Unverhofft kommt oft - manchmal auch zu uns - Peru-Aktion
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<strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> e.V.<br />
seit 1989<br />
In diesem Heft:<br />
Dezember 2011<br />
Tourismus in PROSOYA S. 2<br />
Von der Verzweifl ung <strong>zu</strong>r Hoffnung S. 3<br />
Luz Mariela Palomino S. 4<br />
Vorstellung der 5 Freiwilligen in PROSOYA S. 6<br />
Roberto Huillcas - ein Leben im Abseits S. 10<br />
Ein Raum <strong>zu</strong>m Tagen und Entspannen S. 11<br />
Arbeiten am Wasserkanal für die Turbinen S. 12<br />
Digitalisierung - ein Thema in PROSOYA ?! S. 13<br />
Brief eines ehemaligen Schülers S. 14<br />
Entwicklungshilfe in der Schule S. 15<br />
<strong>Unverhofft</strong> <strong>kommt</strong> <strong>oft</strong> - <strong>manchmal</strong> <strong>auch</strong> <strong>zu</strong> <strong>uns</strong> S. 15
Liebe Freunde der <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong>,<br />
wieder liegt eine anstrengende Reise mit unendlich vielen Eindrücken hinter <strong>uns</strong>. Was<br />
haben wir erlebt, gesehen und gehört! PROSOYA ist und bleibt eine wunderschöne<br />
Oase voller Leben. Unsere Gespräche mit jedem einzelnen der Mitarbeiter ermöglichten<br />
es <strong>uns</strong>, mehr und mehr in ihre Gedanken und Sorgen im Umgang mit den Schülern ein<strong>zu</strong>dringen.<br />
Wir erfuhren erstaunliche Erfolgsgeschichten, aber hörten <strong>auch</strong> von Fällen,<br />
bei denen sie mit ihrer Weisheit am Ende waren. 40 Jungen und 16 Mädchen <strong>zu</strong> betreuen<br />
ist keine Kleinigkeit, wenn man deren Vorgeschichte kennt und ihnen helfen möchte,<br />
ungute Erfahrungen <strong>zu</strong> überwinden, neue positive Schritte <strong>zu</strong> tun, sich <strong>zu</strong> öffnen und<br />
Kenntnisse für die Zukunft <strong>zu</strong> erwerben. In PROSOYA fi nden die Jugendlichen <strong>zu</strong>nächst<br />
einmal ein neues Zuhause. Sie leben <strong>zu</strong> 8 in einer Familiengruppe, schließen<br />
Freundschaften und helfen sich gegenseitig. Einige haben große Lücken in ihren schulischen<br />
Fächern und wären verloren, wenn nicht andere ihnen helfen könnten. In diesem<br />
Jahr gibt es viele von den neuen Schülern und Schülerinnen, die mit 12 oder 13 Jahren<br />
noch sehr jung und verspielt sind und manchen Unsinn anstellen. Aber sie sind fröhlich<br />
und bereit, sich an die Regeln des Projektes <strong>zu</strong> gewöhnen. Bei Schwierigkeiten versammeln<br />
sich die Gruppenleiter mit Michell Solari oder mit Magdalena Kroll und versuchen<br />
gemeinsam, einen Weg <strong>zu</strong> fi nden, um dem betreffenden Kind gerecht <strong>zu</strong> werden<br />
und ihm <strong>zu</strong> helfen, sein Problem oder sein Fehlverhalten <strong>zu</strong> lösen oder <strong>zu</strong> verändern.<br />
Wenn man einige Wochen diese Kinder erlebt und <strong>auch</strong> ehemaligen Schülern begegnet,<br />
weiß man wieder, wie sinnvoll <strong>uns</strong>er Einsatz in Deutschland für sie ist.<br />
Krista Schlegel und Karin Rhiemeier<br />
Michell Solari versucht den Bekanntheitsgrad des Projektes <strong>zu</strong> erhöhen.<br />
Tourismus in PROSOYA<br />
Im Jahr 2010 wurde unter Mitwirkung<br />
von PROSOYA ein peruanischer Verein<br />
<strong>zu</strong>r Förderung des Tourismus auf dem<br />
Lande gegründet. Es geht dabei um Werbung<br />
für Hotelunterkünfte, die sich in alten<br />
Haziendas befi nden. Unser Gästehaus<br />
ist dabei das einzige, dessen Einkünfte <strong>zu</strong><br />
100% sozialen Zwecken <strong>zu</strong>fl ießen.<br />
Zu Beginn des Neuen Jahres wird an einem<br />
Wochenende die 4. Sit<strong>zu</strong>ng dieses Vereins<br />
in PROSOYA stattfi nden, an der <strong>auch</strong> die<br />
2<br />
Verantwortlichen und Fachleute des Nationalparks<br />
Yanachaga Chemillén teilnehmen<br />
werden. Wir erhoffen <strong>uns</strong> durch diese<br />
Veranstaltung eine Steigerung <strong>uns</strong>eres Bekanntheitsgrades<br />
und Werbung bei Fremdenführern,<br />
Reisebüros, Behörden und<br />
Ämtern im Allgemeinen. Die im Verein<br />
erfassten Land-Hotels stehen in freundschaftlichem<br />
Kontakt miteinander und<br />
empfehlen sich gegenseitig gegenüber ihren<br />
Gästen.
