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Bea rastet nie mehr aus

Eigentlich hatte ich bei der Partnervermittlungsagentur ja nicht wirklich eine Frau gesucht. Ich sah es eher als Joke, den ich mal probieren wollen, hatte aber Bea kennengelernt, und bevor es ernsthaft begonnen hatte, war es schon wieder vorbei. Warum war ich so enttäuscht, als ob mich eine langjährige gute Freundin ver­lassen hätte, obwohl mir selbst noch nicht mal wirklich klar war, ob ich Bea überhaupt lieben würde. Es tat mir weh, äußerst weh, all das mit ihr Verbunde­ne plötzlich zu verlieren. Ob ich sie liebte oder nicht, eine müßige Frage eigent­lich, sie war zum Quell meiner täglichen Lebensfreude geworden. Ihre neckischen E-Mails, waren kein nettes Aperçu. Ich wartete gespannt darauf, und freute mich sie zu beantworten. Gedanken an sie waren immer mit wohlig freudigen Emp­findungen verbunden. Das alles gab es auf einmal nicht mehr, sollte nicht mehr als ein kurzer Traum gewesen sein. Ende Juni erhielt ich eine Ansichtskarte aus Belém in Portugal: „Hallo Chris, ich mache hier Urlaub. Alles total spannend, erlebe es zum ersten mal. Ich hoffe du bist nicht mehr so frech. Deine Bea“. Was hatte das denn zu bedeuten? 'Meine Bea' schickt mir nach fast einem Jahr Funkstille eine Urlaubskarte aus Portugal mit einer lustigen Bemerkung. Mit wem machte sie denn Urlaub? Al­lein doch wohl kaum. Hatte sie jetzt jemanden ohne 'verlogenen Männermist' gefunden? Ihre Tochter, mit der sie zusammen in Urlaub war, habe ihr vorgeschlagen, mir doch eine Karte zu schicken, weil sie doch immer noch von mir träume. Wie bitte? Bea von mir träume? „Bea, ich glaube du willst mich auf den Arm nehmen.“ meinte ich zu ihr. „Nein, nein, Chris, das ist schon so. Vergessen habe ich dich nicht.“ erklärte sie. „Kannst du dir vorstellen, dass ich mich nicht getraut habe.“ Das konnte ich nicht. Sie erklärte mir, ihre Ansicht sei gewesen, dass ich sie für völlig übergeschnappt hielte, was auch zuträfe, und ich mit ei­ner so Durchgedrehten sicher nichts hätte zu tun haben wollen. Der Gedanke habe ihr sehr weh getan, und da habe sie lieber von unseren wenigen schönen Tagen und Erlebnissen geträumt.

Eigentlich hatte ich bei der Partnervermittlungsagentur ja nicht wirklich eine Frau gesucht. Ich sah es eher als Joke, den ich mal probieren wollen, hatte aber Bea kennengelernt, und bevor es ernsthaft begonnen hatte, war es schon wieder vorbei. Warum war ich so enttäuscht, als ob mich eine langjährige gute Freundin ver­lassen hätte, obwohl mir selbst noch nicht mal wirklich klar war, ob ich Bea überhaupt lieben würde. Es tat mir weh, äußerst weh, all das mit ihr Verbunde­ne plötzlich zu verlieren. Ob ich sie liebte oder nicht, eine müßige Frage eigent­lich, sie war zum Quell meiner täglichen Lebensfreude geworden. Ihre neckischen E-Mails, waren kein nettes Aperçu. Ich wartete gespannt darauf, und freute mich sie zu beantworten. Gedanken an sie waren immer mit wohlig freudigen Emp­findungen verbunden. Das alles gab es auf einmal nicht mehr, sollte nicht mehr als ein kurzer Traum gewesen sein. Ende Juni erhielt ich eine Ansichtskarte aus Belém in Portugal: „Hallo Chris, ich mache hier Urlaub. Alles total spannend, erlebe es zum ersten mal. Ich hoffe du bist nicht mehr so frech. Deine Bea“. Was hatte das denn zu bedeuten? 'Meine Bea' schickt mir nach fast einem Jahr Funkstille eine Urlaubskarte aus Portugal mit einer lustigen Bemerkung. Mit wem machte sie denn Urlaub? Al­lein doch wohl kaum. Hatte sie jetzt jemanden ohne 'verlogenen Männermist' gefunden? Ihre Tochter, mit der sie zusammen in Urlaub war, habe ihr vorgeschlagen, mir doch eine Karte zu schicken, weil sie doch immer noch von mir träume. Wie bitte? Bea von mir träume? „Bea, ich glaube du willst mich auf den Arm nehmen.“ meinte ich zu ihr. „Nein, nein, Chris, das ist schon so. Vergessen habe ich dich nicht.“ erklärte sie. „Kannst du dir vorstellen, dass ich mich nicht getraut habe.“ Das konnte ich nicht. Sie erklärte mir, ihre Ansicht sei gewesen, dass ich sie für völlig übergeschnappt hielte, was auch zuträfe, und ich mit ei­ner so Durchgedrehten sicher nichts hätte zu tun haben wollen. Der Gedanke habe ihr sehr weh getan, und da habe sie lieber von unseren wenigen schönen Tagen und Erlebnissen geträumt.

