Spotlight 2-2009: Wien Energie Fernwärme - GrECo
Spotlight 2-2009: Wien Energie Fernwärme - GrECo
Spotlight 2-2009: Wien Energie Fernwärme - GrECo
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Österreichische Post AG<br />
Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
Die Kundenzeitung der <strong>GrECo</strong> International AG Ausgabe 02/09 Juni <strong>2009</strong><br />
INHALT<br />
Inhalt<br />
Steuer- und Sozialversicherung<br />
S.2<br />
<strong>Spotlight</strong> beobachtet die Veränderungen<br />
in der Gesetzgebung der<br />
Steuer- und Sozialversicherung.<br />
Wie ist hinsichtlich der betrieblichen<br />
Vorsorge die Steuerreform<br />
<strong>2009</strong> zu beurteilen? In der gesetzlichen<br />
Personenversicherung haben<br />
sich mit 1. Jänner <strong>2009</strong> ebenso<br />
wichtige Werte geändert.<br />
Fahrerflucht… S.3<br />
…kann zu Leistungsfreiheit oder<br />
Regress beim Versicherer führen!<br />
<strong>Spotlight</strong> beleuchtet das Horrorszenario<br />
näher und klärt über Obliegenheiten<br />
auf.<br />
Umwelthaftungsgesetz<br />
S.3<br />
In Österreich wurde nun ebenfalls die<br />
neue Richtlinie der EU zur Umwelthaftung<br />
zur Vermeidung und Sanierung<br />
von Umweltschäden beschlossen.<br />
Unternehmen, die Umweltschäden<br />
verursachen, müssen die damit<br />
verbundenen Kosten tragen.<br />
<strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong><br />
<strong>Fernwärme</strong><br />
Betriebliche Altersvorsorge<br />
Die <strong>Fernwärme</strong> <strong>Wien</strong> gehört<br />
mit einem Leitungsnetz von<br />
knapp 1.100 Kilometern zu<br />
den größten <strong>Fernwärme</strong>unternehmen<br />
Europas und versorgt rund ein<br />
Drittel aller <strong>Wien</strong>er Haushalte und<br />
Großkunden mit Wärme für Heizung<br />
und Warmwasser.<br />
Die Spittelau ist die bekannteste thermische<br />
Abfallbehandlungsanlage der <strong>Fernwärme</strong><br />
<strong>Wien</strong>. Die Anlage sollte zunächst<br />
das neue Allgemeine Krankenhaus mit<br />
Wärme versorgen. Heute ist die Spittelau<br />
der zweitgrößte Erzeuger im <strong>Fernwärme</strong>verbund<br />
der Stadt <strong>Wien</strong>. Seit der Neugestaltung<br />
durch Friedensreich Hundertwasser<br />
im Jahr 1989 ist die Spittelau ein fixer<br />
Bestandteil des <strong>Wien</strong>er Stadtbilds und eine<br />
bekannte Touristenattraktion. <strong>Spotlight</strong><br />
im Gespräch mit dem Personalleiter, Prokurist<br />
Dr. Wolfgang Bachmayer, über<br />
Maßnahmen der betrieblichen Altersvorsorge.<br />
<strong>Spotlight</strong>: <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Fernwärme</strong> ist<br />
mit mehr als 1.200 beschäftigten Dienstnehmern<br />
ein wichtiger Dienstgeber am<br />
Standort <strong>Wien</strong> und ein wesentlicher Teilbereich<br />
von <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong> mit insgesamt<br />
5.441 Beschäftigten. Welche Bedeutung<br />
haben Maßnahmen der betrieblichen Altersvorsorge<br />
speziell für <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong><br />
<strong>Fernwärme</strong>?<br />
Dr. Bachmayer: Innerbetriebliche Pensions-<br />
und Versicherungspläne haben bei<br />
uns einen hohen Stellenwert für das Personalmanagement<br />
im Allgemeinen und das<br />
personalpolitische Profil von <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong><br />
<strong>Fernwärme</strong> als Dienstgeber im Speziellen.<br />