David Segarra Carrión, älterer Schüler in PROSOYA, berichtet über seinen Lebensweg.<br />
Von der Verzweifl ung <strong>zu</strong>r Hoffnung<br />
Von klein auf wuchs ich bei meinen Großeltern<br />
auf, die mich <strong>auch</strong> <strong>zu</strong>r Schule gehen<br />
ließen. Als ich 9 Jahre alt war, starben sie.<br />
So kehrte ich <strong>zu</strong> meiner Mutter <strong>zu</strong>rück<br />
und lebte dort 2 traurige Jahre, denn mein<br />
Stiefvater betrachtete mich als Störenfried<br />
und behandelte mich schlecht. Also<br />
zog ich mich <strong>zu</strong>rück. Obwohl ich doch<br />
erst 11 Jahre alt war, suchte ich mir eine<br />
eigene Unterkunft und begann bei verschiedenen<br />
Familien <strong>zu</strong> arbeiten, die mir<br />
ein Taschengeld gaben. Ich habe gespart,<br />
was ich konnte, um mir davon Hefte, Stifte<br />
und die Schuluniform <strong>zu</strong> kaufen und<br />
weiter <strong>zu</strong>r Schule gehen <strong>zu</strong> können. Oft<br />
hatte ich nichts <strong>zu</strong> essen. Als der Schulunterricht<br />
begann, ging ich an den Nachmittagen<br />
arbeiten, um einen Teller Essen<br />
<strong>zu</strong> bekommen, und erst abends waren die<br />
Hausaufgaben dran. Das Geld, das ich an<br />
den Wochenenden verdiente, br<strong>auch</strong>te ich<br />
für Schulmaterial und Essen. Nach 6 Monaten<br />
gab ich auf. Häufi g schickten mich<br />
die Lehrer nach Hause, weil ich nicht alles<br />
mitgebracht hatte, was sie erwarteten.<br />
Erst nachdem ich eine Woche lang nicht<br />
in der Schule gewesen war, merkten meine<br />
Lehrer, in welcher Lage ich mich befand.<br />
Ich durfte bei ihnen im Lehrerhaus wohnen.<br />
Einer von ihnen nahm mich dann<br />
in den Ferien mit nach Cerro de Pasco.<br />
Es war schwer, sich an die Kälte dort <strong>zu</strong><br />
gewöhnen. Ich verkaufte Fleischspieße<br />
auf den Märkten und vor den Schulen und<br />
verdiente so mein Geld für das kommende<br />
Schuljahr. Zurück in meiner Schule im<br />
warmen Urwald nahmen mich die neuen<br />
Lehrer wieder bei sich auf. Ich kochte für<br />
sie, und sie bezahlten meine Unterkunft<br />
für ein ganzes Jahr. Trotzdem war es nicht<br />
leicht, so ganz ohne meine Familie <strong>zu</strong> sein,<br />
aber ich hatte keine andere Wahl. So vergingen<br />
die Jahre bis ich 15 war und nur<br />
noch ein Jahr bis <strong>zu</strong>m Schulabschluss vor<br />
mir hatte. In einer Privatschule bekam ich<br />
die Möglichkeit, binnen eines Halbjahres<br />
meinen Abschluss <strong>zu</strong> machen. Das hieß<br />
während der Woche arbeiten und am Wochenende<br />
Schulunterricht. 3 Monate lang<br />
lief es wunderbar, und ich sah mich schon<br />
mit meinem Abschluss in der Tasche. Da<br />
wurde ich schwer krank und hatte hohes<br />
Fieber, die Medikamente schluckten all<br />
meine Ersparnisse. Ich litt sehr und vermisste<br />
meine Familie und meine Freunde.<br />
Niemand kam mich dort besuchen, und<br />
ich wollte gar nicht mehr leben. Endlich<br />
3
fand man heraus, was mir fehlte, und ich<br />
wurde langsam wieder gesund. Aber ich<br />
hatte 2 Monate Unterricht verpasst und<br />
konnte meinen Abschluss nicht machen.<br />
Ich verlor ein ganzes Schuljahr und nutzte<br />
die restliche Zeit, um Geld für das kommende<br />
Jahr <strong>zu</strong> verdienen. Da bot mir mein<br />
Stiefbruder aus Oxapampa einen 3 Tage-<br />
Job in der Schule von Huancabamba an.<br />
Dort erfuhr ich von PROSOYA und dass<br />
am nächsten Tag die neuen Schüler ausgewählt<br />
würden und dass ich mich doch<br />
dort bewerben könnte. Ohne <strong>zu</strong> ahnen,<br />
was man mich wohl fragen würde, nahm<br />
ich mir bis spät in die Nacht meine Mathe-<br />
und Geschichtsbücher vor und war<br />
am kommenden Tag einer der ersten, die<br />
sich in PROSOYA einfanden. Mehr und<br />
mehr Schüler kamen mit ihren Angehörigen,<br />
und meine Zuversicht sank. Einer<br />
nach dem anderen wurde hereingebeten<br />
und befragt, bis niemand mehr auf der<br />
Gina Horbach, Freiwillige in Quillazú, besuchte das Zuhause einer Schülerin und sprach mit der Mutter.<br />
Luz Mariela Palomino<br />
4<br />
Liste stand und nur ich noch übrig war.<br />
Man wollte gar nicht wissen, was ich alles<br />
gelernt hatte. Nur mein Zuhause und<br />
meine Familie interessierten sie, und die<br />
Erinnerung daran machte mich sehr traurig.<br />
Danach hieß es warten. Endlich ging<br />
die Tür auf, und ein junger Mann verlas<br />
