Die Stufe 142
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www.schwaebische-albvereinsjugend.de Herbst 2009 Nr. <strong>142</strong><br />
GEBALLTE INFOS für Aktive und Interessierte<br />
Im Brennpunkt -<br />
Sitten und Werte<br />
JuGSNews -<br />
Sind unsere Wanderheime Energiefresser?<br />
Aktives Vereinsleben -<br />
Aufruf zum Weltrekordversuch<br />
Aktives Vereinsleben -<br />
Deutsch-ungarisches Zeltlager<br />
1
• • • • • • • • • • • • I N H A L T • • • • • • • • • • •<br />
EDITORIAL ...................................................................................... 3<br />
IM BRENNPUNKT<br />
Knigge-Report ................................................................................ 4<br />
Familie im Wandel der Zeitt...........................................................5<br />
Als ich 17 war ................................................................................. 6<br />
Soziale Verantwortung -<br />
ein Fremdwort in der Outdoor-Industrie?..................................12<br />
Aktuelle Seminare zum Thema "Sitten und Werte".................13<br />
Schwäbische Jugendherbergen ................................................. 14<br />
JUGS<br />
NEWS<br />
Aus dem (Sommer-)Alltag einer Bildungsreferentin............... 18<br />
Einladung zur Jugendvertreterversammlung........................... 19<br />
Vorstellung der Delegierten 2009/2010.................................... 20<br />
Ehrungen....................................................................................... 22<br />
Herzlichen Glückwunsch an die OG Sigmaringen................... 22<br />
Sind unsere Wanderheime Energiefresser?............................. 23<br />
Apfelsaftwochen der Schwäbischen Albvereinsjugend ......... 23<br />
Waffelverkauf zugunsten obdachloser Jugendlicher .............. 24<br />
AKTIVES VEREINSLEBEN<br />
Waffeln essen für einen guten Zweck ....................................... 25<br />
<strong>Die</strong> OG Bonlanden sagt Danke!................................................. 25<br />
Fuchsfarm-Festival:<br />
Viel Spaß zwischen Tradition und Moderne............................. 26<br />
Gemeinsam schaffen wir den Weltrekord.................................27<br />
Erfolgreicher Familientag des Oberen-Donau-Gaus............... 28<br />
Geocaching in der Schule............................................................ 29<br />
Hohenloher Gau attackiert Burg Wernfels............................... 29<br />
Erkundungstour durch's westliche Saarland............................ 30<br />
Deutsch-ungarisches Zeltlager.....................................................32<br />
Sonnwendfeier der Ortsgruppe Häfnerhaslach....................... 34<br />
Gesamtjugendausflug der Ortsgruppe Bonlanden.................. 34<br />
Naturpädagogik in Sulz: Von Buntspecht und Eisvogel.......... 35<br />
Ins Maislabyrinth und wieder raus!........................................... 36<br />
Ein Wochenende auf dem Füllmenbacher Hof.........................37<br />
TIPPS<br />
Basteltipp: Aus Alt mach Neu..................................................... 16<br />
SONSTIGES<br />
Weißt du noch.............................................................................30<br />
Das Vorletzte................................................................................ 31<br />
• • • • • • • • I M P R E S S U M • • • • • • • •<br />
S T U F E<br />
ISSN: 1861-2873<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Wanderjugend im<br />
Schwäbischen Albverein<br />
Hospitalstr. 21 B<br />
70174 Stuttgart<br />
Fon: 0711 22585-74<br />
Fax: 0711 22585-94<br />
Redaktion: (V.i.S.d.P.):<br />
Christian Bendig<br />
Geschwister-Scholl-Str. 39<br />
73732 Esslingen<br />
E-Mail: stufe@schwaebischealbvereinsjugend.de<br />
Redaktionsteam:<br />
Christian Bendig, Florian Engster, Ulrich Gehbauer, Lebrecht<br />
Geng, Holger Hendel, Kerstin Schöberl, Germar Schulte-<br />
Hunsbeck, Sonja Ulmer<br />
Satz und Gestaltung: Germar Schulte-Hunsbeck<br />
Freie und feste Mitarbeiter sind im Redaktionsteam herzlich<br />
willkommen. Zuschriften, Anfragen, Artikel und Manuskripte<br />
bitte an die Redaktion. Sie sollten nicht mehr als eine, max. zwei<br />
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Leserbriefe, Berichte und Artikel, die mit dem Namen des<br />
Autors gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion oder des Jugendbeirats wieder.<br />
<strong>Die</strong> STUFE erscheint viermal jährlich und kann auf der<br />
Jugendgeschäftsstelle der Albvereinsjugend angefordert<br />
werden. <strong>Die</strong> Zeitschrift wird an die Bezieher unentgeltlich<br />
abgegeben.<br />
Auflage: 1.500 Stück<br />
Druck: Domroes Druck GmbH, Markgröningen<br />
Papier: Recycling-Papier, chlorfrei gebleicht<br />
2
Würden wir zehn Aktive der Schwäbsichen Albvereinsjugend befragen, welche Sitten<br />
und Werte in der Albvereinsjugend gelebt, gepflegt und praktiziert werden, so erhielten<br />
wir sicherlich sehr unterschiedliche Antworten. Mehrere Gründe sprechen dafür: die<br />
Albvereinsjugend ist sehr groß, es gibt ca. 150 Jugendgruppen, 23 Gaue, Arbeitskreise<br />
und Gremien und viele unterschiedliche Inhalte. Ein Lagerleiter der Fuchsfarm wird wahrscheinlich<br />
andere Antworten geben als ein Jugendleiter in Hinterdupfingen ohne Kontakt<br />
zur zentralen Ebene. Außerdem haben wir unsere Wertvorstellungen und Gepflogenheiten<br />
nirgends aufgeschrieben. Stimmt das überhaupt?<br />
Nein, denn viele unserer Werte haben wir festgehalten. Prominente Quellen sind unsere<br />
Jugendordnung und unser Leitbild. Nehmen wir doch beispielsweise unser Demokratieverständnis.<br />
Meiner Meinung nach nimmt unser Jugendverband seine demokratische<br />
Organisation sehr ernst. Im Leitbild haben wir soziales und demokratisches Handeln<br />
festgeschrieben. Sehr viele Artikel unserer Jugendordnung beschäftigen sich mit dem<br />
demokratischen Aufbau des Vereins und Spielregeln für Wahlen und Abstimmungen. <strong>Die</strong>s<br />
ist aber keine Besonderheit, jede Satzung oder Geschäftsordnung enthält umfangreiche Regelungen hierzu.<br />
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Bestimmungen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden.<br />
Und hier sind wir wieder beim ungeschriebenen Teil unseres Demokratieverständnisses. Ich habe wenige<br />
Vereine und Gruppen erlebt, die beispielsweise bei Wahlen einen so großen Wert auf ordentliche Wahlausschüsse,<br />
Kandidatenvorschläge, Vorstellung, Befragung, (geheime) Abstimmung und Auszählung legen wie<br />
wir. Für Außenstehende mag dies überflüssig erscheinen, insbesondere dann, wenn nicht mehr Kandidaten als<br />
Ämter vorhanden sind. Viele unserer jungen Jugendleiter oder Delegierten sammeln auf unseren Jugendverterterversammlungen<br />
die ersten Erfahrungen mit demokratischen Vorgängen. Gerade deshalb ist es wichtig,<br />
dass wir durch unser Handeln vorbildliches demokratisches Verhalten abliefern.<br />
Ein weiterer hervorstechender Wert in der Albvereinsjugend ist unser Umgang mit dem Ehrenamt. Ehrenamtliche<br />
Arbeit wird geschätzt und anerkannt. Jede/r von uns hat sich schon mal gefragt, wofür er/sie<br />
den ganzen Aufwand überhaupt treibt. Wird das Engagement von Verein, Vorstand, Freizeitleiter, AK-Leiter,<br />
Jugendbeirat, Jugendgeschäftsstelle, Eltern oder Teilnehmern überhaupt geschätzt? Nun, sicherlich oftmals zu<br />
wenig, wir können uns nicht oft genug ehrlich bedanken. Unser Jugendverband bietet, was die Anerkennung<br />
und Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit angeht, im Vergleich zu vielen anderen Organisationen, einen guten<br />
Standard. Das Gesamtpaket aus professioneller Unterstützung und Beratung durch die JGS, das Ehrungssystem,<br />
Fahrtkostenerstattung, Betreuerentgelt bei Freizeiten, Verpflegung/Abschlussessen bei Sitzungen und Veranstaltungen,<br />
Gutscheinen, kleinen Geschenken, Austellung von Zeugnissen und Bestätigungen, Juleica und dem<br />
nicht zu unterschätzenden persönlichen oder öffentlichem Dank ist stimmig.<br />
<strong>Die</strong>s sind nur zwei Beispiele der Werte, die unsere zehn befragten Albvereinsler wohl genannt haben könnten.<br />
Weitere mögen beispielsweise Toleranz, Gleichberechtigung der Geschlechter, Nachhaltigkeit, soziale Aspekte,<br />
Traditionen und Ehrgeiz sein.<br />
Wenn auch jeder seine eigenen Wertvorstellung hat, im gemeinsamen Vereinsleben sind sie womöglich<br />
gar nicht so verschieden.<br />
Heiko Herbst<br />
Hauptjugendwart<br />
3
Knigge-Report<br />
Es ist schon eine ganze Weile her, als der Herr Adolph Freiherr<br />
von Knigge (1752-1796) sein damals geradezu revolutionäres<br />
und durchaus viel beachtetes Buch mit dem schlichten Titel<br />
"Über den Umgang mit Menschen" vorstellte. Er sah dieses<br />
laut eigenem Bekunden als eine Anleitung zum respektvollen<br />
Umgang aller Menschen mit- bzw. untereinander an, welcher auf<br />
einem "System von Moral und Weltklugheit" aufbauen solle. Im<br />
Grunde genommen war es also ein Vorgriff auf die UN-Charta<br />
oder auch das deutsche Grundgesetz, in denen ja ganz Ähnliches<br />
verankert ist. Ihm ging es darum, das<br />
menschliche Miteinander durch gewisse<br />
Verhaltensregeln so zu gestalten,<br />
daß sich die Menschen überall auf<br />
der Erde damit identifizieren können<br />
und respektvoll miteinander umgehen.<br />
Knigge beschrieb auch die Tatsache,<br />
daß die wirklich "klugen Köpfe"<br />
ihr Wissen bzw. ihr Talent "nicht immer<br />
zur vollen Entfaltung bringen" können,<br />
während es "weniger begabte Leute"<br />
gelegentlich durch ein gewisses "Nachahmen<br />
aufgeschnappter Begriffe oder<br />
auch Verhaltensweisen" mitunter zu<br />
"allerhand Beachtung" brächten.<br />
Hierfür lieferte (und liefert noch)<br />
die Geschichte ja genügend Beispiele;<br />
heutzutage könnt Ihr dies auch in der<br />
Politik, der Wirtschaft oder auch im<br />
Sport beobachten.<br />
Für "die Jugend" hat er übrigens trotz einiger Anregungen von<br />
außen keine besonderen Regeln aufgestellt, da er der Meinung<br />
war, daß auch ein junger Mensch sich seinen Umgang selbst<br />
aussuchen und sich bei Bedarf an anderen orientieren könne.<br />
Niemand sollte quasi "gezwungen" werden, sich in eine ganz<br />
bestimmte Richtung zu entwickeln - dies sollte dem Einzelnen<br />
überlassen bleiben. Er warnte indes bereits davor, irgendwelchen<br />
- oftmals falschen - Vorbildern (heute würde man "Idolen"<br />
sagen) nachzueifern, da jeder Mensch sich selbst entwickeln und<br />
frei entfalten solle - dabei nie den Respekt Anderen gegenüber<br />
außer acht lassend.<br />
Ihr seht also: der Mann war seiner damaligen, in sittlicher<br />
Hinsicht sehr streng regulierten Zeit weit voraus und hat sehr<br />
kluge Thesen bzw. Verhaltensmuster aufgestellt. Würden sich<br />
die Menschen auch nur etwas daran halten, wäre das Zusammenleben<br />
auf unserer Erde sicherlich wesentlich entspannter.<br />
Falls euch das Ganze näher interessieren sollte: Es existieren<br />
unzählige Nachdrucke der Original-Ausgabe in allen möglichen<br />
Formen; auch als Taschenbuch sowie als Zusammenfassung der<br />
wichtigsten Elemente (das ist dann nicht ganz so viel zu lesen)<br />
- fragt einfach im Buchhandel danach.<br />
Abschließend noch eine kleine<br />
Auswahl beachtlicher, teilweise auch<br />
skuriller Verhaltensregeln aus anderen<br />
Ländern:<br />
In manchen Ländern, z. B. in<br />
Bulgarien und Indien, bedeutet das<br />
Kopfschütteln Zustimmung und das<br />
Kopfnicken Ablehnung zu einer anderen<br />
Meinung, also genau anders<br />
herum als etwa bei uns.<br />
In Japan wiederum gilt es als<br />
ausgesprochen unhöflich, sich in der<br />
Öffentlichkeit die Nase zu putzen (was<br />
machen die bei Schnupfen?) oder<br />
übermäßig laut zu lachen.<br />
In Thailand benötigt man zum<br />
Essen im Normalfall kein Messer, da<br />
alles "mundgerecht" serviert wird -<br />
man schiebt die enzelnen Teile mit der<br />
links gehaltenen Gabel auf den Löffel<br />
in der rechten Hand.<br />
In den meisten südostasiatischen<br />
Ländern darf man andere Leute nicht am Kopf berühren, weil<br />
in diesem die Seele wohnt und er deshalb als heilig gilt - keinesfalls<br />
also etwa kleinen Kindern liebevoll über's Haar streicheln!<br />
In Dänemark gehört es sich, die Schuhe auszuziehen, wenn<br />
man irgendwo zu Besuch hinkommt; darüberhinaus ist es<br />
gesetzlich verboten, eine andere Flagge als den Danebrog (die<br />
dänische Nationalfahne) zu hissen.<br />
Sehr viel pragmatischer und durchaus sinnvoll ist das allgemeine<br />
Rauch- und auch Alkoholverbot im praktisch gesamten<br />
öffentlichen Raum in den meisten skandinavischen Ländern;<br />
dies gilt übrigens ebenso für die USA sowie in Sachen "Blauer<br />
Dunst" auch für Irland und Italien . Dort raucht ein wesentlich<br />
höherer Prozentsatz der Gesamtbevölkerung, und es funktioniert<br />
dennoch bestens.<br />
Holger Hendel<br />
4
Familie im Wandel der Zeit<br />
Familie bedeutet in der heutigen Zeit eine Lebensgemeinschaft<br />
von Eltern und Ihren Kindern. <strong>Die</strong>s war nicht immer so. In<br />
der Vergangenheit bezeichnete der lateinische Begriff "familia"<br />
(= Hausgemeinschaft) den Besitz eines Mannes, also seinen<br />
gesamten Haushalt, seine Ehefrau(en), seine Kinder sowie seine<br />
Sklaven und sein gesamtes Vieh.<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Ehepaare durch die<br />
Verwandtschaft (Eltern und Großeltern) bestimmt. Mädchen<br />
und Jungen durften sich nicht den Partner nehmen, in den sie<br />
sich verliebten, sondern wurden verheiratet, um Besitztum zu<br />
vergrößern oder den gesellschaftlichen Stand zu verbessern.<br />
1901 lag die durchschnittliche Geburtenrate pro Ehepaar noch<br />
bei 4,5 Kindern. Dabei starben noch viele Kinder an ansteckenden<br />
Krankheiten oder gleich bei der Geburt. Heute leben<br />
durchschnittlich 1,4 Kinder in einem Haushalt. <strong>Die</strong>s ist eine Folge<br />
der zunehmenden Geburtenkontrolle durch Einführung der<br />
Pille. <strong>Die</strong> Einführung der Geburtenkontrolle hat auch die Rolle<br />
der Frau sehr stark verändert. Ehefrauen sind im Laufe der Zeit<br />
unabhängiger, selbstständiger und emanzipierter geworden.<br />
Waren im Jahre 1882 29,2 % aller Frauen erwerbstätig, so sind<br />
es heute ca. 70 %. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch<br />
früher die Frauen nicht mehr Zeit für ihre Kinder hatte als berufstätige<br />
Frauen heute, war doch die Arbeit auf dem Hof hart<br />
und zeitaufwändig. <strong>Die</strong> jungen Frauen mussten im Stall und auf<br />
dem Feld helfen, während die Großeltern, Onkel oder Tanten<br />
die Kinder betreuten.<br />
In der heutigen Zeit haben Eltern im Verhältnis sehr viel mehr<br />
Zeit für ihre Kinder. Jedoch steht oft nicht mehr der traditionelle<br />
Samstagsgroßputz und der sonntägliche Gottesdienstbesuch<br />
im Vordergrund, sondern es werden die vielfältigen Freizeitaktivitäten<br />
genützt. Zumeist erleben Familien den Sonntag<br />
zwischen Sportwettkampf und anderen Festivitäten oder<br />
Freizeitaktivitäten.<br />
Hier versuchen wir den Familien eine Vielfalt von Freizeitbeschäftigungen<br />
anzubieten. Ob Familienwanderung, Märchenwanderung,<br />
Klettern, Kanufahrt oder Familienfreizeit. Immer<br />
versuchen wir Familien im Einklang mit der Natur schöne und<br />
gemeinsame Erlebnisse zu ermöglichen. Und dies natürlich mit<br />
möglichst wenig Nebenkosten.<br />
<strong>Die</strong> stetig steigenden Lebenskosten sind sicher auch ein<br />
Grund, warum immer mehr Väter und Mütter berufstätig sind.<br />
Wurden früher die Kinder von Oma und Opa betreut, sind sie<br />
heute oft schon ab 1 Jahr in der Kinderkrippe untergebracht.<br />
<strong>Die</strong>s ermöglicht den Müttern sich im Beruf weiterhin zu verwirklichen<br />
oder die gespannte Haushaltssituation zu verbessern.<br />
Ganztageskindergarten und Ganztagesschule trifft auch uns als<br />
© hofschlaeger pixelio<br />
Verein. Deshalb ist es umso wichtiger am Wochenende in den<br />
Ferien und an den Abenden die Zeit sinnvoll zu nutzen und die<br />
Kids mit ansprechenden Angeboten zu versorgen.<br />
Da sich auch die Familienformen im Laufe des letzten Jahrhunderts<br />
sehr gewandelt haben, sind die geläufigsten Formen<br />
nachstehend nochmals zusammengefasst.<br />
Großfamilie: In einer Großfamilie leben mindestens zwei Generationen mit mehr<br />
als drei Kindern in einem Haus. Meist sind aber drei oder mehr Generationen<br />
in einer Großfamilie vereint. Oft leben auch Tanten und Onkel oder Cousin und<br />
Cousinen mit unter einem Dach.<br />
Kernfamilie: Mit Kernfamilie bezeichnen wir Mutter und Vater mit den eigenen<br />
Kindern.<br />
