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Feldmarschall Paul Würtz aus Husum - Husum-Stadtgeschichte

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Uwe Iben: <strong>Feldmarschall</strong> <strong>Paul</strong> Würtz <strong>aus</strong> <strong>Husum</strong><br />

Uwe Iben: <strong>Feldmarschall</strong> <strong>Paul</strong> Würtz <strong>aus</strong> <strong>Husum</strong><br />

24. August 1657 eine sehr ehrenvolle<br />

Kapitulation ein. Trotz des zugesicherten<br />

freien Abzugs und trotz des ihn bis<br />

Landsberg begleitenden österreichischen<br />

Konvois war es nur durch Aufwendung<br />

aller seiner Klugheit möglich, dass<br />

es ihm mit sein geringen Stärke (2159<br />

Mann) glückte, sich dem ihn dicht verfolgenden<br />

Czarniecki zu entziehen und<br />

sich nach Stettin einzurücken.<br />

In dieser wichtigen Festung auf der<br />

anderen Ostseeseite wurde er Kommandant,<br />

und außerdem wurde er im Frühjahr<br />

1658 zum Generalleutnant ernannt.<br />

Im ersten Teil des Jahres 1659 operierte<br />

W. in Preußen zusammen mit [dem Bruder<br />

Karl X Gustavs], dem Herzog Johann<br />

Adolf und im späteren Teil des Jahres<br />

(19. September bis 4. November) leitete<br />

er die Verteidigung von Stettin. 1661<br />

wurde W. zum Vizegouverneur von<br />

Pommern ernannt. 1664 erhielt er auf<br />

Verlangen seinen Abschied, weil der unter<br />

Frankreichs Oberleitung gestiftete<br />

Rheinbund ihm anbot, des Oberbefehlshabers<br />

nächster Mann in der Armee<br />

zu werden, die der Verbund gegen die<br />

Türken <strong>aus</strong>rüstete. Dieser Vorschlag<br />

wurde indessen vereitelt, weil Frankreich<br />

forderte, dass der W. zugedachte<br />

Posten einem Franzosen [Coligny] überlassen<br />

werden sollte, und W. sich weigerte,<br />

einen geringeren Posten anzunehmen.<br />

- Stattdessen ging er im Januar 1665<br />

mit dem Titel eines <strong>Feldmarschall</strong>s in dänischen<br />

Dienst, wo er unter anderem<br />

Leiter des Kriegs- und Staatskollegiums<br />

war. Aber bereits am 31. Oktober desselben<br />

Jahres nahm er seinen Abschied<br />

und ließ sich in Hamburg nieder. Während<br />

der zweite sogenannte Bremische<br />

6<br />

Krieg 1666 weiterging, lockte die schwedische<br />

Regierung ihn mit einem glänzenden<br />

Angebot, aber vergebens, da er<br />

zu wissen bekam, dass [neben] der ihm<br />

angebotenen <strong>Feldmarschall</strong>vollmacht<br />

wenige Stunden später noch eine solche<br />

für einen jüngeren General (Chr. D. von<br />

Dohna) <strong>aus</strong>gefertigt worden war.<br />

1668 ging W. in holländischen Dienst,<br />

in welchem er als <strong>Feldmarschall</strong> in dem<br />

sich 1672 <strong>aus</strong>breitenden Krieg Gelegenheit<br />

bekam, seinen europäischen Ruhm<br />

zu erhöhen. Schon 1668 ließ die schwedische<br />

Regierung W. durch ihren Gesandten<br />

in Den Haag 4000 Speziesreichstaler<br />

pro Jahr und einen Rang direkt<br />

hinter dem Reichsrat zusichern.<br />

Nachdem er dann 1674 Hollands Dienst<br />

verließ, wurde er im selben Jahr wegen<br />

einer drohenden Kriegsgefahr aufs neue<br />

von der schwedischen Regierung angesprochen,<br />

welche ihn diesmal zum Generalgouverneur<br />

über Bremen und Verden<br />

machen wollte. Aber er lehnte das<br />

Angebot mit der Erklärung ab, dass er<br />

beschlossen habe, niemals mehr ,Herrendienst’<br />

anzunehmen. Vgl. Ph. von der<br />

Weistritz, ,Leben und Taten des Herren<br />

<strong>Paul</strong>us Wirtzen’ [1756 von einem 1681<br />

her<strong>aus</strong>gegebenen Original übersetzt].“<br />

Soweit die Abhandlung von Per Sondén.<br />

Einige Gesichtspunkte, die in diesem<br />

weitgehend militärischen Bild des<br />

<strong>Feldmarschall</strong>s nicht bzw. nicht besonders<br />

sichtbar werden, bleiben noch zu<br />

erwähnen:<br />

- Würtz besaß eine offensichtlich auch<br />

für seine Zeit bemerkenswerte Bildung.<br />

Neben einer einfachen Schulbildung in<br />

<strong>Husum</strong> (er war nicht Schüler der Gelehrtenschule<br />

4 ), hatte er sich mit Selbststudien<br />

bei einem Advokaten in Schleswig<br />

Abb. 2: Karl X. Gustav zu Pferde (1622-1660)<br />

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