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Lernverfahren von Künstlichen Neuronalen Netzwerken

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3.5.3 Bemerkungen<br />

- Bevor ein Kohonen-Netzwerk nach der Lernphase angewendet werden kann, muss man zuerst durch Probieren<br />

mit den Trainingsmustern herausfinden, welche Regionen bei welchem Eingabemuster aktiv sind. Es ist<br />

unmöglich dies, wie bei den anderen Modellen vor der Lernphase zu bestimmen.<br />

- Bei Mensch und Tier wurde tatsächlich festgestellt, dass für wichtige Organe die für sensorische Reize<br />

zuständigen Regionen auf der Grosshirnrinde viel grösser sind als für weniger gebrauchte Organe. So sind<br />

beim Menschen die Regionen für Hände und Zunge im Vergleich zu den Regionen, welche die Reize aus anderen<br />

Gegenden verarbeiten überproportional gross. Weiter konnte beobachtet werden, dass Regionen, die für<br />

amputierte Körperteile zuständig waren, allmählich Reize anderer Organe verarbeiten.<br />

3.6 Fazit 16<br />

Neben den vorgestellten Modellen findet man in der Literatur unzählige weitere Netzwerkarchitekturen und Lernalgorithmen.<br />

Um zu entscheiden, welches Modell für eine bestimmte Aufgabenstellung am besten geeignet ist und<br />

wie die Parameter genau eingestellt werden sollen, braucht es neben viel Fachwissen auch ein wenig Fingerspitzengefühl.<br />

Meiner Meinung nach ist dies im Moment einer der grössten Nachteile <strong>von</strong> KNN. Welcher Hersteller<br />

<strong>von</strong> elektronischen Systemen verliert schon gerne Monate für die Entwicklung eines geeigneten neuronalen Netzes,<br />

wenn es nicht unbedingt nötig ist? Gefragt wäre ein universelleres Netzwerkmodell, das man durch eine direktere<br />

Hardwareunterstützung schneller und kostengünstiger einer bestimmten Aufgabe anpassen könnte. Bis dies soweit<br />

ist, muss aber wahrscheinlich noch viel Grundlagenforschung betrieben werden.<br />

4 Anwendungen<br />

In diesem Kapitel beschreibe ich zuerst eigene Beispiele, die ich zur Veranschaulichung des Lernens in KNN gemacht<br />

habe. Alle Programme und die dazugehörenden Anleitungen brannte ich auf CD-Rom, welche sich im Anhang<br />

befinden sollte. Im letzten Unterkapitel wird noch auf die verschiedenen Gebiete in Forschung und Industrie, in<br />

denen neuronale Netze eingesetzt werden, eingegangen.<br />

4.1 Rand- und Buchstabenerkennung<br />

Als erstes schrieb ich ein Randerkennungsprogramm, wie es in Kapitel 3.1.3 detailliert beschrieben wurde. Weil das<br />

Netz sehr klein ist und die Gewichtung schon im voraus bekannt war, musste ich das Netz nicht mehr mit einem<br />

speziellen Simulator trainieren, sondern konnte es direkt mit der Programmiersprache TopPascal schreiben.<br />

Als nächstes wollte ich mich an einem komplexeren Problem versuchen, für das schon heute in der Technik KNN<br />

eingesetzt werden. Zuerst dachte ich an ein Prognose-Programm, z.B. für Börsenkurse oder das Wetter, jedoch hängt<br />

z.B. das Wetter nach der Chaostheorie <strong>von</strong> so vielen und auf den ersten Blick scheinbar belanglosen Faktoren ab,<br />

dass ich mit meinen relativ kleinen Netzen wohl kaum glaubhafte Voraussagen hätte machen können. Ich entschied<br />

mich dann für ein Buchstabenerkennungsprogramm, weil man bei diesem sofort sieht, ob das Netz erfolgreich war<br />

oder nicht.<br />

4.1.1 Vorgehen bei der Entwicklung eines KNN<br />

1. Als erstes musste ich mich entscheiden, wie ich dem Netz die Eingabe übergeben sollte. Ich entschied mich<br />

für die einfachste und naheliegenste Variante: Der zu interpretierende Buchstabe wird in Bildpunkte (=Pixel)<br />

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