Das deckt sich im Übrigen weitgehend<br />
auch mit den Interessen des Betriebsrats,<br />
der bei uns eine traditionell starke Stellung<br />
einnimmt.<br />
<strong>Spotlight</strong>: Über welche Instrumente<br />
sprechen wir konkret in diesem Zusammenhang?<br />
Dr. Bachmayer: Neben der gesetzlich verpflichtenden<br />
Vorsorge für die Abfertigung<br />
„neu“ ist hier an erster Stelle unser bestehendes<br />
Pensionskassensystem zu nennen,<br />
das nunmehr seit mehr als 10 Jahren<br />
läuft...<br />
<strong>Spotlight</strong>: ...und das Ihnen auch gewisse<br />
Sorgen bereitet......<br />
Dr. Bachmayer: Ja, Sie haben Recht. Die<br />
letzten beiden Jahre und speziell das Jahr<br />
2008 waren ernüchternd, weil nicht nur<br />
keine Rendite erzielt wurde, sondern tatsächlich<br />
Verluste eingefahren wurden. Wir<br />
haben diese Entwicklungen zum Anlass<br />
genommen, um unsere Interessen als Vertragspartner<br />
zu optimieren.<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Piraterie S.4<br />
Piraten gibt es nicht mehr nur in<br />
Abenteuergeschichten und -filmen.<br />
Sie sind mittlerweile wieder zu einer<br />
ernst zu nehmenden Bedrohung<br />
für den Seehandel, aber auch<br />
für Personenschiffe geworden. Informieren<br />
Sie sich über einen passenden<br />
Versicherungsschutz.<br />
1
NEWS News<br />
Alle Jahre<br />
wieder –<br />
Alpbach<br />
<strong>2009</strong><br />
Von 7. bis 9. Oktober<br />
findet auch in<br />
diesem Jahr das renommierte<br />
Alpbacher<br />
Finanzsymposium<br />
zum Thema<br />
„Die Verteidigung<br />
der Kreditwürdig-<br />
Fortsetzung von Seite 1: <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong>...<br />
Konkret bringen wir uns stärker in den<br />
Beratungsausschuss unserer Pensionskasse<br />
ein, um Veranlagungsprozesse besser<br />
abschätzen und beeinflussen zu können.<br />
Weiters bieten wir neuerdings unseren<br />
Dienstnehmern ein sogenanntes „Lebensphasenmodell“<br />
an, wobei im Laufe eines<br />
Dienstverhältnisses ein allmählicher<br />
Wechsel von dynamischer Veranlagung in<br />
Richtung konservativer Veranlagung vollzogen<br />
wird. Schließlich beobachten wir<br />
mit Interesse alle Möglichkeiten in Richtung<br />
mehr Sicherheit, die derzeit auch politisch<br />
diskutiert werden.<br />
<strong>Spotlight</strong>: Dieses Szenarium können wir<br />
auch aus unserem Blickwinkel als Berater<br />
bestätigen. Einmal getroffene Entscheidungen<br />
werden hinterfragt und es<br />
wird die Frage nach Optimierungen und<br />
Alternativen gestellt.<br />
Dr. Bachmayer: Ja, das ist ein sympathischer<br />
Zug von <strong>GrECo</strong>. Sie sind nicht<br />
nur beim Abschluss dabei, sondern auch<br />
ein substantieller Gesprächspartner für<br />
turbulente Zeiten zwischendurch. Deswegen<br />
interessiert uns natürlich auch<br />
Ihre Meinung zum Thema Optimierungen<br />
und Alternativen!<br />
<strong>Spotlight</strong>: Das würde im Detail jetzt<br />
den Rahmen dieses Gesprächs sprengen.<br />
Aber wir können ganz allgemein<br />
einen solchen Gedankenaustausch nur<br />
eindringlich empfehlen, wenn Sorgen<br />
auftauchen oder Dinge beginnen, aus<br />
dem Ruder zu laufen.<br />
Aber zurück zum eigentlichen Thema:<br />
Welche Modelle bietet <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong><br />
<strong>Fernwärme</strong> Ihren Dienstnehmern sonst<br />
noch an?<br />
Dr. Bachmayer: Wichtig ist uns auch<br />
die Nutzung des Steuerfreibetrags i.S.<br />
