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Die Stufe 142

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www.schwaebische-albvereinsjugend.de Herbst 2009 Nr. <strong>142</strong><br />

GEBALLTE INFOS für Aktive und Interessierte<br />

Im Brennpunkt -<br />

Sitten und Werte<br />

JuGSNews -<br />

Sind unsere Wanderheime Energiefresser?<br />

Aktives Vereinsleben -<br />

Aufruf zum Weltrekordversuch<br />

Aktives Vereinsleben -<br />

Deutsch-ungarisches Zeltlager<br />

1


• • • • • • • • • • • • I N H A L T • • • • • • • • • • •<br />

EDITORIAL ...................................................................................... 3<br />

IM BRENNPUNKT<br />

Knigge-Report ................................................................................ 4<br />

Familie im Wandel der Zeitt...........................................................5<br />

Als ich 17 war ................................................................................. 6<br />

Soziale Verantwortung -<br />

ein Fremdwort in der Outdoor-Industrie?..................................12<br />

Aktuelle Seminare zum Thema "Sitten und Werte".................13<br />

Schwäbische Jugendherbergen ................................................. 14<br />

JUGS<br />

NEWS<br />

Aus dem (Sommer-)Alltag einer Bildungsreferentin............... 18<br />

Einladung zur Jugendvertreterversammlung........................... 19<br />

Vorstellung der Delegierten 2009/2010.................................... 20<br />

Ehrungen....................................................................................... 22<br />

Herzlichen Glückwunsch an die OG Sigmaringen................... 22<br />

Sind unsere Wanderheime Energiefresser?............................. 23<br />

Apfelsaftwochen der Schwäbischen Albvereinsjugend ......... 23<br />

Waffelverkauf zugunsten obdachloser Jugendlicher .............. 24<br />

AKTIVES VEREINSLEBEN<br />

Waffeln essen für einen guten Zweck ....................................... 25<br />

<strong>Die</strong> OG Bonlanden sagt Danke!................................................. 25<br />

Fuchsfarm-Festival:<br />

Viel Spaß zwischen Tradition und Moderne............................. 26<br />

Gemeinsam schaffen wir den Weltrekord.................................27<br />

Erfolgreicher Familientag des Oberen-Donau-Gaus............... 28<br />

Geocaching in der Schule............................................................ 29<br />

Hohenloher Gau attackiert Burg Wernfels............................... 29<br />

Erkundungstour durch's westliche Saarland............................ 30<br />

Deutsch-ungarisches Zeltlager.....................................................32<br />

Sonnwendfeier der Ortsgruppe Häfnerhaslach....................... 34<br />

Gesamtjugendausflug der Ortsgruppe Bonlanden.................. 34<br />

Naturpädagogik in Sulz: Von Buntspecht und Eisvogel.......... 35<br />

Ins Maislabyrinth und wieder raus!........................................... 36<br />

Ein Wochenende auf dem Füllmenbacher Hof.........................37<br />

TIPPS<br />

Basteltipp: Aus Alt mach Neu..................................................... 16<br />

SONSTIGES<br />

Weißt du noch.............................................................................30<br />

Das Vorletzte................................................................................ 31<br />

• • • • • • • • I M P R E S S U M • • • • • • • •<br />

S T U F E<br />

ISSN: 1861-2873<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Wanderjugend im<br />

Schwäbischen Albverein<br />

Hospitalstr. 21 B<br />

70174 Stuttgart<br />

Fon: 0711 22585-74<br />

Fax: 0711 22585-94<br />

Redaktion: (V.i.S.d.P.):<br />

Christian Bendig<br />

Geschwister-Scholl-Str. 39<br />

73732 Esslingen<br />

E-Mail: stufe@schwaebischealbvereinsjugend.de<br />

Redaktionsteam:<br />

Christian Bendig, Florian Engster, Ulrich Gehbauer, Lebrecht<br />

Geng, Holger Hendel, Kerstin Schöberl, Germar Schulte-<br />

Hunsbeck, Sonja Ulmer<br />

Satz und Gestaltung: Germar Schulte-Hunsbeck<br />

Freie und feste Mitarbeiter sind im Redaktionsteam herzlich<br />

willkommen. Zuschriften, Anfragen, Artikel und Manuskripte<br />

bitte an die Redaktion. Sie sollten nicht mehr als eine, max. zwei<br />

DIN A4 Seiten lang sein, ansonsten behält sich die Redaktion<br />

Kürzungen vor. Leserbriefe sind erwünscht! Wir freuen<br />

uns, wenn Zeichnungen, Dias oder Fotos dabei sind. Beiträge<br />

werden nur berücksichtigt, wenn sie auf Diskette, CD oder als<br />

E-Mail vorliegen. Elektronische Bilder bitte mit mindestens 1<br />

Million Pixel!<br />

Leserbriefe, Berichte und Artikel, die mit dem Namen des<br />

Autors gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion oder des Jugendbeirats wieder.<br />

<strong>Die</strong> STUFE erscheint viermal jährlich und kann auf der<br />

Jugendgeschäftsstelle der Albvereinsjugend angefordert<br />

werden. <strong>Die</strong> Zeitschrift wird an die Bezieher unentgeltlich<br />

abgegeben.<br />

Auflage: 1.500 Stück<br />

Druck: Domroes Druck GmbH, Markgröningen<br />

Papier: Recycling-Papier, chlorfrei gebleicht<br />

2


Würden wir zehn Aktive der Schwäbsichen Albvereinsjugend befragen, welche Sitten<br />

und Werte in der Albvereinsjugend gelebt, gepflegt und praktiziert werden, so erhielten<br />

wir sicherlich sehr unterschiedliche Antworten. Mehrere Gründe sprechen dafür: die<br />

Albvereinsjugend ist sehr groß, es gibt ca. 150 Jugendgruppen, 23 Gaue, Arbeitskreise<br />

und Gremien und viele unterschiedliche Inhalte. Ein Lagerleiter der Fuchsfarm wird wahrscheinlich<br />

andere Antworten geben als ein Jugendleiter in Hinterdupfingen ohne Kontakt<br />

zur zentralen Ebene. Außerdem haben wir unsere Wertvorstellungen und Gepflogenheiten<br />

nirgends aufgeschrieben. Stimmt das überhaupt?<br />

Nein, denn viele unserer Werte haben wir festgehalten. Prominente Quellen sind unsere<br />

Jugendordnung und unser Leitbild. Nehmen wir doch beispielsweise unser Demokratieverständnis.<br />

Meiner Meinung nach nimmt unser Jugendverband seine demokratische<br />

Organisation sehr ernst. Im Leitbild haben wir soziales und demokratisches Handeln<br />

festgeschrieben. Sehr viele Artikel unserer Jugendordnung beschäftigen sich mit dem<br />

demokratischen Aufbau des Vereins und Spielregeln für Wahlen und Abstimmungen. <strong>Die</strong>s<br />

ist aber keine Besonderheit, jede Satzung oder Geschäftsordnung enthält umfangreiche Regelungen hierzu.<br />

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Bestimmungen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden.<br />

Und hier sind wir wieder beim ungeschriebenen Teil unseres Demokratieverständnisses. Ich habe wenige<br />

Vereine und Gruppen erlebt, die beispielsweise bei Wahlen einen so großen Wert auf ordentliche Wahlausschüsse,<br />

Kandidatenvorschläge, Vorstellung, Befragung, (geheime) Abstimmung und Auszählung legen wie<br />

wir. Für Außenstehende mag dies überflüssig erscheinen, insbesondere dann, wenn nicht mehr Kandidaten als<br />

Ämter vorhanden sind. Viele unserer jungen Jugendleiter oder Delegierten sammeln auf unseren Jugendverterterversammlungen<br />

die ersten Erfahrungen mit demokratischen Vorgängen. Gerade deshalb ist es wichtig,<br />

dass wir durch unser Handeln vorbildliches demokratisches Verhalten abliefern.<br />

Ein weiterer hervorstechender Wert in der Albvereinsjugend ist unser Umgang mit dem Ehrenamt. Ehrenamtliche<br />

Arbeit wird geschätzt und anerkannt. Jede/r von uns hat sich schon mal gefragt, wofür er/sie<br />

den ganzen Aufwand überhaupt treibt. Wird das Engagement von Verein, Vorstand, Freizeitleiter, AK-Leiter,<br />

Jugendbeirat, Jugendgeschäftsstelle, Eltern oder Teilnehmern überhaupt geschätzt? Nun, sicherlich oftmals zu<br />

wenig, wir können uns nicht oft genug ehrlich bedanken. Unser Jugendverband bietet, was die Anerkennung<br />

und Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit angeht, im Vergleich zu vielen anderen Organisationen, einen guten<br />

Standard. Das Gesamtpaket aus professioneller Unterstützung und Beratung durch die JGS, das Ehrungssystem,<br />

Fahrtkostenerstattung, Betreuerentgelt bei Freizeiten, Verpflegung/Abschlussessen bei Sitzungen und Veranstaltungen,<br />

Gutscheinen, kleinen Geschenken, Austellung von Zeugnissen und Bestätigungen, Juleica und dem<br />

nicht zu unterschätzenden persönlichen oder öffentlichem Dank ist stimmig.<br />

<strong>Die</strong>s sind nur zwei Beispiele der Werte, die unsere zehn befragten Albvereinsler wohl genannt haben könnten.<br />

Weitere mögen beispielsweise Toleranz, Gleichberechtigung der Geschlechter, Nachhaltigkeit, soziale Aspekte,<br />

Traditionen und Ehrgeiz sein.<br />

Wenn auch jeder seine eigenen Wertvorstellung hat, im gemeinsamen Vereinsleben sind sie womöglich<br />

gar nicht so verschieden.<br />

Heiko Herbst<br />

Hauptjugendwart<br />

3


Knigge-Report<br />

Es ist schon eine ganze Weile her, als der Herr Adolph Freiherr<br />

von Knigge (1752-1796) sein damals geradezu revolutionäres<br />

und durchaus viel beachtetes Buch mit dem schlichten Titel<br />

"Über den Umgang mit Menschen" vorstellte. Er sah dieses<br />

laut eigenem Bekunden als eine Anleitung zum respektvollen<br />

Umgang aller Menschen mit- bzw. untereinander an, welcher auf<br />

einem "System von Moral und Weltklugheit" aufbauen solle. Im<br />

Grunde genommen war es also ein Vorgriff auf die UN-Charta<br />

oder auch das deutsche Grundgesetz, in denen ja ganz Ähnliches<br />

verankert ist. Ihm ging es darum, das<br />

menschliche Miteinander durch gewisse<br />

Verhaltensregeln so zu gestalten,<br />

daß sich die Menschen überall auf<br />

der Erde damit identifizieren können<br />

und respektvoll miteinander umgehen.<br />

Knigge beschrieb auch die Tatsache,<br />

daß die wirklich "klugen Köpfe"<br />

ihr Wissen bzw. ihr Talent "nicht immer<br />

zur vollen Entfaltung bringen" können,<br />

während es "weniger begabte Leute"<br />

gelegentlich durch ein gewisses "Nachahmen<br />

aufgeschnappter Begriffe oder<br />

auch Verhaltensweisen" mitunter zu<br />

"allerhand Beachtung" brächten.<br />

Hierfür lieferte (und liefert noch)<br />

die Geschichte ja genügend Beispiele;<br />

heutzutage könnt Ihr dies auch in der<br />

Politik, der Wirtschaft oder auch im<br />

Sport beobachten.<br />

Für "die Jugend" hat er übrigens trotz einiger Anregungen von<br />

außen keine besonderen Regeln aufgestellt, da er der Meinung<br />

war, daß auch ein junger Mensch sich seinen Umgang selbst<br />

aussuchen und sich bei Bedarf an anderen orientieren könne.<br />

Niemand sollte quasi "gezwungen" werden, sich in eine ganz<br />

bestimmte Richtung zu entwickeln - dies sollte dem Einzelnen<br />

überlassen bleiben. Er warnte indes bereits davor, irgendwelchen<br />

- oftmals falschen - Vorbildern (heute würde man "Idolen"<br />

sagen) nachzueifern, da jeder Mensch sich selbst entwickeln und<br />

frei entfalten solle - dabei nie den Respekt Anderen gegenüber<br />

außer acht lassend.<br />

Ihr seht also: der Mann war seiner damaligen, in sittlicher<br />

Hinsicht sehr streng regulierten Zeit weit voraus und hat sehr<br />

kluge Thesen bzw. Verhaltensmuster aufgestellt. Würden sich<br />

die Menschen auch nur etwas daran halten, wäre das Zusammenleben<br />

auf unserer Erde sicherlich wesentlich entspannter.<br />

Falls euch das Ganze näher interessieren sollte: Es existieren<br />

unzählige Nachdrucke der Original-Ausgabe in allen möglichen<br />

Formen; auch als Taschenbuch sowie als Zusammenfassung der<br />

wichtigsten Elemente (das ist dann nicht ganz so viel zu lesen)<br />

- fragt einfach im Buchhandel danach.<br />

Abschließend noch eine kleine<br />

Auswahl beachtlicher, teilweise auch<br />

skuriller Verhaltensregeln aus anderen<br />

Ländern:<br />

In manchen Ländern, z. B. in<br />

Bulgarien und Indien, bedeutet das<br />

Kopfschütteln Zustimmung und das<br />

Kopfnicken Ablehnung zu einer anderen<br />

Meinung, also genau anders<br />

herum als etwa bei uns.<br />

In Japan wiederum gilt es als<br />

ausgesprochen unhöflich, sich in der<br />

Öffentlichkeit die Nase zu putzen (was<br />

machen die bei Schnupfen?) oder<br />

übermäßig laut zu lachen.<br />

In Thailand benötigt man zum<br />

Essen im Normalfall kein Messer, da<br />

alles "mundgerecht" serviert wird -<br />

man schiebt die enzelnen Teile mit der<br />

links gehaltenen Gabel auf den Löffel<br />

in der rechten Hand.<br />

In den meisten südostasiatischen<br />

Ländern darf man andere Leute nicht am Kopf berühren, weil<br />

in diesem die Seele wohnt und er deshalb als heilig gilt - keinesfalls<br />

also etwa kleinen Kindern liebevoll über's Haar streicheln!<br />

In Dänemark gehört es sich, die Schuhe auszuziehen, wenn<br />

man irgendwo zu Besuch hinkommt; darüberhinaus ist es<br />

gesetzlich verboten, eine andere Flagge als den Danebrog (die<br />

dänische Nationalfahne) zu hissen.<br />

Sehr viel pragmatischer und durchaus sinnvoll ist das allgemeine<br />

Rauch- und auch Alkoholverbot im praktisch gesamten<br />

öffentlichen Raum in den meisten skandinavischen Ländern;<br />

dies gilt übrigens ebenso für die USA sowie in Sachen "Blauer<br />

Dunst" auch für Irland und Italien . Dort raucht ein wesentlich<br />

höherer Prozentsatz der Gesamtbevölkerung, und es funktioniert<br />

dennoch bestens.<br />

Holger Hendel<br />

4


Familie im Wandel der Zeit<br />

Familie bedeutet in der heutigen Zeit eine Lebensgemeinschaft<br />

von Eltern und Ihren Kindern. <strong>Die</strong>s war nicht immer so. In<br />

der Vergangenheit bezeichnete der lateinische Begriff "familia"<br />

(= Hausgemeinschaft) den Besitz eines Mannes, also seinen<br />

gesamten Haushalt, seine Ehefrau(en), seine Kinder sowie seine<br />

Sklaven und sein gesamtes Vieh.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Ehepaare durch die<br />

Verwandtschaft (Eltern und Großeltern) bestimmt. Mädchen<br />

und Jungen durften sich nicht den Partner nehmen, in den sie<br />

sich verliebten, sondern wurden verheiratet, um Besitztum zu<br />

vergrößern oder den gesellschaftlichen Stand zu verbessern.<br />

1901 lag die durchschnittliche Geburtenrate pro Ehepaar noch<br />

bei 4,5 Kindern. Dabei starben noch viele Kinder an ansteckenden<br />

Krankheiten oder gleich bei der Geburt. Heute leben<br />

durchschnittlich 1,4 Kinder in einem Haushalt. <strong>Die</strong>s ist eine Folge<br />

der zunehmenden Geburtenkontrolle durch Einführung der<br />

Pille. <strong>Die</strong> Einführung der Geburtenkontrolle hat auch die Rolle<br />

der Frau sehr stark verändert. Ehefrauen sind im Laufe der Zeit<br />

unabhängiger, selbstständiger und emanzipierter geworden.<br />

Waren im Jahre 1882 29,2 % aller Frauen erwerbstätig, so sind<br />

es heute ca. 70 %. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch<br />

früher die Frauen nicht mehr Zeit für ihre Kinder hatte als berufstätige<br />

Frauen heute, war doch die Arbeit auf dem Hof hart<br />

und zeitaufwändig. <strong>Die</strong> jungen Frauen mussten im Stall und auf<br />

dem Feld helfen, während die Großeltern, Onkel oder Tanten<br />

die Kinder betreuten.<br />

In der heutigen Zeit haben Eltern im Verhältnis sehr viel mehr<br />

Zeit für ihre Kinder. Jedoch steht oft nicht mehr der traditionelle<br />

Samstagsgroßputz und der sonntägliche Gottesdienstbesuch<br />

im Vordergrund, sondern es werden die vielfältigen Freizeitaktivitäten<br />

genützt. Zumeist erleben Familien den Sonntag<br />

zwischen Sportwettkampf und anderen Festivitäten oder<br />

Freizeitaktivitäten.<br />

Hier versuchen wir den Familien eine Vielfalt von Freizeitbeschäftigungen<br />

anzubieten. Ob Familienwanderung, Märchenwanderung,<br />

Klettern, Kanufahrt oder Familienfreizeit. Immer<br />

versuchen wir Familien im Einklang mit der Natur schöne und<br />

gemeinsame Erlebnisse zu ermöglichen. Und dies natürlich mit<br />

möglichst wenig Nebenkosten.<br />

<strong>Die</strong> stetig steigenden Lebenskosten sind sicher auch ein<br />

Grund, warum immer mehr Väter und Mütter berufstätig sind.<br />

Wurden früher die Kinder von Oma und Opa betreut, sind sie<br />

heute oft schon ab 1 Jahr in der Kinderkrippe untergebracht.<br />

<strong>Die</strong>s ermöglicht den Müttern sich im Beruf weiterhin zu verwirklichen<br />

oder die gespannte Haushaltssituation zu verbessern.<br />

Ganztageskindergarten und Ganztagesschule trifft auch uns als<br />

© hofschlaeger pixelio<br />

Verein. Deshalb ist es umso wichtiger am Wochenende in den<br />

Ferien und an den Abenden die Zeit sinnvoll zu nutzen und die<br />

Kids mit ansprechenden Angeboten zu versorgen.<br />

Da sich auch die Familienformen im Laufe des letzten Jahrhunderts<br />

sehr gewandelt haben, sind die geläufigsten Formen<br />

nachstehend nochmals zusammengefasst.<br />

Großfamilie: In einer Großfamilie leben mindestens zwei Generationen mit mehr<br />

als drei Kindern in einem Haus. Meist sind aber drei oder mehr Generationen<br />

in einer Großfamilie vereint. Oft leben auch Tanten und Onkel oder Cousin und<br />

Cousinen mit unter einem Dach.<br />

Kernfamilie: Mit Kernfamilie bezeichnen wir Mutter und Vater mit den eigenen<br />

Kindern.<br />

Patchworkfamilie / Stieffamilie: Zwei Lebenspartner leben mit Kindern der<br />

vorherigen Partner in einer neuen Familieneinheit zusammen.<br />

Regenbogenfamilie: Zwei gleichgeschlechtliche Partner leben in Ehe oder eheähnlicher<br />