Patchworkfamilie / Stieffamilie: Zwei Lebenspartner leben mit Kindern der<br />
vorherigen Partner in einer neuen Familieneinheit zusammen.<br />
Regenbogenfamilie: Zwei gleichgeschlechtliche Partner leben in Ehe oder eheähnlicher<br />
Gemeinschaft zusammen und betreuen Pflegekinder oder Kinder, die<br />
früheren Partnerschaften entstammen.<br />
Neben den Familienformen haben sich die Erziehungsstile<br />
im Laufe des letzten Jahrhunderts stark gewandelt. Jeder hat<br />
sich als Kind schon einmal gedacht “Sollte ich einmal eigene<br />
Kinder haben, dann werde ich diese nicht so erziehen, wie<br />
meine Eltern dies tun."<br />
Jede Generation hat so ihre eigenen Ideen verwirklicht. <strong>Die</strong><br />
perfekte Kindererziehung war allerdings noch nicht dabei. 1909<br />
sorgte das Buch »Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter«<br />
der Pädagogin Maria Montessori für erste pädagogische<br />
Grundsätze. Im Jahre 1930 erschien das erste Buch über die<br />
Entwicklung von Kindern und Erziehung von Alfred Adler.<br />
In den Kriegswirren der 40-er Jahre dominierte noch die stark<br />
ausgeprägte dominante Erziehung. Später zu Zeiten des Flower<br />
Power war Laissez-faire ganz groß geschrieben. Dem folgte die<br />
demokratische Erziehung. Im Moment ist sicher eine Mischung<br />
aus Autorität, Grenzen setzen, loslassen und einfach lieb haben<br />
nicht falsch. Ich halte es nach der indischen Weißheit:<br />
Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln.<br />
Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel.<br />
Sabine Wuchenauer<br />
5
Als ich 17 war<br />
Gespräch mit Günter Koch, Thomas Höschele und Sebastian Fischer<br />
über Sitten und Werte im Schwäbischen Albverein und drei Generationen Albvereinsjugend<br />
STUFE: Wie kamen Sie / kamst du zur Albvereinsjugend?<br />
Koch: Meine Albvereinsgeschichte war durch Georg Fahrbach<br />
geprägt. Wir kannten uns über meine Eltern, mit denen ich<br />
mitgewandert bin. Als die Ortsgruppe Stuttgart einen Jugendleiter<br />
brauchte, wurde dies über meinen Kopf hinweg zwischen<br />
meinem Vater und Fahrbach entschieden. Mit 15 kam ich zum<br />
Albvererein in Stuttgart. Mit 17 übernahm ich eine Schülergruppe<br />
und war erstmals Helfer im Zeltlager. Dort blieb ich hängen und<br />
wurde Gruppenleiter, 1966 stellvertretender Leiter und ab 1967<br />
Zeltlagerleiter, später Hauptjugendwart.<br />
Höschele: Mein Bruder hat die Jugendgruppe in Heilbronn<br />
gegründet, wo ich Mitglied war. Mit 17 habe ich eine Schülerund<br />
Jugendgruppe gegründet, dann eine Liedergruppe namens<br />
„Songgruppe“, die später „Liederpunkt“ hieß. Zwischen 1981<br />
und 1985 besuchte ich viele Freizeiten und das Pfingstzeltlager,<br />
das Sommer-Zeltlager war mir hingegen sowohl als Teilnehmer<br />
als auch als Betreuer nicht vergönnt. Dafür habe ich geholfen,<br />
die Fuchsfarm schon zu Günters Zeiten als Hauptjugendwart bei<br />
den Arbeitseinsätzen zu erhalten. Danach bin ich im Arbeitskreis<br />
Fuchsfarm geblieben.<br />
Fischer: Ich bin in die Schwäbische Albvereinsjugend hineingeboren<br />
worden. Mit Geburt wurde ich Mitglied. Das hat zu<br />
der zweifelhaften Ehre geführt, dass ich mit knapp 24 mein<br />
25-jähriges Jubiläum feiern durfte. Ich war von Kind auf in der<br />
Ortsgruppe dabei, weil meine Eltern in der Ortsgruppe sehr aktiv<br />
sind. Weil mir es Spaß gemacht hat, habe mit Biotope betreut.<br />
Mit 13, 14 wollte ich nicht mehr mit - aus meiner damaligen<br />
Sicht - „alten“ Damen und Herren wandern gehen. Ich war auf<br />
Zeltlager, Umweltcamp und Burg Derneck. Man lernt Leute aus<br />
Günter Koch, Jg. 1945<br />
Zeltlagerleiter 1966 – 1969 und 1974 – 1978<br />
Hauptjugendwart 1976 – 1985<br />
Fachwart für Wanderheime seit 1990<br />
Thomas Höschele, Jg. 1964<br />
Jugendleiter 1981 - 1985, Freizeitleiter<br />
Fachwart für die Fuchsfarm 1991 - 2004<br />
Sebastian Fischer, Jg. 1983<br />
Freizeitbetreuer und -leiter 2006 – 2008<br />
Jugendbeirat seit 2008<br />
unterschiedlichen Ecken Baden-Württembergs kennen. Mit 17<br />
wollte ich nicht mehr auf Freizeiten und habe ich eine albvereinsfreie<br />
Zeit eingelegt. 2004 wollte ich nach dem Zivildienst mit<br />
einem Freund nach Schottland mit Rucksack und Zelt. Da ich<br />
keine Wanderstiefel und Rucksack hatte, bat ich meinen Vater<br />
um Rat. Der machte grosse Augen und meinte „Doch wieder?“.<br />
2006 hat mein Freund Johannes Rosenkranz die Derneck-Freizeit<br />
geleitet. Da bin ich als Betreuer eingestiegen. In den beiden<br />
folgenden Jahren habe ich die Freizeit geleitet und bin seit<br />
letztem Jahr Jugendbeirat.<br />
STUFE: Was war wichtig mit 17?<br />
Koch: Ich bin von der Kirchenjugend zum Albverein gewechselt.<br />
Wichtig war für mich, von daheim wegzukommen. Wir wohnten<br />
in der Großstadt. Jedes Wochenende fand eine jugendgerechte<br />
Wanderung statt mit Schnitzeljagden. Das hat mir mehr Spaß<br />
gemacht. Mit der Jugend machte ich Mehrtageswanderungen<br />
mit Gepäck von Hütte zu Hütte. Das war etwas anderes als in<br />
der Großstadt herumzusitzen. <strong>Die</strong> öffentlichen Verkehrsmittel<br />
waren nicht so gut wie heute.<br />
Höschele: Das war eines der ereignisreichsten Jahre meines<br />
Lebens. Ich gründete eine Jugendgruppe, ich begann, Musik<br />
zu machen und Lieder zu schreiben. Man hatte Vorbilder, war<br />
politisch engagiert. Ich habe begonnen, mich inhaltlich mit<br />
Jugendarbeit zu beschäftigen. In dem Alters ging es intensiv mit<br />
den Mädels los. Soviel wie damals ist in den letzten 15 Jahren<br />
nicht in meinem persönlichen Leben passiert. Ein Lebensinhalt<br />
war damals, dass ich privat im Zug herumgereist bin und Leute<br />
aus ganz Baden-Württemberg besucht habe. Das war eine klasse<br />
Zeit zwischen 16 und 18, dieses Herumreisen am Wochenende,<br />
Veranstaltungen wie die Hauptversammlung und Freizeiten zu<br />
besuchen und Leute zu treffen, auch weibliche Bekanntschaften.<br />
<strong>Die</strong>ses zwischenmenschliche Thema war zu dieser Zeit im Albverein<br />
noch ein Tabuthema. Und 20 Jahre früher war es wohl noch...<br />
Koch: ...viel strenger als heute. Das gab es nie, dass Mädchenund<br />
Jungenzelte nebeneinander auf einer Ebene standen.<br />
Mädchen und Jungen besuchten zwar die gleiche Freizeit, waren<br />
aber strengst getrennt. Das kam von oben her.<br />
STUFE: War die SAVJ schon zu ihrer Zeit eigenständig?<br />
Koch: Ja, eigenständig schon, aber Präsident Fahrbach hat alle<br />
Fäden in der Hand behalten. Es gab keine Wahlen. Fahrbach hat<br />
jemanden vorgeschlagen, und niemand hat widersprochen. Der<br />
damalige Hauptjugendwart Hans Kaiser hat sich bei Präsident<br />
Fahrbach für mehr Eigenständigkeit mit eigenem Budget ein-<br />
6
gesetzt. Im Herbst 1964 hat Fahrbach die Fuchsfarm gekauft.<br />
STUFE: Sie sagten, dass sie zur Schwäbischen Albvereinsjugend<br />
gekommen sind um „rauszukommen“?<br />
Koch: Ich kam von der evangelischen Jungschar, die einmal<br />
jährlich eine Freizeit veranstaltete. Daneben wanderte ich mit<br />
meinen Eltern nach traditioneller Art. Meistens Ältere.<br />
STUFE: Inwieweit wurde dabei auf Bedürfnisse der Jugend<br />
eingegangen?<br />
Koch: In der Ortsgruppe Stuttgart gar nicht. <strong>Die</strong> Jugendgruppe<br />
wurde 1960 gegründet. Wir trafen uns im Jugendhaus Mitte.<br />
Wir haben Wanderungen nach alter traditoneller Art gemacht.<br />
Samstag fuhren wir weg, sind gewandert, ohne Schnitzeljagd<br />
oder andere Spiele, übernachteten in der Jugendherberge und<br />
spielten abends dort Gesellschaftsspiele. Um die Fahrtkosten<br />
niedrig zu halten fuhren wir per Bahn mit einer Gruppenfahrkarte,<br />
dem "Viehschein", bis zum Fuß der Alb.<br />
STUFE: Fahrbach hat also bestimmt was die Jugend macht?<br />
Koch: Als Jugendleiter war man damals überfordert. Man<br />
musste Jugendleiter einer Jugendgruppe sein, man musste Wanderungen<br />
bei den Erwachsenen führen und bei Naturschutzbegehungen<br />
Streife zu gehen war Pflicht. Volkstanz kam dazu.<br />
Fischer: Gab es damals schon in Stuttgart so viele Angebote<br />
dass der Albverein „unterging“ und Jugendarbeit auf dem Land<br />
einfacher war?<br />
Koch: Das war zu meiner Jugendzeit in Stuttgart schon schwierig.<br />
Höschele: Das Problem ist doch so alt wie wir. <strong>Die</strong>se Gründe<br />
wurden schon immer vorgeschoben wenn man eine negative<br />
Entwicklung darstellen wollte. In Städten gab es schon immer<br />
ein breiteres Angebot, wenn auch nicht so exzessiv wie heute<br />
und in Form elektronischer Medien.<br />
STUFE: Der Albverein hat doch lange Zeit an Mitgliederzahlen<br />
zugelegt.<br />
Höschele: In dieser Zeit gab es ein Bevölkerungswachtum.<br />
Auch andere Vereine haben von dieser Entwicklung profitiert.<br />
In den Siebziger Jahren erlebte die Jugendarbeit einen Boom,<br />
der ungefähr bis Mitte der Achtziger Jahre anhielt.<br />
Koch: 1979 veranstaltete die Albvereinsjugend ein Pfingstzeltlager,<br />
zu dem sich 600 Personen anmeldeten. Wir mussten in<br />
zwei Schichten kochen.<br />
STUFE: Wenn man einige Jahre Abstand hat, nimmt man<br />
Veränderungen aufmerksamer wahr. Was waren die maßgebenden<br />
Veränderungen, wenn Sie ihre zwei Zeltlagerepochen<br />
vergleichen?<br />
Koch: In den Siebziger Jahren gab es erstmals Disco, davor<br />
haben wir Volkstanz gemacht...<br />
STUFE: ...und selber Musik gemacht?<br />
Koch: Solange ich das Zeltlager geleitet habe, haben wir abends<br />
zur Gitarrenbegleitung gesungen. <strong>Die</strong> Disco, zu der sich viele<br />
herausgeputzt haben, gab's einmal in der Woche nach der<br />
großen Wanderung. Es wurde viel mehr gewandert, es war<br />
ja ein Albvereins-Zeltlager. Ich war der Ansicht, dass Disco<br />
nichts mit dem Albverein zu tun hatte. Zu den Discos gab es als<br />
Alternativangebot eine Nachtwanderung, an der ungefähr ein<br />
Drittel teilgenommen hat. <strong>Die</strong> Technik hat Einzug gehalten. <strong>Die</strong><br />
Fuchsfarm erhielt zu der Zeit eine Telefonanlage.<br />
STUFE: Wie war das bei dir?<br />
Höschele: Ich hatte ein schockierendes Erlebnis als der neue<br />
Fuchsstall geplant wurde. Als ich erfuhr, dass jeder Raum Internetzugang<br />
bekommen sollte, dachte ich, jetzt ist es aus mit der<br />
Albvereinsjugend; in ein paar Jahren bekommt dann jedes Zelt<br />
einen eigenen Internetzugang. <strong>Die</strong> Entwicklung lief glücklicherweise<br />
anders, aber vor 8 bis 10 Jahren<br />
empfand ich es als einen unkritischen<br />
Umgang mit den modernen Medien.<br />
Koch: Wir haben viel mit Naturmaterialien<br />
gebastelt, haben Wurzeln und Tannenzapfen<br />
gesucht. Bastelmaterialien<br />
wie Krepppapier haben nicht wir in dem<br />
Maße wie später angeschafft. Das Team<br />
bestand aus Leuten, die im Albverein<br />
verwurzelt waren und sich bereits mit<br />
Themen wie Naturschutz beschäftigt<br />
hatten. 1973 hat mir das schon gefehlt.<br />
Damals bereitete ein Bildungsreferent<br />
das Zeltlager vor, der zur linken Szene<br />
Günter Koch:<br />
gehörte. Der Referent musste gehen<br />
"Überforderte Jugendleiter"<br />
und mit ihm ging ein Teil der Linken.<br />
Sonst wäre das Zeltlager abgeglitten in<br />
ein politisch motiviertes Zeltlager.<br />
Höschele: Anfang der Achtziger Jahre ist die politische Auseinandersetzung<br />
ziemlich intensiv geworden. Als die Grünen<br />
gegründet wurden, hatte das schon einen Einfluss auf die AG<br />
KNS („Kusterdingen-Neuffen-Stuttgart“, Anm. d. Red.).<br />
Koch: Mit denen hatte ich zu kämpfen.<br />
Höschele: Erkennungszeichen waren lange Haare, die im<br />
Albverein sehr gern gesehen waren. (lacht)<br />
Koch: Ich habe die AG KNS aufgefordert, sich in den Jugendbeirat<br />
wählen zu lassen. Einige haben es geschafft, was für<br />
mich kein Problem war, und die AG KNS hat sich aufgelöst.<br />
Wir haben diskutiert, dass wir parteipolitisch neutral sind und<br />
keine Zeltlager veranstalten, um die Jugend in eine bestimmte<br />
politische Richtung zu lenken.<br />
Höschele: Ich muss an dieser Stelle widersprechen. Man<br />
empfindet etwas nur als politische Lenkung, wenn man von<br />
der anderen Seite politisch beeinflusst ist. Der Albverein hat<br />
schon immer Politik betrieben mit seiner Art, eine Freizeit zu<br />
gestalten und zu dieser Zeit kam der politische Gegenpol hinzu<br />
und dazu noch aus der Jugend. Das war nicht gern gesehen und<br />
damit hatte ich auch noch zu kämpfen. <strong>Die</strong> richtig aggressive<br />
Generation war eine halbe Generation vor mir und ich durfte<br />
7
hautnah erleben, wie konservativ der Albverein ist. Ich habe mit<br />
17 Jahren auf einem Waldfest im Wanderheim Weinsberg das<br />
Lied „Se spritzet jedes Äpfele“ von Harald Immig gesungen. Ein<br />
einfaches Lied darüber, dass man nicht jedes Obst spritzen soll,<br />
damit es verkaufsgerecht aussieht. <strong>Die</strong> Leute sind über uns wie<br />
die Hyänen hergefallen. Man wollte uns von der Leitung unserer<br />
Jugendgruppe entbinden. <strong>Die</strong> aggressiven Reaktionen habe ich<br />
damals überhaupt nicht verstanden.<br />
Koch: Unsere Altersgruppe trifft sich<br />
einmal im Jahr, um alte Lieder zu<br />
singen, die die jungen Leute gar nicht<br />
mehr verstehen. <strong>Die</strong> Jugendleiter der<br />
Nachkriegszeit waren während des<br />
NS-Regimes auch schon Jugendleiter.<br />
Der erste Verbandsjugendwart nach<br />
dem Krieg war entsprechend angehaucht<br />
und das hat man auch in den<br />
Liedern gemerkt, die wir gesungen<br />
haben, aber wir haben uns nichts<br />
dabei gedacht. Damit hat man später<br />
aufgehört und neue Lieder gesungen.<br />
Höschele: Da kamen aus unserer<br />
Sicht die wahren Volkslieder zum<br />
Sebstian Fischer:<br />
"Man redet aneinander vorbei" Vorschein, die angeblich das Volk geschrieben<br />
hat. Was bis dato gesungen<br />
wurde, waren Lieder, die übergestülpt<br />
wurden, die man auch gerne gesungen hat, die einfach waren<br />
und die man gut mitgröhlen konnte. <strong>Die</strong> inhaltlich spannenden<br />
Lieder kamen in den Achtzigern und damit die Kritik von oben.<br />
STUFE: Wo hast du als Jüngster in dieser Runde ein starke Polarisierung<br />
zwischen Erwachsenen- und Jugendverband erlebt?<br />
Fischer: In der Idee was Jugendarbeit ist und was man damit<br />
macht. Bei den Freizeiten, bei denen ich dabei war, habe ich<br />
gesehen, dass das klassische Wandern und etwas Naturschutz<br />
nicht mehr ausreichen, um die Jugendlichen bei der Stange zu<br />
halten. <strong>Die</strong> Welt ändert sich und man muss mit der Zeit gehen,<br />
um sinnvolle und erfolgreich Jugendarbeit zu machen. <strong>Die</strong>se<br />
Einsicht scheint in manchen Teilen des Vereins nicht anzukommen<br />
und man redet aneinander vorbei, wie Jugendarbeit sein<br />
soll, muss oder kann.<br />
Koch: Der Albverein ist schon immer ein traditioneller Verein<br />
gewesen. Früher hieß es, Apotheker, Lehrer und Bürgermeister<br />
sind im Albverein. So ist es auch jetzt noch. <strong>Die</strong> Honoratioren<br />
sind im Albverein. Dementsprechend ist das Verständnis für die<br />
Jugend und für moderne Jugendarbeit. Wir haben das gelöst, in<br />
dem wir die Honoratioren zur Eröffnung des Zeltlages eingeladen<br />
haben. Dazwischen war „Besuchsonntag“, an welchem die Honoratioren<br />
sehen konnten, was wir alles machen. Das hat viele<br />
Ortsgruppenvorsitzende angeregt. Später hat sich die Jugend<br />
vom Hauptverein abgekoppelt. Leider werden heute Gauvorsitzende<br />
und Ortsgruppenvorsitzende nicht mehr eingeladen.<br />
Fischer: <strong>Die</strong> Zeltlagereröffnung gibt es heute auch noch.<br />
Alle Ortsgruppenvorsitzenden werden heute nicht mehr dazu<br />
eingeladen.<br />
Koch: Hatten wir auch nicht. Aber der Hauptausschuss, die<br />
„Alten“, wurde eingeladen...<br />
STUFE: ...was sich bis heute nicht geändert hat...<br />
Koch: ...und viele Betreuer und Kinder haben zunächst nicht<br />
verstanden, warum der Hauptausschuss im Zelt bei Kaffee und<br />
Kuchen saß und sie selbst sich mit Hefezopf begnügen mussten.<br />
Zu dieser Zeit brauchten wir Geld, das die Alten hatten. Auch<br />
Unternehmer von dort wurden eingeladen und hofiert. <strong>Die</strong><br />
Jugend von heute hat sich davon entfernt.<br />
Fischer: Es ist ein Spannungsfeld. Für mich ist klar: <strong>Die</strong> Albvereinsjugend<br />
ist ein Teil des Schwäbischen Albvereins. Wir<br />
haben eine Tradition, auf die wir stolz sein können, die es wert<br />
ist, erhalten und weitergegeben zu werden. Zum anderen sind<br />
wir eine eigenständige Jugendorgansation und entwickeln<br />
unser eigenes Profil. Ich finde, wir bekommen ganz gut einen<br />
Mittelweg hin. Während der letzten Jahre haben wir auf unseren<br />
