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Rundbrief vom März 2009 - Peru-Aktion

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- 1 -<br />

<strong>März</strong> <strong>2009</strong><br />

Liebe Freunde der <strong>Peru</strong>- <strong>Aktion</strong>,<br />

es ist kaum zu glauben, aber dennoch Tatsache: PROSOYA feiert am 12. April <strong>2009</strong> sein<br />

20-jähriges Jubiläum.<br />

Wenn man zurückschaut, was aus den bescheidenen Anfängen in dieser langen Zeit geworden ist,<br />

kann man nur staunen. Hugo Fernández hat damals 1989 mit viel Idealismus und Elan die Leitung<br />

des neuen Projektes übernommen und hat nach und nach geeignete Mitarbeiter gefunden. In die<br />

Gebäude der ehemaligen Hazienda zog neues Leben ein. Auch hat er das Vertrauen der Menschen<br />

im nahe gelegenen Dorf gewonnen und sie in den Wachstumsprozess mit einbezogen. Gemeinsam<br />

mit Rolf Schlegel, Harald Hampel und den anderen Freunden der <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> in Deutschland hat<br />

er das noch heute gültige Konzept entwickelt, welches sich auf drei Schwerpunkte stützt. Es geht<br />

um die Ausbildung sozialschwacher Jugendlicher, die Kommunalentwicklung und um den Schutz<br />

des heimischen Ökosystems.<br />

Aber was wäre gewesen, wenn wir nicht die nötigen Mittel für die Versorgung der Schüler und Mitarbeiter<br />

und für den Ausbau der Infrastruktur gehabt hätten? Kontinuierlich hat sich der Spenderkreis in<br />

Deutschland erweitert. Schulen, Gemeinden und ’Eine Welt’ Gruppen haben PROSOYA zu ihrer Sache<br />

gemacht und uns jahrelang mit den unterschiedlichsten Aktivitäten regelmäßig unterstützt. Seit<br />

1998 kamen nach und nach Paten hinzu, die uns mit ihrem monatlichen Beitrag eine kalkulierbare<br />

finanzielle Grundlage zur Verfügung gestellt haben. Viele Einzel- und Dauerspender haben immer<br />

wieder an unsere Arbeit und unser Anliegen gedacht und uns weitergeholfen. So danken wir an


dieser Stelle noch einmal allen unseren Spendern und Paten für ihre unschätzbare Hilfe. Ohne sie<br />

wäre das alles nicht möglich gewesen. Auch haben viele Praktikanten und Helfer mit ihrem Können,<br />

ihrer Erfahrung und ihrer Arbeitskraft zur Entwicklung beigetragen. Es ist wohl unmöglich, an alle<br />

zu denken, die sich selbstlos eingesetzt und mitgewirkt haben.<br />

Trotzdem bleibt es ein Wunder, dass sich alles so positiv entwickelt hat, und dass wir heute auf 20<br />

Jahre PROSOYA zurückblicken können. Da hat Gott uns seinen Segen geschenkt. Vor allem ihm<br />

gebührt unser Dank.<br />

Wie sich in PROSOYA alles im Einzelnen entwickelt hat, werden wir in Kürze in einer Chronik veröffentlichen,<br />

die unsere Spender bei uns erwerben können.<br />

Krista Schlegel<br />

Karin Rhiemeier<br />

Ein trauriger Anruf von Hugo Fernández überschattete unsere Weihnachtswoche. Lesen Sie dazu<br />

seinen Kommentar:<br />

Pablo Ayala ist tödlich verunglückt<br />

Pablo Ayala – der erste Einwohner, den ich am 12. April 1989 in Huancabamba<br />

kennen lernte – ist tot. Sein Tod kam völlig unerwartet. Pablo<br />

wurde am 26. Dezember 2008 im Alter von 43 Jahren durch einen verantwortungslosen<br />

Motorradfahrer getötet, der wie die meisten <strong>Peru</strong>aner die<br />

Verkehrsregeln außer Acht ließ und auf der falschen Straßenseite fuhr.<br />

Er starb in einem Moment, als er sich nach Jahren persönlicher Probleme<br />

und Schwierigkeiten zum Positiven verändert hatte und zu einem guten<br />

Freund, Arbeitskollegen und Familienvater geworden war.<br />

In den ersten Jahren betreute er den Biogarten. Später übertrugen wir ihm die Aufgabe, die<br />

Imkerei zu leiten. Anlass dafür war, dass dort unser ‚Pichicho’, ein wahrer Bienen-Experte, seine<br />

Arbeit gekündigt hatte. Ich war mir sicher, dass Pablo ihm nie das Wasser reichen können würde.<br />

Aber er vertiefte sich dermaßen in seine Aufgabe, dass ich heute behaupte, er hat den anderen<br />

noch übertroffen. Sogar seine einstigen Ausbilder sahen in ihm einen Experten. Als Leiter unserer<br />

Imkerei baute er eine vorbildliche Werkstatt auf und widmete sich mit Hingabe der Ausbildung<br />

unserer Schüler.<br />

Im Laufe der Jahre gab es Höhen und Tiefen in seinem Leben. Aber durch die Gemeinschaft in<br />

PROSOYA fand er Halt, und so traf er auch die Entscheidung, sich mit der Mutter seiner drei Kinder<br />

kirchlich trauen zu lassen (s. <strong>Rundbrief</strong> <strong>März</strong> 2005). Ab diesem Zeitpunkt wurde er zu einem<br />

vorbildlichen Familienvater und Ehemann.<br />

Die Wandlung des Pablo Ayala war wirklich bemerkenswert. Zunächst nicht immer zuverlässig<br />

im Zusammenleben mit seinen Mitmenschen, wurde er zu einem geachteten Mitarbeiter unseres<br />

