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BrA4_Clipper-Horizonte-Nr16 _ S20 _ CMis _ QXPwin ... - Clipper DJS

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<strong>Horizonte</strong><br />

Nachrichten von und über CLIPPER<br />

Ausgabe Nr. 16 Frühjahr 2013<br />

<strong>BrA4</strong>_<strong>Clipper</strong>-<strong>Horizonte</strong>-Nr14_<strong>S20</strong>_CM_K1.indd <strong>BrA4</strong>_<strong>Clipper</strong>-<strong>Horizonte</strong>-Nr15 <strong>BrA4</strong>_<strong>Clipper</strong>-<strong>Horizonte</strong>-<strong>Nr16</strong> _ S24 _ <strong>CMis</strong> _ <strong>QXPwin</strong>.indd _ 1Herbst2012Nr15-qxp.indd 1<br />

1<br />

23.01.2012 30.10.2012 18.03.2013 11:19:05 16:26:46 8:53:57 Uhr


Editorial<br />

Liebe CLIPPER-Mitglieder,<br />

Inhaltsangabe<br />

40. Geburtstagsfeier von CLIPPER 3<br />

Kapitänstreffen im Hafenmuseum 4<br />

Rotary-Spende für CLIPPER 5<br />

Fundraising über Benefind.de 6 -7<br />

Wir nehmen Abschied 7<br />

Altstipendiaten unterwegs 8-9<br />

Winterarbeit im Bild 10-11<br />

Wer ist eigentlich Rainer Bruneß? 12-13<br />

Let Go Anchor 14-15<br />

Der beste Einstand meines Lebens 16 -17<br />

Labskaus 18<br />

Endlich Teneriffa! 19<br />

Albatros-Kobold gezähmt 20<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Redaktion<br />

Grafik/Design<br />

Herstellung<br />

CLIPPER <strong>DJS</strong> e.V.<br />

Dorfstraße 16<br />

21465 Reinbek<br />

www.clipper-djs.org<br />

clipper-buero@clipper-djs.org<br />

Hans-Jürgen Lomer<br />

Ute Veith<br />

Günter Druck GmbH<br />

Schauenroth 13<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Für eingesandte Manuskripte, Datenträger, Bildmaterial und<br />

sonstige Unterlagen übernehmen Herausgeber und Redaktion<br />

keine Haftung.<br />

Fotos und Beiträge, wenn nicht anders angegeben:<br />

CLIPPER - Archiv und Redaktion.<br />

Titelfoto Niklas Buchmann, Einfahrt Christiansö<br />

Foto Seite 7 Horst Alsleben<br />

die vorliegende<br />

<strong>Horizonte</strong> enthält<br />

wieder einmal<br />

Informationen, die<br />

die Vielschichtigkeit<br />

unseres Vereins<br />

wiederspiegeln.Das<br />

Augenmerk möchte<br />

ich auf die Vorschau<br />

der Veranstaltung<br />

„40 Jahre CLIPPER“<br />

richten. Wer hieran teilnimmt, wird zugleich<br />

auch die alte, wieder renovierte und wirklich<br />

sehenswerte Hansestadt Wismar kennenlernen.<br />

Ein Besuch, der sich lohnt!<br />

Es ist allerdings nicht selbstverständlich,<br />

dass ein Verein, der ausschließlich ehrenamtlich<br />

betrieben wird, nunmehr schon 40 Jahre<br />

besteht, vier Schiffe betreibt und damit<br />

eigentlich wie eine kleine Reederei arbeitet.<br />

Hierzu haben viele Menschen beigetragen:<br />

die Winterarbeiter, von denen wir auszugsweise<br />

und beispielhaft einige im Bild vorstellen;<br />

die bislang und auch dieses Mal wieder<br />

Interviewten; diejenigen, die von den<br />

Geschehnissen und den Crew-Mitgliedern an<br />

Bord berichten; diejenigen, die CLIPPER über<br />

die Presse bekannt machen und u.A. so versuchen,<br />

Spenden einzuwerben; diejenigen,<br />

die sachbezogene Beiträge liefern wie z.B.<br />

über die Anker; und nicht zuletzt diejenigen,<br />

die den Verein und die Schiffe verantwortlich<br />

steuern und Kurs halten: siehe den Bericht<br />

über das Kapitänstreffen.Immer handelt es<br />

sich dabei um großes persönliches<br />

Engagement zu Gunsten von CLIPPER.<br />

Mit der <strong>Horizonte</strong> kann man nur auszugsweise<br />

darüber berichten. Aber wenn wir in diesem<br />

Sinne so weitermachen, dürfte CLIPPER<br />

auch in Zukunft bestehen.<br />

Hans-Jürgen Lomer.<br />

2<br />

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40. Geburtstagsfeier von CLIPPER<br />

Am 7. und 8. Juni sind alle vier Schiffe in Wismar. Kathi Petras informiert.<br />

Unter dem besonderen Schutz der UNESCO<br />

als Weltkulturerbe steht die Hansestadt<br />

Wismar seit Mai 2002 zusammen mit der<br />

Altstadt der Hansestadt Stralsund. Die<br />

Geschichte der Stadt reicht weit zurück, das<br />

Stadtgründungsjahr wird auf 1226 geschätzt<br />

(Quelle: Wikipedia). Gewiss ist es lohnenswert,<br />

sich mit der Stadt Wismar und seiner<br />

Geschichte auseinanderzusetzen.<br />

Für unsere CLIPPER-Schiffe ist der "Alte<br />

Hafen" hin und wieder ein beliebter<br />

Anlaufpunkt. Er hat sich durch umfangreiche<br />

Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren<br />

zu einem echten Schmuckstück verwandelt.<br />

Eine Premiere aber wird es geben, wenn im<br />

Juni, genauer am Freitag, dem 7. Juni, unsere<br />

gesamte Flotte hier festmachen wird, um<br />

einen schönen 40. Vereinsgeburtstag zu feiern.<br />

Natürlich wird es, und das wurde bereits<br />

schon bekannt gegeben, eine zünftige Feier<br />

für alle interessierten CLIPPERaner geben.<br />

Sie wird am Samstag, dem 8. Juni 2013 ab<br />

17.00 Uhr im Wismarer Hafen stattfinden.<br />

Wir bitten herzlich um eure Anmeldungen für<br />

eine bessere Planungssicherheit. Ihr könnt<br />

dies telefonisch bei Robert Rosner unter<br />

0177-485 70 69 erledigen oder einfach eine<br />

kurze Mail an komm@clipper-djs.org senden.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten in Wismar<br />

