Die Ultramarinade - Kroiss Elementarkunst
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<strong>Die</strong> <strong>Ultramarinade</strong> und<br />
der Flimmerkontrast<br />
1989<br />
B<br />
A<br />
C<br />
B<br />
Versuchspersonen helfen, den individuell exakten Flimmerbereich<br />
festzulegen. Jeder Proband bewegt den Streifen<br />
schnell in Längsrichtung hin und her, so dass die blauen<br />
Querstreifen quer zur Bewegungsrichtung verlaufen. Das<br />
Magnosystem erkennt trotz der Bewegung Konturen, wo Helligkeitsunterschiede<br />
bestehen. Es zeigte sich bei den Testpersonen<br />
ein unterschiedlich großer Bereich, in dem die Konturen<br />
wellenähnlich bis zur Unkenntlichkeit verwischten. Verantwortlich<br />
dafür ist der farbenblinde Magnokanal, in dem dieser nahezu<br />
keine Grauabstufungen erkennen kann, und der Parvokanal,<br />
der zwar Farben sieht, aber zu träge ist, um den schnellen<br />
Bewegungen zu folgen. Flimmerwirkung beginnt also im optisch<br />
helleren Bereich, schwillt an bis zum Punkt der Äquiluminiszenz<br />
und fällt dann im dunkleren Bereich wieder ab. Der Blaukeil des<br />
Streifens umfasst 53 Helligkeitsabstufungen. sieben von neun<br />
Personen nannten einen Flimmerbereich von ungefähr 10<br />
Stufen. Dabei lag dieser Bereich um bis zu 10 Stufen verschoben.<br />
<strong>Die</strong> beiden anderen Personen sahen bis zu 34 Stufen des<br />
Blaukeils flimmern bzw. bei Bewegung verwischen. Fazit: Der<br />
Flimmerkontrast umfasst einen Bereich, Äquiluminiszenz findet<br />
sich unter Berücksichtigung aller beeinflussenden Faktoren nur<br />
an einem Punkt. <strong>Die</strong>se Feststellung ist der zentrale Gedanke<br />
der <strong>Ultramarinade</strong>.<br />
A<br />
Abb. 10 Farbteststreifen zur Ermittlung des Flimmerkontrastes. An<br />
Punkt A ist die Äquiluminiszenz zu vermuten, Punkt B und C bezeichnen<br />
Anfang und Ende der Flimmerwirkung.<br />
C<br />
Abb. 11 Im Graustufenstreifen bezeichnet Punkt A die exakt gleiche<br />
Grauwertigkeit. Ab Punkt B und C nimmt man einen eindeutigen<br />
Helligkeitsunterschied wahr. Man würde erwarten, dass die ähnliche<br />
Grauwertigkeit im gleichen Bereich auftritt, wie die Flimmerwirkung in<br />
der Farbversion. <strong>Die</strong>ser unerwartete Unterschied liegt höchstwahrscheinlich<br />
an der computertechnischen Umsetzung und der<br />
Bildschirmdarstellung.<br />
Abb.<br />
10<br />
Abb.<br />
11<br />
Harald <strong>Kroiss</strong> S 12