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z.<br />

Umsätze wie geschmiert<br />

-<br />

Naturkosmetik. Rund zehn Prozent Marktanteil haben Produkte ohne Chemie Tendenz stark steigend<br />

VON SANDRA BAIERL<br />

UND ULLA GRÜNBACHER<br />

Zurück zur Natur. Diesen<br />

Trend gibt es auch im Kosmetik-und<br />

Salbenbereich. Erbeschert<br />

den Herstellern und<br />

Apotheken neue Umsatzmöglichkeiten.<br />

Weltweit<br />

liegt der Umsatz des Marktes<br />

für Bio- und Naturkosmetik<br />

bei rund 9,2 Milliarden Dollar,<br />

Tendenz steigend. Negative<br />

Wirkungen durch die<br />

Wirtschaftskrise nicht in<br />

Sicht. In Europa ist der<br />

Markt für Biokosmetik in<br />

Deutschland und Österreich<br />

am stärksten-rund zehn Prozentbeträgt<br />

der Anteil der Naturkosmetik<br />

auf dem Kosmetikmarkt<br />

hierzulande.<br />

Marktführer in der Biound<br />

Naturkosmetik ist das<br />

Schweizer Unternehmen Weleda.<br />

Sein Umsatz ist in den<br />

vergangenen fünf Jahren um<br />

30 Prozent gestiegen, 2012<br />

verzeichnete man Erlöse von<br />

324 Millionen Euro. Gut<br />

geht es auch dem steirischen<br />

Naturkosmetik-Hersteller<br />

Ringana, dessen Umsatz im<br />

vergangenen Jahr um 40 Prozent<br />

gewachsen ist, derzeit<br />

bei 15,5 Millionen Euro<br />

liegt. Firmengründer Andreas<br />

Wilfinger führt den Erfolg<br />

darauf zurück, "dass die Kunden<br />

die nachhaltige Philosophie<br />

besonders schätzen".<br />

Während in der herkömmlichen<br />

Kosmetikherstellung<br />

ein Produkt nur ein<br />

oder zwei Mal pro Jahr gefertigt<br />

werde und konserviert<br />

werden müsse, arbeite Ringana<br />

bedarfsorientiert,<br />

ziert laufend je nach produ-<br />

Bestellungen.<br />

Rund 60 Prozent des<br />

Geschäfts machen die Hartberger<br />

in Österreich. Exportiert<br />

wird vor allem in die<br />

Nachbarmärkte Deutschland,<br />

Schweiz, Italien, aber<br />

auch Spanien. Derzeit arbeiten<br />

55 Personen am Standort<br />

Hartberg, noch heuer<br />

will man vergrößern: Ver-<br />

"Die Kunden werden<br />

jedes Jahr ein<br />

bisschen jünger<br />

und ein bisschen<br />

männlicher."<br />

Andreas Wilfinger<br />

Inhaber von Ringana<br />

"Wir sehen ein<br />

starkes bis sehr<br />

starkes Wachstum<br />

im Bereich<br />

Naturkosmetik."<br />

Harald Bauer<br />

Geschäftsführung dm<br />

trieb, Labor und Produktion<br />

werden in ein 3000 Quadratmeter<br />

großes Produktions-<br />

Zentrum, einen ehemaligen<br />

Supermarkt, umziehen.<br />

Dass man seit 2008 den<br />

Umsatz verfünffacht hat, erklärt<br />

Wilfinger damit, dass<br />

er j edes Jahr mehr Dinge richtig<br />

als falsch mache. Sein<br />

Kunde sei zu 80 Prozent eine<br />

Kundin, Durchschnittsalter<br />

40, aber "die Kunden werden<br />

jedes Jahr ein bisschen<br />

jünger und männlicher". Die<br />

Menschen hätten ein hohes<br />

Bedürfnis nach hochwertigen<br />

Produkten, wollten weniger<br />

Chemie. Vertrauen in eine<br />

Marke und Inhaltsstoffe würden<br />

für Kunden wichtiger<br />

werden. "Lange Zeit gab es<br />

die Anti-Aging-Welle, inzwischen<br />

kommt immer mehr<br />

der Gesundheitsaspekt dazu."<br />

Lebensmittelskandale<br />

hätten aber maximal kurzfristige<br />

Effekte, die Biobranche<br />

verfolge einen langfristigen<br />

Effekt.<br />

auf gleichbleibender Stellfläche<br />

umsatzmäßig sehr gut."<br />

Den Naturpfad haben<br />

auch Apotheken längst erkannt.<br />

"Die Zukunft unseres<br />

Berufs liegt darin, sich in Nischen<br />

zu etablieren", sagt die<br />

Wiener Apothekerin Nina<br />

Raidl. Onlineapotheken seien<br />

im Vormarsch, schon bald<br />

könnten Arzneimittel wie in<br />

anderen Ländern auch in<br />

Drogeriemärkten und Supermärkten<br />

erhältlich sein, dm<br />

bietet etwa mit der Versandapotheke<br />

"Zur Rose" bereits<br />

jetzt den Versand von in Österreich<br />

zugelassenen, rezeptfreien<br />

Arzneimitteln an.<br />

Als "Rezeptabgabestelle"<br />

könne der Berufsstand der<br />

Apotheker nicht überleben,<br />

so Raidl, der Gebietsschutz<br />

seinichtdieZukunft. Sie stellt<br />

Produkte selbst her. "Wir mixen<br />

unsere Produkte wieviele<br />

junge Kollegen und arbeiten<br />

mit qualitativ hochwertigen<br />

Rohstoffen wie Mandelöl<br />

aus biologischem Anbau,<br />

das kostet zwar viel mehr,<br />

aber es zahlt sich aus."<br />

