460 häb 10/07 - Hamburg gegen den Schlaganfall
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DAS EDITORIAL THEMA<br />
CT-Angiografie<br />
Abhängig von technischen Voraussetzungen<br />
des CT-Gerätes kann die CTA<br />
segmentale Abschnitte der intracraniellen<br />
Arterien bis hin zum gesamten extra- und<br />
intracraniellen Verlauf der hirnversorgen<strong>den</strong><br />
Arterien darstellen. Gefäßverschlüsse<br />
und hochgradige Stenosen im<br />
extrakraniellen und im proximalen Abschnitt<br />
der intracraniellen Arterien können<br />
zuverlässig erfasst wer<strong>den</strong>. Verschlüsse<br />
im Niveau der Mediabifurkation oder der<br />
proximalen M2-Segmente können mit<br />
Hilfe coronarer oder sagittaler Rekonstruktion<br />
sowie einer 3-D-Rekonstruktion<br />
dargestellt wer<strong>den</strong> (s. Abb.). Weiter peripher<br />
gelegene Verschlüsse sind mit der<br />
CTA kaum erkennbar. Eine ergänzende<br />
Information kann aus <strong>den</strong> Quellbildern<br />
der CT-Angiographie erhältlich sein. Bei<br />
enger Fensterlage sind Frühinfarktareale,<br />
insbesondere der Linsenkern, hypo<strong>den</strong>s<br />
im Vergleich zum KM-perfundierten angrenzen<strong>den</strong><br />
Hirngewebe abgrenzbar (s.<br />
Abb.).<br />
CT-Perfusion<br />
Die CT-Perfusion (CTP) beruht auf der<br />
Gewebsperfusion eines Kontrastmittelbolus.<br />
Nach intravenöser Bolusgabe steigt<br />
die Röntgendichte des Gehirngewebes<br />
vorübergehend an. Die Berechnung von<br />
Intensität und zeitlichem Verlauf der<br />
Dichtewerte im Gehirngewebe erlauben<br />
Rückschlüsse auf die cerebrale Durchblutung.<br />
Mit Hilfe mathematischer Algorithmen<br />
kann die Gewebsperfusion über<br />
verschie<strong>den</strong>e Parameter beschrieben<br />
wer<strong>den</strong> (mean transit time = MTT, time to<br />
peak = TTP, cerebral blood flow = CBF,<br />
cerebral blood volume = CBV). Jüngste<br />
Studien legen nahe, dass Penumbra und<br />
Infarktkern über Schwellenwerte der MTT<br />
und des CBV definiert wer<strong>den</strong> können.<br />
Analog zur multimodalen Kernspintomographie<br />
wird inzwischen auch die multimodale<br />
CT-Bildgebung mit der Kombination<br />
aus Nativ-CT, CTP und CTA zur<br />
Definition von Risikogewebe als Vorraussetzung<br />
für eine Thrombolyse jenseits des<br />
3-Stun<strong>den</strong>-Zeitfensters verwendet. Systematische<br />
CTP-Studien für eine Thrombolyse<br />
im erweiterten Zeitfenster stehen<br />
noch aus. Zum Teil wer<strong>den</strong> auf entsprechen<strong>den</strong><br />
Schwellenwerten basierende Infarkt-<br />
und Penumbrabilder bereits durch<br />
die Auswertesoftware von CT-Scannern<br />
automatisch generiert. Diese Bilder sind<br />
allerdings mit äußerster Vorsicht zu interpretieren<br />
und sollten keinesfalls alleinige<br />
Obere Reihe: multimodale CT-Bildgebung bei einer 65jährigen Patienten mit einer Hemiplegie<br />
links, 5 Stun<strong>den</strong> nach Symptombeginn. Im rechten Linsenkern im Nativ-CT flaue<br />
Hypo<strong>den</strong>sität (A), in <strong>den</strong> Quellbildern der CTA deutlich abgrenzbare Hypo<strong>den</strong>sität (B),<br />
im CBV-Bild Perfusionsausfall (C); im MTT-Bild (D) über die Läsion im Linsenkern hinausgehende<br />