Freizeiten versucht, gezielt unsere Leitbilder auf lockere Weise<br />
weiterzugeben, die bei den Jugendlichen ankommt. Gemeinsam<br />
unterwegs, Natur- und Umweltschutz, Zwischen Tradition und<br />
Moderne, Soziales und demokratisches Handeln sind Themen,<br />
die man locker mitgeben und mit denen man Bewusstsein für<br />
den Hauptverein schaffen kann.<br />
Koch: <strong>Die</strong>se Themen gab es damals in der Albvereinsjugend<br />
gar nicht.<br />
Höschele: Selbstverständlich gab es die. Sie sind nur etwas verändert<br />
worden. Der Grund dafür war, dass die Jugend spätestens<br />
Anfang der Achtziger begonnen hat, selbstständig zu denken.<br />
Beispiel Tradition: Wenn man selbständig denkt, kommt man<br />
auf viele Dinge im Leben, die möglich sind, und nicht mit der<br />
geltenden Tradition im Verein in Einklang zu bringen sind. Da<br />
sehe ich die Schwierigkeit: Selbständige Menschen, die neue<br />
Ideen wollen, im Zusammenhang mit traditionellen Werten,<br />
die es wert wären, sie bestehen zu lassen. Das ist schwierig<br />
zusammenzubringen. Früher war alles mehr übergestülpt.<br />
Koch: Es gab auch keine Jugendordnung. <strong>Die</strong> erste wurde<br />
während meiner Amtszeit erarbeitet. Es zu meiner Jugend gab<br />
keine Leitlinien, keinen Bildungsreferenten. Der erste Bildungsreferent<br />
kam erst um das Jahr 1970. Der Hauptausschuss hat<br />
sich in dieser Zeit stark mit Jugendthemen beschäftigt, STUFE<br />
gelesen und dann kam ein Antrag in der Hauptausschusssitzung,<br />
etwas zu verbieten. Als Hauptjugendwart war mein Standpunkt,<br />
alles zu tun was Spass macht. Nirgendwo stand geschrieben,<br />
was man nicht tun durfte. Karin Kunz hat ein Tanztheater mit<br />
modernen Tänzen gemacht. Damals konnte man mit Volkstanz<br />
keine jungen Leute gewinnen, im Gegensatz zu heute. Manfred<br />
Stingel hat mit dem TJ-Programm (= "Tanzleiter Jugend", Anm.<br />
8
der Red.) sehr viel Erfolg. <strong>Die</strong> Leute haben begriffen, dass hinter<br />
Volkstanz viel mehr steckt als Hopstheater.<br />
Höschele: Jugendarbeit fällt und steht mit den Leuten, die sie<br />
betreiben.<br />
Koch: Ja, das hängt an den Leuten, die Jugend leiten, egal ob<br />
in einem Sportverein, einer Tanzgruppe oder einer kirchlichen<br />
Jugend. Derjenige, der vorn dran steht, kriegt die Jugend.<br />
Fischer: Ein großer Unterschied ist, dass wir heute weniger Leute<br />
zur Verfügung haben, die über einen langen Zeitraum bei einer<br />
Sache bleiben können. Für eine Ausbildung geht man an andere<br />
Orte, für ein Studium erst recht. Bei kleineren Freizeiten wird der<br />
Charakter stark durch die Gruppe der Betreuer bestimmt. Weil<br />
sich die Zeiten geändert haben, brauchen wir die Leitbilder. <strong>Die</strong><br />
Leute sind immer noch dabei, deswegen machen wir die Freizeit<br />
noch in diesem Stil weiter.<br />
STUFE: Wo treten die Dinge, die Herr Koch als selbstverständlich<br />
angesehen hat – Wandern, Naturschutz, Volkstanz, Musik<br />
machen – heute noch bei den zentralen Freizeiten der Albvereinsjugend<br />
zutage?<br />
Fischer: Ich kann für die Derneck-Freizeit sprechen, die ich die<br />
letzten Jahre kenne. Das sind alle feste Punkte. Wandern allein<br />
schon mangels anderer Fortbewegungsmittel, weil es Spaß<br />
macht und weil wir das Ziel haben, Kindern und Jugendlichen<br />
eine Welt draußen zu zeigen, die viele nicht kennen. Selber musizieren<br />
am Lagerfeuer ist der Klassiker schlechthin. Am Anfang<br />
wehren sich manche, andere sind von vornherein heiß drauf.<br />
Musik am Lagerfeuer geht einfach zu einer Freizeit dazu. Vor zwei<br />
Jahren haben wir Volkstanz locker verpackt und irische Volkstänze<br />
eingebaut, weil der damalige Leiter Johannes Rosenkranz<br />
gerade aus Irland zurückkam. Der Volkstanz hat sich bis auf die<br />
Musik nicht groß von einem schwäbischen unterschieden und<br />
genauso viel Spaß gemacht. Auf dem diesjährigen Fuchsfarm-<br />
Festival haben wir einen Massen-Volkstanz gemacht.<br />
Höschele: Da kommt der Punkt, weshalb man den „Altenverein“<br />
zu solchen Veranstaltungen so ungern einlädt. Wir haben<br />
damals auch irische Volksmusik gemacht. Wenn man damit<br />
versucht hat, den „Altenverein“ zu gewinnen, sich diese Musik<br />
anzuhören, haben wir nur Kopfschütteln geerntet: Das war keine<br />
Volksmusik und englischer Gesang war sowieso schlecht. Es war<br />
spürbar, dass man mit modernen Volkstänzen nicht akzeptiert<br />
wurde. Wenn man nicht akzeptiert wird, bleibt man eben eher<br />
für sich. Letzteres hat sich wohl erhalten.<br />
STUFE: Und beim Wandern?<br />
Koch: Wir wandern ja nicht durch die Gegend, um von A nach<br />
B zu „rennen“, sondern Leuten die Gegend zu zeigen und zu<br />
erklären – sei es Geologie, Natur, Kirchen. Leute fragen heute<br />
nur noch, wie weit es bis zum Ziel ist. Das passt nicht mehr zum<br />
Albverein.<br />
Höschele: Ist es nicht der persönliche Anspruch, der sich im<br />
Laufe eines Lebens ändert? Als Kind und Jugendlicher habe<br />
ich Albvereinswanderungen in Erinnerung, bei denen man von<br />
A nach B gewandert ist und bei B in die Gaststätte zum Essen<br />
eingekehrt ist. Mir war tödlich langweilig. Wir Kinder gingen vor<br />
die Gaststätte und haben darauf gewartet, dass die da drinnen<br />
ihre blöden Lieder fertiggesungen haben. Für mich war es die<br />
Phase, in der ich Natur intensiv erlebte, aber ohne den Albverein,<br />
weil ich sie mit dem Albverein gar nicht erleben konnte. Da hat<br />
mir auch der Alpenverein nichts gegeben. Günter, wenn du<br />
davon sprichst, Wissen über Kultur und Natur weiterzugeben,<br />
dann waren das eher einzelne interessierte Leute, zu denen<br />
du dazu gehörst, die aufgrund ihrer Persönlichkeit Wissen<br />
vermitteln konnten.<br />
Koch: Der NABU hat regen Zulauf mit seinen geführten Wanderungen,<br />
die Geld kosten. Da wird weniger gewandert als<br />
sich thematisch eines Themas angenommen. Bei uns war das<br />
immer kostenlos. Wenn man etwas nicht kann, sollte man sich<br />
das eingestehen und Fachleute einladen, die Themen jugendgerecht<br />
aufbereiten, zum Beispiel über Imkerei, Schäferei oder<br />
Grenzsteine. Wir müssen den Jugendlichen zeigen, um was es<br />
draußen in der Natur geht und was man erleben kann. Das ist<br />
mit einem PC nicht zu machen. Ich finde deshalb den Powerwalk<br />
auf der Derneck-Freizeit ganz toll. Eine Zwei-Tages-Tour, bei der<br />
im Freien übernachtet wird und die Jugendlichen auf sich allein<br />
gestellt sind.<br />
Fischer: Das gibt auch einen Riesenreiz, weil es nicht mehr<br />
selbstverständlich ist. Zum Powerwalk gehören besondere<br />
Aufgaben. Für manche ist dies schon alleine die Strecke, weil sie<br />
das sonst nie machen. Da wir ein gemischtes Publikum haben,<br />
kann ein Powerwalk in zwei Tagen keine 45 km lang sein. Dass<br />
wollen wir auch nicht. Wir wollen den Spaß und die Freude daran<br />
vermitteln, gemeinsam unterwegs zu sein und morgens noch<br />
nicht zu wissen, wo man abends übernachtet.<br />
STUFE: Mit "Up'n'away" gab es vor wenigen Jahren eine<br />
Freizeit, bei welcher vorab auch nicht klar war, wohin es geht.<br />
Höschele: Bei dem Namen wissen viele Eltern nicht, was dahinter<br />
steckt. Da müsste sogar ich überlegen, was das bedeuten<br />
könnte. Ich möchte jetzt nicht gegen das Englische wettern,<br />
für die Älteren sind solche Begriffe aber schwieriger. Um die<br />
Jugendlichen anzusprechen ist es sicher nicht falsch, gleichzeitig<br />
vergrößert man aber die Diskrepanz zu den Älteren.<br />
9
Fischer: Englische Titel sind eine Hilfe für die Jugendlichen,<br />
etwas zu verpacken was man früher auch schon gemacht hat.<br />
Damit kann man sie für die Sache begeistern und eine Annäherung<br />
zu den Älteren herstellen.<br />
Koch: Mich stört, dass das Englische immer mehr Einzug hält in<br />
die Jugendarbeit. Zu den Aufgaben des Schwäbischen Albvereins<br />
zählt doch unter anderem, die Heimatsprache zu fördern.<br />
Warum muss man zum Beispiel „Teamer“ sagen? Man könnte<br />
ja auch nach einem schwäbischen Wort suchen. Bei mir gab<br />
es Betreuer und Gruppenleiter. <strong>Die</strong>se Begriffe geben klar die<br />
Aufgabe wieder. Was ist ein „Teamer“? Ich möchte jetzt nicht<br />
gegen die Jugend wettern. Sie sollen ihre Sache machen, ich<br />
habe damals meine Sache gemacht.<br />
Fischer: <strong>Die</strong> Sprache wird eben umfangreicher, wogegen<br />
wir uns nicht wehren können. Wir müssen schauen, dass wir<br />
unseren Kern nicht verlieren, müssen aber auch offen sein.<br />
Aktuell haben wir - auch ein englisches Wort - einen Mundart-<br />
Podcast gemacht. Beim Fuchsfarm-Festival im Juni haben wir<br />
einen lapidaren hochdeutschen Text vorgegeben und von den<br />
Jugendgruppen vorlesen lassen in ihrem eigenen Dialekt. Über<br />
die Homepage kann man jetzt Woche für Woche ein neues<br />
Stück anhören. Es ist richtig interessant, wie unterschiedlich die<br />
einzelnen Ortsgruppen schwätzen.<br />
STUFE: Wie war früher das Verhältnis zwischen Lagerleiter und<br />
Teilnehmer?<br />
Koch: Ganz offen! Als Lagerleiter hat man sich damals auch um<br />
die Kinder gekümmert. Um das Programm konnten man sich<br />
nicht kümmern, da man ja auch einkaufen, die Kinder zum Arzt<br />
fahren musste und so weiter. Man hat auch öfters einen Tag mal<br />
Problemkinder betreut. <strong>Die</strong> Kinder<br />
konnten jederzeit zum Lagerleiter<br />
kommen, Tag und Nacht. Das Büro<br />
war immer offen.<br />
Höschele: Das war den Kindern<br />
ganz arg wichtig. Auch die Eltern haben<br />
das sehr positiv aufgenommen.<br />
Ende der 80er bin ich als Stiefvater<br />
mit dem Zeltlager in Kontakt gekommen.<br />
In der Phase habe ich schon<br />
festgestellt, dass die Verantwortung<br />
etwas auf die Teamer abgeschoben<br />
wurde was die Betreuung der<br />
Kinder anbelangt. Das ist sicherlich<br />
Thomas Höschele:<br />
nicht falsch, aber ich kritisiere, dass<br />
"Gegen den Strom zur Quelle"<br />
die Teamer seinerzeit mehr nach<br />
sich selber geschaut haben als nach<br />
den Teilnehmern. Nachdem die<br />
Kinder in ihren Schlafsäcken waren, gab es Teamerfestle, die<br />
bis tief in die Nacht gingen. Wenn ein Teamer ein paar Nächte<br />
hintereinander nur zwei bis drei Stunden Schlaf hat, dann hört es<br />
auf mit dem verantwortungsvollen Betreuen. <strong>Die</strong> Dinge hängen<br />
und stehen mit der Lagerleitung.<br />
Koch: Das gab es bei mir nicht. Ich kann nicht 14 Tage lang nur<br />
zwei Stunden pro Nacht schlafen. Dann kann ich mich nicht<br />
um die Kinder kümmern. Aufgabe des Lagerleiters war es auch,<br />
nach den Betreuern zu schauen. Einmal habe ich einen Betreuer<br />
rausgeschmissen, weil er zweimal nicht wie vorgesehen im Zelt<br />
bei seiner Gruppe geschlafen hat.<br />
Fischer: <strong>Die</strong> Verantwortung ist heute dieselbe wie damals.<br />
Wenn ich Betreuer oder Leiter auf einer Freizeit bin, dann ist es<br />
mein Job, die Freizeit so gut rumzubringen, dass es allen Spaß<br />
macht und es für alle sinnvoll ist. Mir soll es natürlich auch Spaß<br />
machen, aber der Fokus liegt bei der Verantwortung, die ich als<br />
Leiter und Betreuer habe.<br />
Höschele: Mich beschäftigt etwas immer wieder. Bei den Arbeitseinsätzen<br />
auf der Fuchsfarm rekrutieren wir immer wieder<br />
junge Leute, die auch vom Zeltlagerbereich kommen. Alle paar<br />
Jahre frage ich die Jungen, seit wann sie rauchen. Meist haben<br />
sie auf der Fuchsfarm damit angefangen. Das finde ich sehr<br />
erstaunlich und traurig, denn da fängt bei mir das Verantwortungsgefühl<br />
schon an. Eigentlich sollte es ja andersherum sein.<br />
Eventuell fungieren Leiter ja teilweise als Vorbild.<br />
Koch: Überall wo die Kinder hinkommen konnten, durfte bei<br />
uns nicht geraucht werden.<br />
STUFE: Hat sich in Bezug auf Rauchen etwas auf den heutigen<br />
Freizeiten geändert?<br />
Fischer: Ich fand es vor zwei Jahren noch schwierig, da man zu<br />
der Zeit mit 16 noch rauchen durfte. Jetzt bekomme ich auf die<br />
Freizeit einige Teilnehmer, die zu Hause regelmäßig rauchen.<br />
Es galt zunächst der Grundsatz, dass Rauchen nicht erlaubt ist.<br />
Nun kann man aber nicht erwarten, dass die Raucher ihre Sucht<br />
für zwei Wochen aufgeben. Es gab dann eine Raucherecke,<br />
wo sie rauchen konnten, ohne die anderen hinzuzuziehen.<br />
Jetzt hat es sich geändert, weil Rauchen nur noch ab 18 Jahren<br />
erlaubt ist. Es rauchen trotzdem noch welche, aber wir können<br />
jetzt eine klarere Linie fahren.<br />
STUFE: Hatte man damals als Leiter noch mehr Autorität?<br />
Höschele: Ich glaube, dass die Autorität nicht mehr so stark ist,<br />
weil es die Persönlichkeiten nicht mehr so gibt. Warum, ist ein<br />
weites Feld. <strong>Die</strong> Persönlichkeiten, die vorne hinstehen und sich<br />
trauen zu sagen „und so nicht!“ gibt es nicht mehr so.<br />
Koch: Damals hatte man die Autorität auch gegenüber Betreuern.<br />
Man war halt der Lagerleiter, der vom Präsidium eingesetzt<br />
war und dort den Rückhalt hatte. Da ist man dann konsequent<br />
geblieben und hat alle gleich behandelt. Man hat bei jedem<br />
Verbot auch erklärt warum es das gibt. Damals gab es eine<br />
Lagerordnung, an die sich jeder halten musste.<br />
STUFE: In einem Leserbrief in der STUFE wurde die Vermutung<br />
geäußert, dass die Albvereinsjugend zu brav und nett ist. Wie<br />
erlebt ihr die Albvereinsjugend heute?<br />
10
Koch: Zu meiner Zeit kamen in der STUFE natürlich schon Artikel,<br />
die den Albverein gewaltig angegriffen haben. Es wurden auch<br />
Leute persönlich angegriffen, die gegen die Jugend geschafft<br />
haben. Wir haben jetzt im Hauptausschuss niemanden mehr,<br />
der gegen die Jugend arbeitet. Mein Eindruck ist, dass die Erwachsenen<br />
großzügiger geworden sind und den Jugendlichen<br />
viel mehr durchgehen lassen.<br />
Höschele: Ich habe einen ganz anderen Eindruck. Ich glaube,<br />
dass die ältere Generation das gleiche Unverständnis der<br />
Jugend gegenüber bringt wie früher. Aber sie machen nichts<br />
mehr dagegen. Ich sehe es nicht so, dass die Albvereinsjugend<br />
früher immer nur dagegen war, sondern sie hat neue Gedanken<br />
reingebracht. Mein Leitspruch ist schon seit vielen Jahren: Nur<br />
gegen Strom gelangt man zur Quelle. Tatsächlich findet man<br />
nur neue Ziele, wenn man kontrovers diskutiert. Mein subjektives<br />
Empfinden ist, dass sich nicht sonderlich viel bewegt. Ich<br />
möchte es nicht bewerten, aber aus meiner Sicht ist etwas wenig<br />
Bewegung im Topf.<br />
Fischer: Ich sehe keinen Grund, per se gegen etwas rebellieren<br />
zu müssen. Der Albvereinsjugend geht es gut, sie steht auf einem<br />
sinnvollen Fundament. Sie muss nicht um ihr Leben innerhalb<br />
des Albvereins kämpfen, deshalb muss man keinen Stunk gegen<br />
den Albverein machen. Wir müssen aber danach schauen, dass<br />
auch unsere Interessen vertreten werden. Wo wir jetzt was gemacht<br />
haben war mit der Energieeffizienz der Wanderheime. Wir<br />
haben durchgesetzt, dass die Wanderheime auf Energieeffizienz<br />
überprüft werden. Das ist eine wichtige Sache und sie kam<br />
von uns. Da hat die Jugend Verantwortung übernommen und<br />
gesagt: "Irgendwann sind das auch unsere Wanderheime und<br />
wir müssen heute schon danach schauen." Das ist ein Beispiel<br />
dafür, dass wir nicht brav sind, wenn es darauf ankommt.<br />
Koch: Das ist ein schlechtes Beispiel, da ich der verantwortliche<br />
Betroffene bin. Da sieht man aber, dass der Hauptverein<br />
der Jugend viel mehr zugesteht als früher. Beim Vorgänger-<br />
Präsident wäre dieser Antrag in dieser Form wahrscheinlich<br />
nicht durchgegangen. Hier hat man den Konflikt bereits<br />
ausgeräumt, indem man zugestimmt hat. So wird viel abgenickt.<br />
Es ist ja im Ausschuss niemand mehr, der gegen die<br />
Jugend spricht. Früher hatte man noch Leute mit viel Einfluss,<br />
so dass alles aus der Jugend erstmal abgebügelt wurde.<br />
Früher gab es viel mehr Jugendgruppen. Wir hatten Pfingstjugendtreffen<br />
mit 600 Kindern und Jugendlichen, jetzt sind es nur<br />
noch 150 - 200 Teilnehmer. Warum kommen da nicht mehr?<br />
Fischer: Heute gibt es schon viel mehr Angebote.<br />
Höschele: Als Ergebnis auf die Frage, ob die Albvereinsjugend<br />
brav geworden ist, könnte man eigentlich antworten, dass der<br />
Albverein brav geworden ist. Deshalb hat die Jugend gar keinen<br />
Grund mehr, groß zu rebellieren. <strong>Die</strong> Freiheiten, die sie jetzt<br />
hat, resultieren vielleicht aus den kontroversen Diskussionen<br />
in den Achtzigern.<br />
Bezüglich der geringeren Teilnehmerzahlen muss ich sagen,<br />
dass ich immer noch nicht glaube, dass es heute mehr unterschiedliche<br />