Tageszeitung<br />

KURIER<br />

Nische als Zukunft<br />

Auch bei dm drogerie markt<br />

verzeichnet man stärkere<br />

Umsätze im Bereich Naturkosmetik.<br />

Harald Bauer, Mitglied<br />

der Geschäftsführung<br />

und für Marketing und Einkauf<br />

verantwortlich, ortet<br />

"ein starkes bis sehr starkes<br />

Wachstum. Die Menschen<br />

achten verstärkt auf nachhaltige<br />

Produkte, bereits im<br />

Jahr 2010 haben wir flächenmäßig<br />

eine große Erweiterung<br />

vorgenommen. Seitdem<br />

wächst das Sortiment<br />

Alles pur!<br />

Minze, Grapefruit oder das Nussöl brasilianischer Palmen:<br />

Hier sind Beauty-Produkte aus der Natur, die viel können<br />

TEXT BETTINA KOCH<br />

Mit Tiefenwirkung<br />

Ein Bio-Hersteller, der keine Kompromisse<br />

macht, ist Weleda aus der Schweiz.<br />

Alle Inhaltsstoffe stammen aus dem eigenen<br />

biologisch-dynamischen Heilpflanzengarten<br />

oder zertifizierten Wildsammlungen.<br />

Neu ist eine Haarpflegeserie aus<br />

Getreideextrakten und pflanzlichen Tensiden,<br />

darunter das Hirse Pflege-Shampoo<br />

(6) mit Salbei, Grapefruit, Minze (8,95<br />

Euro). Wer von konventioneller Haarpflege<br />

umsteigt, sollte dem Haar eine Gewöhnungsphase<br />

geben. Schnellen Glanz gibt<br />

es nicht, dafür aber langfristig eine gesunde<br />

Kopfhaut und geschmeidiges Haar.<br />

Die Marke Ringana aus der Steiermark verarbeitet<br />

wie jede Naturkosmetik keine Parabene.<br />

Sie ist aber auch frei von naturidentischen<br />

Stoffen wie Benzoe- oder Sorbinsäure<br />

und von ätherischen Ölen, die oft<br />

zur Konservierung eingesetzt werden. Die<br />

Cremes in Vakuumspendern halten sechs<br />

Monate. Den ganzen Tag erholt aussehen<br />

lässt einen das Hydroserum (5) mit hoch<br />

konzentrierter Feuchtigkeit aus Aloe vera,<br />

Hyaluronsäure und echtem Rosenblütenöl<br />

(42 Euro, über www.ringana.com).<br />

Pflegt ohne Mineralöle<br />

Fast wichtiger als Bio ist vielen Frauen,<br />

dass keine Silikone oder Mineralöle in der<br />

Kosmetik sind. Das trifft z. B. auf alle Produkte<br />

von Florena zu, etwa das "2inl<br />

Waschgel & Peeling" (3,49 Euro) mit grünem<br />

Tee aus Bio-Anbau (1). Es reinigt das<br />

Gesicht schonend, aber porentief.<br />

Eine gute Alternative zu Mineralölen<br />

sind Pflanzenöle: Sie sind den natürlichen<br />

Fetten der Haut sehr ähnlich und pflegen<br />

-<br />

so besonders gut B. im Kneipp Bio-<br />

Hautöl, das mit essentiellen Nährstoffen<br />

aus Saflor und Oliven glättet und mit<br />

Grapefruitöl den Hautstoffwechsel anregt<br />

(8 Euro). Das straffende Körpergel Silhouette<br />

Miracle von Farfalla (2) kommt mit<br />

praktischem Rolleraufsatz (34 Euro).<br />

Mit Spezialeffekten<br />

Längst gibt es auch in der Bio-Kosmetik<br />

Spezialprodukte: Die Prosun Feuchtigkeit<br />

spendende Selbstbräunungslotion von<br />

Melvita (3) tönt schrittweise und sehr natürlich<br />

mit Erythrulose, einem pflanzlichen<br />

Zucker (19,90 Euro). Zu 100 Prozent<br />

ökologischen Standards entspricht<br />

auch das Sport Duschgel 2inl von Cattier<br />

Paris (4), das mit Heilerde und Minze vitalisiert<br />

und reinigt (7 Euro).<br />

NATUR ODER NICHT?<br />

Der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt.<br />

Nur Öko-Siegel (BDIH, Ecocert, Na-<br />

True) garantieren, dass z. B. die Inhaltsstoffe<br />

auf pestizid- und düngemittelfreiem Boden<br />

wachsen, Rohstoffe fair gehandelt werden<br />

und die CCte-Bilanz stimmt. Manche Hersteller<br />

(z. B. Barbor, Aveda oder Korres) setzen<br />

auf eine Mischform, sie sind naturnah, verwenden<br />

pflanzliche Inhaltsstoffe, produzieren<br />

aber nicht komplett nach Bio-Richtlinien.<br />

Naturkosmetikhersteller setzen keine Silikonöle<br />

ein. Silikone finden Sie im Kleingedruckten<br />

z. B. als Cyclopentasiloxane,<br />

Dimethicone, Cyclomethicone (allgemein<br />

Verbindungen, die auf "...methicone" enden).<br />

Vegan ist nicht Bio: Produkte ohne Substanzen<br />

tierischen Ursprungs können synthetische<br />

Rohstoffe enthalten, auch die Herkunft<br />

der natürlichen Inhaltsstoffe ist ungeregelt.<br />

WEBTIPP<br />

Werdende Mütter finden unter www.<br />

eltern.de/naturkosmetikProdukte,<br />

die Ihnen jetzt besonders guttun.<br />

Magazin<br />

GALA Deutschland<br />

Magazin<br />

ELTERN

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