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vom 11. Juli 2013 [PDF, 2.00 MB] - Glattfelden

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Nr. 14, <strong>11.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> Seite 13<br />

Fragwürdige Standortsuche<br />

Die Teilnehmer der Mission «Jugendtag in Wallisellen»: Gian<br />

Ruchti, Sven Specogna, Yassin Wafa, Heinz Gut, Mike Gwerder,<br />

Ralph Meier und Jan Hasler (von links).<br />

Starke Auftritte am<br />

Jugendtag in Wallisellen<br />

Noch blieben<br />

die Medaillen<br />

den Routiniers<br />

vorbehalten.<br />

Doch die<br />

nächste Generation<br />

steht in<br />

den Startlöchern und drängt<br />

nach vorn. In fünf Ranglisten findet<br />

man 68 Schützinnen und<br />

Schützen, die 85 Wettkampfprogramme<br />

à 20 Schuss absolviert<br />

haben. Mit dabei ein Sechserteam<br />

aus <strong>Glattfelden</strong>, das sich<br />

ausgezeichnet schlug.<br />

Jugend als Auflageschützen<br />

Wo es um Punkte geht, wird verglichen.<br />

Nur sagen die reinen<br />

Punkte auch nicht alles über die<br />

Qualität eines Resultats aus. Deshalb<br />

sind reine Zahlenvergleiche<br />

oft nur die halbe Wahrheit. Wer<br />

Medaillen erwartet, ist schnell<br />

enttäuscht, und wer die rote Laterne<br />

nicht übernehmen muss,<br />

fühlt sich wie ein Sieger. Irgendwo<br />

dazwischen liegen die Wirklichkeit<br />

und auch die Leistung<br />

unserer Jugendlichen, die ihren<br />

Wettkampf noch als Auflageschützen<br />

absolviert haben. Mit<br />

Rängen von knapp hinter den<br />

Medaillen bis im guten Mittelfeld<br />

findet man unser Quartett der<br />

U14-Schützen. Angeführt wird<br />

das Feld von Yassin Wafa auf<br />

Rang 5 – mit 182 Punkten nur einen<br />

Punkt hinter Rang 3 – gefolgt<br />

von Gian Ruchti (9./177), Mike<br />

Gwerder (18./169) und Jan Hasler<br />

(21./167). Bei einer Bandbreite<br />

von 114 bis 185 Punkten der<br />

35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />

Super gemacht! Herzliche<br />

Gratulation.<br />

Edelmetall<br />

Bei den U16-Schützen absolvierte<br />

Sven Specogna seine beiden Programme.<br />

Die grossen Hoffnungen<br />

im Liegendprogramm wurden<br />

nicht erfüllt, dafür sorgte eine<br />

persönliche Bestleistung im Kniend<br />

für eine Überraschung.<br />

Mit eher bescheidenen 182<br />

Punkten blieb Sven liegend klar<br />

unter seinen Erwartungen. Dafür<br />

drehte er kniend auf. Nur gerade<br />

vier Punkte büsste er auf seinen<br />

Liegendteil ein. Die 178 Punkte<br />

brachten ihm die Silbermedaille.<br />

Ralph Meier (U20) sorgte mit<br />

einer hervorragenden 97er-Passe<br />

in den zweiten zehn Schüssen für<br />

eine weitere Überraschung. Das<br />

Total von 187 Punkten reichte für<br />

Rang 3 und somit für Bronze.<br />

Nur zwei Punkte trennten Ralph<br />

von der Goldmedaille.<br />

Sommerpause<br />

Nach einer kurzen Sommerpause<br />

folgt ab August der zweite Saisonabschnitt.<br />

Neben den intensiven<br />

Trainings stehen da auch diverse<br />

Meisterschaften und weitere<br />

Vergleichswettkämpfe auf dem<br />

Programm. Noch steht nicht fest,<br />

ob jemand der Glattfelder die<br />

Hürde der Qualifikationen gemeistert<br />

hat. Doch wir sind zuversichtlich.<br />

Die Details folgen<br />

wieder an dieser Stelle. Wir wünschen<br />

erholsame und sonnige<br />

Sommerferien. Heinz Gut<br />

Immer wieder ein Thema, das<br />

die Gemüter bewegt, die geplante<br />

Oberflächenanlage im<br />

Raum <strong>Glattfelden</strong>. Foto: Archiv<br />

Wo soll dereinst die Oberflächenanlage<br />

als Eingang zum Tiefenlager<br />

für radioaktive Abfälle zu stehen<br />

kommen? Also die Umladestation<br />

der hoch radioaktiven<br />

Brennelemente und Bestandteile<br />