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mal Zweifel bekommen, ob das so richtig und sinnvoll war, und ob ihre vorschnelle<br />

Einschätzung nicht doch Schwächen hatte. Auf eine entsprechende<br />

Mail von dir habe ich gewartet, bis Weihnachten jeden Tag. Aber du schienst<br />

für mich bei der während unseres Treffens geäußerten Ansicht geblieben zu<br />

sein. Es hat mich schrecklich traurig gemacht. Andererseits habe ich gedacht,<br />

wenn sie so verbohrt ist, war es vielleicht besser so. Wenn ich mir vorstelle,<br />

was wir uns hätten ersparen können, wenn ich dir nur einen Satz geschrieben<br />

hätte. Aber ich habe <strong>aus</strong> dem, was ich mir vorstellte meine Schlüsse gezogen,<br />

dabei so völlig falsch gelegen, und mir selbst und dir so viel geschadet. Aber<br />

du lagst ja auch völlig daneben mit deiner Ansicht, mir nicht <strong>mehr</strong> schreiben zu<br />

können. Wenn du gewusst hättest, wie sehnsüchtig ich jeden Tag auf eine Mail<br />

von dir gewartet habe.“ erklärte ich zu unserer absolut dummen Selbstfolterung.<br />

Verliebt<br />

<strong>Bea</strong> schaute mich lange leicht lächelnd mit verträumtem Blick an, dann erklärte<br />

sie: „Weist du was, Chris, ich glaube, wir waren schon vorher richtig verliebt<br />

ineinander, ohne es vor uns selbst wahrhaben zu wollen. Ist das jetzt ganz<br />

anders für dich?“ „Im Gegenteil,“ antwortete ich, „es gibt für mich überhaupt<br />

kein Problem, es mir voll einzugestehen, obwohl ich erst gerade wieder zum<br />

ersten mal von dir gehört habe. Als ich nichts <strong>mehr</strong> hörte von dir, keine Mails<br />

<strong>mehr</strong> bekam, und dir keine schreiben konnte, wurde mir erst klar, was du mir<br />

bedeutet hattest, und das mit Partnervermittlungs-Dates überhaupt nichts zu<br />

tun hatte. Du hast dich emotional ganz tief bei mir eingegraben. Auf deine<br />

Karte nicht zu reagieren, oder zu denken 'Was will die denn auf einmal von<br />

mir?' wäre mir gar nicht möglich gewesen. Hattest du das auch erwartet?“ „Ich<br />

weiß nicht richtig, vielleicht habe ich es mir im Unterbewusstsein gewünscht,<br />

aber fest damit gerechnet, oder erwartet habe ich es nicht.“ antwortete sie,<br />

und fuhr fort, „Küsst du mich nochmal, Chris, es war so schön, und ich habe<br />

große Lust darauf.“ und schaute mich dabei sehnsüchtig leicht lächelnd an. Als<br />

ich sagte, ich könne sie immer küssen, sprang sie auf meinen Schoß, und saß<br />

breitbeinig vor mir. Wir küssten uns sehr lange und drückten unsere<br />

Oberkörper aneinander. <strong>Bea</strong>s Atem wurde tiefer, ihre Hände lagen auf meinen<br />

Schultern als sie mich tief anschaute und meinte: „Auffressen könnte ich dich<br />

schon, aber es bleibt heute besser wie versprochen, oder?“ „<strong>Bea</strong>, du kannst<br />

manchmal naiv ganz schwere Fragen stellen. Meinst du denn, ich würde mich<br />

nicht gerne von dir auffressen lassen, obwohl ich nur vermute, was genau du<br />

dir darunter vorstellst. Ob wir's nicht tun sollen, weil du es mir versprochen<br />

hast, warum soll ich das denn entscheiden können?“ fragte ich zurück. „Na,<br />

weil du ja einer von zwei Teilnehmern der auf Gegenseitigkeit beruhenden<br />

Veranstaltung bist, hätte ich schon gerne deine Meinung vorher dazu<br />

eingeholt.“ antwortete sie. „Wenn du so weiter redest, fress' ich dich gleich hier<br />

auf, ohne vorher deine Meinung einzuholen.“ reagierte ich. „Nein, im Ernst,<br />

Chris, ich würde sehr, sehr gern mit dir zusammen sein, aber ich frage mich<br />

auch, ob das nicht ein wenig überstürzt ist. Weil es vor einigen Stunden für<br />

mich noch völlig unvorstellbar war, dass es sich so entwickeln könnte, habe ich<br />

<strong>Bea</strong> <strong>rastet</strong> <strong>nie</strong> <strong>mehr</strong> <strong>aus</strong>- Seite 16 von 29

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