Gemeinschaft zusammen und betreuen Pflegekinder oder Kinder, die<br />

früheren Partnerschaften entstammen.<br />

Neben den Familienformen haben sich die Erziehungsstile<br />

im Laufe des letzten Jahrhunderts stark gewandelt. Jeder hat<br />

sich als Kind schon einmal gedacht “Sollte ich einmal eigene<br />

Kinder haben, dann werde ich diese nicht so erziehen, wie<br />

meine Eltern dies tun."<br />

Jede Generation hat so ihre eigenen Ideen verwirklicht. <strong>Die</strong><br />

perfekte Kindererziehung war allerdings noch nicht dabei. 1909<br />

sorgte das Buch »Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter«<br />

der Pädagogin Maria Montessori für erste pädagogische<br />

Grundsätze. Im Jahre 1930 erschien das erste Buch über die<br />

Entwicklung von Kindern und Erziehung von Alfred Adler.<br />

In den Kriegswirren der 40-er Jahre dominierte noch die stark<br />

ausgeprägte dominante Erziehung. Später zu Zeiten des Flower<br />

Power war Laissez-faire ganz groß geschrieben. Dem folgte die<br />

demokratische Erziehung. Im Moment ist sicher eine Mischung<br />

aus Autorität, Grenzen setzen, loslassen und einfach lieb haben<br />

nicht falsch. Ich halte es nach der indischen Weißheit:<br />

Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln.<br />

Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel.<br />

Sabine Wuchenauer<br />

5


Als ich 17 war<br />

Gespräch mit Günter Koch, Thomas Höschele und Sebastian Fischer<br />

über Sitten und Werte im Schwäbischen Albverein und drei Generationen Albvereinsjugend<br />

STUFE: Wie kamen Sie / kamst du zur Albvereinsjugend?<br />

Koch: Meine Albvereinsgeschichte war durch Georg Fahrbach<br />

geprägt. Wir kannten uns über meine Eltern, mit denen ich<br />

mitgewandert bin. Als die Ortsgruppe Stuttgart einen Jugendleiter<br />

brauchte, wurde dies über meinen Kopf hinweg zwischen<br />

meinem Vater und Fahrbach entschieden. Mit 15 kam ich zum<br />

Albvererein in Stuttgart. Mit 17 übernahm ich eine Schülergruppe<br />

und war erstmals Helfer im Zeltlager. Dort blieb ich hängen und<br />

wurde Gruppenleiter, 1966 stellvertretender Leiter und ab 1967<br />

Zeltlagerleiter, später Hauptjugendwart.<br />

Höschele: Mein Bruder hat die Jugendgruppe in Heilbronn<br />

gegründet, wo ich Mitglied war. Mit 17 habe ich eine Schülerund<br />

Jugendgruppe gegründet, dann eine Liedergruppe namens<br />

„Songgruppe“, die später „Liederpunkt“ hieß. Zwischen 1981<br />

und 1985 besuchte ich viele Freizeiten und das Pfingstzeltlager,<br />

das Sommer-Zeltlager war mir hingegen sowohl als Teilnehmer<br />

als auch als Betreuer nicht vergönnt. Dafür habe ich geholfen,<br />

die Fuchsfarm schon zu Günters Zeiten als Hauptjugendwart bei<br />

den Arbeitseinsätzen zu erhalten. Danach bin ich im Arbeitskreis<br />

Fuchsfarm geblieben.<br />

Fischer: Ich bin in die Schwäbische Albvereinsjugend hineingeboren<br />

worden. Mit Geburt wurde ich Mitglied. Das hat zu<br />

der zweifelhaften Ehre geführt, dass ich mit knapp 24 mein<br />

25-jähriges Jubiläum feiern durfte. Ich war von Kind auf in der<br />

Ortsgruppe dabei, weil meine Eltern in der Ortsgruppe sehr aktiv<br />

sind. Weil mir es Spaß gemacht hat, habe mit Biotope betreut.<br />

Mit 13, 14 wollte ich nicht mehr mit - aus meiner damaligen<br />

Sicht - „alten“ Damen und Herren wandern gehen. Ich war auf<br />

Zeltlager, Umweltcamp und Burg Derneck. Man lernt Leute aus<br />

Günter Koch, Jg. 1945<br />

Zeltlagerleiter 1966 – 1969 und 1974 – 1978<br />

Hauptjugendwart 1976 – 1985<br />

Fachwart für Wanderheime seit 1990<br />

Thomas Höschele, Jg. 1964<br />

Jugendleiter 1981 - 1985, Freizeitleiter<br />

Fachwart für die Fuchsfarm 1991 - 2004<br />

Sebastian Fischer, Jg. 1983<br />

Freizeitbetreuer und -leiter 2006 – 2008<br />

Jugendbeirat seit 2008<br />

unterschiedlichen Ecken Baden-Württembergs kennen. Mit 17<br />

wollte ich nicht mehr auf Freizeiten und habe ich eine albvereinsfreie<br />

Zeit eingelegt. 2004 wollte ich nach dem Zivildienst mit<br />

einem Freund nach Schottland mit Rucksack und Zelt. Da ich<br />

keine Wanderstiefel und Rucksack hatte, bat ich meinen Vater<br />

um Rat. Der machte grosse Augen und meinte „Doch wieder?“.<br />

2006 hat mein Freund Johannes Rosenkranz die Derneck-Freizeit<br />

geleitet. Da bin ich als Betreuer eingestiegen. In den beiden<br />

folgenden Jahren habe ich die Freizeit geleitet und bin seit<br />

letztem Jahr Jugendbeirat.<br />

STUFE: Was war wichtig mit 17?<br />

Koch: Ich bin von der Kirchenjugend zum Albverein gewechselt.<br />

Wichtig war für mich, von daheim wegzukommen. Wir wohnten<br />

in der Großstadt. Jedes Wochenende fand eine jugendgerechte<br />

Wanderung statt mit Schnitzeljagden. Das hat mir mehr Spaß<br />

gemacht. Mit der Jugend machte ich Mehrtageswanderungen<br />

mit Gepäck von Hütte zu Hütte. Das war etwas anderes als in<br />

der Großstadt herumzusitzen. <strong>Die</strong> öffentlichen Verkehrsmittel<br />

waren nicht so gut wie heute.<br />

Höschele: Das war eines der ereignisreichsten Jahre meines<br />

Lebens. Ich gründete eine Jugendgruppe, ich begann, Musik<br />

zu machen und Lieder zu schreiben. Man hatte Vorbilder, war<br />

politisch engagiert. Ich habe begonnen, mich inhaltlich mit<br />

Jugendarbeit zu beschäftigen. In dem Alters ging es intensiv mit<br />

den Mädels los. Soviel wie damals ist in den letzten 15 Jahren<br />

nicht in meinem persönlichen Leben passiert. Ein Lebensinhalt<br />

war damals, dass ich privat im Zug herumgereist bin und Leute<br />

aus ganz Baden-Württemberg besucht habe. Das war eine klasse<br />

Zeit zwischen 16 und 18, dieses Herumreisen am Wochenende,<br />

Veranstaltungen wie die Hauptversammlung und Freizeiten zu<br />

besuchen und Leute zu treffen, auch weibliche Bekanntschaften.<br />

<strong>Die</strong>ses zwischenmenschliche Thema war zu dieser Zeit im Albverein<br />

noch ein Tabuthema. Und 20 Jahre früher war es wohl noch...<br />

Koch: ...viel strenger als heute. Das gab es nie, dass Mädchenund<br />

Jungenzelte nebeneinander auf einer Ebene standen.<br />

Mädchen und Jungen besuchten zwar die gleiche Freizeit, waren<br />

aber strengst getrennt. Das kam von oben her.<br />

STUFE: War die SAVJ schon zu ihrer Zeit eigenständig?<br />

Koch: Ja, eigenständig schon, aber Präsident Fahrbach hat alle<br />

Fäden in der Hand behalten. Es gab keine Wahlen. Fahrbach hat<br />

jemanden vorgeschlagen, und niemand hat widersprochen. Der<br />

damalige Hauptjugendwart Hans Kaiser hat sich bei Präsident<br />

Fahrbach für mehr Eigenständigkeit mit eigenem Budget ein-<br />

6


gesetzt. Im Herbst 1964 hat Fahrbach die Fuchsfarm gekauft.<br />

STUFE: Sie sagten, dass sie zur Schwäbischen Albvereinsjugend<br />

gekommen sind um „rauszukommen“?<br />

Koch: Ich kam von der evangelischen Jungschar, die einmal<br />

jährlich eine Freizeit veranstaltete. Daneben wanderte ich mit<br />

meinen Eltern nach traditioneller Art. Meistens Ältere.<br />

STUFE: Inwieweit wurde dabei auf Bedürfnisse der Jugend<br />

eingegangen?<br />

Koch: In der Ortsgruppe Stuttgart gar nicht. <strong>Die</strong> Jugendgruppe<br />

wurde 1960 gegründet. Wir trafen uns im Jugendhaus Mitte.<br />

Wir haben Wanderungen nach alter traditoneller Art gemacht.<br />

Samstag fuhren wir weg, sind gewandert, ohne Schnitzeljagd<br />

oder andere Spiele, übernachteten in der Jugendherberge und<br />

spielten abends dort Gesellschaftsspiele. Um die Fahrtkosten<br />

niedrig zu halten fuhren wir per Bahn mit einer Gruppenfahrkarte,<br />

dem "Viehschein", bis zum Fuß der Alb.<br />

STUFE: Fahrbach hat also bestimmt was die Jugend macht?<br />

Koch: Als Jugendleiter war man damals überfordert. Man<br />

musste Jugendleiter einer Jugendgruppe sein, man musste Wanderungen<br />

bei den Erwachsenen führen und bei Naturschutzbegehungen<br />

Streife zu gehen war Pflicht. Volkstanz kam dazu.<br />

Fischer: Gab es damals schon in Stuttgart so viele Angebote<br />

dass der Albverein „unterging“ und Jugendarbeit auf dem Land<br />

einfacher war?<br />

Koch: Das war zu meiner Jugendzeit in Stuttgart schon schwierig.<br />

Höschele: Das Problem ist doch so alt wie wir. <strong>Die</strong>se Gründe<br />

wurden schon immer vorgeschoben wenn man eine negative<br />

Entwicklung darstellen wollte. In Städten gab es schon immer<br />

ein breiteres Angebot, wenn auch nicht so exzessiv wie heute<br />

und in Form elektronischer Medien.<br />

STUFE: Der Albverein hat doch lange Zeit an Mitgliederzahlen<br />

zugelegt.<br />

Höschele: In dieser Zeit gab es ein Bevölkerungswachtum.<br />

Auch andere Vereine haben von dieser Entwicklung profitiert.<br />

In den Siebziger Jahren erlebte die Jugendarbeit einen Boom,<br />

der ungefähr bis Mitte der Achtziger Jahre anhielt.<br />

Koch: 1979 veranstaltete die Albvereinsjugend ein Pfingstzeltlager,<br />

zu dem sich 600 Personen anmeldeten. Wir mussten in<br />

zwei Schichten kochen.<br />

STUFE: Wenn man einige Jahre Abstand hat, nimmt man<br />

Veränderungen aufmerksamer wahr. Was waren die maßgebenden<br />

Veränderungen, wenn Sie ihre zwei Zeltlagerepochen<br />

vergleichen?<br />

Koch: In den Siebziger Jahren gab es erstmals Disco, davor<br />

haben wir Volkstanz gemacht...<br />

STUFE: ...und selber Musik gemacht?<br />

Koch: Solange ich das Zeltlager geleitet habe, haben wir abends<br />

zur Gitarrenbegleitung gesungen. <strong>Die</strong> Disco, zu der sich viele<br />

herausgeputzt haben, gab's einmal in der Woche nach der<br />

großen Wanderung. Es wurde viel mehr gewandert, es war<br />

ja ein Albvereins-Zeltlager. Ich war der Ansicht, dass Disco<br />

nichts mit dem Albverein zu tun hatte. Zu den Discos gab es als<br />

Alternativangebot eine Nachtwanderung, an der ungefähr ein<br />

Drittel teilgenommen hat. <strong>Die</strong> Technik hat Einzug gehalten. <strong>Die</strong><br />

Fuchsfarm erhielt zu der Zeit eine Telefonanlage.<br />

STUFE: Wie war das bei dir?<br />

Höschele: Ich hatte ein schockierendes Erlebnis als der neue<br />

Fuchsstall geplant wurde. Als ich erfuhr, dass jeder Raum Internetzugang<br />

bekommen sollte, dachte ich, jetzt ist es aus mit der<br />

Albvereinsjugend; in ein paar Jahren bekommt dann jedes Zelt<br />

einen eigenen Internetzugang. <strong>Die</strong> Entwicklung lief glücklicherweise<br />

anders, aber vor 8 bis 10 Jahren<br />

empfand ich es als einen unkritischen<br />

Umgang mit den modernen Medien.<br />

Koch: Wir haben viel mit Naturmaterialien<br />

gebastelt, haben Wurzeln und Tannenzapfen<br />

gesucht. Bastelmaterialien<br />

wie Krepppapier haben nicht wir in dem<br />

Maße wie später angeschafft. Das Team<br />

bestand aus Leuten, die im Albverein<br />

verwurzelt waren und sich bereits mit<br />

Themen wie Naturschutz beschäftigt<br />

hatten. 1973 hat mir das schon gefehlt.<br />

Damals bereitete ein Bildungsreferent<br />

das Zeltlager vor, der zur linken Szene<br />

Günter Koch:<br />

gehörte. Der Referent musste gehen<br />

"Überforderte Jugendleiter"<br />

und mit ihm ging ein Teil der Linken.<br />

Sonst wäre das Zeltlager abgeglitten in<br />

ein politisch motiviertes Zeltlager.<br />

Höschele: Anfang der Achtziger Jahre ist die politische Auseinandersetzung<br />

ziemlich intensiv geworden. Als die Grünen<br />

gegründet wurden, hatte das schon einen Einfluss auf die AG<br />

KNS („Kusterdingen-Neuffen-Stuttgart“, Anm. d. Red.).<br />

Koch: Mit denen hatte ich zu kämpfen.<br />

Höschele: Erkennungszeichen waren lange Haare, die im<br />

Albverein sehr gern gesehen waren. (lacht)<br />

Koch: Ich habe die AG KNS aufgefordert, sich in den Jugendbeirat<br />

wählen zu lassen. Einige haben es geschafft, was für<br />

mich kein Problem war, und die AG KNS hat sich aufgelöst.<br />

Wir haben diskutiert, dass wir parteipolitisch neutral sind und<br />

keine Zeltlager veranstalten, um die Jugend in eine bestimmte<br />

politische Richtung zu lenken.<br />

Höschele: Ich muss an dieser Stelle widersprechen. Man<br />

empfindet etwas nur als politische Lenkung, wenn man von<br />

der anderen Seite politisch beeinflusst ist. Der Albverein hat<br />

schon immer Politik betrieben mit seiner Art, eine Freizeit zu<br />

gestalten und zu dieser Zeit kam der politische Gegenpol hinzu<br />

und dazu noch aus der Jugend. Das war nicht gern gesehen und<br />

damit hatte ich auch noch zu kämpfen. <strong>Die</strong> richtig aggressive<br />

Generation war eine halbe Generation vor mir und ich durfte<br />

7


hautnah erleben, wie konservativ der Albverein ist. Ich habe mit<br />

17 Jahren auf einem Waldfest im Wanderheim Weinsberg das<br />

Lied „Se spritzet jedes Äpfele“ von Harald Immig gesungen. Ein<br />

einfaches Lied darüber, dass man nicht jedes Obst spritzen soll,<br />

damit es verkaufsgerecht aussieht. <strong>Die</strong> Leute sind über uns wie<br />

die Hyänen hergefallen. Man wollte uns von der Leitung unserer<br />

Jugendgruppe entbinden. <strong>Die</strong> aggressiven Reaktionen habe ich<br />

damals überhaupt nicht verstanden.<br />

Koch: Unsere Altersgruppe trifft sich<br />

einmal im Jahr, um alte Lieder zu<br />

singen, die die jungen Leute gar nicht<br />

mehr verstehen. <strong>Die</strong> Jugendleiter der<br />

Nachkriegszeit waren während des<br />

NS-Regimes auch schon Jugendleiter.<br />

Der erste Verbandsjugendwart nach<br />

dem Krieg war entsprechend angehaucht<br />

und das hat man auch in den<br />

Liedern gemerkt, die wir gesungen<br />

haben, aber wir haben uns nichts<br />

dabei gedacht. Damit hat man später<br />

aufgehört und neue Lieder gesungen.<br />

Höschele: Da kamen aus unserer<br />

Sicht die wahren Volkslieder zum<br />

Sebstian Fischer:<br />

"Man redet aneinander vorbei" Vorschein, die angeblich das Volk geschrieben<br />

hat. Was bis dato gesungen<br />

wurde, waren Lieder, die übergestülpt<br />

wurden, die man auch gerne gesungen hat, die einfach waren<br />

und die man gut mitgröhlen konnte. <strong>Die</strong> inhaltlich spannenden<br />

Lieder kamen in den Achtzigern und damit die Kritik von oben.<br />

STUFE: Wo hast du als Jüngster in dieser Runde ein starke Polarisierung<br />

zwischen Erwachsenen- und Jugendverband erlebt?<br />

Fischer: In der Idee was Jugendarbeit ist und was man damit<br />

macht. Bei den Freizeiten, bei denen ich dabei war, habe ich<br />

gesehen, dass das klassische Wandern und etwas Naturschutz<br />

nicht mehr ausreichen, um die Jugendlichen bei der Stange zu<br />

halten. <strong>Die</strong> Welt ändert sich und man muss mit der Zeit gehen,<br />

um sinnvolle und erfolgreich Jugendarbeit zu machen. <strong>Die</strong>se<br />

Einsicht scheint in manchen Teilen des Vereins nicht anzukommen<br />

und man redet aneinander vorbei, wie Jugendarbeit sein<br />

soll, muss oder kann.<br />

Koch: Der Albverein ist schon immer ein traditioneller Verein<br />

gewesen. Früher hieß es, Apotheker, Lehrer und Bürgermeister<br />

sind im Albverein. So ist es auch jetzt noch. <strong>Die</strong> Honoratioren<br />

sind im Albverein. Dementsprechend ist das Verständnis für die<br />

Jugend und für moderne Jugendarbeit. Wir haben das gelöst, in<br />

dem wir die Honoratioren zur Eröffnung des Zeltlages eingeladen<br />

haben. Dazwischen war „Besuchsonntag“, an welchem die Honoratioren<br />

sehen konnten, was wir alles machen. Das hat viele<br />

Ortsgruppenvorsitzende angeregt. Später hat sich die Jugend<br />

vom Hauptverein abgekoppelt. Leider werden heute Gauvorsitzende<br />

und Ortsgruppenvorsitzende nicht mehr eingeladen.<br />

Fischer: <strong>Die</strong> Zeltlagereröffnung gibt es heute auch noch.<br />

Alle Ortsgruppenvorsitzenden werden heute nicht mehr dazu<br />

eingeladen.<br />

Koch: Hatten wir auch nicht. Aber der Hauptausschuss, die<br />

„Alten“, wurde eingeladen...<br />

STUFE: ...was sich bis heute nicht geändert hat...<br />

Koch: ...und viele Betreuer und Kinder haben zunächst nicht<br />

verstanden, warum der Hauptausschuss im Zelt bei Kaffee und<br />

Kuchen saß und sie selbst sich mit Hefezopf begnügen mussten.<br />

Zu dieser Zeit brauchten wir Geld, das die Alten hatten. Auch<br />

Unternehmer von dort wurden eingeladen und hofiert. <strong>Die</strong><br />

Jugend von heute hat sich davon entfernt.<br />

Fischer: Es ist ein Spannungsfeld. Für mich ist klar: <strong>Die</strong> Albvereinsjugend<br />

ist ein Teil des Schwäbischen Albvereins. Wir<br />

haben eine Tradition, auf die wir stolz sein können, die es wert<br />

ist, erhalten und weitergegeben zu werden. Zum anderen sind<br />

wir eine eigenständige Jugendorgansation und entwickeln<br />

unser eigenes Profil. Ich finde, wir bekommen ganz gut einen<br />

Mittelweg hin. Während der letzten Jahre haben wir auf unseren<br />

Freizeiten versucht, gezielt unsere Leitbilder auf lockere Weise<br />

weiterzugeben, die bei den Jugendlichen ankommt. Gemeinsam<br />

unterwegs, Natur- und Umweltschutz, Zwischen Tradition und<br />

Moderne, Soziales und demokratisches Handeln sind Themen,<br />

die man locker mitgeben und mit denen man Bewusstsein für<br />

den Hauptverein schaffen kann.<br />

Koch: <strong>Die</strong>se Themen gab es damals in der Albvereinsjugend<br />

gar nicht.<br />

Höschele: Selbstverständlich gab es die. Sie sind nur etwas verändert<br />

worden. Der Grund dafür war, dass die Jugend spätestens<br />

Anfang der Achtziger begonnen hat, selbstständig zu denken.<br />

Beispiel Tradition: Wenn man selbständig denkt, kommt man<br />

auf viele Dinge im Leben, die möglich sind, und nicht mit der<br />

geltenden Tradition im Verein in Einklang zu bringen sind. Da<br />

sehe ich die Schwierigkeit: Selbständige Menschen, die neue<br />

Ideen wollen, im Zusammenhang mit traditionellen Werten,<br />

die es wert wären, sie bestehen zu lassen. Das ist schwierig<br />

zusammenzubringen. Früher war alles mehr übergestülpt.<br />

Koch: Es gab auch keine Jugendordnung. <strong>Die</strong> erste wurde<br />

während meiner Amtszeit erarbeitet. Es zu meiner Jugend gab<br />

keine Leitlinien, keinen Bildungsreferenten. Der erste Bildungsreferent<br />

kam erst um das Jahr 1970. Der Hauptausschuss hat<br />

sich in dieser Zeit stark mit Jugendthemen beschäftigt, STUFE<br />

gelesen und dann kam ein Antrag in der Hauptausschusssitzung,<br />

etwas zu verbieten. Als Hauptjugendwart war mein Standpunkt,<br />

alles zu tun was Spass macht. Nirgendwo stand geschrieben,<br />

was man nicht tun durfte. Karin Kunz hat ein Tanztheater mit<br />

modernen Tänzen gemacht. Damals konnte man mit Volkstanz<br />

keine jungen Leute gewinnen, im Gegensatz zu heute. Manfred<br />

Stingel hat mit dem TJ-Programm (= "Tanzleiter Jugend", Anm.<br />

8


der Red.) sehr viel Erfolg. <strong>Die</strong> Leute haben begriffen, dass hinter<br />

