02.12.2013 Aufrufe

Neue Szene Augsburg 2010-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

t a g & n a c h t<br />

19<br />

Kanu Schwaben <strong>Augsburg</strong><br />

BIG IN HOLLAND<br />

Die Junioren der Kanu Schwaben<br />

<strong>Augsburg</strong> haben bei der<br />

Weltmeisterschaft im Vierer-Raft<br />

im holländischen Zoetermeer<br />

mächtig abgeräumt. Martina<br />

Rolle, Hanna Ressel, Caroline<br />

Schlumprecht und Yvonne Böwing<br />

bei den Damen sowie die Herren Leo Anzinger, Gabriel und Merlin<br />

Holzapfel und Ludwig Wöhrl holten viermal Gold und ebenso oft Silber für<br />

Deutschland und wurden so Sieger des Medaillenspiegels. Zur Goldmedaille<br />

in der Gesamtwertung fehlten lächerliche zehn Punkte.<br />

Wir gratulieren!<br />

gögginger brückendeckung<br />

schnappschuss des monats<br />

DIE KOLUMNE VON UND MIT FLORIAN KAPFER<br />

Um es kurz zu machen, liebe Leser:<br />

Ja, ich habe eine neue Wohnung.<br />

Nein, sie hat keinen Balkon. Ist aber<br />

trotzdem sehr, sehr schön.<br />

Es ist wirklich rührend, wie oft ich<br />

auf die Wohnungssuchekolumne<br />

vom Mai angesprochen werde und<br />

da kann man diese Zeilen ruhig mal<br />

nutzen, sich bei seinen treuen Rezipienten<br />

zu bedanken. Danke!<br />

So, jetzt aber zurück zum Tagesgeschäft.<br />

Obwohl, so ganz aktuell ist<br />

das Thema ja nicht mehr, allerdings<br />

wird es mit Erscheinen dieses Heftes<br />

erst so richtig spannend. Erraten,<br />

das leidige Thema Rauchen.<br />

Nach so einem Volksentscheid hat man freilich nur mehr wenig Argumente,<br />

doch sei hier noch ein Gedanke erwähnt, den der Kabarettist (und<br />

Kardiologe!) Georg Ringsgwandl im Bayerischen Rundfunk äußerte: “In<br />

den Eckkneipen treffen sich ja oft die vom Schicksal gebeutelten und<br />

einsamen Existenzen. Als mitten im Leben stehender und gesunder Mensch<br />

ist es sehr einfach, das zu verdammen, doch macht man diesen Leuten das<br />

Leben dadurch noch ein wenig härter, zeigt ihnen noch mal, dass sie nicht<br />

zu den Gewinnern gehören und sagt ganz deutlich: Geht sonst irgendwohin<br />

oder bleibt daheim.” Damit hat er meiner Meinung nach Recht und<br />

dass dieses Signal ausgerechnet von den Parteien ÖDP, SPD und Grüne<br />

ausgeht, lässt tief blicken - und was man da sieht, gereicht jedem Profilneurotiker<br />

zu höchsten Ehren.<br />

Damit wollen wir’s aber auch bewenden lassen für heute und harren weiteren<br />

fröhlichen Volksbegehren der obenerwähnten Nichtregierungsorganisationen<br />

gegen Atomkraft, Finanzspekulantentum, Walfang,<br />

Laubsauger und Pickel am Arsch.<br />

Arsch ist übrigens ein gutes Stichwort. Natürlich nur, um direktemang auf<br />

den Götz von Berlichingen überzuleiten, der seinerzeit (zumindest bei<br />

Goethe) einem Hauptmann die unschöne Betätigung ans Herz legte, die<br />

zum vielleicht beliebtesten deutschen Fluch wurde. Und vom tapferen<br />

Götz ist es natürlich ein leichter Schwenk zu dessen zeitweiliger Gefängnisstätte<br />

in der Ludwigstraße zu <strong>Augsburg</strong>.<br />

Wenn Sie das nächste Mal dort vorbeikommen, werfen Sie bitte einen<br />

Blick in das Erdgeschossfenster des angrenzenden Hauses. Hier sehen Sie<br />

das zweifellos schönste Büro der Stadt. Die Schreibtische sind über und<br />

über bedeckt mit Unterlagen und Blättern, die sich zu riesigen Stapeln<br />

türmen - schon der leichteste Windhauch würde das hier vermutete Lebenswerk<br />

zerstören, weshalb die Fenster wohl auch stets verschlossen<br />

bleiben und das Ganze immer einen etwas verstaubten Eindruck macht.<br />

Ich weiß nicht, wer in diesem Büro was macht, aber manchmal stelle ich<br />

mir vor, wie Götzens Geist des nächtens sinnierend durch die Räume<br />

schweift, während draußen die rauchenden Partygäste der umliegenden<br />

Gaststätten die Anwohner um den Schlaf bringen. Und er zitiert den berühmten<br />

Satz am Ende seines Dramas, den er im Stück selbst nicht mehr zu<br />

hören bekommt: “Die Welt ist ein Gefängnis.” Und das alte Camel-Plakat<br />

in der Ecke antwortet ihm: “Der Weg hat sich gelohnt.” Und seine eiserne<br />

Hand schimmert sanft im zarten Licht der Riedingerlampen…

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!