§ 3 EStG für die Zukunftssicherung<br />
der Dienstnehmer. Wir haben das bisher<br />
im Rahmen eines Treueprämiensystems<br />
praktiziert, das jetzt allerdings<br />
ausläuft. Der Betriebsrat verhandelt<br />
derzeit mit uns über ein Anschlussmodell,<br />
das allerdings als kollektive<br />
Krankenversicherung konzipiert ist.<br />
Wir sind am Überlegen.<br />
<strong>Spotlight</strong>: Sind Sie bei derartigen Ausschreibungen<br />
als öffentlicher Auftraggeber<br />
bzw. Sektoren-Auftraggeber nicht<br />
an das Vergaberecht gebunden?<br />
Dr. Bachmayer: Ja, das verkompliziert<br />
das Thema zusätzlich. Auf der anderen<br />
Seite können wir dann wirklich sicher<br />
sein, ein objektiv bewertetes Bestoffert<br />
zum Wohle unserer Dienstnehmer vorliegen<br />
zu haben.<br />
<strong>Spotlight</strong>: Sie haben bei <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong><br />
<strong>Fernwärme</strong> bzw. bei <strong>Wien</strong> <strong>Energie</strong> ein<br />
ungeheures Potential in Sachen rechtlicher,<br />
steuerlicher und finanztechnischer<br />
Expertise. Trotzdem dürfen wir<br />
von <strong>GrECo</strong> immer wieder für Sie als<br />
Berater bzw. Makler aktiv werden.<br />
Dr. Bachmayer: Das ist kein Widerspruch.<br />
Wir kennen und schätzen <strong>GrECo</strong><br />
seit vielen Jahren als Versicherungs- und<br />
Kassenexperten, der nicht auf der Seite<br />
der Anbieter, sondern auf der Seite seiner<br />
Klienten steht. Wir leisten uns dieses<br />
zusätzliche Service in der Gewissheit, für<br />
unsere Eigentümer und Beschäftigten<br />
die beste Lösung zu finden.<br />
<strong>Spotlight</strong>: Herr Dr. Bachmayer, wir<br />
danken Ihnen für dieses Gespräch!<br />
Thomas Semrau<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04-263<br />
t.semrau@greco.at<br />
keit von Unternehmen” in Tirol statt.<br />
Finanzchefs aus allen Bereichen der<br />
Wirtschaft diskutieren über Möglichkeiten<br />
zur Unterstützung der Finanzierbarkeit<br />
von Unternehmen. <strong>GrECo</strong><br />
International AG steht als Sponsor allen<br />
500 Teilnehmern aus den Top<br />
2000 Unternehmen Österreichs mit<br />
fachspezifischen Informationen zum<br />
Risiko- und Versicherungsmanagement<br />
zur Verfügung.<br />
Bei Interesse können Sie über <strong>GrECo</strong><br />
ein Ticket zum Vorteilspreis erhalten.<br />
Kontaktieren Sie hierfür bitte: Sabine<br />
Hawelka, Tel. +43 (0)5 04 04-278.<br />
Pressefoto: Cabaret Niedermair<br />
Flugangsthasen<br />
Bereits zum zehnten Mal lud <strong>GrECo</strong><br />
Klienten am 15. April ins Kabarett<br />
Niedermair. In „Flugangsthasen”, Nadja<br />
Malehs erstem Solo-Comedyprogramm,<br />
führte sie die Gäste als Flugbegleiterin<br />
der Maleh-Airlines durch ein außergewöhnliches<br />
Inflight-Entertainment-Programm<br />
an Bord eines Flugzeugs voller eigenartiger<br />
Persönlichkeiten, mit denen<br />
Sie garantiert niemals fliegen wollten.<br />
Ein Sektempfang in der Pause bot eine<br />
gute Gelegenheit für Kommunikation<br />
und Networking.<br />
Mag. Judith Fleck<br />
j.fleck@greco.at<br />
Neues aus Steuer und<br />
Sozialversicherung<br />
Im Zuge der Bearbeitung des<br />
Geschäftsfelds „Betriebliche<br />
Altersvorsorge“ beobachtet<br />
<strong>GrECo</strong> mit Aufmerksamkeit die<br />
Veränderungen in der Steuerund<br />
Sozialversicherungs-Gesetzgebung.<br />
Beide Themenbereiche setzen wichtige<br />