die Namen der Schüler, die ins Projekt<br />
aufgenommen werden. Und ich war dabei!<br />
Seit dem 2. März 2010 meint es das Schicksal<br />
gut mit mir. Ich war <strong>zu</strong>m PROSOYA-<br />
Schüler geworden. Nun gehörte ich <strong>zu</strong><br />
einer großen Familie. So konnte ich meinen<br />
Schulabschluss machen und danach<br />
eine Spezialisierung in der Tischlerei, der<br />
Imkerei und der Bäckerei beginnen. PRO-<br />
SOYA hat mich geformt und mir wichtige<br />
Werte vermittelt. Hier konnte ich entdecken,<br />
wo meine Neigungen und Stärken<br />
liegen. Im nächsten Jahr werde ich einen<br />
Arbeitsvertrag als Bäcker des Projektes erhalten.<br />
Als Luz gerade zwei Jahre alt ist, trennen<br />
sich ihre Eltern. Ihre Mutter Victoria ist<br />
fortan vollkommen allein für drei Kinder<br />
verantwortlich. Luz hat eine zwei Jahre<br />
ältere Schwester und einen vier Jahre älteren,<br />
taubstummen Bruder. Dieser hat weder<br />
eine Schule besucht, noch hat er je eine<br />
Art der Zeichensprache erlernt. Die Kommunikation<br />
ist also fast nicht möglich. Um<br />
ihre Kinder versorgen <strong>zu</strong> können, ist die<br />
Mutter gezwungen, als Tagelöhnerin auf<br />
dem Feld <strong>zu</strong> arbeiten. Diese Arbeitsauf
träge sind sehr unregelmäßig, <strong>oft</strong> weit entfernt,<br />
und <strong>manchmal</strong> <strong>kommt</strong> Victoria erst<br />
spät abends heim. Sie arbeitet hart, doch<br />
der Tageslohn beträgt meist nicht einmal<br />
5 Euro. Währenddessen sind die Kinder<br />
vollkommen auf sich allein gestellt. Jeder<br />
Tag ist erfüllt von der Ungewissheit, ob<br />
das Geld für die Versorgung ihrer Kinder,<br />
für Kleidung und Schulmaterialien reicht.<br />
Mittlerweile ist Victoria krank geworden.<br />
Der Arzt hat mehrere Tumore in Magen<br />
und Brust diagnostiziert. Medikamentöse<br />
Behandlung ist für Victoria nicht bezahlbar.<br />
So erträgt sie jeden Tag die Schmerzen<br />
und versucht weiter<strong>zu</strong>arbeiten. Vor<br />
ihren Kindern hält sie die Krankheit geheim.<br />
Als die Schwester das Haus verlässt,<br />
um bei der Tante in Lima <strong>zu</strong> arbeiten,<br />
wird die Situation nicht einfacher. Die<br />
Mutter sorgt sich um Luz, da der Bruder<br />
sehr schwierig ist und es häufi g <strong>zu</strong> Konfl<br />
ikten <strong>kommt</strong>. Manchmal betrinkt er<br />
sich und belästigt dann seine Schwester.<br />
„Ich hatte <strong>oft</strong> Angst, dass irgendetwas<br />
Schlimmes geschehen könnte, während<br />
ich nicht <strong>zu</strong> Hause bin.“, erzählt Victoria.<br />
Die Hütte der Familie besteht aus drei Bereichen.<br />
In der Küche, die <strong>zu</strong>gleich Aufenthaltsraum<br />
ist, gibt es weder einen Tisch<br />
noch Stühle. Der Raum ist karg und kalt.<br />
Nebenan ist das Zimmer der Frauen. Zwei<br />
Betten füllen die kleine Nische vollkommen<br />
aus. Holzgestelle mit aufgefalteten<br />
Kartons als Matratze sind die Betten. In<br />
der anderen Zimmernische schläft der<br />
Bruder. Die Wände des Hauses haben<br />
Spalten, durch die Wind und Kälte vor<br />
allem nachts eindringen können, dann ist<br />
es fast nicht aus<strong>zu</strong>halten. Im Dach sind<br />
viele undichte Stellen. Wenn es also regnet,<br />
läuft das Wasser durch den Wohnbereich.<br />
Um sich und ihre Kinder <strong>zu</strong> schützen,<br />
breitet Victoria dann Plastikfolien<br />
über den Betten aus und hofft, die dünnen<br />
5
Decken so wenigstens etwas vor dem Wasser<br />
ab<strong>zu</strong>schirmen. Die Hütte steht auf Holzstelzen,<br />
die im Zerfall sind. Bei Wind und<br />
Erdbeben schwankt das gesamte Gebäude.<br />
Einen Wasseranschluss und ein Plumpsklo<br />
gibt es nur außerhalb des Hauses.<br />
„Als die Bewerbung für Luz um einen<br />
Platz in PROSOYA Quillazú akzeptiert<br />
wurde, war ich so glücklich <strong>zu</strong> wissen, dass<br />
meine Tochter nun ein sicheres Zuhause<br />
hat und an einen Ort <strong>kommt</strong>, wo sie Neues<br />
lernen kann.“, erzählt <strong>uns</strong> Victoria. Jetzt<br />
bemerkt das Kind nicht, wenn die Mutter<br />
nachts vor Schmerzen nicht schlafen kann<br />
Die 5 Freiwilligen in PROSOYA<br />
6<br />
und nur noch Gemüse und Kartoffeln<br />
<strong>zu</strong> sich nimmt. Die heute 13-jährige Luz<br />
hat sich schnell in die Gemeinschaft der<br />
Mädchen eingefügt. Ihre Kameradinnen<br />
haben sie gleich ins Herz geschlossen<br />
und ihr so den Wechsel erleichtert.<br />