Perfusionsverzögerung rechts frontal und temporal (entsprechend einem MTT-<br />
CBV-Mismatch); die 3D-Rekonstruktion der CTA (E) zeigt einen proximalen Verschluss der<br />
rechten A. cerebri media (ACM).<br />
Untere Reihe: <strong>Schlaganfall</strong>-MRT bei einem 67jährigen Patienten mit Hemiparese rechts<br />
und Aphasie, 1,5 h nach Symptombeginn. Im DWI (A) und ADC-Bild (B) kleine ischämische<br />
Läsion in der Capsula interna links, im TTP-Bild Perfusionsverzögerung nahezu im<br />
gesamten Territorium der ACM links (C) als Ausdruck eines großen Perfusions-Diffusions-<br />
Mismatch; in der TOF-MRA nachgewiesener Hauptstammverschluss der ACM links (D);<br />
es erfolgte eine iv-Thrombolyse mit rtPA, im Verlauf rasche klinische Besserung; in der<br />
Verlaufsbildgebung (FLAIR) nach 24 Stun<strong>den</strong> nur kleiner Infarkt im Bereich der Capsula<br />
interna links (E), kein Infarktwachstum im Vergleich zur initialen Läsion.<br />
Grundlage einer Therapieentscheidung<br />
sein! Als Nachteil der CT-Perfusion gilt<br />
die unvollständige Erfassung des Hirnparenchyms<br />
(abhängig von der Zeilenstärke<br />
des Multidetektor-CT: 1-4 cm). Perfusionsstörungen<br />
außerhalb des gewählten<br />
Areals, z. B. im Territorium der A. cerebri<br />
anterior, wer<strong>den</strong> mit der Methode nicht<br />
erkannt.<br />
Das „<strong>Schlaganfall</strong>-MRT“<br />
Das multimodale <strong>Schlaganfall</strong>-MRT besteht<br />
aus einer Kombination verschie<strong>den</strong>er<br />
MRT-Sequenzen, welche die<br />
Darstellung der Ischämie, der Perfusionsstörung<br />
und des Gefäßverschlusses<br />
ermöglichen und intracranielle Blutungen<br />
sicher nachweisen können. Die wesentliche<br />
Stärke der MRT im Vergleich zu<br />
anderen bildgeben<strong>den</strong> Verfahren liegt<br />
in der hohen Sensitivität der diffusionsgewichteten<br />
Bildgebung (DWI) für frühe<br />
ischämische Veränderungen und der<br />
Möglichkeit der Perfusionsdarstellung des<br />
gesamten Hirns. Mit DWI ist es möglich,<br />
das ischämische Ödem und damit die<br />
Wirkung der Perfusionsminderung auf<br />
das Hirnparenchym sehr früh (< 15 Minuten)<br />
direkt darzustellen. So können frische<br />
Infarkte auch in der Nachbarschaft<br />
älterer Läsionen sicherer dargestellt wer<strong>den</strong>.<br />
Für das Perfusions-MRT wird in der<br />
klinischen Routine üblicherweise eine<br />
Methode verwendet, in welcher aus Ausmaß<br />
und Zeitverlauf des aus der Gabe<br />
eines Kontrastmittel-Bolus resultierende<br />
Signalabfalls im Gewebe verschie<strong>den</strong>e<br />
Perfusionsparameter (TTP, MTT, CBF,<br />
CBV) berechnet wer<strong>den</strong>. Mit der Perfusionsbildgebung<br />
kann in etwa 20 Schichten<br />
die Perfusion des gesamten Hirns abgebildet<br />
wer<strong>den</strong>. Auch kleine, strategisch<br />
gelegene Ischämien in der Zentralregion<br />
wer<strong>den</strong> erkannt.<br />
Bei der MR-Angiographie (MRA) lassen<br />
sich mit der time-of-flight-MRA ohne<br />
Gabe von Kontrastmittel intrakranielle<br />
<strong>häb</strong> <strong>10</strong>/<strong>07</strong><br />
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