Abstract - imng
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1<br />
FEM-Verfahren mit web-Spline-Basis<br />
Analytische und numerische Behandlung geeigneter Gewichtsfunktionen<br />
Eine neue, am zweiten Lehrstuhl des mathematischen Instituts A der Universität Stuttgart<br />
entwickelte FE-Methode ist die web-Methode, die anstelle einer aufwändigen Triangulierung<br />
mit einem gleichmäßigen Gitter von Quadraten auskommt. Als Ansatzfunktionen<br />
verwendet diese Methode gewichtete erweiterte Tensorprodukt-B-Splines.<br />
Die Gewichtung w erzwingt dabei die exakte Einhaltung der Dirichlet-Randdaten.<br />
Bei der Wahl der Gewichtsfunktion besteht eine gewisse Freiheit, sodass verschiedene<br />
Typen zum Einsatz kommen können. Folgende Bedingungen aber sollte jede der<br />
verwendeten Gewichtsfunktionen erfüllen:<br />
• w(X) ≡ 0 für X ∈ ∂Ω (exakte Interpolation des Randes)<br />
• Die Normalenableitung der Gewichtsfunktion verschwindet nicht auf dem Rand.<br />
• w ist mindestens so glatt wie der Rand.<br />
Näheres zur web-Methode ist unter http://www.web-spline.de/Publikationen/ zu finden.<br />
Je nach Gebietsvorgabe können algebraische Gewichtsfunktionen, Rvachev- bzw. Plateaugewichtsfunktionen<br />
eingesetzt werden, wobei jede ihre speziellen Vor- und Nachteile<br />
besitzt.<br />
Zentraler Teil dieser Arbeit ist die Untersuchung eines neuen Ansatzes für eine Gewichtsfunktion,<br />
die abhängig von der Randparametrisierung<br />
P : → 2<br />
( )<br />
P1 (s)<br />
s ↦→ , wobei s ∈ [0, s<br />
P 2 (s)<br />
P eriode ]<br />
wie folgt definiert ist:<br />
∫<br />
w(X) −1 ds p<br />
=<br />
‖X − P (s)‖ 2 X ∈ 2<br />
∂Ω<br />
Die folgenden beiden Hilfssätze konnten unter der Annahme glatter Ränder gezeigt<br />
werden:<br />
Lemma. Sei dist(X) die geglättete Abstandsfunktion von X zum Rand ∂Ω und<br />
g := dist(X)<br />
w(X)<br />
,<br />
dann ist g stetig auf ¯Ω und g(X) > 0 auf Ω.<br />
Lemma. Die Normalenableitung der Gewichtsfunktion w an einem beliebigen Punkt<br />
der Randkurve ist 1/π.
2<br />
Das Ergebnis des zweiten Lemmas wird exemplarisch am Einheitskreise verifiziert.<br />
Setze die Parametrisierung des Einheitskreises in die Definition der Gewichtsfunktion<br />
ein, wobei X = [r, 0]:<br />
∫ 2π<br />
0<br />
dt<br />
(cos t − r) 2 + sin 2 t<br />
Setze z = exp(it), und dz = iz · dt, so gilt<br />
∮<br />
w(X) −1 = 1 i 1 − r(z + 1 z<br />
{<br />
) + r2<br />
= − 2π (r − 1 r )−1 für r < 1<br />
r ( 1 r − r)−1 für r > 1<br />
= ± 2π<br />
1 − r 2<br />
dz<br />
z<br />
Leitet man nach r ab (dies entspricht der gewünschten Normalenableitung), so erhält<br />
man<br />
u ′ (r) = ∓ r π ,<br />
also die Ableitung 1 π<br />
am Rand.<br />
Zur numerischen Berechnung der Funktionswerte von w wird auf einen geschachtelten<br />
Romberg-Algorithmus zurückgegriffen, welcher in Matlab implemetiert wurde. Die<br />
Schachtelung wird deshalb nötig, weil durch die Definition der Gewichtsfunktion in<br />
Randnähe Polstellen im Nenner des Integranden auftreten. Um die Rechenzeit nicht<br />
unnötig in die Höhe zu treiben, wurde die Gewichtsfunktion zunächst auf einem regulären<br />
Gitter berechnet und damit ein Quasiinterpolant bestimmt. Die nachfolgenden<br />
Auswertunge erfolgen dann mit Hilfe des Quasiinterpolanten.<br />
Abbildung 1: Gewichtsfunktion über einer Ellipse mit Loch<br />
Zusammenfasssung der Diplomarbeit von Winfried Geis, November 2001