube des Erbscheins ......................................................179<br />
2.2 Konsequenz des öffentlichen Glaubens des Erbscheins .........................180<br />
6. Teil: Die Verteilung des Nachlasses<br />
– die Nachlassverbindlichkeiten .............................................................183<br />
1. Abschnitt: Erblasser-, Erbfall-, Erbschaftsverwaltungsund<br />
Nachlasserbenschulden ..........................................................183<br />
1. Die Erblasserschulden ..........................................................................................183<br />
2. Die Erbfall- und Erbschaftsverwaltungsschulden ...........................................184<br />
3. Die Nachlasserbenschulden oder Nachlasseigenschulden ...........................184<br />
3.1 Die vom Erben begründeten Nachlassverwaltungskosten .....................184<br />
3.2 Die Ersatzansprüche des Dritten gegen den Erben<br />
wegen Verletzung einer Nachlassverbindlichkeit .....................................185<br />
3.3 Der Eintritt in eine pflichtbelastete Rechtslage ........................................185<br />
2. Abschnitt: Die Erfüllung der Vermächtnisse und Auflagen......................186<br />
1. Die Erfüllung der Vermächtnisse .......................................................................186<br />
Fall 20: Die Chinavase .........................................................................................187<br />
2. Die Durchführung der Auflage ...........................................................................189<br />
3. Abschnitt: Die Erfüllung der Pflichtteilsansprüche, §§ 2303 ff................190<br />
1. Die Pflichtteilsberechtigung ................................................................................190<br />
2. Berechnung des Pflichtteilsanspruchs ...............................................................191<br />
2.1 Die Pflichtteilsquote = Bruchteil .................................................................192<br />
2.2 Die Berechnung des Nachlasswertes/Anrechnung/Ausgleichung .......192<br />
2.2.1 Nachlasswert i.S.d. § 2311 .................................................................192<br />
2.2.2 Anrechnung gem. § 2315 ...................................................................193<br />
Fall 21: Anrechnung ............................................................................193<br />
2.2.3 Ausgleichungspflicht gem. § 2316 ....................................................194<br />
Fall 22: Ausgleichung ..........................................................................194<br />
2.3 Die Pflichtteilslast, §§ 2318-2324 ................................................................196<br />
3. Der Pflichtteilsanspruch, wenn der Pflichtteilsberechtigte<br />
bedacht worden ist, §§ 2305, 2306, 2307 .........................................................197<br />
3.1 Der Pflichtteilsrestanspruch .........................................................................197<br />
Fall 23: Zurücksetzung von Pflichtteilsberechtigten ...............................197<br />
3.2 Der Wegfall von Beschränkungen und Beschwerungen<br />
gem. § 2306 ......................................................................................................198<br />
Fall 24: Beschränkungen und Beschwerungen von Pflichtteilsberechtigten<br />
......................................................................................198<br />
VIII
Inhaltsverzeichnis<br />
3.3 Pflichtteil bei Zuwendung eines Vermächtnisses, § 2307 ......................199<br />
4. Der Pflichtteilsergänzungsanspruch, §§ 2325 ff. .............................................199<br />
4.1 Voraussetzungen des Pflichtteilsergänzungsanspruchs ..........................199<br />
4.2 Schuldner des Pflichtteilsergänzungsanspruchs .......................................201<br />
5. Berechnung des Pflichtteils bei Zugewinngemeinschaft ...............................201<br />
5.1 Der sog. große Pflichtteil, § 1371 Abs. 1 i.V.m. § 1931 ..........................202<br />
5.2 Der sog. kleine Pflichtteil, § 1371 Abs. 2 i.V.m. § 1931 .........................202<br />
6. Pfändbarkeit des Pflichtteilsanspruchs .............................................................204<br />
. Übersicht über das Pflichtteilsrecht ....................................................................205<br />
4. Abschnitt: Die Haftung des Erben für die Nachlassverbindlichkeiten<br />
..............................................................................206<br />
1. Die beschränkte Erbenhaftung bis zum Ablauf der „Schonfristen“ ............206<br />
1.1 Haftung vor Annahme der Erbschaft .........................................................206<br />
1.2 Haftung nach Annahme der Erbschaft ......................................................206<br />
