Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2012-07
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de
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54 Gerilltes<br />
THE TEMPER TRAP<br />
THE TEMPER TRAP<br />
(PIAS/Infectious/Rough Trade)<br />
Eigentlich kommen die Jungs von The<br />
Temper Trap aus Australien, doch ihr<br />
Sound könnte kaum britischer klingen.<br />
Die klangliche Verwandtschaft zu Coldplay<br />
oder U2 tritt auf ihrem zweiten<br />
Album jedoch ein wenig in den Hintergrund<br />
und macht Platz für New Wave<br />
und Postpunk. ”London’s Burning” erinnert<br />
etwa an Hard-Fi, mit ”Trembling<br />
Hands” oder ”Rabbit Hole” gelingen<br />
dem Quintett verträumte Gitarrenpop-<br />
Hymnen. Trotz einiger toller Melodien<br />
ist ihre zweite Platte sicherlich etwas<br />
zu glattpoliert, ihren Blick richten die<br />
Jungs offensichtlich in Richtung Stadion.<br />
Mit feinen Hits wie ”Miracle” würden<br />
The Temper Trap dort aber sicher<br />
auch eine passable Figur machen.<br />
<br />
BOBBY WOMACK<br />
THE BRAVEST MAN IN THE<br />
UNIVERSE<br />
(XL/Beggars/Indigo)<br />
History repeating: Vor zwei Jahren<br />
feierte HipHop-Vordenker Gil Scott-<br />
Heron sein großes Comeback mit<br />
einer sensationellen Platte. <strong>2012</strong><br />
ist Altmeister Bobby Womack an<br />
der Reihe, unterstützt wird er vom<br />
umtriebigen Blur- und Gorillaz-Boss<br />
Damon Albarn. Gemeinsam mit ihm<br />
nahm Womack ”The Bravest Man<br />
In The Universe” auf, eine herrlich<br />
weitsichtige Platte, die Retro-<br />
Soul und moderne Electronica auf<br />
kunstvolle Weise verbindet. Ähnlich<br />
wie dem mittlerweile verstorbenen<br />
Scott-Heron gelingt Womack der<br />
Brückenschlag zwischen den Jahrzehnten,<br />
ohne dabei verkrampft zu<br />
klingen. Versinnbildlicht wird diese<br />
Zeitlosigkeit besonders im tollen Duett<br />
mit Pop-Schönheit Lana Del Rey.<br />
Well done, Bobby! (kh)<br />
<br />
MARKUS MEHR<br />
ON<br />
(Hidden Shoal Recordings)<br />
Macht man ja nur ungern, fremde Rezensionen<br />
zu zitieren, aber der Satz ist<br />
doch zu schön: “In this blissful wanderlust<br />
Mehr succeeds in creating the<br />
most powerful ambient-drone tracks<br />
this year”, schrieb ein Kollege über das<br />
vorhergehende Album des <strong>Augsburg</strong>er<br />
Soundbastlers Markus Mehr. “On”<br />
hat wieder viel mit (Klang-)Wanderlust<br />
zu tun, selbst wenn der Weg hin und<br />
wieder durch die Hölle führt. Auf jeden<br />
Fall steckt hinter dem Werk einiges an<br />
Fantasie und handwerklichem Können,<br />
in dem nicht zuletzt Markus’ langjährige<br />
musikalische Erfahrung ihren Widerhall<br />
findet. Man geht definitiv anders raus<br />
aus dem Album als man reinkam, dank<br />
dem versöhnlichen “Tunnels” am Ende<br />
sogar eher als Schmetterling denn als<br />
Raupe. Chapeau! (flo)<br />
<br />
MAXIMO PARK<br />
THE NATIONAL HEALTH<br />
(Universal)<br />
Irgendwie hatte ich die nicht mehr auf<br />
der Rechnung, schon gar nicht nach<br />
ihrer Live-Performance vor kurzem<br />
bei TV Total, die ziemlich in die Hose<br />
ging. Nach den ersten beiden phantastischen<br />
Alben ”A Certain Trigger”<br />
und ”Our Earthly Pleasures” folgte mit<br />
”Quicken The Heart” ein eher uninspiriertes<br />
Werk. Aber spätestens mit ”The<br />
National Health” zaubern die Jungs aus<br />
Newcastle um ihren charismatischen<br />
Frontmann Paul Smith wieder und ziehen<br />
einen astreinen Indie-Song nach<br />
dem anderen aus dem Zylinder. Klar,<br />
das Rad wurde hier nicht neu erfunden,<br />
aber who cares, wenn dabei Songs herauskommen,<br />
die Spaß machen und stellenweise<br />
unter die Haut gehen! Bestes<br />
Gitarrenalbum seit Wochen! (ws)<br />
<br />
ALBUM DES MONATS<br />
lle warten auf das erste Album von Cro und hier ist es endlich. Um<br />
A es schon vorwegzunehmen: Mir gefällt das Teil. Der Junge mit der<br />
Pandamaske hat mit seinem geilen Hit „Easy“ alle auf den Plan gebracht.<br />
„Raop“ macht genau so weiter, easy HipHop mit sehr starkem Pop-Appeal.<br />
Bei mir läuft das Album in Dauerrotation und es könnte in der Tat der Soundtrack<br />
für diesen Sommer werden. Cro, der eigentlich Carlo heißt, hat 13<br />
Songs aufgenommen, die runtergehen wie Butter. Und er hat sogar etwas<br />
zu sagen, verbreitet eine wirklich positive Grundstimmung mit seinen Texten,<br />
wie z.B. bei „Wir waren hier“, und im Vergleich zu vielen anderen kann<br />
er wirklich Songs schreiben. Klasse Teil! (cs)<br />
<br />
LIEBLINGS-CDS<br />
TIPP<br />
DER<br />
REDAKTION<br />
CRO<br />
RAOP<br />
(Chimperator/Groove Attack)<br />
MAXIMO PARK – ”The National Health” (ws)<br />
JAPANDROIDS - „Celebration Rock“ (ws)<br />
SUPERPUNK – ”A Young Person’s Guide...” (flo)