könnt ihr hier ebenfalls erfragen.<br />

Eigens für CLIPPERaner gibt es am selben<br />

Tag um 14.30 Uhr einen geführten<br />

Stadtrundgang durch Wismar, bei dem einige<br />

Sehenswürdigkeiten, die wichtigsten konzentrieren<br />

sich in der Altstadt, erkundet werden.<br />

Treffpunkt wird hier der Marktplatz sein, der<br />

übrigens exakt 100 mal 100 Meter misst und<br />

einer der größten Norddeutschlands ist. Mit<br />

dem klassizistischen Rathaus aus den Jahren<br />

1817 bis 1819, die im Renaissancestil gehal-<br />

tene Wismarer Wasserkunst und das bekannte<br />

Bürgerhaus Alter Schwede sind hier nur<br />

wenige Bauten genannt, die es sich anzusehen<br />

lohnt. Wer von euch an dem Rundgang<br />

teilnehmen möchte, möge sich bitte ebenso<br />

anmelden (siehe oben).<br />

CLIPPER besucht Wismar nicht ausschließlich<br />

wegen der vereinsinternen Geburtstagsfeier.<br />

Natürlich wollen wir uns hier auch der<br />

Öffentlichkeit präsentieren und viele<br />

Menschen aufmerksam machen. Die<br />

Wismarer Hafentage, die gleichzeitig an diesem<br />

Wochenende stattfinden, bieten hier<br />

auch für uns einen besonderen Rahmen. Die<br />

Hafentage in Wismar sind seit Jahren eine<br />

feste Institution, freilich nicht vergleichbar mit<br />

dem Hamburger Hafengeburtstag oder ähnlich<br />

großen Veranstaltungen. Aber der interessante<br />

und gemütliche historische "Alte<br />

Hafen" mit dem Wassertor, dem letzten erhaltenen<br />

Stadttor Wismars, seinem Baumhaus<br />

mit zwei Repliken der Schwedenköpfe,<br />

Wismars Wahrzeichen, lädt Jahr für Jahr viele<br />

Menschen zu einem beschaulichen und liebevoll<br />

gestalteten Hafenfest ein. Infos zu den<br />

Hafentagen sind im Internet zu finden:<br />

http://www.wismarer-hafentage.de.<br />

Mit einem bunten Umzug durch die Stadt wird<br />

das Fest am Freitagnachmittag ab 16.00 Uhr<br />

eröffnet. Auch hier möchten wir uns beteiligen,<br />

wer also mit dabei sein möchte, ist<br />

selbstverständlich bereits am Freitag willkommen.<br />

In diesem Fall bitten wir euch ebenfalls<br />

um Anmeldung. Bitte bedenkt dabei, dass auf<br />

unseren Schiffen keine weiteren Übernachtungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Das Team der Organisatoren freut sich schon,<br />

euch in Wismar zu treffen.<br />

KOMM AN BORD!<br />

3<br />

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CLIPPER-Kapitänstreffen<br />

im Hafenmuseum Hamburg<br />

Robert Rosner und Otto Heunecke informierten<br />

über Neuerungen, Arbeitsergebnisse und die<br />

abgelaufenen Saison:<br />

In das CLIPPER-Hafenhandbuch werden<br />

augenblicklich weitere Verbesserungen eingearbeitet.<br />

Die neuen Versionen werden rechtzeitig<br />

für die nächste Saison als DVD und in Ordnern<br />

an Bord der Schiffe gegeben.<br />

Die ehemalige liebevoll hergerichtete Brunsbütteler<br />

Lotsenstube der Lotsenbrüderschaft<br />

Elbe innerhalb des Hafenmuseums Hamburg<br />

war im November der stilvolle Ort, an dem sich<br />

30 CLIPPER-Kapitäne zum Informationsaustausch<br />

trafen. Sie dankten zu Beginn Marina<br />

Huber mit einem Blumenstrauß für die jahrelange<br />

sehr gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Heike Hube als ihre Nachfolgerin wurde<br />

zugleich von dem Kreis begrüßt.<br />

Und dann ging es zur Sache:<br />

Heiner Grübmeyer, Niko Kern, Achim Speer,<br />

Weiterhin überarbeitet wurde die elektronische<br />

Schiffskassenabrechnung. In der Winterzeit sind<br />

Seminare für Kombüsenpersonal (ca. Mitte<br />

Februar 2013) und Wetternavigation sowie ein<br />

Sicherheitslehrgang geplant. Termine und<br />

Einzelheiten werden rechtzeitig bekanntgegeben.<br />

Diskussionspunkte waren aber auch die<br />

Dänemark-Problematik, ob AIS auf allen CLIP-<br />

PER-Schiffen eingeführt werden sollte sowie die<br />

Zukunft der CLIPPER-Einsätze bei HSHS. Ein<br />

Dauerbrenner sind auch die Kosten für die Versicherung.<br />

Thema war zudem der Törnplan<br />

2013/14. Wie man sieht: eine Fülle von Themen,<br />

die vorgetragen, diskutiert und abgearbeitet wurden.<br />

By the way: Ein Besuch im Hafenmuseum<br />

Hamburg lohnt sich! Informationen unter<br />

www.hafenmuseum-hamburg.de<br />

Das Hafenmuseum Hamburg beginnt die neue<br />

Saison am 29. März 2013.<br />

4<br />

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Großzügige Spende für CLIPPER<br />

Rotary-Club spendet 15.000 Euro für CLIPPER<br />

Ein Bericht von Sabine Langner<br />

im Elbe Wochenblatt.<br />

Der Rotary-Club Hamburg-Harburg spendete<br />

15.000 Euro an den im Binnenhafen ansässigen<br />

Verein CLIPPER <strong>DJS</strong>. "Der Verein hat es<br />

sich zum Ziel gesetzt, traditionelle Schifffahrt<br />

und maritimes Wissen zu erhalten und weiter<br />

zu geben", sagt der Vorsitzende Nikolaus<br />

Kern. Vier große Segelschiffe des Vereins<br />

sind nahezu das ganze Jahr über auf allen<br />

Weltmeeren unterwegs. Sie können von<br />

Schulklassen gebucht werden und dienen<br />

dann als schwimmendes Klassenzimmer.<br />

Gleichzeitig bietet der Verein auch einmal im<br />

Jahr eine große Reise an. Die nächste Fahrt<br />

Richtig Mittelamerika startet Mitte Oktober.<br />

Sieben Monate lang sind 26 Jugendliche aus<br />

ganz Deutschland und vier Lehrer an Bord.<br />

Peer Marten Scheller, Prof. Dr. Walter Gross-Fengels und Hans Bohlmann (v.l.) aus dem Rotary<br />

Club Hamburg-Harburg überreichen Nikolaus Kern (3.v.li.) einen Scheck über 15.000 Euro.<br />

(Foto: sl)<br />

Neben dem normalen Schulunterricht sollen<br />

die jungen Leute auch das Navigieren mit<br />

einem großen Segelschiff lernen und zusätzlich<br />

noch ein paar Wochen auf einer<br />

Bananenplantage arbeiten. Da alle<br />

Mitarbeiter des Vereins ehrenamtlich arbeiten,<br />

ist er auf Spenden angewiesen.<br />

Der Rotary Club Hamburg Harburg unterstützt<br />

seit vielen Jahren soziale Projekte vor allem<br />

für Kinder und Jugendliche. Mit dem Geld hat<br />

der CLIPPER Verein ein neues Schlauchboot<br />

für die “Johann Smid” und die dazugehörigen<br />

Davits gekauft. "Wir können es uns nicht leisten,<br />

in jeder Stadt in einem Hafen zu ankern",<br />

sagt Nikolaus Kern. "Stattdessen liegen wir<br />

auf Reede und brauchen dann ein Schlauchboot,<br />

um an Land zu kommen."<br />

Neue Öffnungszeiten<br />

CLIPPER-Büro Hamburg<br />

Montags bis Freitags von<br />

9 bis 13 Uhr und 13:30 bis 16:30 Uhr<br />

HSHS unterwegs mit dem neuen Schlauchboot<br />

5<br />

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Fundraising über benefind.de<br />