Luz nimmt ihre Aufgaben in Schule und<br />
Projekt gewissenhaft wahr. Alle schätzen<br />
ihre liebevolle, respektvolle Art und ihren<br />
Humor. Dabei ist sie <strong>zu</strong>rückhaltend und<br />
hat Freude daran, Neues <strong>zu</strong> lernen, <strong>zu</strong> malen<br />
und Dinge <strong>zu</strong> gestalten. In der Schule<br />
gehört sie <strong>zu</strong> den drei Besten ihres Jahrgangs.<br />
Max Gina Franziska Rebecca Martin
Wir stellen <strong>uns</strong> vor:<br />
Mein Name ist Max Reinhold und ich bin 19 Jahre alt. Seit einem Austauschjahr in<br />
Kanada im Schuljahr 08/09 träumte ich davon, noch einmal für ein Jahr ins Ausland <strong>zu</strong><br />
gehen, eine fremde Kultur kennen<strong>zu</strong>lernen und sozial tätig <strong>zu</strong> werden. PROSOYA ist<br />
ein tolles und sinnvolles Projekt, in dem ich meine Stärken gut einfl ießen lassen kann<br />
und bei der Arbeit selbst sehr viel Neues lerne. Von den Jugendlichen und den Verantwortlichen<br />
des Projektes wurde ich herzlich aufgenommen.<br />
Ich bin Rebecca Liedtke und komme aus Erfurt. Nach meinem Abi zog es mich hinaus<br />
in die Welt. Mehr oder weniger <strong>zu</strong>fällig bin ich hier in PROSOYA gelandet. Das<br />
war schon mal vor einem Jahr mein Traum. Jetzt bin ich nur froh, dass ich hier mit<br />
unglaublich interessanten Menschen leben und arbeiten darf. Mir gefällt die Arbeit in<br />
der Natur und in den verschiedenen Werkstätten, <strong>auch</strong> wenn manche hier das von einer<br />
Frau nicht so recht glauben wollen. Das Wichtigste sind für mich die Menschen und<br />
ihre Lebensvorstellungen. Ich spreche gern mit ihnen und glaube, wir können viel von<br />
einander lernen.<br />
Mein Name ist Franziska Frey. Seit ich 15 bin träume ich davon, nach meinem Abitur<br />
nach PROSOYA Quillazú <strong>zu</strong> gehen. Jetzt sind bereits drei Monate vergangen, und ich<br />
fühle mich hier im „grünen Paradies“ schon richtig <strong>zu</strong> Hause. Das Projekt ist wirklich<br />
toll, mir macht meine Arbeit sehr viel Spaß, und die PROSOYA Mädchen sind meine<br />
zweite Familie.<br />
Gina Horbach. Das besondere Konzept von PROSOYA hat mich sofort begeistert und<br />
mein Herz auf eine Bewerbung als Freiwillige dort festgelegt. Nun in dieser zweiten<br />
Familie angekommen <strong>zu</strong> sein, sich <strong>zu</strong> Hause <strong>zu</strong> fühlen und gemeinsam mit den Mädchen<br />
des Projektes Dinge <strong>zu</strong> bewegen, Veränderungen <strong>zu</strong> schaffen, ist mehr, als ich mir<br />
je hätte erhoffen können. Ich bin stolz, Teil der PROSOYA Familie <strong>zu</strong> sein und meine<br />
Erlebnisse mit nach Deutschland nehmen <strong>zu</strong> können.<br />
Ich bin Martin Schlegel, und ich arbeite <strong>auch</strong> als Freiwilliger in PROSOYA. Am besten<br />
gefällt mir hier die ganze Atmosphäre. Der Umgang miteinander ist einfach phänomenal,<br />
und ich glaube, dass die Schüler hier außer den rein praktischen Fähigkeiten, die sie<br />
in den Werkstätten entwickeln, noch viele wichtigere Dinge für ihr Leben mitbekommen.<br />
Ich selbst durfte hier <strong>auch</strong> schon viel lernen, wobei es mir in der Metallwerkstatt<br />
bisher besonders gut gefi el. Dort hoffe ich <strong>auch</strong> ein bisschen Wissen über das Reparieren<br />
von Lautsprechern, Radios und anderer Elektrogeräte einbringen <strong>zu</strong> können.<br />
7
Karin Rhiemeier berichtet über das Schicksal des ehemaligen Schülers Roberto Huillcas in Lima.<br />
Roberto Huillcas – ein Leben im Abseits<br />
Risiko nicht übersehen können.Mittlerweile<br />
sind Robertos Studienleistungen aus der<br />
Zeit vor dem Unfall nicht mehr gültig. Aber<br />
in seinem Zustand wäre das Studium ohnehin<br />
sinnlos, da er mit den geschädigten<br />
Beinen niemals in der Agrarwirtschaft arbeiten<br />
könnte.<br />
Genau vor fünf Jahren erfuhr das Leben<br />
<strong>uns</strong>eres PROSOYA-Studenten Roberto<br />
(heute 28 Jahre alt) eine drastische Wende.<br />
Viele Leser werden sich erinnern: Hoch<br />
oben auf dem Anden-Pass in fast 5.000 m<br />
Höhe kam es <strong>zu</strong> einem folgenschweren<br />
Unfall zwischen einem Linienbus und einem<br />
Lastwagen. Unter den Fahrgästen des<br />
Busses gab es mehrere Tote und zahlreiche<br />
Schwerverletzte, <strong>zu</strong> denen <strong>auch</strong> Roberto<br />
gehörte. Beide Unterschenkel wurden eingequetscht<br />
und so stark beschädigt, dass<br />
die Ärzte des Krankenhauses in Huancayo<br />