Projektes. Sein Leben verlief schließlich in ruhigen Bahnen. Er hatte gelernt, mit seinen kleinen<br />

Schwächen umzugehen. Als Mann mit Witz und feiner Ironie, ohne dabei jemanden zu verletzen,<br />

wurde er von allen angenommen. Pablos Tod hat unsere PROSOYA-Familie hier sehr betroffen<br />

und nachdenklich gemacht.<br />

Zurück bleiben seine Frau und die drei Kinder im Schulalter, um die wir uns kümmern werden.<br />

- 2 -


Peter Birkenbeil, Entwicklungsingenieur, machte sich drei Monate lang in verschiedenen Projekten<br />

<strong>Peru</strong>s nützlich. Auch in PROSOYA war er eine große Hilfe und wurde wegen seiner Fähigkeiten von<br />

allen bewundert.<br />

Vergebliche Liebesmüh’<br />

Das Reparieren von allerhand Gerätschaften<br />

wie Mikrowellen, Reiskochern, Boilern, Lichterketten<br />

etc. gehörte zu meiner täglichen<br />

Beschäftigung in PROSOYA. Doch der größte<br />

Brocken war eine alte DDR-Fräsmaschine, die<br />

in der Metallwerkstatt alles daran setzte, nicht<br />

mehr arbeiten zu müssen.<br />

Zunächst einmal galt es, die Schaltkreise zu<br />

analysieren und aufzuzeichnen, da keinerlei<br />

Unterlagen verfügbar waren. Während<br />

dieser zeitaufwändigen Arbeit stellte sich<br />

heraus, dass einige Positionsschalter des<br />

Frästisches nicht mehr funktionierten, da die<br />

Übertragungsbolzen durchgebrochen waren.<br />

Die Suche nach geeigneten Ersatzbolzen in<br />

Oxapampa erwies sich als aussichtslos. So<br />

ließen wir sie in der eigenen Werkstatt passgenau<br />

drechseln. Als Nächstes fielen oxidierte<br />

Tasterkontakte des Bedienpults auf, die von<br />

mir gereinigt wurden. Eine falsch bestückte<br />

Eingangssicherung musste durch ein Provisorium<br />

ersetzt werden … und schließlich fiel mein<br />

Augenmerk auf die Relaisplatte, welche für die<br />

zentrale Steuerung der Maschine verantwortlich<br />

ist. Hier waren mehrere Kontaktplättchen<br />

locker oder bereits ganz abgefallen, was zu<br />

entsprechend schlechten Übergangswiderständen<br />

führte. Teilweise war die Isolierung<br />

der Verbindungsdrähte angeschmort.<br />

Aber am skurrilsten war, dass sich an den<br />

Steckverbindern offenbar Kriechströme ausgebildet<br />

hatten, welche eine deutliche Reduzierung<br />

des Isolationswiderstandes nach sich<br />

zogen. Und so zog ich die Konsequenz, die<br />

Relaisplatte komplett auseinanderzubauen,<br />

sämtliche Kontakte wieder gangbar zu machen,<br />

die Oberflächen der Steckverbinder abzuschleifen<br />

und das Ganze neu zu verdrahten<br />

– eine Arbeit, die eine volle Woche in Anspruch<br />

nehmen sollte.<br />

So hatte ich denn am Abreisetag um 16:20<br />

den letzten Draht angelötet, setzte die Platte<br />

eilig wieder in die Maschine ein und musste<br />

feststellen, dass sich diese nun überhaupt nicht<br />

mehr bewegte. Eine rasche Überprüfung möglicher<br />

Ursachen blieb ergebnislos. Doch längst<br />

schlug auch schon die Stunde des Abschieds.<br />

Während der Taxifahrt zur Busstation wurde<br />

mir bewusst, dass sich die Relaisplatte doch<br />

sehr viel leichter hatte einstecken lassen als<br />

zuvor, und mir erschloss sich, dass sich beim<br />

Abschleifen die Kontaktstifte etwas gelockert<br />

hatten und nun die Verbindung zu den schon<br />

sehr ausgeleierten Buchsen nicht mehr gewährleistet<br />

war. So schrieb ich Hugo später noch<br />

eine Anweisung, wie man die Buchsenfedern<br />

beidrückt. Was daraus geworden ist, weiß ich<br />

nicht, aber ich denke, ich sollte noch einmal<br />

wiederkommen.<br />

- 3 -


Vor 15 Jahren hatte Heiko Schlegel, Musikerzieher<br />

aus Uelzen, PROSOYA in den Anfängen<br />

erlebt. Endlich konnte er im letzten Sommer<br />