2. Die Haftungsbeschränkung nach Ablauf der „Schonfristen“ .......................207<br />
2.1 Die Haftungsbeschränkung einzelnen Gläubigern gegenüber ..............207<br />
2.2 Die Haftungsbeschränkung allen Gläubigern gegenüber .......................208<br />
2.2.1 Nachlassverwaltung, Nachlassinsolvenzverfahren .......................208<br />
2.2.2 Dürftigkeitseinrede, § 1990 ................................................................210<br />
3. Die unbeschränkte Erbenhaftung ......................................................................210<br />
3.1 Unbeschränkte Haftung gegenüber einzelnen Nachlassgläubigern<br />
.........................................................................................................210<br />
3.2 Unbeschränkte Haftung gegenüber allen Nachlassgläubigern ..............211<br />
4. Die Besonderheiten bei der Haftung von Miterben .......................................211<br />
4.1 Vor Teilung des Nachlasses ..........................................................................211<br />
4.2 Nach Teilung des Nachlasses .......................................................................212<br />
. Übersicht: Haftung des Erben für Nachlassverbindlichkeiten......................213<br />
. Gesamtübersicht: Erbenstellung, Verwaltung, Verteilung .............................214<br />
7. Teil: Die Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall ..................215<br />
1. Zu Lebzeiten abgeschlossene und abgewickelte Geschäfte .........................215<br />
1.1 Schenkungen ...................................................................................................215<br />
1.2 Übertragung des gesamten Vermögens oder besonderer<br />
wesentlicher Teile ...........................................................................................216<br />
2. Die Verpflichtungsgeschäfte, die zu Lebzeiten abgeschlossen<br />
sind, aber erst nach dem Tode erfüllt werden sollen .....................................216<br />
2.1 Entgeltliche schuldrechtliche Verträge ......................................................216<br />
2.2 Unentgeltliche Zuwendungen auf den Todesfall .....................................217<br />
IX
Inhaltsverzeichnis<br />
2.2.1 Der Erblasser will zu Lebzeiten noch keine<br />
rechtliche Bindung ..............................................................................217<br />
2.2.2 Schenkung auf den Todesfall i.S.v. § 2301 .....................................218<br />
Fall 25: Kunst für Lebensgefährtin ...................................................218<br />
2.2.3 Der Erblasser will den zugesagten Gegenstand unentgeltlich<br />
auf den Bedachten oder dessen Erben übertragen .......................224<br />
2.3 Vertrag zugunsten Dritter auf den Todesfall, §§ 328, 331 .....................225<br />
Fall 26: Sparbuch ............................................................................................225<br />
3. Die Vollmacht über den Tod hinaus .................................................................228<br />
3.1 Kein Erlöschen der Vollmacht beim Tod des Vollmachtgebers ...........229<br />
3.2 Rechtslage nach dem Tod des Vollmachtgebers ......................................229<br />
. Übersicht: Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall ....................230<br />
Stichwortverzeichnis .................................................................................................231<br />
X
Quellenverzeichnis<br />
QUELLENVERZEICHNIS<br />
GESETZE<br />
§§ ohne Gesetzesangabe BGB vom 18.08.1896, RGBl. 1896, 195;<br />
neugefasst durch Bekanntmachung vom<br />
02.01.2002, BGBl. I 2002, 42; 2003, 738;<br />
zuletzt geändert durch PersonenstandsrechtsreformG<br />
vom 19.02.2007, BGBl. I 2007, 122<br />
Gerichtsentscheidungen<br />
BGH Entscheidungen des BGH ab dem 01.01.2000,<br />
die mit Datum und Aktenzeichen zitiert sind,<br />
sind im Volltext auf der Internet-Site des Bundesgerichtshofs<br />
abrufbar<br />
(www.bundesgerichtshof.de)<br />
Urteile mit @<br />
Die mit einem @ gekennzeichneten Urteile<br />
stehen im Volltext zum kostenlosen Download<br />
im Internet bereit<br />
(www.alpmann-schmidt.de)<br />
LITERATUR<br />
Bamberger/Roth<br />
Brox/Walker<br />
Ebenroth<br />
BGB-Handkommentar<br />
BGB-RGRK<br />
Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch<br />
Band 3 (§§ 1297–2385, EGBGB, CISG),<br />
1. Aufl., München 2003<br />
(zit.: Bamberger/Roth/Bearbeiter)<br />
<strong>Erbrecht</strong>,<br />
22. Aufl., Köln-Berlin-Bonn-München 2007<br />
<strong>Erbrecht</strong>,<br />
1. Aufl., München 1992<br />
Bürgerliches Gesetzbuch,<br />
5. Aufl., Baden-Baden 2007<br />
(zit.: Hk-BGB/Bearbeiter)<br />
Das Bürgerliche Gesetzbuch Kommentar,<br />