Angebot gibt als früher. Im Gegenteil, als du noch<br />
Jugendlicher warst, hat man sich selber entwickelt und hat gar<br />
keine Vereine gebraucht. Ich glaube schon, dass es einen Grund<br />
gibt, der im Verein zu suchen ist. Ende der Achtziger Jahre hat<br />
man es Jugendleitern noch schwer gemacht, wenn er nicht so<br />
viel mit Tradition zu tun hatte, gerade in einer kleinen, konservativen<br />
Ortsgruppe auf dem Dorf. Das hat bestimmt Hemmungen<br />
hervorgerufen bei Leuten, sich zukünftig dort zu engagieren.<br />
War nicht gerade Ende der Achtziger Jahre der Schwund bei den<br />
Jugendgruppen massiv?<br />
Fischer: Ich finde die Teilnehmerzahl auf dem Fuchsfarm-<br />
Festival, auch wenn es nur 150 Teilnehmer sind, schon toll.<br />
Wenn man aber bedenkt, dass das die zentrale Veranstaltung<br />
für die Jugend ist und auf die Vereinsgröße bezogen, würde ich<br />
mir natürlich auch wünschen, dass es mehr Teilnehmer wären.<br />
Schade ist, dass manche Ortsgruppen über Jahre hinweg nie<br />
hinkommen.<br />
Koch: Als ich 17 war, kamen ganze Ortschaften zu so einem Treffen,<br />
obwohl damals die Anreise viel schwieriger war als heute.<br />
STUFE: Was sollte die Schwäbische Albvereinsjugend in fünf<br />
oder zehn Jahren haben, was sie heute nicht hat?<br />
Höschele: Mir persönlich wäre das Naturbewusstsein ganz wichtig,<br />
vielleicht sogar als Vordergrund. Es wird immer schwieriger,<br />
dies den Kinder und Jugendlichen zu vermitteln.<br />
Koch: Ich würde ein Augenmerk beim Umweltschutz darauf richten,<br />
auch über die Hintergründe aufzuklären. Was ist notwendig,<br />
um etwas zu erzeugen? <strong>Die</strong> Jugend sollte mehr hinterfragen. Wie<br />
viel Kilowatt Strom sind zum Beispiel notwendig um Holzpellets<br />
herzustellen? Wenn ich mir zum Beispiel die ganze nördliche<br />
Albrandlinie voll mit Windrädern vorstelle, dann hat das mit der<br />
Landschaft nichts mehr zu tun. Man muss den Jugendlichen das<br />
Für und Wider erklären.<br />
Fischer: Ich wünsche mir für die Albvereinsjugend zwei Dinge:<br />
Das Eine ist, dass wir eine so tolle Arbeit machen, dass wir<br />
Mitgliederzuwachs haben, der es schafft, den Verein insgesamt<br />
etwas zu stabilisieren. Das werden wir nicht alleine schaffen,<br />
aber wir können dazu beitragen.<br />
Das zweite ist, dass wir es schaffen, die Jugendlichen bei der<br />
Stange zu halten und in den Hauptverein rüberzubringen. Da<br />
bei ist nicht nur die Jugend gefordert, sondern der ganze Verein.<br />
Das ist für den Verein wichtig und es wird sich in den nächsten<br />
fünf bis zehn Jahren entscheiden. Ich finde es auch wichtig, dass<br />
man Werte vermittelt und zeigt was es alles gibt. Wir müssen vor<br />
allem die Jugendlichen mitnehmen, die das bisher nicht kennen.<br />
Gerade auf zwei Wochen Freizeit sieht man das sehr oft, dass<br />
Kinder und Jugendliche auftauen und die Augen aufmachen. Das<br />
muss nicht nur in der Natur, das kann auch in der Gruppe sein.<br />
Christian Bendig und Germar Schulte-Hunsbeck<br />
11
Soziale Verantwortung - ein Fremdwort in der Outdoor-Industrie?<br />
<strong>Die</strong> Outdoorbranche wirbt für den Verkauf ihrer Produkte<br />
gerne mit Freiheit, Abenteuer, Freundschaft, Respekt und Verantwortung<br />
gegenüber Natur und Menschen. Wenn es um die<br />
Verantwortung gegenüber den herstellenden Personen geht,<br />
bleibt von von den schönen<br />
Bildern und Begriffen<br />
kaum etwas übrig.<br />
Kleidung, die wir in<br />
Europa kaufen, wird zumeist<br />
in Asien, Osteuropa,<br />
Afrika und Lateinamerika<br />
hergestellt. Einige der<br />
Vorwürfe, mit denen sich<br />
weltweit agierende Hersteller<br />
sich konfrontiert<br />
sehen, sind mangelnde<br />
Hygiene und Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz und Umweltverschmutzung.<br />
Hinzu<br />
kommen überlange Arbeitszeiten,<br />
Kinderarbeit,<br />
das weitgehende Fehlen von Sozialleistungen, Repressionen<br />
gegen gewerkschaftliche Tätigkeiten, sexuelle Belästigung<br />
von Frauen und schlechte Bezahlung. Eine Näherin im Produktionsbetrieb<br />
verdient bisweilen nur etwa 0,5 Prozent des<br />
Verkaufspreises eines Produkts in Europa.<br />
Je mehr Design und Marketing in Industrieländern betrieben<br />
wird, desto mehr wird die Produktion verlagert, und desto<br />
weniger wird in Industrieländern produziert.<br />
Je grösser die Nachfrage nach billiger und modischer Bekleidung<br />
ist, desto grösser ist der Weltmarkt „Billigsegment“ und<br />
umso mehr Billigproduktion gibt es.<br />
Je mehr Billigproduktion es gibt, desto mehr treten langfristige<br />
Folgen für das Billiglohnland auf in Form sozialer Kosten,<br />
z. B. Kosten für Krankheiten, Vorsorge, Kosten für Umweltverschmutzung<br />
durch Billigproduktion. <strong>Die</strong>se soziale Kosten führen<br />
zu langfristigen Strukturproblemen. Billiglohnproduzenten<br />
verlagern bei Strukturproblemen ihre Produktion in andere<br />
Billiglohnländer. Somit hat die Billiglohnproduktion langfristig<br />
negative Folgen für das Billiglohnland.<br />
Soziale Verantwortung?<br />
<strong>Die</strong> meisten Hersteller sind noch nicht einmal in ihre Treter gekommen<br />
Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungs- und Sportartikelindustrie<br />
ein. In diesem Jahr hat CCC erstmals 15 grosse<br />
internationale Outdoor-Firmen auf ihre soziale Verantwortung<br />
untersucht. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf den<br />
Arbeitsbedingungen in<br />
den Zulieferbetrieben.<br />
Dabei wurde bewertet,<br />
ob ein Unternehmen über<br />
geeignete Instrumente<br />
verfügt, Verletzungen von<br />
Arbeits- und Menschenrechten<br />
aufzuspüren und<br />
diese zu verbessern. <strong>Die</strong><br />
ökologischen Aspekte<br />
(Transportwege, Verpackung,<br />
Ökobilanz, Material)<br />
wurden nicht bewertet.<br />
CCC richtete bei der<br />
Untersuchung das Augenmerk<br />
auf fünf Bereiche:<br />
• Transparenz: Umsatz, Gewinn, Nachhaltigkeitsbericht<br />
• Verhaltenskodex: Verbindlichkeit von Arbeitsgesetzen, Menschenrechten und<br />
anderen Standards<br />
• Kodexumsetzung, z.B. Beitritt von unabhängigen Überprüfungsorganisationen<br />
• Monitoring und Verifizierung, z.B. Zertifizierung von Lieferanten<br />
• Material der Produkte, z.B. Bio, Fairtrade, Recycling/Entsorgung<br />
In der im Sommer 2009 veröffentlichten Studie konnte keine<br />
der untersuchten Firmen für ihre Lieferkette genug Transparenz<br />
aufweisen, um faire Arbeitsbedingungen garantieren zu können.<br />
Acht der 15 Hersteller verweigerten jegliche Angaben über Verhaltenskodex<br />
und Unternehmensverantwortung. Muss jemand<br />
schweigen, der nichts zu verbergen hat?<br />
Am ehesten konnten noch Mammut, Patagonia und Odlo<br />
überzeugen. Andere Hersteller wiesen erhebliche Defizite auf,<br />
wenn es um den verbindlichen Nachweis sozialer Verantwortung<br />
geht. Schlusslichter der Studie sind Salewa, Schöffel und Tatonka.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse sind eine Momentaufnahme und können sich<br />
ändern.<br />
© modern-props pixelio<br />
<strong>Die</strong> Clean Clothes Campaign (CCC) ist ein internationales<br />
Netzwerk aus Gewerkschaften, kirchlichen Gruppen, Nichtregierungs-,<br />
Frauenrechts- und Verbraucherorganisationen. Sie<br />
setzt sich für die Rechte der Arbeiter und die Verbesserung der<br />
Als mündige Verbraucher und Mitglieder eines Vereins, zu<br />
dessen Leitsätzen soziales und demokratisches Handeln gehört,<br />
sollten wir unsere Augen vor diesem Ergebnis nicht verschließen.<br />
Germar Schulte-Hunsbeck<br />
12
Aktuelle Seminare zum Thema "Sitten und Werte"<br />
Brauchtum und Tradition -<br />
nein danke?<br />
Gemeinsam lernen!<br />
Was hat Brauchtum und Tradition mit uns zu tun? Das kann<br />
uns doch gestohlen bleiben!<br />
Aber ist das wirklich so? Wo kommen in unserem Alltag<br />
Rituale, Werte und Moralvorstellungen vor, die mit unserer<br />
Tradition und unserem Brauchtum in Verbindung stehen? Wir<br />
wollen uns auf moderne Weise mit unseren Traditionen und<br />
unserem Brauchtum auseinander setzen und diese in unser (all)<br />
tägliches Leben integrieren.<br />
In diesem Seminar wollen wir einerseits über unsere eigenen<br />
Rituale und Wertevorstellungen diskutieren, aber auch konkrete<br />
Übungen, Methoden und Spiele zur Umsetzung in Freizeiten,<br />
Jugendgruppen und bei Wanderungen erlernen.<br />
Termin 25.09. - 26.09.2009<br />
Ort<br />
Wanderheim Burg Teck, Owen<br />
Teilnehmer 5 - 15 Personen, ab 15 Jahren<br />
Leitung Anke Werner<br />
Preis 30 €<br />
Leistung Unterkunft in Mehrbettzimmer<br />
Verpflegung<br />
Programm<br />
Lehrgangsunterlagen<br />
Anmeldeschluss 14.09.2009<br />
Wenn die Alten mit den Jungen…ein etwas anderer Lehrgang.<br />
<strong>Die</strong> Jungen lernen von den Alten,geht es auch auch umgekehrt?<br />
Geschichten aus den guten alten Zeiten,Kochen wie bei Oma<br />
und Opa,Geocaching entdecken von alten und neuen Techniken,<br />
das sind nur einige Dinge,die wir Generationen übergreifend<br />
gemeinsam erfahren wollen.<br />
Termin 23.10. - 24.10.2009<br />
Ort<br />
Füllmenbacher Hof, Sternenfels-<strong>Die</strong>fenbach<br />
Teilnehmer 5 - 15 Personen, ab 16 Jahren<br />
Leitung Martin Fritz, Anke Werner<br />
Preis 40 €<br />
Leistung Unterkunft in Mehrbettzimmer<br />
Verpflegung<br />
Programm<br />
Anmeldeschluss 24.09.2009<br />
13
Schwäbische Jugendherbergen schon 1907 dank Professor Eugen Nägele<br />
Das Deutsche Jugendherbergswerk feiert in diesem Jahr sein<br />
einhundertjähriges Bestehen. Tatsächlich haben die Wandervereine<br />
schon Jahre zuvor Jugendherbergen unterschiedlicher<br />
Art eingerichtet. Der Schwäbische Albverein war an dieser<br />
Entwicklung maßgeblich beteiligt. Heiner Weidner, Mitarbeiter<br />
im Schwäbischen Albverein und der Albvereinsjugend seit 1957,<br />
schildert in diesem Beitrag die Vorgeschichte mit den Wurzeln<br />
des DJH in den Wandervereinen.<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhundert zog die Wanderbewegung<br />
im aufblühenden Kaiserreich immer weitere und sehr unterschiedliche<br />
Kreise. In den deutschen Mittelgebirgen markierten<br />
die jungen Vereine die ersten Weitwanderwege. Der 1883<br />
begründete „Verband Deutscher Touristenvereine“ wählte<br />
1901 den Vorsitzenden des Vogesenclubs, Professor Dr. Julius<br />
Euting, für fünf Jahr zu seinem Vorsitzenden; ein Findling am<br />
Schwarzwald-Westweg nahe der Darmstädter Hütte erinnert<br />
an dessen Wirken.<br />
Nicht ganz so rasch änderte sich das Bild bei der Jugend; ein<br />
Hauptgrund lag darin, daß in weiten Kreisen die Mittel nicht<br />
vorhanden waren, die es jungen Leuten ermöglicht hätten, eine<br />
größere Wanderung zu unternehmen. Vielleicht waren auch<br />
manche Eltern etwas ängstlich, ihre Söhne und Töchter allein<br />
ziehen zu lassen; allerlei Gefahren sah man am Wege lauern.<br />
<strong>Die</strong> Initiativen der Jugendbewegung jener Jahre wurzelten<br />
nicht nur bei Studenten sondern ebenso in den Wandervereinen.<br />
Bei den Jahrestreffen des „Touristenverbandes“ (heute:<br />
Deutscher Wanderverband) lernten sich Richard Schirrmann<br />
und Wilhelm Münker aus dem Sauerland, Hermann Löscher aus<br />
dem Erzgebirge, Eugen Nägele von der Schwäbischen Alb und<br />
andere Wanderfreunde kennen. Vor allem diesen Initiatoren<br />
und anderen Lehrern und Pfarrern ging es in den Gebirgs- und<br />
Wandervereinen von Anfang an vor allem um die Beteiligung<br />
der jungen Generation. Im Vordergrund stand dabei der Wunsch<br />
nach jugendgemäßen, einfachen und preiswerten Unterkünften<br />
in der Ferienzeit.<br />
Erste Herbergen schon 1884<br />
<strong>Die</strong> Initiative zu solchen Herbergen war von dem Wiener<br />
Fabrikanten Guido Rotter ausgegangen, der die erste einfache<br />
Unterkunft für junge Wanderer aus Österreich und Deutschland<br />
1883 (im Gründungsjahr des Wanderverbandes) in seinem<br />
nordböhmischen Heimatort Hohenelbe im Riesengebirge<br />
als Studenten- und Schülerherberge geschaffen hatte.<br />
Eine wichtige Triebfeder im Schwäbischen Albverein<br />
(Gründungsjahr 1888) war von Anfang an Gymnasial-<br />
Professor Eugen Nägele. Als Schriftleiter der „Blätter des<br />
Schwäbischen Albvereins“, als Vorstandsmitglied im SAV<br />
und bald auch im zentralen Verband warb er eindringlich,<br />
„der Verband solle froh sein, eine so schöne Sache zu der<br />
seinigen zu machen und sie als Verbandsangelegenheit zu<br />
übernehmen“. Dahinter stand auch bei ihm der Gedanke,<br />
daß geeignete Herbergen der ganzen Jugend dienen sollen,<br />
nicht nur Schülern und Studenten.<br />
Stuttgarter Appell von 1902<br />
Beim Verbandstag der Touristen 1902 in Stuttgart schilderte<br />
Lehrer Metzner aus Plauen, Delegierter des Vogtländischen<br />
Touristenvereins, die erfolgreiche Entwicklung der<br />
Jugendherbergen in Rotters Verband als gute Chance, nicht<br />
nur bei den angesehenen örtlichen Honoratioren sondern<br />
auch in Kreisen der Jugend besser Fuß zu fassen.<br />
Pfarrer Löscher berichtet im „Tourist“, der ersten Zeitschrift<br />
des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine,<br />
von den zunächst schwierigen Versuchen, zwischen<br />
einzelnen Vereinen, dem Deutschen Touristenverein und der<br />
Herbergsleitung in Hohenelbe ein engeres Verhältnis herzustellen;<br />
beim Touristentag 1906 in Würzburg bestätigten<br />
die Delegierten den mutigen, aber zunächst platonischen<br />
Beschluß von Altenahr 1903, die Vereine „mögen sich der<br />
Jugend öffnen und Herbergen für sie einrichten“.<br />
<strong>Die</strong> Herbergs-Idee lief jetzt wie ein zündender Funke<br />
durch die Lande und durch die Wandervereine; sie fühlten<br />
sich mehr und mehr für die bescheidenen Anfänge im<br />
beginnenden Jugend-Tourismus verantwortlich. Löscher<br />
unternahm zwei Jahre lang Vortragsreisen, um auch die<br />
Wandervereine im Süden und Westen des Reiches dafür<br />
zu gewinnen.<br />
1907 bereits elf Jugendherbergen<br />
im Albvereinsgebiet<br />
Dank der unermüdlichen Tätigkeit und dem eisernen Willen<br />
Nägeles startete der Albverein 1907 den ersten Versuch<br />
14
und kam noch im gleichen Jahr auf 11 Herbergen im Gebiet der<br />
Schwäbischen Alb. Sie waren vom 1. Juni bis 30. September geöffnet;<br />
für die übrige Zeit lag keine Notwendigkeit vor. <strong>Die</strong> harte<br />
Sechstagewoche ließ Lehrlingen oder jungen Arbeitern wenig<br />
Freizeit; an Urlaubsansprüche war schon gar nicht zu denken.<br />
Zur gleichen Zeit bemühten sich mehrere Verbandsvereine,<br />
in den deutschen Mittelgebirgen geeignete Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für Jugendgruppen, Schulklassen oder auch<br />
Einzelwanderer bereitzustellen. Oft waren das Strohlager in der<br />
Nachbarschaft von Gaststätten oder Bauernhöfen, aber auch neu<br />
entstehende Wanderheime, wie etwa das Franz-Keller-Haus auf<br />
dem Kalten Feld bei Schwäbisch Gmünd oder das Wasserberg-<br />
Haus bei Schlat.<br />
Eine ähnliche Überlegung war jene des Lehrers Richard<br />
Schirrmann, ein Netz fester Einrichtungen unterschiedlicher<br />
Art und Größe zu schaffen, die jeweils nur Tagesmärsche auseinander<br />
liegen. Seine Erinnerung aus dem Jahre 1909 („beim<br />
Unterschlupf mit einer Schulklasse während eines Gewitters in<br />
einer Scheune im Bergischen Land“) wird offiziell als Urspungsdatum<br />
der Jugendherbergs-Idee gewertet – und Schirrmann<br />
dafür hoch verehrt.<br />
<strong>Die</strong> von Schirrmann initierte und ständig zugängliche Unterkunft<br />
mit stabilen Doppelstock-Holz-Pritschen im Gewölbe<br />
der Burg Altena in Westfalen wird historisch als die „Welt-<br />
Jugenherberge“ bezeichnet.<br />
Übernachtung für 70 Pfennig<br />
<strong>Die</strong> nächsten Jahre brachten gerade im süddeutschen Bereich<br />
einen kräftigen Aufschwung: 1911 hatten wir im Gebiet<br />
des Schwäbischen Albvereins bereits 18 Herbergen mit 895<br />
Besuchern. 1913 war die Zahl der Herbergsbesucher auf der Alb<br />
auf 2 991 angestiegen. <strong>Die</strong> Übernachtung auf Stroh kostete mit<br />
Frühstück 70, 80 oder 90 Pfennige; oft wurden die Kosten von<br />
den Vereinen übernommen.<br />
DJH-Zweigausschuss Schwaben unter Eugen Nägele<br />
Wiederum war es der Tübinger Professor, der 1897 den<br />
Zweigausschuß „Schwäbische Jugendherbergen“ gemeinsam<br />
mit dem Württembergischen Schwarzwaldverein gründete; den<br />
Vorsitz erhielt der Vorkämpfer in der Sache, Eugen Nägele, der<br />
auch alle Geschäfte führte.<br />
Ähnlich wie beim Sauerländischen Gebirgsverein, dem Erzgebirgsverein<br />
oder dem Schwäbischen Albverein wurden die<br />
Landesverbände des DJH zunächst von den Wandervereinen<br />