Neu bei CLIPPER<br />

Seit letztem Jahr wird der Aufgabenbereich<br />

"Fundraising" in der Geschäftsordnung von<br />

CLIPPER aufgeführt. Aber was bedeutet<br />

eigentlich Fundraising und was passiert bei<br />

CLIPPER in diesem Bereich?<br />

Die englische Bezeichnung "Fundraising"<br />

setzt sich zusammen aus den Wörtern "fund"<br />

= Kapital und "raise" = beschaffen.<br />

Fundraising, heißt also Mittel in Form von<br />

Geld, Dienstleistungen oder Sachwerten zu<br />

beschaffen und sie dahin weiterzuleiten, wo<br />

sie benötigt werden. Eine, meiner Meinung<br />

nach sehr zutreffende Aussage, ist auch:<br />

"Fundraising ist die Brücke zwischen denen,<br />

die helfen wollen und denen, die Hilfe benötigen".<br />

Fundraising kann auf verschiedene Weisen<br />

betrieben werden. Ein heute sehr wichtiger<br />

Bereich ist das Online-Fundraising. Und aus<br />

diesem Bereich möchten wir Euch heute zwei<br />

Projekte von CLIPPER vorstellen. Bei Fragen<br />

zu den Projekten oder Anregungen und Ideen<br />

zum Fundraising meldet Euch gerne unter<br />

nina_stellmann@yahoo.de<br />

Suchmaschine "benefind" unterstützt<br />

CLIPPER<br />

"Für jede zweite Web-Suche spenden wir ein<br />

Cent an eine Hilfsorganisation Ihrer Wahl”.<br />

- so das Motto der Internet-Suchmaschine<br />

benefind.de. Das Sozialunternehmen benefind<br />

unterstützt bereits mehr als 500 verschiedene<br />

Hilfsorganisationen und seit kurzem<br />

auch CLIPPER. Dank der Kooperation mit<br />

bing.de, der Suchmaschine von Microsoft,<br />

werden dem Nutzer gleichzeitig Suchergebnisse<br />

auf gewohnt hohem Niveau<br />

präsentiert.<br />

Mit benefind kann jeder Internetnutzer einen<br />

kleinen aber wichtigen Beitrag zur<br />

Unterstützung von CLIPPER leisten - ganz<br />

einfach beim Suchen im Internet. Hierfür<br />

muss der Nutzer auf benefind.de lediglich<br />

CLIPPER als begünstigte Organisation auswählen.<br />

Danach kann benefind wie jede<br />

andere Suchmaschine verwendet werden.<br />

Für jede zweite Web-Suche schreibt benefind<br />

dem Nutzer 1 Cent gut und leitet den Betrag<br />

an CLIPPER weiter. Damit nicht vor jeder<br />

Suche die Organisation neu ausgewählt werden<br />

muss, sollte man benefind im Internet-<br />

Browser als Standard-Suchmaschine oder<br />

Startseite einstellen und einmalig die<br />

Organisation auswählen.<br />

Hinter der Suchmaschine steckt das<br />

Sozialunternehmen benefind.<br />

Sozialunternehmen verknüpfen wirtschaftliche<br />

Prinzipien mit karitativen Zwecken. Wie<br />

jedes andere Unternehmen muss benefind<br />

seine Kosten für Verwaltung, Werbung und<br />

Technik aus eigener Kraft decken.<br />

Einnahmen erwirtschaftet benefind wie alle<br />

Suchmaschinen über Werbeeinblendungen.<br />

Mindestens 80% der gesamten Werbeeinnahmen<br />

werden den Nutzern gutgeschrieben<br />

und in deren Auftrag an die ausgewählten<br />

Hilfsorganisationen weitergegeben.<br />

Die Nutzung von benefind ist kostenlos, eine<br />

Registrierung ist nicht erforderlich. benefind<br />

ist im Juli 2009 an den Start gegangen und<br />

unterstützt heute bereits mehr als 500<br />

Hilfsorganisationen.<br />

Spendenprojekt auf betterplace.org,<br />

Deutschlands größter Online-Plattform<br />

für soziales Engagement.<br />

Über betterplace.org wollen wir versuchen,<br />

das dringend benötigte neue Großsegel für<br />

die “Seute Deern” zu finanzieren.<br />

Die Internet-Community "betterplace" zeich-<br />

6<br />

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net sich durch besonders hohe Transparenz<br />

und Direktheit aus. Bereits über 4000<br />

Projekte konnten finanziert werden und vor<br />

allem, 100 % der Spenden werden weitergeleitet.<br />

Wir hoffen auf Eure Unterstützung -<br />

ganz einfach, darüber reden, potentielle<br />

Spender, Freunde oder Mitsegler per Mail<br />

oder persönlich über das Projekt informieren<br />

oder selber spenden.<br />

https://www.betterplace.org/<br />

de/projects/11467-grosssegel-fur-seutedeern<br />

Nina Stellmann<br />

Abschied<br />

Stephan Behrends geb. 27. 09.1963 gest. 05.10. 2012 Mitglied seit 1991<br />

Andrè Bellwon geb. 05. 04.1968 gest. 05. 02.2013 Mitglied seit 1988.<br />

Gerhard Zatrieb geb. 30. 01.1947 gest. 15. 02.2013 Mitglied seit 1993.<br />

7<br />

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Altstipendiaten unterwegs<br />

14. Segeltörn auf der “Amphitrite” von Katharina Amann<br />

Als ich – eine echte Landratte – an Bord ging,<br />

konnte ich mir kaum vorstellen, in meiner kleinen<br />

Koje mit der Kopfseite zur Außenwand<br />

des Schiffs auch nur ein Auge zutun zu können.<br />

Bei dem Gluckern ringsum schien<br />

Seekrankheit schon aufgrund der<br />

Geräuschkulisse vorprogrammiert. Die<br />

Sorgen erwiesen sich als unbegründet: Das<br />

Sandmännchen kam, die Seekrankheit nicht.<br />

Das Trank-Opfer, das wir Rasmus, dem<br />

Schutzpatron der Seeleute zu Beginn der<br />

Reise erbracht haben, hat sich wohl gelohnt.<br />

Rasmus scheint es uns auch nicht weiter übel<br />

genommen zu haben, dass wir uns den größten<br />

Teil der Flasche Sherry selbst schmecken<br />

ließen.<br />

Foto Frauke Timon<br />

„Min deern, wie gaiht dir dat?“, klingt mir fröhlich<br />

die Stimme des Steuermanns der dritten<br />

unserer drei Wachmannschaften entgegen,<br />

als ich an Deck klettere. Er freut sich auf die<br />

Wachablösung durch unsere Truppe und sein<br />

Frühstück im grünen Salon – einem liebevoll<br />

ausgestalteten Raum mit Holzvertäfelung und<br />

grünen Samtbezügen auf der 125 Jahre alten<br />

Sportyacht. Ich übernehme das Fernglas und<br />

begebe mich zum Ausguck…<br />

Seit fast einer Woche sind wir nun mit dem<br />

Schmuckstück des Segelvereins CLIPPER e.V.<br />

unterwegs, dem Gaffelschoner “Amphitrite”. In<br />

dieser Woche haben wir auf dem Dreimaster<br />

die Strecke von Koege bei Kopenhagen über<br />

Ystad in Südschweden nach Rügen zurückgelegt,<br />

eine Menge gelernt und alle Vorzüge<br />

des Segelns genossen.<br />

Unsere 27-köpfige Gruppe ist, was Alter,<br />

Berufsgruppe sowie Segelerfahrung anbelangt,<br />

bunt gemischt und stammt überwiegend<br />

aus dem Süden Deutschlands. Gerade<br />

für uns Landratten gab es auf See viel zu lernen.<br />

Lernen bedeutete aber nicht nur kurze<br />

Unterrichtseinheiten von Segeltechnik bis<br />

Seerecht, sondern learning by doing von der<br />

ersten Minute an. Während man sich die<br />

Knotentechnik von Achter bis Palstek in aller<br />

Ruhe zu Gemüte führen konnte, ging beim<br />

Einholen der Vorsegel an der Spitze des<br />

Schiffs – mit Sicherheitsgurt direkt über der<br />

Bugwelle – der Adrenalinpegel bei Anfängern<br />

wie mir deutlich nach oben.<br />

Ich denke zurück an die erste Nachtwache –<br />

da war die Segelromantik perfekt, als über<br />

der Amphi ein herrlich klarer Sternenhimmel<br />

erstrahlte. Mitte August kamen wir in den<br />

Genuss eines regelrechten Sternschnuppen-<br />

Hagels. Die Perseiden gingen über uns nieder<br />

– ein Himmelsfeuerwerk, bei dem einen<br />

die Masse der Sternschnuppen ins Grübeln<br />

brachte, was man sich denn noch wünschen<br />

könne. Allein der gewünschte Westwind blieb<br />

aus, so dass wir Bornholm nicht erreichten.<br />

8<br />

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Die Brotzeit im warmen Licht der Abendsonne<br />

