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17COMPRESSION BULLETIN

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COMPRESSION <strong>BULLETIN</strong> 17<br />

Guex J.J.<br />

Erfahrungen von Ärzten und Patienten mit MKS mit einem<br />

Anpressdruck zwischen 20-36 mmHg in Frankreich<br />

(Experiences by doctors and patients of MCS 20-36 mmHg in France)<br />

EINLEITUNG<br />

In Frankreich entsprechen MKS der Klasse 3 einem Anpressdruck<br />

zwischen 20 und 36 mmHg. In diesem<br />

Druckbereich werden Kompressionsstrümpfe und Kompressionsverbände<br />

mit unterschiedlichen technischen Eigenschaften<br />

für ähnliche Indikationen verordnet. Der Arzt<br />

trägt die Verantwortung für die Wahl von Kompressionsklasse,<br />

Marke und Typ. Stehen ihm alle Daten zur Verfügung,<br />

um die richtige Wahl zu treffen? Sind die Empfehlungen<br />

der Berufsverbände und Institute relevant und<br />

werden diese Empfehlungen befolgt? Medizinische<br />

Kompressionsstrümpfe mit einem Anpressdruck zwischen<br />

20 und 36 mmHg werden bei chronischen Erkrankungen<br />

der Vene (chronische Veneninsuffizienz und andere<br />

ernste Erkrankungen) verordnet. Jährlich werden 180.000<br />

Paar Kompressionsstrümpfe mit einem Anpressdruck zwischen<br />

20 und 36 mmHg verkauft. Entspricht diese Zahl<br />

der Anzahl der Patienten in Frankreich, die unter einer<br />

chronischen Veneninsuffizienz leiden? Gibt es noch andere<br />

verfügbare Produkte, die den Erwartungen der verordnenden<br />

Ärzte und der Patienten entsprechen?<br />

METHODEN<br />

Die Umfrage wurde 2007 unter 71 Phlebologen und<br />

188 Patienten, die unter einer Erkrankung der Venen<br />

litten, durchgeführt. Die Ärzte füllten einen Fragebogen<br />

über ihre Verordnungsaktivitäten aus. Anschliessend wurden<br />

188 Patienten befragt, um ihre Meinung zu der Verordnung<br />

und der Wirksamkeit des Produkts zu erfahren.<br />

Diese Umfrage sollte das Verhalten der Ärzte und die von<br />

ihnen gewählte Therapie besser verständlich machen<br />

und gleichzeitig die Wirksamkeit der Behandlung anhand<br />

der Akzeptanz der Patienten beurteilen.<br />

ÄRZTEUMFRAGE<br />

A/ Ergebnisse<br />

1/ Alle befragten Ärzte verordnen medizinische Kompressionsstrümpfe<br />

mit einem Anpressdruck zwischen 20<br />

und 36 mmHg. Durchschnittlich werden etwa 10 Paar<br />

Kompressionsstrümpfe pro Monat verordnet (zwischen<br />

1 und 40 Paar pro Monat).<br />

Robert Stemmer Library on Compression Therapy<br />

Published under the auspices of the IUP since 2001<br />

www.sigvaris.com<br />

LIFE FOR LEGS<br />

2/ Die meisten MKS mit einem Anpressdruck zwischen<br />

20 und 36 mmHg werden von Frauen getragen (62 % der<br />

befragten Ärzte). Diese weibliche Dominanz ist angesichts<br />

der Tatsache, dass Venenerkrankungen bei Frauen<br />

wesentlich häufiger auftreten, nicht verwunderlich.<br />

3/ MKS mit einem Anpressdruck zwischen 20 und 36 mmHg<br />

werden ergänzend zu folgenden Therapien eingesetzt:<br />

– Verbände in der Nachsorgebehandlung z.B. nach<br />

chirurgischen Eingriffen<br />

– MKS mit einem Anpressdruck zwischen 15-20 mmHg<br />

nach endovenöser Behandlung und Sklerotherapie<br />

4/ Ödeme:<br />

Bei der Behandlung von Ödemen verordnen die Ärzte<br />

im fortgeschrittenen Stadium Kompressionsverbände,<br />

Kompressionsstrümpfe kommen nach einem Rückgang<br />

des Ödems oder bei anderen ernsten Komplikationen<br />

zum Einsatz.<br />

5/ Postthrombotisches Syndrom<br />

Bei dieser chronischen Erkrankung kommen in 80 % der<br />

Fälle MKS mit einem Anpressdruck zwischen 20 und<br />

36 mmHg zum Einsatz. Wir wissen, dass diese Art von<br />

Kompressionsstrümpfen bei einer Anwendung unmittelbar<br />

nach einer Thrombose das Risiko verringert, dass<br />

der Patient eine tiefe Venen-insuffizienz entwickelt.<br />

6/ Hautveränderungen und Geschwüre<br />

MKS mit einem Anpressdruck zwischen 20 und 36<br />

mmHg eignen sich für die Therapie von Hautveränderungen<br />

und Geschwüren. Bei ernsthafteren Erkrankungen<br />

werden Kompressionsverbände gegenüber medizinischen<br />

Kompressionsstrümpfen bevorzugt.<br />

B/ Anmerkungen<br />

1/ Die Ärzte beziehen sich auf ihre Kenntnisse der physiopathologischen<br />

Grundlage und auf den internationalen<br />

Konsens (Vasa 2003, Anaes 2003)<br />

2/ Es existieren nur unzureichende Verweise auf neue<br />

Behandlungen wie z.B. Lasertherapie, Sklerotherapie,<br />

Radiofrequenztherapie<br />

3/ Alle Ärzte erklären den Patienten die Behandlungsziele,<br />

sie nehmen sich Zeit und setzen verschiedene Hilfs-

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