Rahmenbedingungen für die „Betriebliche<br />
Altersvorsorge“, weil dort treffsichere<br />
und maßgeschneiderte Modelle<br />
gefragt sind, die sich optimal an die<br />
jeweils aktuellen Gegebenheiten anpassen.<br />
Aus dieser Sicht werden nachstehend<br />
diverse Neuerungen beleuchtet, die<br />
sich einerseits durch die Steuerreform<br />
<strong>2009</strong> und andererseits durch Veränderungen<br />
in der gesetzlichen Sozialversicherung<br />
(ASVG) ab 1. Jänner<br />
<strong>2009</strong> ergeben.<br />
Steuerreform <strong>2009</strong><br />
Kernstück der rückwirkend per 1. Jänner<br />
<strong>2009</strong> in Kraft getretenen Steuerreform<br />
ist eine Senkung des Lohn- und<br />
Einkommensteuertarifs wie folgt:<br />
steuerpflichtiges<br />
Einkommen p.a. in €<br />
Diese Steuersätze können für alle<br />
Freibeträge (wie z.B. Sonderausgaben<br />
oder außergewöhnliche Belastung) als<br />
Steuerersparnis lukriert werden. Diese<br />
Steuerersparnis kann auch im Rahmen<br />
der Versicherungsmodelle i.S. § 3<br />
EStG („Zukunftssicherung der Arbeitnehmer“)<br />
aus dem Steuerfreibetrag<br />
von maximal € 300,- p.a. in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Neben der allgemeinen Tarifsenkung<br />
sind diverse Maßnahmen der Förderung<br />
von Familien und Kindern, die<br />
Abzugsfähigkeit humanitärer Spenden<br />
(Freibetrag 10%) sowie die Anhebung<br />
der Beiträge an Glaubensgemeinschaften<br />
(„Kirchenbeitrag“ neu =<br />
maximal €200,- p.a.) zu nennen.<br />
Im Zuge der Finanzmarktkrise wurde<br />
die Abschaffung der Steuerbegünstigung<br />
für Stock Options (Aktienoptionen)<br />
beschlossen. Die vormalige Begünstigung<br />
ist letztmalig auf Optionen<br />
anzuwenden, die vor dem 1. April<br />
<strong>2009</strong> eingeräumt wurden.<br />
Zur Förderung der Unternehmen im<br />
KMU-Bereich wurde der bereits bestehende<br />
„Gewinnfreibetrag“ von 10%<br />
auf 13% erhöht und gleichzeitig von<br />
Einnahmen-Ausgaben-Rechnern auf<br />
Bilanzierer erweitert. Die Begünstigung<br />
für nicht entnommene Gewinne<br />
wurde gestrichen. Der neue Gewinnfreibetrag<br />
gilt ab der Veranlagung<br />
2010 und kann auch für die Anschaffung/Umschichtung<br />
qualifizierter<br />
Wertpapiere in Anspruch genommen<br />
werden und so der steuerbegünstigten<br />
Altersvorsorge (z.B. in Verbindung<br />
Grenzsteuersatz<br />
%<br />
bis 11.000<br />
keine Steuer<br />
2.700.000<br />
ab 11.000 bis 25.000 36,500% 2.400.000<br />
ab 25.000 bis 60.000 43,214% 1.235.000<br />
ab 60.000 50,000% 200.000<br />
mit einem Rentenversicherungsprodukt)<br />
gewidmet werden.<br />
Neue Richtwerte der<br />
Sozialversicherung<br />
betroffene<br />
Personen<br />
Auch in der gesetzlichen Pensionsversicherung<br />
nach dem ASVG haben sich<br />
ab 1. Jänner <strong>2009</strong> wichtige Werte verändert:<br />
• Höchstbeitragsgrundlage<br />
Diese beträgt €4.020,- (14 mal p.a.)<br />
und führt dazu, dass darüber liegende<br />
Bruttobezüge hinsichtlich des Überhangs<br />
nicht pensionsversichert sind.<br />
• Höchstbemessungsgrundlage<br />
Diese wird auf Basis der besten<br />
21 Jahre ermittelt und beträgt maximal<br />
€ 3.400,84. Daraus ermittelt<br />
sich eine Maximalpension von etwa<br />
€ 2.700.- monatlich (14 mal p.a.).<br />
• Beitragssätze<br />
Der aktuelle Beitragssatz für die Pensionsversicherung<br />
beträgt 22,8% und<br />
entfällt zu 12,55% auf den Dienstgeber<br />
und zu 10,25% auf den Dienstnehmer.<br />