herausg. von Mitgliedern des BGH<br />
Band V 1 (§§ 1922–2146)<br />
12. Aufl. Berlin-New York 1974<br />
Band V 2 (§§ 2147–2385)<br />
12. Aufl., Berlin-New York 1975<br />
(zit.: RGRK/Bearbeiter)<br />
XI
Quellenverzeichnis<br />
Erman<br />
Frank<br />
Gursky<br />
Harder/Kroppenberg<br />
Jauernig<br />
Kipp/Coing<br />
Lange/Kuchinke<br />
Leipold<br />
Medicus<br />
Michalski<br />
Münchener Kommentar<br />
Olzen<br />
Handkommentar zum Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch,<br />
2. Band (§§ 854–2385)<br />
11. Aufl., Münster-Köln 2004<br />
(zit.: Erman/Bearbeiter)<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
3. Aufl., München 2005<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
4. Aufl., Heidelberg 2004<br />
Grundzüge des <strong>Erbrecht</strong>s,<br />
5. Aufl., Neuwied-Kriftel 2002<br />
Bürgerliches Gesetzbuch,<br />
12. Aufl., München 2007<br />
(zit.: Jauernig/Bearbeiter)<br />
<strong>Erbrecht</strong>,<br />
14. Bearb., Tübingen 1990<br />
Lehrbuch des <strong>Erbrecht</strong>s,<br />
5. Aufl., München 2001<br />
<strong>Erbrecht</strong>,<br />
16. Aufl., Tübingen 2006<br />
Bürgerliches Recht,<br />
20. Aufl., Köln-Berlin-Bonn-München 2004<br />
(zit.: Medicus BR)<br />
BGB-<strong>Erbrecht</strong>,<br />
3. Aufl., Heidelberg 2006<br />
zum Bürgerlichen Gesetzbuch,<br />
Band 1/1: Allgemeiner Teil (§§ 1–240),<br />
ProstG<br />
5. Aufl., München 2006<br />
Band 9: <strong>Erbrecht</strong><br />
(§§ 1922–2385 BGB),<br />
Beurkundungsgesetz (§§ 27–35)<br />
4. Aufl., München 2004<br />
(zit.: MünchKomm/Bearbeiter)<br />
<strong>Erbrecht</strong>,<br />
2. Aufl., München 2005<br />
XII
Quellenverzeichnis<br />
Palandt<br />
Schlüter<br />
Soergel<br />
Staudinger<br />
Thomas/Putzo<br />
Zimmermann<br />
Bürgerliches Gesetzbuch,<br />
66. Aufl., München 2007<br />
(zit.: Palandt/Bearbeiter)<br />
<strong>Erbrecht</strong>,<br />
15. Aufl., München 2004<br />
Bürgerliches Gesetzbuch mit Einführungsgesetz<br />
und Nebengesetzen<br />
Band 21: <strong>Erbrecht</strong> 1 (§§ 1922–2063)<br />
13. Aufl., Stuttgart 2002<br />
Band 22: <strong>Erbrecht</strong> 2 (§§ 2064–2273; BeurkG)<br />
13. Aufl., Stuttgart 2003<br />
Band 23: <strong>Erbrecht</strong> 3 (§§ 2274–2385)<br />
13. Aufl., Stuttgart 2002<br />
(zit.: Soergel/Bearbeiter)<br />
J.v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und<br />
Nebengesetzen<br />
§§ 1922-1966, 13. Bearb., Berlin 1994,<br />
Neubearb., Berlin 2000<br />
§§ 1967–2086, 13. Bearb., Berlin 1996<br />
§§ 1967–2063, Neubearb., Berlin 2002<br />
§§ 2064–2196, Neubearb., Berlin 2003<br />
§§ 2087–2196, 13.Bearb., Berlin 1996<br />
§§ 2197–2264, 13. Bearb., Berlin 1996,<br />
Neubearb., Berlin 2003<br />
§§ 2265-2338 a, 13. Bearb., Berlin 1998,<br />
Neubearb., Berlin 2006<br />
§§ 2339–2385, 13. Bearb., Berlin 1997,<br />
Neubearb., Berlin 2004<br />
(zit.: Staudinger/Bearbeiter)<br />
Zivilprozessordnung<br />
28. Aufl., München 2007<br />
<strong>Erbrecht</strong><br />
1. Aufl., Berlin 2006<br />
XIII
1. Teil: Einführung 1. Abschnitt: Grundbegriffe des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
1. Teil: Einführung<br />
1. Abschnitt: Grundbegriffe des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
1. Erbfall und Erblasser<br />
Den Tod einer natürlichen Person bezeichnet man als Erbfall, vgl. § 1922 Abs. 1.<br />
Juristische Personen und rechtsfähige Personengesellschaften sterben nicht, sondern werden<br />
durch Auflösung beendet. Die Auflösungsgründe und die damit verbundenen Rechtsfolgen<br />
sind im Gesellschaftsrecht geregelt (vgl. §§ 131 ff. HGB für die OHG).<br />
Der Todeszeitpunkt ist nach medizinischer Erkenntnis der Eintritt des Gehirntodes,<br />
d.h. der vollständige, irreversible Ausfall der Gehirnfunktionen. 1<br />
Der Verstorbene ist der Erblasser. Allerdings spricht das Gesetz auch bei einem<br />
noch lebenden Menschen, der eine Verfügung von Todes wegen errichtet, vom<br />
Erblasser (vgl. §§ 2229 ff.).<br />
2. Erbe und Erbfähigkeit<br />
Die Person(-en), auf welche das Vermögen des Erblassers mit dem Tode übergeht,<br />
bezeichnet man als Erbe(n), vgl. § 1922 Abs. 1.<br />
Erbe kann nur werden, wer erbfähig ist. Die Erbfähigkeit ist in § 1923 geregelt.<br />
Im Einzelnen ergibt sich:<br />
. Gem. § 1923 Abs. 1 ist erbfähig, wer zur Zeit des Erbfalls lebt. Damit sind zunächst<br />
einmal lebende natürliche Personen erbfähig. Um Erbe zu werden,<br />
ist es also erforderlich, dass der Erbe den Erblasser (und sei es nur für eine<br />
Sekunde) überlebt.<br />
Kann nicht festgestellt werden, in welcher Reihenfolge mehrere Personen verstorben sind,<br />
besteht die Vermutung gleichzeitigen Todes, vgl. § 11 VerschG (sog. Kommorientenvermutung).<br />
. Das <strong>Erbrecht</strong> des Kindes, das beim Erbfall noch nicht geboren, aber schon erzeugt<br />