Volkstanz viel mehr steckt als Hopstheater.<br />

Höschele: Jugendarbeit fällt und steht mit den Leuten, die sie<br />

betreiben.<br />

Koch: Ja, das hängt an den Leuten, die Jugend leiten, egal ob<br />

in einem Sportverein, einer Tanzgruppe oder einer kirchlichen<br />

Jugend. Derjenige, der vorn dran steht, kriegt die Jugend.<br />

Fischer: Ein großer Unterschied ist, dass wir heute weniger Leute<br />

zur Verfügung haben, die über einen langen Zeitraum bei einer<br />

Sache bleiben können. Für eine Ausbildung geht man an andere<br />

Orte, für ein Studium erst recht. Bei kleineren Freizeiten wird der<br />

Charakter stark durch die Gruppe der Betreuer bestimmt. Weil<br />

sich die Zeiten geändert haben, brauchen wir die Leitbilder. <strong>Die</strong><br />

Leute sind immer noch dabei, deswegen machen wir die Freizeit<br />

noch in diesem Stil weiter.<br />

STUFE: Wo treten die Dinge, die Herr Koch als selbstverständlich<br />

angesehen hat – Wandern, Naturschutz, Volkstanz, Musik<br />

machen – heute noch bei den zentralen Freizeiten der Albvereinsjugend<br />

zutage?<br />

Fischer: Ich kann für die Derneck-Freizeit sprechen, die ich die<br />

letzten Jahre kenne. Das sind alle feste Punkte. Wandern allein<br />

schon mangels anderer Fortbewegungsmittel, weil es Spaß<br />

macht und weil wir das Ziel haben, Kindern und Jugendlichen<br />

eine Welt draußen zu zeigen, die viele nicht kennen. Selber musizieren<br />

am Lagerfeuer ist der Klassiker schlechthin. Am Anfang<br />

wehren sich manche, andere sind von vornherein heiß drauf.<br />

Musik am Lagerfeuer geht einfach zu einer Freizeit dazu. Vor zwei<br />

Jahren haben wir Volkstanz locker verpackt und irische Volkstänze<br />

eingebaut, weil der damalige Leiter Johannes Rosenkranz<br />

gerade aus Irland zurückkam. Der Volkstanz hat sich bis auf die<br />

Musik nicht groß von einem schwäbischen unterschieden und<br />

genauso viel Spaß gemacht. Auf dem diesjährigen Fuchsfarm-<br />

Festival haben wir einen Massen-Volkstanz gemacht.<br />

Höschele: Da kommt der Punkt, weshalb man den „Altenverein“<br />

zu solchen Veranstaltungen so ungern einlädt. Wir haben<br />

damals auch irische Volksmusik gemacht. Wenn man damit<br />

versucht hat, den „Altenverein“ zu gewinnen, sich diese Musik<br />

anzuhören, haben wir nur Kopfschütteln geerntet: Das war keine<br />

Volksmusik und englischer Gesang war sowieso schlecht. Es war<br />

spürbar, dass man mit modernen Volkstänzen nicht akzeptiert<br />

wurde. Wenn man nicht akzeptiert wird, bleibt man eben eher<br />

für sich. Letzteres hat sich wohl erhalten.<br />

STUFE: Und beim Wandern?<br />

Koch: Wir wandern ja nicht durch die Gegend, um von A nach<br />

B zu „rennen“, sondern Leuten die Gegend zu zeigen und zu<br />

erklären – sei es Geologie, Natur, Kirchen. Leute fragen heute<br />

nur noch, wie weit es bis zum Ziel ist. Das passt nicht mehr zum<br />

Albverein.<br />

Höschele: Ist es nicht der persönliche Anspruch, der sich im<br />

Laufe eines Lebens ändert? Als Kind und Jugendlicher habe<br />

ich Albvereinswanderungen in Erinnerung, bei denen man von<br />

A nach B gewandert ist und bei B in die Gaststätte zum Essen<br />

eingekehrt ist. Mir war tödlich langweilig. Wir Kinder gingen vor<br />

die Gaststätte und haben darauf gewartet, dass die da drinnen<br />

ihre blöden Lieder fertiggesungen haben. Für mich war es die<br />

Phase, in der ich Natur intensiv erlebte, aber ohne den Albverein,<br />

weil ich sie mit dem Albverein gar nicht erleben konnte. Da hat<br />

mir auch der Alpenverein nichts gegeben. Günter, wenn du<br />

davon sprichst, Wissen über Kultur und Natur weiterzugeben,<br />

dann waren das eher einzelne interessierte Leute, zu denen<br />

du dazu gehörst, die aufgrund ihrer Persönlichkeit Wissen<br />

vermitteln konnten.<br />

Koch: Der NABU hat regen Zulauf mit seinen geführten Wanderungen,<br />

die Geld kosten. Da wird weniger gewandert als<br />

sich thematisch eines Themas angenommen. Bei uns war das<br />

immer kostenlos. Wenn man etwas nicht kann, sollte man sich<br />

das eingestehen und Fachleute einladen, die Themen jugendgerecht<br />

aufbereiten, zum Beispiel über Imkerei, Schäferei oder<br />

Grenzsteine. Wir müssen den Jugendlichen zeigen, um was es<br />

draußen in der Natur geht und was man erleben kann. Das ist<br />

mit einem PC nicht zu machen. Ich finde deshalb den Powerwalk<br />

auf der Derneck-Freizeit ganz toll. Eine Zwei-Tages-Tour, bei der<br />

im Freien übernachtet wird und die Jugendlichen auf sich allein<br />

gestellt sind.<br />

Fischer: Das gibt auch einen Riesenreiz, weil es nicht mehr<br />

selbstverständlich ist. Zum Powerwalk gehören besondere<br />

Aufgaben. Für manche ist dies schon alleine die Strecke, weil sie<br />

das sonst nie machen. Da wir ein gemischtes Publikum haben,<br />

kann ein Powerwalk in zwei Tagen keine 45 km lang sein. Dass<br />

wollen wir auch nicht. Wir wollen den Spaß und die Freude daran<br />

vermitteln, gemeinsam unterwegs zu sein und morgens noch<br />

nicht zu wissen, wo man abends übernachtet.<br />

STUFE: Mit "Up'n'away" gab es vor wenigen Jahren eine<br />

Freizeit, bei welcher vorab auch nicht klar war, wohin es geht.<br />

Höschele: Bei dem Namen wissen viele Eltern nicht, was dahinter<br />

steckt. Da müsste sogar ich überlegen, was das bedeuten<br />

könnte. Ich möchte jetzt nicht gegen das Englische wettern,<br />

für die Älteren sind solche Begriffe aber schwieriger. Um die<br />

Jugendlichen anzusprechen ist es sicher nicht falsch, gleichzeitig<br />

vergrößert man aber die Diskrepanz zu den Älteren.<br />

9


Fischer: Englische Titel sind eine Hilfe für die Jugendlichen,<br />

etwas zu verpacken was man früher auch schon gemacht hat.<br />

Damit kann man sie für die Sache begeistern und eine Annäherung<br />

zu den Älteren herstellen.<br />

Koch: Mich stört, dass das Englische immer mehr Einzug hält in<br />

die Jugendarbeit. Zu den Aufgaben des Schwäbischen Albvereins<br />

zählt doch unter anderem, die Heimatsprache zu fördern.<br />

Warum muss man zum Beispiel „Teamer“ sagen? Man könnte<br />

ja auch nach einem schwäbischen Wort suchen. Bei mir gab<br />

es Betreuer und Gruppenleiter. <strong>Die</strong>se Begriffe geben klar die<br />

Aufgabe wieder. Was ist ein „Teamer“? Ich möchte jetzt nicht<br />

gegen die Jugend wettern. Sie sollen ihre Sache machen, ich<br />

habe damals meine Sache gemacht.<br />

Fischer: <strong>Die</strong> Sprache wird eben umfangreicher, wogegen<br />

wir uns nicht wehren können. Wir müssen schauen, dass wir<br />

unseren Kern nicht verlieren, müssen aber auch offen sein.<br />

Aktuell haben wir - auch ein englisches Wort - einen Mundart-<br />

Podcast gemacht. Beim Fuchsfarm-Festival im Juni haben wir<br />

einen lapidaren hochdeutschen Text vorgegeben und von den<br />

Jugendgruppen vorlesen lassen in ihrem eigenen Dialekt. Über<br />

die Homepage kann man jetzt Woche für Woche ein neues<br />

Stück anhören. Es ist richtig interessant, wie unterschiedlich die<br />

einzelnen Ortsgruppen schwätzen.<br />

STUFE: Wie war früher das Verhältnis zwischen Lagerleiter und<br />

Teilnehmer?<br />

Koch: Ganz offen! Als Lagerleiter hat man sich damals auch um<br />

die Kinder gekümmert. Um das Programm konnten man sich<br />

nicht kümmern, da man ja auch einkaufen, die Kinder zum Arzt<br />

fahren musste und so weiter. Man hat auch öfters einen Tag mal<br />

Problemkinder betreut. <strong>Die</strong> Kinder<br />

konnten jederzeit zum Lagerleiter<br />

kommen, Tag und Nacht. Das Büro<br />

war immer offen.<br />

Höschele: Das war den Kindern<br />

ganz arg wichtig. Auch die Eltern haben<br />

das sehr positiv aufgenommen.<br />

Ende der 80er bin ich als Stiefvater<br />

mit dem Zeltlager in Kontakt gekommen.<br />

In der Phase habe ich schon<br />

festgestellt, dass die Verantwortung<br />

etwas auf die Teamer abgeschoben<br />

wurde was die Betreuung der<br />

Kinder anbelangt. Das ist sicherlich<br />

Thomas Höschele:<br />

nicht falsch, aber ich kritisiere, dass<br />

"Gegen den Strom zur Quelle"<br />

die Teamer seinerzeit mehr nach<br />

sich selber geschaut haben als nach<br />

den Teilnehmern. Nachdem die<br />

Kinder in ihren Schlafsäcken waren, gab es Teamerfestle, die<br />

bis tief in die Nacht gingen. Wenn ein Teamer ein paar Nächte<br />

hintereinander nur zwei bis drei Stunden Schlaf hat, dann hört es<br />

auf mit dem verantwortungsvollen Betreuen. <strong>Die</strong> Dinge hängen<br />

und stehen mit der Lagerleitung.<br />

Koch: Das gab es bei mir nicht. Ich kann nicht 14 Tage lang nur<br />

zwei Stunden pro Nacht schlafen. Dann kann ich mich nicht<br />

um die Kinder kümmern. Aufgabe des Lagerleiters war es auch,<br />

nach den Betreuern zu schauen. Einmal habe ich einen Betreuer<br />

rausgeschmissen, weil er zweimal nicht wie vorgesehen im Zelt<br />

bei seiner Gruppe geschlafen hat.<br />

Fischer: <strong>Die</strong> Verantwortung ist heute dieselbe wie damals.<br />

Wenn ich Betreuer oder Leiter auf einer Freizeit bin, dann ist es<br />

mein Job, die Freizeit so gut rumzubringen, dass es allen Spaß<br />

macht und es für alle sinnvoll ist. Mir soll es natürlich auch Spaß<br />

machen, aber der Fokus liegt bei der Verantwortung, die ich als<br />

Leiter und Betreuer habe.<br />

Höschele: Mich beschäftigt etwas immer wieder. Bei den Arbeitseinsätzen<br />

auf der Fuchsfarm rekrutieren wir immer wieder<br />

junge Leute, die auch vom Zeltlagerbereich kommen. Alle paar<br />

Jahre frage ich die Jungen, seit wann sie rauchen. Meist haben<br />

sie auf der Fuchsfarm damit angefangen. Das finde ich sehr<br />

erstaunlich und traurig, denn da fängt bei mir das Verantwortungsgefühl<br />

schon an. Eigentlich sollte es ja andersherum sein.<br />

Eventuell fungieren Leiter ja teilweise als Vorbild.<br />

Koch: Überall wo die Kinder hinkommen konnten, durfte bei<br />

uns nicht geraucht werden.<br />

STUFE: Hat sich in Bezug auf Rauchen etwas auf den heutigen<br />

Freizeiten geändert?<br />

Fischer: Ich fand es vor zwei Jahren noch schwierig, da man zu<br />

der Zeit mit 16 noch rauchen durfte. Jetzt bekomme ich auf die<br />

Freizeit einige Teilnehmer, die zu Hause regelmäßig rauchen.<br />

Es galt zunächst der Grundsatz, dass Rauchen nicht erlaubt ist.<br />

Nun kann man aber nicht erwarten, dass die Raucher ihre Sucht<br />

für zwei Wochen aufgeben. Es gab dann eine Raucherecke,<br />

wo sie rauchen konnten, ohne die anderen hinzuzuziehen.<br />

Jetzt hat es sich geändert, weil Rauchen nur noch ab 18 Jahren<br />

erlaubt ist. Es rauchen trotzdem noch welche, aber wir können<br />

jetzt eine klarere Linie fahren.<br />

STUFE: Hatte man damals als Leiter noch mehr Autorität?<br />

Höschele: Ich glaube, dass die Autorität nicht mehr so stark ist,<br />

weil es die Persönlichkeiten nicht mehr so gibt. Warum, ist ein<br />

weites Feld. <strong>Die</strong> Persönlichkeiten, die vorne hinstehen und sich<br />

trauen zu sagen „und so nicht!“ gibt es nicht mehr so.<br />

Koch: Damals hatte man die Autorität auch gegenüber Betreuern.<br />

Man war halt der Lagerleiter, der vom Präsidium eingesetzt<br />

war und dort den Rückhalt hatte. Da ist man dann konsequent<br />

geblieben und hat alle gleich behandelt. Man hat bei jedem<br />

Verbot auch erklärt warum es das gibt. Damals gab es eine<br />

Lagerordnung, an die sich jeder halten musste.<br />

STUFE: In einem Leserbrief in der STUFE wurde die Vermutung<br />

geäußert, dass die Albvereinsjugend zu brav und nett ist. Wie<br />

erlebt ihr die Albvereinsjugend heute?<br />

10


Koch: Zu meiner Zeit kamen in der STUFE natürlich schon Artikel,<br />

die den Albverein gewaltig angegriffen haben. Es wurden auch<br />

Leute persönlich angegriffen, die gegen die Jugend geschafft<br />

haben. Wir haben jetzt im Hauptausschuss niemanden mehr,<br />

der gegen die Jugend arbeitet. Mein Eindruck ist, dass die Erwachsenen<br />

großzügiger geworden sind und den Jugendlichen<br />

viel mehr durchgehen lassen.<br />

Höschele: Ich habe einen ganz anderen Eindruck. Ich glaube,<br />

dass die ältere Generation das gleiche Unverständnis der<br />

Jugend gegenüber bringt wie früher. Aber sie machen nichts<br />

mehr dagegen. Ich sehe es nicht so, dass die Albvereinsjugend<br />

früher immer nur dagegen war, sondern sie hat neue Gedanken<br />

reingebracht. Mein Leitspruch ist schon seit vielen Jahren: Nur<br />

gegen Strom gelangt man zur Quelle. Tatsächlich findet man<br />

nur neue Ziele, wenn man kontrovers diskutiert. Mein subjektives<br />

Empfinden ist, dass sich nicht sonderlich viel bewegt. Ich<br />

möchte es nicht bewerten, aber aus meiner Sicht ist etwas wenig<br />

Bewegung im Topf.<br />

Fischer: Ich sehe keinen Grund, per se gegen etwas rebellieren<br />

zu müssen. Der Albvereinsjugend geht es gut, sie steht auf einem<br />

sinnvollen Fundament. Sie muss nicht um ihr Leben innerhalb<br />

des Albvereins kämpfen, deshalb muss man keinen Stunk gegen<br />

den Albverein machen. Wir müssen aber danach schauen, dass<br />

auch unsere Interessen vertreten werden. Wo wir jetzt was gemacht<br />

haben war mit der Energieeffizienz der Wanderheime. Wir<br />

haben durchgesetzt, dass die Wanderheime auf Energieeffizienz<br />

überprüft werden. Das ist eine wichtige Sache und sie kam<br />

von uns. Da hat die Jugend Verantwortung übernommen und<br />

gesagt: "Irgendwann sind das auch unsere Wanderheime und<br />

wir müssen heute schon danach schauen." Das ist ein Beispiel<br />

dafür, dass wir nicht brav sind, wenn es darauf ankommt.<br />

Koch: Das ist ein schlechtes Beispiel, da ich der verantwortliche<br />

Betroffene bin. Da sieht man aber, dass der Hauptverein<br />

der Jugend viel mehr zugesteht als früher. Beim Vorgänger-<br />

Präsident wäre dieser Antrag in dieser Form wahrscheinlich<br />

nicht durchgegangen. Hier hat man den Konflikt bereits<br />

ausgeräumt, indem man zugestimmt hat. So wird viel abgenickt.<br />

Es ist ja im Ausschuss niemand mehr, der gegen die<br />

Jugend spricht. Früher hatte man noch Leute mit viel Einfluss,<br />

so dass alles aus der Jugend erstmal abgebügelt wurde.<br />

Früher gab es viel mehr Jugendgruppen. Wir hatten Pfingstjugendtreffen<br />

mit 600 Kindern und Jugendlichen, jetzt sind es nur<br />

noch 150 - 200 Teilnehmer. Warum kommen da nicht mehr?<br />

Fischer: Heute gibt es schon viel mehr Angebote.<br />

Höschele: Als Ergebnis auf die Frage, ob die Albvereinsjugend<br />

brav geworden ist, könnte man eigentlich antworten, dass der<br />

Albverein brav geworden ist. Deshalb hat die Jugend gar keinen<br />

Grund mehr, groß zu rebellieren. <strong>Die</strong> Freiheiten, die sie jetzt<br />