• Richtsätze<br />
Diese werden gemeinhin als „Mindestpension“<br />
angesehen und betragen<br />
nunmehr für Alleinstehende<br />
€ 772,40 monatlich bzw. für Ehepaare<br />
€1.158,08 monatlich.<br />
Diese Parameter spielen für Benefit-<br />
Modelle in der „Betrieblichen Altersvorsorge“<br />
eine wichtige Rolle, wenn es<br />
darum geht, bestehende gesetzliche<br />
Rentenansprüche durch firmeninterne<br />
Zusatzpensionen anzureichern.<br />
Thomas Semrau<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04-263<br />
t.semrau@greco.at<br />
2
Neues Umwelthaftungsgesetz<br />
beschlossen<br />
Nach langer Diskussion<br />
wurde nun auch in Österreich<br />
die EU-Richtlinie<br />
zur Umwelthaftung in nationales<br />
Recht umgesetzt. Im März<br />
<strong>2009</strong> wurde das Bundesgesetz<br />
über Umwelthaftung zur Vermeidung<br />
und Sanierung von<br />
Umweltschäden (B-UHG) beschlossen.<br />
Grundgedanke ist dabei das Verursacherprinzip:<br />
Unternehmen, die Umweltschäden<br />
verursachen, müssen die<br />
damit verbundenen Kosten tragen.<br />
Dabei wird ein einheitlicher Ordnungsrahmen<br />
für Umweltschäden in<br />
Gestalt eines öffentlich rechtlichen<br />
Haftungsregimes geschaffen. Ziel der<br />
Umwelt-Richtlinie ist die Vermeidung<br />
und Sanierung erheblicher Schäden<br />
an den Schutzgütern Gewässer, Boden<br />
und Biodiversität (geschützte Arten<br />
und natürliche Lebensräume).<br />
Der Anwendungsbereich des Gesetzes<br />
auf Bundesebene ist auf Schädigungen<br />
der Gewässer und des Bodens beschränkt.<br />
Schädigungen der biologischen<br />
Vielfalt sowie bestimmte Bodenschäden<br />
fallen hingegen in den Regelungsbereich<br />
der Bundesländer. Die<br />
entsprechenden Landesgesetze und<br />
Verordnungen sind noch in Ausarbeitung.<br />
Fahrerflucht – Leistungsfreiheit<br />
oder Regress beim Versicherer<br />
Ein Horrorszenario: man hat<br />
es eilig, ist nervös und beschädigt<br />
ein abgestelltes<br />
Fahrzeug. Kein Zeuge in Sicht,<br />
also steckt man einen Zettel an<br />
die Windschutzscheibe und fährt<br />
weiter. Die Folgen können teuer<br />
sein.<br />
Jedem Führerscheinprüfling ist bekannt,<br />
dass er im Fall eines Verkehrsunfalls<br />
mit Sach- oder Personenschaden<br />
zum Datenaustausch oder – ohne<br />
Aufschub – zur Anzeige bei der nächsten<br />
Polizeiinspektion verpflichtet ist.<br />
Sollte ein Lenker, welcher dies unterlässt,<br />
später ausgeforscht werden, folgt<br />
eine Anzeige wegen Fahrerflucht.<br />
Bei erwiesener Fahrerflucht wird die<br />
Kaskoversicherung den Ersatz des<br />
Schadens am eigenen Fahrzeug verweigern,<br />
oder beim Lenker (oder<br />
Unternehmen) regressieren.<br />
In der KFZ-Haftpflicht ist der Versicherer<br />
dem Geschädigten zur Leistung<br />
verpflichtet. Nach erfolgter Entschädigungsleistung<br />
wird der Versicherer<br />
allerdings den Regress gegen den<br />
schuldigen Lenker einleiten. Aufgrund<br />
der unterlassenen Unfallmeldung wurde<br />
die Aufklärungspflicht und somit<br />
eine vertragliche Obliegenheit verletzt<br />
und der Versicherer ist daher leistungsfrei,<br />
so die Argumentation des<br />
Versicherers.<br />
<strong>GrECo</strong> empfiehlt, eine Ablehnung der<br />
Leistung oder den Regress des Versicherers<br />
nicht einfach zu akzeptieren.<br />
Denn zwischen der vorgeworfenen Obliegenheitsverletzung<br />
und der Schadenbeurteilung<br />
durch den Versicherer<br />