gebildet, über einige Jahre geführt und finanziell abgesichert.<br />
Schon 1916 hatte Schirrmann angeregt, daß nach Kriegsende<br />
Betten und Schränke aus den Lazaretten dem Jugendherbergswerk<br />
zur Verfügung gestellt werden sollen.<br />
Dank Albverein hundert Jugendherbergen<br />
In ganz Württemberg war in 25 Jahren unter der zielbewußten<br />
Leitung Nägeles ein enges Netz von Herbergen geschaffen<br />
worden. Mit 15 meist einfachen Unterkünften hatte der gemeinsame<br />
Zweigausschuß sein Werk begonnen, 1926 hatten wir im<br />
Vereinsgebiet über einhundert Herbergen, deren Ausstattung<br />
sich immer weiter deutlich verbessert wurde. In manchen Herbergen<br />
(Schorndorf, Wasserberghaus u.a.) wurde für damalige<br />
Ansprüche Mustergültiges geschaffen.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung der Jugendherbergen lag im Königreich<br />
Württemberg bis 1918 und danach ausschließlich in den Händen<br />
des Schwäbischen Albvereins. <strong>Die</strong> Geschäftsstelle im Hause der<br />
Familie Nägele in Tübingen betreute den kräftig wachsenden<br />
Albverein ebenso wie die Jugendherbergen, absolut bis 1926,<br />
vermutlich noch länger; so wird es auch verständlich, daß die<br />
Geschäftsstelle auch des dann selbständigen DJH-Landesverbandes<br />
gemeinsam mit der des Albvereins im gleichen Hause<br />
in der Gartenstraße in Tübingen blieb. Daraus entstand der<br />
DJH-Landesverband Schwaben, der in Glanzzeiten über 70 große<br />
und kleine Herbergen zu verwalten hatte; heute sind davon 30<br />
übrig geblieben. Auf Initiativen aus seinen Reihen ist 2002 im<br />
größeren Bundesland der fusionierte Landesverband Baden-<br />
Württemberg hervorgegangen, der über 61 Häuser verfügt; mit<br />
über 200 000 Mitgliedern liegt dieser deutlich an der Spitze aller<br />
Landesverbände.<br />
Professor Eugen Nägele (1856 – 1937), Vorsitzender des<br />
Schwäbischen Albvereins von 1913 bis 1933, entstammt der<br />
Familie von Johann Ferdinand Nägele (1808 – 1879), Schlossermeister<br />
in Murrhardt. Schlosser Nägele wurde 1848 als einziger<br />
Handwerker in die erste Nationalversammlung in der Frankfurter<br />
Paulskirche gewählt.<br />
Heiner Weidner<br />
15
Spieletipp<br />
Aus Alt mach Neu<br />
<strong>Die</strong> Freizeit von vielen Kindern und Jugendlichen wird heute von Computerspielen und Fernsehen bestimmt. Manche lesen auch<br />
mal ein Buch oder surfen durchs Internet. Aber habt ihr euch mal Gedanken gemacht, was früher die Lieblingsspiele eurer Eltern waren?<br />
Im Internet habe ich zu diesem Thema einen netten Vergleich gefunden:<br />
Ritter spielen, Max und der Zauberer am Computer<br />
Urban, 4 Jahre<br />
Computer spielen, Fußball spielen, Modellflugzeug bauen<br />
Patrick, 11 Jahre<br />
Malen mit Buntstiften, Puzzeln, gerne spiele ich auch<br />
"Schule" mit meinen Freunden, manchmal Barbie,<br />
draußen spiele ich gerne Fangen, im Winter Schneeballschlacht<br />
oder Schneemann bauen...und sehr gerne auch<br />
Gameboy (mit Freunden!)<br />
Melanie, 10 Jahre<br />
Fußball spielen, Computerspielen (Strategiespiele)<br />
Adam, 10 Jahre<br />
PC (am liebsten SIMS 2), und mit meinen Freunden geh<br />
ich gerne auf den Spielplatz; dort spiele ich am liebsten<br />
Fangen. Und manchmal spiele ich auch Fußball.<br />
Kimberly, 10 Jahre<br />
Piraten im Hof meines besten Freundes (<strong>Die</strong> Mülltonnen<br />
waren das Schiff)<br />
Ralf, 41 Jahre<br />
Baumhütten gebaut, Paddelboot gefahren, Cowboy und<br />
Indianer gespielt zwischen Feldern, neben Bächen und<br />
Flüssen...abenteuerlich!<br />
Jürgen, 43 Jahre<br />
Völkerball, Fangen mit Rollschuhen, Räuber und Gendarm,<br />
Daktari (mit Judy und Clarence dem schielenden<br />
Löwen; keiner wollte Judy spielen, jeder wollte natürlich<br />
Daktari sein!)<br />
Christine, 45 Jahre<br />
Räuber und Zoller, Blinde Kuh, Verstecken, Fangen,<br />
Fußball, Federball, fast alle Ballspiele...<br />
Thorsten, 46 Jahre<br />
Mit Barbie-Puppen, dann habe ich immer viele Formulare<br />
gesammelt und zu Hause Büro gespielt, viel gelesen,<br />
Musik gehört und viele Hörspiele auf Platte (Märchen)<br />
Draußen waren wir meist auf dem Spielplatz und im<br />
Winter sind wir viel Schlittschuh auf einem kleinen See<br />
gefahren.<br />
Sylvia, 40 Jahre<br />
Dass alte Spiele nicht langweilig sein müssen und dass man<br />
einfache Spiele durch eine kleine Veränderung wieder spannend<br />
machen kann, will ich euch hier aufzeigen:<br />
Meilenspiel<br />
<strong>Die</strong>ses Spiel ist richtig alt, es wird schon seit dem 13. Jh.<br />
gespielt. Du brauchst einen Hammer, ein „Tor“ und eine Murmel<br />
oder Holzkugel für jeden Mitspieler.<br />
Mit dem Hammer musst du deine Kugel vom Startpunkt<br />
durch das am Ende des Feldes befindliche Tor schießen. Ein Tor<br />
kannst du dir leicht aus 2 Joghurtbechern oder 2 Ästen basteln.<br />
Wer am wenigsten Schläge benötigt, hat gewonnen.<br />
16
Quatsch in Bäumen<br />
<strong>Die</strong>ses Spiel kann man zu<br />
zweit, aber auch mit 2 Gruppen<br />
im Wald spielen. Zuerst werden<br />
zwei gleich große Gebiete im<br />
Wald abgesteckt. Nun versteckt<br />
jede Gruppe für die andere<br />
Gruppe 10 Gegenstände in den<br />
Bäumen. Das könnten rote<br />
Handschuhe auf einem Ast sein,<br />
aber auch Farne, die plötzlich auf<br />
dem Baum wachsen. <strong>Die</strong> Schwierigkeitsstufe<br />
solltet ihr vorher absprechen. Welche Gruppe findet<br />
die 10 Fehler am schnellsten?<br />
Knall-Stafette<br />
Eigentlich ganz einfach. <strong>Die</strong><br />
Aufgabe ist, aufgeblasenen<br />
Luftballons durch Draufsetzen<br />
zum Platzen zu bringen.<br />
In zwei oder mehreren<br />
Reihen stehen die Mitspieler<br />
nebeneinander. Vor jeder Reihe<br />
gibt es leere Luftballons. Auf ein Startzeichen hin nimmt<br />
der erste Spieler einen Luftballon, bläst ihn auf und setzt sich<br />
drauf, um in zum Knallen zu bringen. Der jeweilige Knall ist<br />
dann das Startzeichen für den nächsten Spieler.<br />
Variante für ältere Jugendliche und Erwachsene: Luftballons<br />
nur halb füllen (z.B. nur zwei- bis viermal reinpusten),<br />
dann platzen sie nicht so schnell.<br />
Stille Post<br />
<strong>Die</strong>ses Wortspiel kennst du vielleicht. Du brauchst mindestens<br />
sechs Leute, die im Kreis aufgestellt mitspielen.<br />
Einer von euch flüstert nun dem Nachbarn eine Nachricht<br />
ins Ohr. <strong>Die</strong>ser gibt sie so, wie er sie verstanden hat, weiter...<br />
Was kommt da wohl nach einer Runde raus?<br />
Staubsaugerstaffel<br />
Hier wird ohne Strom gesaugt –<br />
sondern mit einem Strohhalm. Der<br />
„Dreck“ sind kleine Papierschnitzel, die<br />
an Punkt A „angesaugt“, durch einen<br />
Parcours gebracht und anschließend im<br />
Papierkorb „abgeladen“ werden können<br />
(alles ohne Hilfe der Hände!). Erst wenn<br />
der erste wieder auf<br />
seinem Stuhl sitzt,<br />
darf der nächste<br />
seiner Partei starten.<br />
Gewonnen hat<br />
entweder die Gruppe,<br />
die die meisten<br />
Papierschnitzel<br />
im Korb hat, oder<br />
die Gruppe, deren<br />
Spieler als Erste „durch“ sind.<br />
© Frank Elstner "Spiel mit", 1979 © Frank Elstner "Spiel mit", 1979 © Frank Elstner "Spiel mit", 1979<br />
Der Fuchs geht um – mal rückwärts<br />
<strong>Die</strong> Gruppe bildet einen großen Kreis. Ein Person läuft<br />
hinter der Gruppe und lässt bei irgend jemandem ein<br />
Taschentuch fallen. Bemerkt diese Person das Taschentuch<br />
hinter sich, so muss die Person das Taschentuch aufnehmen<br />
und versuchen den Fuchs einzuholen, bevor dieser einmal<br />
im Kreis rumrennen und den leeren Platz einnehmen<br />
konnte. Gelingt das nicht wird man selber zum neuen Fuchs.<br />
Variation: Rückwärts im Kreis laufen ist gar nicht so<br />
einfach. ACHTUNG: Stolpergefahr.<br />
Flip-Flop-Hockey<br />
Bzw. alle “Laufspiele” können durch tragen von Flip-Flops<br />
der Spieler erschwert werden. ACHTUNG: Stolpergefahr.<br />
Viel Spaß beim Spielen wünscht euch<br />
© Frank Elstner "Spiel mit", 1979<br />
Sonja Ulmer<br />
17
NEWS<br />
Aus dem (Sommer-)Alltag einer Bildungsreferentin<br />
Reif für den Urlaub? Oder was macht die Bildungsreferentin<br />
eigentlich in den Sommerferien? Manch einer könnte sagen,<br />
da ist ja auf der Jugendgeschäftsstelle nichts mehr zu tun (Das<br />
habe ich übrigens auch gehofft). <strong>Die</strong> Zeltlager und Freizeiten<br />
laufen, da kann die Bildungsreferentin die Beine hoch legen<br />
und erstmal Ferien auf der Jugendgeschäftsstelle machen. Das<br />
Badetuch auspacken, Cocklails trinken und ein gutes Buch<br />
lesen. Das ist doch der perfekte Arbeitsalltag. Fehlt nur noch<br />
der Sonnenschirm und die Dachterrasse...<br />
Schön wär's. Es ist Sommer und ich habe wirklich gedacht,<br />
es wird ruhiger. Aber es gibt so einiges zu tun: Teamreflexion<br />
und Teamsitzungen auf den Freizeiten, Teilnehmerverwaltung<br />
Ja, ist es denn bei euch nie ruhig? Oder ist man (bzw.<br />
frau) nach einem Jahr bei der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />
reif für die Insel? Am 1. August bin ich jetzt ein Jahr bei<br />
euch. Ein Grund mal nach hinten zu schauen und mich zu<br />
fragen, wie mein erstes Jahr bei der Albvereinsjugend war:<br />
aufregend war's, viel Arbeit war's, viel gelernt habe ich, Spaß<br />
hat's gemacht und Lust auf mehr hat's gemacht. So schön<br />
war's, dass ich mich auf das kommende gemeinsame Jahr<br />
mit euch sehr freue.<br />
Genießt die letzten Ferientage und dann den (hoffentlich)<br />
schönen Spätsommer!<br />
Anke<br />
und dann natürlich alles Liegengebliebene der letzten Monate<br />
(Nein, ich meine damit nicht meine Krimis zu Hause). Sondern:<br />
Ablage machen, sich in Ruhe in Themen einarbeiten, Ordner<br />
sortieren, überlegen, welche Seminare euch Spaß machen...<br />
PS: Ach ja, bevor ich es vergesse, vom 31. August bis 11.<br />
September bin ich wirklich im Urlaub und werde meine<br />
liegengebliebenen Krimis lesen.<br />
18
NEWS<br />
Einladung zur JugendvertreterInnenversammlung<br />
Samstag 10. Oktober 2009<br />
in der Kelter, Gemmrigheim<br />
Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:<br />
Beginn: 10:00 Uhr<br />
TOP 1<br />
TOP 2<br />
Begrüßung<br />
Grußwort durch Frau Bürgermeisterin Monika Chef, Gemmrigheim<br />
Jugendpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg<br />
Vorstellung der Teilnehmer<br />
TOP 3 Rückblick auf die vergangenen Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2009<br />
TOP 4<br />
Vorstellung und Diskussion der bis dato feststehenden Freizeiten, Lehrgänge und<br />
Veranstaltungen 2010<br />
12:00 Uhr Mittagspause<br />
TOP 6 Abstimmung der bis dato feststehenden Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2009<br />
TOP 7<br />
TOP 8<br />
Anträge<br />
Verschiedenes<br />
Anträge sind bis spätestens 27. September 2009 schriftlich an die JGS zu richten.<br />
Rückmeldung zur Teilnahme bitte ebenfalls bis spätestens 27. September 2009 an die JGS.<br />
Schwäbische Albvereinsjugend<br />
Telefon 0711 22585-28<br />
Fax 0711 22585-94<br />
info@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />
19
NEWS<br />
Vorstellung der Delegierten 2009 / 2010<br />
E-Mail-Sammeladresse: delis@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />
Name<br />
Jan Brock<br />
Alter<br />
18 Jahre<br />
Ortsgruppe<br />
Bodelshausen<br />
(Zoller-Gau)<br />
Ich mache gerade 12. Klasse Gymnasium<br />
Hobbys<br />
Turnen, Albverein, Inline-Skaten,<br />
Party, Reisen, PC<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
FuFaFe, Delegierter<br />
Als Deli möchte ich FuFaFe'10 organisieren<br />
Im Albverein zu sein ist unbeschreiblich<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
noch offen<br />
Name<br />
Anja Freytag<br />
Alter<br />
17 Jahre<br />
Wohnort<br />
Münsingen<br />
Ortsgruppe<br />
Gundelfingen<br />
(Donau-Bussen-Gau)<br />
Ich mache gerade Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />
Hobbys<br />
Fußball spielen, Cello spielen,<br />
zeichnen<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher Delegierte, Helfer auf Zeltlager 1<br />
Als Deli möchte ich Jugendliche vertreten und das<br />
FuFaFe organisieren. Ich wünsche mir,<br />
dass es sehr lustig wird.<br />
Im Albverein zu sein ist lustig (neue Leute kennenlernen)<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
Jugendgruppenleiterin<br />
Name<br />
Florian Hipp<br />
Alter<br />
17 Jahre<br />
Ortsgruppe<br />
Wolfschlugen<br />
(Esslinger Gau)<br />
Ich mache gerade Gymnasium<br />
Hobbys<br />
Fußball, Joggen, Party machen,<br />
Sport allgemein<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
Helfer im Zeltlager 1, Delegierter,<br />
Lehrgänge<br />
Als Deli möchte ich Zeltlager vorbereiten, Spaß haben,<br />
Demokratie im Albverein<br />
kennenlernen<br />
Im Albverein zu sein ist total cool<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
Betreuer im Zeltlager, noch einige<br />
lustige Jahre als Deli<br />
Name<br />
Alter<br />
Ortsgruppe<br />
Ich mache gerade<br />
Hobbys<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
Als Deli möchte ich<br />
Raphaela König<br />
16 Jahre<br />
Wilflingen<br />
(Donau-Bussen-Gau)<br />
Ausbildung zur Fachangestellten<br />
für Bürokommunikation<br />
Albverein, Schießen, Gitarre spielen<br />
Delegierte<br />
helfen, das FuFaFe und das Landesfest<br />
zu organisieren. Ich wünsche mir, dass<br />
es viel Spaß macht und wir uns oft<br />
zum Planen und Organisieren treffen.<br />
Im Albverein zu sein ist lustig und interessant. Man lernt viele<br />
Leute kennen.<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
Jugendgruppenleiterin<br />
20
NEWS<br />
Name<br />
Alter<br />
Ortsgruppe<br />
Ich mache gerade<br />
Hobbys<br />
Jule Krause<br />
17 Jahre<br />
Neuhausen<br />
(Esslinger Gau)<br />
Berufskolleg Fremdsprachen<br />
Reden, Songs / Geschichten schreiben,<br />
Freunde treffen, feiern, Albverein<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
Delegierte, Jugendleiterin<br />
Als Deli möchte ich Fortbildung für/mit die/den Delis,<br />
Besuch im Klettergarten,<br />
KEINE Waffeln verkaufen.<br />
Im Albverein zu sein ist nicht mehr wegzudenken und<br />
sowieso das tollste überhaupt.<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
eventuell irgendwann<br />
später Bildungsreferentin<br />
Name<br />
Lukas<br />
Raschke<br />
Alter<br />
16 Jahre<br />
Ortsgruppe<br />
Korntal-Münchingen<br />
(Stuttgarter-Gau)<br />
Ich mache gerade 10. Klasse Gymnasium<br />
Hobbys<br />
Musik machen und hören, Fahrrad,<br />
PC, Albverein<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher Teilnehmer beim Zeltlager 1 und 2,<br />
Helfer in der Ortsgruppe<br />
Als Deli möchte ich FuFaFe mitorganisieren und helfen,<br />
Im Albverein zu sein ist mit netten Menschen tolle und<br />
spannende Ausflüge unternehmen.<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
noch keine konkreten Vorstellungen<br />
Name<br />
Kai<br />
Schauerhammer<br />
Alter<br />
16 Jahre<br />
Ortsgruppe<br />
Korntal-Münchingen<br />
(Stuttgarter Gau)<br />
Ich mache gerade Schule, 10. Klasse<br />
Hobbys<br />
Schwäbischer Albverein, Rope Skipping,<br />
meine beste Freundin treffen.<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
in der OG Korntal-Münchingen mit.<br />
Als Deli möchte ich das FuFaFe zum Paradies machen<br />
Im Albverein zu sein ist das coolste das es gibt.<br />
sowieso das tollste überhaupt.<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
OG-Leiter<br />
Name<br />
Alter<br />
Ortsgruppe<br />
Ich mache gerade<br />
Hobbys<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
Als Deli möchte ich<br />
Merlin Voß<br />
18 Jahre<br />
Ulm/Neu Ulm<br />
(Donau-Blau-Gau)<br />
TG in Ehingen<br />
Schwäbischer Albverein, Fahrrad<br />
fahren, Waldhorn spielen, Pfadfinder<br />
Freizeitbetreuer Forscherlager<br />
Weidacher Hütte, Vorbereitung des<br />
FuFaFe, Jugend- und Kindergruppenleitung,<br />
Delegierter<br />
Deli-Vorbildung, Deli-Ausflug, FuFaFe-<br />
Vorbereitung<br />
Im Albverein zu sein ist traditionell<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
vielleicht irgendwann Freizeitleiter,<br />
mehr Leben in der OG-Jugend<br />
21
NEWS<br />
Name<br />
Lena Schleger<br />
Alter<br />
16 Jahre<br />
Ortsgruppe<br />
Mainhardt<br />
(Hohenloher Gau)<br />
Ich mache gerade Realschule<br />
Hobbys<br />
Skifahren, Inline alpin<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
Deli<br />
Als Deli möchte ich mithelfen alles zu verbessern<br />
Im Albverein zu sein ist Spaß und Arbeit<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns<br />
Deli<br />
Name<br />
Alter<br />
Ortsgruppe<br />
Ich mache gerade<br />
Hobbys<br />
In der SAVJ mache<br />
