Das NürnbergMesse+Congress Magazin - Suesswarenversand.de

MARKT UND MESSEN
Gut modernisiert ist halb verkauft
Energiepass
für Gebäude
Während Käufer von Elektrogeräten zwischen
Energiefresser oder Energiesparer
wählen können, klärt sich bei Immobilien
erst mit der Jahresabrechnung die Frage:
Hit oder Niete? Das soll nun ein Gebäude-
Energiepass ändern.
Wer in Zukunft ein Haus kauft oder eine
Wohnung mietet, wird – wie bei einem Kühlschrank
– auf einen Blick erkennen können,
ob er es mit einem Energiesparhaus oder
einem renovierungsbedürftigen Energieverschwender
zu tun hat. Ab Januar 2006 muss
jeder Eigentümer bei Vermietung oder Verkauf
einen Gebäude-Energiepass vorlegen.
Dieser Ausweis enthält Angaben über
die Energie-Effizienz und hilft dem Käufer,
die Höhe der zukünftigen Energie- beziehungsweise
Nebenkosten einzuschätzen.
Hintergrund der Gesetzesänderung ist die
europäische Richtlinie über die Gesamt-
Energie-Effizienz von Gebäuden. Der Energiepass
wird international als zentrales
Instrument gesehen, um den Ausstoß von
schädlichem CO2 zu mindern und gleichzeitig
der Bauwirtschaft und dem Elektrohandwerk
konjunkturelle Impulse zu geben.
„Die EU-Richtlinie schreibt einen Energieausweis
für sämtliche Gebäude
vor, also auch für
Nichtwohngebäude. Bei Bürogebäuden
sowie Schulen
und Hallen soll neben Bilanzierung
der Energie-Effizienz
der Gebäudehülle,
der Heiztechnik und Warmwasserbereitung
auch der
Energiebedarf für die Beleuchtung
und Klimatisierung
ermittelt werden und
in die Gesamt-Energie-Effizienz
einfließen“, erklärt
Hans Wiedemann, Technischer
Berater vom Landesinnungsverband
für das Bayerische
Elektrohandwerk.
ELTEC Nürnberg 2005
27. Fachmesse für Gebäude- und
Lichttechnik, Schaltgeräte und
Industriesteuerungen
15.6. – 17.6.2005
Messezentrum Nürnberg
Veranstalter: NürnbergMesse GmbH
Kontakt: Tanja Schöniger
Tel. +49 (0) 9 11.86 06-86 60
Bisher herrscht allerdings noch keine
Einigkeit darüber, wie der bundesweit einheitliche
Ausweis aussehen soll, welche
Kosten entstehen, welche Konsequenzen es
haben wird, wenn Verkäufer keinen Nachweis
vorlegen können. Es ist noch nicht einmal
festgelegt, wer die Pässe ausstellen darf.
Vor einer endgültigen Klärung muss die
Energieeinspar-Verordnung (EnEV) geändert
werden. Fachleute hoffen darauf, dass der
Bundesrat noch vor der Sommerpause darüber
entscheidet.
I Energiepass
im Testlauf
Ein von der Deutschen Energie-Agentur,
Berlin, (dena) entwickelter Energiepass-
Prototyp wurde ein Jahr lang in einem bundesweiten
Feldversuch in enger Abstimmung
mit den zuständigen Bundesministerien getestet.
In diesem Probelauf erreichte der freiwillige
Gebäudepass eine hohe Akzeptanz:
4.100 Exemplare wurden ausgestellt.
Der Pass gibt nachweislich Impulse für
Modernisierungsmaßnahmen: 70 Prozent
der befragten Eigentümer wollen die empfohlenen
Modernisierungsmaßnahmen ganz
oder teilweise umsetzen und bei 30 Prozent
ist der Energiepass direkter Auslöser für
Instandsetzungen.
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gerhard hoffmann
messe- und
ausstellungsbau gmbh
14
Messe+Co 2 · 2005