muss ein Zusammenhang bestehen.<br />
Ereignet sich ein Unfall hingegen in<br />
der Nacht oder nach einem Lokalbesuch,<br />
besteht grundsätzlich ein Verdacht<br />
auf Alkoholisierung. Die Beweispflicht<br />
für das mögliche Vorliegen dieser<br />
Umstände trifft jedoch den Versicherer.<br />
Nur im Fall eines konkreten, nachvollziehbaren<br />
Verdachts, dass der<br />
schuldige Lenker durch seine Fahrerflucht<br />
die genauen Unfallumstände<br />
verschleiern wollte, um den Versicherer<br />
an einem möglichen Regress zu<br />
hindern, kann sich der Versicherer vor<br />
Gericht erfolgreich auf eine Verletzung<br />
der vertraglich vereinbarten<br />
Obliegenheiten berufen. Ein solches<br />
Gerichtsverfahren kann lange dauern<br />
und wird letztlich für den Versicherer<br />
erfolgreich sein.<br />
Um sich solchen Ärger generell zu ersparen,<br />
gilt: eine Fahrerflucht ist in jedem<br />
Fall zu vermeiden!<br />
Mag. Lisa Fellinger<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04-248<br />
l.fellinger@greco.at<br />
Wer nun als Betreiber in Ausübung<br />
bestimmter gefahrengeneigter Tätigkeiten<br />
– z. B. Industrie, Abfall- und<br />
Abwasserwirtschaft, Umgang mit gefährlichen<br />
Stoffen, Gefahrguttransporte,<br />
Freisetzung gentechnisch veränderter<br />
Organismen u. a. – erhebliche<br />
Gefahren oder Schäden am Gewässer<br />
oder am Boden verursacht,<br />
muss unabhängig von einem Verschulden<br />
entsprechende Vermeidungsoder<br />
Sanierungsmaßnahmen setzen.<br />
Bleibt er untätig oder agiert er zu spät<br />
oder unzureichend, wird die Bezirksverwaltungsbehörde<br />
tätig und überwälzt<br />
dem Betreiber die angefallenen<br />
Kosten.<br />
Der österreichische Gesetzgeber überlässt<br />
es dem jeweiligen Unternehmen,<br />
ob dieses für sein Risiko eine Versicherung<br />
abschließt. Dabei wird es sich<br />
um keine eigene Versicherungslösung<br />
handeln, sondern es wird ergänzend<br />
zur bisherigen Umweltdeckung ein<br />
Zusatzbaustein in die Betriebshaftpflicht-Versicherung<br />
aufgenommen.<br />
Dadurch kann das vorhandene Umweltrisiko,<br />
sei es privatrechtlicher<br />
oder eben öffentlich rechtlicher Natur,<br />
über eine Polizze abgedeckt werden.<br />
Die EU-Richtlinie wurde mittlerweile<br />
in den meisten Mitgliedsstaaten umgesetzt,<br />
wobei in manchen Staaten die<br />
Haftung über die nun für Österreich<br />
festgelegte hinausgeht. Dementsprechend<br />
müssen auch die lokalen Versicherungslösungen<br />
oder die in Österreich<br />
für Auslandsstandorte abgeschlossenen<br />
Verträge angepasst werden.<br />
Akad. Vkfm. Mag. Hannes Puchner<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04-244<br />
h.puchner@greco.at<br />
3
NEWS News<br />
rientage nach <strong>Wien</strong> eingeladen. Heuer<br />
haben unsere Kollegen in Tschechien<br />
diese Kooperation fortgesetzt. Noch<br />
bis September findet in den Büroräumen<br />
unserer Schwestergesellschaft in<br />
Prag eine Verkaufsausstellung von Bildern<br />
der Down Syndrom Kinder statt.<br />
Der Erlös kommt ausschließlich dem<br />
tschechischen Down Syndrom Verein<br />
zugute und unterstützt die Ausbildung<br />
dieser Kinder auch in Zukunft. Wenn<br />
Sie Interesse haben, sich an den Projekten<br />
des <strong>GrECo</strong> Instituts für gemeinnützige<br />
Förderungsaktivitäten zu beteiligen,<br />
freuen wir uns über Ihre Anfrage.<br />
Mag. Petra Steininger<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04-175<br />