ich bisher<br />
Jan Töpfer<br />
16 Jahre<br />
Tamm<br />
(Stromberg-Gau)<br />
das Gymnasium<br />
Fußball, Musik, Reisen<br />
Freizeiten besuchen,<br />
Ortsgruppentreffen<br />
Als Deli möchte ich mit einer jungen, motivieren Gruppe<br />
Spaß haben und Neuerungen<br />
durchsetzen<br />
Im Albverein zu sein ist eine Verbindung zur Heimat zu haben,<br />
sie kennenzulernen und sie zu<br />
schützen; Spaß haben.<br />
Angestrebte Karriere<br />
bei uns -<br />
Ehrungen<br />
Ehrungsstufe 2 erhielt<br />
Florian Engster 27.06.2009<br />
Ehrungsstufe 1 erhielten<br />
Marcel Drees 02.08.2009<br />
Dominik Hannig 02.08.2009<br />
Joachim Storz 02.08.2009<br />
Sina Lauxmann 02.08.2009<br />
Matthias Schäfer 27.06.2009<br />
Sebastian Fischer 27.06.2009<br />
Monika Hämmerle 27.06.2009<br />
Daniel Gabel 27.06.2009<br />
Sven Schulze, OG Sigmaringen 14.06.2009<br />
Stephan Neumaier, OG SIgmaringen 14.06.2009<br />
Erika Bantel, OG Frohnstetten 14.06.2009<br />
Herzlichen Glückwunsch an die<br />
Jugendgruppe Sigmaringen<br />
<strong>Die</strong> Jugendgruppe Sigmaringen hat für ihre erfolgreiche<br />
Arbeit den Ehrenamtspreis der Stadt Sigmaringen gewonnen.<br />
Bürgermeister Dr. Daniel Rapp überreichte den Preisträgerinnen<br />
einen Scheck über 250 €. Daneben wurden die KJG Laiz-<br />
Inzighofen und die Laizer Frauengruppe ausgezeichnet.<br />
Jugendgeschäftsstelle und Jugendbeirat gratulieren zu diesem<br />
schönen Erfolg.<br />
22
NEWS<br />
Sind unsere Wanderheime Energiefresser?<br />
Als anerkannter Naturschutzverband hat der Schwäbische<br />
Albverein eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, Energien<br />
sparsam und aus erneuerbaren Quellen zu verwenden. <strong>Die</strong>se<br />
Ansicht vertritt die Schwäbische Albvereinsjugend und brachte<br />
deshalb bereits 2008 bei der Hauptausschusssitzung in Tübingen<br />
einen entsprechenden Antrag ein. Alle Wanderheime und die<br />
Hauptgeschäftsstelle sollten überprüft werden, ob in unseren<br />
Häusern Energie effizient eingesetzt und verbraucht wird. Dadurch<br />
lässt sich sich erkennen, wo Verbesserungen möglich sind.<br />
Bei der Untersuchung geht es in erster Linie um den Energieverbrauch<br />
und die mögliche Nutzung regenerativer Energien.<br />
Dabei sollten nicht nur kostspielige und langfristig umsetzbare<br />
Baumaßnahmen sondern auch einfache Maßnahmen wie die<br />
Verwendung von Energiesparlampen oder der Wechsel des<br />
Stromanbieters berücksichtigt werden.<br />
Der Hauptausschuss hatte sich letztes Jahr zunächst nur für<br />
eine modellhafte Untersuchung entschlossen. Untersuchungen<br />
an der Burg Teck und am Rossberghaus haben jedoch gezeigt,<br />
dass das Thema für den Schwäbischen Albverein sehr wichtig ist.<br />
Auf der Hauptausschusssitzung in Ellwangen stand der Antrag<br />
der Schwäbischen Albvereinsjugend für eine umfassende<br />
Maßnahme endgültig zur Abstimmung. Der Hauptausschuss<br />
folgte dem Antrag und beschloss einstimmig, in den nächsten<br />
viereinhalb Jahren alle Wanderheime und die Hauptgeschäfts-<br />
stelle zu überprüfen. <strong>Die</strong>ser<br />
Zeitraum ermöglicht<br />
eine Verteilung der Kosten<br />
auf mehrere Haushaltsjahre<br />
und eine sorgfältige<br />
Auseinandersetzung mit<br />
den Untersuchungsergebnissen.<br />
Mit dieser Maßnahme<br />
möchte der Schwäbische<br />
Albverein seiner Verantwortung<br />
als Naturschutzverband<br />
gerecht werden.<br />
Gerade in Zeiten knapper<br />
Vereinsmittel sollten wir<br />
über den energetischen<br />
Zustand aller Häuser Bescheid<br />
wissen und unsere<br />
wertvollen Ressourcen<br />
dort einsetzen, wo sie für<br />
den Verein und unsere<br />
Umwelt am meisten nützen.<br />
Dass dieses Thema jetzt angegangen wird, darf die<br />
Schwäbische Albvereinsjugend als ihren Erfolg betrachten.<br />
Heiko Herbst<br />
Hauptjugendwart<br />
© pepsprog pixelio<br />
Macht mit<br />
Apfelsaftwochen der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />
25. September bis 19. Oktober 2009<br />
Helft mit unsere Streuobstwiesen zu erhalten und stellt euren<br />
eigenen Apfelsaft her! Alle Gruppen der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />
können Streuobst<br />
sammeln und zu Saft auspressen<br />
(lassen). Auch Birnen,<br />
Zwetschgen oder anderes Obst<br />
können versaftet werden.<br />
Der Saft soll möglichst von<br />
Streuobstwiesen kommen, da<br />
diese einen besonderen Wert<br />
für den Natur- und Artenschutz<br />
besitzen. Ziel der Aktion ist es,<br />
Jugendgruppen ein Bewusstsein für die natürlichen Ressourcen<br />
ihrer Herkunftsgemeinde zu geben.<br />
Habt ihr Interesse? Alle Gruppen, die eine Aktion<br />
planen, können sich auf der Jugendgeschäftsstelle<br />
melden. Dort gibt es weitere Infos und die Etiketten<br />
für die Flaschen.<br />
Kontakt<br />
Anke Werner, Tel. 0711 22585-29 oder<br />
anke.werner@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />
23
NEWS<br />
Waffelverkauf zugunsten<br />
obdachloser Jugendlicher<br />
Kräftig hatten die Delegierten auf dem Landesfest in Ellwangen<br />
Waffeln gebacken – bis zum<br />
Ausverkauf! <strong>Die</strong> Erlöse sollten an ein<br />
Projekt für obdachlose Jugendliche in<br />
Stuttgart gespendet werden. Etwa einen<br />
Monat später war es soweit und ich durfte<br />
stellvertretend für alle Delegierten und<br />
Engagierten einen Scheck über immerhin<br />
204,75 Euro überbringen.<br />
Verena Seitz, eine der Mitarbeiterinnen<br />
des Stuttgarter Schlupfwinkels, öffnete<br />
die rote Eingangstüre und empfing<br />
mich.Sie stellte mir den Schlupf, dessen<br />
Geschichte, ihre Aufgabe und das Projekt<br />
„dahinter“ ausführlich vor.<br />
Michael Neudörffer und Verena Seitz<br />
„Hilfe für junge Menschen auf der Straße in Stuttgart“ - damit<br />
werben nicht nur die Träger des Schlupfwinkels, die Evangelische<br />
Gesellschaft und der Caritasverband Stuttgart für ihr Projekt,<br />
sondern dies ist vielmehr auch der Leitsatz des Schlupfwinkels.<br />
Denn hier wird jungen Menschen, die ohne festen Wohnsitz<br />
sind und auf der Straße leben, Hilfe und Unterschlupf seit mittlerweile<br />
über 13 Jahren geboten - inzwischen eine feste Größe<br />
für viele, die außer dem Bahnhof und dem Schlosspark wenig<br />
konstante Punkte im Leben haben<br />
<strong>Die</strong> Kids und Jugendlichen treffen sich hier, können kochen,<br />
essen, Billard spielen und sich ausruhen. Zudem bieten die fünf<br />
Sozialpädagogen auch Hilfe rund um das Leben an – ganz egal,<br />
ob es dabei um einen Arztbesuch oder um ein Elterngespräch<br />
geht, die Vermittlung einer Schule oder eines Ausbildungsplatzes,<br />
oder es einfach nur darum geht, ein offenes Ohr für die<br />
Probleme und Belange der Jugendlichen zu haben.<br />
Zusätzlich gehen die fünf Sozialpädagogen auch als Street-<br />
Worker um und kümmern sich außerhalb des Schlupfwinkels<br />
um Jugendliche auf der Straße, oft auch Bekannte aus dem<br />
Schlupf selbst.<br />
Auf den Fotos könnt Ihr einen Eindruck<br />
von den Räumlichkeiten und Möglichkeiten<br />
des Schlupfwinkels gewinnen.<br />
Vielen Dank an Verena Seitz und<br />
die anderen Mitarbeiter des Stuttgarter<br />
Schlupfwinkels für Ihre Arbeit und den<br />
Empfang.<br />
Michael Neudörffer<br />
24
Albvereinsjugend auf dem Landesfest<br />
Waffeln essen für einen guten Zweck<br />
Reger Andrang am Waffelstand<br />
Sonntagnachmittag: Nichts geht mehr!<br />
„Soziales und demokratisches Handeln" sowie „Gemeinsam<br />
unterwegs" - aus diesen beiden Jahresmottos der Albvereinsjugend<br />
lässt sich doch auch eine ganz tolle Aktion starten. Das<br />
haben die Delegierten auf dem Landesfest in Ellwangen vom<br />
16. - 17. Mai gezeigt.<br />
Gemeinsam organisierten sie einen Waffelverkauf. Doch<br />
nicht nur das, diese Aktion haben sie für einen guten Zweck<br />
gestartet, sozial gehandelt. Das Geld sollte gespendet werden,<br />
das war klar. Samstagmorgen trafen sich die Delegierten, rührten<br />
begeistert aus 150 Eiern Milch und Mehl den Teig und backten<br />
den ganzen Samstag und Sonntag Waffeln.<br />
Nach einem lustigen, unterhaltsamen Abend mit Tanz und<br />
Musik und einer kurzen Nacht ging es dann am Sonntagmorgen<br />
weiter. Bis zum Sonntagnachmittag haben die fünf Delegierten<br />
gerührt, gebacken und verkauft, bis sämtliche Teigzutaten aufgebraucht<br />
waren. Durch diese Aktion konnten 204,75 € an den<br />
Schlupfwinkel, einer Einrichtung für Straßenkinder in Stuttgart,<br />
gespendet werden.<br />
Franziska Jörg<br />
<strong>Die</strong> OG Bonlanden sagt Danke!<br />
Im Rahmen der Jahresfeier am 09.05.09 der OG Bonlanden<br />
wurden acht Jugendleiter(innen) mit der Ehrungsstufe 1 der<br />
Albvereinsjugend für verdiente und langjährige Jugendarbeit<br />
ausgezeichnet. Als Geschenk gab es einen Wander-Obelix-Pokal<br />
und einen Einkaufsgutschein.<br />
<strong>Die</strong> OG Bonlanden blickt auf eine jahrzehntelange gut funktionierte<br />
Jugendarbeit zurück. Fast alle der geehrten Leiter(innen)<br />
sind in der Jugend des Vereins groß geworden und mit der OG<br />
verwachsen. Mit einer Kinder-; Schüler- und Jugendgruppe und<br />
ca. 60 aktiven Jugendmitgliedern ist die OG im Gau Stuttgart<br />
an vorderster Stelle.<br />
<strong>Die</strong>ter Weinmann<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
v.l. Martina Veit, Vorstand <strong>Die</strong>tmar Weinmann, Tanja Mehlmann, Birgit Knies,<br />
Claudia Nagel, Yvonne Urbanek, Martin Kraus, Bildungsreferentin Anke<br />
Werner (nicht auf dem Bild: Marion Freigang und Holger Thiel).<br />
25
Fuchsfarm-Festival 2009<br />
Viel Spaß zwischen Tradition und Moderne<br />
Wir sind die sechs Jugendlichen der Ortsgruppe Öhringen,<br />
wie jedes Jahr kamen wir fast als Letztes auf der Fuchsfarm<br />
an und bekamen natürlich wieder eine der besten Aufgaben,<br />
nämlich Klo putzen :-( . Nach unserer Ankunft gab es gleich<br />
Kässespätzle mit sehr viel Zwiebeln - sehr schlecht für die Zeltluft!<br />
:-) . Das Essen war wie jedes Jahr sehr gut!<br />
Im Anschluss fand das Abendprogramm statt in dem die<br />
einzelnen Ortsgruppen das Jahresmotto „Tradition und Moderne“<br />
in Sketchen und Tänzen aufführten. Das Ganze war sehr<br />
unterhaltsam. Anschließend schmissen wir dir Teeküche, die<br />
dieses Jahr nicht sehr gut lief, doch wir hatten unseren Spaß.<br />
Nach einer viel zu kurzen Nacht gab es um 8 Uhr Frühstück.<br />
<strong>Die</strong>ser Morgen mochte uns nicht, denn es fing an aus Kübeln<br />
zu regnen und wollte einfach nicht mehr aufhören. Aber das<br />
geplante Geländespiel fand trotzdem statt.<br />
Fantasie im Spiel treibt seltsame Blüten<br />
Im Spiel ging es darum einen Code zu entschlüsseln um<br />
unseren Freund zurück aus der Zukunft zu holen. <strong>Die</strong>ser Code<br />
wurde in einzelnen Spielen erspielt. Es gab sehr unterschiedliche<br />
Spiele von Schwäbischer Mundart, Dosenwerfen bis zum Besen-<br />
Fußball. Obwohl wir für mache Spiele zu alt waren, hatten wir<br />
trotzdem viel zu lachen.<br />
Am Abend war die JMV (Jugend-Mitgliederversammlung).<br />
Dort wurden die Delegierten neu gewählt. Hinzu kamen Ehrungen<br />
von Personen, die sich sehr aktiv in der Jugendarbeit<br />
des Schwäbischen Albvereins engagieren. Und danach ging die<br />
Party loooos. Bei nicht so guter Musik in der Disco oder beim<br />
Chillen am Lagerfeuer.<br />
Nach wiederum einer seeeeehr kurzen Nacht wurden wir mit<br />
„Guten Morgen Sonnenschein“ geweckt. Nun ging alles ganz<br />
schnell. Frühstück, Mittagessen …Heim.<br />
Tobias Giesel<br />
Spaß und gute Laune - beim FuFaFe kein Problem<br />
26
Gemeinsam schaffen wir den Weltrekord<br />
Der Schwäbische Albverein hat sich vorgenommen, am Tag der Umwelt am 05. Juni 2010 das weltgrößte Maskottchentreffen auf der<br />
Landesgartenschau in Villingen-Schwenningen zu organisieren. Maskottchen wie der Haribo Goldbär, oder der SWR3 Schwarzwaldelch<br />
oder der Geißbock Hennes vom 1. FC Köln kennt fast jeder. Aber dass eure Jugendgruppe sich ihr eigenes Maskottchen ausdenken,<br />
zeichnen, benennen und dann auch selber basteln und nähen kann, ist für den Albverein die Chance, am 05. Juni 2010 ins Guinness-<br />
Buch der Rekorde zu kommen. Es liegt an euch, über den kommenden Winter eure handwerklichen Fähigkeiten einzusetzen und euer<br />
eigenes "Fantasie-Maskottchen" lebendig werden zu lassen.<br />
Bedingung ist,<br />
• dass das Maskottchen einmalig ist,<br />
• einen eigenen Namen hat<br />
• eure Jugendgruppe oder Ortsgruppe repräsentiert und<br />
• ein Mensch in dieses Kostüm schlüpfen kann, um es dann am Rekordtag zu tragen.<br />
Folgende Fragen solltet Ihr Euch stellen und beantworten:<br />
1. Wollt ihr euch ein eigenes Maskottchen zulegen? Materialkosten ca. 100 - 200 €<br />
2. Wie soll es aussehen? Hierzu könnte man einen Zeichenwettbewerb in der Jugendgruppe<br />
veranstallten.<br />
3. Wie soll das Maskottchen heißen? z. B. Pumo = Pubertierende Monster<br />
4. Wer soll das Kostüm am 05. Juni 2010 tragen? Mindestalter 10 Jahre.<br />
Wenn diese Fragen beantwortet sind, dann wird ein Kostüm auf die Körpergröße des<br />
"freiwilligen Trägers am 05.06.2010" angefertigt. Das Kostüm sollte dem gezeichneten<br />
Maskottchen gleichen und den Träger noch soviel Freiheit geben, dass er allein laufen kann<br />
und aus dem Kostüm heraussehen kann. Das Maskottchenkostüm sollte ausreichende<br />
Atemöffnungen haben.<br />
Tipps zum Basteln können bei<br />
Ralf Kille, ralf.kille@albverein-schwenningen.de oder Telefon 07720 62308<br />
angefragt werden. Unter der E-Mail-Adresse maskottchen@albverein-schwenningen.de<br />
könnt ihr euer Maskottchen für den Tag der Umwelt am besten mit einem Bild und einem<br />
Ansprechpartner anmelden.<br />
Den momentanen Weltrekord von 119 Maskottchen gilt es zu überbieten.<br />
Je mehr Jugendgruppen/Ortsgruppen sich ein eigenes Maskottchen ausdenken und realisieren, desto größer ist die Chance ,dass<br />
der Albverein über 120 Maskottchen auf der Landesgartenschau in Villingen Schqwenningen zusammen bekommt.<br />
Der Schwarzwaldelch ist der Schirmherr dieses Maskottchentreffens und am Abend gibt es in der Helios-Arena eine SWR3 Dance<br />
Night, bei der wir Albvereinler hoffentlich den neuen Weltrekord feiern können.<br />
Yes we can.<br />
Ralf Kille<br />
27
Erfolgreicher Familientag des Oberen-Donau-Gaus<br />
Einen herrlichen Festtag erlebten 122 Teilnehmer, aus 11<br />
Ortsgruppen, beim Familientag des Oberen- Donau- Gaus in<br />
Sigmaringen.<br />
Angeboten wurde ein umfangreiches und gut durch organisiertes<br />
Vor-/ und Nachmittagsprogramm, welches durch<br />
Sven Schulze, Gaufamilienwart Oberer-Donau-Gau und<br />
seinen Jugendleitern Waldemar Boll, Stephan Neumaier,<br />
Tanja und Stefan Rapp nach lern- und erlebnisorientierten<br />
Gesichtspunkten geplant worden ist.<br />
Abenteuer und Nervenkitzel versprach der Hochseil-<br />
Klettergarten und wurde durch die Jugend mit Bravour<br />
gemeistert. Für die kleineren Gäste sorgte der Niedrigseil-<br />
Parcours für Spaß und Spannung. Bei der durchgeführten<br />
Albvereinsrallye war Fingerspitzengefühl und Orientierungssinn<br />
gefragt, denn es galt sich nicht nur entlang des<br />
Rundwanderweges 2 und Bereich Stadtmitte mit Hilfe von<br />
Karte und Kompass zu orientieren, auch Lösungsfindungen<br />
einzelner Rätsel bedurfte der Karten- und Kompasskunde.<br />
Auch der Natur- und Umweltschutz kam nicht zu kurz, die<br />
Gewässerökologie war ein wichtiger<br />
Programmpunkt des Tages. Mit einer<br />
Ausstellung unterstützte der Naturschutzbund<br />
die Albvereinsjugend.<br />
Unter dem Motto „Was können uns<br />
die Kleinlebewesen des Flusses über<br />
die Qualität des Gewässers verraten“<br />
wurde Teichwasser untersucht und<br />
mikroskopiert.<br />
Ein Höhepunkt für die Erwachsenen bildete die durch Ernst<br />
Ehlers geführte Rundwanderung, welche die Besichtigung der<br />
Fürstlichen Gruft in der Hedinger Kirche beinhaltete und der<br />
Besuch des Zündapp- Museums der Brauerei Zoller-Hof. Das<br />
anschließende gemütliche Beisammensein beendete einen<br />
unvergessenen Familientag.<br />
Zu den Gästen<br />
zählten unter<br />
a n d e r e m A n ke<br />
Werner, Jugendgeschäftsführerin<br />
der<br />
Schwäbischen Albvereinsjugend<br />
und<br />
Tanja Waidmann,<br />
stellvertretende<br />
Hauptjugendwartin<br />
der Schwäbischen<br />
Albvereinsjugend.<br />
Unser herzlicher Dank geht an die vielen Helfer sowie Herrn<br />
Alfred Bauernfeind mit Team vom Naturschutzbund, Silvia Bregenzer,<br />
verantwortlich für die Führung in der Hedinger Kirche<br />
und an Familie Friemauth, Betreiber Campingplatz Sigmaringen<br />
und Erlebnis-Camp out & back.<br />
Bilder und Veranstaltungsprogramm der Jugendgruppe<br />
