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Neue Szene Augsburg 2010-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de

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g e r i l l t e s<br />

61<br />

STELLA<br />

FUKUI (SNOWHITE)<br />

Stella sind zurück<br />

- und doch<br />

weit entfernt von<br />

dem, was sie vor<br />

sechs Jahren<br />

waren. Bei ihrem<br />

letzten Album ”Better Days<br />

Sound Great” zeigten sich die<br />

Hamburger noch als klassische<br />

Band, oft angesiedelt in der<br />

Nachfolge der Hamburger Schule.<br />

Die Songs enthielten zwar<br />

immer schon elektronische Einflüsse,<br />

dennoch waren sie erkennbar<br />

mit Bandinstrumenten<br />

eingespielt und wirkten auch so.<br />

”Fukui” hingegen ist ein artifizielles<br />

Kunstwerk. Möglicherweise<br />

ein logischer Schritt nach<br />

vorne - nur konnte diesen so niemand<br />

erwarten. Nicht nur die fast<br />

ausnahmslos japanischen Texte<br />

Elena Langes schaffen eine<br />

künstliche Entfremdung und<br />

Distanz. Kurz mag man an D.A.F.<br />

und die <strong>Neue</strong> Deutsche Welle<br />

denken, doch dafür ist das Album<br />

zu formalistisch und komplex<br />

- in seiner ganzen Länge ein<br />

spannendes Rätsel. Nur eins ist<br />

klar: ”Fukui” ist eine Stadt an der<br />

Westküste Japans. (sr)<br />

www.myspace.com/stellaband09<br />

★★★★★✩<br />

NILS KOPPRUCH<br />

CARUSO (GRAND HOTEL<br />

VAN CLEEF/INDIGO)<br />

Schon wieder<br />

drei Jahre her,<br />

dass Nils Koppruch<br />

seit dem<br />

Ende der Band<br />

Fink sein erstes<br />

Soloalbum veröffentlicht hat.<br />

”Den Teufel tun” hieß das Ding<br />

und bewies wieder mal eindrücklich,<br />

dass Meister Koppruch einer<br />

der begnadetsten<br />

musikalischen Geschichtenerzähler<br />

diesseits des Mississippis<br />

ist. Das Nachfolgewerk ”Caruso”<br />

lässt ebenso keine Wünsche offen,<br />

auch wenn es nicht ganz die<br />

Klasse des Vorgängers erreicht.<br />

Nichtsdestotrotz sind einige<br />

Songperlen darauf zu finden und<br />

die erste Single ”Kirschen<br />

(Wenn der Sommer kommt)”<br />

ginge sogar als Jahreszeitenhit<br />

durch, wenn so Kinderkram in<br />

unserem seriösen Magazin nicht<br />

vollkommen verpönt wäre. Nils<br />

Koppruch kommt mit dem neuen<br />

Stern am deutschen Singer/<br />

Songwriter-Himmel, Gisbert zu<br />

Knyphausen, im November ins<br />

Ostwerk und das ist nun wirklich<br />

ein Gipfeltreffen der ganz<br />

besonderen Art. Aber Vorsicht:<br />

”Caruso hätt sich aufgehängt”!<br />

(flo) www.nilskoppruch.de<br />

★★★★★✩<br />

RPA & THE UNITED<br />

NATIONS OF SOUND<br />

UNITED NATIONS OF<br />

SOUND (EMI)<br />

Irgendwie meint<br />

Richard Paul<br />

Ashcroft wohl, er<br />

ist der Größte,<br />

aber so muss ein<br />

Popstar seines<br />

Kalibers auch denken. In England<br />

lieben ihn seine Fans (inklusive<br />

Chris Martin) dafür.<br />

Nachdem sich seine Band The<br />

Verve zum x-ten Mal getrennt<br />

hat, legt er wieder ein Soloalbum<br />

vor, eingespielt mit seiner neuen<br />

Band, den United Nations Of<br />

Sound. Aufgenommen wurde<br />

das Teil in den Staaten und England.<br />

Das Album ist natürlich ein<br />

„englisches“, wenngleich der<br />

erdige, amerikanische Einfluss<br />

immer wieder zu hören ist. Gleich<br />

der erste Song „Are You Ready“<br />

geht genau so los, wie man sich<br />

einen klasse Song von Richard<br />

wünscht. Hier stimmt einfach alles,<br />

Songwriting, Produktion und<br />

natürlich der Gesang von Mr<br />

Ashcroft himself. Leider aber<br />

bleibt der erste Eindruck nicht<br />

erhalten, denn das Album wird<br />

von Track zu Track immer flacher<br />

und gleichförmiger. Zwischendurch<br />

blitzt dann mal wieder ein<br />

toller Song auf, wie z.B. „Royal<br />

Highness“. Der Ashcroft-Fan<br />

aber wird das Teil lieben. (cs)<br />

www.richardashcroft.co.uk<br />

★★★★✩✩<br />

DEVO<br />

SOMETHING FOR<br />

EVERYBODY (WARNER)<br />

Das überflüssigste<br />

Album des<br />

Jahres? Mit Sicherheit<br />

das Unerwartetste!<br />

Vor<br />

20 Jahren waren<br />

Devo vom Marketing endgültig<br />

gezähmt und damit für die Fans<br />

uninteressant. Jetzt wirbt die<br />

Band nach zwei Jahrzehnten<br />

Funkstille damit, dass ihr neues<br />

Album komplett mittels Marktforschung<br />

konzipiert wurde. Soviel<br />

zur satirischen Verpackung,<br />

doch was ist jetzt wirklich drin,<br />

Nerdstuff oder beliebiger Pop?<br />

Zumindest ”What We Do” ist<br />

kein leeres Versprechen, sondern<br />

tatsächlich ”Nothing New”, das<br />

ist Devo in Reinkultur. Und spätestens<br />

bei ”Human Rocket” ist<br />

wieder Pogo auf dem Campus!<br />

Zwar könnte das Ganze noch ein<br />

paar Grad schräger sein, aber im<br />

Vergleich zu den letzten Alben<br />

ist der Geist von Bob und Booji<br />

Boy wieder deutlich spürbar. (nc)<br />

www.clubdevo.com<br />

★★★★★✩

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