hat, resultieren vielleicht aus den kontroversen Diskussionen<br />

in den Achtzigern.<br />

Bezüglich der geringeren Teilnehmerzahlen muss ich sagen,<br />

dass ich immer noch nicht glaube, dass es heute mehr unterschiedliche<br />

Angebot gibt als früher. Im Gegenteil, als du noch<br />

Jugendlicher warst, hat man sich selber entwickelt und hat gar<br />

keine Vereine gebraucht. Ich glaube schon, dass es einen Grund<br />

gibt, der im Verein zu suchen ist. Ende der Achtziger Jahre hat<br />

man es Jugendleitern noch schwer gemacht, wenn er nicht so<br />

viel mit Tradition zu tun hatte, gerade in einer kleinen, konservativen<br />

Ortsgruppe auf dem Dorf. Das hat bestimmt Hemmungen<br />

hervorgerufen bei Leuten, sich zukünftig dort zu engagieren.<br />

War nicht gerade Ende der Achtziger Jahre der Schwund bei den<br />

Jugendgruppen massiv?<br />

Fischer: Ich finde die Teilnehmerzahl auf dem Fuchsfarm-<br />

Festival, auch wenn es nur 150 Teilnehmer sind, schon toll.<br />

Wenn man aber bedenkt, dass das die zentrale Veranstaltung<br />

für die Jugend ist und auf die Vereinsgröße bezogen, würde ich<br />

mir natürlich auch wünschen, dass es mehr Teilnehmer wären.<br />

Schade ist, dass manche Ortsgruppen über Jahre hinweg nie<br />

hinkommen.<br />

Koch: Als ich 17 war, kamen ganze Ortschaften zu so einem Treffen,<br />

obwohl damals die Anreise viel schwieriger war als heute.<br />

STUFE: Was sollte die Schwäbische Albvereinsjugend in fünf<br />

oder zehn Jahren haben, was sie heute nicht hat?<br />

Höschele: Mir persönlich wäre das Naturbewusstsein ganz wichtig,<br />

vielleicht sogar als Vordergrund. Es wird immer schwieriger,<br />

dies den Kinder und Jugendlichen zu vermitteln.<br />

Koch: Ich würde ein Augenmerk beim Umweltschutz darauf richten,<br />

auch über die Hintergründe aufzuklären. Was ist notwendig,<br />

um etwas zu erzeugen? <strong>Die</strong> Jugend sollte mehr hinterfragen. Wie<br />

viel Kilowatt Strom sind zum Beispiel notwendig um Holzpellets<br />

herzustellen? Wenn ich mir zum Beispiel die ganze nördliche<br />

Albrandlinie voll mit Windrädern vorstelle, dann hat das mit der<br />

Landschaft nichts mehr zu tun. Man muss den Jugendlichen das<br />

Für und Wider erklären.<br />

Fischer: Ich wünsche mir für die Albvereinsjugend zwei Dinge:<br />

Das Eine ist, dass wir eine so tolle Arbeit machen, dass wir<br />

Mitgliederzuwachs haben, der es schafft, den Verein insgesamt<br />

etwas zu stabilisieren. Das werden wir nicht alleine schaffen,<br />

aber wir können dazu beitragen.<br />

Das zweite ist, dass wir es schaffen, die Jugendlichen bei der<br />

Stange zu halten und in den Hauptverein rüberzubringen. Da<br />

bei ist nicht nur die Jugend gefordert, sondern der ganze Verein.<br />

Das ist für den Verein wichtig und es wird sich in den nächsten<br />

fünf bis zehn Jahren entscheiden. Ich finde es auch wichtig, dass<br />

man Werte vermittelt und zeigt was es alles gibt. Wir müssen vor<br />

allem die Jugendlichen mitnehmen, die das bisher nicht kennen.<br />

Gerade auf zwei Wochen Freizeit sieht man das sehr oft, dass<br />

Kinder und Jugendliche auftauen und die Augen aufmachen. Das<br />

muss nicht nur in der Natur, das kann auch in der Gruppe sein.<br />

Christian Bendig und Germar Schulte-Hunsbeck<br />

11


Soziale Verantwortung - ein Fremdwort in der Outdoor-Industrie?<br />

<strong>Die</strong> Outdoorbranche wirbt für den Verkauf ihrer Produkte<br />

gerne mit Freiheit, Abenteuer, Freundschaft, Respekt und Verantwortung<br />

gegenüber Natur und Menschen. Wenn es um die<br />

Verantwortung gegenüber den herstellenden Personen geht,<br />

bleibt von von den schönen<br />

Bildern und Begriffen<br />

kaum etwas übrig.<br />

Kleidung, die wir in<br />

Europa kaufen, wird zumeist<br />

in Asien, Osteuropa,<br />

Afrika und Lateinamerika<br />

hergestellt. Einige der<br />

Vorwürfe, mit denen sich<br />

weltweit agierende Hersteller<br />

sich konfrontiert<br />

sehen, sind mangelnde<br />

Hygiene und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz und Umweltverschmutzung.<br />

Hinzu<br />

kommen überlange Arbeitszeiten,<br />

Kinderarbeit,<br />

das weitgehende Fehlen von Sozialleistungen, Repressionen<br />

gegen gewerkschaftliche Tätigkeiten, sexuelle Belästigung<br />

von Frauen und schlechte Bezahlung. Eine Näherin im Produktionsbetrieb<br />

verdient bisweilen nur etwa 0,5 Prozent des<br />

Verkaufspreises eines Produkts in Europa.<br />

Je mehr Design und Marketing in Industrieländern betrieben<br />

wird, desto mehr wird die Produktion verlagert, und desto<br />

weniger wird in Industrieländern produziert.<br />

Je grösser die Nachfrage nach billiger und modischer Bekleidung<br />

ist, desto grösser ist der Weltmarkt „Billigsegment“ und<br />

umso mehr Billigproduktion gibt es.<br />

Je mehr Billigproduktion es gibt, desto mehr treten langfristige<br />

Folgen für das Billiglohnland auf in Form sozialer Kosten,<br />

z. B. Kosten für Krankheiten, Vorsorge, Kosten für Umweltverschmutzung<br />

durch Billigproduktion. <strong>Die</strong>se soziale Kosten führen<br />

zu langfristigen Strukturproblemen. Billiglohnproduzenten<br />

verlagern bei Strukturproblemen ihre Produktion in andere<br />

Billiglohnländer. Somit hat die Billiglohnproduktion langfristig<br />

negative Folgen für das Billiglohnland.<br />

Soziale Verantwortung?<br />

<strong>Die</strong> meisten Hersteller sind noch nicht einmal in ihre Treter gekommen<br />

Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungs- und Sportartikelindustrie<br />

ein. In diesem Jahr hat CCC erstmals 15 grosse<br />

internationale Outdoor-Firmen auf ihre soziale Verantwortung<br />

untersucht. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf den<br />

Arbeitsbedingungen in<br />

den Zulieferbetrieben.<br />

Dabei wurde bewertet,<br />

ob ein Unternehmen über<br />

geeignete Instrumente<br />

verfügt, Verletzungen von<br />

Arbeits- und Menschenrechten<br />

aufzuspüren und<br />

diese zu verbessern. <strong>Die</strong><br />

ökologischen Aspekte<br />

(Transportwege, Verpackung,<br />

Ökobilanz, Material)<br />

wurden nicht bewertet.<br />

CCC richtete bei der<br />

Untersuchung das Augenmerk<br />

auf fünf Bereiche:<br />

• Transparenz: Umsatz, Gewinn, Nachhaltigkeitsbericht<br />

• Verhaltenskodex: Verbindlichkeit von Arbeitsgesetzen, Menschenrechten und<br />

anderen Standards<br />

• Kodexumsetzung, z.B. Beitritt von unabhängigen Überprüfungsorganisationen<br />

• Monitoring und Verifizierung, z.B. Zertifizierung von Lieferanten<br />

• Material der Produkte, z.B. Bio, Fairtrade, Recycling/Entsorgung<br />

In der im Sommer 2009 veröffentlichten Studie konnte keine<br />

der untersuchten Firmen für ihre Lieferkette genug Transparenz<br />

aufweisen, um faire Arbeitsbedingungen garantieren zu können.<br />

Acht der 15 Hersteller verweigerten jegliche Angaben über Verhaltenskodex<br />

und Unternehmensverantwortung. Muss jemand<br />

schweigen, der nichts zu verbergen hat?<br />

Am ehesten konnten noch Mammut, Patagonia und Odlo<br />

überzeugen. Andere Hersteller wiesen erhebliche Defizite auf,<br />

wenn es um den verbindlichen Nachweis sozialer Verantwortung<br />

geht. Schlusslichter der Studie sind Salewa, Schöffel und Tatonka.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse sind eine Momentaufnahme und können sich<br />

ändern.<br />

© modern-props pixelio<br />

<strong>Die</strong> Clean Clothes Campaign (CCC) ist ein internationales<br />

Netzwerk aus Gewerkschaften, kirchlichen Gruppen, Nichtregierungs-,<br />

Frauenrechts- und Verbraucherorganisationen. Sie<br />

setzt sich für die Rechte der Arbeiter und die Verbesserung der<br />

Als mündige Verbraucher und Mitglieder eines Vereins, zu<br />

dessen Leitsätzen soziales und demokratisches Handeln gehört,<br />

sollten wir unsere Augen vor diesem Ergebnis nicht verschließen.<br />

Germar Schulte-Hunsbeck<br />

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Aktuelle Seminare zum Thema "Sitten und Werte"<br />

Brauchtum und Tradition -<br />

nein danke?<br />

Gemeinsam lernen!<br />

Was hat Brauchtum und Tradition mit uns zu tun? Das kann<br />

uns doch gestohlen bleiben!<br />

Aber ist das wirklich so? Wo kommen in unserem Alltag<br />

Rituale, Werte und Moralvorstellungen vor, die mit unserer<br />

Tradition und unserem Brauchtum in Verbindung stehen? Wir<br />

wollen uns auf moderne Weise mit unseren Traditionen und<br />

unserem Brauchtum auseinander setzen und diese in unser (all)<br />

tägliches Leben integrieren.<br />

In diesem Seminar wollen wir einerseits über unsere eigenen<br />

Rituale und Wertevorstellungen diskutieren, aber auch konkrete<br />

Übungen, Methoden und Spiele zur Umsetzung in Freizeiten,<br />

Jugendgruppen und bei Wanderungen erlernen.<br />

Termin 25.09. - 26.09.2009<br />

Ort<br />

Wanderheim Burg Teck, Owen<br />

Teilnehmer 5 - 15 Personen, ab 15 Jahren<br />

Leitung Anke Werner<br />

Preis 30 €<br />

Leistung Unterkunft in Mehrbettzimmer<br />

Verpflegung<br />

Programm<br />

Lehrgangsunterlagen<br />

Anmeldeschluss 14.09.2009<br />

Wenn die Alten mit den Jungen…ein etwas anderer Lehrgang.<br />

<strong>Die</strong> Jungen lernen von den Alten,geht es auch auch umgekehrt?<br />

Geschichten aus den guten alten Zeiten,Kochen wie bei Oma<br />

und Opa,Geocaching entdecken von alten und neuen Techniken,<br />

das sind nur einige Dinge,die wir Generationen übergreifend<br />

gemeinsam erfahren wollen.<br />

Termin 23.10. - 24.10.2009<br />

Ort<br />

Füllmenbacher Hof, Sternenfels-<strong>Die</strong>fenbach<br />

Teilnehmer 5 - 15 Personen, ab 16 Jahren<br />

Leitung Martin Fritz, Anke Werner<br />

Preis 40 €<br />

Leistung Unterkunft in Mehrbettzimmer<br />

Verpflegung<br />

Programm<br />

Anmeldeschluss 24.09.2009<br />

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Schwäbische Jugendherbergen schon 1907 dank Professor Eugen Nägele<br />

Das Deutsche Jugendherbergswerk feiert in diesem Jahr sein<br />

einhundertjähriges Bestehen. Tatsächlich haben die Wandervereine<br />

schon Jahre zuvor Jugendherbergen unterschiedlicher<br />

Art eingerichtet. Der Schwäbische Albverein war an dieser<br />

Entwicklung maßgeblich beteiligt. Heiner Weidner, Mitarbeiter<br />

im Schwäbischen Albverein und der Albvereinsjugend seit 1957,<br />

schildert in diesem Beitrag die Vorgeschichte mit den Wurzeln<br />

des DJH in den Wandervereinen.<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhundert zog die Wanderbewegung<br />

im aufblühenden Kaiserreich immer weitere und sehr unterschiedliche<br />

Kreise. In den deutschen Mittelgebirgen markierten<br />

die jungen Vereine die ersten Weitwanderwege. Der 1883<br />

begründete „Verband Deutscher Touristenvereine“ wählte<br />

1901 den Vorsitzenden des Vogesenclubs, Professor Dr. Julius<br />

Euting, für fünf Jahr zu seinem Vorsitzenden; ein Findling am<br />

Schwarzwald-Westweg nahe der Darmstädter Hütte erinnert<br />

an dessen Wirken.<br />

Nicht ganz so rasch änderte sich das Bild bei der Jugend; ein<br />

Hauptgrund lag darin, daß in weiten Kreisen die Mittel nicht<br />

vorhanden waren, die es jungen Leuten ermöglicht hätten, eine<br />

größere Wanderung zu unternehmen. Vielleicht waren auch<br />

manche Eltern etwas ängstlich, ihre Söhne und Töchter allein<br />

ziehen zu lassen; allerlei Gefahren sah man am Wege lauern.<br />

<strong>Die</strong> Initiativen der Jugendbewegung jener Jahre wurzelten<br />

nicht nur bei Studenten sondern ebenso in den Wandervereinen.<br />

Bei den Jahrestreffen des „Touristenverbandes“ (heute:<br />

Deutscher Wanderverband) lernten sich Richard Schirrmann<br />

und Wilhelm Münker aus dem Sauerland, Hermann Löscher aus<br />

dem Erzgebirge, Eugen Nägele von der Schwäbischen Alb und<br />

andere Wanderfreunde kennen. Vor allem diesen Initiatoren<br />

und anderen Lehrern und Pfarrern ging es in den Gebirgs- und<br />

Wandervereinen von Anfang an vor allem um die Beteiligung<br />

der jungen Generation. Im Vordergrund stand dabei der Wunsch<br />

nach jugendgemäßen, einfachen und preiswerten Unterkünften<br />

in der Ferienzeit.<br />

Erste Herbergen schon 1884<br />

<strong>Die</strong> Initiative zu solchen Herbergen war von dem Wiener<br />

Fabrikanten Guido Rotter ausgegangen, der die erste einfache<br />

Unterkunft für junge Wanderer aus Österreich und Deutschland<br />

1883 (im Gründungsjahr des Wanderverbandes) in seinem<br />

nordböhmischen Heimatort Hohenelbe im Riesengebirge<br />

als Studenten- und Schülerherberge geschaffen hatte.<br />

Eine wichtige Triebfeder im Schwäbischen Albverein<br />

(Gründungsjahr 1888) war von Anfang an Gymnasial-<br />

Professor Eugen Nägele. Als Schriftleiter der „Blätter des<br />

Schwäbischen Albvereins“, als Vorstandsmitglied im SAV<br />

und bald auch im zentralen Verband warb er eindringlich,<br />

„der Verband solle froh sein, eine so schöne Sache zu der<br />

seinigen zu machen und sie als Verbandsangelegenheit zu<br />

übernehmen“. Dahinter stand auch bei ihm der Gedanke,<br />

daß geeignete Herbergen der ganzen Jugend dienen sollen,<br />

nicht nur Schülern und Studenten.<br />

Stuttgarter Appell von 1902<br />

Beim Verbandstag der Touristen 1902 in Stuttgart schilderte<br />

Lehrer Metzner aus Plauen, Delegierter des Vogtländischen<br />

Touristenvereins, die erfolgreiche Entwicklung der<br />

Jugendherbergen in Rotters Verband als gute Chance, nicht<br />

nur bei den angesehenen örtlichen Honoratioren sondern<br />

auch in Kreisen der Jugend besser Fuß zu fassen.<br />

Pfarrer Löscher berichtet im „Tourist“, der ersten Zeitschrift<br />

des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine,<br />

von den zunächst schwierigen Versuchen, zwischen<br />

einzelnen Vereinen, dem Deutschen Touristenverein und der<br />

Herbergsleitung in Hohenelbe ein engeres Verhältnis herzustellen;<br />

beim Touristentag 1906 in Würzburg bestätigten<br />

die Delegierten den mutigen, aber zunächst platonischen<br />

Beschluß von Altenahr 1903, die Vereine „mögen sich der<br />

Jugend öffnen und Herbergen für sie einrichten“.<br />

<strong>Die</strong> Herbergs-Idee lief jetzt wie ein zündender Funke<br />

durch die Lande und durch die Wandervereine; sie fühlten<br />

sich mehr und mehr für die bescheidenen Anfänge im<br />

beginnenden Jugend-Tourismus verantwortlich. Löscher<br />

unternahm zwei Jahre lang Vortragsreisen, um auch die<br />

Wandervereine im Süden und Westen des Reiches dafür<br />

zu gewinnen.<br />

1907 bereits elf Jugendherbergen<br />

im Albvereinsgebiet<br />

Dank der unermüdlichen Tätigkeit und dem eisernen Willen<br />

Nägeles startete der Albverein 1907 den ersten Versuch<br />

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und kam noch im gleichen Jahr auf 11 Herbergen im Gebiet der<br />

Schwäbischen Alb. Sie waren vom 1. Juni bis 30. September geöffnet;<br />

für die übrige Zeit lag keine Notwendigkeit vor. <strong>Die</strong> harte<br />

Sechstagewoche ließ Lehrlingen oder jungen Arbeitern wenig<br />

Freizeit; an Urlaubsansprüche war schon gar nicht zu denken.<br />

Zur gleichen Zeit bemühten sich mehrere Verbandsvereine,<br />

in den deutschen Mittelgebirgen geeignete Übernachtungsmöglichkeiten<br />

für Jugendgruppen, Schulklassen oder auch<br />

Einzelwanderer bereitzustellen. Oft waren das Strohlager in der<br />

Nachbarschaft von Gaststätten oder Bauernhöfen, aber auch neu<br />

entstehende Wanderheime, wie etwa das Franz-Keller-Haus auf<br />

dem Kalten Feld bei Schwäbisch Gmünd oder das Wasserberg-<br />

Haus bei Schlat.<br />

Eine ähnliche Überlegung war jene des Lehrers Richard<br />

Schirrmann, ein Netz fester Einrichtungen unterschiedlicher<br />

Art und Größe zu schaffen, die jeweils nur Tagesmärsche auseinander<br />

liegen. Seine Erinnerung aus dem Jahre 1909 („beim<br />

Unterschlupf mit einer Schulklasse während eines Gewitters in<br />

einer Scheune im Bergischen Land“) wird offiziell als Urspungsdatum<br />

der Jugendherbergs-Idee gewertet – und Schirrmann<br />

dafür hoch verehrt.<br />

<strong>Die</strong> von Schirrmann initierte und ständig zugängliche Unterkunft<br />

mit stabilen Doppelstock-Holz-Pritschen im Gewölbe<br />

der Burg Altena in Westfalen wird historisch als die „Welt-<br />

Jugenherberge“ bezeichnet.<br />

Übernachtung für 70 Pfennig<br />

<strong>Die</strong> nächsten Jahre brachten gerade im süddeutschen Bereich<br />

einen kräftigen Aufschwung: 1911 hatten wir im Gebiet<br />

des Schwäbischen Albvereins bereits 18 Herbergen mit 895<br />

Besuchern. 1913 war die Zahl der Herbergsbesucher auf der Alb<br />

auf 2 991 angestiegen. <strong>Die</strong> Übernachtung auf Stroh kostete mit<br />

Frühstück 70, 80 oder 90 Pfennige; oft wurden die Kosten von<br />

den Vereinen übernommen.<br />

DJH-Zweigausschuss Schwaben unter Eugen Nägele<br />

Wiederum war es der Tübinger Professor, der 1897 den<br />

Zweigausschuß „Schwäbische Jugendherbergen“ gemeinsam<br />

mit dem Württembergischen Schwarzwaldverein gründete; den<br />

Vorsitz erhielt der Vorkämpfer in der Sache, Eugen Nägele, der<br />

auch alle Geschäfte führte.<br />

Ähnlich wie beim Sauerländischen Gebirgsverein, dem Erzgebirgsverein<br />

oder dem Schwäbischen Albverein wurden die<br />

Landesverbände des DJH zunächst von den Wandervereinen<br />

gebildet, über einige Jahre geführt und finanziell abgesichert.<br />

Schon 1916 hatte Schirrmann angeregt, daß nach Kriegsende<br />

Betten und Schränke aus den Lazaretten dem Jugendherbergswerk<br />

zur Verfügung gestellt werden sollen.<br />

Dank Albverein hundert Jugendherbergen<br />

In ganz Württemberg war in 25 Jahren unter der zielbewußten<br />

Leitung Nägeles ein enges Netz von Herbergen geschaffen<br />

worden. Mit 15 meist einfachen Unterkünften hatte der gemeinsame<br />

Zweigausschuß sein Werk begonnen, 1926 hatten wir im<br />

Vereinsgebiet über einhundert Herbergen, deren Ausstattung<br />

sich immer weiter deutlich verbessert wurde. In manchen Herbergen<br />

(Schorndorf, Wasserberghaus u.a.) wurde für damalige<br />

Ansprüche Mustergültiges geschaffen.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung der Jugendherbergen lag im Königreich<br />