p.steininger@greco.at<br />
Sponsoring<br />
Eines der Projekte<br />
des <strong>GrECo</strong> Instituts<br />
für gemeinnützige<br />
Förderungsaktivitäten<br />
ist die Unterstützung<br />
von Kindern mit<br />
Down Syndrom. Neben<br />
Projekten in Österreich<br />
wurden im<br />
Vorjahr sechs Jugendliche<br />
mit Down<br />
Syndrom aus Tschechien<br />
auf einige Fe-<br />
Aus hartem Holz geschnitzt<br />
Risikomanagement für Holzbetriebe<br />
Seit Anfang des Jahres ist <strong>GrECo</strong><br />
Leistungspartner der holzbau austria.<br />
Der Verband holzbau austria<br />
ist eine Teilorganisation der<br />
Bundesinnung Holzbau. Sozusagen<br />
eine Plattform für alle Kleinund<br />
Mittelbetriebe im österreichischen<br />
Holzbau mit den Schwerpunkten<br />
Kommunikation, Marketing,<br />
Lobbying und Weiterbildung.<br />
Als Leistungspartner von holzbau austria<br />
unterstützen wir ideell und materiell die<br />
Anstrengungen der österreichischen Holzbaubetriebe,<br />
die vorhandenen Wachstumschancen<br />
aktiv zu nützen.<br />
Speziell die Holzbaubranche birgt viele<br />
ökonomische Risiken, beispielsweise können<br />
Naturkatastrophen unvorhersehbare<br />
Holzpreisschwankungen verursachen. Für<br />
Dr. Matthias Ammann, Geschäftsführer<br />
der holzbau austria, ist das Beiziehen eines<br />
professionellen Beraters gefragter denn je.<br />
Piraterie gibt es seit Beginn<br />
der Seefahrt und des Seehandels.<br />
Im 21. Jahrhundert<br />
hat sie aber den Charakter<br />
maritimer Abenteuer verloren.<br />
Die Gewässer vor Indonesien,<br />
Malaysia, den Philippinen, aber<br />
vor allem Somalia sind von<br />
Überfällen von Seeräubern betroffen.<br />
Die Verbrechen reichen<br />
vom einfachen Diebstahl bis hin<br />
zu Schiffsraub, Entführung und<br />
Mord.<br />
Gut 90% des Welthandels werden<br />
mit dem Transportmittel Schiff abgewickelt.<br />
Seit Anfang dieses Jahres haben<br />
sich am Horn von Afrika bereits<br />
74 Piratenangriffe ereignet, zehnmal<br />
so viele wie im Vorjahr. Weltweit kam<br />
es 2008 zu 242 Piratenübergriffen,<br />
viele Vorfälle werden von den Reedereien<br />
aus Angst vor langen Liegezeiten<br />
und steigenden Versicherungsprämien<br />
jedoch gar nicht gemeldet.<br />
Das International Maritime Bureau<br />
(IMB) schätzt den im Jahre 2007<br />
entstandenen Schaden auf bis zu<br />
€13 Mrd.<br />
Die Versicherungswirtschaft ist von<br />
diesen Ereignissen in mehreren Sparten<br />
betroffen, die die Möglichkeit einer<br />
Deckung gegen Schäden auf<br />
Grund von Piraterie vorsehen:<br />
• die Schiffskaskoversicherung<br />
(Diebstahl, Versenken oder<br />
Beschädigung des Schiffs)<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
<strong>GrECo</strong> International AG<br />
Versicherungsmakler und Berater<br />
in Versicherungsangelegenheiten<br />
Reg.Nr. 13962G01/08<br />
A-1191 <strong>Wien</strong>, Elmargasse 2-4<br />
Tel. 05 04 04 – 0 | Fax 05 04 04 –11 999<br />
www.greco.eu<br />
Um am Markt überleben zu können und<br />
anhaltend erfolgreich zu sein, ist es für<br />
Unternehmen wichtig, Risiken rechtzeitig<br />
zu erkennen und gegenzusteuern sowie<br />
Chancen frühzeitig wahrzunehmen. Einige<br />
Themenbereiche sollten als Mindeststandard<br />
im Risikobereich gewertet werden.<br />
• Brandschutz<br />
• Haftpflicht – und Gewährleitungsrisiken<br />
inkl. eventueller Vertragshaftungen<br />
• Debitorenmanagement,<br />