können unter www.albverein-jugendgruppe-sigmaringen.de<br />
angeschaut werden.<br />
Sven Schulze<br />
28
Geocaching in der Schule<br />
12 Uhr mittags - nein, nicht der Western, sondern<br />
der Abschluss einer der Werkwoche -Aktionen der<br />
3. und 4. Klasse der Nachbarschaftsgrundschule<br />
Buhlbronn-Vorderweißbuch. Thema: Geocaching.<br />
<strong>Die</strong> Uhr - ein wichtiges Navigationsinstrument in<br />
früherer Zeit, besonders der Seefahrer - auf dem<br />
Gruppenbild ist unser Logo geworden. <strong>Die</strong> hier eingearbeiteteten<br />
Koordinatem der Schule haben wir<br />
aus der Wanderkarte berechnet, die Meldungen der<br />
12 GPS-Empfänger bestätigten unsere gute Arbeit.<br />
Dank optimalem Satellitenempfang verlief die anschliessende<br />
Schatzsuche zwischen Birkenweißbuch<br />
und Buhlbronn spannend und erfolgreich. Fünf Helfer<br />
aus den Ortsgruppen Schorndorf, Remshalden und<br />
Steinenberg des Schwäbischen Albvereins haben uns<br />
dabei unterstützt.<br />
Eberhard Blocherer<br />
Jugend- und Familienfreizeit am Brombachsee<br />
Hohenloher Gau attackiert Burg Wernfels<br />
So wie auch letztes Jahr, ging die diesjährige Freizeit der<br />
Gau Jugend wieder nach Spalt am Brombachsee auf die Burg<br />
Wernfels, die in eine Jugendherberge umgebaut wurde und<br />
trotzdem noch sehr historisch gehalten ist. Es nahmen ca. 50<br />
Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Ortsgruppen<br />
des Hohenloher-Gaus teil.<br />
<strong>Die</strong> Freizeit begann am Freitagabend mit einer kurzen Begrüßung<br />
im Rittersaal, mit gemütlichem beisammen sein. Am<br />
Samstag Morgen machten wir nach dem Frühstück den Pool<br />
unsicher. Obwohl es ziemlich frisch war, waren<br />
doch fast alle im Wasser und es war ein Heidenspaß.<br />
Nachdem um 18 Uhr sich alle wieder auf der Burg zum<br />
Abendessen versammelt hatten, gab es noch eine kleine GPS-<br />
Wanderung um die Burg. Obwohl der Original-Cache nicht<br />
gefunden wurde - vielleicht auf mystische Weise verschollen<br />
- war es doch sehr lustig.<br />
Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Gruppenfoto<br />
zum Brombachsee auf, wo sich die Freizeit auflöste und alle<br />
heimfuhren.<br />
Tobias Giesel<br />
Am Mittag fuhr ein Teil in den Hochseilgarten<br />
Enderndorf. Dort hatten wir beim Klettern sehr viel<br />
Spaß. Der Rest unserer Gruppe amüsierte sich am<br />
Brombachsee beim Wandern, Schwimmen oder<br />
Radfahren.<br />
29
Klein aber oho<br />
Erkundungs-Tour durch's westliche Saarland<br />
Am späten Mittag des 10. Juni 2009 fanden sich vier<br />
wackere Wanderer am Stuttgarter Bahnhof ein, um per<br />
Zug-Anfahrt zu einer Wanderung durch einen weitgehend<br />
unbekannten Landstrich im äußersten Südwesten unserer<br />
Republik zu starten.<br />
Nachdem in Mannheim der fünfte Mitwanderer dazustieß,<br />
ging die Fahrt über die Landeshauptstadt Saarbrücken<br />
weiter nach Merzig, von wo aus der Rest mittels Bus bis nach<br />
Dreisbach in die dortige JuHe erfolgte. Außer der - sehr<br />
schön gelegenen und bestens modernisierten - Herberge<br />
besteht der Ort lediglich aus etwa zwei Dutzend Häusern.<br />
So gingen wir mangels jeglicher Gastwirtschaft recht bald zu<br />
Bett und lauschten dem prasselnden Dauerregen.<br />
<strong>Die</strong>ser hatte sich glücklicherweise am nächsten Morgen<br />
verzogen, so daß wir trockenen Fußes durch ein wildromantisches<br />
Seitental bis zum Aussichtspunkt Cloef unmittelbar<br />
am Scheitelpunkt der Saarschleife gelangten. Nach ausreichendem<br />
Genuß der wirklich tollen Aussicht führte uns der<br />
weitere Weg auf dem Saar-Hunsrück-Steig - einem relativ neu<br />
angelegten Premium- Wanderweg - durch herrliche Laubwälder,<br />
duftende Wiesen und immer wieder tolle Ausblicke bis in<br />
die Porzellan-Stadt Mettlach, wo die weltbekannte Manufaktur<br />
Tour mit Perspektive: An der Saarschleife bei Mettlach<br />
Villeroy & Boch ihren Firmensitz hat. Da durfte eine Besichtigung<br />
der dortigen Bäder- wie auch der Geschirr-Ausstellung natür-<br />
Nomen est omen: Während eines Aufstiegs auf dem Saar-Hunsrück-Steig<br />
lich nicht fehlen. Das Mittagessen nahmen wir im lauschigen<br />
Biergarten der ortsansässigen Abtei- Brauerei, wo es neben<br />
eigenem Bier auch hausgemachten Biosenf gibt, ein. Weiter ging<br />
es auf dem Saar-Hunsrück-Steig durch sehr abwechslungsreiche<br />
Landschaften bis an unser Tagesziel, einen<br />
idiyllisch gelegenen Reiterhof mit angeschlossenem<br />
Camping- Platz. Wir zogen allerdings die<br />
Übernachtung in den frisch renovierten Zimmern<br />
des Hauses vor...<br />
Am sonnigen Folgetag stand nun die "Königs-<br />
Etappe" an, welche uns durch dichte Laubwälder<br />
und vorbei an saftigen Kornfeldern sowie entlang<br />
munter plätschernder Bächlein am Tagesziel<br />
vorbei (!) bis nach Weiskirchen führte. Dabei<br />
passierten wir auch ein Stück der mit uralten<br />
Grenzsteinen versehenen Grenze zu Rheinland-<br />
Pfalz sowie später am Tag einen Wildtier-Park, in<br />
welchem sich neben Hirschen auch einige der<br />
schon fast ausgestorbenen Wisente tummeln.<br />
Immer wieder beeindruckend war die ständig<br />
wechselnde Landschaft, welche dem Premium-<br />
Weg seinen Namen absolut zu Recht gibt. <strong>Die</strong><br />
Rest-Strecke zurück ans Tagesziel Losheim am<br />
See brachten wir angesichts von gut 30 gewanderten Kilometern<br />
per Bus hinter uns. Wir quartierten uns in einem vorgebuchten<br />
30
Privathaus ein, wo wir die gesamte erste Etage belegten, und<br />
nahmen das Abendessen in einer umgebauten, sehr lauschigen<br />
alten Scheune ein.<br />
Der dritte, schon richtig heiße Wandertag führte uns - nunmehr<br />
mit lediglich "leichtem" Gepäck - über den Oppig-Grät-<br />
Weg sowie den Schluchtenpfad rund um Losheim herum.<br />
Dabei durchschritten wir wilde, tief eingeschnittene Eiszeit-Täler<br />
(im Volksmund "Grät" genannt) und eine ganze Reihe wildromantischer<br />
Schluchten. Auch diesmal beeindruckte wieder der<br />
landschaftliche Wechsel von Wald, Ackerland und weitgehend<br />
unberührter Natur. Abends fanden wir uns dann - leicht ermattet<br />
- erneut in der schon bekannten Scheune ein.<br />
Am Sonntag stand dann leider schon wieder die Heimreise<br />
an. Ganz ohne Kultur wollten wir das wunderschöne Saarland<br />
indes nicht verlassen, und so besichtigten wir noch das auf<br />
dem Weg liegende Welt-Kulturerbe Völklinger Hütte. Ein eigens<br />
einbestellter ehemaliger Mitarbeiter des inzwischen weitgehend<br />
stillgelegten Stahlwerkes erklärte uns anhand einer ausgiebigen<br />
Unterkünfte<br />
Jugendherberge an der Saarschleife Jugendgästehaus<br />
Dreisbach, www.diejugendherbergen.de/die-jugendherbergen-auf-einen-blick/dreisbach/portrait,<br />
Telefon<br />
06868 270<br />
Camping, Hotel und Reiterhof Girtenmühle, 66679 LosheimBritten,<br />
www.girtenmuehle.de<br />
Privatquartier Susi Kohr, Hunsrückstr. 16, 66679 Losheim<br />
am See, Telefon und Fax 06872 5843<br />
Sehenswert<br />
Erlebniszentrum von Villeroy & Boch, Mettlach,<br />
www.villeroy-boch.com<br />
Stausee (Badestelle) in Losheim<br />
www.losheim-stausee.de<br />
Weltkulturerbe Völklinger Hütte, im Sommerhalbjahr<br />
täglich von 10 bis 19 Uhr, www.voelklinger-huette.org<br />
Mehr zum Wandern im Saarland<br />
www.saar-hunsrueck-steig.de<br />
www.wanderbares-saarland.de<br />
Kul-Tour: Teilansicht des UNESCO-Weltkulturerbes Völklinger Hütte<br />
Führung Funktion und Arbeitsweise der beeindruckenden Hochöfen<br />
sowie der sonstigen Einrichtungen des riesigen Geländes,<br />
auf welchem einmal über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt waren.<br />
Heutzutage sind es "dank" der Stahlkrise sowie der Konkurrenz<br />
der Billiglohn-Länder nurmehr etwa 3.000 im benachbarten<br />
neuen Werk. Ein Besuch dieses Kultur-Denkmales lohnt sich<br />
auf jeden Fall; noch zumal zusätzlich stets wechselnde Sonder-<br />
Ausstellungen zu allen möglichen Themen gezeigt werden.<br />
Festzuhalten bleibt, daß das kleine Saarland ein absolutes<br />
Wander-Land mit einer Vielzahl bestens beschilderter Wege ist,<br />
wobei der so gut wie überhaupt nicht über Asphalt oder Schotter<br />
führende Saar-Hunsrück-Steig sicherlich eine Art Sonderstellung<br />
einnimmt.<br />
Daneben gibt es jedoch beispielsweise auch den Saarland-<br />
Rundweg sowie etliche kleinere Rundwanderwege, welche<br />
allesamt durch wunderschöne und vor allem stets sehr abwechslungsreiche<br />
Landschaften führen.<br />
Holger Hendel<br />
31
Deutsch-ungarisches Zeltlager<br />
Lebendige Partnerschaft auf jungen Beinen<br />
<strong>Die</strong> Ortsgruppe Steinhilben organisierte bereits zum dritten<br />
Mal im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Stadt Trochtelfingen<br />
und Mariahalom in Ungarn ein Jugendzeltlager. <strong>Die</strong> in<br />
der ersten Augustwoche nach Mariahalom aufgebrochenen 24<br />
Jugendliche aus verschiedenen Stadtteilen von Trochtelfingen<br />
und ihre sechs Betreuer kehrten wieder wohlbehalten zurück.<br />
Nach einer langen Fahrt wurden die Jugendliche im Alter zwischen<br />
13 und 19 Jahren und ihre Betreuer durch die ungarischen<br />
Gastgeber herzlich empfangen. Von der ungarischen Seite beteiligten<br />
sich 36 Jugendliche und sieben Betreuer sowie zahlreiche<br />
Helfer im Hintergrund am Zeltlager. Nach dem Aufbau und Bezug<br />
der Zelte hatte die Jugendlichen genügend Zeit bereits aus den<br />
vorhergehenden Begegnungen bestehende Freundschaften<br />
aufzufrischen und neue Bekanntschaften zu knüpfen.<br />
Ungarn von unten: Höhlenbesichtigung bei Mariahalom<br />
Landschaften Ungarns mußte leider ausfallen, da das Museum<br />
aufgrund der Hitze geschlossen hatte.<br />
Treffpunkt Dorfteich<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer erwartete ein ansprechendes Kultur- und<br />
Vergnügungsprogramm wobei genügend Zeit blieb um auch<br />
die Partnergemeinde zu erkunden. Besonders beeindruckend<br />
für die Jugendliche war der Besuch des alten Friedhofes. Auf<br />
ihm sind noch zahlreiche alte Grabsteine mit den Inschriften<br />
der ehemaligen deutschen Auswanderer zu sehen. Darunter<br />
sind auch bekannte Namen, die heute noch in Trochtelfingen<br />
als auch in Mariahalom vorkommen, zu finden.<br />
Ein Ausflugstag führte zum Donauknie bei Visegrad. Nach<br />
Ersteigung der Ruine der Königsburg in Visegrad konnten<br />
die rennfahrerischen Fähigkeiten auf einer Sommerbobbahn<br />
getestet werden. Ein Bummel durch das Künstlerviertel von<br />
Szentendre rundete den Tag ab. <strong>Die</strong> Besichtigung eines Bauernhausmuseums<br />
mit Häuser der verschiedenen Epochen und<br />
Am nächsten Tag ging es in die Hauptstadt Ungarns nach<br />
Budapest. Mit der Kindereisenbahn fuhren die Teilnehmer zu<br />
einem Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick über Budapest.<br />
<strong>Die</strong> Eisenbahn wird in den Sommermonaten fast ausschließlich<br />
nur von Kindern betrieben. Nur Schüler mit außergewöhnlichen<br />
Leistungen in der Schule erhalten als Belohnung das Privileg<br />
bei den ehemaligen Eisenbahnpionieren mitzumachen. Mit<br />
der Sesselbahn ging es zurück nach Budapest zum besten Programmpunkt<br />
des Tages, dem Besuch des Vidamparks. Neben der<br />
ältesten noch funktionsfähige Holzachterbahn Europas standen<br />
noch weitere Fahrgeschäfte auf dem Programm.<br />
Unterwegs mit der Kindereisenbahn<br />
32
Während der ersten Tage zeigte das Thermometer bis<br />
zu 40° C. Nachdem es in den vergangenen acht Wochen<br />
kein Regen mehr gab zogen gegen Ende des Zeltlagers die<br />
ersten Regenwolken auf. <strong>Die</strong>se brachten für die Ungarn<br />
die lang ersehnte Abkühlung und das notwendige Naß<br />
für die Pflanzen. Da die Wetterlage beim ersten Zeltlager<br />
vor vier Jahren in Mariahalom ähnlich war kam bei der<br />
Bevölkerung recht schnell der Begriff der Regenmacher<br />
auf. „Wenn wir das nächste Mal Regen benötigen, werden<br />
wir euch anrufen und zu einem Besuch einladen.“ So die<br />
Aussage des Vorsitzenden der deutschen Minderheitenverwaltung<br />
György Siklosi. Nachdem die Zelte wieder<br />
abgebrochen waren gab es einen ebenso herzlichen wie<br />
tränenreichen Abschied.<br />
Nach dem großen Regen: Zeltlager in Mariahalom<br />
Der absolute Höhepunkt des Zeltlagers war die Abschlußveranstaltung,<br />
zu der die ganze Bevölkerung eingeladen war.<br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen und Betreuer hatten für die zahlreiche<br />
Besucher ein abwechslungsreiches Programm zusammen<br />
gestellt. <strong>Die</strong> gemischte Gruppe der Betreuer zeigte einen<br />
kurzfristig einstudierten Volkstanz. Verschiedene weitere,<br />
teilweise gemischte, Tanz- und Gesangsgruppen zeigten ihr<br />
Können. Kurze Sketcheinlagen erheiterten das Publikum und<br />
die Akteure. Ein grandioses Finale bot die Bauchtanzgruppe<br />
von Mariahalom. Jeder fühlte sich wie ein Sultan in den<br />
Märchen aus 1001 Nacht.<br />
Nach Meinung von Johanna Schwab, die bisher an<br />
allen Zeltlagern teilgenommen hat, verging die Zeit<br />
viel zu schnell und das<br />
Zeltlager<br />
war zu kurz. Es<br />
war sehr schön,<br />
alle mal wieder<br />
zu sehen. Simon<br />
Roggenstein, der<br />
das erste Mal in<br />
Mariahalom mit<br />
dabei war, überraschte<br />
die große<br />
Herzlichkeit und<br />
Aufgeschlossenheit<br />
der Bewohner trotz<br />
deren für unsere<br />
Verhältnisse bescheidenere<br />
materiellen<br />
Möglichkeiten.<br />
Lothar Heinzelmann<br />
Ein Hauch Orient:<br />
Mitglied der Bauchtanzgruppe Mariahalom<br />
Ungarische Folklore am Abschlussabend<br />
33
Sonnwendfeier der Ortsgruppe Häfnerhaslach<br />
"Und nun entfacht den Brand"<br />
Der Tag der Sommersonnenwende wird von Menschen als<br />
mystischer Tag betrachtet, oft begleitet von weltlichen und<br />
religiösen Feierlichkeiten. Je größer der Unterschied zwischen<br />
dem Winter und Sommer, desto feierlicher hat man diesen<br />
Tag gefeiert. Im Norden Europas, wo im Sommer die Nächte<br />
gar nicht mehr dunkel werden, haben Sonnwendfeiern - als<br />
Mittsommerfest bezeichnet – wesentlich mehr Bedeutung als<br />
am Mittelmeer.<br />
<strong>Die</strong> Sonnenwendfeste haben vor allem in den germanischen,<br />
nordischen, baltischen, slawischen und keltischen Religionen<br />
einen festen Platz. In der keltischen Mystik heißt der Tag der<br />
Sommersonnenwende Alban Heffyn.<br />
Seit der Christianisierung Europas werden diese Feiern oft<br />
mit dem 24. Juni, dem Tag Johannes des Täufers (Johannistag),<br />
verbunden und einige Sonnenwendbräuche, die sich bis heute<br />
erhalten haben, wie die Johannisfeuer, sind nach ihm benannt.<br />
Das Datum liegt kurz nach der tatsächlichen Sommersonnenwende,<br />
da noch das Datum des Julianischen Kalenders benutzt<br />
wurde.<br />
Ihre 37. Sonnwendfeier führte am 19. Juni 2009 die Ortsgruppe<br />
Häfnerhaslach auf dem Schelling durch. Bereits ab 19<br />
Uhr trafen die erste Gäste auf der Festwiese“ ein und mit ihnen<br />
auch das schöne Wetter. Nachdem es tagsüber immer wieder<br />
geregnet hatte, hellte es sich pünktlich zum Festbeginn auf.<br />
Das schöne Wetter lockte auch die Gäste, denn innerhalb<br />
kurzer Zeit waren alle 30 Festgarnituren in den aufgestellten<br />
Zelten wie auch außerhalb belegt. Vor allem die Kinder suchten<br />
die Plätze rund um das kleine Lagerfeuer auf, wo Würste gegrillt<br />
wurden, oder nutzten die Möglichkeit, um auf der großen<br />
wiese ausgiebig zu spielen. Wie jedes Jahr bot die Ortsgruppe<br />
Getränke und Essen an. Neu und beliebt bei jung und alt war der<br />
Stockbrotteig, der vom neuesten Mitglied im Häfnerhaslacher<br />
Albverein, Mathias Werhan, vorbereitete wurde. Es war ein<br />
gemütlicher Platz für alle die sich angeregt austauschen oder<br />
dem fröhlichen Treiben zuschauen wollten.<br />
Gegen 21:30 Uhr begrüßte Ortsgruppenvorsitzender Holger<br />
Springer die insgesamt rund 300 Gäste. Danach trug die Albvereinsjugend<br />
ein selbst geschriebenes Lied vor, ehe die restlichen<br />
Mitglieder sich versammelten, um zwei weitere Lieder zu singen.<br />
Nun folgte das „Highlight“, denn das große Feuer wurde<br />
angezündet. <strong>Die</strong> Kinder hatten die Aufgabe, mit den Fackeln das<br />
Feuer zu entfachen und viele Mitglieder warfen ihre Türkränze<br />
vom Vorjahr ins Feuer. Auch hierbei wurde ein Lied angestimmt.<br />
Noch lange Zeit versammelten sich die Gäste gemütlich um<br />
das große Feuer ehe der Festabend sich dem Ende neigte und<br />
ein sehr schöner Abend zu Ende ging.<br />
Holger Springer<br />
Gesamtjugendausflug der Ortsgruppe Bonlanden<br />
Am 3. Juli war es soweit: 35 kleine und große Albvereinler<br />