ist (nasciturus) und nach dem Erbfall mit der Geburt Rechtsfähigkeit<br />
erlangt (vgl. § 1), ergibt sich aus § 1923 Abs. 2.<br />
Voraussetzung ist also, dass das Kind (und sei es auch nur für einige Minuten) gelebt hat.<br />
Eine Totgeburt scheidet danach mangels Rechtsfähigkeit als Erbe aus (vgl. noch Fall 13). 2<br />
. Dass auch juristische Personen des privaten und des öffentlichen Rechts erbfähig<br />
sind, ist unumstritten und ergibt sich mittelbar z.B. aus der Auslegungs-<br />
1 H.M.; vgl. Brox Rdnr. 4.; a.A. MünchKomm/Leipold § 1922 Rdnr. 12: Stillstand von Herz- und Kreislauf.<br />
2 Zu den Problemen einer analogen Anwendung des § 1923 Abs. 2 bei Fällen künstlicher Befruchtung mit dem<br />
Samen des verstorbenen Vaters siehe Brox Rdnr. 9 sowie Lipp Rdnr. 52.<br />
1
1. Teil: Einführung<br />
regel des § 2101 Abs. 2 (vgl. ferner §§ 2044 Abs. 2 S. 3, 2106 Abs. 2, 2109<br />
Abs. 2, 2163 Abs. 2).<br />
Voraussetzung ist indes, dass die juristische Person im Zeitpunkt des Erbfalls besteht, da<br />
§ 1923 Abs. 2 nicht (analog) angewandt werden kann (beachte jedoch Sonderregel für Stiftung<br />
in § 84).<br />
. Die Personenhandelsgesellschaften (OHG und KG) sind rechtlich einer juristischen<br />
Person so stark angenähert (vgl. §§ 124 Abs. 1, 161 Abs. 2 HGB),<br />
dass sie als erbfähig angesehen werden.<br />
. Aufgrund des BGH-Urteils zur Rechtsfähigkeit der (Außen-)Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts vom 29.01.2001 3 bejaht nunmehr die ganz überwiegende<br />
Auffassung die Erbfähigkeit der GbR. 4<br />
Nach anderer Ansicht lässt sich die Entscheidung des gesellschaftsrechtlichen Senats, der<br />
der GbR aus Gründen des Verkehrsschutzes Rechtsfähigkeit zuerkannt habe, nicht auf das<br />
<strong>Erbrecht</strong> übertragen, da sich u.a. die im Zusammenhang mit der Erbenhaftung und der Testamentsvollstreckung<br />
ergebenden Fragen bei Anerkennung der Erbfähigkeit der GbR nicht<br />
befriedigend lösen ließen. 5 Bei erbrechtlicher Zuwendung an eine BGB-Gesellschaft erbt<br />
daher nach dieser Ansicht nicht die GbR, sondern die Gesellschafter sind Miterben im Verhältnis<br />
ihrer jeweiligen Gesellschaftsbeteiligungen, unter der Verpflichtung, das erbrechtlich<br />
Zugewandte in das gesamthänderische Vermögen einzubringen. 6<br />
3. Erbschaft bzw. Nachlass<br />
Das hinterlassene Vermögen ist die Erbschaft (vgl. z.B. § 1922 Abs. 1) oder auch<br />
der Nachlass (so z.B. in § 1960). Zur Erbschaft gehören sowohl das Aktivvermögen<br />
als auch das Passivvermögen des Erblassers. D.h. der Erbe haftet für die<br />
vom Erblasser herrührenden Schulden, vgl. auch § 1967.<br />
4. Verfügungen von Todes wegen<br />
Verfügungen von Todes wegen sind rechtsgeschäftliche Bestimmungen für den<br />
Fall des Todes. Diese speziellen Anordnungen des Erblassers gehen der gesetzlichen<br />
Erbfolge vor.<br />
Der Gesetzgeber hat abschließend (Typenzwang) verschiedene Formen zur<br />
Verfügung gestellt: das Testament – die einseitige Verfügung von Todes wegen,<br />
vgl. § 1937, und den Erbvertrag – ein zweiseitiges Rechtsgeschäft, in dem mindestens<br />
eine Vertragspartei von Todes wegen verfügt, vgl. § 1941. Für Ehegatten<br />
und gleichgeschlechtliche Lebenspartner gibt es darüberhinaus noch die Sonderform<br />
des gemeinschaftlichen Testaments, vgl. §§ 2265 ff. (i.V.m. § 10 Abs. 4<br />
LPartG).<br />
3 BGH NJW 2001, 1056 @ .<br />
4 Hk-BGB/Saenger § 705 Rdnr. 20; Palandt/Sprau § 705 Rdnr. 24, 24 a; Palandt/Edenhofer § 1923 Rdnr. 7;<br />
Soergel/Hadding § 718 Rdnr. 5.<br />
5 Bestelmeyer Rpfleger 2004, 604, 607; Schlüter Rdnr. 36; Zimmermann Rdnr. 16.<br />
6 Bestelmeyer Rpfleger 2004, 604, 608.<br />
2
2. Abschnitt: Grundprinzipien des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
2. Abschnitt: Grundprinzipien des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
1. Testierfreiheit<br />
Testierfreiheit ist das Recht des Erblassers, durch Verfügungen von Todes wegen<br />
das Schicksal seines Vermögens nach seinem Tod zu bestimmen, sowie diese<br />
Verfügungen frei von der Einflussnahme Dritter zu treffen und auszugestalten. 7<br />
Die Testierfreiheit stellt eine Ausprägung der Privatautonomie dar und ist verfassungsrechtlich<br />
durch Art. 2 Abs. 1 GG und Art. 14 Abs. 1 S. 1 GG geschützt.<br />
Grenzen der Testierfreiheit ergeben sich u.a. aus dem Pflichtteilsrecht, vgl.<br />
§§ 2303 ff., der erbrechtlichen Bindung vertragsmäßiger Verfügungen im Erbvertrag,<br />
vgl. § 2289, bzw. wechselbezüglicher Verfügungen im gemeinschaftlichen<br />
Testament, vgl. § 2271 Abs. 2 S. 1, und aus §§ 134, 138.<br />
2. Grundsatz der Universalsukzession (Gesamtrechtsnachfolge)<br />
Mit dem Erbfall geht kraft Gesetzes das Vermögen des Erblassers als Ganzes<br />