vor Rügens Kreidefelsen hat uns aber mehr<br />

als versöhnt.<br />

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken:<br />

Nicht nur die Romantiker, sondern auch die<br />

Actionhelden auf dem Traditionssegler<br />

kamen auf ihre Kosten. Eines der Highlights<br />

des Törns war das Baden von Bord aus. Die<br />

ersten Badewilligen kletterten vorsichtig an<br />

der Bordwand entlang die Strickleiter hinab,<br />

um sich dort an das 17 Grad „warme“ Wasser<br />

zu gewöhnen. Die Scheu war schnell verflogen,<br />

als der Kapitän eine „Liane“ löste und<br />

sich diverse Tarzans an einem Tau von Bord<br />

schwangen – nicht in den Dschungel, sondern<br />

in die Bodden vor Rügen! Zeit zum<br />

Aufwärmen war genug, als die Mannschaft in<br />

einer „all hands-Aktion“ den tonnenschweren<br />

Anker wieder für die Weiterfahrt lichten musste.<br />

Es ist Mittag geworden, Wachablösung – die<br />

Schiffsglocke kündigt das Mittagessen an und<br />

ich bin gespannt, was die Backschaft heute<br />

gezaubert hat. In all den Tagen hat sie in der<br />

winzigen Kombüse dafür gesorgt, dass das<br />

leibliche Wohl nie zu kurz kam.<br />

Beim Mittagessen sitze ich neben einem der<br />

Originale an Bord, die als feste Crew unseren<br />

Törn begleiten – ein wahrer Seebär, der sein<br />

Leben auf den Ozeanen verbracht hat. Kann<br />

ich dem, was er mir erzählt, Glauben schenken<br />

oder spinnt er wieder Seemannsgarn?<br />

Trotz Wikipedia ist bis heute ungeklärt, ob es<br />

Postbojen gibt oder nicht. Fest steht jedenfalls<br />

eines: Der nächste Segeltörn der<br />

Altstipendiaten ist die beste Reiseempfehlung<br />

für Abenteuerlustige im kommenden Sommer!<br />

Foto<br />

Thomas Nikiforow<br />

9<br />

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Winterarbeit im Bild<br />

Ohne Winterarbeiter kann die neue Saison nicht starten<br />

Fotos<br />

Niklas Buchmann,<br />

Thorsten Tietjen,<br />

Robert Rosner,<br />

Rainer Schmidt de<br />

Boer und<br />

Kathi Petras<br />

10<br />

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11<br />

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18.03.2013 8:54:03 Uhr


Wer ist eigentlich Rainer Bruneß?<br />

Olaf Pilzner stellte die Fragen..<br />

Rainer ist seit 2009 nicht nur bei CLIPPER,<br />

sondern auch auf der Roald Amundsen als<br />

Kapitän unterwegs. Grund genug, mit ihm<br />

über seine Erfahrungen auf unseren<br />

Gaffelseglern und auf einem Rahsegler zu<br />

sprechen.<br />

Rainer, ich sehe hier viele schöne Bilder<br />

von Rahseglern in Deinem Wohnzimmer.<br />

Dein Herz scheint für diese Schiffe zu<br />

schlagen?<br />

Wenn man als 19-jähriger nach der Schulzeit<br />

zur Marine geht, muss die Seefahrt schon<br />

eine große Faszination ausüben. Der<br />

Untergang der "Pamir" hatte mich bereits<br />

schon als Schüler sehr berührt, so dass ich<br />

später selbst einmal auf einem Großsegler<br />

fahren wollte. Das bot mir die Marine mit der<br />

"Gorch Fock".<br />

Du bist auf der "Gorch Fock" gefahren?<br />

Ja. Ich war 1967 im April als Kadett auf einer<br />

Reise von Kiel nach Bordeaux und zurück an<br />

Bord, musste aber schnell feststellen, dass<br />

die Realität von meinen eher romantischen<br />

Vorstellungen erheblich abwich: schlechtes<br />

Wetter, Seegang, Kälte, wenig Schlaf,<br />

Seekrankheit, nächtliche Segelmanöver,<br />

Schiffspflegearbeiten (z.B. auch<br />

"Gebetbuchlesen") ... alles nicht unbedingt<br />

Kriterien für eine Genussseefahrt.<br />

Bist Du danach bei der Marine geblieben?<br />

Ja, ich habe meine Offiziersausbildung abgeschlossen<br />

und war anschließend 16 Jahre<br />

auf verschiedenen Schiffen im Brückendienst<br />

eingesetzt, davon über 6 Jahre als<br />

Kommandant. Der Einsatz auf See ist in der<br />

Marine auf Grund struktureller Vorgaben<br />

irgendwann zu Ende und im "zweiten<br />

Marineleben" wechselte ich dann in die<br />

Personalführung - mit zwei jeweils dreijährigen<br />

Auslandsverwendungen in Brüssel und<br />

Washington D.C.<br />

Wie hat Dich dann der Weg zu CLIPPER<br />

geführt?<br />

Als ich nach 38 Dienstjahren pensioniert<br />

wurde, fragte ich mich: Was machst Du mit<br />

deinem Wissen und deinen Erfahrungen aus<br />

der Seefahrtszeit. Als ich dann im Nautischen<br />

Verein zu Hamburg zufällig auf die<br />

Möglichkeit hingewiesen wurde, mit meinen<br />

Voraussetzungen auch Traditionssegelschiffe<br />

zu fahren, habe ich mich gleich einige Tage<br />

später zur 120-Jahrfeier der Amphi nach<br />

Harburg aufgemacht und war begeistert. Ich<br />

meldete mich umgehend für einen Törn bei<br />

CLIPPER an.<br />

Wie waren Deine ersten Eindrücke?<br />

Der erste Törn auf Johnny war eher ernüchternd:<br />

Wegen eines Lagerschadens an der<br />

Antriebswelle mussten wir die Reise, die in<br />

Stralsund noch gar nicht begonnen hatte,<br />

abbrechen. Die zweite Reise als Steuermann<br />

auf Amphi gefiel mir gut.<br />

Wie kam Dein Interesse für “Roald<br />

Amundsen”?<br />

Als wir einmal in Kiel mit Johnny längsseits<br />

der "Roald Amundsen" lagen, war ich fasziniert.<br />

Ich bin dann eine Reise als Gastsegler<br />

mitgefahren, um anschließend nach weiteren<br />

Törns als Steuermann und jetzt auch als<br />

Kapitän eingesetzt zu werden.<br />

Wie würdest Du die Unterschiede<br />

beschreiben?<br />

Beides hat seinen Reiz. Das Rigg ist komplizierter.<br />

Der Stammanteil ist höher: ca. 14<br />

Personen neben 33 Trainees. Die Segelmanöver<br />

erfordern je nach Ausbildungsstand<br />

eine längere Vorbereitungszeit (Wende: ca.<br />

20 Minuten). Auf den Gaffelseglern von CLIP-<br />

PER ist die Einbindung von ungeübten<br />

Mitseglern in die Bordorganisation etwas einfacher.<br />

Die Schiffe sind im Hinblick auf das<br />

Rigg für Gelegenheitssegler übersichtlicher.<br />

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Wie gehst Du Deine Kapitänsrolle an?<br />

