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Albvereinsblatt_2010-5.pdf

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Wespen: Insekten mit<br />

verbesserbarem Image<br />

Sie haben keinen guten Ruf, die Wespen. Denn<br />

jeder hat schon einmal eine schmerzhafte Begegnung<br />

mit ihnen gehabt. Dabei sind es nur<br />

zwei Arten, die uns im Sommer und Herbst belästigen.<br />

Die vielen anderen verhalten sich völlig<br />

unauffällig. Alle sind sogar wichtige Verbündete,<br />

wenn es um die Erhaltung des biologischen<br />

Gleichgewichtes im Naturhaushalt geht.<br />

Während die Alttiere sich meist an Blüten gütlich<br />

tun, verlangt die Brut nämlich nach Kleingetier.<br />

Erstaunlich, dass schon bei diesen »niederen«<br />

Tieren eine solch hochentwickelte Brutfürsorge<br />

stattfindet. Die geht sogar soweit, dass bei manchen<br />

Arten an kalten Tagen mit dem Körper Wärme und bei Hitze mit<br />

den Flügeln Kühlung erzeugt wird.<br />

Das Wespenvolk teilt sich in zwei Unterordnungen: in eine mit<br />

breit anliegendem Hinterleib, den Pflanzenwespen, und eine mit<br />

der typischen Wespentaille, den Taillen- oder Stechwespen. Wie<br />

bei den Bienen haben aber nur die Weibchen einen Stachel. Von<br />

den Immen unterscheiden sich die Wespen durch den immer<br />

sichtbaren Chitinpanzer. Wenn überhaupt, dann haben diese Insekten<br />

nur eine spärliche Körperbehaarung. Chitin ist ein Naturstoff,<br />

der eine unglaubliche Formenvielfalt zulässt. Diese zeigt<br />

sich in fast 50 Wespenfamilien. Die bekannteste ist die Familie<br />

der Faltenwespen. Ihr Merkmal sind die in Ruhestellung in Längsrichtung<br />

gefalteten Flügel. Auch die »sozialen Arten« gehören<br />

dazu, die komplizierte Papiernester bauen. Zu diesen zählen die<br />

Echten Wespen, die Feldwespen und die besonders geschützte<br />

Hornisse. Auf den ersten Blick sind sie an der schwarz-gelben<br />

Körperzeichnung kenntlich. Staaten bilden nur diese Arten. Alle<br />

anderen – immerhin etliche 1000 in Mitteleuropa – leben soli-<br />

Schwäbische Pflanzennamen<br />

von Prof. Dr. Theo Müller<br />

Feld-Thymian, Arznei-Thymian<br />

(Thymus pulegioides)<br />

Der Feld-Thymian ist ein bis 25 cm hoch werdender<br />

Halbstrauch (untere Teile der Pflanze<br />

verholzend, obere krautig) aus der Familie<br />

der Lippenblütler (Lamiaceae) mit aufsteigenden<br />

Zweigen. Der Stängel ist vier -<br />

kantig und nur an den Kanten behaart. Die<br />

Blätter sind klein, oval bis lanzettlich, kahl<br />

oder am Rande bewimpert. Die kugeligen<br />

bis zylindrischen Blütenköpfe stehen am Ende<br />

der Zweige und weisen zahlreiche, verhältnismäßig<br />

kleine, rosaviolette Blüten auf.<br />

Die Pflanze kommt verbreitet in Magerrasen<br />

(Magerkeitszeiger), an Böschungen, auf Felsen,<br />

gern auch auf verlassenen Ameisenhaufen<br />

der Gelben Wiesenameise (Lasius<br />

24<br />

Die Sächsische Wespe, eine der acht Echten Wespen, trägt eine<br />

ankerartige Zeichnung auf dem Nasenschild.<br />

tär, also allein. Während soziale Spezies zerkaute Kerbtiernahrung<br />

an ihre Larven verfüttern, lähmen die Einsiedler ihre Beute<br />

nur, als Vorrat für die schlüpfende Brut. Bei individuenstarken<br />

Völkern können am Tag 500 Gramm Insekten- und Spinnenmasse<br />

zusammen kommen. Das zeigt die Bedeutung dieser Tiere<br />

bei der Regulierung der Kleintierwelt.<br />

Hornissen, die Falken unter den Insekten, nehmen auf ihren Beutezügen<br />

kaum Notiz von uns Menschen. Nur in der Nähe der<br />

Niststätten kennen sie keinen Spaß. Das gilt auch für alle anderen<br />

Wespen – mit Ausnahme der Deutschen und der Gemeinen<br />

Wespe. Sie dringen auch in den menschlichen Bereich ein. Zu<br />

unterscheiden sind sie am unterschiedlich gezeichneten Nasenschild.<br />

Die Deutsche Wespe hat darauf drei schwarze Punkte,<br />

die im doppeldeutigen Sinn Gemeine Wespe einen senkrechte<br />

Strich. Jetzt wissen wir wenigstens, wie sie aussehen und heißen,<br />

die uns einen Sommer lang belästigen.<br />

Thomas Pfündel Kurt Heinz Lessig

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