Württemberg bis 1918 und danach ausschließlich in den Händen<br />

des Schwäbischen Albvereins. <strong>Die</strong> Geschäftsstelle im Hause der<br />

Familie Nägele in Tübingen betreute den kräftig wachsenden<br />

Albverein ebenso wie die Jugendherbergen, absolut bis 1926,<br />

vermutlich noch länger; so wird es auch verständlich, daß die<br />

Geschäftsstelle auch des dann selbständigen DJH-Landesverbandes<br />

gemeinsam mit der des Albvereins im gleichen Hause<br />

in der Gartenstraße in Tübingen blieb. Daraus entstand der<br />

DJH-Landesverband Schwaben, der in Glanzzeiten über 70 große<br />

und kleine Herbergen zu verwalten hatte; heute sind davon 30<br />

übrig geblieben. Auf Initiativen aus seinen Reihen ist 2002 im<br />

größeren Bundesland der fusionierte Landesverband Baden-<br />

Württemberg hervorgegangen, der über 61 Häuser verfügt; mit<br />

über 200 000 Mitgliedern liegt dieser deutlich an der Spitze aller<br />

Landesverbände.<br />

Professor Eugen Nägele (1856 – 1937), Vorsitzender des<br />

Schwäbischen Albvereins von 1913 bis 1933, entstammt der<br />

Familie von Johann Ferdinand Nägele (1808 – 1879), Schlossermeister<br />

in Murrhardt. Schlosser Nägele wurde 1848 als einziger<br />

Handwerker in die erste Nationalversammlung in der Frankfurter<br />

Paulskirche gewählt.<br />

Heiner Weidner<br />

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Spieletipp<br />

Aus Alt mach Neu<br />

<strong>Die</strong> Freizeit von vielen Kindern und Jugendlichen wird heute von Computerspielen und Fernsehen bestimmt. Manche lesen auch<br />

mal ein Buch oder surfen durchs Internet. Aber habt ihr euch mal Gedanken gemacht, was früher die Lieblingsspiele eurer Eltern waren?<br />

Im Internet habe ich zu diesem Thema einen netten Vergleich gefunden:<br />

Ritter spielen, Max und der Zauberer am Computer<br />

Urban, 4 Jahre<br />

Computer spielen, Fußball spielen, Modellflugzeug bauen<br />

Patrick, 11 Jahre<br />

Malen mit Buntstiften, Puzzeln, gerne spiele ich auch<br />

"Schule" mit meinen Freunden, manchmal Barbie,<br />

draußen spiele ich gerne Fangen, im Winter Schneeballschlacht<br />

oder Schneemann bauen...und sehr gerne auch<br />

Gameboy (mit Freunden!)<br />

Melanie, 10 Jahre<br />

Fußball spielen, Computerspielen (Strategiespiele)<br />

Adam, 10 Jahre<br />

PC (am liebsten SIMS 2), und mit meinen Freunden geh<br />

ich gerne auf den Spielplatz; dort spiele ich am liebsten<br />

Fangen. Und manchmal spiele ich auch Fußball.<br />

Kimberly, 10 Jahre<br />

Piraten im Hof meines besten Freundes (<strong>Die</strong> Mülltonnen<br />

waren das Schiff)<br />

Ralf, 41 Jahre<br />

Baumhütten gebaut, Paddelboot gefahren, Cowboy und<br />

Indianer gespielt zwischen Feldern, neben Bächen und<br />

Flüssen...abenteuerlich!<br />

Jürgen, 43 Jahre<br />

Völkerball, Fangen mit Rollschuhen, Räuber und Gendarm,<br />

Daktari (mit Judy und Clarence dem schielenden<br />

Löwen; keiner wollte Judy spielen, jeder wollte natürlich<br />

Daktari sein!)<br />

Christine, 45 Jahre<br />

Räuber und Zoller, Blinde Kuh, Verstecken, Fangen,<br />

Fußball, Federball, fast alle Ballspiele...<br />

Thorsten, 46 Jahre<br />

Mit Barbie-Puppen, dann habe ich immer viele Formulare<br />

gesammelt und zu Hause Büro gespielt, viel gelesen,<br />

Musik gehört und viele Hörspiele auf Platte (Märchen)<br />

Draußen waren wir meist auf dem Spielplatz und im<br />

Winter sind wir viel Schlittschuh auf einem kleinen See<br />

gefahren.<br />

Sylvia, 40 Jahre<br />

Dass alte Spiele nicht langweilig sein müssen und dass man<br />

einfache Spiele durch eine kleine Veränderung wieder spannend<br />

machen kann, will ich euch hier aufzeigen:<br />

Meilenspiel<br />

<strong>Die</strong>ses Spiel ist richtig alt, es wird schon seit dem 13. Jh.<br />

gespielt. Du brauchst einen Hammer, ein „Tor“ und eine Murmel<br />

oder Holzkugel für jeden Mitspieler.<br />

Mit dem Hammer musst du deine Kugel vom Startpunkt<br />

durch das am Ende des Feldes befindliche Tor schießen. Ein Tor<br />

kannst du dir leicht aus 2 Joghurtbechern oder 2 Ästen basteln.<br />

Wer am wenigsten Schläge benötigt, hat gewonnen.<br />

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Quatsch in Bäumen<br />

<strong>Die</strong>ses Spiel kann man zu<br />

zweit, aber auch mit 2 Gruppen<br />

im Wald spielen. Zuerst werden<br />

zwei gleich große Gebiete im<br />

Wald abgesteckt. Nun versteckt<br />

jede Gruppe für die andere<br />

Gruppe 10 Gegenstände in den<br />

Bäumen. Das könnten rote<br />

Handschuhe auf einem Ast sein,<br />

aber auch Farne, die plötzlich auf<br />

dem Baum wachsen. <strong>Die</strong> Schwierigkeitsstufe<br />

solltet ihr vorher absprechen. Welche Gruppe findet<br />

die 10 Fehler am schnellsten?<br />

Knall-Stafette<br />

Eigentlich ganz einfach. <strong>Die</strong><br />

Aufgabe ist, aufgeblasenen<br />

Luftballons durch Draufsetzen<br />

zum Platzen zu bringen.<br />

In zwei oder mehreren<br />

Reihen stehen die Mitspieler<br />

nebeneinander. Vor jeder Reihe<br />

gibt es leere Luftballons. Auf ein Startzeichen hin nimmt<br />

der erste Spieler einen Luftballon, bläst ihn auf und setzt sich<br />

drauf, um in zum Knallen zu bringen. Der jeweilige Knall ist<br />

dann das Startzeichen für den nächsten Spieler.<br />

Variante für ältere Jugendliche und Erwachsene: Luftballons<br />

nur halb füllen (z.B. nur zwei- bis viermal reinpusten),<br />

dann platzen sie nicht so schnell.<br />

Stille Post<br />

<strong>Die</strong>ses Wortspiel kennst du vielleicht. Du brauchst mindestens<br />

sechs Leute, die im Kreis aufgestellt mitspielen.<br />

Einer von euch flüstert nun dem Nachbarn eine Nachricht<br />

ins Ohr. <strong>Die</strong>ser gibt sie so, wie er sie verstanden hat, weiter...<br />

Was kommt da wohl nach einer Runde raus?<br />

Staubsaugerstaffel<br />

Hier wird ohne Strom gesaugt –<br />

sondern mit einem Strohhalm. Der<br />

„Dreck“ sind kleine Papierschnitzel, die<br />

an Punkt A „angesaugt“, durch einen<br />

Parcours gebracht und anschließend im<br />

Papierkorb „abgeladen“ werden können<br />

(alles ohne Hilfe der Hände!). Erst wenn<br />

der erste wieder auf<br />

seinem Stuhl sitzt,<br />

darf der nächste<br />

seiner Partei starten.<br />

Gewonnen hat<br />

entweder die Gruppe,<br />

die die meisten<br />

Papierschnitzel<br />

im Korb hat, oder<br />

die Gruppe, deren<br />

Spieler als Erste „durch“ sind.<br />

© Frank Elstner "Spiel mit", 1979 © Frank Elstner "Spiel mit", 1979 © Frank Elstner "Spiel mit", 1979<br />

Der Fuchs geht um – mal rückwärts<br />

<strong>Die</strong> Gruppe bildet einen großen Kreis. Ein Person läuft<br />

hinter der Gruppe und lässt bei irgend jemandem ein<br />

Taschentuch fallen. Bemerkt diese Person das Taschentuch<br />

hinter sich, so muss die Person das Taschentuch aufnehmen<br />

und versuchen den Fuchs einzuholen, bevor dieser einmal<br />

im Kreis rumrennen und den leeren Platz einnehmen<br />

konnte. Gelingt das nicht wird man selber zum neuen Fuchs.<br />

Variation: Rückwärts im Kreis laufen ist gar nicht so<br />

einfach. ACHTUNG: Stolpergefahr.<br />

Flip-Flop-Hockey<br />

Bzw. alle “Laufspiele” können durch tragen von Flip-Flops<br />

der Spieler erschwert werden. ACHTUNG: Stolpergefahr.<br />

Viel Spaß beim Spielen wünscht euch<br />

© Frank Elstner "Spiel mit", 1979<br />

Sonja Ulmer<br />

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NEWS<br />

Aus dem (Sommer-)Alltag einer Bildungsreferentin<br />

Reif für den Urlaub? Oder was macht die Bildungsreferentin<br />

eigentlich in den Sommerferien? Manch einer könnte sagen,<br />

da ist ja auf der Jugendgeschäftsstelle nichts mehr zu tun (Das<br />

habe ich übrigens auch gehofft). <strong>Die</strong> Zeltlager und Freizeiten<br />

laufen, da kann die Bildungsreferentin die Beine hoch legen<br />

und erstmal Ferien auf der Jugendgeschäftsstelle machen. Das<br />

Badetuch auspacken, Cocklails trinken und ein gutes Buch<br />

lesen. Das ist doch der perfekte Arbeitsalltag. Fehlt nur noch<br />

der Sonnenschirm und die Dachterrasse...<br />

Schön wär's. Es ist Sommer und ich habe wirklich gedacht,<br />

es wird ruhiger. Aber es gibt so einiges zu tun: Teamreflexion<br />

und Teamsitzungen auf den Freizeiten, Teilnehmerverwaltung<br />

Ja, ist es denn bei euch nie ruhig? Oder ist man (bzw.<br />

frau) nach einem Jahr bei der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />

reif für die Insel? Am 1. August bin ich jetzt ein Jahr bei<br />

euch. Ein Grund mal nach hinten zu schauen und mich zu<br />

fragen, wie mein erstes Jahr bei der Albvereinsjugend war:<br />

aufregend war's, viel Arbeit war's, viel gelernt habe ich, Spaß<br />

hat's gemacht und Lust auf mehr hat's gemacht. So schön<br />

war's, dass ich mich auf das kommende gemeinsame Jahr<br />

mit euch sehr freue.<br />

Genießt die letzten Ferientage und dann den (hoffentlich)<br />

schönen Spätsommer!<br />

Anke<br />

und dann natürlich alles Liegengebliebene der letzten Monate<br />

(Nein, ich meine damit nicht meine Krimis zu Hause). Sondern:<br />

Ablage machen, sich in Ruhe in Themen einarbeiten, Ordner<br />

sortieren, überlegen, welche Seminare euch Spaß machen...<br />

PS: Ach ja, bevor ich es vergesse, vom 31. August bis 11.<br />

September bin ich wirklich im Urlaub und werde meine<br />

liegengebliebenen Krimis lesen.<br />

18


NEWS<br />

Einladung zur JugendvertreterInnenversammlung<br />

Samstag 10. Oktober 2009<br />

in der Kelter, Gemmrigheim<br />

Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:<br />

Beginn: 10:00 Uhr<br />

TOP 1<br />

TOP 2<br />

Begrüßung<br />

Grußwort durch Frau Bürgermeisterin Monika Chef, Gemmrigheim<br />

Jugendpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg<br />

Vorstellung der Teilnehmer<br />

TOP 3 Rückblick auf die vergangenen Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2009<br />

TOP 4<br />

Vorstellung und Diskussion der bis dato feststehenden Freizeiten, Lehrgänge und<br />

Veranstaltungen 2010<br />

12:00 Uhr Mittagspause<br />

TOP 6 Abstimmung der bis dato feststehenden Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2009<br />

TOP 7<br />

TOP 8<br />

Anträge<br />

Verschiedenes<br />

Anträge sind bis spätestens 27. September 2009 schriftlich an die JGS zu richten.<br />

Rückmeldung zur Teilnahme bitte ebenfalls bis spätestens 27. September 2009 an die JGS.<br />

Schwäbische Albvereinsjugend<br />

Telefon 0711 22585-28<br />

Fax 0711 22585-94<br />

info@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

19


NEWS<br />

Vorstellung der Delegierten 2009 / 2010<br />

E-Mail-Sammeladresse: delis@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

Name<br />

Jan Brock<br />

Alter<br />

18 Jahre<br />

Ortsgruppe<br />

Bodelshausen<br />

(Zoller-Gau)<br />

Ich mache gerade 12. Klasse Gymnasium<br />

Hobbys<br />

Turnen, Albverein, Inline-Skaten,<br />

Party, Reisen, PC<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

FuFaFe, Delegierter<br />

Als Deli möchte ich FuFaFe'10 organisieren<br />

Im Albverein zu sein ist unbeschreiblich<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

noch offen<br />

Name<br />

Anja Freytag<br />

Alter<br />

17 Jahre<br />

Wohnort<br />

Münsingen<br />

Ortsgruppe<br />

Gundelfingen<br />

(Donau-Bussen-Gau)<br />

Ich mache gerade Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />

Hobbys<br />

Fußball spielen, Cello spielen,<br />

zeichnen<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher Delegierte, Helfer auf Zeltlager 1<br />

Als Deli möchte ich Jugendliche vertreten und das<br />

FuFaFe organisieren. Ich wünsche mir,<br />

dass es sehr lustig wird.<br />

Im Albverein zu sein ist lustig (neue Leute kennenlernen)<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

Jugendgruppenleiterin<br />

Name<br />

Florian Hipp<br />

Alter<br />

17 Jahre<br />

Ortsgruppe<br />

Wolfschlugen<br />

(Esslinger Gau)<br />

Ich mache gerade Gymnasium<br />

Hobbys<br />

Fußball, Joggen, Party machen,<br />

Sport allgemein<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

Helfer im Zeltlager 1, Delegierter,<br />

Lehrgänge<br />

Als Deli möchte ich Zeltlager vorbereiten, Spaß haben,<br />

Demokratie im Albverein<br />

kennenlernen<br />

Im Albverein zu sein ist total cool<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

Betreuer im Zeltlager, noch einige<br />

lustige Jahre als Deli<br />

Name<br />

Alter<br />

Ortsgruppe<br />

Ich mache gerade<br />

Hobbys<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

Als Deli möchte ich<br />

Raphaela König<br />

16 Jahre<br />

Wilflingen<br />

(Donau-Bussen-Gau)<br />

Ausbildung zur Fachangestellten<br />

für Bürokommunikation<br />

Albverein, Schießen, Gitarre spielen<br />

Delegierte<br />

helfen, das FuFaFe und das Landesfest<br />

zu organisieren. Ich wünsche mir, dass<br />

es viel Spaß macht und wir uns oft<br />

zum Planen und Organisieren treffen.<br />

Im Albverein zu sein ist lustig und interessant. Man lernt viele<br />

Leute kennen.<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

Jugendgruppenleiterin<br />

20


NEWS<br />

Name<br />

Alter<br />

Ortsgruppe<br />

Ich mache gerade<br />

Hobbys<br />

Jule Krause<br />

17 Jahre<br />

Neuhausen<br />

(Esslinger Gau)<br />

Berufskolleg Fremdsprachen<br />

Reden, Songs / Geschichten schreiben,<br />

Freunde treffen, feiern, Albverein<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

Delegierte, Jugendleiterin<br />

Als Deli möchte ich Fortbildung für/mit die/den Delis,<br />

Besuch im Klettergarten,<br />

KEINE Waffeln verkaufen.<br />

Im Albverein zu sein ist nicht mehr wegzudenken und<br />

sowieso das tollste überhaupt.<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

eventuell irgendwann<br />

später Bildungsreferentin<br />

Name<br />

Lukas<br />

Raschke<br />

Alter<br />

16 Jahre<br />

Ortsgruppe<br />

Korntal-Münchingen<br />

(Stuttgarter-Gau)<br />

Ich mache gerade 10. Klasse Gymnasium<br />

Hobbys<br />

Musik machen und hören, Fahrrad,<br />

PC, Albverein<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher Teilnehmer beim Zeltlager 1 und 2,<br />

Helfer in der Ortsgruppe<br />

Als Deli möchte ich FuFaFe mitorganisieren und helfen,<br />

Im Albverein zu sein ist mit netten Menschen tolle und<br />

spannende Ausflüge unternehmen.<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

noch keine konkreten Vorstellungen<br />

Name<br />

Kai<br />

Schauerhammer<br />

Alter<br />

16 Jahre<br />

Ortsgruppe<br />

Korntal-Münchingen<br />

(Stuttgarter Gau)<br />

Ich mache gerade Schule, 10. Klasse<br />

Hobbys<br />

Schwäbischer Albverein, Rope Skipping,<br />

meine beste Freundin treffen.<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

in der OG Korntal-Münchingen mit.<br />

Als Deli möchte ich das FuFaFe zum Paradies machen<br />

Im Albverein zu sein ist das coolste das es gibt.<br />

sowieso das tollste überhaupt.<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

OG-Leiter<br />

Name<br />

Alter<br />

Ortsgruppe<br />

Ich mache gerade<br />

Hobbys<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

Als Deli möchte ich<br />

Merlin Voß<br />

18 Jahre<br />

Ulm/Neu Ulm<br />

(Donau-Blau-Gau)<br />

TG in Ehingen<br />

Schwäbischer Albverein, Fahrrad<br />

fahren, Waldhorn spielen, Pfadfinder<br />

Freizeitbetreuer Forscherlager<br />

Weidacher Hütte, Vorbereitung des<br />

FuFaFe, Jugend- und Kindergruppenleitung,<br />

Delegierter<br />

Deli-Vorbildung, Deli-Ausflug, FuFaFe-<br />

Vorbereitung<br />

Im Albverein zu sein ist traditionell<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

vielleicht irgendwann Freizeitleiter,<br />

mehr Leben in der OG-Jugend<br />

21


NEWS<br />

Name<br />

Lena Schleger<br />

Alter<br />

16 Jahre<br />

Ortsgruppe<br />

Mainhardt<br />

(Hohenloher Gau)<br />

Ich mache gerade Realschule<br />

Hobbys<br />

Skifahren, Inline alpin<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

Deli<br />

Als Deli möchte ich mithelfen alles zu verbessern<br />

Im Albverein zu sein ist Spaß und Arbeit<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns<br />