zusammen mit seinem Sohn Christoph (15)<br />

das Projekt erneut besuchen.<br />

Meines Vaters Traum<br />

wurde Wirklichkeit<br />

Die PROSOYA-Schüler sind eine lebendige Gemeinschaft,<br />

leidenschaftliche und kompromisslose<br />

Fußballer, aber auch gute Kameraden und<br />

musikbegeisterte junge Leute: Während unseres<br />

14-tägigen Aufenthalts dort habe ich sogar einen<br />

kleinen Chor aufgemacht. Der Mehrstimmigkeit<br />

konnten wir uns aber nur langsam nähern.<br />

Eines Nachmittags läuft mir Juan José über<br />

den Weg: „Wohin so schnell?” „Ich muss mich<br />

beeilen und mich fertig machen, denn ich darf<br />

nicht zu spät zum Abendessen kommen, da ich<br />

heute Geburtstag habe!” Später sitzt er strahlend<br />

vor der eigens für ihn gebackenen kleinen<br />

Torte. Nach den Gratulationen der Mitschüler<br />

meint Hugo: „Vielleicht feierst Du heute eher<br />

deinen ersten Geburtstag…” (als Anspielung<br />

auf sein erstes Jahr im Projekt). Da wird ‚Jujos’<br />

Gesichtsausdruck ernst, als würde er auf sein<br />

vorheriges Leben zurückblicken. „Ja, Profe, da<br />

haben Sie recht.”<br />

Franklin ist der sorgende Großvater von PROSO-<br />

YA. „Dieses Projekt ist mein Leben.” Er kümmert<br />

sich liebevoll um die Schüler seiner Familiengruppe<br />

und denkt sich in sie hinein. Sonntags hält er<br />

in der kleinen Kapelle die Andachten vor einer<br />

relativ großen Gemeinde und vermittelt seine<br />

Glaubenswerte in schlichter, überzeugender<br />

Weise. Wenn nachts die Sirene aufheult, weil<br />

wieder einmal die Turbine streikt, springt Franklin<br />

aus dem Bett und säubert den Wasserzulauf von<br />

Blättern und Ästen, damit der Ofen der Bäckerei<br />

morgens rechtzeitig mit Strom versorgt werden<br />

kann. Einmal, als die Schüler in der Mittagshitze<br />

keine Lust mehr haben, das hohe Gras mit der<br />

Machete zu mähen, leiht er sich das Werkzeug<br />

und geht selbst mit gutem Beispiel voran.<br />

Isabel, die ‚Mutter der Kompanie’, ist eine von allen<br />

geachtete Respektsperson. Sie organisiert die<br />

Essensplanung, Kücheneinkäufe, koordiniert die<br />

Routineeinsätze in Haus und Hof, und betreut das<br />

Gästehaus, das zu unserer Zeit für zwei Monate<br />

ausgebucht war. Sie ist rund um die Uhr gefragt<br />

und meistert ihre Aufgaben liebevoll, aber auch<br />

resolut.<br />

Hugo ist der Kopf des Ganzen. Am Zahltag habe<br />

ich ihn nach Oxapampa zur Bank begleitet. Die<br />

Arbeiter bekommen ihren Verdienst nicht wie bei<br />

uns auf ihr Konto überwiesen, sondern bar auf<br />

die Hand. Für peruanische Verhältnisse ist die<br />

Summe aller Löhne und Gehälter beträchtlich, so<br />

dass Hugo sich nur in Begleitung auf den Weg<br />

macht und bemüht ist, einen möglichst unscheinbaren<br />

Eindruck zu erwecken. Das Procedere in<br />

der Bank dauert seine Zeit und geht durch viele<br />

Hände - Antrag, Überprüfen der Identität und<br />

der Deckung des Kontos, bis zum Kassierer. Da<br />

ist Geduld gefragt, und Hugo ist jedes Mal froh,<br />

wenn alles gut über die Bühne gegangen ist.<br />

Ich kenne Hugo seit meiner Kindheit in Lima, und<br />

bei jedem seiner Deutschlandbesuche treffen wir<br />

uns und führen intensive Gespräche. Unsere Vertrautheit<br />

ist über viele Jahre gewachsen. Letztlich<br />

beruht sie aber wohl auch auf der Wertschätzung<br />

gegenüber meinem Vater Rolf, der das Projekt<br />

mit aufgebaut hat.<br />

- 4 -


Christin Tellisch, 22 Jahre, Studentin in Potsdam, kennt und unterstützt PROSOYA bereits seit 1999.<br />

Nach der Rückkehr von ihrem 2. Besuch im Projekt organisierte sie wieder ein Benefizkonzert, auf<br />