auf den Erben über – Universalsukzession –.<br />
Gemäß § 1922 kann nur derjenige Erbe werden, der mit dem Tod das Vermögen<br />
des Erblassers als Ganzes erwerben, also mit dem Tode ohne weiteres Zutun<br />
vermögensrechtlich an die Stelle des Erblassers treten soll.<br />
Wegen des Grundsatzes der Universalsukzession ist eine Einzelrechtsnachfolge (Singularsukzession)<br />
in bestimmte, vom sonstigen Nachlass abgesonderte Vermögensteile, nur in wenigen<br />
Fällen denkbar. Die wichtigsten Fälle sind:<br />
. erbrechtliche (einfache oder qualifizierte) Nachfolgeklauseln im Gesellschaftsvertrag einer<br />
Personengesellschaft; 8<br />
. automatischer Eintritt in den zwischen dem Erblasser und dem Vermieter geschlossenen<br />
Mietvertrag durch den Ehegatten/Lebenspartner (§ 563 Abs. 1) oder einen anderen Familienangehörigen<br />
(§ 563 Abs. 2) bzw. den Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft<br />
(§ 563 analog); 9 Erweiterung in § 563 a. 10<br />
. Einzelrechtsnachfolge in einen landwirtschaftlichen Betrieb gem. § 4 HöfeO (gilt nur in<br />
den Ländern Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen; in<br />
den meisten übrigen Bundesländern existieren inhaltlich gleichlautende landesrechtliche<br />
Sonderregeln); nach dieser Regelung, die die Wirtschaftlichkeit von Bauernhöfen erhalten<br />
will und daher die Aufteilung eines Hofes unter mehrere Miterben verhindert, fällt der Hof<br />
nebst Bestandteilen und Zubehör im Zeitpunkt des Todes des Erblassers in das Alleineigentum<br />
des Hoferben; der Hoferbe muss jedoch die übrigen Miterben, die nicht Miteigentümer<br />
des Hofes werden, abfinden. 11<br />
7 Vgl. Hk-BGB/Hoeren Vor §§ 1922 – 2385 Rdnr. 22.<br />
8 Vgl. dazu AS-Skript Gesellschaftsrecht.<br />
9 Vgl. BGH NJW 1993, 999.<br />
10 Vgl. dazu Jendrek ZEV 2002, 60.<br />
11 Ruby ZEV 2006, 351.<br />
3
1. Teil: Einführung<br />
. Sonderrechtsnachfolge in fällige Ansprüche auf laufende Geldleistung zugunsten von Ehegatten,<br />
Angehörigen und bestimmten weiteren Personen in § 56 SGB I.<br />
3. Prinzip des Vonselbsterwerbs<br />
Mit dem Tode des Erblassers erwirbt der Erbe den Nachlass ohne jegliche Mitwirkung<br />
seinerseits, selbst ohne sein Wissen und gegebenenfalls sogar gegen seinen<br />
Willen. Er hat deshalb ein Ausschlagungsrecht, § 1942 Abs. 1. 12<br />
3. Abschnitt: Rechtsquellen des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
1. Materielles Recht<br />
Die materiellen Vorschriften des <strong>Erbrecht</strong>s befinden sich überwiegend im<br />
5. Buch des BGB: §§ 1922 – 2385. In den übrigen Abschnitten des BGB finden<br />
sich einzelne Vorschriften mit erbrechtlichen Auswirkungen, z. B. Erbenbesitz –<br />
§ 857; erhöhter gesetzlicher Erbteil bei Zugewinngemeinschaft – § 1371 Abs. 1.<br />
Auch in anderen Gesetzen sind vereinzelt Normen mit erbrechtlichen Konsequenzen<br />
vorhanden, vgl. insbes. § 27 HGB – Haftung des Erben bei Firmenfortführung.<br />
Das Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts hat lediglich zu redaktionellen<br />
Anpassungen einzelner Normen des 5. Buchs des BGB geführt, z.B. § 1944<br />
Abs. 2 S. 3, § 1954 Abs. 2 S. 2, § 1997. Insbesondere verbleibt es für erbrechtliche<br />
Ansprüche gem. § 197 Abs. 1 Nr. 2 bei der 30-jährigen Verjährungsfrist. Dies<br />
gilt nach einem Urteil des BGH für alle Ansprüche aus dem 5. Buch des BGB,<br />
soweit nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist. 13<br />
Die Umgestaltung des Leistungsstörungsrechts in §§ 280 ff. hat insbesondere<br />
Bedeutung für das Verhältnis zwischen Bedachtem und Beschwertem beim Vermächtnis,<br />
führt aber im Ergebnis nicht zu wesentlichen Änderungen. 14<br />
2. Verfahrensrecht<br />
Die meisten verfahrensrechtlichen Regeln bzgl. des <strong>Erbrecht</strong>s finden sich im Gesetz<br />
über die Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG). Einzelne<br />
Vorschriften stehen u.a. in der Zivilprozessordnung, dem Zwangsversteigerungsgesetz<br />
und der Insolvenzordnung.<br />
12 Vgl. Muscheler JA 2004, 494 ff. zu den Grundprinzipien des deutschen <strong>Erbrecht</strong>s.<br />
13 BGH, Urt. v. 18.04.2007 – IV ZR 279/05, NJW 2007, 2174 mit Anm. Zimmer.<br />
14 Vgl. zu den Auswirkungen der Schuldrechtsreform auf das <strong>Erbrecht</strong> Brambring ZEV 2002, 137; Schlichting<br />
ZEV 2002, 478.<br />
4
4. Abschnitt: Wesentliche Fragen des <strong>Erbrecht</strong>s – Überblick –<br />
4. Abschnitt: Wesentliche Fragen des <strong>Erbrecht</strong>s<br />
– Überblick –<br />
Mit dem Eintritt des Todes stellen sich im Wesentlichen die folgenden Fragen:<br />
. Wer ist Erbe, wer erwirbt also mit Eintritt des Todes das Vermögen als Ganzes?<br />
– vgl. dazu 2.–4. Teil –<br />
. Welche Rechtsstellung hat der Erbe; welche Ansprüche kann er geltend machen,<br />