Deli<br />

Name<br />

Alter<br />

Ortsgruppe<br />

Ich mache gerade<br />

Hobbys<br />

In der SAVJ mache<br />

ich bisher<br />

Jan Töpfer<br />

16 Jahre<br />

Tamm<br />

(Stromberg-Gau)<br />

das Gymnasium<br />

Fußball, Musik, Reisen<br />

Freizeiten besuchen,<br />

Ortsgruppentreffen<br />

Als Deli möchte ich mit einer jungen, motivieren Gruppe<br />

Spaß haben und Neuerungen<br />

durchsetzen<br />

Im Albverein zu sein ist eine Verbindung zur Heimat zu haben,<br />

sie kennenzulernen und sie zu<br />

schützen; Spaß haben.<br />

Angestrebte Karriere<br />

bei uns -<br />

Ehrungen<br />

Ehrungsstufe 2 erhielt<br />

Florian Engster 27.06.2009<br />

Ehrungsstufe 1 erhielten<br />

Marcel Drees 02.08.2009<br />

Dominik Hannig 02.08.2009<br />

Joachim Storz 02.08.2009<br />

Sina Lauxmann 02.08.2009<br />

Matthias Schäfer 27.06.2009<br />

Sebastian Fischer 27.06.2009<br />

Monika Hämmerle 27.06.2009<br />

Daniel Gabel 27.06.2009<br />

Sven Schulze, OG Sigmaringen 14.06.2009<br />

Stephan Neumaier, OG SIgmaringen 14.06.2009<br />

Erika Bantel, OG Frohnstetten 14.06.2009<br />

Herzlichen Glückwunsch an die<br />

Jugendgruppe Sigmaringen<br />

<strong>Die</strong> Jugendgruppe Sigmaringen hat für ihre erfolgreiche<br />

Arbeit den Ehrenamtspreis der Stadt Sigmaringen gewonnen.<br />

Bürgermeister Dr. Daniel Rapp überreichte den Preisträgerinnen<br />

einen Scheck über 250 €. Daneben wurden die KJG Laiz-<br />

Inzighofen und die Laizer Frauengruppe ausgezeichnet.<br />

Jugendgeschäftsstelle und Jugendbeirat gratulieren zu diesem<br />

schönen Erfolg.<br />

22


NEWS<br />

Sind unsere Wanderheime Energiefresser?<br />

Als anerkannter Naturschutzverband hat der Schwäbische<br />

Albverein eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, Energien<br />

sparsam und aus erneuerbaren Quellen zu verwenden. <strong>Die</strong>se<br />

Ansicht vertritt die Schwäbische Albvereinsjugend und brachte<br />

deshalb bereits 2008 bei der Hauptausschusssitzung in Tübingen<br />

einen entsprechenden Antrag ein. Alle Wanderheime und die<br />

Hauptgeschäftsstelle sollten überprüft werden, ob in unseren<br />

Häusern Energie effizient eingesetzt und verbraucht wird. Dadurch<br />

lässt sich sich erkennen, wo Verbesserungen möglich sind.<br />

Bei der Untersuchung geht es in erster Linie um den Energieverbrauch<br />

und die mögliche Nutzung regenerativer Energien.<br />

Dabei sollten nicht nur kostspielige und langfristig umsetzbare<br />

Baumaßnahmen sondern auch einfache Maßnahmen wie die<br />

Verwendung von Energiesparlampen oder der Wechsel des<br />

Stromanbieters berücksichtigt werden.<br />

Der Hauptausschuss hatte sich letztes Jahr zunächst nur für<br />

eine modellhafte Untersuchung entschlossen. Untersuchungen<br />

an der Burg Teck und am Rossberghaus haben jedoch gezeigt,<br />

dass das Thema für den Schwäbischen Albverein sehr wichtig ist.<br />

Auf der Hauptausschusssitzung in Ellwangen stand der Antrag<br />

der Schwäbischen Albvereinsjugend für eine umfassende<br />

Maßnahme endgültig zur Abstimmung. Der Hauptausschuss<br />

folgte dem Antrag und beschloss einstimmig, in den nächsten<br />

viereinhalb Jahren alle Wanderheime und die Hauptgeschäfts-<br />

stelle zu überprüfen. <strong>Die</strong>ser<br />

Zeitraum ermöglicht<br />

eine Verteilung der Kosten<br />

auf mehrere Haushaltsjahre<br />

und eine sorgfältige<br />

Auseinandersetzung mit<br />

den Untersuchungsergebnissen.<br />

Mit dieser Maßnahme<br />

möchte der Schwäbische<br />

Albverein seiner Verantwortung<br />

als Naturschutzverband<br />

gerecht werden.<br />

Gerade in Zeiten knapper<br />

Vereinsmittel sollten wir<br />

über den energetischen<br />

Zustand aller Häuser Bescheid<br />

wissen und unsere<br />

wertvollen Ressourcen<br />

dort einsetzen, wo sie für<br />

den Verein und unsere<br />

Umwelt am meisten nützen.<br />

Dass dieses Thema jetzt angegangen wird, darf die<br />

Schwäbische Albvereinsjugend als ihren Erfolg betrachten.<br />

Heiko Herbst<br />

Hauptjugendwart<br />

© pepsprog pixelio<br />

Macht mit<br />

Apfelsaftwochen der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />

25. September bis 19. Oktober 2009<br />

Helft mit unsere Streuobstwiesen zu erhalten und stellt euren<br />

eigenen Apfelsaft her! Alle Gruppen der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />

können Streuobst<br />

sammeln und zu Saft auspressen<br />

(lassen). Auch Birnen,<br />

Zwetschgen oder anderes Obst<br />

können versaftet werden.<br />

Der Saft soll möglichst von<br />

Streuobstwiesen kommen, da<br />

diese einen besonderen Wert<br />

für den Natur- und Artenschutz<br />

besitzen. Ziel der Aktion ist es,<br />

Jugendgruppen ein Bewusstsein für die natürlichen Ressourcen<br />

ihrer Herkunftsgemeinde zu geben.<br />

Habt ihr Interesse? Alle Gruppen, die eine Aktion<br />

planen, können sich auf der Jugendgeschäftsstelle<br />

melden. Dort gibt es weitere Infos und die Etiketten<br />

für die Flaschen.<br />

Kontakt<br />

Anke Werner, Tel. 0711 22585-29 oder<br />

anke.werner@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

23


NEWS<br />

Waffelverkauf zugunsten<br />

obdachloser Jugendlicher<br />

Kräftig hatten die Delegierten auf dem Landesfest in Ellwangen<br />

Waffeln gebacken – bis zum<br />

Ausverkauf! <strong>Die</strong> Erlöse sollten an ein<br />

Projekt für obdachlose Jugendliche in<br />

Stuttgart gespendet werden. Etwa einen<br />

Monat später war es soweit und ich durfte<br />

stellvertretend für alle Delegierten und<br />

Engagierten einen Scheck über immerhin<br />

204,75 Euro überbringen.<br />

Verena Seitz, eine der Mitarbeiterinnen<br />

des Stuttgarter Schlupfwinkels, öffnete<br />

die rote Eingangstüre und empfing<br />

mich.Sie stellte mir den Schlupf, dessen<br />

Geschichte, ihre Aufgabe und das Projekt<br />

„dahinter“ ausführlich vor.<br />

Michael Neudörffer und Verena Seitz<br />

„Hilfe für junge Menschen auf der Straße in Stuttgart“ - damit<br />

werben nicht nur die Träger des Schlupfwinkels, die Evangelische<br />

Gesellschaft und der Caritasverband Stuttgart für ihr Projekt,<br />

sondern dies ist vielmehr auch der Leitsatz des Schlupfwinkels.<br />

Denn hier wird jungen Menschen, die ohne festen Wohnsitz<br />

sind und auf der Straße leben, Hilfe und Unterschlupf seit mittlerweile<br />

über 13 Jahren geboten - inzwischen eine feste Größe<br />

für viele, die außer dem Bahnhof und dem Schlosspark wenig<br />

konstante Punkte im Leben haben<br />

<strong>Die</strong> Kids und Jugendlichen treffen sich hier, können kochen,<br />

essen, Billard spielen und sich ausruhen. Zudem bieten die fünf<br />

Sozialpädagogen auch Hilfe rund um das Leben an – ganz egal,<br />

ob es dabei um einen Arztbesuch oder um ein Elterngespräch<br />

geht, die Vermittlung einer Schule oder eines Ausbildungsplatzes,<br />

oder es einfach nur darum geht, ein offenes Ohr für die<br />

Probleme und Belange der Jugendlichen zu haben.<br />

Zusätzlich gehen die fünf Sozialpädagogen auch als Street-<br />

Worker um und kümmern sich außerhalb des Schlupfwinkels<br />

um Jugendliche auf der Straße, oft auch Bekannte aus dem<br />

Schlupf selbst.<br />

Auf den Fotos könnt Ihr einen Eindruck<br />

von den Räumlichkeiten und Möglichkeiten<br />

des Schlupfwinkels gewinnen.<br />

Vielen Dank an Verena Seitz und<br />

die anderen Mitarbeiter des Stuttgarter<br />

Schlupfwinkels für Ihre Arbeit und den<br />

Empfang.<br />

Michael Neudörffer<br />

24


Albvereinsjugend auf dem Landesfest<br />

Waffeln essen für einen guten Zweck<br />

Reger Andrang am Waffelstand<br />

Sonntagnachmittag: Nichts geht mehr!<br />

„Soziales und demokratisches Handeln" sowie „Gemeinsam<br />

unterwegs" - aus diesen beiden Jahresmottos der Albvereinsjugend<br />

lässt sich doch auch eine ganz tolle Aktion starten. Das<br />

haben die Delegierten auf dem Landesfest in Ellwangen vom<br />

16. - 17. Mai gezeigt.<br />

Gemeinsam organisierten sie einen Waffelverkauf. Doch<br />

nicht nur das, diese Aktion haben sie für einen guten Zweck<br />

gestartet, sozial gehandelt. Das Geld sollte gespendet werden,<br />

das war klar. Samstagmorgen trafen sich die Delegierten, rührten<br />

begeistert aus 150 Eiern Milch und Mehl den Teig und backten<br />

den ganzen Samstag und Sonntag Waffeln.<br />

Nach einem lustigen, unterhaltsamen Abend mit Tanz und<br />

Musik und einer kurzen Nacht ging es dann am Sonntagmorgen<br />

weiter. Bis zum Sonntagnachmittag haben die fünf Delegierten<br />

gerührt, gebacken und verkauft, bis sämtliche Teigzutaten aufgebraucht<br />

waren. Durch diese Aktion konnten 204,75 € an den<br />

Schlupfwinkel, einer Einrichtung für Straßenkinder in Stuttgart,<br />

gespendet werden.<br />

Franziska Jörg<br />

<strong>Die</strong> OG Bonlanden sagt Danke!<br />

Im Rahmen der Jahresfeier am 09.05.09 der OG Bonlanden<br />

wurden acht Jugendleiter(innen) mit der Ehrungsstufe 1 der<br />

Albvereinsjugend für verdiente und langjährige Jugendarbeit<br />

ausgezeichnet. Als Geschenk gab es einen Wander-Obelix-Pokal<br />

und einen Einkaufsgutschein.<br />

<strong>Die</strong> OG Bonlanden blickt auf eine jahrzehntelange gut funktionierte<br />

Jugendarbeit zurück. Fast alle der geehrten Leiter(innen)<br />

sind in der Jugend des Vereins groß geworden und mit der OG<br />

verwachsen. Mit einer Kinder-; Schüler- und Jugendgruppe und<br />

ca. 60 aktiven Jugendmitgliedern ist die OG im Gau Stuttgart<br />

an vorderster Stelle.<br />

<strong>Die</strong>ter Weinmann<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

v.l. Martina Veit, Vorstand <strong>Die</strong>tmar Weinmann, Tanja Mehlmann, Birgit Knies,<br />

Claudia Nagel, Yvonne Urbanek, Martin Kraus, Bildungsreferentin Anke<br />

Werner (nicht auf dem Bild: Marion Freigang und Holger Thiel).<br />

25


Fuchsfarm-Festival 2009<br />

Viel Spaß zwischen Tradition und Moderne<br />

Wir sind die sechs Jugendlichen der Ortsgruppe Öhringen,<br />

wie jedes Jahr kamen wir fast als Letztes auf der Fuchsfarm<br />

an und bekamen natürlich wieder eine der besten Aufgaben,<br />

nämlich Klo putzen :-( . Nach unserer Ankunft gab es gleich<br />

Kässespätzle mit sehr viel Zwiebeln - sehr schlecht für die Zeltluft!<br />

:-) . Das Essen war wie jedes Jahr sehr gut!<br />

Im Anschluss fand das Abendprogramm statt in dem die<br />

einzelnen Ortsgruppen das Jahresmotto „Tradition und Moderne“<br />

in Sketchen und Tänzen aufführten. Das Ganze war sehr<br />

unterhaltsam. Anschließend schmissen wir dir Teeküche, die<br />

dieses Jahr nicht sehr gut lief, doch wir hatten unseren Spaß.<br />

Nach einer viel zu kurzen Nacht gab es um 8 Uhr Frühstück.<br />

<strong>Die</strong>ser Morgen mochte uns nicht, denn es fing an aus Kübeln<br />

zu regnen und wollte einfach nicht mehr aufhören. Aber das<br />

geplante Geländespiel fand trotzdem statt.<br />

Fantasie im Spiel treibt seltsame Blüten<br />

Im Spiel ging es darum einen Code zu entschlüsseln um<br />

unseren Freund zurück aus der Zukunft zu holen. <strong>Die</strong>ser Code<br />

wurde in einzelnen Spielen erspielt. Es gab sehr unterschiedliche<br />

Spiele von Schwäbischer Mundart, Dosenwerfen bis zum Besen-<br />

Fußball. Obwohl wir für mache Spiele zu alt waren, hatten wir<br />

trotzdem viel zu lachen.<br />

Am Abend war die JMV (Jugend-Mitgliederversammlung).<br />

Dort wurden die Delegierten neu gewählt. Hinzu kamen Ehrungen<br />

von Personen, die sich sehr aktiv in der Jugendarbeit<br />

des Schwäbischen Albvereins engagieren. Und danach ging die<br />

Party loooos. Bei nicht so guter Musik in der Disco oder beim<br />

Chillen am Lagerfeuer.<br />

Nach wiederum einer seeeeehr kurzen Nacht wurden wir mit<br />

„Guten Morgen Sonnenschein“ geweckt. Nun ging alles ganz<br />

schnell. Frühstück, Mittagessen …Heim.<br />

Tobias Giesel<br />

Spaß und gute Laune - beim FuFaFe kein Problem<br />

26


Gemeinsam schaffen wir den Weltrekord<br />

Der Schwäbische Albverein hat sich vorgenommen, am Tag der Umwelt am 05. Juni 2010 das weltgrößte Maskottchentreffen auf der<br />

Landesgartenschau in Villingen-Schwenningen zu organisieren. Maskottchen wie der Haribo Goldbär, oder der SWR3 Schwarzwaldelch<br />

oder der Geißbock Hennes vom 1. FC Köln kennt fast jeder. Aber dass eure Jugendgruppe sich ihr eigenes Maskottchen ausdenken,<br />

zeichnen, benennen und dann auch selber basteln und nähen kann, ist für den Albverein die Chance, am 05. Juni 2010 ins Guinness-<br />

Buch der Rekorde zu kommen. Es liegt an euch, über den kommenden Winter eure handwerklichen Fähigkeiten einzusetzen und euer<br />

eigenes "Fantasie-Maskottchen" lebendig werden zu lassen.<br />

Bedingung ist,<br />

• dass das Maskottchen einmalig ist,<br />

• einen eigenen Namen hat<br />

• eure Jugendgruppe oder Ortsgruppe repräsentiert und<br />

• ein Mensch in dieses Kostüm schlüpfen kann, um es dann am Rekordtag zu tragen.<br />

Folgende Fragen solltet Ihr Euch stellen und beantworten:<br />

1. Wollt ihr euch ein eigenes Maskottchen zulegen? Materialkosten ca. 100 - 200 €<br />

2. Wie soll es aussehen? Hierzu könnte man einen Zeichenwettbewerb in der Jugendgruppe<br />

veranstallten.<br />

3. Wie soll das Maskottchen heißen? z. B. Pumo = Pubertierende Monster<br />

4. Wer soll das Kostüm am 05. Juni 2010 tragen? Mindestalter 10 Jahre.<br />

Wenn diese Fragen beantwortet sind, dann wird ein Kostüm auf die Körpergröße des<br />

"freiwilligen Trägers am 05.06.2010" angefertigt. Das Kostüm sollte dem gezeichneten<br />

Maskottchen gleichen und den Träger noch soviel Freiheit geben, dass er allein laufen kann<br />

und aus dem Kostüm heraussehen kann. Das Maskottchenkostüm sollte ausreichende<br />

Atemöffnungen haben.<br />

Tipps zum Basteln können bei<br />

Ralf Kille, ralf.kille@albverein-schwenningen.de oder Telefon 07720 62308<br />

angefragt werden. Unter der E-Mail-Adresse maskottchen@albverein-schwenningen.de<br />

könnt ihr euer Maskottchen für den Tag der Umwelt am besten mit einem Bild und einem<br />

Ansprechpartner anmelden.<br />

Den momentanen Weltrekord von 119 Maskottchen gilt es zu überbieten.<br />

Je mehr Jugendgruppen/Ortsgruppen sich ein eigenes Maskottchen ausdenken und realisieren, desto größer ist die Chance ,dass<br />

der Albverein über 120 Maskottchen auf der Landesgartenschau in Villingen Schqwenningen zusammen bekommt.<br />

Der Schwarzwaldelch ist der Schirmherr dieses Maskottchentreffens und am Abend gibt es in der Helios-Arena eine SWR3 Dance<br />

Night, bei der wir Albvereinler hoffentlich den neuen Weltrekord feiern können.<br />

Yes we can.<br />

Ralf Kille<br />

27


Erfolgreicher Familientag des Oberen-Donau-Gaus<br />

Einen herrlichen Festtag erlebten 122 Teilnehmer, aus 11<br />

Ortsgruppen, beim Familientag des Oberen- Donau- Gaus in<br />

Sigmaringen.<br />

Angeboten wurde ein umfangreiches und gut durch organisiertes<br />

Vor-/ und Nachmittagsprogramm, welches durch<br />

Sven Schulze, Gaufamilienwart Oberer-Donau-Gau und<br />

seinen Jugendleitern Waldemar Boll, Stephan Neumaier,<br />

Tanja und Stefan Rapp nach lern- und erlebnisorientierten<br />

Gesichtspunkten geplant worden ist.<br />

Abenteuer und Nervenkitzel versprach der Hochseil-<br />

Klettergarten und wurde durch die Jugend mit Bravour<br />

gemeistert. Für die kleineren Gäste sorgte der Niedrigseil-<br />

Parcours für Spaß und Spannung. Bei der durchgeführten<br />

Albvereinsrallye war Fingerspitzengefühl und Orientierungssinn<br />

gefragt, denn es galt sich nicht nur entlang des<br />

Rundwanderweges 2 und Bereich Stadtmitte mit Hilfe von<br />

Karte und Kompass zu orientieren, auch Lösungsfindungen<br />

einzelner Rätsel bedurfte der Karten- und Kompasskunde.<br />

Auch der Natur- und Umweltschutz kam nicht zu kurz, die<br />

Gewässerökologie war ein wichtiger<br />

Programmpunkt des Tages. Mit einer<br />

Ausstellung unterstützte der Naturschutzbund<br />

die Albvereinsjugend.<br />

Unter dem Motto „Was können uns<br />

die Kleinlebewesen des Flusses über<br />

die Qualität des Gewässers verraten“<br />

wurde Teichwasser untersucht und<br />

mikroskopiert.<br />

Ein Höhepunkt für die Erwachsenen bildete die durch Ernst<br />

Ehlers geführte Rundwanderung, welche die Besichtigung der<br />

Fürstlichen Gruft in der Hedinger Kirche beinhaltete und der<br />

Besuch des Zündapp- Museums der Brauerei Zoller-Hof. Das<br />

anschließende gemütliche Beisammensein beendete einen<br />

unvergessenen Familientag.<br />

Zu den Gästen<br />

zählten unter<br />

a n d e r e m A n ke<br />

Werner, Jugendgeschäftsführerin<br />

der<br />

Schwäbischen Albvereinsjugend<br />

und<br />

Tanja Waidmann,<br />

stellvertretende<br />

Hauptjugendwartin<br />

der Schwäbischen<br />

Albvereinsjugend.<br />

Unser herzlicher Dank geht an die vielen Helfer sowie Herrn<br />

Alfred Bauernfeind mit Team vom Naturschutzbund, Silvia Bregenzer,<br />

verantwortlich für die Führung in der Hedinger Kirche<br />

und an Familie Friemauth, Betreiber Campingplatz Sigmaringen<br />

und Erlebnis-Camp out & back.<br />

Bilder und Veranstaltungsprogramm der Jugendgruppe<br />

können unter www.albverein-jugendgruppe-sigmaringen.de<br />

angeschaut werden.<br />

Sven Schulze<br />

28


Geocaching in der Schule<br />

12 Uhr mittags - nein, nicht der Western, sondern<br />

der Abschluss einer der Werkwoche -Aktionen der<br />

3. und 4. Klasse der Nachbarschaftsgrundschule<br />

Buhlbronn-Vorderweißbuch. Thema: Geocaching.<br />

<strong>Die</strong> Uhr - ein wichtiges Navigationsinstrument in<br />

früherer Zeit, besonders der Seefahrer - auf dem<br />

Gruppenbild ist unser Logo geworden. <strong>Die</strong> hier eingearbeiteteten<br />