amputieren wollten. Daraufhin ließen wir<br />
Roberto nach Lima bringen, wo er fast 2<br />
Jahre im Krankenhaus verbrachte und inzwischen<br />
18 Operationen über sich ergehen<br />
ließ. Seine Beine konnten gerettet werden,<br />
aber noch heute geht er nur mühsam auf<br />
eine Krücke gestützt. Der linke Fuß steckt<br />
in einem K<strong>uns</strong>tstoffschuh, da es Probleme<br />
mit den Sehnen und Blutgefäßen gibt, so<br />
dass der Fuß keinen Halt bietet und bei <strong>zu</strong><br />
viel Belastung schnell anschwillt. Die Ärzte<br />
scheuen eine weitere Operation, da sie das<br />
10<br />
Roberto lebt <strong>zu</strong>sammen mit seiner jüngeren<br />
Schwester, die seit dem Unfall nicht von<br />
seiner Seite gewichen ist, in einem armen<br />
Vorstadtviertel von Lima. Dort betreiben<br />
sie einen kleinen Imbiss, der aber nicht Beide<br />
ernähren kann. Wir haben ihm nun vorgeschlagen,<br />
diese Räumlichkeiten vielleicht<br />
für eine weitere Einkommensquelle <strong>zu</strong> nutzen,<br />
indem wir ihm statt der monatlichen<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng die Ausrüstung für einen<br />
kleinen Copy-Shop fi nanzieren. Genauere<br />
Berechnungen und eine Entscheidung stehen<br />
noch aus. Zusätzlich haben wir Roberto<br />
jetzt juristischen Beistand angeboten, da<br />
die Busgesellschaft versucht hat, sich mit<br />
seiner Unterschrift von weiteren Verpfl ichtungen<br />
frei<strong>zu</strong>kaufen.
Julian Kopp, Freiwilliger 2010/2011, berichtet über seinen letzten Einsatz vor der Rückkehr nach Deutschland.<br />
Ein Raum <strong>zu</strong>m Tagen und Entspannen<br />
Dem Fremdenverkehr traut man <strong>zu</strong>, eine<br />
viel versprechende Einnahmequelle für<br />
PROSOYA werden <strong>zu</strong> können, sofern<br />
die notwendigen Vorausset<strong>zu</strong>ngen dafür<br />
stimmen. Jetzt wurde ein weiterer Schritt<br />
in diese Richtung getan: Es entstand ein<br />
geschlossener Aufenthaltsraum für Hotelgäste,<br />
der sich notfalls sogar beheizen<br />
lässt.<br />
Dort soll <strong>auch</strong> Anfang nächsten Jahres das<br />
Zwischenseminar von ‚amntena’ (Entsendeorganisation<br />
der Freiwilligen) mit ca. 20<br />
Teilnehmern stattfi nden.<br />
10 Meter lang, 5 Meter breit, 2 Meter hoch,<br />
4 große Fenster, 2 Türen, 6 Leuchten und<br />
6 Steckdosen, das waren die Vorgaben und<br />
<strong>auch</strong> der Bauplan für die Maurer und alle<br />
anderen Beteiligten. Die ersten drei Mau-<br />
rer aus Oxapampa mauerten dann sofort<br />
draufl os. Ob ein Fenster schräg war oder<br />
ganz vergessen wurde, war erst einmal<br />
egal. Der eigentliche Bauplan und neue<br />
Ideen entstanden, wie immer in <strong>Peru</strong>,<br />
während des Bauens. So hatte Wilson, <strong>uns</strong>er<br />
Schreiner, beim Bau des Dachstuhls<br />
die Idee, einfach ein zweites Stockwerk in<br />
Form einer aus Holz gearbeiteten Plattform<br />
oben drauf <strong>zu</strong> setzten, wo dann ein<br />
paar Liegestühle und Hängematten angebracht<br />
werden sollten. Oft hat Wilson<br />
<strong>auch</strong> nachts gearbeitet, damit das ‚normale’<br />
Tagesgeschäft und die Ausbildung der<br />
Jungs nicht <strong>zu</strong> kurz kamen.<br />
Ich war während des Baus immer wieder<br />
erstaunt und begeistert, wie die Arbeiter<br />
und vor allem Wilson anfallende Probleme<br />
einfach und doch genial gelöst haben.<br />
11
Über die Erweiterung des Wasserkanals berichtet Horst Langer, der im Auftrag des SES in PROSOYA war.<br />
Arbeiten am Wasserkanal für die Turbinen<br />
Mein dritter Einsatz galt der besseren<br />
Ausnut<strong>zu</strong>ng der vorhandenen elektrischen<br />
Energie.<br />
Die beiden Wasserturbinen liefern kostenlos<br />
60kW. Ein Vorteil, der genutzt werden<br />
sollte, um die Selbstfi nanzierung des Projekts<br />
entscheidend <strong>zu</strong> verbessern. Langfristige<br />
Planung und wenige Projekte gleichzeitig,<br />
aber zielgerichtet an<strong>zu</strong>gehen, das war<br />
<strong>oft</strong> der Inhalt von <strong>uns</strong>eren Gesprächen.<br />
„Nada funciona, pero todo es posible.“<br />
(Nichts funktioniert, aber alles ist möglich.)<br />
Die erhoffte Hilfe des Fachmanns aus Po<strong>zu</strong>zo<br />
und des Ingenieurs aus Lima fi el aus.<br />
Weder das angeforderte Material wie Zement,<br />
Sand und Eisen, noch projektfremde<br />
Arbeitskräfte standen <strong>zu</strong>r Verfügung. Das<br />