das wir im Weihnachts-<strong>Rundbrief</strong> hingewiesen haben.<br />

Ideen, Mut und Energie<br />

Vor 10 Jahren haben wir Schüler des Echtermeyer-Gymnasiums,<br />

Bad Liebenwerda, noch<br />

Kuchen- und Geschenkbasare veranstaltet,<br />

um mit dem Geld Matratzen für PROSOYA zu<br />

beschaffen. Heute, als Studentin, versuche ich,<br />

mit anderen Ideen finanzielle Mittel zur Unterstützung<br />

dieses Projektes zu sammeln. Das<br />

jährliche Benefizkonzert an meiner Universität<br />

in Potsdam ist dabei schon zur Tradition geworden.<br />

Gemeinsam mit ca. 50 Kommilitonen<br />

der Musik gestalten wir in der Weihnachtszeit<br />

ein buntes und doch nachdenklich machendes<br />

Programm. Dabei ertönen weihnachtliche<br />

Werke von Bläser- und Streicherensembles und<br />

klassische Orgelwerke. Hervorragende Sänger<br />

des klassischen sowie des Rock/Pop-Bereichs<br />

bis hin zu jazzigen Saxophonensembles machen<br />

mit. Ein studentischer Chor mit bewegenden<br />

Musical-Songs wie „Can you feel the love<br />

tonight“ ergänzt das Programm. Kurzum: Für<br />

jeden ist etwas dabei. Das Besondere an diesen<br />

Konzerten ist, dass die Besucherzahl ständig<br />

steigt. Aber auch die Zahl der Beteiligten<br />

wächst. Die Begeisterung für PROSOYA nimmt<br />

ihren Lauf! Natürlich gibt es dabei auch viele<br />

organisatorische Hürden zu nehmen. Angefangen<br />

von der Pressearbeit bis über universitäre,<br />

räumliche und GEMA-technische Bestimmungen<br />

muss alles aufeinander abgestimmt sein.<br />

Nicht unbedingt eine leichte Aufgabe! Dabei<br />

dürfen die Proben für den großen Auftritt<br />

natürlich nicht zu kurz kommen.<br />

- 5 -<br />

Beginnt der große Abend in einer der wunderschönen<br />

Kirchen Potsdams mit dem Glockenläuten,<br />

ist die Spannung in der Luft fühlbar,<br />

und im Anschluss an das Konzert macht sich<br />

Erleichterung und riesige Freude über die guten<br />

Spendenerträge breit.<br />

Versinkt man dann eines<br />

Abends mal wieder in den Erinnerungsfotos<br />

an die schöne<br />

Zeit in <strong>Peru</strong>, so wächst der<br />

Mut, neue Wege zu gehen.<br />

Vor zwei Wochen ist es mir<br />

gelungen, für PROSOYA eine<br />

Spende von 1500,- Euro bei „Children for a<br />

better world“ zu erhalten.<br />

Manchmal braucht es nur eine Idee und dann<br />

eben viel Mut und Energie ....<br />

DZI Spendensiegel<br />

Hin und wieder werden wir gefragt, warum wir nicht mit dem DZI Spendensiegel werben. Wir<br />

haben uns die aktuellen Informationen und Bedingungen für die Erteilung dieses Siegels kommen<br />

lassen und sind zu der Überzeugung gekommen, dass wir keinen Antrag stellen wollen. Zwar<br />

würde unser Verein alle Bedingungen erfüllen, aber das Spendenaufkommen rechtfertigt nicht<br />

die vergleichsweise hohen Kosten, die jedes Jahr dafür anfallen würden.<br />

Aus dem Kreis unserer Spender wird uns häufig bestätigt, dass man uns auch so vertraut und durch<br />

unsere regelmäßig erscheinenden <strong>Rundbrief</strong>e den Einsatz der Gelder gut verfolgen kann.


Margret und Dr. Hans-Gerhard Möller aus Wunstorf, sie Krankengymnastin, er Gynäkologe können<br />

sich künftig aus Altersgründen nicht mehr den Belastungen einer <strong>Peru</strong>-Reise aussetzen. Dieser<br />

Entschluss fiel ihnen nicht leicht, da sie seit Jahren aktiv in der <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> mitarbeiten. Während<br />

ihrer regelmäßigen <strong>Peru</strong>-Reisen entstanden viele freundschaftliche Kontakte zu <strong>Peru</strong>anern und<br />

besonders zu den Menschen in PROSOYA:<br />

Unser Weg nach PROSOYA<br />

…….. und jedes Jahr fuhren wir zum Missionsfest<br />

nach Hermannsburg. Dort bekamen wir<br />

vor etwa 12 Jahren ein kleines Heftchen in die<br />

Hand gedrückt, das wir von A bis Z durchlasen<br />

– den <strong>Rundbrief</strong> der <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong>. Wir fanden<br />

ihn interessant, überwiesen auch mal Geld und<br />

gerieten so in die Kartei des Vereins.<br />

Als wir dann eine Reise nach <strong>Peru</strong> planten<br />

– unser Sohn Claus-Carsten arbeitete dort<br />

als Missionar in einem Armenviertel von Lima<br />

- kam uns die Idee, PROSOYA zu besuchen, um<br />

zu sehen, ob es dort wirklich so zugeht, wie es<br />

geschrieben stand. Die Folge war, dass wir unser<br />

Herz an dieses Projekt verloren haben und es<br />

im September 2008 das 7. Mal besuchten. Wir<br />

lebten dort, arbeiteten medizinisch in den umliegenden<br />

Dörfern, auch in Pozuzo, und kehrten<br />

jedes Mal reich beschenkt an Erlebnissen und<br />

tief beeindruckt nach Hause zurück.<br />

Leider holte uns daheim der Alltag zu schnell<br />

wieder ein, so dass unsere guten, aus <strong>Peru</strong><br />

mitgebrachten Vorsätze - mehr Ruhe, mehr<br />

Gelassenheit, mehr Gastfreundschaft – bald<br />

wieder auf der Strecke blieben.<br />

Geblieben aber sind unsere Erinnerungen, die<br />

uns niemand nehmen kann, und unser Herz<br />

wird warm, wenn wir an PROSOYA und seine<br />

Menschen denken.<br />

GRACIAS, amigos peruanos y<br />

GRACIAS, SEÑOR,<br />

dass wir die Zeit dort über 12 Jahre erleben<br />

durften und gelernt haben, über unseren deutschen<br />

Tellerrand weit hinauszuschauen.<br />

- 6 -


ABSCHIED von PROSOYA<br />

Adios PROSOYA, Du bist uns bei 7 Besuchen sehr ans Herz gewachsen! Aber leider<br />

können wir nicht wiederkommen.<br />

Begeisterung hat uns ergriffen, als wir dich kennenlernten! Es hat uns immer wieder fasziniert,<br />

zu beobachten, wie die Schüler von Jahr zu Jahr herangereift sind.<br />

Schmerz<br />

Isabel<br />

Erdrutsch<br />

Dank<br />

wegen unserer Unfähigkeit und Hilflosigkeit, viel zu bewegen – aber was heißt<br />