Koordinatem der Schule haben wir<br />

aus der Wanderkarte berechnet, die Meldungen der<br />

12 GPS-Empfänger bestätigten unsere gute Arbeit.<br />

Dank optimalem Satellitenempfang verlief die anschliessende<br />

Schatzsuche zwischen Birkenweißbuch<br />

und Buhlbronn spannend und erfolgreich. Fünf Helfer<br />

aus den Ortsgruppen Schorndorf, Remshalden und<br />

Steinenberg des Schwäbischen Albvereins haben uns<br />

dabei unterstützt.<br />

Eberhard Blocherer<br />

Jugend- und Familienfreizeit am Brombachsee<br />

Hohenloher Gau attackiert Burg Wernfels<br />

So wie auch letztes Jahr, ging die diesjährige Freizeit der<br />

Gau Jugend wieder nach Spalt am Brombachsee auf die Burg<br />

Wernfels, die in eine Jugendherberge umgebaut wurde und<br />

trotzdem noch sehr historisch gehalten ist. Es nahmen ca. 50<br />

Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Ortsgruppen<br />

des Hohenloher-Gaus teil.<br />

<strong>Die</strong> Freizeit begann am Freitagabend mit einer kurzen Begrüßung<br />

im Rittersaal, mit gemütlichem beisammen sein. Am<br />

Samstag Morgen machten wir nach dem Frühstück den Pool<br />

unsicher. Obwohl es ziemlich frisch war, waren<br />

doch fast alle im Wasser und es war ein Heidenspaß.<br />

Nachdem um 18 Uhr sich alle wieder auf der Burg zum<br />

Abendessen versammelt hatten, gab es noch eine kleine GPS-<br />

Wanderung um die Burg. Obwohl der Original-Cache nicht<br />

gefunden wurde - vielleicht auf mystische Weise verschollen<br />

- war es doch sehr lustig.<br />

Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Gruppenfoto<br />

zum Brombachsee auf, wo sich die Freizeit auflöste und alle<br />

heimfuhren.<br />

Tobias Giesel<br />

Am Mittag fuhr ein Teil in den Hochseilgarten<br />

Enderndorf. Dort hatten wir beim Klettern sehr viel<br />

Spaß. Der Rest unserer Gruppe amüsierte sich am<br />

Brombachsee beim Wandern, Schwimmen oder<br />

Radfahren.<br />

29


Klein aber oho<br />

Erkundungs-Tour durch's westliche Saarland<br />

Am späten Mittag des 10. Juni 2009 fanden sich vier<br />

wackere Wanderer am Stuttgarter Bahnhof ein, um per<br />

Zug-Anfahrt zu einer Wanderung durch einen weitgehend<br />

unbekannten Landstrich im äußersten Südwesten unserer<br />

Republik zu starten.<br />

Nachdem in Mannheim der fünfte Mitwanderer dazustieß,<br />

ging die Fahrt über die Landeshauptstadt Saarbrücken<br />

weiter nach Merzig, von wo aus der Rest mittels Bus bis nach<br />

Dreisbach in die dortige JuHe erfolgte. Außer der - sehr<br />

schön gelegenen und bestens modernisierten - Herberge<br />

besteht der Ort lediglich aus etwa zwei Dutzend Häusern.<br />

So gingen wir mangels jeglicher Gastwirtschaft recht bald zu<br />

Bett und lauschten dem prasselnden Dauerregen.<br />

<strong>Die</strong>ser hatte sich glücklicherweise am nächsten Morgen<br />

verzogen, so daß wir trockenen Fußes durch ein wildromantisches<br />

Seitental bis zum Aussichtspunkt Cloef unmittelbar<br />

am Scheitelpunkt der Saarschleife gelangten. Nach ausreichendem<br />

Genuß der wirklich tollen Aussicht führte uns der<br />

weitere Weg auf dem Saar-Hunsrück-Steig - einem relativ neu<br />

angelegten Premium- Wanderweg - durch herrliche Laubwälder,<br />

duftende Wiesen und immer wieder tolle Ausblicke bis in<br />

die Porzellan-Stadt Mettlach, wo die weltbekannte Manufaktur<br />

Tour mit Perspektive: An der Saarschleife bei Mettlach<br />

Villeroy & Boch ihren Firmensitz hat. Da durfte eine Besichtigung<br />

der dortigen Bäder- wie auch der Geschirr-Ausstellung natür-<br />

Nomen est omen: Während eines Aufstiegs auf dem Saar-Hunsrück-Steig<br />

lich nicht fehlen. Das Mittagessen nahmen wir im lauschigen<br />

Biergarten der ortsansässigen Abtei- Brauerei, wo es neben<br />

eigenem Bier auch hausgemachten Biosenf gibt, ein. Weiter ging<br />

es auf dem Saar-Hunsrück-Steig durch sehr abwechslungsreiche<br />

Landschaften bis an unser Tagesziel, einen<br />

idiyllisch gelegenen Reiterhof mit angeschlossenem<br />

Camping- Platz. Wir zogen allerdings die<br />

Übernachtung in den frisch renovierten Zimmern<br />

des Hauses vor...<br />

Am sonnigen Folgetag stand nun die "Königs-<br />

Etappe" an, welche uns durch dichte Laubwälder<br />

und vorbei an saftigen Kornfeldern sowie entlang<br />

munter plätschernder Bächlein am Tagesziel<br />

vorbei (!) bis nach Weiskirchen führte. Dabei<br />

passierten wir auch ein Stück der mit uralten<br />

Grenzsteinen versehenen Grenze zu Rheinland-<br />

Pfalz sowie später am Tag einen Wildtier-Park, in<br />

welchem sich neben Hirschen auch einige der<br />

schon fast ausgestorbenen Wisente tummeln.<br />

Immer wieder beeindruckend war die ständig<br />

wechselnde Landschaft, welche dem Premium-<br />

Weg seinen Namen absolut zu Recht gibt. <strong>Die</strong><br />

Rest-Strecke zurück ans Tagesziel Losheim am<br />

See brachten wir angesichts von gut 30 gewanderten Kilometern<br />

per Bus hinter uns. Wir quartierten uns in einem vorgebuchten<br />

30


Privathaus ein, wo wir die gesamte erste Etage belegten, und<br />

nahmen das Abendessen in einer umgebauten, sehr lauschigen<br />

alten Scheune ein.<br />

Der dritte, schon richtig heiße Wandertag führte uns - nunmehr<br />

mit lediglich "leichtem" Gepäck - über den Oppig-Grät-<br />

Weg sowie den Schluchtenpfad rund um Losheim herum.<br />

Dabei durchschritten wir wilde, tief eingeschnittene Eiszeit-Täler<br />

(im Volksmund "Grät" genannt) und eine ganze Reihe wildromantischer<br />

Schluchten. Auch diesmal beeindruckte wieder der<br />

landschaftliche Wechsel von Wald, Ackerland und weitgehend<br />

unberührter Natur. Abends fanden wir uns dann - leicht ermattet<br />

- erneut in der schon bekannten Scheune ein.<br />

Am Sonntag stand dann leider schon wieder die Heimreise<br />

an. Ganz ohne Kultur wollten wir das wunderschöne Saarland<br />

indes nicht verlassen, und so besichtigten wir noch das auf<br />

dem Weg liegende Welt-Kulturerbe Völklinger Hütte. Ein eigens<br />

einbestellter ehemaliger Mitarbeiter des inzwischen weitgehend<br />

stillgelegten Stahlwerkes erklärte uns anhand einer ausgiebigen<br />

Unterkünfte<br />

Jugendherberge an der Saarschleife Jugendgästehaus<br />

Dreisbach, www.diejugendherbergen.de/die-jugendherbergen-auf-einen-blick/dreisbach/portrait,<br />

Telefon<br />

06868 270<br />

Camping, Hotel und Reiterhof Girtenmühle, 66679 LosheimBritten,<br />

www.girtenmuehle.de<br />

Privatquartier Susi Kohr, Hunsrückstr. 16, 66679 Losheim<br />

am See, Telefon und Fax 06872 5843<br />

Sehenswert<br />

Erlebniszentrum von Villeroy & Boch, Mettlach,<br />

www.villeroy-boch.com<br />

Stausee (Badestelle) in Losheim<br />

www.losheim-stausee.de<br />

Weltkulturerbe Völklinger Hütte, im Sommerhalbjahr<br />

täglich von 10 bis 19 Uhr, www.voelklinger-huette.org<br />

Mehr zum Wandern im Saarland<br />

www.saar-hunsrueck-steig.de<br />

www.wanderbares-saarland.de<br />

Kul-Tour: Teilansicht des UNESCO-Weltkulturerbes Völklinger Hütte<br />

Führung Funktion und Arbeitsweise der beeindruckenden Hochöfen<br />

sowie der sonstigen Einrichtungen des riesigen Geländes,<br />

auf welchem einmal über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt waren.<br />

Heutzutage sind es "dank" der Stahlkrise sowie der Konkurrenz<br />

der Billiglohn-Länder nurmehr etwa 3.000 im benachbarten<br />

neuen Werk. Ein Besuch dieses Kultur-Denkmales lohnt sich<br />

auf jeden Fall; noch zumal zusätzlich stets wechselnde Sonder-<br />

Ausstellungen zu allen möglichen Themen gezeigt werden.<br />

Festzuhalten bleibt, daß das kleine Saarland ein absolutes<br />

Wander-Land mit einer Vielzahl bestens beschilderter Wege ist,<br />

wobei der so gut wie überhaupt nicht über Asphalt oder Schotter<br />

führende Saar-Hunsrück-Steig sicherlich eine Art Sonderstellung<br />

einnimmt.<br />

Daneben gibt es jedoch beispielsweise auch den Saarland-<br />

Rundweg sowie etliche kleinere Rundwanderwege, welche<br />

allesamt durch wunderschöne und vor allem stets sehr abwechslungsreiche<br />

Landschaften führen.<br />

Holger Hendel<br />

31


Deutsch-ungarisches Zeltlager<br />

Lebendige Partnerschaft auf jungen Beinen<br />

<strong>Die</strong> Ortsgruppe Steinhilben organisierte bereits zum dritten<br />

Mal im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Stadt Trochtelfingen<br />

und Mariahalom in Ungarn ein Jugendzeltlager. <strong>Die</strong> in<br />

der ersten Augustwoche nach Mariahalom aufgebrochenen 24<br />

Jugendliche aus verschiedenen Stadtteilen von Trochtelfingen<br />

und ihre sechs Betreuer kehrten wieder wohlbehalten zurück.<br />

Nach einer langen Fahrt wurden die Jugendliche im Alter zwischen<br />

13 und 19 Jahren und ihre Betreuer durch die ungarischen<br />

Gastgeber herzlich empfangen. Von der ungarischen Seite beteiligten<br />

sich 36 Jugendliche und sieben Betreuer sowie zahlreiche<br />

Helfer im Hintergrund am Zeltlager. Nach dem Aufbau und Bezug<br />

der Zelte hatte die Jugendlichen genügend Zeit bereits aus den<br />

vorhergehenden Begegnungen bestehende Freundschaften<br />

aufzufrischen und neue Bekanntschaften zu knüpfen.<br />

Ungarn von unten: Höhlenbesichtigung bei Mariahalom<br />

Landschaften Ungarns mußte leider ausfallen, da das Museum<br />

aufgrund der Hitze geschlossen hatte.<br />

Treffpunkt Dorfteich<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer erwartete ein ansprechendes Kultur- und<br />

Vergnügungsprogramm wobei genügend Zeit blieb um auch<br />

die Partnergemeinde zu erkunden. Besonders beeindruckend<br />

für die Jugendliche war der Besuch des alten Friedhofes. Auf<br />

ihm sind noch zahlreiche alte Grabsteine mit den Inschriften<br />

der ehemaligen deutschen Auswanderer zu sehen. Darunter<br />

sind auch bekannte Namen, die heute noch in Trochtelfingen<br />

als auch in Mariahalom vorkommen, zu finden.<br />

Ein Ausflugstag führte zum Donauknie bei Visegrad. Nach<br />

Ersteigung der Ruine der Königsburg in Visegrad konnten<br />

die rennfahrerischen Fähigkeiten auf einer Sommerbobbahn<br />

getestet werden. Ein Bummel durch das Künstlerviertel von<br />

Szentendre rundete den Tag ab. <strong>Die</strong> Besichtigung eines Bauernhausmuseums<br />

mit Häuser der verschiedenen Epochen und<br />

Am nächsten Tag ging es in die Hauptstadt Ungarns nach<br />

Budapest. Mit der Kindereisenbahn fuhren die Teilnehmer zu<br />

einem Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick über Budapest.<br />

<strong>Die</strong> Eisenbahn wird in den Sommermonaten fast ausschließlich<br />

nur von Kindern betrieben. Nur Schüler mit außergewöhnlichen<br />

Leistungen in der Schule erhalten als Belohnung das Privileg<br />

bei den ehemaligen Eisenbahnpionieren mitzumachen. Mit<br />

der Sesselbahn ging es zurück nach Budapest zum besten Programmpunkt<br />

des Tages, dem Besuch des Vidamparks. Neben der<br />

ältesten noch funktionsfähige Holzachterbahn Europas standen<br />

noch weitere Fahrgeschäfte auf dem Programm.<br />

Unterwegs mit der Kindereisenbahn<br />

32


Während der ersten Tage zeigte das Thermometer bis<br />

zu 40° C. Nachdem es in den vergangenen acht Wochen<br />

kein Regen mehr gab zogen gegen Ende des Zeltlagers die<br />

ersten Regenwolken auf. <strong>Die</strong>se brachten für die Ungarn<br />

die lang ersehnte Abkühlung und das notwendige Naß<br />

für die Pflanzen. Da die Wetterlage beim ersten Zeltlager<br />

vor vier Jahren in Mariahalom ähnlich war kam bei der<br />

Bevölkerung recht schnell der Begriff der Regenmacher<br />

auf. „Wenn wir das nächste Mal Regen benötigen, werden<br />

wir euch anrufen und zu einem Besuch einladen.“ So die<br />

Aussage des Vorsitzenden der deutschen Minderheitenverwaltung<br />

György Siklosi. Nachdem die Zelte wieder<br />

abgebrochen waren gab es einen ebenso herzlichen wie<br />

tränenreichen Abschied.<br />

Nach dem großen Regen: Zeltlager in Mariahalom<br />

Der absolute Höhepunkt des Zeltlagers war die Abschlußveranstaltung,<br />

zu der die ganze Bevölkerung eingeladen war.<br />

<strong>Die</strong> Jugendlichen und Betreuer hatten für die zahlreiche<br />

Besucher ein abwechslungsreiches Programm zusammen<br />

gestellt. <strong>Die</strong> gemischte Gruppe der Betreuer zeigte einen<br />

kurzfristig einstudierten Volkstanz. Verschiedene weitere,<br />

teilweise gemischte, Tanz- und Gesangsgruppen zeigten ihr<br />

Können. Kurze Sketcheinlagen erheiterten das Publikum und<br />

die Akteure. Ein grandioses Finale bot die Bauchtanzgruppe<br />

von Mariahalom. Jeder fühlte sich wie ein Sultan in den<br />

Märchen aus 1001 Nacht.<br />

Nach Meinung von Johanna Schwab, die bisher an<br />

allen Zeltlagern teilgenommen hat, verging die Zeit<br />

viel zu schnell und das<br />

Zeltlager<br />

war zu kurz. Es<br />

war sehr schön,<br />

alle mal wieder<br />

zu sehen. Simon<br />

Roggenstein, der<br />

das erste Mal in<br />

Mariahalom mit<br />

dabei war, überraschte<br />

die große<br />

Herzlichkeit und<br />

Aufgeschlossenheit<br />

der Bewohner trotz<br />

deren für unsere<br />

Verhältnisse bescheidenere<br />

materiellen<br />

Möglichkeiten.<br />

Lothar Heinzelmann<br />

Ein Hauch Orient:<br />

Mitglied der Bauchtanzgruppe Mariahalom<br />

Ungarische Folklore am Abschlussabend<br />

33


Sonnwendfeier der Ortsgruppe Häfnerhaslach<br />

"Und nun entfacht den Brand"<br />

Der Tag der Sommersonnenwende wird von Menschen als<br />

mystischer Tag betrachtet, oft begleitet von weltlichen und<br />

religiösen Feierlichkeiten. Je größer der Unterschied zwischen<br />

dem Winter und Sommer, desto feierlicher hat man diesen<br />

Tag gefeiert. Im Norden Europas, wo im Sommer die Nächte<br />

gar nicht mehr dunkel werden, haben Sonnwendfeiern - als<br />

Mittsommerfest bezeichnet – wesentlich mehr Bedeutung als<br />

am Mittelmeer.<br />

<strong>Die</strong> Sonnenwendfeste haben vor allem in den germanischen,<br />

nordischen, baltischen, slawischen und keltischen Religionen<br />

einen festen Platz. In der keltischen Mystik heißt der Tag der<br />

Sommersonnenwende Alban Heffyn.<br />

Seit der Christianisierung Europas werden diese Feiern oft<br />

mit dem 24. Juni, dem Tag Johannes des Täufers (Johannistag),<br />

verbunden und einige Sonnenwendbräuche, die sich bis heute<br />

erhalten haben, wie die Johannisfeuer, sind nach ihm benannt.<br />

Das Datum liegt kurz nach der tatsächlichen Sommersonnenwende,<br />

da noch das Datum des Julianischen Kalenders benutzt<br />

wurde.<br />

Ihre 37. Sonnwendfeier führte am 19. Juni 2009 die Ortsgruppe<br />

Häfnerhaslach auf dem Schelling durch. Bereits ab 19<br />

Uhr trafen die erste Gäste auf der Festwiese“ ein und mit ihnen<br />

auch das schöne Wetter. Nachdem es tagsüber immer wieder<br />

geregnet hatte, hellte es sich pünktlich zum Festbeginn auf.<br />

Das schöne Wetter lockte auch die Gäste, denn innerhalb<br />

kurzer Zeit waren alle 30 Festgarnituren in den aufgestellten<br />

Zelten wie auch außerhalb belegt. Vor allem die Kinder suchten<br />

die Plätze rund um das kleine Lagerfeuer auf, wo Würste gegrillt<br />

wurden, oder nutzten die Möglichkeit, um auf der großen<br />

wiese ausgiebig zu spielen. Wie jedes Jahr bot die Ortsgruppe<br />

Getränke und Essen an. Neu und beliebt bei jung und alt war der<br />

Stockbrotteig, der vom neuesten Mitglied im Häfnerhaslacher<br />

Albverein, Mathias Werhan, vorbereitete wurde. Es war ein<br />

gemütlicher Platz für alle die sich angeregt austauschen oder<br />

dem fröhlichen Treiben zuschauen wollten.<br />

Gegen 21:30 Uhr begrüßte Ortsgruppenvorsitzender Holger<br />

Springer die insgesamt rund 300 Gäste. Danach trug die Albvereinsjugend<br />

ein selbst geschriebenes Lied vor, ehe die restlichen<br />

Mitglieder sich versammelten, um zwei weitere Lieder zu singen.<br />

Nun folgte das „Highlight“, denn das große Feuer wurde<br />

angezündet. <strong>Die</strong> Kinder hatten die Aufgabe, mit den Fackeln das<br />