und wie ist der Nachlass zu verwalten? – vgl. dazu 5. Teil –<br />
. Wie ist der Nachlass zu verteilen? Es müssen die Nachlassverbindlichkeiten<br />
erfüllt werden. – vgl. dazu 6. Teil –<br />
. Wie wirken sich Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall aus?<br />
– vgl. dazu 7. Teil –<br />
5
2. Teil: Die gesetzliche Erbfolge<br />
2. Teil: Die gesetzliche Erbfolge<br />
Die gesetzliche Erbfolge tritt immer dann ein,<br />
. wenn es der Erblasser versäumt hat, einen Erben zu bestimmen, oder<br />
. die Erbenbestimmung in einer Verfügung von Todes wegen unwirksam ist, oder<br />
. die wirksame Verfügung von Todes wegen aus tatsächlichen oder rechtlichen<br />
Gründen nicht ausgeführt werden kann – vorheriger Tod des Bedachten,<br />
Verzicht, Ausschlagung oder Erbunwürdigkeit (dazu im 4. Teil).<br />
Die Gründe für das Fehlen einer Erbeinsetzung in einer Verfügung von Todes<br />
wegen sind für das Eintreten der gesetzlichen Erbfolge unerheblich. Der Erblasser<br />
kann an der Äußerung eines entgegenstehenden Willens durch seinen plötzlichen<br />
Tod gehindert worden sein, er kann bewusst auf eine letztwillige Verfügung<br />
verzichtet haben usw.<br />
Sind die Abkömmlinge, die Eltern, der Ehegatte oder der gleichgeschlechtliche<br />
Lebenspartner des Erblassers durch Verfügung von Todes wegen von der Erbfolge<br />
ausgeschlossen, so erhalten sie gemäß §§ 2303 ff. (i.V.m. § 10 Abs. 6<br />
LPartG) den Pflichtteil, und zwar in Höhe der Hälfte des Wertes des gesetzlichen<br />
Erbteils.<br />
Gesetzliche Erben können nur die Verwandten und der Ehegatte oder der<br />
gleichgeschlechtliche Lebenspartner des Erblassers sowie der Staat sein. Der<br />
Staat erbt, wenn weder ein Verwandter noch ein Ehegatte noch ein gleichgeschlechtlicher<br />
Lebenspartner den Erblasser überlebt (§ 1936) und auch kein<br />
Erbe aufgrund Verfügung von Todes wegen vorhanden ist. 15<br />
1. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> der Verwandten<br />
Das erste und übergeordnete Prinzip des gesetzlichen <strong>Erbrecht</strong>s ist das sog. Parentelsystem:<br />
Je nach ihrer Abstammung von bestimmten Vorfahren – parentes<br />
– werden die Verwandten in Ordnungen eingeteilt. Solange ein Verwandter<br />
einer vorhergehenden Ordnung vorhanden ist, sind die Verwandten nachfolgender<br />
Ordnung von der Erbschaft ausgeschlossen (§ 1930). Zum Begriff der<br />
Verwandtschaft vgl. § 1589.<br />
Es gehören zur<br />
1. Ordnung: die Abkömmlinge des Erblassers (§ 1924 Abs. 1);<br />
2. Ordnung: die Eltern des Erblassers und deren Abkömmlinge (§ 1925 Abs. 1);<br />
3. Ordnung: die Großeltern des Erblassers und deren Abkömmlinge (§ 1926 Abs. 1);<br />
15 Allgemein zur gesetzlichen Erbfolge Olzen Jura 1998, 135.<br />
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1. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> der Verwandten<br />
4. Ordnung: die Urgroßeltern des Erblassers und deren Abkömmlinge (§ 1928<br />
Abs. 1);<br />
5. und den ferneren Ordnungen: die entfernteren Voreltern und deren Abkömmlinge<br />
(§ 1929 Abs. 1).<br />
Parentelsystem, §§ 1924 ff.<br />
1. Ordnung 2. Ordnung 3. Ordnung 4. Ordnung 5. Ordnung<br />
§1924 §1925 §1926 §1928 §1929<br />
Abkömmlinge<br />
Eltern und<br />
deren Abkömmlinge<br />
Großeltern und<br />
deren Abkömmlinge<br />
Urgroßeltern u.<br />
deren Abkömmlinge<br />
entferntere Voreltern<br />
und<br />
deren Abkömmlinge<br />
§ 1930: vorhergehende Ordnung schließt nachfolgende Ordnung aus<br />
Die Auswahl des zum Erben berufenen Verwandten nach dem Parentelsystem<br />
kann bewirken, dass ein nach dem Verwandtschaftsgrad (vgl. § 1589 S. 3) entfernterer<br />
Verwandter vor einem dem Grade nach näheren Verwandten Erbe<br />
werden kann.<br />
Ein Enkel des Erblassers (Erbe 1. Ordnung) schließt z.B. die Eltern des Erblassers<br />
(Erben 2. Ordnung) aus, obgleich der Verwandtschaftsgrad des Enkels<br />
(2. Grad) entfernter ist als derjenige der Eltern (1. Grad).<br />
1. Erben erster Ordnung<br />
Innerhalb der ersten Ordnung werden die Erben und die Quote ihres Erbteils<br />
nach Stämmen ermittelt (§ 1924 Abs. 3). Dabei gelten das Repräsentationsprinzip<br />
(§ 1924 Abs. 2) und das Eintrittsrecht (§ 1924 Abs. 3).<br />
Fall 1: Gesetzliche Erben der ersten Ordnung<br />
Von den vier Kindern des Erblassers lebt z.Z. des Erbfalls nur noch der Sohn<br />
K1. K2, K3 und K4 sind verstorben. Von den Enkeln des Erblassers leben<br />
noch E1 (Sohn des K1), E2 und E3 (Söhne des K2) und E5 (Sohn des K3),<br />
während E4 (der zweite Sohn des K3) unter Hinterlassung von zwei Kindern<br />
(U1 und U2) verstorben ist. K4 war kinderlos. Außerdem leben noch zwei<br />
Brüder, B1 und B2, des Erblassers. Wie ist die gesetzliche Erbfolge?<br />