schon viel? Da mussten wir uns oft von unserem deutschen Denken verabschieden.<br />

die weibliche Seele und der gute Geist des Projektes.<br />

Nie zuvor haben wir uns so ohnmächtig oder klein gefühlt und den<br />

Naturgewalten Respekt gezollt, wie bei den von ‚huáicos’ verschütteten Straßen<br />

von Pozuzo nach Oxapampa und einer langen Nacht vor einem reißenden Fluss.<br />

an alle, die Geduld mit uns hatten und unsere Gespräche zu Begegnungen<br />

werden ließen.<br />

Liselotte Krome-Feicht, ehemals Lehrerin in Detmold, reiste im Oktober mit uns nach <strong>Peru</strong> und<br />

lernte so auch PROSOYA kennen.<br />

Patenbriefe<br />

Gleich nach unserer Ankunft im Projekt wollten wir gern die Schüler dort näher kennen lernen. Deshalb<br />

gingen wir schon am ersten Abend zum ‚noticiero’. Hier informieren jeden Abend drei ausgewählte<br />

Jungen ihre Mitschüler und alle Mitarbeiter in Form einer gespielten Nachrichtensendung über die<br />

Ereignisse des vergangenen Tages. Einige Mitreisende, die von früheren Besuchen manche Schüler<br />

kannten, äußerten sich begeistert über die sprachlichen Fortschritte, die diese anfangs recht spracharmen<br />

Schüler im Laufe der Jahre gemacht hatten. Ein Beweis für gute und erfolgreiche pädagogische<br />

Arbeit. An diesem Abend hing eine besondere Spannung in der Luft. Den Grund dafür sollten wir aber<br />

erst am Ende der Veranstaltung erfahren. Als Karin begann, die Patenbriefe zu verteilen, richteten<br />

sich alle Augen erwartungsvoll auf sie. Welch eine Freude bei denen, die einen Brief von ihren Paten<br />

erhielten. Schnell zeigten sie die beigefügten Fotos herum und strahlten vor Glück. Doch nicht alle<br />

hatten Grund zur Freude - und ein Junge weinte...<br />

- 7 -


Quillazú wächst<br />

Am 1. <strong>März</strong> <strong>2009</strong> wurden aus einer Gruppe von 21 Bewerberinnen 8 neue Schülerinnen<br />

in unser Projekt aufgenommen. Da uns zum Jahresende zwei der im Jahr<br />

2008 aufgenommenen 6 Mädchen auf eigenen Wunsch verlassen hatten, haben<br />

wir jetzt insgesamt 12 Schülerinnen. Die Neuen haben sich ganz schnell eingelebt<br />

und sind glücklich, dass sie zu den Auserwählten gehören.<br />

In diesen Tagen können sechs von ihnen in das neue Haus einziehen, das im Februar,<br />

als dieses Foto entstand, kurz vor der Fertigstellung war.<br />

In Kürze werden wir für die neuen Schülerinnen die Patenschaften vergeben.<br />

Einige Anmeldungen dafür liegen uns bereits vor. Wenn noch jemand von Ihnen<br />

gern eine Patenschaft übernehmen möchte, bitten wir um baldige Meldung an:<br />

Gabriele Skudelny<br />

Frauke Zander<br />

Kirchenstr. 79c · 22848 Norderstedt Strandweg 78 · 22587 Hamburg<br />

040/524 23 59 040/5303 5309<br />

gskudelny@wtnet.de<br />

frauke_zander@web.de<br />

- 8 -


Félix und Shirley:<br />

die neuen Hauseltern in Quillazú<br />

Wir sind glücklich, Ihnen nach dem Ausscheiden von Enedina Mariño das Ehepaar<br />

Félix und Shirley Rodríguez vorstellen zu können. Am 1. Februar gab es einen<br />

nahtlosen Übergang in der Projektleitung. Félix musste sich gleich in den ersten<br />

Tagen einer großen Herausforderung stellen (s. Seite 11), und wir sind froh. nun<br />

einen qualifizierten Mann vor Ort zu haben, dem Hugo Fernández einen Teil seiner<br />