machten sich auf den Weg ins Lautertal, um die Burg Derneck<br />
zu erobern.<br />
Nach einem Geburtstagsständchen für unseren „Dide“<br />
fuhren wir, begleitet von Blitz und Donner, dem schönen<br />
Wetter entgegen. Auf der Burg wurden die Zimmer verteilt und<br />
die Betten bezogen. Danach wurde ausgiebig gevespert, um<br />
für die spätere Nachtwanderung gestärkt zu sein. Nachdem<br />
alle von der nächtlichen Erkundungstour wieder im Burghof<br />
eintrafen, wurde noch bis tief in die Nacht (für manche war es<br />
auch morgen) gespielt, gelacht, gechillt oder einfach nur am<br />
Lagerfeuer gesessen.<br />
Am nächsten Morgen ging es mit mehr oder weniger<br />
munteren Kindern nach Pfronstetten in den Phänopfad. Der<br />
Phänopfad ist ein erlebnisreicher Themenweg der Kindern aber<br />
auch Erwachsenen die verschiedenen Naturphänomene näher<br />
bringt. Unterschiedliche Stationen laden zum Experimentieren<br />
und selbst aktiv werden ein. Kurzum: Wir erfuhren auf tolle<br />
34
und abwechslungsreiche Art, wie phänomenal Naturphänomene<br />
sind.<br />
Nach der Rückkehr auf die Burg hieß es „Burghof frei“ für<br />
Jongleure und Co. So mancher entdeckte ungeahnte Talente in<br />
sich. Dank unseren beiden „Feuerteufeln„ Richie und Peter wurde<br />
am Abend wieder traditionell gegrillt und Stockbrot gemacht.<br />
Am nächsten<br />
Morgen nach dem<br />
Frühstück wurde die<br />
Burg wieder auf Vordermann<br />
gebracht.<br />
Danach wanderten<br />
wir zum nahe gelegenen<br />
Landhotel<br />
„Wittstaig“, wo wir<br />
ein vorzügliches<br />
Mittagsmahl einnahmen. Anschließend<br />
brachte uns unser<br />
Busfahrer Peter nach Laichingen<br />
zur Tiefenhöhle.<br />
Dort ging es auf Eisentreppen<br />
55 Meter in die Tiefe, durch die<br />
Sandhalle hindurch, vorbei am<br />
Gletschermühlenschacht und<br />
dem Streuselkuchen, durch die<br />
Vesperhalle und wieder hinauf<br />
ans Tageslicht. Dann traten wir die Heimreise an. Pünktlich um<br />
17 Uhr kamen wir, teilweise noch recht verschlafen, wieder zu<br />
Hause in Bonlanden an.<br />
Alle waren sich einig: Es war ein tolles Wochenende und hat<br />
allen wieder mächtig Spaß gemacht.<br />
Tanja und Thomas Mehlmann<br />
Sommerferienspaß mit Naturpädagogik in Sulz<br />
Von Buntspecht und Eisvogel<br />
Ein Erlebnisnachmittag unter dem Titel "Vom Buntspecht<br />
und dem Eisvogel" ergänzte das Ferienprogramm der Stadt<br />
Sulz mit den beiden Höhlenbrütern im heimischen Wald und<br />
am nahegelegenen Neckar.<br />
Bevor sich die überwiegend jungen Teilnehmer auf die<br />
Safari begaben, bat sie Agnes Utzler als<br />
Jugendbetreuerin erst mal die Augen zu<br />
schließen. <strong>Die</strong> Kinder sollten sich ganz<br />
auf die Geräusche in ihrer Umgebung<br />
konzentrieren. Beim Floß am Neckarufer<br />
machte die Gruppe zum ersten Mal Halt.<br />
Mit einer Augenbinde versehen, wurde<br />
der Partner zu einem Baum geführt und<br />
wieder am Ausgangspunkt angelangt,<br />
lautete die Aufgabe, den gefühlten Baum<br />
wieder zu erkennen.<br />
Für die Kinder war es ein lehrreicher<br />
Nachmittag mit allen Sinnen. Sie lernten,<br />
dass der Buntspecht seinen Schnabel<br />
benutzt, um das Holz vor einer dahinter befindlichen Larve<br />
wegzumeißeln und dass er mit der Zunge, die dreimal so lang<br />
wie der Schnabel ist, die Larve hervorholt. Ein abgestorbener<br />
Stamm mit vielen Löchern bietet außerdem dem Siebenschläfer<br />
und anderen Nistvögeln Platz.<br />
Weitere Tiere, die gerade Schlafenszeit haben, konnten nur<br />
an ihren Spuren entdeckt werden, zum Beispiel der Dachs an<br />
seinem Höhleneingang und vielleicht der Fuchs, der oft zusammen<br />
mit dem Dachs in einer Wohngemeinschaft lebt. Der<br />
Eisvogel brauche ein unbefestigtes Ufer, damit er seine bis zu<br />
einem Meter lange Brutröhre dort anlegen kann. Mittels eines<br />
Grashalmes lernten die Kinder<br />
pfeifen, so wie auch Jäger die<br />
Rehböcke anlocken.<br />
© dieter pixelio.de<br />
Mit einer Schnitzeljagd und<br />
damit verbundenem Gewinnund<br />
Wissensspiel wurden die<br />
Kinder und Erwachsenen zum<br />
Ausgangspunkt zurück geleitet.<br />
Hier konnte Norbert Utzler die<br />
Fragen zu dem mitgebrachten<br />
Anschauungsobjekt, einem<br />
Frischling, kindgemäß beantworten.<br />
Zu weiteren Aktionen des Albvereins für die Jugend wurden<br />
die Kinder eingeladen und mit einem Aufkleber und einem<br />
Ausmalbild verabschiedet.<br />
Agnes Utzler<br />
35
Das Wanderforum unterwegs<br />
Ins Maislabyrinth und wieder raus!<br />
An einem sonnigen August-Sonntag durchstreifte ein bunter<br />
Haufen abenteuerlustiger Wanderer das Heckengäu. Das Ziel:<br />
ein Maislabyrinth. Der Weg dorthin und wieder hinaus war<br />
nicht ohne.<br />
Im Flecken Dachtel, an der Westgrenze des Verkehrsverbundes<br />
Stuttgart gelegen, ver ließen wir den Linienbus aus<br />
Böblingen und drangen in den noch vom Morgentau feuchten<br />
Laubwald ein. Dort begann gleich der Gruppenfindungsprozess.<br />
Ein Niedrigseilparcours lud zu waghalsigen Balanceakten<br />
ein. Hindernisse mussten gemeinsam überwunden und das<br />
gebildet. <strong>Die</strong> Hanglagen eignen sich in der Regel nur als<br />
Schafweiden. Nur auf den ebeneren Flächen ist Ackerbau<br />
möglich. Jahrhundertelang lasen die Bauern ausgepflügte<br />
oder freigeschwemmte Steine aus den Äckern auf und schütteten<br />
sie zu Wällen auf. Mit der Zeit wuchsen darauf Hecken<br />
aus Schlehe, Weißdorn, Haselnuss, Wildrosen … Früher<br />
hatten die Hecken viele Funktionen. Sie trennten Acker<br />
vom Weideland, lieferten Brennholz, Beeren und Nüsse.<br />
Bis heute schützen die Hecken vor Wind und Bodenerosion.<br />
Bis zu 1.800 verschiedene Tier- und an die 70 verschiedene<br />
Pflanzenarten leben in einer Feldhecke.<br />
Nach der Mittagsrast auf dem Venusberg stieg die Außentemperatur.<br />
Trotz gedrosselten Tempos verpassten wir die<br />
Abzweigung nach Dätzingen und landeten in Ostelsheim.<br />
Auf grund der am Morgen gewonnenen Gruppendynamik<br />
gelang es uns, unsere Schwellen angst zu überwinden und<br />
wir bewanderten dieselben. Um einer heftigen Steigung zu<br />
ent gehen, entschieden wir uns nämlich, einen Kilometer<br />
auf dem stillgelegten Abschnitt der Württembergischen<br />
Schwarzwaldbahn zwischen Calw und Weil der Stadt zurückzulegen.<br />
Zwischen den überwucherten Bahngleisen<br />
Infos<br />
Probe aufs Exempel: <strong>Die</strong> Balance in der Gruppe stimmt<br />
• Für diese Tour bietet sich ein VVS-Gruppenticket an.<br />
• Aidlingen-Dachtel ist mit dem Linienbus 763 Böblingen<br />
- Calw zu erreichen.<br />
• Weil der Stadt und Renningen liegen an der S-Bahn-<br />
Linie 6.<br />
Filmtipp zur Schwarzwaldbahn<br />
Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers<br />
innere und äußere Gruppengleichgewicht hergestellt werden.<br />
So zusammen geschweißt ging es weiter durch den Wald, über<br />
sanfte Hügel und entlang von heckenge säumten Feldern. Gegen<br />
Mittag erklommen wir den 537 m hohen Venusberg - eine Wacholderheide<br />
und das größte Naturschutzgebiet des Landkreises<br />
Böblingen.<br />
Das Heckengäu ist eine von Menschenhand und Schafsmaul<br />
gestaltete Kulturlandschaft. Sie wird vom Oberen Muschelkalk<br />
www.maislabyrinth-renningen.de<br />
Das Maislabyrinth ist aus biologischen Gründen nur um die<br />
Sommerferienzeit geöffnet (Ende Juli bis Mitte September).<br />
2009 bis 13. September täglich 11-19 Uhr. Erwach sene 3<br />
€, Kinder 1,50 €. Kleine Speisen und große Ge tränke sind<br />
erhältlich. Es gibt Sonderaktionen wie z. B. ein Nachtlabyrinth.<br />
Kontakt: Fam. Weiß, Telefon 07159 17513.<br />
36
Renningen fort. Dort, unweit<br />
des Bahnhofs, befand sich<br />
unser Tagesziel, ein schattiges<br />
Maislabyrinth.<br />
Auch ein Holzweg führt zum Ziel<br />
tippelten wir ostwärts. Am Hacksberg stiegen wir auf den<br />
Hauptwanderweg 5 Richtung Weil der Stadt um. Nach einem<br />
Eis in der mittel alterlichen Keplerstadt setzten wir uns für<br />
zwei Stationen in die S-Bahn und unsere Wan derung in<br />
Mit Hilfe des Wegeplans auf<br />
der Eintrittskarte konnten wir<br />
alle sechs im Feld versteckten<br />
Stempelstationen finden – und<br />
zum Glück auch den Ausgang<br />
aus dem Irrgarten. Natürlich<br />
gingen wir nur die erlaubten<br />
(kilometerlangen) Pfa de. <strong>Die</strong><br />
Stunde im Maisfeld verging wie<br />
im Fluge. Bevor wir den Heimweg<br />
antraten, genos sen wir<br />
noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten<br />
vom Bauernhof und<br />
die warmen Sonnenstrahlen.<br />
Jens Göhler<br />
© Rike pixelio.de<br />
Ein Wochenende auf dem Füllmenbacher Hof<br />
Im Füllmenbacher Hof, kurz „Füllmi“ genannt, ist es wunderschön.<br />
Das liegt schon an der Lage des Hauses. Zwischen Wald<br />
und Wiesen lässt es sich gut leben. Es gibt sehr viel Platz ums<br />
Haus und fast keine Autos, so dass wir den ganzen Tag draußen<br />
sind. Ob Feuer machen, Lager bauen, Fußball spielen oder Kaulquappen<br />
im See fischen – Langeweile ist hier ein Fremdwort.<br />
Wir haben den ganzen Tag das Feuer ordentlich geschürt und<br />
fleißig gegrillt. Im Wald neben dem Haus, gibt es eine Schlucht<br />
voller Erd- und Wurzelhöhlen. Dort haben wir uns aus Ästen und<br />
Blätter Lager gebaut, in denen wir sogar übernachten konnten.<br />
<strong>Die</strong> Krönung ist, wenn der Eismann angefahren kommt und<br />
mit seiner Glocke klingelt. Alle Kinder springen herbei und sind<br />
begeistert von dem guten Eis.<br />
Erfolgserlebnis Lagerfeuer - wo bleiben die Würste?<br />
Jedes Jahr freuen wir uns auf das Familienwochenende mit<br />
meiner Familie, meinen Großeltern, allen meinen Tanten und<br />
Onkels, Vettern und Basen (24 Personen). Sogar meine Uroma<br />
mit 98 Jahren war dieses Jahr wieder dabei. Wir freuen uns<br />
schon aufs nächste Mal!<br />
Phil-David Hettinger, 11 Jahre, Schorndorf<br />
37
WEISST DU NOCH<br />
Eisenbahn<br />
<strong>Die</strong> etwas älteren unter euch können<br />
sich vielleicht noch daran erinnern:<br />
Als noch keine ICE's oder IC's durch<br />
unser schönes Land fuhren, wurden<br />
die Züge von <strong>Die</strong>selloks gezogen. <strong>Die</strong>se<br />
hatten Motoren, die denen eines<br />
LKW ähneln, allerdings wesentlich<br />
stärker sind. Denn für einen vollbesetzten<br />
Personenzug oder auch einen<br />
schweren Güterzug werden natürlich<br />
einige tausend PS benötigt. Güterzüge<br />
werden auch heute noch gelegentlich<br />
von <strong>Die</strong>selloks gezogen; und auch beim<br />
Rangieren (z.B. in Bahnhöfen) finden<br />
diese (dann in kleinerer Ausführung)<br />
noch Verwendung.<br />
Mit Dampf und Donner<br />
Vor dieser Zeit - also schon eine ganze<br />
Weile her - gab es hingegen nur<br />
Dampfloks, wie Ihr sie vielleicht von<br />
den Sonderfahrten kennt, die manchmal<br />
von den zahlreichen historischen<br />
Eisenbahnvereinen veranstaltet werden.<br />
<strong>Die</strong>se Loks waren sehr groß und<br />
meistens schwarz lackiert, denn durch<br />
den Dampf setzte sich massenweise Ruß<br />
auf Ihnen fest. Betrieben wurden Sie<br />
© Rike pixelio<br />
mit Wasser und Kohle, weshalb hinter<br />
jeder Lok immer ein Kohlen-Wagen<br />
angehängt war, der sogenannte Tender.<br />
Von diesem schaufelte ein Heizer<br />
ständig Kohle in eine Art Ofen am<br />
hinteren Ende der Lok, um das Feuer<br />
für die zum Fahren benötigte Energie<br />
am Leben zu erhalten. Mit manchen<br />
Dampfloks wurden sogar für heutige<br />
Zeiten erstaunliche Geschwindigkeits-<br />
Weltrekorde aufgestellt. <strong>Die</strong> allerersten<br />
Dampfzüge verkehrten in England;<br />
bei uns verlief die erste regelmäßig<br />
befahrene Strecke zwischen Fürth und<br />
Nürnberg.<br />
Über die - nicht ganz so umweltfreundlichen<br />
- <strong>Die</strong>selloks entwickelte<br />
sich der Eisenbahnverkehr in die<br />
heutige Richtung, wozu es zunächst<br />
einer Elektrifizierung des Streckennetzes<br />
bedurfte. Denn die ICE's, IC's<br />
und EC's benötigen zu ihrer Fortbewegung<br />
Strom, den sie mittels auf dem<br />
Dach instal- lierter Abnehmer in ihre<br />
Motoren leiten. Da ja kein Kohlestaub<br />
und auch kein <strong>Die</strong>selöl mehr anfällt,<br />
sind die heutigen Züge in zumeist<br />
helleren Farben lackiert; in Deutschland<br />
z. B. in freundlichem Weiß.<br />
Wer von euch Gefallen an alten Eisenbahnen<br />
oder auch an Dampfzug-<br />
Sonderfahrten hat, kann sich bei<br />
einem der zahlreichen Vereine informieren.<br />
In unserer Region verkehren<br />
beispielsweise der Feurige Elias zwischen<br />
Korntal und Weissach, das Sofazügle<br />
zwischen Nürtingen und Neuffen<br />
oder auch die Sauschwänzle-Bahn im<br />
südlichen Schwarzwald.<br />
Holger Hendel<br />
38
Einladung zur offenen Redaktionssitzung<br />
Lerne die STUFE-Redaktion kennen<br />
Hast du Lust zu erfahren, wie die STUFE-Redaktion arbeitet?<br />
Hast du Lust zu erfahren, wie eine neue Ausgabe der STUFE entsteht?<br />
Bist du kreativ und wartest auf eine Chance, deine Ideen umzusetzen?<br />
Wenn du eine der drei Fragen mit "Ja" beantworten kannst, bist hier richtig.<br />
© Rainer Sturm pixelio<br />
wann<br />
wo<br />
<strong>Die</strong>nstag, 15. September 2009, 18 Uhr<br />
Jugendgeschäftsstelle<br />
Hospitalstrasse 21 B, 70174 Stuttgart<br />
© xossix Sturm pixelio<br />
Vorschau<br />
STUFE 143 / Winter 2009: "<strong>Die</strong> dunkle Seite"<br />
Redaktionsschluss: 31. Oktober 2009<br />
Text- und Bildbeiträge in elektronischer Form sind ausdrücklich erwünscht an<br />
stufe@schwaebische-albvereinsjugend.de oder<br />
germar.schulte-hunsbeck@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />
Infos unter 0711 22585-27 oder www.schwaebische-albvereinsjugend.de/stufe/<br />
39
Junior - JugendleiteR<br />
Du bist im Moment noch Teili, willst aber auch mal selbst Verantwortung übernehmen? Du kannst<br />
dir vorstellen eine Kindergruppe mitzuleiten oder bei einer Freizeit auch als Teamer dabei zu sein?<br />
Hier lernst du praxisnah und abwechslungsreich (also ohne langweilige Vorträge) das 1x1 für<br />
Teamer, also alles, was du für die ersten Schritte als Betreuer wissen solltest. Gemeinsam finden<br />
wir Antworten auf Fragen wie: Wie erkläre ich Spiele richtig? Wie schaffe ich es, dass die Teilis<br />
auf mich hören? Wie kann ich mich durchsetzen? Du bekommst Anregungen für deine „eigenen“<br />
Gruppenstunden und lernst wie du deine Jugendleiter optimal unterstützen kannst. <strong>Die</strong> Tipps, die<br />
du bei unserem Lehrgang mitbekommst, werden dir den Sprung zum Teamer erleichtern.<br />
Nutze das Sprungbrett JR!<br />
Termin: 21.11. - 22.11.2009<br />
Ort:<br />
Jugendherberge Tübingen<br />
Teilnehmer:<br />
15 - 25 Personen, 14 - 15 Jahre<br />
Leitung:<br />
Julia Lärz<br />
Preis: 25 €<br />
Leistungen:<br />
Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen<br />
Anmeldeschluss: 05.11.2009<br />
Kategorie:<br />
Einsteigerkurs (12 JuleiCa-Punkte)<br />
Familiengruppen leiten - Basiskurs<br />
Familiengruppen leiten heißt sich zwischen Moderieren, Planen und Organisieren zu bewegen. <strong>Die</strong>se Kernkompetenzen<br />
sollen in diesem Seminar vermittelt werden. Wir werden uns mit folgenden Themen beschäfttigen:<br />
• Kommunikationsprozesse gestalten<br />
• Moderieren von Besprechungen und Arbeitssitzungen<br />
• Leiten, Wahrnehmen und Gestalten von Gruppenprozessen<br />
• Zielgruppenorientiertes Programm: Altersgemäße Kinder- und Familienarbeit<br />
• Projektmanagement: Planung, Organisation und Durchführung von Ausflügen und Wanderungen<br />
Und natürlich dürfen Spiel, Spaß, Spannung und Praxisbeispiele nicht fehlen.<br />
Termin: 28.11. - 29.11.2009<br />
Ort:<br />
Jugendherberge Stuttgart<br />
Teilnehmer:<br />
15 - 25 Personen, 16 - 60 Jahre<br />
Leitung:<br />
Anke Werner<br />
Preis: 45 €, Nichtmitglieder 60 €<br />
Leistungen:<br />
Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen<br />
Anmeldeschluss: 22.10.2009<br />
A<br />
U<br />
S<br />
B<br />
L<br />
I<br />
C<br />
K<br />
13.09. + 17.09.2009 Der HIRSCH RÖHRT, schönbuch ++ 25.09. - 19.10.2009 Apfelsaft-wochen ++ 25.09. -<br />
26.09.2009 Brauchtum und tradition - nein danke?, burg teck ++ 26.09.2009 Transalb ++ 10.10.2009 Jugendvertreterversammlung,<br />
gemmrigheim ++ 23.10. - 24.10. Gemeinsam Lernen!, Füllmenbacher Hof ++ 25.10.2009<br />
Geheimnisvolle Täler auf der heidenheimer alb ++ 28.10. - 01.11.2009 arbeitseinsatz, Fuchsfarm ++ 1.11.<br />
- 22.11.2009 Junior-Jugendleiter, Tübingen ++ 21.11. - 22.11.2009 Alles was Recht ist, Bad Liebenzell<br />
40<br />
9 771861 287008<br />
0 0 1 4 2<br />
++ 28.11. - 29.11.2009 Familiengruppen leiten (Basiskurs), stuttgart ++