vorhandene Geld konnte nicht ausgezahlt<br />
werden. Vor meinem Eintreffen waren der<br />
lange Kanal und dessen Rand von Schülern<br />
gesäubert worden. Dadurch wurden die geplanten<br />
Baumaßnahmen stark erleichtert.<br />
12<br />
Was war nun möglich?<br />
An der Kanalabzweigung vom Fluss musste<br />
eine Barriere aus Steinen, Baumstämmen<br />
und Holzbrettern eingebaut werden,<br />
um den Fluss <strong>zu</strong> stauen und so die Schäden<br />
im Kanal begutachten <strong>zu</strong> können. Die<br />
Reparatur des „Bocatoma“ konnte durch-
geführt werden, als ein passendes Schienenstück<br />
gefunden wurde. 3 Sack Zement<br />
und Schnellhärter konnten gekauft werden.<br />
Der nötige Sand wurde mit dem alten<br />
Nissan aus dem Fluss geholt. Als projektinterne<br />
Helfer fanden sich Clever, der<br />
Maurer, Tonny, Wilson, die Freiwilligen<br />
und andere. Zwei Tage lang gab es keinen<br />
Strom, kaum Arbeit in den Werkstätten<br />
und keine Brötchen <strong>zu</strong>m Frühstück. Mit<br />
gemeinsamen Kräften wurde der ganze<br />
Kanal gereinigt und das Wehr repariert.<br />
Gerd Homberg fuhr im September nach PROSOYA, um das Projekt auf eine digitale Zukunft vor<strong>zu</strong>bereiten.<br />
Digitalisierung - ein Thema in PROSOYA ?!<br />
Alle Welt kennt das Stichwort ,Digitalisierung‘.<br />
Es bezeichnet die Durchdringung<br />
aller Lebensbereiche auf der<br />
ganzen Welt mit Computern, mit dem<br />
Einsatz von Hard- und S<strong>oft</strong>ware. Dass<br />
<strong>uns</strong>er Projekt PROSOYA davon unberührt<br />
bleiben kann, ist nicht <strong>zu</strong> erwarten.<br />
Im September dieses Jahres war ich im<br />
Auftrag des SES Bonn (Senior-Experten-<br />
Service) in Huancabamba und Quilllazú,<br />
um die Potenziale digitaler Medien für die<br />
Ziele von PROSOYA aus<strong>zu</strong>loten.<br />
Für mich war es der erste Aufenthalt in<br />
Südamerika, und ich war froh, dass ich<br />
die Begleitung von Horst Langer und des<br />
Touristen Dr. Jürgen Schott hatte, die mir<br />
den Zugang <strong>zu</strong> einer für mich ganz neuen<br />
Welt sehr erleichtert haben.<br />
Die Digitalisierung und mediale Überfl utung<br />
aller Lebensbereiche ist mir auf meiner<br />
ganzen Reise immer wieder vor Augen<br />
Dieser 3. Einsatz war erfolgreich, denn er<br />
schaffte Klarheit über die Energieerzeugung<br />
beider Turbinen bei Niedrigwasser<br />
und den Betrieb des Trockenofens für<br />
Früchte und Tees. Vorgenommen hatte ich<br />
mir allerdings mehr. Die Erneuerung des<br />
Einlaufs vom Fluss, die Beseitigung von<br />
Strömungswiderständen im Kanal und die<br />
Verbesserung der Regeleigenschaften der<br />
peruanischen Turbine bleiben für einen<br />
vierten Einsatz.<br />
geführt worden. Selbst in die entlegensten<br />
Winkel der heutigen Gesellschaft gelangen<br />
die Einfl üsse dieser Technologie.<br />
Circa 150 Fernsehprogramme senden in<br />
<strong>Peru</strong> 24 Stunden lang Bilder und Botschaften<br />
in die Welt, die in überwiegenden Teilen<br />
des Landes einen unüberbrückbaren<br />
Widerspruch <strong>zu</strong> den eigentlichen Lebensbedingungen<br />
hervorrufen müssen. Internetcafés<br />
<strong>auch</strong> in den kleinen Ortschaften<br />
stellen mittlerweile den Anschluss an das<br />
weltweite Informations- und Kommunikationsnetz<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Als gesellschaftliche Errungenschaft birgt<br />
diese Situation nicht nur Positives. Hier<br />
muss PROSOYA noch Konzepte entwickeln,<br />
um die Schülerinnen und Schüler<br />
mit der notwendigen Medienkompetenz<br />
aus<strong>zu</strong>statten, sie resistenter <strong>zu</strong> machen<br />
gegenüber den Verführungen der Hochglanzwerbung.<br />
13
Einige Hinweise und Ansatzpunkte habe<br />
ich im Laufe meines Aufenthaltes geben<br />
können und hoffe, dass sie Eingang in die<br />
Ausbildungspraxis des Projektes erhalten.<br />
Moderne, digitale Technik bietet andererseits<br />
aber <strong>auch</strong> Möglichkeiten, die Ziele<br />
des Vereins durch digitale Kommunikations-<br />
und Kooperationsmöglichkeiten<br />
effektiver um<strong>zu</strong>setzen. Dieses Ziel habe<br />
Ronel Alania Placido stammt aus einer kinderreichen Familie aus Tingo Maria, die in den 90-er Jahren durch<br />
Terroristen des ‚Leuchtenden Pfades‘ ihre ganze Habe, Haus, Land und Vieh verloren hatte. Wie durch ein Wunder kamen<br />
Eltern und Kinder mit dem nackten Leben davon. Die Mutter erholte sich nie wieder von den traumatischen Erlebnissen und<br />