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2. Teil: Die gesetzliche Erbfolge<br />
(I)<br />
Die Brüder (Erben 2. Ordnung) scheiden als Erben aus, da Abkömmlinge<br />
des Erblassers (Erben 1. Ordnung) vorhanden sind, § 1930 – Parentelsystem.<br />
(II) Die Abkömmlinge des Erblassers erben nach Stämmen, § 1924 Abs. 3.<br />
Stämme werden durch die Kinder einer Person gebildet. Jedes Kind bildet<br />
einen Stamm. Die Kindeskinder (Enkel usw.) bilden weitere Unterstämme.<br />
Geteilt wird durch die Anzahl der Stämme, und zwar zu gleichen Teilen,<br />
§ 1924 Abs. 4. Dabei wird ein Stamm aber nur dann berücksichtigt, wenn<br />
in ihm zum Zeitpunkt des Erbfalls überhaupt noch ein erbfähiger Abkömmling<br />
vorhanden ist. Da K4 ohne Hinterlassung von Abkömmlingen vor dem<br />
Erbfall gestorben war, verteilt sich das Vermögen des Erblassers auf die<br />
Stämme der K1, K2 und K3.<br />
(III)Innerhalb eines Stammes gilt das Repräsentationsprinzip (§ 1924 Abs. 2).<br />
Es bedeutet, dass lebende Stammeltern ihre Abkömmlinge von der Erbschaft<br />
ausschließen. Sie repräsentieren den Stamm. Danach schließt K1 seinen<br />
Sohn E1 von der Erbschaft aus.<br />
(IV)Im Übrigen gilt innerhalb des Stammes das Eintrittsrecht (§ 1924 Abs. 3),<br />
d.h. an die Stelle eines verstorbenen Repräsentanten treten dessen Kinder.<br />
Statt des K2 sind also E2 und E3 zu Erben berufen; an die Stelle des verstorbenen<br />
K3 sind E5 und – weil auch E4 verstorben ist, an dessen Stelle U1<br />
und U2 getreten.<br />
(V) Die Stämme erben zu gleichen Teilen (§ 1924 Abs. 4). Da der Stamm K4 dadurch,<br />
dass K4 ohne Abkömmlinge verstorben ist, weggefallen ist, erben die<br />
Stämme K1, K2 und K3 zu je 1/3 Anteil. Während K1, der seinen Stamm<br />
allein repräsentiert, zu 1/3 Anteil Erbe geworden ist, müssen sich E2 und<br />
E3 den Anteil des K2 teilen; sie sind als Mitglieder des Unterstammes zu<br />
gleichen Teilen an die Stelle des K2 getreten und sind daher zu je 1/6 Anteil<br />
Erben geworden. Der 1/3 Anteil, der auf den Stamm K3 entfällt, teilt sich<br />
zu gleichen Anteilen zwischen den Unterstämmen E4 und E5 auf, sodass E5<br />
einen 1/6 Anteil erhält, während der weitere 1/6 Anteil nach demselben<br />
Prinzip auf U1 und U2 aufgeteilt werden muss, die daher zu je 1/12 Anteil<br />
Erben geworden sind.<br />
Der Erblasser ist danach von K1 zu 1/3, E2, E3 und E5 zu je 1/6 sowie von<br />
U1 und U2 zu je 1/12 Anteil beerbt worden.<br />
Anm.: In erbrechtlichen Klausuren sind oftmals mehrere Personen (vor)verstorben. Bei<br />
der rechtlichen Beurteilung sind die verschiedenen Erbfälle sorgfältig zu trennen. Insbesondere<br />
muss der Bearbeiter bei der Prüfung genau darauf achten, nach wessen Erbfall<br />
gefragt ist.<br />
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1. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> der Verwandten<br />
2. Erben zweiter Ordnung<br />
Sind nur Erben der zweiten (oder dritten) Ordnung vorhanden, so gilt vor der<br />
Methode der Erbenermittlung nach Stämmen das Prinzip der Linien (§ 1925<br />
Abs. 3 S. 1). Linie ist dabei die vom Erblasser aus gesehene Abstammung von<br />
den Eltern und Großeltern. Die Verwandten des Vaters gehören zur väterlichen,<br />
die der Mutter zur mütterlichen Linie.<br />
Fall 2: Gesetzliche Erben der zweiten Ordnung<br />
Zur Zeit des Erbfalls leben der Bruder B1 des Erblassers, der Sohn N seines<br />
verstorbenen Bruders B2 und die Söhne H1 und H2 seines verstorbenen<br />
Halbbruders H aus der ersten Ehe seines ebenfalls verstorbenen Vaters.<br />
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(I)<br />
Da Erben der 1. Ordnung nicht vorhanden sind, sind die Erben aus der<br />
2. Ordnung (Eltern und deren Abkömmlinge, § 1925 Abs. 1) berufen.<br />
(II) Bei der Erbfolge in der 2. (oder 3.) Ordnung ist zunächst auf die Linien abzustellen.<br />
Im vorliegenden Fall bestanden zwei Linien, nämlich die vom<br />
Erblasser zu seinem Vater und die zu seiner Mutter. Wenn Vater und Mutter<br />
noch lebten, so erbten sie zu je 1/2 Anteil (§ 1925 Abs. 2).<br />
(III)Ist zum Zeitpunkt des Erbfalls ein nach der Linie berufener Elternteil verstorben,<br />
so erben dessen Abkömmlinge den auf diese Linie entfallenden Anteil<br />
nach Stämmen (§ 1925 Abs. 3 S. 1). Der halbe Erbanteil der Mutter geht<br />
daher zu gleichen Teilen auf die Stämme ihrer Abkömmlinge über. B1 und<br />
N erhalten danach je 1/4 Anteil, da N ganz an die Stelle des B2 tritt. Der<br />
andere halbe Erbanteil, der an sich auf den Vater entfallen wäre, kommt<br />
dessen Abkömmlingen zugute, nämlich außer B1 und N auch den beiden<br />
Söhnen H1 und H2 des Halbbruders H.<br />
Die Hälfte ist hier auf drei Stämme zu verteilen, sodass B1 und N hier je<br />
1/6 und H1 und H2 je 1/12 erhalten. Während also die Stämme B1 und<br />