großen Verantwortung auf die Schultern legen kann.<br />

Werdegang<br />

Félix: Jahrgang 1971, Universitätsexamen<br />

in Psychologie, Sekundar-Pädagogik<br />

für Sprache und Literatur, Zertifikate<br />

in Theologie und Philosophie.<br />

Seit 1997 zahlreiche, teils parallel laufende<br />

berufliche Tätigkeiten an Universitäten,<br />

Schulen und Instituten.<br />

Shirley: Jahrgang 1977, Universitätsexamen<br />

in Pädagogik, seit 1999 als Lehrerin<br />

und Erzieherin beschäftigt.<br />

Das Ehepaar hat keine Kinder.<br />

Die neuen Schülerinnen:<br />

Verónica Matos Ibeth Rodríguez Isabel Azania Alejandra Julián<br />

13 Jahre 14 Jahre 15 Jahre 13 Jahre<br />

Geraldine Alania Lidia Ortíz Evelyn Estela Rocío Ayala<br />

12 Jahre 13 Jahre 16 Jahre<br />

- 9 -


Das Gesetz des Urwaldes<br />

Am 12. Februar erschienen etwa 80 Leute mit<br />

Macheten in den Händen auf dem Gelände des<br />

Mädchenprojektes in Quillazú. Sie verteilten<br />

sich und begannen, kleine Parzellen abzustecken,<br />

um sich dort ihre Hütten zu bauen. Von<br />

der Bürgermeisterin des Dorfes waren sie mit<br />

der Vorgabe angestachelt worden, dass dieses<br />

Gebiet freies Land sei, und dass sie dort siedeln<br />

könnten.<br />

Den ratlosen Zivis, die gerade am Hausbau beschäftigt<br />

waren, gelang es, durch einen Boten<br />

Hugo eine Nachricht zukommen zu lassen. Da<br />

aber unsere beiden Projekte 18 km voneinander<br />

entfernt liegen, dauerte es einige Zeit, bis Hugo<br />

den Tatort erreichen konnte.<br />

Ein Glück, dass er als früherer Gewerkschaftsführer<br />

mit gewandten Worten und überzeugender<br />

Rede die aufgebrachten Menschen<br />

beruhigen konnte. Sie zogen schließlich unter<br />

der Bedingung ab, dass auf einer Versammlung<br />

am 21. Februar ihre Forderungen angehört<br />

würden.<br />

In der Zeit dazwischen blieb Hugo nicht untätig.<br />

Das ordnungsgemäß gekaufte Land ließ er noch<br />

einmal vermessen und kartographieren. Auch<br />

mobilisierte er die Polizei und die Staatsanwaltschaft<br />

und ließ seine Verbindungen spielen.<br />

Dafür musste er allerdings nach Lima reisen,<br />

denn die Hauptstadt ist der zentrale Ort für<br />

Ministerien und Verwaltung. Dort muss alles<br />

Bürokratische geregelt werden. In den ländli-<br />

Krista Schlegel<br />

chen Gebieten können Ordnungseinrichtungen,<br />

wie man sieht, seltsame Blüten treiben. Gültig<br />

ist letztlich nur das, was in Lima beschlossen<br />

und unterzeichnet wird.<br />

Im Tal des Chorrobamba, dem Gebiet von PRO-<br />

SOYA, herrscht gelegentlich noch das ‚Gesetz<br />

der Selva’. D. h. man siedelt da, wo man Platz<br />

findet.<br />

<strong>Peru</strong> ist ein Land mit Überraschungen und<br />

unvorhersehbaren Problemen. Es ist zwar ein<br />

aufstrebendes Entwicklungsland mit reichen<br />

Bodenschätzen und eindrucksvoller Inka-Kultur,<br />

aber es fehlt die Infrastruktur. Zwischen der<br />

Großstadt Lima und dem Urwald gibt es nur eine<br />

einzige Verbindungsstraße. Man muss die engen<br />

Täler und unwirtlichen Gebirgszüge selbst gesehen<br />

haben, um zu verstehen, dass Lima mit fast<br />

9 Millionen Einwohnern binnen weniger Tage in<br />

einen Versorgungsengpass geraten kann.<br />

Gerade in diesen Tagen wurde die ‚carretera central’<br />

auf über 20 km Länge durch einen gigantischen<br />

Erdrutsch unpassierbar. Hugo Fernández<br />

wollte so schnell wie möglich zurück nach<br />

PROSOYA, aber es gab keine Möglichkeit. ‚No<br />

hay pase!’ Eine Ausweichstraße existiert nicht.<br />

Hunderte von LKWs, die normalerweise auf dieser<br />

Lebensader mit Obst und Gemüse unterwegs<br />

sind, stauten sich viele Kilometer weit.<br />

In der Regenzeit sind solche Naturkatastrophen<br />

keine Seltenheit. Erst am letzten Tag vor dem<br />

- 10 -


Termin mit den Landbesetzern war die Straße<br />

wieder frei war.<br />

Zu besagtem Treffen brachte Hugo eindrucksvolle<br />

polizeiliche Verstärkung und Honoratioren<br />

mit. Trotzdem galt es, den richtigen Ton zu finden<br />

und den Leuten die soziale Arbeit von PRO-<br />

SOYA zu erklären und verständlich zu machen.<br />

In Felix, dem neuen Hausvater von Quillazú,<br />

fand er einen geschickten Mitstreiter, so dass<br />

die Leute endlich einsichtig wurden und nun<br />

ihren Zorn auf die Bürgermeisterin richteten, die<br />

vorsichtshalber gar nicht erschienen war.<br />

Die Geschichte macht deutlich, dass Hugo Fernández Recht hat, wenn er uns Deutsche immer<br />

wieder bremst und dazu rät, das Mädchenprojekt nur langsam voran zu treiben. Es gibt noch viele<br />

Neider, und es braucht Zeit, bis auch das Dorf sich mit unserer Arbeit identifiziert.<br />

Am 21. Februar richtete Hugo Fernández in unserem Auftrag an die Landbesetzer folgende Ansprache.<br />

Sie zeigte Wirkung und führte dazu, dass die Gemüter sich beruhigten und die Gruppe<br />

ihren Rückzug antrat.<br />

Bürger von Quillazú,<br />

aus Deutschland erreichte mich folgendes Schreiben mit der Bitte, es euch vorzutragen,<br />

was ich hiermit tue:<br />

An die Freunde und lokalen Behörden von Oxapampa und Quillazú, Justizbehörde, Bürgermeister,<br />

Verwaltung, nationale und örtliche Polizei und die ganze Bevölkerung:<br />

Wir als Mitglieder des deutschen Vereins <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> grüßen Sie und möchten Ihnen<br />

unsere Position zu den Ereignissen darlegen, die sich auf unserem Grundstück in Quillazú<br />

zugetragen haben.<br />

Über folgende Punkte sollten Sie einmal nachdenken:<br />

1. Wissen Sie eigentlich Bescheid über das soziale Engagement, das wir im vergangenen<br />

Jahr mit dem Projekt in Quillazú eingegangen sind? Haben Sie gewusst, dass unsere finanziellen<br />