Feuer zu entfachen und viele Mitglieder warfen ihre Türkränze<br />

vom Vorjahr ins Feuer. Auch hierbei wurde ein Lied angestimmt.<br />

Noch lange Zeit versammelten sich die Gäste gemütlich um<br />

das große Feuer ehe der Festabend sich dem Ende neigte und<br />

ein sehr schöner Abend zu Ende ging.<br />

Holger Springer<br />

Gesamtjugendausflug der Ortsgruppe Bonlanden<br />

Am 3. Juli war es soweit: 35 kleine und große Albvereinler<br />

machten sich auf den Weg ins Lautertal, um die Burg Derneck<br />

zu erobern.<br />

Nach einem Geburtstagsständchen für unseren „Dide“<br />

fuhren wir, begleitet von Blitz und Donner, dem schönen<br />

Wetter entgegen. Auf der Burg wurden die Zimmer verteilt und<br />

die Betten bezogen. Danach wurde ausgiebig gevespert, um<br />

für die spätere Nachtwanderung gestärkt zu sein. Nachdem<br />

alle von der nächtlichen Erkundungstour wieder im Burghof<br />

eintrafen, wurde noch bis tief in die Nacht (für manche war es<br />

auch morgen) gespielt, gelacht, gechillt oder einfach nur am<br />

Lagerfeuer gesessen.<br />

Am nächsten Morgen ging es mit mehr oder weniger<br />

munteren Kindern nach Pfronstetten in den Phänopfad. Der<br />

Phänopfad ist ein erlebnisreicher Themenweg der Kindern aber<br />

auch Erwachsenen die verschiedenen Naturphänomene näher<br />

bringt. Unterschiedliche Stationen laden zum Experimentieren<br />

und selbst aktiv werden ein. Kurzum: Wir erfuhren auf tolle<br />

34


und abwechslungsreiche Art, wie phänomenal Naturphänomene<br />

sind.<br />

Nach der Rückkehr auf die Burg hieß es „Burghof frei“ für<br />

Jongleure und Co. So mancher entdeckte ungeahnte Talente in<br />

sich. Dank unseren beiden „Feuerteufeln„ Richie und Peter wurde<br />

am Abend wieder traditionell gegrillt und Stockbrot gemacht.<br />

Am nächsten<br />

Morgen nach dem<br />

Frühstück wurde die<br />

Burg wieder auf Vordermann<br />

gebracht.<br />

Danach wanderten<br />

wir zum nahe gelegenen<br />

Landhotel<br />

„Wittstaig“, wo wir<br />

ein vorzügliches<br />

Mittagsmahl einnahmen. Anschließend<br />

brachte uns unser<br />

Busfahrer Peter nach Laichingen<br />

zur Tiefenhöhle.<br />

Dort ging es auf Eisentreppen<br />

55 Meter in die Tiefe, durch die<br />

Sandhalle hindurch, vorbei am<br />

Gletschermühlenschacht und<br />

dem Streuselkuchen, durch die<br />

Vesperhalle und wieder hinauf<br />

ans Tageslicht. Dann traten wir die Heimreise an. Pünktlich um<br />

17 Uhr kamen wir, teilweise noch recht verschlafen, wieder zu<br />

Hause in Bonlanden an.<br />

Alle waren sich einig: Es war ein tolles Wochenende und hat<br />

allen wieder mächtig Spaß gemacht.<br />

Tanja und Thomas Mehlmann<br />

Sommerferienspaß mit Naturpädagogik in Sulz<br />

Von Buntspecht und Eisvogel<br />

Ein Erlebnisnachmittag unter dem Titel "Vom Buntspecht<br />

und dem Eisvogel" ergänzte das Ferienprogramm der Stadt<br />

Sulz mit den beiden Höhlenbrütern im heimischen Wald und<br />

am nahegelegenen Neckar.<br />

Bevor sich die überwiegend jungen Teilnehmer auf die<br />

Safari begaben, bat sie Agnes Utzler als<br />

Jugendbetreuerin erst mal die Augen zu<br />

schließen. <strong>Die</strong> Kinder sollten sich ganz<br />

auf die Geräusche in ihrer Umgebung<br />

konzentrieren. Beim Floß am Neckarufer<br />

machte die Gruppe zum ersten Mal Halt.<br />

Mit einer Augenbinde versehen, wurde<br />

der Partner zu einem Baum geführt und<br />

wieder am Ausgangspunkt angelangt,<br />

lautete die Aufgabe, den gefühlten Baum<br />

wieder zu erkennen.<br />

Für die Kinder war es ein lehrreicher<br />

Nachmittag mit allen Sinnen. Sie lernten,<br />

dass der Buntspecht seinen Schnabel<br />

benutzt, um das Holz vor einer dahinter befindlichen Larve<br />

wegzumeißeln und dass er mit der Zunge, die dreimal so lang<br />

wie der Schnabel ist, die Larve hervorholt. Ein abgestorbener<br />

Stamm mit vielen Löchern bietet außerdem dem Siebenschläfer<br />

und anderen Nistvögeln Platz.<br />

Weitere Tiere, die gerade Schlafenszeit haben, konnten nur<br />

an ihren Spuren entdeckt werden, zum Beispiel der Dachs an<br />

seinem Höhleneingang und vielleicht der Fuchs, der oft zusammen<br />

mit dem Dachs in einer Wohngemeinschaft lebt. Der<br />

Eisvogel brauche ein unbefestigtes Ufer, damit er seine bis zu<br />

einem Meter lange Brutröhre dort anlegen kann. Mittels eines<br />

Grashalmes lernten die Kinder<br />

pfeifen, so wie auch Jäger die<br />

Rehböcke anlocken.<br />

© dieter pixelio.de<br />

Mit einer Schnitzeljagd und<br />

damit verbundenem Gewinnund<br />

Wissensspiel wurden die<br />

Kinder und Erwachsenen zum<br />

Ausgangspunkt zurück geleitet.<br />

Hier konnte Norbert Utzler die<br />

Fragen zu dem mitgebrachten<br />

Anschauungsobjekt, einem<br />

Frischling, kindgemäß beantworten.<br />

Zu weiteren Aktionen des Albvereins für die Jugend wurden<br />

die Kinder eingeladen und mit einem Aufkleber und einem<br />

Ausmalbild verabschiedet.<br />

Agnes Utzler<br />

35


Das Wanderforum unterwegs<br />

Ins Maislabyrinth und wieder raus!<br />

An einem sonnigen August-Sonntag durchstreifte ein bunter<br />

Haufen abenteuerlustiger Wanderer das Heckengäu. Das Ziel:<br />

ein Maislabyrinth. Der Weg dorthin und wieder hinaus war<br />

nicht ohne.<br />

Im Flecken Dachtel, an der Westgrenze des Verkehrsverbundes<br />

Stuttgart gelegen, ver ließen wir den Linienbus aus<br />

Böblingen und drangen in den noch vom Morgentau feuchten<br />

Laubwald ein. Dort begann gleich der Gruppenfindungsprozess.<br />

Ein Niedrigseilparcours lud zu waghalsigen Balanceakten<br />

ein. Hindernisse mussten gemeinsam überwunden und das<br />

gebildet. <strong>Die</strong> Hanglagen eignen sich in der Regel nur als<br />

Schafweiden. Nur auf den ebeneren Flächen ist Ackerbau<br />

möglich. Jahrhundertelang lasen die Bauern ausgepflügte<br />

oder freigeschwemmte Steine aus den Äckern auf und schütteten<br />

sie zu Wällen auf. Mit der Zeit wuchsen darauf Hecken<br />

aus Schlehe, Weißdorn, Haselnuss, Wildrosen … Früher<br />

hatten die Hecken viele Funktionen. Sie trennten Acker<br />

vom Weideland, lieferten Brennholz, Beeren und Nüsse.<br />

Bis heute schützen die Hecken vor Wind und Bodenerosion.<br />

Bis zu 1.800 verschiedene Tier- und an die 70 verschiedene<br />

Pflanzenarten leben in einer Feldhecke.<br />

Nach der Mittagsrast auf dem Venusberg stieg die Außentemperatur.<br />

Trotz gedrosselten Tempos verpassten wir die<br />

Abzweigung nach Dätzingen und landeten in Ostelsheim.<br />

Auf grund der am Morgen gewonnenen Gruppendynamik<br />

gelang es uns, unsere Schwellen angst zu überwinden und<br />

wir bewanderten dieselben. Um einer heftigen Steigung zu<br />

ent gehen, entschieden wir uns nämlich, einen Kilometer<br />

auf dem stillgelegten Abschnitt der Württembergischen<br />

Schwarzwaldbahn zwischen Calw und Weil der Stadt zurückzulegen.<br />

Zwischen den überwucherten Bahngleisen<br />

Infos<br />

Probe aufs Exempel: <strong>Die</strong> Balance in der Gruppe stimmt<br />

• Für diese Tour bietet sich ein VVS-Gruppenticket an.<br />

• Aidlingen-Dachtel ist mit dem Linienbus 763 Böblingen<br />

- Calw zu erreichen.<br />

• Weil der Stadt und Renningen liegen an der S-Bahn-<br />

Linie 6.<br />

Filmtipp zur Schwarzwaldbahn<br />

Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers<br />

innere und äußere Gruppengleichgewicht hergestellt werden.<br />

So zusammen geschweißt ging es weiter durch den Wald, über<br />

sanfte Hügel und entlang von heckenge säumten Feldern. Gegen<br />

Mittag erklommen wir den 537 m hohen Venusberg - eine Wacholderheide<br />

und das größte Naturschutzgebiet des Landkreises<br />

Böblingen.<br />

Das Heckengäu ist eine von Menschenhand und Schafsmaul<br />

gestaltete Kulturlandschaft. Sie wird vom Oberen Muschelkalk<br />

www.maislabyrinth-renningen.de<br />

Das Maislabyrinth ist aus biologischen Gründen nur um die<br />

Sommerferienzeit geöffnet (Ende Juli bis Mitte September).<br />

2009 bis 13. September täglich 11-19 Uhr. Erwach sene 3<br />

€, Kinder 1,50 €. Kleine Speisen und große Ge tränke sind<br />

erhältlich. Es gibt Sonderaktionen wie z. B. ein Nachtlabyrinth.<br />

Kontakt: Fam. Weiß, Telefon 07159 17513.<br />

36


Renningen fort. Dort, unweit<br />

des Bahnhofs, befand sich<br />

unser Tagesziel, ein schattiges<br />

Maislabyrinth.<br />

Auch ein Holzweg führt zum Ziel<br />

tippelten wir ostwärts. Am Hacksberg stiegen wir auf den<br />

Hauptwanderweg 5 Richtung Weil der Stadt um. Nach einem<br />

Eis in der mittel alterlichen Keplerstadt setzten wir uns für<br />

zwei Stationen in die S-Bahn und unsere Wan derung in<br />

Mit Hilfe des Wegeplans auf<br />

der Eintrittskarte konnten wir<br />

alle sechs im Feld versteckten<br />

Stempelstationen finden – und<br />

zum Glück auch den Ausgang<br />

aus dem Irrgarten. Natürlich<br />

gingen wir nur die erlaubten<br />

(kilometerlangen) Pfa de. <strong>Die</strong><br />

Stunde im Maisfeld verging wie<br />

im Fluge. Bevor wir den Heimweg<br />

antraten, genos sen wir<br />

noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten<br />

vom Bauernhof und<br />

die warmen Sonnenstrahlen.<br />

Jens Göhler<br />

© Rike pixelio.de<br />

Ein Wochenende auf dem Füllmenbacher Hof<br />

Im Füllmenbacher Hof, kurz „Füllmi“ genannt, ist es wunderschön.<br />

Das liegt schon an der Lage des Hauses. Zwischen Wald<br />

und Wiesen lässt es sich gut leben. Es gibt sehr viel Platz ums<br />

Haus und fast keine Autos, so dass wir den ganzen Tag draußen<br />

sind. Ob Feuer machen, Lager bauen, Fußball spielen oder Kaulquappen<br />

im See fischen – Langeweile ist hier ein Fremdwort.<br />

Wir haben den ganzen Tag das Feuer ordentlich geschürt und<br />

fleißig gegrillt. Im Wald neben dem Haus, gibt es eine Schlucht<br />

voller Erd- und Wurzelhöhlen. Dort haben wir uns aus Ästen und<br />

Blätter Lager gebaut, in denen wir sogar übernachten konnten.<br />

<strong>Die</strong> Krönung ist, wenn der Eismann angefahren kommt und<br />

mit seiner Glocke klingelt. Alle Kinder springen herbei und sind<br />

begeistert von dem guten Eis.<br />

Erfolgserlebnis Lagerfeuer - wo bleiben die Würste?<br />

Jedes Jahr freuen wir uns auf das Familienwochenende mit<br />

meiner Familie, meinen Großeltern, allen meinen Tanten und<br />

Onkels, Vettern und Basen (24 Personen). Sogar meine Uroma<br />

mit 98 Jahren war dieses Jahr wieder dabei. Wir freuen uns<br />

schon aufs nächste Mal!<br />

Phil-David Hettinger, 11 Jahre, Schorndorf<br />

37


WEISST DU NOCH<br />

Eisenbahn<br />

<strong>Die</strong> etwas älteren unter euch können<br />

sich vielleicht noch daran erinnern:<br />

Als noch keine ICE's oder IC's durch<br />

unser schönes Land fuhren, wurden<br />

die Züge von <strong>Die</strong>selloks gezogen. <strong>Die</strong>se<br />

hatten Motoren, die denen eines<br />

LKW ähneln, allerdings wesentlich<br />

stärker sind. Denn für einen vollbesetzten<br />

Personenzug oder auch einen<br />

schweren Güterzug werden natürlich<br />

einige tausend PS benötigt. Güterzüge<br />

werden auch heute noch gelegentlich<br />

von <strong>Die</strong>selloks gezogen; und auch beim<br />

Rangieren (z.B. in Bahnhöfen) finden<br />

diese (dann in kleinerer Ausführung)<br />

noch Verwendung.<br />

Mit Dampf und Donner<br />

Vor dieser Zeit - also schon eine ganze<br />

Weile her - gab es hingegen nur<br />

Dampfloks, wie Ihr sie vielleicht von<br />

den Sonderfahrten kennt, die manchmal<br />

von den zahlreichen historischen<br />

Eisenbahnvereinen veranstaltet werden.<br />

<strong>Die</strong>se Loks waren sehr groß und<br />

meistens schwarz lackiert, denn durch<br />

den Dampf setzte sich massenweise Ruß<br />

auf Ihnen fest. Betrieben wurden Sie<br />

© Rike pixelio<br />

mit Wasser und Kohle, weshalb hinter<br />

jeder Lok immer ein Kohlen-Wagen<br />

angehängt war, der sogenannte Tender.<br />

Von diesem schaufelte ein Heizer<br />

ständig Kohle in eine Art Ofen am<br />

hinteren Ende der Lok, um das Feuer<br />

für die zum Fahren benötigte Energie<br />

am Leben zu erhalten. Mit manchen<br />

Dampfloks wurden sogar für heutige<br />

Zeiten erstaunliche Geschwindigkeits-<br />

Weltrekorde aufgestellt. <strong>Die</strong> allerersten<br />

Dampfzüge verkehrten in England;<br />

bei uns verlief die erste regelmäßig<br />

befahrene Strecke zwischen Fürth und<br />

Nürnberg.<br />

Über die - nicht ganz so umweltfreundlichen<br />

- <strong>Die</strong>selloks entwickelte<br />

sich der Eisenbahnverkehr in die<br />

heutige Richtung, wozu es zunächst<br />

einer Elektrifizierung des Streckennetzes<br />

bedurfte. Denn die ICE's, IC's<br />

und EC's benötigen zu ihrer Fortbewegung<br />

Strom, den sie mittels auf dem<br />

Dach instal- lierter Abnehmer in ihre<br />

Motoren leiten. Da ja kein Kohlestaub<br />

und auch kein <strong>Die</strong>selöl mehr anfällt,<br />

sind die heutigen Züge in zumeist<br />

helleren Farben lackiert; in Deutschland<br />

z. B. in freundlichem Weiß.<br />

Wer von euch Gefallen an alten Eisenbahnen<br />

oder auch an Dampfzug-<br />

Sonderfahrten hat, kann sich bei<br />

einem der zahlreichen Vereine informieren.<br />

In unserer Region verkehren<br />

beispielsweise der Feurige Elias zwischen<br />

Korntal und Weissach, das Sofazügle<br />

zwischen Nürtingen und Neuffen<br />

oder auch die Sauschwänzle-Bahn im<br />

südlichen Schwarzwald.<br />

Holger Hendel<br />

38


Einladung zur offenen Redaktionssitzung<br />

Lerne die STUFE-Redaktion kennen<br />

Hast du Lust zu erfahren, wie die STUFE-Redaktion arbeitet?<br />

Hast du Lust zu erfahren, wie eine neue Ausgabe der STUFE entsteht?<br />

Bist du kreativ und wartest auf eine Chance, deine Ideen umzusetzen?<br />

Wenn du eine der drei Fragen mit "Ja" beantworten kannst, bist hier richtig.<br />

© Rainer Sturm pixelio<br />

wann<br />

wo<br />

<strong>Die</strong>nstag, 15. September 2009, 18 Uhr<br />

Jugendgeschäftsstelle<br />

Hospitalstrasse 21 B, 70174 Stuttgart<br />

© xossix Sturm pixelio<br />

Vorschau<br />

STUFE 143 / Winter 2009: "<strong>Die</strong> dunkle Seite"<br />

Redaktionsschluss: 31. Oktober 2009<br />

Text- und Bildbeiträge in elektronischer Form sind ausdrücklich erwünscht an<br />

stufe@schwaebische-albvereinsjugend.de oder<br />

germar.schulte-hunsbeck@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

Infos unter 0711 22585-27 oder www.schwaebische-albvereinsjugend.de/stufe/<br />

39


Junior - JugendleiteR<br />

Du bist im Moment noch Teili, willst aber auch mal selbst Verantwortung übernehmen? Du kannst<br />

dir vorstellen eine Kindergruppe mitzuleiten oder bei einer Freizeit auch als Teamer dabei zu sein?<br />

Hier lernst du praxisnah und abwechslungsreich (also ohne langweilige Vorträge) das 1x1 für<br />

Teamer, also alles, was du für die ersten Schritte als Betreuer wissen solltest. Gemeinsam finden<br />

wir Antworten auf Fragen wie: Wie erkläre ich Spiele richtig? Wie schaffe ich es, dass die Teilis<br />

auf mich hören? Wie kann ich mich durchsetzen? Du bekommst Anregungen für deine „eigenen“<br />

Gruppenstunden und lernst wie du deine Jugendleiter optimal unterstützen kannst. <strong>Die</strong> Tipps, die<br />

du bei unserem Lehrgang mitbekommst, werden dir den Sprung zum Teamer erleichtern.<br />

Nutze das Sprungbrett JR!<br />

Termin: 21.11. - 22.11.2009<br />

Ort:<br />

Jugendherberge Tübingen<br />

Teilnehmer:<br />

15 - 25 Personen, 14 - 15 Jahre<br />

Leitung:<br />

Julia Lärz<br />

Preis: 25 €<br />

Leistungen:<br />

Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen<br />

Anmeldeschluss: 05.11.2009<br />

Kategorie:<br />

Einsteigerkurs (12 JuleiCa-Punkte)<br />

Familiengruppen leiten - Basiskurs<br />

Familiengruppen leiten heißt sich zwischen Moderieren, Planen und Organisieren zu bewegen. <strong>Die</strong>se Kernkompetenzen<br />

sollen in diesem Seminar vermittelt werden. Wir werden uns mit folgenden Themen beschäfttigen:<br />

• Kommunikationsprozesse gestalten<br />

• Moderieren von Besprechungen und Arbeitssitzungen<br />

• Leiten, Wahrnehmen und Gestalten von Gruppenprozessen<br />

• Zielgruppenorientiertes Programm: Altersgemäße Kinder- und Familienarbeit<br />

• Projektmanagement: Planung, Organisation und Durchführung von Ausflügen und Wanderungen<br />

Und natürlich dürfen Spiel, Spaß, Spannung und Praxisbeispiele nicht fehlen.<br />

Termin: 28.11. - 29.11.2009<br />

Ort:<br />

Jugendherberge Stuttgart<br />

Teilnehmer:<br />

15 - 25 Personen, 16 - 60 Jahre<br />

Leitung:<br />

Anke Werner<br />

Preis: 45 €, Nichtmitglieder 60 €<br />

Leistungen:<br />

Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen<br />

Anmeldeschluss: 22.10.2009<br />

A<br />

U<br />

S<br />

B<br />

L<br />

I<br />

C<br />

K<br />

13.09. + 17.09.2009 Der HIRSCH RÖHRT, schönbuch ++ 25.09. - 19.10.2009 Apfelsaft-wochen ++ 25.09. -<br />

26.09.2009 Brauchtum und tradition - nein danke?, burg teck ++ 26.09.2009 Transalb ++ 10.10.2009 Jugendvertreterversammlung,<br />

gemmrigheim ++ 23.10. - 24.10. Gemeinsam Lernen!, Füllmenbacher Hof ++ 25.10.2009<br />

Geheimnisvolle Täler auf der heidenheimer alb ++ 28.10. - 01.11.2009 arbeitseinsatz, Fuchsfarm ++ 1.11.<br />

- 22.11.2009 Junior-Jugendleiter, Tübingen ++ 21.11. - 22.11.2009 Alles was Recht ist, Bad Liebenzell<br />

40<br />

9 771861 287008<br />

0 0 1 4 2<br />

++ 28.11. - 29.11.2009 Familiengruppen leiten (Basiskurs), stuttgart ++

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