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Unverhofft kommt oft - manchmal auch zu uns - Peru-Aktion

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fand man heraus, was mir fehlte, und ich<br />

wurde langsam wieder gesund. Aber ich<br />

hatte 2 Monate Unterricht verpasst und<br />

konnte meinen Abschluss nicht machen.<br />

Ich verlor ein ganzes Schuljahr und nutzte<br />

die restliche Zeit, um Geld für das kommende<br />

Jahr <strong>zu</strong> verdienen. Da bot mir mein<br />

Stiefbruder aus Oxapampa einen 3 Tage-<br />

Job in der Schule von Huancabamba an.<br />

Dort erfuhr ich von PROSOYA und dass<br />

am nächsten Tag die neuen Schüler ausgewählt<br />

würden und dass ich mich doch<br />

dort bewerben könnte. Ohne <strong>zu</strong> ahnen,<br />

was man mich wohl fragen würde, nahm<br />

ich mir bis spät in die Nacht meine Mathe-<br />

und Geschichtsbücher vor und war<br />

am kommenden Tag einer der ersten, die<br />

sich in PROSOYA einfanden. Mehr und<br />

mehr Schüler kamen mit ihren Angehörigen,<br />

und meine Zuversicht sank. Einer<br />

nach dem anderen wurde hereingebeten<br />

und befragt, bis niemand mehr auf der<br />

Gina Horbach, Freiwillige in Quillazú, besuchte das Zuhause einer Schülerin und sprach mit der Mutter.<br />

Luz Mariela Palomino<br />

4<br />

Liste stand und nur ich noch übrig war.<br />

Man wollte gar nicht wissen, was ich alles<br />

gelernt hatte. Nur mein Zuhause und<br />

meine Familie interessierten sie, und die<br />

Erinnerung daran machte mich sehr traurig.<br />

Danach hieß es warten. Endlich ging<br />

die Tür auf, und ein junger Mann verlas<br />

die Namen der Schüler, die ins Projekt<br />

aufgenommen werden. Und ich war dabei!<br />

Seit dem 2. März 2010 meint es das Schicksal<br />

gut mit mir. Ich war <strong>zu</strong>m PROSOYA-<br />

Schüler geworden. Nun gehörte ich <strong>zu</strong><br />

einer großen Familie. So konnte ich meinen<br />

Schulabschluss machen und danach<br />

eine Spezialisierung in der Tischlerei, der<br />

Imkerei und der Bäckerei beginnen. PRO-<br />

SOYA hat mich geformt und mir wichtige<br />

Werte vermittelt. Hier konnte ich entdecken,<br />

wo meine Neigungen und Stärken<br />

liegen. Im nächsten Jahr werde ich einen<br />

Arbeitsvertrag als Bäcker des Projektes erhalten.<br />

Als Luz gerade zwei Jahre alt ist, trennen<br />

sich ihre Eltern. Ihre Mutter Victoria ist<br />

fortan vollkommen allein für drei Kinder<br />

verantwortlich. Luz hat eine zwei Jahre<br />

ältere Schwester und einen vier Jahre älteren,<br />

taubstummen Bruder. Dieser hat weder<br />

eine Schule besucht, noch hat er je eine<br />

Art der Zeichensprache erlernt. Die Kommunikation<br />

ist also fast nicht möglich. Um<br />

ihre Kinder versorgen <strong>zu</strong> können, ist die<br />

Mutter gezwungen, als Tagelöhnerin auf<br />

dem Feld <strong>zu</strong> arbeiten. Diese Arbeitsauf

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