war jahrelang nur bedingt arbeitsfähig. Alle mussten sehr kämpfen, bis sie wieder ein bescheidenes Auskommen erarbeitet<br />
hatten. 2 Jungen dieser Familie durchliefen nacheinander die Ausbildung in PROSOYA.<br />
Brief eines ehemaligen Schülers<br />
Liebe Freunde der <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong>,<br />
verehrte Señoras Krista und Karin,<br />
ich hoffe, Ihnen und Ihren Familien geht<br />
es gut. Da ich die großartige Möglichkeit<br />
habe, hier am Institut Carrión das<br />
Fach Klinik-Labor <strong>zu</strong> studieren, möchte<br />
ich Ihnen mitteilen, dass ich diese Ausbildung<br />
im März 2012 beenden werde,<br />
um dann meine abschließenden ‚Practica‘<br />
<strong>zu</strong> absolvieren, die weitere 6 Monate<br />
bis September 2012 dauern werden. Anschließend<br />
werde ich arbeiten und sparen,<br />
um mein eigenes Labor auf<strong>zu</strong>bauen.<br />
So werde ich die vielen Hindernisse<br />
überwinden, die das Leben <strong>uns</strong> in den<br />
Weg stellt, um ein erfolgreicher ‚Prosoyino‘<br />
<strong>zu</strong> werden, was wir ja alle anstreben.<br />
So bleibt mir nur noch, der ganzen PRO-<br />
SOYA Familie und den deutschen Freunden<br />
von Herzen für ihre uneigennützige<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> danken, die sie der peruanischen<br />
Jugend <strong>zu</strong>teil werden lassen.<br />
14<br />
ich bei der Schulung von Projektmitarbeitern<br />
<strong>zu</strong>r Nut<strong>zu</strong>ng eines Buchführungsprogramms<br />
auf der Basis von Excel verfolgen<br />
können. Hoffentlich gelingt es, mit dem<br />
Einsatz dieses Programms die Anforderungs-<br />
und Abrechnungsmodalitäten zwischen<br />
Deutschland und <strong>Peru</strong> transparenter<br />
<strong>zu</strong> gestalten.<br />
Ganz besonders danke ich meinen Paten<br />
Familie Teichgräber und Familie Angert-<br />
Valdiviezo, die mich all die Jahre unterstützt<br />
haben.<br />
Danke von ganzem Herzen.<br />
Ich verabschiede mich mit einer herzlichen<br />
Umarmung. Auch mein Bruder Heber<br />
lässt grüßen, der bei meinem Onkel<br />
in Codo de Po<strong>zu</strong>zo in der Viehhaltung<br />
arbeitet. Ferner soll ich von meinen Eltern<br />
Grüße bestellen. Mein Vater betreibt noch<br />
immer seine kleine Tischlerei und ein wenig<br />
Landwirtschaft.Meine Brüder und ich<br />
freuen <strong>uns</strong>, dass wir Ihnen schreiben können.<br />
Möge Gott Sie segnen und für Frieden,<br />
Liebe und Gesundheit sorgen.<br />
Ich umarme Sie<br />
Ihr Freund<br />
Ronel Alania Plácido
Korbinian Kirchner, ehemaliger Freiwilliger 2009/2010, setzt sich <strong>auch</strong> in Deutschland für PROSOYA ein.<br />
Entwicklungshilfe in der Schule<br />
Markus Remold, Gymnasiallehrer für<br />
Deutsch, Englisch und Spanisch in Tirschenreuth,<br />
unterrichtete vier Jahre an<br />
der Deutschen Schule Alexander-von-<br />
Humboldt in Lima. In dieser Zeit lernte<br />
er PROSOYA kennen. Gleichzeitig setzte<br />
er sich für eine Schulpartnerschaft ein<br />
und besuchte das Projekt regelmäßig,<br />
um konkrete Vorhaben <strong>zu</strong> verwirklichen.<br />
Wieder nach Deutschland <strong>zu</strong>rückgekehrt,<br />
begann er aktiv Spenden <strong>zu</strong> sammeln,<br />
und so konnte mit Geldern der<br />
Gemeinde seines Heimatortes die Fisch<strong>zu</strong>cht<br />
in PROSOYA gebaut werden.<br />
Später übernahm Herr Remold dann eine<br />
AG „Eine Welt“ an seiner Schule. Diese<br />
Arbeitsgemeinschaft soll das Bewusstsein<br />
der Schüler für die Zusammenhänge der<br />
Globalisierung und der Prozesse zwischen<br />
den Industrienationen und den Entwick-<br />
lungsländern schärfen. Bei verschiedenen<br />
<strong>Aktion</strong>en der Schüler kamen in den vergangenen<br />
Monaten 500,- Euro <strong>zu</strong>sammen,<br />
die der <strong>Peru</strong>-<strong>Aktion</strong> gespendet wurden.<br />
Im Rahmen dieser Spende fand eine<br />
Informationsveranstaltung statt, bei<br />
der Korbinian Kirchner als frisch aus<br />
PROSOYA Zurückgekehrter über seine<br />
einjährige Arbeit im Projekt erzählte.<br />
Die Schüler der 8. Klassen lernten dabei<br />
nicht nur ein typisches Entwicklungsland<br />
der Tropen mit seinen Schönheiten und<br />
Problemen kennen, sondern erfuhren<br />
<strong>auch</strong> ganz konkret, wie dort mit deutscher<br />
Hilfe Lebensperspektiven geschaffen werden<br />
und junge Menschen eine fundierte,<br />