Mittel von Schulkindern, Jugendlichen und Freunden aus Deutschland stammen,<br />

um bedürftigen Mädchen in <strong>Peru</strong> eine Zukunft zu sichern? Seit 20 Jahren fördern wir<br />

männliche Jugendliche in Huancabamba, und jetzt möchten wir hier in Quillazú gern<br />

etwas Entsprechendes für bedürftige Mädchen tun. Das verdient doch sicher die bedingungslose<br />

Unterstützung aller.<br />

2. Wir sind nicht damit einverstanden, dass Sie in unser Grundstück eingedrungen sind.<br />

In keinem Teil der zivilisierten Welt ist solch ein gewaltsames Vorgehen zulässig. Privates<br />

Eigentum wird durch das Gesetz geschützt und muss respektiert werden. Wir verstehen<br />

immer noch nicht, wie es dazu kommen konnte, zumal kompetente Behörden in Oxapampa<br />

verpflichtet sind, die Interessen privaten Eigentums zu schützen. Das umso mehr, als<br />

es sich hier um eine Nichtregierungsorganisation handelt, die einzig und allein darauf<br />

ausgerichtet ist, diesen armen Mädchen zu helfen, damit sie vorankommen und später<br />

ein würdigeres Leben führen können.<br />

- 11 -


3. Die finanzielle Hilfe unserer Spender soll nicht nur diesen Mädchen eures Landes eine<br />

umfassende Ausbildung ermöglichen. Es ist auch unser Wunsch, bei der Wiederaufforstung<br />

zu helfen. Die Natur darf nicht durch Kahlschlag und Brandrodung zerstört werden,<br />

sondern sie muss wieder aufgebaut werden, sonst steuert die Welt auf ihr Ende zu.<br />

4. Wir können immer noch nicht glauben, was hier passiert ist. Auf jeden Fall bitten<br />

wir die Dorfgemeinschaft von Quillazú, umzudenken und uns ihre bedingungslose Unterstützung<br />

für unsere Arbeit anzubieten, damit das Projekt wachsen und zum Wohl dieses<br />

Dorfes gedeihen kann. Wir vertrauen darauf, dass Gott aus Quillazú einen Ort der Liebe<br />

und nicht des Hasses machen wird, eine Gemeinschaft der Zusammenarbeit und nicht der<br />

Absplitterungen, eine Gemeinschaft der Weiterentwicklung und nicht der Zerstörung.<br />

Möge Gott Sie alle schützen<br />

<strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> e.V.<br />

Kommentar:<br />

In den 70-er Jahren gab es tatsächlich ein Gesetz, das armen Landarbeitern die Inbesitznahme<br />

unbebauten Landes unter bestimmten Voraussetzungen gestattete. Wenn erst einmal eine<br />

notdürftige Hütte erbaut und vielleicht ein paar Bananen gepflanzt worden waren, durften die<br />

Besitzlosen nicht mehr vertrieben werden. Vor etlichen Jahren wurde dieses Gesetz jedoch wieder<br />

abgeschafft. Der jetzige Präsident Alan García wollte sich beim Volk beliebt machen und hatte<br />

es vorübergehend erneut in Kraft gesetzt, später jedoch wieder annulliert. So wussten viele<br />

nicht mehr so recht, was erlaubt war und was nicht. Die Menschen von Quillazú hatten sicher<br />

keine kriminelle Absicht, haben sich jedoch von der Bürgermeisterin des Dorfes verführen lassen.<br />

Inzwischen wurde diese von der örtlichen Justiz verwarnt.<br />

Der neue Kindergarten von Jatunpata<br />

- 12 -<br />

Im Dezember berichteten wir von der Grundsteinlegung<br />

für den neuen Kindergarten in<br />

Jatunpata, für den aus unserem Spenderkreis<br />

gezielt Gelder zur Verfügung gestellt worden<br />

waren.


Der alte Kindergarten der Ortschaft war durch<br />

das Erdbeben im Juli völlig zerstört worden, so<br />

dass die zwei Dutzend Kinder über Monate nur<br />

in einem kleinen Zelt betreut werden konnten.<br />

Unsere Reisegruppe wurde damals im Oktober<br />

hoffnungsfroh empfangen. Wir standen auf<br />

dem leeren Wiesengrundstück und legten<br />

symbolisch einen Feldstein in eine kleine Kuhle,<br />

ohne eine Vorstellung davon zu haben, was<br />

sich darauf aufbauen würde. Inzwischen sind<br />

mehr als 4 Monate vergangen. Das Gebäude<br />

aus festem Material ist fast fertig und soll in<br />

diesen Tagen seiner Bestimmung übergeben<br />

werden. Die Sensation ist eine richtige Toilette<br />

mit Wasserspülung - wahrscheinlich die erste<br />

und einzige in diesem Ort. Die Dorfbewohner<br />

und besonders die Kinder sind stolz und überglücklich.<br />

Sie bedanken sich für die spontane<br />

Hilfe bei den deutschen Gruppen amntena<br />

und <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> und ihren Spendern, mit<br />

deren Hilfe das gesamte Baumaterial und die<br />

Inneneinrichtung finanziert werden konnten.<br />

Die Arbeiten wurden von den Dorfbewohnern<br />

in Eigenleistung ausgeführt.<br />

- 13 -<br />

Neues von Roberto<br />

Roberto Huillcas kann Lima immer noch nicht<br />

verlassen. Die Ärzte halten ein Fortsetzen der<br />

Therapie für weitere 3 Monate für erforderlich<br />

und empfehlen eine 19. Operation, um eine<br />

Sehnenverkürzung zu beheben.<br />

Dieses Foto wurde am 14. <strong>März</strong> <strong>2009</strong> aufgenommen.


