Steckerlfisch, Bier und Marzipan Hier kommen Genießer ... - Chiemsee

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„O’zapft is’“ - Bier aus alteingesessenen Brauereien „Stärkebringer und Sorgenzwinger“ nannte man das Bier Anfang des 19. Jahrhunderts in Wasserburg, das malerisch in der Innschleife liegt. Dort stellten zu dieser Zeit sage und schreibe 15 Brauereien den Gerstensaft her – bei wohlgemerkt 2500 Einwohnern. Nach dem Ende der Innschifffahrt und des Salzhandels gerieten die Wasserburger in eine Depression. Das Bier stärkte und half, die „Sorgen zu bezwingen“ – so wird ein Chronist zitiert. In Wasserburg gibt es heute keine Brauerei mehr. Die kühlen Bierkatakomben, die einst als Bierlager dienten, stehen im Rahmen von Führungen für Besichtigungen offen. In der Region sind bis zum heutigen Tag sieben Brauereien aktiv. Die Gastwirte der Region schenken mehrheitlich Bier von Auerbräu, der Schlossbrauerei Maxlrain, dem Flötzinger Bräu und weiteren kleinen Brauereien aus. Die Fraueninsel im Chiemsee hat sogar ihre eigene Inselbrauerei. Sehr beliebt sind die Brauereiführungen und Bierverkostungen, etwa im Rahmen einer geschichtlichen Stadtführung durch das mittelalterliche Wasserburg. Alles geheim: Marzipan aus dem Kloster Frauenwörth Die Benediktinerinnen des Klosters Frauenwörth auf der Fraueninsel begannen bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit der Marzipanherstellung. An der aufwendigen Herstellung per Hand hat sich bis heute nichts geändert. Das sonst üblicherweise verwendete Rosenwasser ersetzen die Nonnen dabei durch einen Schuss Chiemseer Likör, die zusätzlich verwendeten Kräuter unterliegen strengster Geheimhaltung. Die mehreren tausend Marzipanstücke, die im Jahr hergestellt werden, enthalten keinerlei Konservierungsstoffe und sollten kühl gelagert werden. Obwohl das „süße Gold“, wie es die Klosterfrauen nennen, vor allem in der Weihnachtszeit beliebt ist, handelt es sich beim Marzipan aus Frauenwörth um eine Ganzjahresköstlichkeit. So gibt es unter anderem Nikoläuse, Sterne und Osterhasen, aber auch Marzipan in Form eines Fischers, der Fraueninsel oder des Pelikans, der auf dem Klosteraltar steht. Beliebt als Mitbringsel ist auch der Chiemseer Kräuterlikör, den eine Brennerei der Region nach alten, geheimen Rezepturen der Klosterschwestern in vier Geschmacksrichtungen brennt.
Käse aus Hofläden und auf den Almen Hübsche Kühe auf der Alm und im Tal, soweit das Auge reicht: Nicht ohne Grund gibt es in der Region Chiemsee-Alpenland neuerdings eine Schönheitskonkurrenz unter Almkühen. „Ronja“ heißt die aktuelle „Miss Kampenwand“, und ihre Heimat ist eine Alm am Fuß der Kampenwand. Ihre Milch und die der vielen anderen Kühe verarbeiten die Bauern zu gesundem Käse. Hofkäsereien und Hofläden bieten ein breites Angebot an Käsesorten. Bockshornkleekäse, Chilikäse und Grainbacher Spezialkäse heißen drei der neun Sorten des Lochnerhofs auf dem Samerberg, dem Wanderparadies im Herzen der Region Chiemsee-Alpenland. Schafs-, Ziegen- und Kuhmilchkäse stellt der Anderlbauer in Frasdorf her. In seinem Hofladen bietet er Dutzende von Sorten an, für die er ausschließlich Milch aus regionalem Bio-Anbau verwendet. Bergwanderer können auf den Almen viele Spezialitäten wie eingelegten Knoblauchkäse oder würzigen Bergkäse genießen. Obst aus Streuobstwiesen – „Bayerisches Meran“ In Bad Feilnbach stehen mehr als 50.000 Obstbäume. Daher trägt der Kurort am Fuß des Wendelsteins auch den Beinamen „Bayerisches Meran“. Im Frühjahr erfreut sich das Auge an Milliarden von schönen Blüten, zur Erntezeit im Oktober freut sich der Genießer über die Köstlichkeiten rund um die Frucht. Dann locken die kulinarischen Apfelwochen die Gäste in die Region. Apfelbrot, Apfelkaramelcreme, aromatischer Apfelschnaps oder Apfelwein stehen auf der Speisekarte der Gasthöfe in Bad Feilnbach. Alljährlich im Oktober findet hier der größte Apfelmarkt Bayerns statt, der bis zu 30.000 Besucher anlockt. Bedingt durch die bäuerlichen Wurzeln spielt das heimische Obst in allen Teilen der Region eine wichtige Rolle. Mit der Geschichte der Obstkultur befasst sich die Wanderung entlang des „Obst- und Kulturwegs“ auf der Ratzinger Höhe nahe Prien. Er liefert Informationen zur ökologischen Bedeutung der Streuobstwiesen sowie rund um traditionelle Obstsorten. Frische Kirschen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen, sowie die daraus gewonnenen Säfte und Obstbrände gibt es in zahlreichen Hofläden und im Straßenverkauf.
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