Kreditversicherung und Factoring<br />
• Personenschutz<br />
• Verfügbarkeit der<br />
Produktionsanlagen<br />
Ein integriertes Risikomanagementsystem<br />
kann den Unternehmenswert nachhaltig<br />
steigern.<br />
• die Protection- und Indemnity-<br />
Versicherung (für Haftpflichtansprüche<br />
gegen den Reeder)<br />
• die Frachtausfall-/Verdienstausfall-<br />
Versicherung (Loss of Hire)<br />
• die Warentransportversicherung<br />
(Verlust oder Raub der Ware)<br />
All diese traditionellen Versicherungen<br />
bieten jedoch keinen Ersatz für eventuell<br />
geforderte Lösegelder. Einen derartigen<br />
Versicherungsschutz bietet nur<br />
die Marine Kidnap & Ransom-Versicherung<br />
(Entführung und Erpressung),<br />
die der Reeder abschließen kann. Diese<br />
ist allerdings relativ kostspielig: für eine<br />
Versicherungssumme von USD 3 Mio.<br />
ist aktuell eine Prämie von rund<br />
USD 30.000,- für eine einzelne Reise<br />
durch den Golf von Aden zu bezahlen.<br />
Neu-Konzept, Layout & Satz:<br />
C4-Consulting s.r.o. & Co KG<br />
A-1040 <strong>Wien</strong>, Kolschitzkygasse 14-18<br />
Tel&Fax | +43(0)820-949494-40095<br />
Repro: GrafiX Media<br />
1050 <strong>Wien</strong> | +43 1 581 29 55<br />
ehem. Konzept:<br />
DES!GNARTS Werbeagentur<br />
Druck:<br />
Holzhausen Druck & Medien GmbH<br />
A-1140 <strong>Wien</strong>, Holzhausenplatz 1<br />
Bei der Partnertagung der holzbau austria<br />
im Februar hatte <strong>GrECo</strong> bereits die<br />
Chance mit einem Vortrag die Mitglieder<br />
für das Thema Risikomanagement zu<br />
sensibilisieren.<br />
Als weiteren Schwerpunkt der Kooperation<br />
mit holzbau austria führt <strong>GrECo</strong> in<br />
diesem Jahr eine repräsentative „Benchmark<br />
Studie“ zu den aktuellen Standards<br />
im Risiko- und Versicherungsmanagement<br />
der österreichischen Holzbauunternehmen<br />
durch. Ca. 60 große Unternehmen<br />
der Holzbaubranche werden dabei<br />
befragt, die Ergebnisse sollten nach dem<br />
Sommer vorliegen.<br />
Piraterie – Bedrohung auf See<br />
Herbert Janik<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04-270<br />
h.janik@greco.at<br />
Für österreichische Importeure und Exporteure<br />
ist vor allem die Warentransportversicherung<br />
maßgeblich. Bei einer<br />
All-Risk-Deckung ist Piraterie eingeschlossen<br />
und wird derzeit noch ohne<br />
Prämienerhöhung gedeckt.<br />
Vorsicht bei Importen: wenn der Lieferant<br />
entsprechend den Incoterms CIF<br />
oder CIP für die Versicherung der Ware<br />
zuständig ist, ist darauf zu achten, dass<br />
dies nach Institute Cargo Clauses „A”<br />
geschieht. Bei den Clauses „B” oder „C”<br />
ist Piraterie nicht mitversichert!<br />
Generell empfehlen wir, die Versicherung<br />
von Warentransporten in die eigene<br />
Hand zu nehmen und sich nicht auf<br />
die Versicherung des Lieferanten zu<br />
verlassen.<br />
Herbert Mayerhofer<br />
Telefon: +43 (0) 5 04 04- 276<br />
h.mayerhofer@greco.at<br />
Redaktion:<br />
<strong>GrECo</strong> International AG,<br />
Mag. Judith Fleck<br />
Grundlegende Richtung laut<br />
§ 25 Mediengesetz:<br />
<strong>Spotlight</strong> ist ein unabhängiges Medium,<br />
das sich zu 100% im Besitz der<br />
<strong>GrECo</strong> International AG befindet.<br />
Es dient der Information über<br />
Produkte & Dienstleistungen der<br />
<strong>GrECo</strong> International AG.<br />
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