Ich empfinde die Seefahrt als Möglichkeit, die<br />

Natur bewusst erlebbar zu machen. Das<br />

möchte ich gerne weitergeben. Ich freue mich<br />

immer, wenn am Ende der Reise Stamm und<br />

Mitsegler bestätigen, dass es lohnenswert<br />

war, sich mit seinen individuellen<br />

Möglichkeiten eingebracht zu haben. Dafür<br />

ist ein ständiger Informationsaustausch<br />

während des gesamten Törns sehr wichtig:<br />

z.B. vorher genau abstimmen und erklären,<br />

wie ein Manöver ablaufen soll.<br />

Am Ende sollte dann immer das positive<br />

Gesamterlebnis stehen - gerade auch für die<br />

Stammbesatzung. Schließlich sind wir ja eine<br />

Crew. Das wird übrigens auf der "Roald<br />

Amundsen" genauso gesehen.<br />

Du sagst Stammbesatzung?<br />

Ja, ich sehe es als meine Aufgabe an, auf<br />

meinen Törns die Weiterbildung des<br />

Stammpersonals - insbesondere der<br />

Steuerleute - in geeigneter Form zu betreiben.<br />

Engagierte Stammangehörige bilden<br />

schließlich das Rückgrat unseres Vereins.<br />

Und zunehmend brauchen wir ja auch<br />

Kapitänsnachwuchs. Fahren lernt man nur<br />

durch Fahren. Fahrübungen für die<br />

Steuerleute, z.B. im Rahmen von Mann-über-<br />

Bord-Manövern neben den klassischen<br />

Segelmanövern gehören für mich einfach<br />

dazu.<br />

Wie sieht Dein Reisejahr so aus?<br />

Ich habe bisher so drei bis vier Törns pro Jahr<br />

gemacht, verteilt auf alle Schiffe. Für mich<br />

sind alle CLIPPER-Schiffe interessant und<br />

reizvoll. Bestimmte Präferenzen habe ich da<br />

nicht. Im März plane ich, die "Roald<br />

Amundsen" von den Azoren in den<br />

Englischen Kanal nach Weymouth zu führen.<br />

Ein Treffen mit der ebenfalls westwärts<br />

segelnden Johnny ist leider aus Zeitgründen<br />

nicht möglich. Im Juli steht für<br />

mich dann der Bundeswehrsozialwerkstörn<br />

mit der Amphi auf<br />

dem Programm.<br />

Bundeswehrsozialwerk …..was<br />

ist das?<br />

Das Bundeswehrsozialwerk bietet<br />

seinen Mitgliedern verschiedenste<br />

Urlaubs-und Freizeitaktivitäten<br />

an - darunter auch<br />

jedes Jahr für Jugendliche eine<br />

betreute Reise bei CLIPPER.<br />

Mein erster Törn als Kapitän mit<br />

dem Bundeswehrsozialwerk hat mir so gut<br />

gefallen, dass ich das in den letzten Jahren<br />

wiederholt habe.<br />

Was wünschst Du Dir für die Zukunft....bei<br />

CLIPPER und auch auf Roald?<br />

Ich wünsche mir zunächst, dass der<br />

Traditionsschifffahrt zukünftig keine unüberwindbaren<br />

Hindernisse in den Weg gelegt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus hoffe ich, dass es mir gelingt,<br />

alle Törns ohne personelle und materielle<br />

Schäden sicher durchzuführen, und dass die<br />

Freude am Segeln im Team der Bordgemeinschaft<br />

allen Crewmitgliedern vermittelt werden<br />

kann. Jeder/jede soll mit dem<br />

Bewusstsein von Bord gehen, gebraucht worden<br />

zu sein und wieder etwas dazugelernt zu<br />

haben.<br />

Das kann ich natürlich nicht alleine. Da muss<br />

mir vor allem immer auch der Stamm helfen.<br />

Wenn ich dann auf einem Folgetörn den<br />

einen oder anderen Stammangehörigen oder<br />

Mitsegler an Bord einmal wiedersehe, freue<br />

ich mich und sage zu mir, Du bist auf dem<br />

richtigen Kurs.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Dir<br />

und Deinen Mitseglern schöne und interessante<br />

Törns und allzeit guten Wind.<br />

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Let Go Anchor<br />

von Michael von Neuhoff<br />

Eine kurze geschichtliche Betrachtung über<br />

den Anker, die Ankerkette bzw. das<br />

Ankergeschirr, ein Thema, über das man ein<br />

ganzes Buch schreiben könnte.<br />

Kaum jemand kann die Bedeutung des<br />

Ankers besser erklären als Joseph Conrad in<br />

seinem Buch „Spiegel der See“. Diesen<br />

Auszug kann und will ich Euch nicht vorenthalten!<br />

Sinnbild der Hoffnung<br />

Ein Anker ist ein geschmiedetes Stück Eisen,<br />

das für seinen Zweck in geradezu bewundernswerter<br />

Weise geeignet ist, und die<br />

Berufssprache ist ein Mittel, das, durch die<br />

Erfahrung von Generationen zur<br />

Vollkommenheit gebracht, seinen Zweck<br />

gleichfalls fehlerlos erfüllt. Ein Anker von<br />

gestern (heute hat man dafür Vorrichtungen,<br />

die wie Pilze aussehen und krallenähnliche<br />

Dinge ohne Form und ohne Ausdruck - ganz<br />

einfache Haken)-, der alte Stockanker, wie<br />

gesagt, war auf seine Art ein außerordentlich<br />

wichtiges Instrument. Seine Maße zeugen<br />

von Vollkommenheit, denn es gibt kein anderes<br />

Gerät, das im Vergleich zu der gewaltigen<br />

Leistung, die es vollbringt, so klein wäre.<br />

Schaut die Anker an, die am Kranbalken<br />

eines großen Segelschiffes hängen! Wie winzig<br />

sind sie im Verhältnis zur Größe des<br />

Schiffsrumpfes! Wären sie aus Gold, könnte<br />

man sie für Schmuckstücke halten, für zierenden<br />

Tand, nicht größer im Verhältnis als ein<br />

mit Juwelen verziertes Gehänge am Ohr<br />

einer Frau.<br />

Und doch hängt von ihm mehr als einmal die<br />

ganze Existenz des Schiffes ab! Alles, wofür<br />

ein Anker geschmiedet und geformt wird, gilt<br />

der Zuverlässigkeit. Gib ihm einen Grund, in<br />

dem er sich verbeißen kann, er wird halten,<br />

bis die Kette bricht und dann ist der Anker<br />

verloren, was auch immer hinterher seinem<br />

Schiff widerfahren mag. So schlicht dieses<br />

ehrliche, rohe Stück Eisen aussieht, es<br />

besteht doch aus mehr Teilen als der<br />

menschliche Körper Glieder hat, nämlich aus<br />

Röhring, Stock, Schaft, Flunken und Händen.<br />

Joseph Conrad<br />

Der Anker<br />

In der Literatur finden wir Hinweise auf diverse<br />

Ankerarten. Alle haben verschiedene<br />

Formen und erfüllen unterschiedliche<br />

Funktionen. Ich beschränke mich auf die<br />

Anker unserer CLIPPER-Flotte. Traditionell<br />

befinden sich auf „Amphitrite“, „Albatros“ und<br />

der „Seute Deern“ Stock- bzw.<br />

Admiralitätsanker. Die „Johann Smidt“ ist mit<br />

zwei Patentankern und einem Stockanker als<br />

Reserve ausgerüstet.<br />

Der Stockanker ist ein Relikt aus alten Tagen<br />

und wird fast ausnahmslos auf<br />

Traditionsschiffen benutzt. Er bietet wenig<br />

Vorteile. Die Handhabung ist umständlich.<br />

Durch den verlängerten Stock, der gewährleisten<br />

soll, dass sich zumindest eine Flunke<br />

des Ankers in den Ankergrund eingraben<br />

kann, haben wir oft Schwierigkeiten beim<br />

Aufhieven bzw. beim Festmachen des Ankers<br />

am Ankerkran. Irgendetwas ist immer im<br />

Wege!! Der größte Nachteil ist jedoch der<br />

Stock selbst. Schwoit das Schiff vor langer<br />

Kette, so besteht die Gefahr, dass sich diese<br />

um den Stock verfängt. Eine heillose Wuhling<br />

wäre die Folge.<br />

Der Patentanker bietet da mehr Komfort.<br />

Lassen wir den Anker fallen - wir werfen ihn<br />

nie und schmeißen schon gar nicht -, fällt er<br />

auf den Grund. Durch die Rückwärtsfahrt des<br />

Schiffes wird der Schaft in Richtung Schiff<br />

gezogen.<br />

Der Hauptteil des Ankers ist das breite und<br />

schwere Schulterstück mit den Armen und<br />

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Händen, das drehbar mit dem Schaft verbunden<br />