B2 über beide Elternteile erben, erbt der Stamm H nur von einem Elternteil:<br />
Der Halbbürtige erbt nur „mit einer Hand“.<br />
Insgesamt erhalten somit: B1: 5/12 (1/4 plus 1/6); N: 5/12 (1/4 plus 1/6)<br />
sowie H1 und H2: je 1/12<br />
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2. Teil: Die gesetzliche Erbfolge<br />
3. Erben dritter Ordnung<br />
Gesetzliche Erben der dritten Ordnung sind nach § 1926 Abs. 1 die Großeltern<br />
des Erblassers und deren Abkömmlinge.<br />
Fall 3: Gesetzliche Erben der dritten Ordnung<br />
Beim Tode des E leben noch seine Großmutter väterlicherseits, ein Bruder<br />
seiner Mutter (Onkel O) und eine Halbschwester seiner Mutter (Tante T).<br />
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(I)<br />
Da Erben 1. und 2. Ordnung nicht vorhanden sind, erfolgt die Berufung<br />
nach der 3. Ordnung (§ 1926). Der Nachlass fällt je zur Hälfte in die großelterliche<br />
Linie väterlicherseits und die großelterliche Linie mütterlicherseits.<br />
Lebten alle Großeltern noch, so erbten sie je zu 1/4 (§ 1926 Abs. 2).<br />
(II) Sind Großeltern verstorben, so vererbt sich deren Anteil in den von den verstorbenen<br />
Großeltern ausgehenden Stämmen (§ 1926 Abs. 3 S. 1). Sind keine<br />
Abkömmlinge eines verstorbenen Großelternteils vorhanden, so fällt<br />
dessen Anteil an den anderen Großelternteil derselben Linie (§ 1926 Abs. 3<br />
S. 2). Erst wenn beide Großeltern einer Linie verstorben sind und von ihnen<br />
auch keine Abkömmlinge mehr vorhanden sind, fällt der Anteil an die andere<br />
Großelternlinie (§ 1926 Abs. 4). Daraus ergibt sich für den vorliegenden<br />
Fall:<br />
(1) Der 1/4 Anteil des Großvaters väterlicherseits fällt an die Großmutter<br />
väterlicherseits; diese erhält also insgesamt 1/2 Anteil.<br />
(2) Der 1/4 Anteil des Großvaters mütterlicherseits fällt an seinen Sohn O.<br />
(3) Der 1/4 Anteil der Großmutter mütterlicherseits fällt je zur Hälfte an O<br />
und T.<br />
Im Ergebnis sind also Erben: die Großmutter väterlicherseits zu 1/2, der O zu<br />
3/8 und die T zu 1/8.<br />
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2. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> des Ehegatten<br />
4. Erben vierter und entfernterer Ordnungen<br />
Ab der vierten Ordnung gilt anstelle der Erbfolge nach Stämmen oder Linien<br />
das sog. Gradsystem: Der mit dem Erblasser gradmäßig nähere Verwandte<br />
schließt die entfernteren Verwandten aus (§§ 1928 Abs. 3, 1929). Der Grad der<br />
Verwandtschaft bestimmt sich nach der Zahl der sie vermittelnden Geburten<br />
(§ 1589 S. 3). Dabei wird die Geburt der die Verwandtschaft herstellenden (vermittelnden)<br />
Person nicht mitgezählt. Demzufolge sind Eltern mit ihren Kindern<br />
im ersten Grad verwandt (zwischen ihnen liegt nur die Geburt des Kindes); Geschwister<br />
sind daher im zweiten Grad miteinander verwandt (zwischen ihnen<br />
liegen ihre Geburten, die Geburt der Eltern wird nicht mitgezählt). 16<br />
Die Graderbfolge gilt jedoch immer nur in der jeweils zur Erbfolge berufenen<br />
Ordnung. Der Sinn des Gradsystems besteht darin, bei derart entfernter Verwandtschaft<br />
zum Erblasser eine Nachlasszersplitterung zu vermeiden. 17<br />
Beispiel: Gesetzliche Erben der vierten Ordnung<br />
An Verwandten des Erblassers sind noch vorhanden: ein Urgroßelternteil U mütterlicherseits,<br />
ein Großonkel G aus der väterlichen Linie und ein Sohn S eines anderen verstorbenen Großonkels.<br />
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(1) Vererbt wird hier innerhalb der 4. Ordnung (§ 1928). Die noch lebende Urgroßmutter U<br />
erbt hier allein (§ 1928 Abs. 2). Da Linien- und Stammsystem nicht gelten, treten an die Stelle<br />
der weggefallenen Urgroßeltern nicht deren Abkömmlinge. Die überlebenden Urgroßeltern erben<br />
als gradmäßig nächste Verwandte immer allein. G und S gehen also leer aus.<br />
(2) Wäre auch die U schon verstorben, so würde als gradmäßig nächster Verwandter der<br />
Großonkel G allein erben.<br />
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2. Abschnitt: Das gesetzliche <strong>Erbrecht</strong> des Ehegatten<br />
Gemäß § 1931 steht neben den Verwandten des Erblassers auch dessen überlebendem<br />
Ehegatten ein gesetzliches <strong>Erbrecht</strong> zu. 18<br />
1. Voraussetzungen des gesetzlichen Ehegattenerbrechts<br />
Voraussetzung des gesetzlichen Ehegattenerbrechts ist – neben der Erbfähigkeit<br />
(vgl. § 1923) – das Bestehen einer wirksamen Ehe mit dem Erblasser im Todeszeitpunkt<br />
sowie das Nichteingreifen von Ausschlussgründen.<br />
16 Hk-BGB/Kemper § 1589 Rdnr. 1.<br />
17 Schlüter Rdnr. 75; Staudinger/Werner Vorbem. zu §§ 1924–1936 Rdnr. 18.<br />
18 Vgl. dazu Sarres FuR 2005, 548 ff.<br />
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