Rückblick auf das Jahr 2008<br />

Karin Rhiemeier<br />

Das vergangene Jahr begann gleich mit einer 6-wöchigen Vortragsreise zusammen mit Hugo<br />

Fernández, die uns an 33 verschiedene Orte in der gesamten Bundesrepublik führte. Krank und<br />

erschöpft kehrte Hugo Mitte Februar wieder nach <strong>Peru</strong> zurück, aber dennoch glücklich bei dem<br />

Gedanken, wieder neue Freunde für unsere Sache gefunden zu haben, die helfen würden, die<br />

Zukunft der beiden Projekte abzusichern.<br />

Später zeigte sich, dass dieser positive Impuls auch nach Hugos Abreise Früchte trug. Selbst als in<br />

der Presse deutlich die ersten negativen Wirtschaftsprognosen auftauchten und wir befürchten<br />

mussten, dass unsere Spender den Gürtel enger schnallen würden, - das Spendenaufkommen für<br />

PROSOYA zeigte keine Schwächen.<br />

So durften wir schließlich am Jahresende über eine Steigerung von 17 % gegenüber dem Vorjahr<br />

staunen, während unsere Ausgaben um 5 % niedriger als 2007 lagen.<br />

Ein tolles Ergebnis, über das Sie alle sich mit uns freuen können.<br />

Und das in unserem Jubiläumsjahr!<br />

Noch einmal an dieser Stelle allen Spendern unser aufrichtiges DANKESCHÖN für alle Hilfe.<br />

Ausgaben 2008: 175.285 Euro<br />

So gehen wir jetzt die neuen Aufgaben gelassen an und haben keine Angst, dass die Verpflichtung<br />

neuer qualifizierter Mitarbeiter und die Steigerung auf 12 Schülerinnen im Mädchenprojekt ein<br />

finanzielles Risiko sein werden.<br />

Natürlich hoffen wir, dass unsere Spender weiterhin an unserer Seite stehen und den Fortbestand<br />

unserer Arbeit absichern.<br />

- 14 -


NEUES AUS PROSOYA<br />

Unser ehemaliger Schüler Tonny R. Ruiz (s. auch <strong>Rundbrief</strong> April 2006) hat im<br />

Januar am renommiertesten staatlichen Technik-Institut von Lima sein Examen<br />

mit Auszeichnung bestanden. Hugo Fernández nahm als stolzer ‚Ziehvater’ an<br />

der Zeugnisübergabe teil. Tonny erhielt die Genehmigung, ein noch anhängiges<br />

Praktikum in PROSOYA zu absolvieren. Nebenbei lässt Hugo ihn als ‚Assistent’ an<br />

den Aufgaben eines Projekt-Leiters schnuppern.<br />

Am 1. <strong>März</strong> wurden 8 Schülerinnen und 8 Schüler neu in die Projekte aufgenommen.<br />

- 15 -


Am Ende dieses Briefes möchten wir noch einmal dankbar zurückschauen. Auch wenn es Trauerfälle,<br />

Rückschläge und Gefahren gegeben hat und immer wieder geben wird, ist es doch ständig voran<br />

gegangen. Unser Schifflein PROSOYA ist in 20 Jahren nicht untergegangen. Wir vertrauen darauf,<br />

dass es auch in Zukunft den Stürmen standhalten wird und wir noch vielen Jugendlichen eine bessere<br />

Zukunft ermöglichen können. Bitte, helfen Sie uns dabei.<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Ihre<br />

Krista Schlegel, 1. Vorsitzende<br />

Karin Rhiemeier, 2. Vor sit zen de<br />

Der neue alte Vorstand<br />

Gabriele Skudelny Dr. Helmut Feucker<br />

Katharina Hampel Krista Schlegel Karin Rhiemeier<br />

Nur ein Spendenkonto !<br />

Wir erinnern noch einmal daran, dass für beide Projekte nur ein Spendenkonto gilt. Wenn Ihre<br />

Zuwendung für die Mädchen gedacht ist, sollten Sie das auf dem Überweisungsträger vermerken.<br />

Sehr hilfreich für unsere Buchungen wäre die Angabe Ihrer Spender-Nr. (s. Umschlag<br />

<strong>Rundbrief</strong>).<br />

Für Spender aus dem Ausland geben wir hier noch unsere IBAN NR. bekannt:<br />

IBAN: DE09 4805 0161 0006 7423 99<br />

SWIFT-BIC: SPBIDE 3B XXX<br />

1. Vorsitzende: Krista Schlegel • Hohensonne 11 •<br />

32699 Extertal<br />

Tel.: 0 52 62 - 27 17 • Fax: 0 52 62 - 99 47 64 • E-Mail: peru-aktion@gmx.de •<br />

www.peru-aktion.de<br />

Spendenkonto PROSOYA: Sparkasse Bielefeld, BLZ: 480 501 61, Kto.-Nr.: 67 42 39 9<br />

Fragen zur Spendenquittung?<br />

Telefon 01522 - 163 07 07, Reinhard Heuwinkel<br />

- 16 -

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