ist. Beide Flunken (Hände/Pfluge) können<br />

sich so in den Grund eingraben. Je höher<br />

der Zug auf die Kette, je tiefer verbeißt sich<br />

der Anker in den Grund.<br />

Dieser Anker mit einigen geringen<br />

Veränderungen ist seit 1840 in Betrieb.<br />

Die Ankerkette<br />

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurden<br />

als Verbindungsmittel zwischen Anker und<br />

Schiff Hanftrossen benutzt. 1808 wurde ein<br />

Versuch mit Ketten unternommen. Diese<br />

bewährten sich so gut, dass man künftig nur<br />

noch auf Ankerketten setzte.<br />

Es ist falsch, wenn man sagt: Das Schiff liegt<br />

vor Anker, nein, das Schiff liegt vor Anker und<br />

Kette. Das Gewicht der Kette trägt entscheidend<br />

dazu bei, dass das Schiff auf<br />

Ankerposition gehalten wird. Eine lange Kette<br />

gewährleistet das tiefe Eingraben des Ankers<br />

in den Grund. Außerdem federt eine lange<br />

schwere Kette ruckartige Bewegungen durch<br />

Seegang ab.<br />

Ankerketten unterliegen, wie auch die Anker,<br />

den Klassifikationsvorschriften des GL. Sie<br />

geben vor: Länge, Durchmesser des Eisens<br />

und Material.<br />

Die Ketten sind unterteilt in Längen zu je 25<br />

bzw. 27,5 Meter. Sie werden verbunden durch<br />

sogenannte Patentschäkel, auch<br />

Kenterschäkel genannt. Muss eine<br />

Kettenlänge ausgetauscht werden, so kann<br />

der Kenterschäkel geöffnet werden, ohne die<br />

Kette zu beschädigen. Der Name des<br />

Kenterschäkels hat nichts mit dem Kentern<br />

des Stromes oder dergl. zu tun, sondern ein<br />

Herr Kenter hat diesen erfunden. Diese<br />

Patentschäkel bestehen aus zwei Hälften,<br />

einem Steg und einem Bolzen. Man kann ihn<br />

öffnen oder schließen, je nach Anforderung.<br />

Wollt Ihr einen alten in Gebrauch befindlichen<br />

Kenterschäkel öffnen, so hilft nur die Flex und<br />

nur die Flex. Heißmachen, Kloppen und<br />

Hauen bringen rein gar nichts! Das<br />

Heißmachen verändert nur die Struktur des<br />

Materials der anliegenden Glieder !! Unter<br />

Umständen entstehen Sollbruchstellen- also<br />

weg mit dem Schweißbrenner!.<br />

Dieser Artikel wird fortgesetzt in der<br />

Herbstausgabe der <strong>Horizonte</strong> Nr. 17/2013<br />

Anker an der<br />

andalusischen Küste,<br />

klar zum<br />

Thunfischfang<br />

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Der beste Einstand meines Lebens<br />

Amphi-Erinnerungen in Wismar<br />

Katharina Zinner und Beata Klarewicz führten<br />

am 13. Mai 2012 ein Interview mit Ingrid und<br />

Mathias Gehrke, Inhaber des Traditionsgasthauses<br />

To´n Zägenkrog in Wismar und<br />

passionierte <strong>Clipper</strong>aner.<br />

Vor Eurem Zägenkrog weht heute die CLIP-<br />

PER-Flagge. In welcher Verbindung steht ihr<br />

denn zu unserem Verein?<br />

Das hat natürlich eine Vorgeschichte, weil ich<br />

seit 25 Jahren bei CLIPPER bin und mein<br />

Mann Mathias sogar schon seit 30 Jahren.<br />

Und die Flagge ist bei uns einfach Tradition,<br />

weil wir noch sehr an dem Verein hängen,<br />

auch wenn wir seit vielen Jahren aus beruflichen<br />

und privaten Gründen nicht mehr aktiv<br />

mitgesegelt sind. Aber mit dem Herzen sind<br />

wir beide CLIPPER noch sehr verbunden, wie<br />

man auch an der maritimen Dekoration hier<br />

im Zägenkrog unschwer erkennen kann.<br />

Wie bist du das erste Mal mit CLIPPER in<br />

Kontakt gekommen?<br />

Mein erster Törn war 1987. Ich kannte von<br />

CLIPPER nur meinen jetzigen Mann Mathias<br />

und seinen Freund Thomas. Mathias hatte<br />

gemeint, ich könnte doch prima als Smut-<br />

Anwärterin mitfahren, da ich so gerne kochen<br />

würde – frei nach dem Motto „Guck dir´s mal<br />

an“.<br />

Als ich an Bord kam, waren alle schon da, nur<br />

der Koch fehlte und Proviant war auch nicht<br />

geliefert worden. Alle hatten Hunger und die<br />

Läden waren schon zu. Da hieß es dann: „Ja,<br />

dann koch doch mal was, Smut-Anwärterin!“.<br />

Ich habe also alles zusammengesammelt,<br />

was zu finden war und daraus einen Eintopf<br />

gemacht. So lecker wie damals habe ich den<br />

nie wieder hingekriegt! Und weil der eingeplante<br />

Koch ausgefallen war, hatte ich von<br />

Stund an auf diesem Törn die Verantwortung<br />

für die Verköstigung von 30 Leuten. Aber ich<br />

habe mich ja schon immer gerne neuen<br />

Herausforderungen gestellt (schmunzelt).<br />

Und als wäre das nicht aufregend genug<br />

gewesen, kamen am nächsten Tag auch noch<br />

Leute vom NDR an Bord, die für die<br />

Schaubude drehen wollten. Das war der<br />

beste Einstand meines Lebens! Die haben<br />

mich ja unter anderem auch beim Kochen<br />

gefilmt. Ihr müsst euch das mal vorstellen: ich<br />

kannte den Herd nicht, ich wusste gar nicht,<br />

wo was in der Kombüse verstaut war. Und am<br />

nächsten Abend saßen dann meine Eltern wie<br />

alle Hamburger vor dem Fernseher und<br />

gucken Schaubude. Und dann sehen sie auf<br />

einem Schiff eine rothaarige junge Frau mit<br />

Töpfen und Pfannen hantieren – und meine<br />

Mutter sagte „Das ist doch Ingrid!“ woraufhin<br />

mein Vater nur meinte „Kann nicht sein, was<br />

soll die denn auf einem Schiff?“<br />

Als ich dann nach dem Törn wieder in<br />

Hamburg ankam, stand Mathias (der kurz vor<br />

dem Törn krank geworden und deshalb ausgefallen<br />

war) noch ganz fiebrig am Kai und<br />

hatte nun Angst, ich könnte nach diesen<br />

Ereignissen die Nase total voll haben – von<br />

CLIPPER und von ihm. Und dann habe ich<br />

ihm nur strahlend meine Schulter gezeigt, auf<br />

der ein CLIPPER-Stempel prankte–denn ich<br />

war absolut begeistert gewesen von meinem<br />

ersten Törn.<br />

Im Eingangsbereich hängt ein altes<br />

Namensschild von der „Amphitrite“. Findet<br />

man im Zägenkrog noch mehr CLIPPER-<br />

Museumsstücke?<br />

Ja, die Nagelbank ist original von “Amphitrite”<br />

und wir haben auch noch Bullen-Taljen, alte<br />

Fender sowie ein Bullauge hier. Übrigens,<br />

wusstet ihr, dass die heutigen Namensschilder<br />

der Amphi in Österreich bei einem<br />

Herrgottsschnitzer angefertigt worden sind?<br />

Sie sind auf Skiern den Berg nach St. Martin<br />

heruntergebracht worden, von wo aus sie der<br />

<strong>Clipper</strong>maschinist Dieter Rieper zur Amphi<br />

gebracht hat.<br />

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Eine CLIPPER- Anekdote ist auch mit Eurer<br />