praktische Alternative <strong>zu</strong>r gängigen<br />
Schulausbildung fi nden können.<br />
<strong>Unverhofft</strong> <strong>kommt</strong> <strong>oft</strong> - <strong>manchmal</strong> <strong>auch</strong> <strong>zu</strong> <strong>uns</strong><br />
Auch in diesem Jahr erreichten <strong>uns</strong> wieder einige unerwartete Zuwendungen. An dieser<br />
Stelle möchten wir diesen Spendern und allen übrigen, die in den vergangenen Monaten<br />
<strong>uns</strong>ere Arbeit unterstützt haben, von ganzem Herzen danken.<br />
Dr. Peter Kallenbach (Zahnarzt) · Erlös für Zahngold über 4.000 €.<br />
Kirchengemeinde Lemgo-Brake · Advents- und Weihnachtskollekten über 4.000 €<br />
Marianne Weber Gymnasium Lemgo · Erlös des Jahreskalenders rund 3.500 €<br />
Zonta Club Vaduz · Startkapital für das 3. Mädchenhaus in Quillazú 6.700 €<br />
Semikron Elektronic, Nürnberg · 3.000 €<br />
Die Firma Zeutschel GmbH, Tübingen, überraschte <strong>uns</strong> vor wenigen Tagen mit der<br />
Nachricht, statt ihren Kunden Weihnachtskarten und -präsente <strong>zu</strong> schicken, in diesem<br />
Jahr 3.000 € für <strong>uns</strong> spenden <strong>zu</strong> wollen.<br />
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Noch kurze Zeit, und wir schließen das<br />
Jahr 2011 ab, ein Jahr harter Arbeit für die<br />
peruanische Leitung genau wie für <strong>uns</strong><br />
Mitglieder hier vor Ort. Die Finanzkrise<br />
hat <strong>auch</strong> in <strong>uns</strong>erem Spendenaufkommen<br />
ihre Spuren hinterlassen, und <strong>oft</strong> ergreift<br />
<strong>uns</strong> die Angst, ob wir nicht doch <strong>zu</strong>viel<br />
Vertrauen in die Zukunft gesetzt haben.<br />
56 junge Menschen auf<strong>zu</strong>nehmen, <strong>zu</strong> fördern,<br />
<strong>zu</strong> ermutigen, aus<strong>zu</strong>bilden, <strong>zu</strong> trösten<br />
und <strong>zu</strong> begleiten bedeutet Verantwortung<br />
und Verpfl ichtung, erhebliche Kosten, aber<br />
<strong>auch</strong> Hoffnung und Freude, für die es sich<br />
lohnt <strong>zu</strong> kämpfen. Mit <strong>uns</strong> kämpfen <strong>auch</strong><br />
Sie Monat für Monat, Jahr für Jahr, und<br />
wir können es nur immer wieder betonen<br />
– ohne Ihre Hilfe und Unterstüt<strong>zu</strong>ng wäre<br />
PROSOYA nicht das, was es heute ist: ein<br />
wahrhaft lebendiger Beweis für Nächstenliebe.<br />
Wie sehr diese Liebe nachwirkt,<br />
konnten wir in diesen Wochen erneut erleben,<br />
wenn an den Wochenenden immer<br />
wieder ehemalige Schüler im Projekt auft<strong>auch</strong>ten,<br />
um <strong>uns</strong> <strong>zu</strong> begrüßen, aus ihrem<br />
neuen Leben <strong>zu</strong> erzählen und liebevolle<br />
Briefe an ihre früheren Paten <strong>zu</strong> überreichen,<br />
obwohl sie diese nie gesehen haben<br />
und die Patenschaft teils seit 9 Jahren nicht<br />
mehr besteht. Für manchen von ihnen ist<br />
der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> PROSOYA ein engerer Kontakt<br />
als <strong>zu</strong> ihren eigentlichen Familien.<br />
Vor <strong>uns</strong> liegt die Adventszeit – die Zeit der<br />
Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Für <strong>uns</strong><br />
ist es der Moment, all <strong>uns</strong>eren Freunden<br />
und Spendern noch einmal von Herzen<br />
DANKE <strong>zu</strong> sagen für den geleisteten Beistand<br />
und gleichzeitig eine BITTE aus<strong>zu</strong>sprechen.<br />
Bleiben Sie an <strong>uns</strong>erer Seite und<br />
helfen Sie <strong>auch</strong> in Zukunft, das Erreichte<br />
<strong>zu</strong> bewahren.<br />
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Adventszeit<br />
und Frohe Weihnachten sowie<br />
ein friedliches und erfolgreiches Neues<br />
Jahr<br />
Ihre<br />
Wenn Sie sich für die Spender- und Patenreise vom<br />
02.09.12 - 25.09.12 interessieren, melden Sie sich bitte bei:<br />
Ditmar Wiegmann - prosoyareise@peru-aktion.de - 07043/40049<br />
1. Vorsitzende: Krista Schlegel • Hohensonne 11 • 32699 Extertal<br />
Tel.: 0 52 62 - 27 17 • E-Mail: peru-aktion@gmx.de<br />
www.peru-aktion.de<br />
Spendenkonto: Nr.: 67 42 39 9 • BLZ: 480 501 61 • Sparkasse Bielefeld<br />
IBAN: DE09 4805 0161 0006 7423 99 • SWIFT-BIC: SPBIDE 3B XXX<br />
Wenn Ihre Spende speziell für Mädchen gedacht ist, machen Sie bitte einen Vermerk<br />
Fragen <strong>zu</strong> Spendenquittungen?<br />
Reinhard Heuwinkel • Tel.: 01522 - 163 07 07 • heuwinkel.peru-aktion@online.de