der abzubrechenden AKWs aus<br />

der ganzen Schweiz.<br />

Mit dieser Frage beschäftigte<br />

sich die Regionalkonferenz Nördlich<br />

Lägern an ihrer 8. Vollversammlung<br />

in Weiach. Im Vorfeld<br />

wurden die von der Nagra vorgeschlagenen<br />

10 Standorte für eine<br />

Oberflächenanlage in unserer Region<br />

von einer Fachgruppe beurteilt.<br />

Basierend auf einem Kriterienkatalog<br />

mit 4 Oberzielen und 31<br />

Teilzielen, wie z.B. Schutz des<br />

Grundwassers und der Naturschutzgebiete,<br />

gute Erschliessung,<br />

schlechte Einsehbarkeit, bewerteten<br />

die 18 Fachgruppenmitglieder<br />

(gebildet aus Laien) die einzelnen<br />

Standorte und verteilten Punkte<br />

nach ihrer subjektiven Bewertung.<br />

Dass eine solche Bewertung nicht<br />

objektiv sein kann, war allen bewusst.<br />

Nicht voraussehbar war,<br />

dass sie teilweise auf unvollständigen<br />

Unterlagen beruht oder<br />

den Fakten widerspricht und bei<br />

fast allen Teilzielen weder schlüssig<br />

noch nachvollziehbar ist.<br />

Trotzdem lehnten die Mitglieder<br />

einen Antrag der deutschen Seite,<br />

die die Rückweisung und Neubeurteilung<br />

der Standorte verlangte,<br />

knapp ab. Kein Wunder, dass<br />

dann gut ein Viertel der 88 anwesenden<br />

Teilnehmenden bei der<br />

sogenannten «Abstimmung mit<br />

den Füssen» in Ausstand trat.<br />

Diese Abstimmung ging so vor<br />

sich: In mehreren Wahlgängen<br />

mussten die Teilnehmenden zu<br />

den von ihnen am wenigsten<br />

oder am meisten bevorzugen<br />

Standorten schreiten. Obwohl<br />

dieses Spiel lediglich ein Stimmungsbild<br />

abgeben sollte, ist zu<br />

befürchten, dass es doch viel zu<br />

früh einen Einfluss auf die definitive<br />

Bestimmung des Standorts<br />

haben könnte. Dass diese «Abstimmung»<br />

nichts mit einer objektiven<br />

Beurteilung, sondern vor<br />

allem mit Zufall und Eigeninteressen<br />

zu tun hat, zeigen zwei Beispiele:<br />

Die Vertreterinnen und<br />

Vertreter aus dem Aargau stimmten<br />

geschlossen gegen die Standorte<br />

in ihrem Kanton und ein<br />

ehrlicher Teilnehmer bekundete:<br />

«Weil ich Jäger bin, kommt der<br />

Standort in meinem Jagdrevier<br />

nicht infrage.» Das Ergebnis dieser<br />

fragwürdigen Ausmarchung<br />

zeigt, dass Weiach (bei den Kiesgruben<br />

zwischen Zweidlen und<br />

Weiach) und <strong>Glattfelden</strong> Ost (im<br />

Bereich der Kiesgrube zwischen<br />

dem Kreisel und der Station<br />

<strong>Glattfelden</strong>) klar favorisiert werden<br />

und Mellikon-Rekingen, Stadel-Haberstal<br />

und evtl. <strong>Glattfelden</strong><br />

West im Rennen bleiben. Besonders<br />

störend ist, dass bei<br />

<strong>Glattfelden</strong> Ost weder der unlösbare<br />

Konflikt mit dem Grundwasserschutz<br />

noch die Standorte der<br />

bedeutendsten nationalen Trockenwiesen<br />

des Kantons und das<br />

Amphibienbiotop von nationaler<br />

Bedeutung oder die Gefahr durch<br />

die in der Nähe verlaufende Erdgasdruckleitung<br />

genügend in der<br />

Beurteilung berücksichtigt wurden.<br />

Auch haben weder die geplante<br />

Hochleistungsstrasse und<br />

die Schiessanlage noch die ökologische<br />

Aufwertung im Gebiet<br />

Hundig in der Beurteilung eine<br />

Rolle gespielt. Das Beispiel zeigt,<br />

wie unsorgfältig, unprofessionell,<br />

intransparent und unseriös die<br />

Standortwahl durchgeführt wird.<br />

Als Glattfelderinnen bleiben uns<br />

ein bitterer Nachgeschmack dieses<br />

Samstags und die Befürchtung,<br />

dass am Schluss nicht der<br />

sicherste Standort obsiegt, sondern<br />

der, gegen den am wenigsten<br />

Lobbying betrieben wird.<br />

Catrina Angele,<br />

Elisa Condello, Susanne Rihs

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