Hochzeit verknüpft<br />

Ja, genau. Als Mathias und ich geheiratet<br />

haben, da wollten wir das eigentlich geheim<br />

halten und nicht an die große Glocke hängen.<br />

Das sahen die Amphileute aber ganz anders!<br />

Sie haben auf das Segel der Amphi ein<br />

großes rotes Herz gemalt und Ingrid und<br />

Mathias draufgeschrieben. Wir wussten von<br />

nichts, bis es hieß „All Hands zum<br />

Segelsetzen!“. Dann erst haben wir das<br />

Segel mit dem roten Herz gesehen. Wir<br />

waren ganz schön gerührt. Eigentlich sollte<br />

das bemalte Segel nur für die zweitägige<br />

Überführung genutzt werden – aber schließlich<br />

ist die “Amphi” vierzehn Tage damit<br />

gefahren. Und wir haben laufend Anrufe und<br />

Glückwünsche von <strong>Clipper</strong>freunden bekommen,<br />

die das Schiff auf der Ostsee gesehen<br />

hatten!<br />

Zum Zägenkrog gehört ja ebenfalls eine<br />

Pension. Ein Gästezimmer heißt „Kapitän<br />

W. Schmidt-Zimmer“. Handelt es sich dabei<br />

um den ehemaligen inzwischen verstorbenen<br />

Schiffszuständigen von „Amphitrite“,<br />

Wolfgang Schmidt?<br />

Ja, wir sind mit Wolfgang einige unserer<br />

schönsten Törns gefahren und waren eng mit<br />

ihm befreundet. Zum Gedenken haben wir<br />

eins unserer Gästezimmer nach ihm benannt.<br />

Wolfgang war ein begnadeter Kapitän, der<br />

sogar in den Göta Kanal gefahren ist, der für<br />

<strong>Clipper</strong>schiffe aufgrund der Enge eigentlich<br />

nicht passierbar ist. (Mit Sondererlaubnis des<br />

Direktors vom Göta Kanal, der zu diesem<br />

Anlass an Bord gekommen und mitgefahren<br />

war)! Wolfgang war auch ein Phänomen, was<br />

das Wetter betraf – er konnte Tage im Voraus<br />

fast auf die Stunde genau vorhersagen, wie<br />

es werden würde und er hat immer recht<br />

behalten!<br />

Wann können wir Deine Küche denn mal wieder<br />

auf einem CLIPPER-Schiff genießen?<br />

Fast wie an Bord: <strong>Clipper</strong>crew in Wismar im Zägenkrog in der<br />

Kapitänskajüte<br />

Ingrid und Mathias nach dem Interview<br />

Wir hoffen, dass wir nach so vielen Jahren, in<br />

denen wir nicht mehr gefahren sind, jetzt möglichst<br />

bald wieder dabei sein können – vielleicht<br />

steigen wir bei einem Überführungstörn<br />

ein. Ansonsten sind alle <strong>Clipper</strong>aner hier „an<br />

Bord“ des Zägenkrogs immer herzlich willkommen.<br />

Und wenn wir vorher Bescheid<br />

bekommen, wird auch eigens für euch die<br />

CLIPPER Flagge gehisst.<br />

Ingrid und Mathias, ganz lieben Dank für die<br />

herzliche leckere Bewirtung und dafür, dass<br />

ihr Euch so spontan zu dem Interview bereit<br />

erklärt habt.<br />

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Labskaus<br />

Eine Ballade, ein Rezept und die Geschichte<br />

Labskaus-Ballade<br />

Nun, vor Zeiten einmal gab´s<br />

Einen Käpt´n namens Labs,<br />

der- wie damals vorgekommenseine<br />

Frau hat mitgenommen<br />

auf die meisten seiner Reisen,<br />

denn er liebte gut zu speisen.<br />

Schon am Sonntag sprach er: „Kleines,<br />

koch mir morgen ganz was Feines!“<br />

Und es sagte gleich Frau Labs:<br />

„Pass mal auf, ich glaub, ich hab´s.“<br />

Aus dem Pökelfass geschwind<br />

nahm sie Fleisch von Schwein und Rind,<br />

und vom Eingelegten glatt<br />

Hering, Gurke, Lorbeerblatt,<br />

Zwiebel und auch Rote Rübe,<br />

(dass das Ganze rötlich bliebe),<br />

schließlich aus dem großen Sack<br />

eine Menge Schiffszwieback.<br />

Wässert, kocht und dreht die Menge<br />

durch des Wolfes Lochgezwänge,<br />

und serviert den ganzen Paps<br />

aufgekocht dann ihrem Labs.<br />

Einmal zu besonderer Güte<br />

fand Frau Labs noch eine Tüte<br />

Bückling statt der Matjesfische,<br />

die sie ins Gemenge mischte<br />

und verschönt´s mit Spiegelei<br />

und ´nen Rollmops auch dabei.<br />

Dann ein klarer Schluck daneben<br />

macht die Sache glatt und eben.<br />

Doch damit er gut verdau´s<br />

sprach sie, lieber Labs, nun kau´s.<br />

Veröffentlicht von Wolfgang Deters,<br />

Michaelisdonn,<br />

am 11.06.2005 im CLIPPER-Forum<br />

Rezept für eine CLIPPER Crew<br />

6 kg Kartoffeln<br />

6 Gläser Gewürzgurken<br />

12 Zwiebeln<br />

12 Dosen Corned Beef<br />

Beilagen<br />

Bismarckheringe, Rollmöpse, Rote Beete,<br />

Spiegeleier<br />

Zubereitung<br />

Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden,<br />

Zwiebeln schälen, in feine Würfel schneiden,<br />

ebenso die Gurken. Zwiebel in Butter andünsten,<br />

Kartoffel dazu und mit Brühe (max.<br />

Kartoffeln bedeckt) auffüllen, ca. 15 Minuten<br />

kochen, Corned Beef und gewürfelte Gurken<br />

dazugeben und mit dem Kartoffelstampfer<br />

musen. Großzügig mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Beilagen getrennt servieren.<br />

