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Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air

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<strong>Messtechnische</strong> <strong>und</strong> <strong>rechnerische</strong> <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Verluste in Antennensystemen<br />

Elegant wäre es, wenn die <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Gesamtverluste direkt am Eingang <strong>der</strong> Antennenzuleitung<br />

durchgeführt werden könnten. Diese Möglichkeit besteht. Allerdings ist dazu ein Messgerät erfor<strong>der</strong>lich, das<br />

den sogenannten Return-Loss anzeigt o<strong>der</strong> das Stehwellenverhältnis. Viele solcher Geräte sind heute selbst<br />

in Amateurhand vorhanden wie Vectronics, CIA-HF-Analyzer o.ä.<br />

Der Return-Loss ist definiert als<br />

R L = - 20 log | r | (in dB) (Gl 2.6)<br />

wobei | r | <strong>der</strong> Betrag des Reflexionsfaktors an <strong>der</strong> Messstelle ist. Das Minuszeichen berücksichtigt die<br />

Tatsche, dass <strong>der</strong> Betrag des Reflexionsfaktors immer kleiner 1 ist <strong>und</strong> <strong>der</strong> Return-Loss einen positiven Wert<br />

ergeben soll. Oben genannte Messgeräte zeigen den Return-Loss in dB für eine bestimmte Frequenz <strong>und</strong><br />

bezogen auf eine feste Systemimpedanz - meist 50 - an.<br />

Beispiel 2.2<br />

Die Messung ergab bei <strong>der</strong> Frequenz fo = 3.6 MHz einen Return-Loss von 6.02 dB. Daraus errechnet sich<br />

<strong>der</strong> Reflexionsfaktor mit einem einfachen Taschenrechner o<strong>der</strong> dem Rechner im Microsoft Paket aus (Gl 2.6)<br />

zu<br />

daraus | r | = 0.5.<br />

R L dB = - 20 log | r | = 6.020 dB,<br />

Probe<br />

R L = - 20 log 0.5 = 6.020 dB.<br />

Aus | r | = 0.5 berechnet sich durch Umstellung <strong>der</strong> (Gl 2.3) das Stehwellenverhältnis zu<br />

S = ( 1 + | r | ) / ( 1 - | r |) = 1.5/0.5 = 3. (Gl 2.7)<br />

Bei Anpassung ist <strong>der</strong> Reflexionsfaktor | r | = 0 bzw. S = 1 <strong>und</strong> damit die Rückflussdämpfung unendlich .<br />

Bei Leerlauf o<strong>der</strong> Kurzschluss <strong>der</strong> Leitung ist | r | = 1 <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rückflussdämpfung 0 dB. Je besser die<br />

Anpassung, umso höher ist <strong>der</strong> Zahlen-Wert für den Return-Loss in dB. Der Return-Loss ist also ein Maß für<br />

die Qualität <strong>der</strong> Anpassung.<br />

3 <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Verluste aus dem Messwert des Return-Loss<br />

Bei Kurzschluss am Ende <strong>der</strong> Antennenzuleitung wird die gesamte Leistung zum Leitungsanfang reflektiert.<br />

Misst man den Return-Loss in diesem Betriebszustand, ergibt sich aus einer einfachen Rechung <strong>der</strong><br />

Leistungsbilanz<br />

M L = R LK / 2 in dB (Gl 3.1)<br />

d.h. <strong>der</strong> Matched-Line-Loss ist in diesem speziellen Fall genau die Hälfte des gemessenen Return-Loss.<br />

Beispiel 3.1<br />

An einer am Ende kurzgeschlossenen koaxialen Antennenzuleitung wird bei <strong>der</strong> Frequenz fo = 3.6 MHz ein<br />

Return-Loss von RL = 1.938 dB gemessen. Der Verlust bei Anpassung für diese Leitung ist somit<br />

M L = R LK / 2 = 0.969 dB. Dabei geht die Länge <strong>der</strong> Leitung automatisch in die Messung ein. Angenommen<br />

die Leitung habe eine elektrische Länge von 30 m, dann ist <strong>der</strong> Verlust bei Anpassung für eine Leitung <strong>der</strong><br />

Länge l = 100 m gleich<br />

M L = 0.969 dB * 100/30 = 3.23 dB pro 100 Meter.<br />

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