Guten Appetit!!!<br />

Geschichte<br />

Das erstmals 1706 von dem englischen Autor<br />

Ned Ward erwähnte Gericht für Seefahrer und<br />

Matrosen entstand in der Zeit der Segelschifffahrt<br />

und bestand wohl ursprünglich vor<br />

allem aus Pökelfleisch. Da auf Segelschiffen<br />

für jeden Matrosen Pökelfleisch zur vorgeschriebenen<br />

Ration gehörte, die Seeleute<br />

aber durch vom Skorbut schmerzende Zähne<br />

oft keine feste Nahrung essen konnten, wurde<br />

die Portion kleingehackt und püriert. Da<br />

zudem die Qualität der Nahrungsmittel mit<br />

zunehmender Länge der Reise litt, konnte<br />

damit auch minderwertiges Material kaschiert<br />

werden. In der deutschen Literatur ist es erstmals<br />

1878 in einem seemännischen<br />

Wörterbuch erwähnt. Hier sind bereits<br />

Kartoffeln als Breizusatz zum Salzfleisch enthalten.<br />

Später ist diese Art der Zubereitung<br />

durch den Landgang der Seeleute (mit<br />

schlechten Zähnen) an Land übernommen<br />

worden. Dort konnte man auch frisches<br />

Rindfleisch verwenden.<br />

(Quelle:Wikipedia)<br />

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Endlich Teneriffa!<br />

Position: Santa Cruz de Tenerife, von Moni Wagner, HSHS<br />

Gestern haben wir in Teneriffa angelegt! Das<br />

hieß für viele von uns: Keine Wache, dafür<br />

durchschlafen!<br />

Um halb acht zum Frühstück sah man lauter<br />

wache Gesichter, in denen man auch die<br />

Vorfreude für den heutigen Tag (bzw.<br />

Landgang) lesen konnte. Doch der Landgang<br />

musste warten. Denn Norbert kündigte beim<br />

Frühstück an, dass wir wieder eine<br />

Sicherheitsübung hätten. Diesmal allerdings<br />

ein bisschen mehr Praxis als beim letzten<br />

Mal. Um 9 Uhr ging es erst mal damit los,<br />

dass wir beide Beiboote zu Wasser gelassen<br />

haben und dann jeder einmal im Hafen fahren<br />

durfte. Das dauerte so ziemlich bis zum<br />

Mittagessen. Wir hatten es vorher nur<br />

geschafft, eins der beiden Boote wieder zu<br />

"verstauen".<br />

Nach dem Mittagessen ging es dann richtig<br />

los. Norbert löste den Generalalarm aus und<br />

alle mussten mit ihren Rettungswesten auf<br />

das Vorschiff. Wir haben dann den Fall "Mann<br />

über Bord" geprobt. "Alles an seine Position",<br />

"Mann über Bord" kam von Norbert. Für mich<br />

hieß das: Das Heckboot wieder zu Wasser<br />

lassen und dann die Vorleine festzuhalten,<br />

damit das Boot auf See nicht abdriften kann.<br />

Nachdem wir diese Übung hervorragend<br />

absolviert hatten, ging es mit "Verlassen des<br />

Schiffs" weiter. Das ging auch viel schneller<br />

als beim letzten Mal, was einige von uns<br />

ziemlich überraschte. Doch das war eigentlich<br />

kein Wunder, da alle bis auf einige wenige<br />

wussten, was sie zu tun hatten.<br />

Zum Schluss kam noch die Feuerübung an<br />

die Reihe. Auch diese Übung ging sehr<br />

schnell vonstatten. Die Feuerlöschpumpe<br />

wurde erneut ausprobiert, alle Öffnungen<br />

vom Schiff verriegelt und die Geräteträger,<br />

also diejenigen, welche im Ernstfall ans<br />

Feuer zum Löschen müssen, waren schnell<br />

angezogen. Norbert zeigte den beiden,<br />

wie sie sich bewegen sollten, und wie<br />

sie dann versuchen sollen, das Feuer<br />

zu löschen.<br />

Dann endlich, endlich durften wir an<br />

Land. Also ich zumindest habe mich<br />

ziemlich gefreut, mich endlich mal wieder<br />

zu bewegen.<br />

Der Weg von dem Großteil der Schüler<br />

führte schnurstracks zum Supermarkt.<br />

Leider ist der ziemlich teuer und hat<br />

noch nicht mal normale Gummibärchen! Auch<br />

gingen fast alle zum McDonald's. Nicht nur<br />

wegen der Burger, sondern auch, weil es da<br />

kostenloses Internet gab. Leider war dieses<br />

ziemlich langsam, was vielleicht auch daran<br />

lag, dass mindestens 26 Leute gleichzeitig in<br />

ihre Mails, Facebook und sonst was wollten.<br />

Ich hatte mir die Stadt eigentlich anders vorgestellt.<br />

Wir waren gestern zwar auch schon<br />

dort, aber da war es dunkel. Ich dachte, Santa<br />

Cruz wäre eine typische<br />

Touristenstadt. Aber sie ist<br />

eine richtige Großstadt. Sie<br />

ist aber auch eine hässliche<br />

Hafenstadt, kaum Farbe und<br />

trist.<br />

Anne lässt ihre Eltern herzlich<br />

grüßen. Und ich wünsche<br />

meinen Schwestern viel Spaß<br />

in der Schule und bei den<br />

ganzen Tests, die jetzt in der<br />

nächsten Zeit anstehen. Und<br />

ich möchte Philipp, Lukas<br />

und die Judokas aus meinem<br />

Verein grüßen.<br />

Viel Spaß<br />

an die Daheimgebliebenen,<br />

Moni Wagner<br />

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Albatros-Kobold gezähmt<br />

mit “Starthilfehütchen” von Astrid Polzin<br />

Meinen bisherigen<br />

Törns auf der<br />

“Albatros” war eine<br />

grässliche Prozedur<br />

gemeinsam: Das<br />

Anlassen der unwilligen<br />

Notlöschpumpe.<br />

Jedes Mal marschierten<br />

wir geschlossen<br />

zum Vorschiff, die<br />

Kampfansage kollektiv<br />

in den Gesichtern,<br />

doch die Pumpe hielt<br />

uns zum Narren,<br />

höhnte allen Fachkenntnissen<br />

unserer<br />

Maschinisten, spottete<br />

der wiederholten<br />

Kurbelversuche japsender<br />

Mitsegler und<br />

fraß unsere Zündhütchen.<br />

Aber dann kam Hans. Er warf einen Blick auf<br />

unseren Vorschiffkobold und meinte lachend:<br />

"Der springt immer an!" Mit ungläubigem<br />

Staunen ging ein Raunen durch die Menge,<br />

erwartungsvoll und voller Ehrfurcht wichen<br />

wir zurück, um dem Meister Platz zu machen,<br />

damit er uns das Versprochene beweise - in<br />

der Gewissheit, dass es sich bei tatsächlichem<br />

Gelingen um reine Magie handeln<br />

müsse. Hans lehnte die angebotenen<br />

Starthilfehütchen ab, startete kurzerhand den<br />

Motor und verriet allen mit offenen Mündern<br />

um ihn Versammelten das Zauberwort:<br />

Mehrmengenknopf!<br />

Zuerst wird der Dekompressionshebel (blauer<br />

Pfeil im Bild) wie gehabt aus der Nullstellung<br />

drei Klicks im Uhrzeigersinn gedreht (keinesfalls<br />

rückwärts drehen!). (Man kann vor dem<br />

Starten hier eine Probe machen: wenn man<br />

die Handkurbel nun langsam dreht, muss der<br />

Dekompressionshebel mitdrehen.)<br />

Wenn der Dekompressionshebel drei Klicks<br />

aus der Nullstellung gedreht wurde, zieht<br />

man den Mehrmengenknopf (grüner Pfeil)<br />

nach oben und drückt gleichzeitig den<br />

schwergängigen Füllungshebel (gelber Pfeil)<br />

ganz nach Steuerbord. In der Endlage des<br />

Füllungshebels ist der Mehrmengenknopf<br />

wieder blockiert. Der Punkt zum Entriegeln<br />

muss daher eventuell durch leichtes<br />

Bewegen des Hebels vor dem Endpunkt<br />

gefunden werden. Nun kann der Motor mit<br />

der Handkurbel gegen den Uhrzeigersinn mit<br />

drei bis vier beherzten Umdrehungen gestartet<br />

werden.<br />

Obwohl mein Bizeps eher unterernährt ist,<br />

habe ich den kalten Motor beim ersten<br />

Versuch alleine starten können.<br />

Starthilfehütchen (auch kurz Zigaretten<br />

genannt) können bei Eis und Schnee eine<br />

Starthilfe sein, aber es besteht immer die<br />

Gefahr, dass es nicht festsitzt, herausfällt und<br />

sich unter dem Auslassventil verklemmt.<br />

Dadurch hat dann der Motor keine Kompression<br />

mehr. Daher werden sie eigentlich<br />

nicht an Bord benötigt.<br />

So steht es auch in der Original-Betriebsanweisung<br />

des Motors, die im Ordner<br />

"Hilfsanlagen" im sogenannten Ingenieursbüro<br />

zu finden ist. Leider gerieten diese<br />

Anweisungen wohl mit der Zeit in Vergessenheit.<br />

Einen ganz herzlichen Dank an Hans Manier,<br />

der den Motor für uns gebändigt hat, und an<br />

den Maschinisten Jürgen Rose, der daraufhin<br />

bei seinen Ausgrabungen in den Aktenordnern<br />

für Maschinisten fündig wurde.<br />

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<strong>BrA4</strong>_<strong>Clipper</strong>-<strong>Horizonte</strong>-<strong>Nr16</strong> _ <strong>S20</strong> _ <strong>CMis</strong> _ <strong>QXPwin</strong>.indd 20<br />

18.03.2013 8:54:05 Uhr

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